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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 4, 21.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 5, 07.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 10, 24.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 11, 01.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 12, 08.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 13, 15.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 16, 06.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 18, 22.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 20, 06.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 22, 20.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 23, 27.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 24, 03.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 25, 10.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 26, 17.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 06.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.11. 1959 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 39, 16.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
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Band
Band 3.1959
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rS Reihe itung Sla- sche- ein s und vor- lager tigen. it ins i wie . Für isted t, dl« chen Um- issen, iterm nblut bers- eisten über i. Es 1 Be- i, um , die und zeitig i der reichs ission J-Be- r als n, an bei d det r so* eiter ie so* aus* r die muß , des- i - rufen e da* nder- j, die hinein gade, uppe Wett nders kein llek- sagte I, zu ‘raxis vis. wirk* t mit fak- eifen, ß die reng- lags- nmen Kon- dar* » ste* t dl« sehen kiert? s ZK i hat, nmen h als von n So* auch ative! seant i den nten" sinni- Stu- reun- Penn essen । ein« jun- ozia- „Hier ‘üllen ichen i.4 i wir L die iiver- min* 1958 der ichen en in icher ollen r Ar- Plan, » Er* ! • dl« wol- ipen- n die zum G. D, Wir stehen erhobenen Hauptes Offener Brief Julius Fuciks an Goebbels - 1940 als illegales Flugblatt erschienen - Erste Veröffentlichung in deutscher Sprache Goebbels, Propagandaministerund Hof narr des Nationalsozialismus, suchte sich einige Leute aus der tschechischen In telligenz und der sogenannten „Intelli genz“ aus und lud sie nach Deutschland ein. Er zeigte ihnen, was er ihnen zei gen wollte, und schließlich sagte er ihnen auch, welchen Zweck diese ihre Parade reise hatte. Seine Rede, in der er von grobem Seelenkauf sprach und dann wie der Drohungen ausstieß, galt nicht nur ihnen, sondern war an die ganze tsche chische Intelligenz adressiert. Noch sei es Zeit, sagte er, und die tschechische Nation könne zeigen, ob „sie sich gern Und bereitwillig in den deutschen Ord nungsprozeß einreihen oder innerlich wi dersetzen wolle“. Je nach ihrem Verhal ten würde ihnen Deutschland Freund- schaft bieten oder ihnen den Kampf an sagen. Und es liege an der Intelligenz, sagte er weiter und legte darauf beson deren Nachdruck, welchen Weg die tschechische Nation einschlagen wolle, denn die Nation habe immer dieselben Vorstellungen wie die führende geistige Schicht. Das war der Grundsatz seiner Rede. * Sie bemühten sich, den festen Wider stand der tschechischen Nation auf ver schiedenste Weise Zu brechen. Niemals kamen sie dabei an. Sie wollten die tschechische Jugend gewinnen. Vergeb lich. Sie versuchten die tschechische Ar beiterschaft zu gewinnen. Aber ihre Hel. fershelfer entkamen nicht einmal aus den Fabriken und Werkstätten. Nun möchten sie also in den Körper