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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
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- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
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- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
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- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
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- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
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- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
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- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
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- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
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Band 3.1959
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Forschung vor neuen umfassenden Aufgaben Erster Bericht von der VII. Vortragstagung der Landwirtschaftlichen Fakultät Vom 12. bis 14. Februar führte die Landwirtschaftliche Fakultät ihre VII. Vor tragstagung durch, die unter dem Leitgedanken stand „Für eine Agrarwissen schaft, die zur Lösung der ökonomischen Hauptaufgabe beiträgt“. Der Rektor der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Mayer, der die Tagung eröffnete und ihr einen erfolgreichen Verlauf wünschte, wies besonders auf die Bedeutung einer noch engeren Verbindung der Forschung und der Lehre mit der landwirtschaft lichen Praxis hin. Dann ergriff Prof. Hager, Kandidat des Politbüros und Sekretär des ZK der SED, das Wort zu seinem Referat „Über Fragen der intensiveren Verbindung der Lehre mit der landwirtschaftlichen Pra xis zur Hebung des wissenschaftlichen Niveaus des Studiums der Landwirt schaftswissenschaften“, in dem er der Tagung unter anderem bedeutungsvolle Vorschläge zur Entwicklung der sozia listischen Gemeinschaftsarbeit in der Agrarwissenschaft und zur Verbesse rung des Studienablaufs unterbreitete. Prof. Hager ging davon aus, daß die landwirtschaftliche Praxis für die Land wirtschaftswissenschaften notwendiger weise Grundlage, Kriterium und Ziel setzung sein muß. Deshalb sei es kein Zufall, daß die Forderung nach einer sozialistischen Umgestaltung der Uni versitäten und Hochschulen der DDR, wie sie im vergangenen Jahr auf der 3. Hochschulkonferenz der SED erhoben wurde, gerade an den landwirtschaft lichen Fakultäten auf großes Verständ nis stieß. Prof. Hager wies besonders darauf hin, daß es sich bei der sozia listischen Umgestaltung nicht um einen jähen Sprung, sondern um einen tief greifenden Entwicklungsprozeß handelt. Auch an den landwirtschaftlichen Fakul Landwirtschaftsbetriebe große Fort schritte erzielt, weil sich die Agrarwis senschaftler in den letzten Jahren in der Forschungsarbeit immer stärker auf die Entwicklung und Festigung der sozia listischen Produktionsverhältnisse orien tieren. Trotzdem berücksichtige die ge genwärtige wissenschaftliche Forschung noch nicht in ausreichendem Maß die Eine Rakete des. Sozialismus täten haben sich in den vergangenen Monaten neue Methoden und Formen der Arbeit entwickelt, die als Ausgangs punkt für unsere Überlegungen über eine intensivere Verbindung der Lehre mit der landwirtschaftlichen Praxis die nen können. Prof. Hager ging dann auf die Ergeb nisse des XXI. Parteitages und beson ders auf die grandiose Perspektive der Landwirtschaft in der UdSSR ein und