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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 2.1958
- Erscheinungsdatum
- 1958
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19580000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19580000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagenbedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 2.1958
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 4, 20.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 5, 06.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 6, 20.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 8, 17.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 9, 30.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 10, 17.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 11, 30.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 13, 26.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 14, 10.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 15, 24.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 16, 08.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 17, 22.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 18.09.1958 1
- Ausgabe Nr. 20, 03.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 21, 15.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 22, 31.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 23, 13.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 24, 27.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 25/26, 19.12.1958 1
-
Band
Band 2.1958
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- Titel
- Universitätszeitung
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Gespräch über schmerzarme Geburt Notiert von Käthe Poppei, Frauenklinik Aus den Kliniken verfügt Bemerkungen zur Leserkonferenz im Klinikum Stellung und Einfluß der indianischen Frau Von Professor Dr.Eva Lips, Direktor des Julius-Lips-Instituts für Ethnologie und vergleichende Rechtssoziologie Generalnenner geben Universitätszeitung, 6. 3. 1958, Seite 4 sammengerollten, einer riesigen Zigarre folgen; er schützt sie vor Feinden vor magischer Bedrohung. Und man nicht sieht angesichts des Bil- dieser wandernden Familie, ist die ihm und was des des südamerikanischen Feuerlan- die ohne feste Behausung schwei- von der Straußen- und Guanaco- leben, so zeigt sich uns wohl das der Familienmutter, die den zu- net wären. Zum Teil waren es oft wie derholte Vorschläge. Soweit sie ausführ bar sind, sollte man, das ist hauptsäch lich die Gewerkschaft, nicht zögern. Dabei will die Redaktion helfen. Nur: es ist eine zweiseitige Sache. So wie auf der Leserkonferenz, so sollten die Kol leginnen und Kollegen sich auch weiter hin an die Zeitung wenden mit Vor schlägen, Anregungen, Wünschen, Hin- um den unserer weisen. Aenderungen sind nur möglich m i t den Lesern, und natürlich auch mit der Gewerkschaft, und das sind die Kollegen ja auch selbst. Daß die „Universitätszeitung“ zu hel fen vermag: Ia unserer letzten Ausgabe wünschte sich die Kollegin Schwester Gisela Weidner (siehe Foto Seite-8) un ter anderem einen Maler für ihr Zim mer. Studenten im Franz-Mehring-In- stitut beschlossen daraufhin, eine Bri gade zu bilden und den Raum zu wei ¬ götterstrotzenden triumphierenden reden. Wenn es einen über drei eigene Wäschereien, die mit Kliniks- und Institutswäsche voll aus gelastet, sind. Es ist durchaus verständ lich, daß die Maschinen zu einem er- Ona des, fend iagd Bild sollte für die indianische Frau, so ist es der, daß sie kein Last- und Bürdentier im erniedrigenden Sinne dieser so häu fig verbreiteten Vorstellung war und ist, sondern daß sie das ihr zufallende Teil eines schweren, noch weitgehend von der Natur abhängigen Lebens in Tapferkeit und Treue trägt: wohl gemerkt, als geistige wie körperliche Gefährtin des Mannes und hochgeehrt im Rahmen von Kulturen, deren Kin dererziehung nichts von Schlägen und Schelten weiß