der Na tion über die tschechische Intelligenz eindringen. „Tretet in unsere Dienste“, 8agte Goebbels ganz unverholen, „das Wird für euch von Vorteil sein“ und rieb sich die Hände wie ein Kaufmann beim Abschluß eines vorteilhaften Kaufes — tretet in unsere Dienste, und wenn wir euch erst haben, haben wir das ganze tschechische Volk in der Tasche. Mit Weniger wählerischen Worten, aber dafür genauer gesagt: wenn ihr Verrat übt, ist die ganze Nation verraten! Dieses nichtswürdige Angebot, diese niederträchtige Beleidigung der tsche- chischen Intelligenz darf nicht unbeant- Wortet bleiben. Das sind wir uns und Unserer Ehre schuldig, das sind wir der ganzen Nation schuldig, allen ihren fort schrittlichen Kräften, allen, an deren Seite wir an der Front des nationalrevo lutionären Kampfes für die Freiheit ste hen. Und deshalb antworten wir. Wir, tschechische Musiker, Schauspieler, Schriftsteller, Ingenieure, wir, deren Stimme gewaltsam durch eure Zensur geknebelt wurde, deren Hände von eurem Terror gefesselt sind, wir, von denen Tausende von Gefährten in euren Kerkern und Konzentrationslagern lei den wir, die tschechische Intelligenz, Antworten Ihnen, Minister Goebbels'. die Freiheit des Menschen — in uns einst erstanden — heute steht der Tscheche, wie er für ihn stand: dieser Gedanke, der uns ins Grab gesenkt, führt uns wie der zum Ruhm empor — nir weiter, weiter!“ Das hat ein tschechischer Dich ter geschriebeni), Minister Goebbels, so hat ein tschechischer Dichter schon vor Jahren, für uns und unser Volk, den einzigen Weg gezeigt, der uns zur Frei heit und Sicherung unserer nationalen Existenz führt. Das ist nicht der Weg des Verrates, der Ihrer Unterdrückung, sondern der Weg des Kampfes gegen die Unterdrückung, für die Freiheit des Menschen bei uns, bei euch, in ganz Europa! Und ihm bleiben wir treu! * In der tschechischen Geschichte gibt es viele Seiten, die mit dem politischen Verrat der reaktionären tschechischen Herren beschrieben sind, die bereitwil lig die Freiheit des tschechischen Volkes verkauften, ja auch das Leben der gan zen Nation, nur um sich ihre Güter und Gewinne zu sichern. Aber Sie werden zum Schweigen brachtet, ihr, die ihr uns verboten habt zu singen, ihr, die ihr auch unseren Kinder die Liederbücher wegnehmt, die das tschechische Volk ge dichtet hat? Ihr habt unsere Hochschu len geschlossen, ihr germanisiert die Grundschulen, besetzt und bestehlt un sere schönsten Schulgebäude, besetzt die Theater, Musiksäle und Ausstellungs räume der bildenden Kunst, ihr beraubt die wissenschaftlichen Institute, Verhin dert die wissenschaftliche Arbeit, macht aus den Journalisten geisttötende Auto maten, ihr vernichtet die Existenz Tau sender von Kulturarbeitern, ihr vernich tet die Grundlagen jeglicher Kultur, alles dessen, was die geistige Schicht der Nation schafft — und dann verlangt ihr gerade von dieser Schicht, daß sie euch bei der Aufrechterhaltung dieses un haltbaren Wahnsinns hilft? ... Wir erinnern uns sehr gut daran, daß ihr, bevor ihr den Feldzug gegen die tschechische Kultur begonnen habt, einen vernichtenden Feldzug gegen die eigene deutsche Kultur unternommen Weshalbstehen wirzudieser Forderung? Die beiden uns befreundeten Staaten • waren die ersten Opfer der faschistischen Aggression. Länger als andere trugen sie die Last der Okkupation und des Krieges. Ihre Völker sollten physisch ausgerottet werden. Polen verlor allein sechs Millionen Menschen. • Beide Länder waren wiederholt Objekt der aggressiven Bestrebungen des deutschen Militarismus. Sie