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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 2.1958
- Erscheinungsdatum
- 1958
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195800008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19580000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19580000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagenbedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 2.1958
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1958 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 4, 20.02.1958 1
- Ausgabe Nr. 5, 06.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 6, 20.03.1958 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 8, 17.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 9, 30.04.1958 1
- Ausgabe Nr. 10, 17.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 11, 30.05.1958 1
- Ausgabe Nr. 12, 12.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 13, 26.06.1958 1
- Ausgabe Nr. 14, 10.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 15, 24.07.1958 1
- Ausgabe Nr. 16, 08.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 17, 22.08.1958 1
- Ausgabe Nr. 18/19, 18.09.1958 1
- Ausgabe Nr. 20, 03.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 21, 15.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 22, 31.10.1958 1
- Ausgabe Nr. 23, 13.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 24, 27.11.1958 1
- Ausgabe Nr. 25/26, 19.12.1958 1
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Band 2.1958
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n“ Arbeit 50 St« ielen B mehr' tersov ■ weit n 4S Idesar ikens^i shaft 4 ' Tät en ge reheuej en Be ten R wenn\ tszeit^ ie sie ühzeü} wäre« nmerl spa? inem$ ulter e en hä 1 age, 0 e Vös ntrüst) ige et' heit 0 einet h übe gestr% e es! f der hule ’ rerin 1 a, dal Straf« zu di i der schrei > au d ngole wirkl, beher® wen« mus ij inneß stud’' örige® ie U® reles order’ les 1o Pat G^ 1 thaftl walde Persö° atstbe .md V indebv nsihle ituns ster. . itsgr Slawisten führen Immer noch An der ständig wachsenden Zahl neuer Abonnenten merken wir, daß sich immer mehr Grund organisationen an unserem Wett bewerb beteiligen. Mit 71 neuen Abonnenten behaupten die Sla wisten/Romanisten die Spitze. Das Geheimnis ihres Erfolges: die Genossen erläutern beim Verkauf der Zeitungen die Vorteile des Abonnements. (Schließlich erhal ten Abonnenten die „Universitäts zeitung“ auch in den Ferien!) Mit 49 folgen die Chemiker, mit 15 die Wirtschaftswissenschaftler. Auch die Juristen, Historiker und Me diziner scheinen sich nun ernst haft um die Gewinnung fester Leser zu bemühen. In vollstän diges Schweigen hüllen sich zur Zeit noch die Physiker. Wollen sie die Redaktion mit einem heim lich vorbereiteten großartigen Werbeerfolg überraschen? Das nächste Mal mehr vom Wett bewerb zur Werbung neuer „UZ"- Leser! Ausländische Kommilitonen ver- urteilen französische Imperialisten Am Montag, dem 10. Februar 1958, führte das Internationale Friedenskomitee des In stitutes für Ausländerstudüum mit den Stu denten und Dozenten eine Protestkund gebung gegen den französischen Ueberfall auf das tunesische Dorf Sakiet Sidi Yous sef durch. Ein tunesischer Student sprach zu dem Vorfall und gab Auskunft auf Fra gen. Immer wieder erklangen Sprechchöre in arabischer Sprache mit dem Wortlaut: »Es leben die tunesischen Patrioten!“ und »Nieder mit den französischen und ameri kanischen Interventionen!