und deren Lebensrhyth- mus von einer wohlgeordneten Arbeits teilung der Geschlechter reguliert wird, die dem Wohle aller dient. Sehen wir uns die Aermsten unter jenen Indianerstämmen an, etwa die Wäsch ewaschen wird leichter gleichenden ledernen Windschirm, dem Manne folgend am Stirnband von Ort zu Ort schleppt: der Mann aber, der scheinbar unbeladen mit dem prächtig gerieften Bogen der wandernden Gruppe voranschreitet, erlegt auf diesen Zügen das Wild für die Ernährung aller, die sorgfältige Erziehung, die schon das kleinste Kind vom Praktischen und Ethischen her erhält; die feierlich ge trennte Jugendweihe der Mädchen und Jünglinge; den hohen Respekt'für die Taten der Vorfahren; die Arbeitsteilung, die der Frau die Sorge für- das Trink- wasser, das Feuer, die Beschaffung der pflanzlichen Zukost, die Lederbearbei tung und das Korbflechten zuweist, aber auch das Wachen über Sitte und Ehre der vaterrechtlich organisierten Familie, die Eßmanieren und — beim Empfang von Gästen — das Einpudern der Kör per mit Erdstaub und pulverisierter Tierleber. Bei den berittenen Jägern der Pam pas (nach 1670 hatten die Tehuelche das Pferd) trockneten und pulverisierten die Frauen das Wildfleisch und mischten es wie bei den Indianern der nordamerika nischen Prärie mit Fett zum Nahrungs extrakt pemmican. Das Lederzelt (toldo in Patagonien, tipi in der Prärie) wurde von den Frauen errichtet und instand gehalten; die Frauen bearbeiteten das Leder; die Frauen wurden in allen wich tigen Angelegenheiten konsultiert; sie überwachten die Sauberkeit des Körpers und Charakters ihrer Familienmitglie der. Audi die geistliche Betreuung der Gruppen lag zuweilen in den Händen weiblicher Schamanen. Bei den Puelche der Pampas wie bei den Blackfeet der Prärie wurde ein hoher Brautpreis für die Frau in Geschenken bezahlt. gende Anzahl des Pflege- und Stations personals dort arbeiten. Wer die Wege verhältnisse nach Dösen kennt, weiß zu ermessen, welchen Heroismus unsere Kolleginnen oft aufbringen müssen, um bei Schneestürmen und Glatteis etwa 20 Minuten auf einer ungeschützten Chaussee zu laufen. Es gehört wirklich eine große Liebe zum Beruf dazu! Un sere AGL-Vorsitzende, Kollegin Müller, versuchte seit längerer Zeit Abhilfe zu schaffen. Sie beantragte, daß eine bes sere Omnibusverbindung, eventuell früh und abends einige Stunden Pendelver kehr zwischen Probsthaida und den Krankenanstalten Dösen eingesetzt wird. Die „Universitätszeitung“ ist zur Dis kussion bereit. 3. Die anwesenden Mitarbeiter der Kliniken, meist Schwestern, machten viele Vorschläge, wie dieses oder jenes zu verbessern sei, die Unterkünfte, die Arbeitsorganisation usw., daß z. B. die freien Sonntage der Schwestern einge halten werden könnten, wenn das Säug lings- und Kinderwochenheim der Uni versität auch übers Wochenende geöff- transport gehören dazu. Das ist alles so selbstverständlich für uns, aber wie be neiden uns darum. die westdeutschen Mütter, von . denen sich die wenigsten eine Klinikentbindung überhaupt lei sten können!“ „Es ist doch notwendig, daß diese Methode immer weitere Verbreitung findet. Welche Voraussetzungen sind da für- noch nötig?“ „Dagegen steht zur Zeit noch die Schwierigkeit, daß die erfahrenen älte ren Hebammen zu voreingenommen sind, und die jüngeren in diesem Sinne ausgebildeten Hebammen konnten sich noch nicht die nötige Berufserfahrung aneignen. Wir sind aber davon über- Anläßlich des internationalen Ehren tages der Frau mag es sich wohl zie men, auch der Mädchen, Frauen und Mütter der noch schriftlosen Völker der Erde zu gedenken, unter denen die Indianer einen hinsichtlich der Tat sachen ihres Lebens ebenso unbekannten wie falsch romantisierten Platz einneh men. Denn „die“ Indianer gibt es genau so wenig wie etwa „die“ Europäer, „die“ Neger oder „die“ Asiaten. Sie gehören voneinander grundverschiedenen Wirt schafts- und Kulturformen an, so ver schieden, wie die von Eisschollen