erläuterte den engen Zusammenhang zwischen den Aufgaben des sowjetischen Siebenjahrplanes und der ökonomischen Hauptaufgabe, die der V. Parteitag der SED den Werktätigen unserer Republik stellte. Bei der Leitung und Organisation so zialistischer Landwirtschaftsbetriebe komme es darauf an, stets die großen Möglichkeiten zur Steigerung der Pro duktion zu berücksichtigen, die die Schaffung der sozialistischen Produk tionsverhältnisse bietet. An der Land wirtschaftlichen Fakultät der Karl- Marx-Universität wurden in der Ausbil dung der Studenten auf dem Gebiet der Leitung und Organisation sozialistischer große sozialistische Perspektive und das schnelle Entwicklungstempo unserer so zialistischen landwirtschaftlichen Groß betriebe. Es kommt jetzt unter anderem darauf an, die völlig neu aufgeworfenen Probleme der standortgerechten Produk tion, der Spezialisierung, der Komplex gestaltung der sozialistischen Dörfer, die Probleme der gesamten Dorffluren, des Wegenetzes, des Entwässerungssy stems usw. zu bearbeiten. Die Steige rung der tierischen Produktion mache 'es u. a. erforderlich, daß Agrarwissen schaftler verschiedenster Fachrichtun gen komplexe wissenschaftliche Maß nahmen zur Steigerung der Produktion von Rind- und Schweinefleisch, Geflügel und Milch ausarbeiten. (Unter anderem forderte Prof. Hager, daß unsere Tier züchter ein für die Intensivhaltung ge eignetes Huhn mit maximaler Legelei stung bei genügender Fleischleistung züchten.) Viele Wissenschaftler und Institute haben auf der Grundlage des Zusam menhangs zwischen Forschung und Pra xis neue Formen der Unterstützung der sozialistischen Landwirtschaftsbetriebe entwickelt. So haben eine Anzahl von Instituten die Aufgabe übernommen, MTS-Bereiche zu betreuen. Prof. Hager stellte die Forderung, daß die Versuchsbetriebe der normalen Landwirtschaft um Jahre voraus sein müssen und daß die gesamte Agrarwis senschaft so entwickelt sein muß, daß sie tatsächlich zur Praxis von morgen werden kann. Eine der wichtigsten Mög lichkeiten zur Lösung der zahlreichen Probleme in der Landwirtschaftswissen schaft bestehe in der Entwicklung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaftlern verschiedener Fachge biete, nach dem Beispiel der Zusam menarbeit der Landwirtschaftlich-Gärt nerischen Fakultät und der Veterinär medizinischen Fakultät der Humboldt- Universität Berlin mit dem MTS-Be- reich Golzow. Solche Kollektive, die aus Assistenten verschiedener Institute und aus Studenten bestehen, müssen unmit telbar helfen, die Aufgaben in einem MTS-Bereich oder in einer bestimmten LPG zu lösen. Wichtig für die Produk tivität der Arbeit sei die Konzentra tion der Landwirtschaftlichen Fakultät auf wenige MTS-Bereiche. Die Gemeinschaftsarbeit könne aber auch in der gemeinsamen Lösung größe rer wissenschaftlicher Probleme durch verschiedene Institute der Fakultät zum Ausdruck kommen. Dabei sollten sich die Institute auf wesentliche Fragen konzentrieren. Als eine weitere Form der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit bezeichnete Prof. Hager die gemeinsame Diskussion zentraler Probleme der Ent wicklung der Landwirtschaft durch Agrarwissenschaftler und hervorragende Praktiker der sozialistischen Landwirt- schaft. Prof. Hager forderte die । Tagungsteil nehmer auf, an der Diskussion über die Thesen des ZK der SED über die Ent wicklung der allgemieinbildenden poly technischen Oberschule teilzunehmen. Unter anderem sei' vorgesehen, daß Schüler, die beabsichtigen, Landwirt schaftswissenschaften zu stüdieren, nach