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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 4, 21.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 5, 07.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 10, 24.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 11, 01.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 12, 08.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 13, 15.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 16, 06.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 18, 22.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 20, 06.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 22, 20.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 23, 27.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 24, 03.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 25, 10.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 26, 17.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 06.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.11. 1959 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 39, 16.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
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Band 3.1959
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Der klerikal-militaristische Numerus clausus Rekonsiruktionskonferenz der Wifa Sozialistische Rekonstruktion - die wichtigste konkrete Form der Steigerung der Arbeitsproduktivität „Wenn ich das Wort Kultur höre, ent sichere ich den Revolver“. Diesen, die Barbarei des Faschismus auf seine Art charakterisierenden Ausspruch hinter- ließ ein Kollege des SA-Mannes Schröder. Man glaubt’s heute nicht nur in den westdeutschen Iörsälen und Studierst eben, daß der derzeitige Bon ne. Innenminister, der die einzige kon- squent für die Erhaltung des Friedens e niretende westdeutsche Partei, die KPD, verbieten ließ und Treibjagden auf Anhänger des Friedens und des menschlichen Fortschrittes veranstaltet, nichts Ernsthaftes gegen diese wellbe- rüchtigte Sentenz einzuwenden hat. Schröder erklärte von höchster Stelle, Westdeutschland leide an zu vielen Studenten, und um diesem Uebel ab zuhelfen, „empfehle“ er, eine „schärfere Auslese“. Jeder Vierte solle aus den westdeutschen Hochschulen „heraus- geprüft“ und die Zahl der neu Aufzu- nehmenden radikal beschränkt werden. Das Bundesinnenministerium behalte sich vor, „geeignete Methoden“ zur Durchsetzung dieses Planes zu entwik- keln. Im übrigen diene dies ganz dem Interesse der Wissenschaft. SA-Mann Schröder (1937: „Die deutsche Philo sophie gründet sich auf Blut. Boden und Kampf“) im Dienst der Wissenschaft? * Bonn behauptet also, in Westdeutsch land herrsche eine Studentenschwemme und ein Ueberangebot an wissenschaft lich ausgebildeten Fachleuten, ein „wah ¬ rer Notstand“. Verhält es sich tatsäch lich so? Vergleichen wir: In der DDR studieren von 10000 Einwohnern 50, in Westdeutschland sind es wenig mehr als die Hälfte davon, nämlich 26. Es verwundert daher nicht, daß immer mehr Zweige der westdeutschen Indu strie besorgt fragen, woher sie in den nächsten Jahren erstklassige Speziali sten hernehmen sollen. In allen moder nen wissenschaftlichen Disziplinen wie Kernphysik, Weltraumforschung usw. klaflen große Lücken. Doch Bonn stellt sich taub, es ver- schließt die Augen selbst vor der Tat sache, daß in der amerikanischen Ocientlichkeit die Stimmen kräftiger werden, die das Zurückbleiben der USA in Wissenschaft und Forschung hinter der Sowjetunion auch in der Vernach lässigung der Volksbildung und des wissenschaftlichen Nachwuchses sehen und im Interesse eines besseren Ab schneidens im ökonomischen Wettbewerb auf sofortige Hilfsmaßnahmen be stehen. Während die ganze Welt der Förderung von Wissenschaft und Tech nik