um donnerte Küste der Magellanstraße von der dürren Wüste Arizonas ist, so ver schieden wie die Reissümpfe Nord minnesotas von den lachsbringenden Strömen der Nordwestküste sind — vom Mexiko, vom mais- Peru gar nicht zu und „Söhne“ geben sollte. Das war das Werk der Staatsmänner Dekanawida, Hiawatha, Djigonsasen und Atotarho. Die Grundlage der Irokesengesellschaft war das ohwachira, die mütterliche Familie, deren eine oder zwei einen Clan bildeten. Ein oder mehrere Clans bildeten eine Schwesternschaft oder Phratrie. Zwei Phratrien bildeten einen Stamm innerhalb der irokesischen Ge sellschaft. Die Ernennung der Häupt linge lag in den Händen der Mütter, einer ohwachira, in der eine regierende Matrone präsidierte. Die Frauen konn ten Häuptlinge nicht nm- ernennen, sondern auch absetzen, sie besaßen das Recht der Adoption Fremder in den Stamm, hatten das Recht der Entschei dung über Krieg und Frieden und be saßen als „Schwestern der Erde“ das ausschließliche Bestimmungsrecht über Erlangung und Verteilung der Nahrung, kurz, unbestrittene Autorität. In denjenigen indianischen Kulturen dann, die den Rahmen der Urgesell schaft sprengten und zur Ausbildung einer Klassengesellschaft gelangt waren (nennen wir hier nur die hochorganisier ten Fischervölker der Nordwestküste) teilten die Frauen in großem Stil die gesellschaftlichen Rechte der Männer, übten als Priesterinnen) hohe geistige Macht aus und waren ' (etwa bei den Nootka) die rituellen Helferinnen bei der Waljagd der Männer.' Als Schwangere wurden sie gehütet und. gepflegt, als Erbinnen in hohe Stellungen einge setzt, als Kriegerfrauen sangen sie.den Ihren Macht zu und nahmen endlich als 1 Häuptlinginnen königinnenähnliche Würden ein. Das Kriterium der Beurteilung., der Frau bei den Indianern und das Ge heimnis ihrer hohen. Autoiität. war-— ihre Leistung. Die Karl-Marx-Universität Seit langem besteht der Wunsch, un seren Kolleginnen ausreichende Mög lichkeiten zum Reinigen und Pflegen der Wäsche zu schaffen. Auch für das Reinigen der Krankenhaus- und Be rufswäsche müssen Wege gefunden wer den. Diese umfangreichen Aufgaben kann jedoch nicht allein eine Betriebs wäscherei lösen. Es ist. deshalb zu be grüßen, daß der Rat der Stadt Leipzig plant, ab 1960 ein Wäschereizentrum zu schaffen, um hier die größten Men gen der anfallenden Wäsche zu säubern. Bei diesem Vorhaben sollte man daran denken, daß die Wäsche durch den Rei nigungsbetrieb von den Haushaltungen abgeholt und nach der Fertigstellung wieder zurückgebracht wird, Transport ohne Belastung Frauen vorzunehmen. Drei Fragen hauptsächlich waren es, ie diskutiert wurden: 1. Aus dem Praktikum der Medizin- tudenten in den Kliniken der Karl- arx-Universität wissen die Schwestern in Lied zu singen von „sonen und sol- hen“ Studenten, von Studenten, die ar- eitswillig, hilfsbereit sind, und von cünftigen Herren Doctores, die sich von en Schwestern bedienen lassen möch- en. An dieser Frage wurde klar, daß lie Erziehung der Studenten eine wich- ige Aufgabe auch für die Angehörigen ier Kliniken ist, besonders auch für die ichwestern — sie werden ja mit „sonen fier solchen“ Aerzten später zusammen- .rbeiten müssen. Hier wurde klar, daß ür die sozialistische Umgestaltung der Jniversität und dabei für die sozialisti- ehe Erziehung der Studenten alle ingehörigen der Universität, ob Pfört- 1er oder Heizer, Schwester oder Reini- tungsfrau, ihren Teil Verantwortung ragen und daß wir mit ihrer Hilfe bes- er, schneller vorankommen werden. (Und das geht alle Fakultäten an.) Die Kolleginnen Schwestern sind be- eit, der „Universitätszeitung“ zukünf- ig gute wie schlechte „Fälle“ mitzu eilen. 