dem Besuch der Oberschule in die sozia listische Praxis gehen, daß also die Be rufspraxis nach Abschluß derSchule Vor aussetzung für das Studium der Land wirtschaftswissenschaften wird. Prof. Hager schlug auch vor, das Fernstudium enger mit dem Direktstudium zu ver binden. So solle der erste Teil der Aus bildung in der Praxis erfolgen und der theoretische Teil direkt an der Fakultät. Auf die Vorschläge des Rates der Land wirtschaftlichen Fakultät zur engeren Verbindung des Studiums mit der Pra xis eingehend, erklärte Prof. Hager, daß die Organisierung von zwei Betriebsprak tika im Jahr, einem Winter- und einem Sommerkomplexpraktikum große Vor teile biete. Während dieser Praktika sollen Gruppen von Studenten verschie dener Jahrgänge in den LPG Erfahrun gen sammeln. Prof. Hager regte an. die ses System der Praktika in der Praxis genau zu erproben. Abschließend for derte Prof. Hager die Tagungsteilneh mer auf, über alle diese Frage rege zu diskutieren. Der Dekan, Prof. Dr. Rosenkranz, dankte Genossen Kurt Hager für die außerordent lich wertvollen Ausführungen, die sowohl viele Anregungen zur Diskussion als auch viele Hinweise für die unmittelbare wis senschaftliche Tätigkeit enthalten. Prof. Dr. Rosenkranz sagte, daß die älteren Agrar wissenschaftler, wenn sie ehrlich Rück schau halten, zugeben müssen, daß sie kaum an die Möglichkeiten glaubten, die ihnen heute in der DDR offenstehen. Es wäre ihnen als unglaublich erschienen, wenn man ihnen damals gesagt hätte, daß es einmal große sozialistische landwirt schaftliche Betriebe mit 5000 Hektar geben würde, die wissenschaftlich geleitet wer den. Heute sei bei uns niemand mehr er staunt, wenn man darüber spricht, daß in nicht allzu ferner Zukunft in der DDR die Milchproduktion auf 10 000 Stellen konzen triert wird, während es heute noch 500 000 sind. Der Weg, den die Leipziger Fakultät bei der Umgestaltung des Praktikums ein- geschlagen hat, ist richtig, das beweisen die ersten Aussprachen mit den Praktikanten. Abschließend machte der Dekan den Vor schlag, über die zu bildende Gesellschaft für Landwirtschaftswissenschaften und eine Art Korrespondentennetz der einzel nen Institute mit den Absolventen in Ver bindung zu bleiben. Heinz Gundlach Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte: Dozent Dr. phil. Hans Beyer, Direktor des Instituts für Gesellschaftswissenschaf ten, zum Professor mit Lehrauftrag für das Fachgebiet Dialektischer und historischer Materialismus am Institut für Gesell schaftswissenschaften ; Prof. Dr. med. habil. Georg Merrem zum Professor mit Lehrstuhl für das Fach gebiet Neurochirurgie an der Medizinischen Fakultät; Dr. agr. habil. Hermann Hensel zum Pro fessor mit Lehrauftrag für die Landwirt schaftslehre an der Veterinärmedizinischen Fakultät; Dr. med. vet. habil. Theodor Hiepe zum Dozenten an der Medizinischen Tierklinik; Dr. med. vet. Joachim Beer. Oberassi stent am Institut für Veterinär-Mikrobio logie, z um Leiter des Veterinärunter- suchungs- und Tiergesundheitsamtes Dres den. Für ehrloses Verhalten keine Entschuldigung Es fand am Pathologischen Institut in der letzten Zeit wohl kaum eine Zusam menkunft statt, an der die Institutsange hörigen so zahlreich und aufgeschlossen teilgenommen haben, wie an der Versamm lung am 9 Februar. Die Kollegen wollten sich über das Verhalten ihres ehemaligen Direktors Prof. Dr. Bredt aussprechen, der seinen Arbeitsplatz und unsere Republik über Nacht verlassen hatte und dessen Schritt in einem ausführlichen Artikel der LVZ („Der Irrweg eines Intellektuellen“, 6. 