“ Nach einer Minute des Gedenkens der Opfer des Terroraktes wurde einstimmig beschlossen, Protesttelegramme an Coty Und die UNO zu senden sowie das tunesi sche Volk der Solidarität aller friedlieben den Menschen zu versichern. In einem wei teren Telegramm wurde der Internationale Studentenbund aufgefordert, seinerseits Protestkundgebungen in allen Ländern an zuregen. Anschließend spendeten die Stu denten 314 DM für das tunesische Volk; die Arbeiter, Angestellten und Dozenten des Instituts überwiesen 500 DM. Wir stehen hinter Khosro w Rousheh Freiheit für Khosrow Rousbeh, den zum Tode verurteilten Iranischen Patrioten, fordern die Angehörigen des Instituts für Psychologie, des Geophysikalischen In stituts, des Pädagogischen Instituts, des In stituts für Industrieökonomik, des Instituts für Pressegeschichte und die SED-Grund- Organisation des Philosophischen Instituts in Schreiben an die Regierung des Iran. Der Senat hat im Namen der Universität ein Protesttelegramm abgeschickt. Vormilitärische Ausbildung gehört zum Studium GST-Delegiertenkonferenz legt neue Aufgaben fest / Mitgliederzahl soll verdoppelt werden Rege Teilnahme an der Diskussion und eine kritische Atmosphäre kenn zeichneten die Delegiertenkonferenz des Zentralen Vorstandes der Gesellschaft für Sport und Technik an unserer Karl- Marx-Universität. Aufmerksam folgten die Vertreter der Grundorganisationen dem Rechenschaftsbericht des Kamera den Gerhard Wolter, bis zu jener Kon ferenz am 2. Februar kommissarischer Vorsitzender des Zentralen Vorstandes der GST an der Universität. Erziehungsarbeit leisten Kamerad Wolter analysierte gründlich die bisherigen Schwächen der GST-Ar- nicht einmal ein Umtausch der Mit gliedsbücher statt. Mitgliederzahl verdoppeln Ueberhaupt führte der Anfang 1957 vorgenommene Dokumentenumtaus ch nicht zu der Festigung unserer Organi sation, die von ihm erwartet wurde. Der Mitgliederstand ging von 6300 im Mai 1956 auf 4000 nach dem Umtausch zurück und beträgt gegenwärtig rund 3000 bei 9800 Direktstudenten. Dabei steht auch die Werbung neuer Mitglieder im Mittelpunkt des Wettbewerbs an läßlich des Tages der Verteidigungsbe reitschaft am 22. März 1958. Vor der Studenten der Fakultät für Journalistik hatten sowjetische Kommilitonen zu einem vergnügten Abend eingeladen. Wie man sieht> sie haben nicht nur disku tiert. Fotos: Kohls beit an der Universität und kam zu dem Schluß, daß die Unterschätzung der poli tisch-ideologischen Erziehungsarbeit die Hauptursache für die mangelhafte Aus bildung in den vergangenen Semestern war. Dieser Vorwurf trifft sowohl den Zentralen Vorstand als auch einzelne Grundorganisationen. Es hat sich ge zeigt, daß an den Fakultäten und In stituten, an denen eine gute Zusammen arbeit zwischen Partei-, FDJ- und GST- Organisation besteht, namentlich an der Juristenfakultät, an der Wirtschafts wissenschaftlichen Fakultät und an der ABF, auch die GST-Ausbildung Fort schritte macht. Große Schwierigkeiten sind dagegen noch in den mathematisch naturwissenschaftlichen und sprach lichen Instituten zu verzeichnen. So fand z. B. am Germanistischen Institut Grundorganisation unserer Universität steht die Aufgabe, bis zum 31. März dieses Jahres die Mitgliederzahl zu ver doppeln, um eine erfolgreiche Arbeit zu gewährleisten. Sozialistisches Studentenlager Ebenfalls eine der Hauptaufgaben ist gegenwärtig die Werbung für das „So zialistische Studentenlager“, das vom 1. bis zum 16. August 1958 stattfindet. Es wird ein Höhepunkt in der Aus bildung in diesem Semester sein und der politisch-ideologischen Erziehung und der Aneignung militärischer Kennt nisse und Fertigkeiten dienen. In der Diskussion sprachen 14 Kame raden. Ihre Beiträge zeugten von dem ernsthaften Bemühen, die GST an un serer Universität zu einer wirklich so- vor, in Zukunft enger mit der Nationalen Volksarmee zusammenzuarbeiten sowie einen Teil der Studenten in die Reser vistenausbildung einzubeziehen. Gegen die Nursportler Der Delegierte der Zentralen Schieß mannschaft wies eindringlich auf die Gefahr des „Nursportlertums“ in der Spezialausbildung hin. Deshalb hat sich die Mannschaft folgende Hauptaufgaben gestellt: 1. Politisch-ideologische