2. Daß Schwestern, jüngere und ältere, lie Republik verlassen haben, liegt nicht in der Reiselust oder an „Herzensange- egenheiten" oder an knappem Wohn- aum. Der Kern der Frage ist, daß die Fälle von Abwerbung Erfolg nur haben tonnten, wo die Grundfragen unserer Politik nicht verstanden wurden. Gibt s doch das „Argument“: Wenn ich nach Westdeutschland gehe, so gehe ich doch ron Deutschland nach Deutschland, es st ein Arbeitsplatzwechsel wie jeder indere — als ob unser Staat der Arbei- er und Bauern nicht eben ein gänzlich inderer sei als der des Monopolkapitals md der Junker, der eben für die west- leutschen Arbeiter nie „ihr“ Staat sein rann. Hier drängt sich die Frage auf, was rat die Partei, was hat die Gewerk- ichaft, was hat die FDJ in den Kliniken zetan, und was gedenken sie zu tun, im jeder weiteren Republikflucht — fleich, ob illegal oder „legal“ — einen deologischen Riegel vorzuschieben? Wie steht es überhaupt um die politisch-ideo- ogische Arbeit in den Kliniken? ßen bzw. zu malen. (Das sind — so mei nen wir — Beziehungen, wie sie an einer sozialistischen Universität zwischen ihren Angehörigen bestehen sollten.) Alles in allem: Es war eine gute Kon ferenz, und das dankt die „Universitäts zeitung“ nicht zuletzt ihren. Gästen. Die Redaktion wird auf die behandelten Fragen zu gegebener Zeit zurückkom men. Nicht alltägliche Modenschau Der Frauenausschuß der Universitäts- Kinderklinik hatte im November einen letten Kulturabend veranstaltet. Die Ceilnehmer des Nähzirkels zeigten ihre selbstangefertigten Sachen. Nachthem- ien, Morgenröcke, Arbeits- und Nach nittagsblusen, Kleider und Schürzen wurden in dieser selbstgestalteten Mo lenschau vorgeführt. Dabei waren die Kleidungsstücke nicht nur aus neuen Stoffen hergestellt, sondern nach dem Motto „Aus Alt mach Neu“ wurde aus o‘ manchem abgelegten Kleidungsstück nit viel Sorgfalt ein neues hergestellt. Sine Musikgruppe unserer Wirtschafts- ehrlinge und das Mundharmonika- Drchester unserer Kollegen aus den Werkstätten verschönerten den Abend. Ganz besonders freuten wir uns, daß viez Schwestern ud eine Aerztin aus dem sowjetischen Krankenhaus an un serem Abend teilnahmen. In unserem kleinen Kreis kam es zu interessanten Gesprächen. Da diese Veranstaltung bei unseren Kolleginnen großen Anklang gefunden hatte, wurde sie in der Zweig stelle Klinga wiederholt. Sicherlich würde ein ähnlicher Abend auch in an deren Instituten Zustimmung finden. Martha Otto von Schmerzempfindungen zu verhin dern. Da ist zweitens die Gymnastik, die durch besonders qualifiziertes Per sonal angeleitet wird. — Da ist drittens die rationelle Durchführung der Geburt selbst; und da sind viertens die beson ders eingerichteten Räumlichkeiten. Die Gebärenden brauchen die Zeit der Er öffnungsperiode nicht in großen Kreiß sälen zuzubringen, sondern liegen höch- stens zu dritt in einem wohnlich einge richteten Zimmer. — Ziel ist: Statt der früher unvermeidlichen Abwehr- oder Angsteinstellung zur Geburt soll die Ge bärende freudige Bereitschaft und ak tive Teilnahme am Geburtsakt zu ihrem eigenen und zum Wohl ihres Kindes er füllen.“ „Wieviel kostet der Frau diese Teil nahme an Gymnastik; Unterricht usw..?“ „Natürlich sind in unserem Staat alle Vorbereitungen kostenlos, sie sind Lei- stungen unser SVK. Das Fahrgeld zur oft schwer, dieses Wissen zu verarbei ten?“ „Unsere Frauen mit höherer Schul- oder Berufsbildung wenden oft ein: ,Die Methode ist zu einfach, um gut zu sein! — Sie ist aber ebenso einfach wie gut.“ „Ich habe selbst Kinder geboren und kann nicht recht daran glauben, daß die Schmerzausschaltung bei der Geburt ohne alle Arzneimittel erzielt werden kann. Bei vollem Bewußtsein, ohne we sentliche Schmerzen ein Kind 'zu ge bären?!“ „Und doch hat die Erfahrung gezeigt, daß die Geburten nach entsprechender Vorbereitung in der Mehrzahl in einer ruhigen Atmosphäre verlaufen können. Eine Bedingung ist allerdings dabei: die Schwangere muß das Vertrauen zur Me thode, zum Personal haben und selbst guten Willens sein.“ ..Was sagen denn die Ehemänner zu solch einer Geburtsvorbereitung?