2. 1959) in das rechte Licht gerückt Wurde. Im Mittelpunkt der fast zweistündigen vom Autor des Artikels, Prof. Hans Teub ner, geleiteten freimütigen Diskussion stand die durch die Bonner Atomkriegs politik heraufbeschworene Gefahr für den Frieden in Europa. Welche Entscheidung traf Prof. Dr. Bredt in dieser Stunde? Der in unserer Republik friedlicher Arbeit nachgehende, von seinen Kollegen ge schätzte Wissenschaftler lieferte sich frei willig den aggressiven deutschen Imperia listen aus. Er stärkte somit denjenigen deutschen Staat, der von sich selbst be hauptet, die Traditionen des Deutschen Rei ches angetreten zu haben, das zahlreichen Völkern Not und Elend verursachte. Er be gab sich in die Gesellschaft der Milita risten und Revanchisten, die heute schon wieder alle Schlüsselpositionen der Wirt schaft, des Staatsapparates und der Armee in Westdeutschland besitzen und die kei nen Zweifel an ihren neuen Kriegsplänen lassen. Prof. Dr. Bredt,der gern seine Frie- Universitätszeitung, 21, 2. 1959, Seite 4 densliebe beteuerte, stellt sich gegen seine Kollegen in Westdeutschland, die immer stärker ihre Stimme gegen die Bonner Atomkriegspolitik erheben und deshalb vom deutschen Volk geachtet und geehrt werden. Prof. Dr. Bredt leistete dem Frieden kei nen Dienst, sondern den Feinden des Frie dens. Es blieb nicht bei dieser prinzipiellen Einschätzung. Prof. Teubner warf die Frage auf: was muß geschehen, um die ge fährliche Entwicklung in Westdeutschland aufzuhalten und endlich normale und fried liche Verhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen? Mit eindringlichen Worten ver anschaulichte Prof. Teubner die Bedeu tung des von der Sowjetunion vorgeschla- genen Friedensvertrages, die einzige Garantie, daß von Deutschland nie wieder Unheil ausgehen kann und daß das ge samte deutsche Volk den Weg des Friedens und der Demokratie beschreitet. Zustim mend äußerten sich die Kollegen zum Plan einer Konföderation beider deutscher Staa ten. dem notwendigen Schritt zur Wieder vereinigung. So wurde die Versammlung zum Beginn eines fruchtbaren Gedankenaustausches über viele unsere ganze Nation beschäfti genden Fragen. Wir sollten nicht lange auf die Fortsetzung warten lassen, um die Klarheit bei allen Kollegen zu gertiefen Das Echo auf den Artikel „Der Irrweg eines Intellektuellen“ erschöpfte sich da mit nicht. Uns wurden zahlreiche Stellung nahmen übermittelt, in denen das würde lose Verhalten Prof. Dr. Bredts entschie den verurteilt wird. Aus der Fülle der Briefe greifen wir diese heraus: Für uns Studenten des 3. Studienjahres ist es unbegreiflich, wie ein Professor, der die volle Unterstützung und das Vertrauen unseres Staates besaß, diesen Verrat be gehen konnte und sich vom Fortschritt der Reaktion zuwendet. FDJ-Stüdienjahresleitung des 3. Studienjahres der Medizinischen Fakultät Mit seinem Fortgang hat Prof. Bredt nicht nur unter • angeblicher Neutralität eine neue berufliche Stellung bezogen, son dern er hat auch in viel tieferem Sinne eine Stellungnahme bezeugt, nämlich die gegen die Errungenschaften des Volkes. Dr. Meyerhoff Sein ganzes Verhalten zeigt mir. daß Bredt nicht ehrlich gehandelt hat. Ich per sönlich kann für seine Handlungsweise nur Verachtung empfinden. Schwester Renate Brehm Prof. Bredt wandte sich vom Neuen, vorn Sozialismus ab und sucht seine Hoffnung im Alten. Man kann den Schrift eines Arztes nach dem Westen nur mit der Be jahung der. Bonner Kriegspolitik gleich setzen. Darum verurteilen wir das