Arbeit, 2. Geländeausbildung, 3. Theoretische Ausbildung, 4. Schießtraining. Ein ande res Beispiel: Von 600 Studenten der Me dizinischen Fakultät sind 80 (!) Mitglied der GST. Davon haben sich 40 für eine Ausbildung im Motorsport, 30 für Reit sport und nur zehn Kameraden für eine andere Sportart (u. a. auch Schieß- und Geländesport) gemeldet. Ist das nicht „Nursportlertum“ in Reinkultur? Die Delegierten forderten, daß künftig nur derjenige an einer Spezialausbildung teilnimmt, der die Grundausbildung er folgreich abgeschlossen hat. Ein Vertreter der Juristenfakultät be richtete, daß ihre erfolgreiche Arbeit vor allem auf eine gute Verbindung mit der Partei und der FDJ zurückzuführen ist. Alle Beschlüsse der Leitung werden lau fend kontrolliert. Mehr militärpolitische Vorträge Eine Reihe Studenten bezeichnen das Zweifachstudium als Hindernis für ihre Mitarbeit in der GST. Dr. Gentzen teilte mit, daß trotz Zweifachstudiums bei den Historikern eine sehr hohe Beteiligung an der Ausbildung zu verzeichnen ist. Die Studenten des 1. Studienjahres tra ten geschlossen in die GST ein. Größere Aufmerksamkeit der politischen Arbeit und interessante Ausbildungspläne sind die Ursachen dieses Erfolges. Unter an derem forderte Dr. Gentzen auch mehr militärpolitische Vorträge. Gute Arbeitsentschließung So brachte diese Delegiertenkonferenz einige Anregungen für die künftige GST-Arbeit, nahm eine gute Arbeits entschließung an und vor allem: sie wählte einen neuen Vorstand, der es hoffentlich verstehen wird, die Arbeit in Schwung zu bringen. Doch der Vorstand allein schafft es nicht. .Disziplin und Einsatzbereitschaft aller Kameraden und Funktionäre in den Grundorganisa tionen sind dabei unbedingte Vorausset zung für eine erfolgreiche Ausbildung. Hetn/Werner Belgrader Gast dirigiert daw HMvafsitätsQasokakaK zialistischen Kampforganisation aller Angehörigen der Karl-Marx-Universität zu machen. Die Pionierorganisation der Leipziger Schulen mit 250 Pionierleitern zu unter stützen, beschloß die Universitätspartei leitung. Alle Grundorganisationen sind aufgerufen, für schnelle Hilfe zu sorgen. Zur Vorbereitung des Internationalen Solidaritätstages mit dem algerischen Volk am 1. März rufen die Studenten der ABF Gerda Meusel und Günther Wils dorf alle Bürger unserer Republik auf, die Fretheitskämpfer mit Geld, Kleidung und Medikamenten zu unterstützen. 2624.80 DM sammelten die Studenten des Franz-Mehring-Instituts für die alge rischen Freiheitskämpfer. In einer Stunde sammelten am 12. 2. Studenten des FMI 2891 Unterschriften für Ein Mitkämpfer Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs berichtet. Genosse Globig, Mitglied des Spartakusbundes, spricht am 20. Februar, 19.30 Uhr, im Ge- schwister-Scholl-Haus, Hörsaal I. Magnifizenz Prof. Dr. Mayer, Wolfgang Heinke, Erster Sekretär der Universitäts parteileitung und Volkskammerabgeordne ter Prof. Dr. Leipold beantworten Fragen zu aktuellen Problemen. 21. Februar, 16 Uhr, Senatssaal, Ritterstraße 26. lieber das sozialistische Strafrecht spricht Dr. Orschekowski, kommissarischer Direk tor des Instituts für Strafrecht, am 21. Fe bruar, 18 Uhr, im Hörsaal 11 der Alten Universität. KK unnötig? Der 1. Sekretär der Universitätspartei leitung, Genosse Heinke, beschäftigte sich mit dem weitverbreiteten Argument mancher Studenten, eine Ausbildung am Kleinkalibergewehr sei unnötig, weil doch die Sowjetunion sogar über inter kontinentale ballistische Raketen ver füge. Er betonte, daß es notwendig sei für jeden Studenten einer sozialistischen Universität, an der vormilitärischen Ausbildung teilzunehmen. Genosse Heinke forderte, daß an allen Fakul täten die GST-Ausbildung im Lehrplan zeitlich berücksichtigt wird und schlug Da s vierte Akademische Konzert im Studienjahr 1957/58 findet am 22. Februar, 20 Uhr, im Weißen Saal des Zoo