haben deshalb besonderes Interesse daran, die zur Verhandlung stehenden Fragen so zu lösen, daß sie militärische Kon flikte ausschließen. • Es genügt nicht, sie als „Beobachter“ hinzuzuziehen, denn sie nahmen am Kampf gegen die Faschisten auch nicht als Beobachter, sondern als aktive Teilnehmer teil. • Ihre Außenpolitik, ihr gesamtes Auftreten in internationalen Fragen sind überzeugender Beweis dafür, daß sie zu den Verteidigern des Friedens und Verfechtern einer Minderung der internationalen Spannungen gehören. • Beide Staaten sind heute wieder durch die Revanche- und Gebiets forderungen der westdeutschen Militaristen besonders gefährdet. Weshalb sträuben sich die Westmächte und Bonn gegen ihre Teilnahme? • Polen und die CSR treten für den Abschluß eines Friedensvertrages und damit für die Bändigung des westdeutschen Militarismus ein. • Ein Friedensvertrag würde auch die Anerkennung der Friedensgrenzen mit Polen und der CSR zum Inhalt haben. Es gilt für uns nur eine Entscheidung: Polen und die CSR müssen mit am Verhandlungstisch sitzen. Die Stimme der Völker Polens und der CSR nach Abschluß eines Friedens vertrages und der Bändigung des westdeutschen Militarismus muß gehört werden! Niemals, hören Sie, niemals werden wir den revolutionären Kampf des tsche- chischen Volkes verraten, niemals werden Wir in eure Dienste treten, niemals wer- Gen wir dem Dunkel und der Knecht- Achaft dienen! < Was wollen Sie von uns? Wir sollen Ihnen helfen, im tschechischen Volke Ihre betrügerische und mit jedem Wort lügnerische Propaganda zu verbreiten, um ihr mit unserem Namen, den wir Un s in ehrlicher Arbeit auf dem Felde Unserer Kultur erwarben, Glaubwürdig keit zu verschaffen, die sie nicht besitzt. Wir sollen unsere Stimmen und unsere Redern Ihren Betrügern zur Verfügung Hellen, das Vertrauen unserer Nation mißbrauchen, und ihr einen Weg emp fehlen, der nur zu ihrem qualvollen Un- tergang führt. Nein, das werden wir Qicht tun! Was wollen Sie von uns? Wir sollen mit Ihrem Blutterror Zusammenarbeiten, Wir sollen uns Ihrer Gestapo an die Seite «teilen und auf ihr Niveau, um wie die Gestapo die Gedanken der tschechischen Menschen zu ersticken, um allen unse- Cen gewaltsamen Bedrückern bei der Niederschlagung des stolzen und herr- liehen Widerstandes des tschechischen Volkes, um dessen Unterdrückung ihr euch vergeblich bemüht, zu helfen. Nein, das werden wir nicht tun! Was wollen Sie eigentlich von uns? Wi r sollen Selbstmord verüben. — Und Üas werden wir natürlich nicht tun! * Wir, „die führende geistige Schicht der Nation“, wie Sie sagen, sind wirklich mit Üefen und unverletzbaren Banden mit dem Volke unseres Landes verbunden. Aber nicht deshalb, weil wir ihm un- Sere Vorstellungen aufnötigen, sondern deshalb, weil wi r seine Vorstellungen ausdrücken. Wir, Menschen der Kultur, Sind immer auf Leben und Tod mit den fortschrittlichen Kräften unserer Nation Verbunden und wissen das. Alle Zeiten, in denen die tschechische Intelligenz wirklich die führende geistige Schicht War, alle großen Epochen der tschechi- Schen Kultur, alle ihre großen Namen, Bind mit den standhaftesten Gedanken äes menschlichen Fortschritts verbunden, in deren Namen unser Volk für sein Le- ben kämpfte und litt — litt, aber nicht unterging, weil sie sie nicht auf gab. „Für Universitätszeitung, 30. 3. 1959, Seite 3 dort keine einzige Seite des politischen Verrats durch die tschechische Kultur finden — und wir, seien Sie dessen sicher, werden ihn unserer Geschichte auch nicht dazuschreiben! „In stürmi scher Zeit wurden wir geboren und ge hen Schritt für Schritt stolz unserem er habenen Ziele entgegen. Wir beugen den Rücken nur vor unserer Nation.