Verhal ten Prof. Dr. Bredts. FDJ-Gruppe des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie Prof. Bredt hat durch seinen Schritt jenen geholfen, die über unseren Staat Schauermärchen verbreiten, um damit zu verhindern, daß die Deutschen wieder zu sammenkommen, Klinikobersckvrester Ruth Wilhelm Die 4, Tagung des ZK richtig verstanden: Unser Wissen und unsere Hilfe der sozialistischen Praxis Die Verpflichtung der Hochschulen und Universitäten gegenüber der Ge sellschaft liegt im Zusammenwirken mit der Forschungstätigkeit darin, hochqualifizierte Kader mit hohem so zialistischem Bewußtsein für Industrie und Landwirtschaft. Volksbildung und Kultur heranzubilden und unserem Ar- bei'ter-imd-Bauern-Stäat zur Verfügung zu stellen. Der Bedarf ist so groß, daß das Direktstudium diesem bei weitem nicht Rechnung tragen kann. Daher ent wickelte sich das Hochschulfernstudium in kurzer Zeit zu einer sehr beacht lichen Einrichtung. Es verhilft bereits im Arbeitsprozeß stehenden Werktäti gen zur Hochschulqualifikation. Für die Werktätigen Leipzigs und der näheren Umgebung soll nunmehr ein weiterer Weg zum Hochschulabschluß bzw. zum Studium spezieller Probleme erschlossen werden, und zwar über den Abendunterricht an der Universität ohne Unterbrechung der Produktions tätigkeit. Zunächst sind die Disziplinen Chemie Landwirtschaft. Wirtschafts wissenschaft und Pädagogik für die Vollausbildung ins Auge gefaßt wor- den. Unter 'Nutzung nicht erfüllter Pflichtstunden und abends nicht belegter Unterrichtsräume und Laboratorien sollte es ohne nennenswerte Zuschüsse möglich sein, die Lehrkapazität der Universität besser auszunutzen. Die Abendfakultät wird nicht nur einem dringenden Bedürfnis der Pra xis nach hoher beruflicher Qualifizie rung Rechnung tragen, sie wird auch die Verbindung der Theorie mit der so zialistischen Praxis erheblich intensi vieren helfen. Durch die ständige di rekte Zusammenarbeit des Lehrkörpers mit erfahrenen Produktionsarbeitern und Praktikern wird die Erfahrungs basis für Lehre und Forschung erwei tert, der Wert der Lehrmeinungen und Forschungsergebnisse für die Gesell schaft überprüft, die Zusammenarbeit zwischen Universität und sozialistischer Praxis vertieft und erweitert. Die Ein richtung der Abendfakultät bedeutet einen weiteren Schritt zur sozialisti schen Universität. Ausgehend von diesen politischen Grundüberlegungen gilt es. die mit der Errichtung der Abendfakultät verbun dene Problematik nach der didakti schen insbesondere der inhaltlichen, methodischen und organisatorischen Seite hin zu durchdenken. Hierbei sollte man die Erfahrungen und wissen schaftlichen Erkenntnisse, die bei an deren Formen des Abendunterrichts für Erwachsene und an sowjetischen Abend fakultäten gewonnen wurden, auswer ten und im Sinne eines zielstrebigen, rationellen und förderlichen Aufbaus der Abendfakultät an der Karl-Marx- Universität, . einer . ersten derartigen Einrichtung in unserer Republik, nut zen. Zum Inhalt: Die Studienpläne soll ten daraufhin überprüft werden, in wieweit. man unter Berücksichtigung von Vorkenntnissen. Erfahrungen und Fertigkeiten von der Produktionsarbeit her eine Konzentration des Stoffes bzw. auch Kürzungen vornehmen kann. Unter der Wahrung einer notwendigen Systematik muß der Ausbildungsplan so geartet sein, daß er jeweils mög lichst unmittelbar für die Erhöhung der Arbeitsproduktivität in der Produktion wirksam wird. Auch ist zu erwägen, welche Teilgebiete durch Selbststudium, gegebenenfalls unter Heranziehung von Fernstudienmaterialien