statt. Zur Aufführung gelangen Werke von Janacek, Vivaldi, Mozart, Händel und Stamitz. Das Akademische Orchester spielt unter der Leitung von Djura Jaksic als Gast. Jaksic ist Leiter der Belgrader Philharmonie und Diri gent des Akademischen Orchesters der Universität Belgrad. Sein Besuch ist ein Ausdruck der freundschaftlichen Bezie hungen zwischen den Akademischen Orchestemn der Karl-Marx-Universität und der Belgrader Universität, die durch gegenseitige Besuche der Dirigenten und der Orchester fortgesetzt werden sollen. den Volksentscheid. Die Professoren Melikischwiki und Smi- kow, die mit einer Delegation sowje tischer Wissenschaftler in Leipzig weilten, nahmen am Franz-Mehring-Iastitut an einer Vorlesung über die Geschichte der KPdSU teil. Die Studentenbühne der Karl-Marx-Uni- versität bereitet gegenwärtig elf Szenen aus „Furcht und Elend des Dritten Rei cher* von Bertolt Brecht vor. Die Pre miere wird voraussichtlich kurz nach den Messeferien in Böhlen stattfinden. Nach Ungarn wird Im Rahmen eines Austausches von Wissenschaftlern Herr Dr. Polster von der Kinderklinik fahren. Es ist vorgesehen, daß Herr Dr. Roßmann, Budanest, dafür an die Kinderklinik der Karl-Marx-Universität kommt. Am 6 3. spricht Prof. Günther, Direktor des Physikalisch-Chemischen Instituts der Technischen Hochschule an der Karl-Marx- Technischen Hochschule Karlsruhe an der Karl-Marx-Universität über ..Neue Ergeb- nir.se in der Genetik homogener Gasreak tionen“. Fine Delegation sowjetischer Wissen- schaftler, der neben dem stellvertretenden Minister für Hochschulwesen. Fachprofes soren der Philosophie, Wirtschaftswissen schaft und Geschichte aus Tbilissi, Kiew und Moskau angehören, weilte am 12. und 13. 2. in Leipzig. Im Zentralbaus für Volkskunst in Leip- zig findet am 21. 2. 1958 eine Arbeitstagung der Leiter der Volkiskunstensembles aller Wissenschaftlichen Einrichtungen statt, an der auch ein Vertreter unseres Volkskunst ensembles teilnehmen wird. Die Arbeitsschutzvereinbarung für 1958 wurde auf einer Belegschaftsversammlung der Universitätshautklinik am 11. 2. ange- nommen. Die Hautklinik gibt damit ein gutes Peispiel für die gesamte Medizinische Fakultät, Gu dia UZ gaschriclen Wenige Worte genügen Karl-Marx-Platz, 10. Februar Milten auf dem Fußweg steht ein Tisch mit einer Einzeichnungsliste für den Volksentscheid gegen den Atomtod. Wenn das rote Licht an der Verkehrsampel erscheint, wird der Menschenstrom von höflichen jungen Men schen in Empfang genommen. Wenige Worte genügen, um den meisten Menschen klarzumachen, daß diese nationale Pflicht der Aechtung der Atomwaffen für die Pas santen eine Ehrensache ist. Manche gute Diskussion kommt zustande und läßt das Fazit zu. daß die Aktion ein Erfolg war: 500 Unterschriften! Am 12. 2. eiferten das 1. und 2. Studienjahr diesem guten Bei spiel nach. Wer folgt ihnen? stud. oec. Bernd Leimer Nicht nur Angelegenheit der Pädagogen An der Karl-Marx-Universität werden sehr viele Lehrer für die Ober- und Mit telschulen ausgebildet. Neben ihrer fach lichen und pädagogischen Ausbildung ge nießen diejenigen unter ihnen, die im ersten oder zweiten Fach Vorlesungen am Germanistischen Institut hören, auch den Vorteil, an einem Kursus für Sprecherzie hung teilzunehmen. Der aufmerksame Leser wird sich mit Recht fragen, wieso nur dieser Teil der Lehrerstudenten. Eine Unterhaltung mit der Abteilung Sprecherziehung, die als vollständige Ab teilung dem Dekan der Philosophischen Fakultät untersteht, ergab, daß der Kreis der Auszubildenden viel zu groß sei, um ihn mit dem jetzigen Lehrkörper betreuen zu können. Die Mittelstufenlehrer für Deutsch konnten erst seit Aufnahme des Zweifachstudiums mit einbezogen werden, da noch eine Lehrkraft aus Halle gewon nen wurde. Durch den Lehrplan sind die übrigen Studenten leider nicht für einen Sprecherziehungskurs