die allergrößte Bedeutung beimißt und darin wetteifert, ihnen noch gün stigere Entwicklungsbedingungen zu schaßen, organisiert Bonn gewaltsam die Senkung des wissenschaftlichen Niveaus. Was mag Bonn dazu ver anlassen? Von den westdeutschen Hochschulen sind die Ungeeigneten „fernzuhalten", kommandiert Schröder. Wer wird denn unter den Ungeeigneten sein? Die Ade- dauer-Anhänger, die Söhnchen der Industrie- und Bankherren, die Korps studenten. das Revanchistenpack? Welch ein Gedanke! „Die Welt“ hat’s von allein gefunden: Wer zur „abendlän dischen Ordnung“ steht, der ist „hoch- schulwürdig“. Und wer sich den klaren Verstand bewahrt, wer den Anti- kommunismas, die Adenauersche Staatsdoktrin durchschaut, wer gegen die atomare Aufrüstung protestiert und sich gegen die Vorbereitung eines Bürgerkrieges wendet, wer die Existenz, der DDR als Realität betrachtet, wer wie die Stuttgarter »Studenten am 4. November den Hitler-Adenauer- General Speidel mittels Stinkbomben am Sprechen hindert? Selbstverständ lich, d i e sind für den klerikal-mili taristischen Staal und die Durchsetzung seiner Pläne ungeeignet, ihnen mangelt es an „Hochschulwürde“. So verhält es sich also: Die mit dem Adenauer- Regime Unzufriedenen, die Verständi- gungsbereiten, die Töchter und Söhne der Arbeiter und Bauern (ihre Zahl beträgt sowieso nur knapp 5 Prozent aller westdeutschen Studierenden), die sollen ’raus. Schröders Absicht ist klar, er will die westdeutschen Hochschulen zu kle- rikal-militaristischen Hochburgen er niedrigen. jede oppositionelle Regung unterdrücken und unter den Studenten die Furcht züchten, selbst eines Tages ausgebootet zu werden, wenn man sich anders als der „Rheinische Merkur“ zu denken erlaubt. Wer den Bonner Kurs mitläuft, der bleibt, und da augen scheinlich wird, daß die Schar derer an den westdeutschen Hochschulen ab nimmt. ist Bonn an einer Erweiterung des westdeutschen Hochschulwesens nicht interessiert — selbst auf die Ge fahr hin, im ökonomischen Wettstreit zurückzubleiben. Diese Haltung läßt interessante Schlüsse zu, erstens: daß der Bonner Staat nun endgültig an einem Punkt angelangt ist, wo ihm jegliche Gedan kenfreiheit schwersten Schaden zufügt und an seiner Existenz rührt, und zwei tens: daß er sich gezwungen fühlt, selbst auf das dünnste demokratische Mäntelchen zu verzichten und immer diktatorischer gegen die ständig mobiler werdende Volksbewegung vorzugehen. * Natürlich wagt Schröder nicht, seine aller menschlichen Kultur hohnspre- chenden Pläne an die große Gloeke zu hängen. Wie so oft wird die regierungs treue Presse eingesetzt, die die öffent liche Meinung auf eine falsche Fährte setzen soll. Der Numerus clausus sei deswegen nützlich, verbreitet sich die in Köln erscheinende „Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung“. weil er das Mittel darstelle, „der Flut all derer Herr zu werden, die nur ihr Sozial prestige erhöhen möchten“. Und das sei doch nun erwiesen, fallen andere Blätter ein, daß „die Begabtenreserve sehr enge Grenzen“ hat („Die Welt“) und von den jungen Westdeutschen höchstens 200 000 die Fähigkeit besit zen, eine Universität zu besuchen. So wird der Bildungsdrang der lugend diffamiert, so wird mit Hilfe der Begabientheorie versucht, das Bil dungsmonopol der herrschenden Klasse zu erhallen. Das schaffende Volk soll die halbgebildete Masse bleiben, den Profit für die Herren schaffen und wenn das Geschäft klappt, den Kopf hinhal ten. Wer deshalb nicht „hochschulwür dig“ ist, der ist „NATO-Kasernen- würdig", und die kleinen Strauß und Schröder verfügen über die nötigen Erfahrungen, um das Denken abzuge wöhnen und das Parieren zu lehren. Wenn auch der Bonner Staat für die Bildung fast kein Geld ausgibt (mit 4,30 D-Mark je Kopf der westdeutschen Bevölkerung