und unter Verwendung einschlägiger Hochschul lehrbücher erarbeitet werden können. Zur Methodik: Die Mitarbeit bei der Lehre an der Abendfakultät wird man chen Lehrenden veranlassen, auch seine Lehrveranstaltungen im Direktstudium auf ihren erzieherischen Charakter und ihre didaktische Prägung hin zu über prüfen. wenngleich sich auch die Be dingungen des Direktstudiums von denen des Abendstudiums erheblich unterscheiden. Die Abendfakultät för dert Diskussionen sowie Untersuchun gen zur Hochschulpädagogik. Wie viele Lehrveranstaltungen der Universität könnten noch weitaus fruchtbarer ge staltet werden, wenn die Lehrenden didaktische Grundsätze bewußt anwen den würden. Die Abendfakultät zwingt geradezu zu derartigen Ueberlegungen. Man gelhafte didaktische Durchdringung macht hier die Lehre in noch größerem Maße unwirksam, schafft eine Kluft zwischen den Lehrenden und Hörer und fördert die Fluktuation. Bei Be wahrung des Hochschulniveaus das Wissen möglichst verständlich, inter- essant und praxisverbunden mit opti maler erzieherischer Wirksamkeit an die Werktätigen heranzutragen, ist eine wesentliche Voraussetzung für die Be währung der Abendfakultät. Zur Organisation: Zunächst ist es er forderlich. daß die einzelnen Fachrich tungen die Voraussetzungen für die Einrichtung eines Abendstudium« für Werktätige überprüfen. Der Unterricht sollte drei- bis viermal wöchentlich mit etwa vier Kurzstunden durchgeführt werden, die Kurzlehr gänge können in den Vorlesungspausen organisiert werden. Die Errichtung der Abendfakultät bedarf aber der Mitarbeit vieler. Be sonders auch die Herren Professoren und Fachrichtungsleiter sind aufgeru fen. den großen gesellschaftlichen Wert einer derartigen Einrichtung zu erken nen und mit Vorschlägen, mit Bereit schaft und Tatkraft den Aufbau unse rer Abendfakultät zu unterstützen! Dr. phil. Haus-Dieter Friebel Die Wissenschaft, I ins Dorf tragen Unterstützung der Dorfakademie - nicht nur Sache der Veterinärmediziner Die sozialistische Entwicklung unse rer Landwirtschaft geht mit Riesen schritten vorwärts. Bei der Lösung der ökonomischen Hauptaufgabe unserer Republik werden selbstverständlich auch alle landwirtschaftlichen Produktions zweige zur Mithilfe herangezogen. Das haben unsere Genossenschafts- und werktätigen Einzelbauern wohl verstan den. und sie leisten ihr Bestes, um be reits'das Jahr 1959 zu einem entschei denden Jahr werden zu lassen. Durch unsere Genossenschaftsbauern ist für die Lösung dieser gewaltigen Aufgaben das Tor aufgestoßen worden, das die immer breitere Anwendung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und moderner Technik in der Landwirt schaft gewährleisten wird. Die Wissenschaft und Technik aufs Dorf, das ist eine inhaltsreiche Losung unserer Tage. Vielleicht sind wir heute noch nicht in der Lage, die Geburt einer Einrichtung entsprechend zu beurteilen und einzuschätzen, die in diesen Wochen gerade erst Gestalt annimmt und For men und Wege sucht. Dennoch können wir gewiß sein, daß sie sehr bald zu einem inhaltsvollen und wohlklingen den Begriff und zu einem festen Be standteil des kulturellen und geistigen Lebens eines sozialistischen Dorfes wer den wird. Ich meine die Dorfakademie. Nachdem z. B. in Hagelberg im Be zirk Potsdam die erste Dorfakademie der Gesellschaft zur Verbreitung wis senschaftlicher Kenntnisse entstanden war, zeugen heute 55 in diesem Bezirk bestehende Dorfakademien von ihrer großen Nützlichkeit. Diese Dorfakademien leisten mit Vorträgen über die sozialistische