vorgesehen. Ein zweites Problem besteht darin, daß man beabsichtigt, im Zuge der Einspa- rungsmaßnahmen die Abteilung dem Päd agogischen Institut einzugliedern. Die jetzige Abteilung Sprecherziehung versieht jedoch nicht nur Aufgaben hinsichtlich der Lehrerstudenten, sondern auch für andere Gebiete der Universität. Sprecherziehung ist nicht nur eine Angelegenheit der Päd agogen, sondern aller künftigen Intellektu ellen. Ich schlage vor, die bisher selbstän dige Abteilung in ein Institut umzuwan deln und ihm mehr Lehrkräfte zur Ver fügung zu stellen. sind, hist./germ. Siegfried Haustein Der Betriebsleiter will uns besuchen Die Studenten der Seminargruppe Melio rationswesen der Landwirtschaftlich-Gärt nerischen Fakultät führten im Rahmen der Sonderausbildung „Meliorationswesen.“ eine Besichtigung des Tagebaues Borna durch, um die Fragen der Wiederurbar- machung von Bergbauflächen nicht nur von der landwirtschaftlichen, sondern auch von der abbautechnischen Seite her kennen zulernen. Die Wiederurbarmachung von Bergbauödländereien nimmt in dieser Fachrichtung besonders im mitteldeutschen Raum eine wichtige Stellung ein. Stark beeindruckt von den gewaltigen Geräten und der schweren Arbeit der Kumpel fuhren die Studenten nach Hause. Damit war bereits der Anstoß zu einem Einsatz in der Braunkohle gegeben. Bei der nächsten Besprechung des Se minargruppenleiters mit den Assistenten wurde der Plan dann festgelegt. Am 13. Ja nuar trafen sich die gesamte Seminar gruppe und die Assistenten zum Einsatz im Tagebau Borna auf dem Hauptbahnhof. Eine Woche halfen die Studenten und Assi stenten gemeinsam bei der Erfüllung des Kohle- und Energieprogrammes. Diese Form des Arbeitseinsatzes war in mehr facher Hinsicht wertvoll. Die bereits be stehende fachliche Verbindung zwischen dem Braunkohlenwerk Borna und der Außenstelle des Instituts für Meliorations wesen konnte vertieft werden. Der Tage baubetriebsleiter erklärte sich bereit, nach dem er die gute Arbeit der Gruppe her- vorgehoben hatte, innerhilb einer FDJ- Versammlung über die Aufgaben des Bergbaues zu sprechen. K. W. Werner DEBATTE Da gibt es eine Studentin Margot Tag, ihres Zeichens cand. phi‘. am German sti- sehen Institut unserer Universität. Seit sieben Semestern hört sie Vorlesungen, besucht Seminare und widmet sich zu Hause und in den Bibliotheken ihren Studien. Ansonsten aber geht sie ihrer Wege, schwärmt für Musik und bildende Kunst und interessiert sieh für philoso phische Weisheit vom indischen Yogi-Kult bis zu Schopenhauer. An der gesell- Studenten mit Doppelleben? schaftspolitischen Arbeit nimmt sie nur wenig Anteil. Auf den FDJ-Veranstaltun- gen ist sie zwar häufig anwesend, doch läßt sie die Auseinandersetzungen an sich vorübergehen, sie schweigt. Man sollte meinen, das marxistische Grundstudium sei spurlos an ihr vorübergegangen und der Aufruf zum aktiven politischen Han deln sei ungehört verhallt. Doch Margot Tag hat ihre eigene ..Anschauung“ über diese Dinge, und sie hat sogar eine eigene „Theorie“. Sie glaubt nämlich entdeckt zu haben, daß der Marxismus mit seinen praktisch-politischen Forderungen für sie nicht das Richtige sei und ihre freie Per- sönlichkeitsentl'altung einschränke. Sie will zwar die marxistische Kampftheorie a's „gut und menschlich und erstrebenswert“ gelten lassen, aber doch für sich nur als untergeordnet betrachten. Denn das pri märe Ziel, so sagte sie, wäre für sie die Manifestation des Menschen in seiner je- wciljnen Eirenant und nicht der Einsatz des Menschen für Ideen oder Sachen. Das ist der Traum vom gesellschaftlich und klassenmäßig beziehungslesen Individuum, das sich kraft seiner inneren „Entwicklung" selbstherrlich zum Richter über das gesell- schaftliche Geschehen aufwirft. Margot Tags formale Anerkennung der soz’al- ökonomischen Errungenschaften des So