“ Auch das schrieb ein tschechischer Dichter 2 ). Minister Goebbels. Und Sie glauben, daß wir, die Intelligenz der Nation, die Jahr hunderte schrecklicher Unterdrückung erlebte und ihr nicht unterlag, weil sie nicht auf die Knie sank, Sie glauben, daß wir, vom Blute eines solchen Volkes, vor Ihnen den Rücken krümmen wür den? Narr! * Aber Sie versprechen uns auch irgend welche „Vorteile“. Ernsthaft? „Sobald diese Fragen geregelt sind (d. h. wenn der Verrat der tschechischen Intelligenz bereits im Gange ist), wird sich dem tschechischen Film ein unverhältnis mäßig großes Absatzgebiet eröffnen ... Die Tschechen werden die Möglichkeit haben, ihre Filme, ihre Literatur, ihre Musik auszuführen.“ Haben Sie das so gesagt? Ja, Sie haben das wirklich so ge sagt. Arme pferdefüßige Lorelei vom Ufer der Spree, wohin sind Deine ver führerischen Künste geraten? „Will man ein Vögelchen fangen, singt man ihm hübsch zu“, sagt ein tschechisches Sprich wort, aber Sie können ihm nicht ein mal schön zusingen. Damit wollen Sie uns fangen? Mit der Ausfuhr tschechi scher Filme, gerade ihr, die ihr den Mit arbeitern des tschechischen Films die vollkommensten Filmateliers gestohlen und die Entwicklung der tschechischen Filmkunst in ihrer Kraft gleich im Keim erstickt habt? Mit der „Ausfuhr“ tsche chischer Literatur, ihr, gerade ihr, die ihr in unserer Literatur barbarisch wü tet. die ihr die besten Werke tschechi scher Autoren konfisziert und vernichtet, die tschechische Literatur aus den tsche chischen Bibliotheken entfernt und Machas „Mai“ schändet. Ihr beschlag nahmt zeitgenössische Verssammlungen ebenso wie die 600 Jahre alte Autobio graphie Karls IV. und wollt einfach das ganze tschechische Schrifttum vernichten. Und mit der Ausfuhr der tschechischen Musik wollt ihr uns fangen, gerade ihr, die ihr mit ständigen Verboten unser Musikleben lähmt, die ihr mit Terror das Werk unseres größten Komponisten habt. Ihr habt die große deutsche Gei steswissenschaft zugrunde gerichtet, aus dem Lande die größten zeitgenössischen Gelehrten vertrieben, ihr habt die größ ten Dichter und Schriftsteller verjagt oder gequält, ihr habt auf den Scheiter haufen die Werke der größten deut schen Philosophen verbrannt, die deut schen Bildergalerien verheert, den Ruhm des deutschen Theaters zertreten, die deutsche Geschichte verfälscht, aus der deutschen Literatur Namen und Werk Heinrich Heines ausgelöscht, eines ihrer größten Schöpfer, und Dekaden anderer, die um weniges kleiner sind, ihr habt aus Goethe und Schiller das euch Ge nehme herausgeschnitten, ihr habt euren ,Kulturraum‘ in eine unendliche Wüste ausgedehnt, ihr habt eure „führende geistige Schicht“ ermordet oder zum Schweigen gebracht — und jetzt ruft ihr die tschechische geistige führende Schicht auf, sich an dieser eurer beglückenden Tätigkeit zu „beteiligen“. Wie? Als euer weiteres Opfer. Denn andere Vorteile könnt ihr ihr nicht zukommen lassen. Ihr Wollt ihr den Kopf abschneiden und schlagt ihr vor, den Kopf selbst auf den Block zu legen. Wir danken für die Ein ladung. Wir nehmen nicht an! Wir kennen diese eure „Vorteile“. Und wi r verachten eure Drohungen. Nur eins, ein einziges nehmen wir aus eurer lan gen Rede an: euer Eingeständnis, daß es euch nicht gelang, die tschechische Nation zu brechen. Anderthalb Jahre stampft ihr mit beschlagenen Stiefeln in unseren Ländern herum, verfolgt uns auf