Per- spektive unserer Landwirtschaft, über Probleme der landwirtschaftlichen Groß. Produktion und anderen Themen einen wichtigen Beitrag zur sozialistischen Umgestaltung unserer Landwirtschaft. Die sozialistische Großproduktion auf dem Lande ist in erster Linie mit einer sozialistischen Umwälzung des Dorfes und dem Eindringen des wissenschaft lich-technischen Fortschritts verbunden. Außer dem Ziel sind es gerade die Mit tel und Wege, die unseren sozialisti schen landwirtschaftlichen Großbetrieb vom kapitalistischen Großbetrieb unter scheiden. Die Dorfakademie muß in die sem Zusammenhang als ein sozialisti sches Mittel betrachtet werden, das die Errungenschaften und Fortschritte von Wissenschaft und Technik unserer Landbevölkerung verständlich darlegt und sie unterstützt, daß neue wissen schaftliche Erkenntnisse schnell der landwirtschaftlichen Produktion zu gänglich gemacht werden. Als Angehöriger der Veterinärmedi- zinischen Fakultät berühre ich in die sem Rahmen das Problem der Dorfaka ¬ demien. weil einerseits unsere Fakultät bei der Lösung der Aufgaben, die ihr aus dem Freundschaftsvertrag mit dem MTS-Bereich Bad Düben erwachsen, in den zu bildenden Dorfakademien eine höhere Form ihrer bisherigen Arbeit erblicken muß. Andererseits wäre eine Diskussion über die Dorfakademie und die Art und Weise einer aktiven Unter stützung nicht nur an der Veterinär medizinischen Fakultät von großem Nutzen sondern auch an anderen Fa kultäten. Die Dorfakademie könnte durch eine vielseitige Thematik und praktische Hilfe auch den an unserer Fakultät be stehenden zeitweise etwas ungesunden Rahmen der bisherigen Arbeit auf dem Dorfe sprengen. Als ungesund muß die Tatsache bezeichnet werden, daß nur ein kleiner Kreis von Aktiven die Ge nossenschaftsbauern des MTS-Bereiches Bad Düben unterstützt und sich für diese verantwortungsvolle Arbeit zur Verfügung stellt. Sollten nicht aber auch unsere Herren Professoren und Assistenten, deren Fachgebiete nicht so. fort auf den ersten Blick mit den neuen umwälzenden Aufgaben unserer sozia listischen Landwirtschaft in Einklang zu bringen sind, ihr Wissen durch die Dorfakademie der Landbevölkerung vermitteln? Wir wissen, daß sehr viele MTS-Ju gendbrigaden um den Ehrentitel „Bri gade der sozialistischen Arbeit“ kämp fen und sich dabei ähnliche Aufgaben gestellt haben wie die Jugendbrigade „Philipp Müller“ der MTS Kiebitz, die sich u. a. in verschiedenen Zirkeln mit den Grundlagen des Marxismus-Leni nismus und der Agrarpolitik unserer DDR vertraut machen will. Auch auf diesem Gebiet könnte die Dorfakade mie eine fruchtbare Hilfe besonders von Seiten unserer Studenten darstellen. Es wäre an der Zeit zu prüfen, ob unsere Arbeit im MTS-Bereich Bad Düben nicht durch die Tätigkeit von Assistentenkollektiven einen neuen Aufschwung nehmen könnte. Mehrere Assistenten verschiedener Fachrichtun gen zu einer Gruppe vereint, sollten eingehend die Lage der Viehwirtschaf einzelner LPG analvsieren und zu Schlußfolgerungen für die weitere Auf. wärtsentwicklung dieses Wirtschafts zweiges kommen. Höchstwahrscheinlich erfordert diese Arbeit auch eine tat kräftige Mithilfe von Ass’stenten an- derer Fakultäten, wobei ic atürlich in erster Linie an unsere Kollegen Land wirte und Oekonomen denke. Für die Endauswertungen dieser Untersuchun gen wäre die Dorfakademie gerade der richtige Platz die in diesem Fall zu einer besonders fruchtbaren Symbiose von Theorie und Praxis würde. Dr. med. vet, H. Mielke
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