zialismus wird damit zur Phrase, zumal sie auch ihre eigene Mitarbeit versagt und zum anderen gegen jedes politische Han deln ethische Vorbehalte geltend macht. Ihre platonische Liebe zum Sozialismus nähert sich auffallend den Theorien vom „menschlichen Sozialismus“. Wir fragen: Ist ein solches Doppelleben eines Stu denten möglich, der mitten in der mensch lichen Gesellschaft 'ebt und von ihr leben muß, ihrem Fortschritt aber seine aktive Mithilfe versagt und sich stattdessen eine angeblich lautere beschauliche Innerlich keit reservieren möchte? Es hängt von ihm ab Daß Kultur und Wissenschaft unter den Bedingungen des Kapital smus au die Dauer verkümmern, hat Claus Dieter Mül ler schon während seines Oberschul- besuche« in unserer Republik gehört. In Wien, das einst wegen seines reichen kul turellen Lebens in ganz Europa bekannt war, mußte er sich nun selbst davon über zeugen. In der Theaterstadt schließen im mer neue Theater ihre Pforten oder wer den in Kinos verwandelt. Die Mittel, die die Oesterreicher für Bildung ausgeben können (je Familie jährlich 1706 Schilling) sinken, da die Kosten für die Lebenshal tung ständig steigen. Für die Entwicklung der Wissenschaft gewährt der Staat fak tisch Pfennigbeträge. Mit Neid stellen die österreichischen Wissenschaftler fest, daß allein das Chemische Institut der Tschecho slowakischen Akademie der Wissenschaften ein Jahresbudget von 15 Millionen Kronen aufweisen kann. Ihre ganze eigene Aka demie erhält 2,4 Millionen Schilling („Tage buch“, Wien, Januar 1958). Und wenn auch das alles Müller nicht persönlich trifft, an seiner Nachtarbeit, der einzigen Möglich keit, um sein Studium an der Tierärzt lichen Hochschule zu finanzieren, spürt er, wie es um die Sorge für den akademi schen Nachwuchs in einem kapitalistischen Staat bestellt ist. In dieser Lage erinnert er sich, daß in dem Staat, den er vor einiger Zeit heimlich verlassen hatte, die Wissenschaft eine weit aus bessere Unterstützung erfährt, daß die studentische Jugend unter ganz anderen, viel günstigeren Bedingungen ihren Stu dien nachgeht. Er will in unsere Republik zurückkehren und sein Studium fortsetzen. Wer aber an einer sozialistischen Univer sität studieren will, muß besondere Anfor derungen erfüllen. Er muß während seines Oberschulbesuches bereits soviel Einblick in die gesellschaftlichen Zusammenhänge gewonnen haben, daß er sein Handeln nach dem Vorsatz bestimmt, unseren Ar beiter-und-Bauern-Staat nach besten Kräf ten aufbauen zu helfen. Junge Menschen, die diesen Anforderungen entsprechen, gibt es viele in unserer Republik. Die Besten von ihnen werden dadurch ausgezeichnet, daß sie an unseren Universitäten studieren dürfen und sich vorbereiten, später an wichtigen Steilen zu arbeiten. Hat sich Claus Müller diese Auszeich nung verdient? Wir sind mit unseren Lesern, die sich so zahlreich an der Diskussion um Claus Die ter Müller beteiligt habe«, einer Meinung, daß er in unsere Republik zurü.xkehren soll. Wie Heinz Asmus in seiner Stellung nahme erklärt, sollten wir ihm aber nicht die Wiederaufnahme seines Studiums in Aussicht stellen. Herr Roland Schubert stellt ganz richtig fes: Müllers Reue ist vorläufig nur materiell. Nichts garantiert dafür, daß Müller nach seinem Studium nicht wiederum die Republik verläßt. Claus Dieter Müller wird in unserer Re publik überall Arbeit finden. Hier soll er zeigen, daß er bereit ist, unsere Republik mit seiner Hände Arbeit aufbauen zu hel fen. Herr Ernst Sperlich meint, die Kol legen am Arbeitsplatz werden nach gewis ser Zeit am besten einzuschätzen wissen, ob er sich so hervorragend eingesetzt hat, daß sie ein Studium befürworten. Das mei nen auch wir, allerdings wird es dabei ganz auf Claus Dieter Müller ankommen. Universitätszeitung, 20, 2. 1958, Seite 9
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