jeden Schritt, füllt die Kerker mit unseren Männern, Frauen, ja Kindern und ermordet unsere besten Leute. An derthalb Jahre drosselt ihr unser politi sches, wirtschaftliches und kulturelles Leben. Anderthalb Jahre bemüht ihr euch, uns mit Terror auf die Knie unter dem Hakenkreuz zu zwingen. Und nach anderthalb Jahren solchen Wütens müs sen auch Sie bekennen, Lügenminister der nazistischen Propaganda, daß Ihnen das nichts genützt hat. daß wir uns noch immer „widersetzen". Ja, dieses Bekenntnis nehmen wir an. Darauf sind wi r stolz. Aber wenn Sie glauben, Sie nichtswürdiger Verleumder, daß wir, die tschechische Intelligenz, weniger Stolz und weniger Charakter haben als das tschechische Volk, aus dem wir hervor gehen, wennSie glauben, daß wir uns von Ihnen locken oder erschrecken lassen, um unserem .Volk fremd zu werden und Julius Fucik, Mitglied des illegalen Zentralkomitees der KPC während der faschistischen Besetzung. 1942 verhaftet, 16 Monate im Gefängnis mißhandelt, am 8. September 1943 in Berlin hingerichtet. In den Folterkammern der Ge stapo schrieb er seine berühmte „Reportage unter dem Strang“, die in fast allen Sprachen übersetzt wurde. mit Ihrer Gestapo gegen das Volk zu ge hen — so hören Sie erneut unsere Ant wort: Nein, nein, niemals! Wenn Sie aber fragen, ob wir uns an dem Aufbau eines neuen Europas betei ligen wollen, so antworten wir Ihnen: Ja, ja und möglichst sofort! Das wird natürlich ein ganz anderes Europa sein als jenes, von dem Sie spre chen. Ihre „Neuordnung“ ist die alte Un ordnung, die nur durch die Injektion aus dem Blute von Millionen Ihrer Opfer am Leben gehalten wird. Deshalb habt ihr es so eilig mit uns! Deshalb wollt ihr, daß wir schnell eure neue, ergibigste, weil „freiwillige“ Injektion werden — „bevor es zu spät ist“. Zu spät für wen? Für euch! Denn wir sehen klar, zu welcher Zeit ihr uns diese freche Aufforderung schickt. Ihr führt Krieg, einen räuberi schen Krieg, ihr habt Erfolge, gewinnt, marschiert ein, besetzt, erschießt, bom bardiert, versenkt — und was ist das Ergebnis all dessen? Daß mit jedem Augenblick zutage tritt, daß ihr für ein illusorisches Ziel in den Krieg gezogen seid, daß mit jedem Schritt, mit dem ihr vorrückt, sich euer Ziel noch weiter um sieben Berge und sieben Meere entfernt. Aber jetzt wißt ihr das schon. Ihr habt Länder besetzt, die euer Vorfeld gegen die Sowjetunion abgeben sollen, ihr habt in ihnen alles vernichtet, was eure Propaganda und ihre Reaktion jahrelang aufbauten, ihr habt den Leuten, die durch Jahre hindurch künstlich geblen deten Augen geöffnet, die Gedanken und Herzen von Millionen mit dem flammen den Haß gegen euch selbst erfüllt, gegen ihre heimische Reaktion, gegen den Fa schismus, welches Kleid er auch immer trägt, ihr habt sie mit dem mächtigen und einzigen Willen zur wirklichen Frei heit erfüllt — und jetzt wollt ihr ein „neues“ faschistisches Europa organisie ren. Ihr mögt wütend auf alle Länder dreinschlagen, könnt aber nichts als das eigene Verderben organisieren. Und des halb könnt wede r ihr noch können eure zeitweiligen Verbündeten und jetzigen Widersacher in England den Krieg be enden. Ihr habt den Krieg in der Luft, zu Wasser und zu Lande begonnen - aber er wird unterirdisch enden, dort, wohin ihr das tschechische Volk, das französische, belgische, holländische, dä nische, norwegische, spanische, italieni- sche und das Volk des eigenen Landes gejagt habt. Also nicht ihr, wiederholen wir euch — aber ihr wißt das heute auch schon — nicht ihr, die ihr diesen Krieg herauf