“ „Erfreulicherweise sind die .werden den Väter* oft eine wertvolle Hilfe für unsere Psychoprophylaxe. Oft nehmen sie selbst mit an den Unterrichten teil. Solche Gemeinschaft bei der Geburts vorbereitung ist für beide Eheleute von unschätzbarem Wert und läßt oft eine aus gegenseitiger Achtung und Liebe geknüpfte Bindung zwischen ihnen ent stehen, die zu einem glücklichen und harmonischen Eheleben führt. Sie kom men später auch mit ihren Kindern besser zurecht. — Aber wie alles, das zu besitzen wirklich sich lohnt, müssen wird uns den Erfolg erarbeiten.“ „Wie gestaltet sich denn die < Vorbe reitung?“ lernt, was sie in den einzelnen Stadien heblichen Teil der Modernisierung be- der Geburt tun kann, um das Entstehen Klinik, zum Unterricht, die Gymnastik, Mütterschulung, Entbindung und Auto- untergebracht sind, muß die überwie- „Da ist einmal eine individuelle und sozialfürsorgerische Betreuung wäh rend der gesamten Dauer der Schwan gerschaft und weiter ein.regelrechter Un terricht über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Hinzu kommen Schwangerengymnastik, körperliche Selbstentspannung durch willensmäßige Konzentration und Atemübungen.“ „Welche Bedeutung hat in diesem Zu sammenhang die Schwangerengymna stik?“ „Die Gymnastik soll eine Schwächung der Muskulatur verhüten und allgemein das Körpergewebe auflockern. Außer dem wollen wir alle negativen Ge mütseinflüsse beseitigen.“ „Auch die Angst vor der Geburt?“ „Das vor allem! Daß Angst Muskel spannungen hervorruft, ist bekannt. Schon wenn eine nichtschwangere Frau den Frauenarzt aufsuchen muß, spannt sich, von Angst erregt, die Bauchdecke unter der untersuchenden Hand des Arztes oft bis zur Bretthärte. Angst kann den leichtesten Schmerzimpuls zur starken Schmerzempfindung steigern.“ „Welche Maßnahmen treffen Sie nun im einzelnen?“ „Da sind erstens' die medizinischen Konsultationen — also körperliche .Un tersuchungen, dazu pädagogische Kon sultationen, in denen die Schwangere dürfen. Durch ein Abkommen mit dem VE-Wäschereibetrieb Cröbern wird ab Mai 1958 die Möglichkeit geschaffen, Wäsche für unsere Kolleginnen reini gen zu lassen. Zwei Annahmestellen sollen bis dahin vorhanden sein: im Kli nikum und im Zentrum der Stadt, mög lichst in der Ritterstraße. Die Abteilung Grundstücksverwaltung und das Sach gebiet Wohnraumlenkung der Karl- Marx-Universität wurden gebeten, beim Beschaffen behilflich zu sein, Else Pietsch Ob die UGL helfen kann? Wenn eine unserer Universitätsklini ken unter besonders schwierigen Bedin gungen zu arbeiten hat. so ist dies an erster Stelle die Neurologisch-Psychia trische Klinik. Da etwa zwei . Drittel un serer Kranken in der Außenstelle Dösen Anläßlich der Delegiertenkonferenz m 21. Januar besuchten unsere Klinik 'elegierte von Frauenausschüssen der niversitäten der DDR sowie der medi- inischen Akademien und einiger Groß- etriebe. Im Mittelpunkt des Interesses standen ragen der psychoprophylaktischen Ge- urtsschmerzlinderung auf Grund der ehren Pawlows. Wir verfügen als ein ige Klinik in Deutschland über große Taktische Erfahrungen auf diesem Ge- iet. Die Voraussetzungen für die An- rendung der psychoprophylaktischen nibindung wurden von Prof. Dr. Schrö er bereits im Jahre 1953 durch die Ein- ichtung einer besonderen Abteilung ge- ch affen. Unser Besuch war sehr überrascht zu rfahren, daß wir auf Grund unserer iesbezüglichen Erfahrungen sagen önnen, daß mehr als 95 Prozent aller 'rauen ihre Kinder ohne unerträgliche jchmerzen zur Welt bringen können, ’s entwickelte sich hierüber eine ußerst rege Diskussion: „In unserem Staat hat jede Frau An- pruch darauf, daß ihr Gelegenheit ge- eben wird, die Methoden zu erlernen, ie eine Geburt wirklich zum ,freudi- en Ereignis* statt zur Qual werden las en.“ „Viele Frauen leiden aber bei der Ge- urt eines Kindes wirklich starke Jchmerzen!“ „Die Meinung, daß diese Schmerzen virklich unabwendbar sind, ist nicht nur n Laienkreisen verbreitet. Aber tat- ächlich muß man die Frage heute so ehen: Eine Geburt ist zur Zeit die ein ¬ zige Arbeit, deren fehlerlose Ausfüh rung man einer zivilisierten Frau zu- mutet, ohne daß sie dafür vorbereitet und ausgebildet worden ist. Tlas ist ein grober Fehler!