beschworen habt, sondern die Völker, die ihr in ihn hineingetrieben habt, die ihr vergebens mit dem Geist der Skla verei erfüllen wollt, die Völker, die Von der revolutionären Arbeiterklasse ge führt werden und sich auf die riesige und mit jedem eurem „Erfolg“ wachsen de Macht der Sowjetunion stützen, die Völker selbst werden diesen Krieg be enden, eure Pläne zerreißen und ein Europa aufbauen, wie es heute in ihren Gedanken lebt. Ein Europa ohne Nazi-, sten, ohn e Faschisten aller Schattierun gen, ein Europa ohne beutegierige Schufte, ein Europa der freien Arbeit, ein Europa der freien Völker, ein wirk lich neues Europa, ein sozialistisches Europa! 3 und 9 Jan Neruda (1834—91) Verbürgtes Recht beider Staaten Wir Slawisten der Karl-Marx-Universi tät danken der Sowjetunion, daß sie die Teilnahme von Vertretern der CSR und Volkspolens an der Außenministerkonfe renz gefordert hat. Diese Länder, die im zweiten Weltkrieg große Opfer bringen mußten, haben ein Recht darauf, bei den Verhandlungen um den Friedensvertrag gehört zu werden. Die Menschen der Deutschen Demokrati schen Republik, die das unselige Erbe der Vergangenheit überwinden, sind entschlos sen. gemeinsam mit den Nachbarvölkern für den Frieden und die sozialistische Ge sellschaftsordnung zu kämpfen. Als Slawi sten wollen wir durch Studium und Propa gierung der slawischen Sprachen und Lite raturen zur Festigung der Völkerfreund schaft beitragen. Wir fühlen uns mit der Sowjetunion, welche die Interessen aller friedliebenden Menschen verteidigt, zu tiefst verbunden. In der Vergangenheit wurde von Imperia listen wiederholt wegen sogenannter ter ritorialer Fragen ein Krieg vom Zaun ge brochen, auch zum Unglück für unser deut sches Volk. Wir Slawisten wollen aber da zu beitragen, daß friedliebende Menschen im Geiste der Freundschaft immer mehr zueinander finden und ohne Unterschied der Nationalität sich immer fester verbin den. Deshalb erklären wir, die Angehörigen des Lehrkörpers des Slawischen Instituts: Die Teilnahme der CSR und Volkspolens an der Genfer Außenministerkonferenz ist verbürgtes Recht dieser beiden Länder, da sie während des faschistischen Raubkrieges die größten Opfer gebracht haben und jetzt bereits wieder vom westdeutschen Revanchismus bedroht werden. Wir wenden uns entschieden gegen die provokatorischen Gebietsforderungen und Revanchehetze des westdeutschen Milita rismus. Wir als Slawisten sehen unsere be sondere Verpflichtung darin, diese Machen schaften zu entlarven. Wir stellen uns voll und ganz hinter die Vorschläge der Regierung der Sowjetunion und der Delegation der Deutschen Demo kratischen Republik zum Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland und be grüßen besonders die neuen Entspannungs vorschläge des 5. Plenums des Zentral komitees der SED. Wir fordern, daß die Westmächte endlich diese konstruktiven Vorschläge zur Ausgangsbasis der Ver handlungen machen. Als Beitrag zur friedlichen Lösung der Lebensfragen unserer Nation und zur Be kämpfung der Gefahr, die durch das Wie dererwachen des westdeutschen Revanchis mus unserem Volke sowie den slawischen Völkern droht, verpflichten wir uns, auf dem Gebiet der Slawistik hohe Leistungen in Lehre. Erziehung und Forschung zu er zielen. Unsere Hauptaufgabe dabei ist die Heranbildung qualifizierter Russischlehrer, die überzeugte Propagandisten der Freund schaft zu den slawischen Völkern und aktive Sozialisten sind. Die Angehörigen des Lehrkörpers des Slawischen Instituts ..
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