“ „Viele Frauen wollen aber gar nichts vom Geburtsvorgang wissen; sie geraten dadurch erst in Angst und Unsicher heit.“ „Das stimmt. Diese Angst ist zumin dest teilweise durch das Halbwissen um die generationsweise weitererzählten Berichte über die furchtbaren Geburts schmerzen begründet. Weiß aber eine Frau um die Vorgänge in ihrem Körper, wenn sie ein Kind erwartet, so wird sie eher den Ratschlägen von Arzt und Heb amme zugänglich sein.“ „Unsere Frauen sind aber heute oft so viel beschäftigt. Berufsarbeit und Fa milie erfordern den ganzen Menschen. Die werdende Mutter findet ja kaum Zeit, mit ihrem Zustand innerlich fertig zu werden. Wie kann sie noch Zeit auf bringen für eine umfangreiche Vorbe reitung? Gibt es nicht auch noch andere Formen der Geburtsschmerzlinderung?" „Die Schmerzbekämpfung im Kreiß saale kann nur auf medikamentösem Weg erfolgen. Es kann hierbei der nor male Geburtsverlauf gestört werden. — Weil wir wissen, wie vielbeschäftigt un sere Frauen sind, wird die Vorbereitung möglichst konzentriert ausgeführt. Nichts wird von der Frau verlangt, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Aus diesem Grunde sind unsere vorbereitenden Verträge möglichst leichtverständlich und einprägsam gehalten.“ „Fällt es nicht unseren Arbeiterfrauen Festveranstaltung anläßlich des Internationalen Frauentages am Sonnabend, dem 8. März, 7.30 Uhr, im Capitol Es spricht: Dozent Dr. Budoli Arzinger. - Anschließend Filin. - Im Vorraum des Filmtheaters: Ausstellung über das Leben der Frau in der Volksrepublik China. Universitäts-Gewerkschaftsleitung Zentraler Frauenausschuß zeugt, daß diese Uebergangsschwierig- Leider verliefen diese Bemühungen bis- keiten eines Tages überwunden sein her fruchtlos. Könnte uns die Universi- werden, und daß dann alle normalen tätsgewerkschaftsleitung bei unseren Be- Geburten nach einer gründlichen psy- mühungen unterstützten? choprophylaktischen Vorbereitung er- folgen werden.** Oberin Else Wolf Hochangesehen ist die Rolle, die die Frau bei den spezialisierten ’ Meeres tierfängern des Nordens, den Eskimo, spielt, die wir als mutterrechtlich orga nisiert ansprechen dürfen. Hawkes sagt von den Labrador-Eskimos: „Ihr Mann befragt die Frau vor jeder wichtigen Entscheidung. Er ist ein liebender Vater und versorgt seine Familie , mit allem Nötigen. Mann und Frau respektieren gegenseitig die Rolle, die jeder inner halb der Gemeinschaft spielt. Dadurch entsteht eine echte Herzensneigung, die besonders bei alten Paaren rührend ist.“ Im Pantheon der Eskimos regieren eine männliche und eine weibliche Gottheit. Die weibliche, Supergu’ksoak, regiert die Landtiere (vor allem das Ren); ihr Mann Tornga’rsoak ist der Herr der Wasser tiere. Von der Einheit beider hängt das Wohlergehen der Menschen ab. Da alle Indianer sich Kraft und Macht der Frau mit dem aus der Erde Hervor wachsenden geistig 1 wie. körperlich ver bunden vorstellen, feiert'die Frau als Trägerin der lebenserhaltenden Poten zen, die Frau als Erfinderin des Pflan zenbaus, ihren höchsten Triumph natür lich bei den Bodenbauern, — sei es nun im Maislande der Pueblo in Neumexiko, wo den Frauen die Häuser gehören und die ' gesamte * Gemeinschaft matrilinear aufgebaut ist (also, in den Worten von Lowie, „durch, gemeinsame Abstammung von derselben Urahnfrau verbunden sind“),. — sei es bei den Irokesen des nordamerikanischen Nordostens, deren großartige Stammesorganisatipn be kanntlich Morgan wie Engels aufs tiefste angeregt hat. Hatten doch im 16. Jahrhundert fünf Indianerstämme einen Bund gegründet, dessen Ziel es war, „das Vergießen, menschlichen Blu tes in Zukunft' zu vermeiden“ und eine Welt des Friedens zu schaffen, in der es nur noch „Mütter“, „Väter“,. „Töchter“
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