für den gesamten kultu rellen Bereich — ausschließlich der Mit tel, die Länder und Gemeinden für Schulen ausgeben — rangiert die West zone hinsichtlich der Kulturaufwen dung am Schwanz der europäischen ka pitalistischen Länder), für die Verbil dung, für das Drillen zum NATO-Kil- ler wirft das Adenauer-Regime das Geld milliardenwei.se aus. Im Jahr je Kopf 277 D-Mark, insgesamt elf Milliarden für die Aufrüstung, fast eine Milli arde für die psychologische Krieg führung. Es fehlen 40 000 Studienplätze, 32 000 Studentenzimmer, eine halbe Mil liarde D-Mark für die Grundlagenfor schung? Nur 19 Prozent der westdeut schen Studenten erhalten ein Stipen dium (einschließlich Industriestipen dien)! Alle westdeutschen Studenten könnten ein Stipendium erhalten, alle fehlenden materiellen Voraussetzungen für ein modernes Hochschulwesen ge schaffen werden, wenn die Bonner Regierung in Verantwortung für Frie den und Wohlstand handeln würde. Her mit dem von der Sowjetunion und der DDR vorgeschlagenen Friedensvertrag, und der Abzug der NATO-Truppen aus Westdeutschland würde 578.5 Millionen D-Mark freimachen. Her mit der allge meinen und umfassenden Abrüstung, wie sie die Sowjetunion allen Staaten vorschlägt, und die Auflösung der west deutschen Armee und der Rüstungs- Schröder: „Wozu denn einen Doktor hut, wenn es auch ein Stahlhelm tut!“ „ND“. Zeichnung Arndt stopp würden dem westdeutschen Staatshaushalt in diesem Jahr elf Milli arden D- Mark erhalten. Aber gerade das versuchen ja die Adenauer, Strauß und Schröder zu hintertreiben, denn das bedeutet das Ende ihrer Revanchepolitik. Ihnen geht es um mehr Waffen, teure Flugzeuge, gefährliche Raketen. Für sie ist die Wissenschaft nur solange interessant, wie sic ihre Geldschränke füllt und ih ren aggressiven Plänen dient. * In diesen Tagen, da der klerikal-mili taristische Staat seine Wissenschafts feindlichkeit für jedermann sichtbar unter Beweis stellt, da er den wissen schaftlich interessierten jungen Leuten die Universitätstür vor der Nase zu schlägt und sie in die NATO-Kasernen pressen will, dürfte manchem west deutschen Geistesschaffenden klarwer den. welcher Staat in Deutschland An spruch erheben darf, der einzig recht mäßige demokratische und humanisti sche Staat zu sein. In unserer Republik gibt cs keinen „Numerus clausus“, kein „Stiefkind Wissenschaft“. Die gewalti gen Aufgaben des Siebenjahrplanes verlangen, daß die jährliche Zulassung von Direktstudenten auf 20 000 gegen über 13 600 im vergangenen Jahr an steigt. Für das Fern- und Abendstu dium werden jährlich 11 000 Studenten gegenüber 3100 im Jahre 1958 immatri kuliert. 35 000 neue Hörsaal- und Fach schulklassenplätze und 27 500 Internats- piäize sollen entstehen. Der ganzen Wissenschaft eröffnen sich beglückende Perspektiven, sie wird mithelfen, un serem Volk ein Leben in Wohlstand, Glück und Frieden zu sichern. Diese Perspektive übt immer stärke ren Einfluß auf die westdeutsche Intel ligenz aus. Das bestätigt auch erschrok- ken und vorwurfsvoll die „Hannover sche Presse“ vom 6. November. Sie berichtet u. a., „daß da und dort west deutsche Abiturienten schon klassen weise mit dem Gedanken spielen, in der DDR studieren zu wollen, weil sie drüben Ausbildungsmöglichkeiten ver muten, die die Bundesrepublik ihnen nicht mehr garantieren kann“. Es wird sich überall die Erkenntnis durchsetzen, daß die Wissenschaft nur in einem friedliebenden Staat gedeihen kann, in dem die Macht dem Volk ge hört und von ihnen ausgeübt wird: daß Militarismus und Wissenschaft unver einbar sind und daher der Militarismus, der Todfeind des deutschen Volkes, in Fesseln geschlagen werden muß. Karlheinz Niemeyer Die Wirtschafts wissenschaftliche Fakultät veran staltet vom 1. bis 3. Dezember 1959 eine Konferenz über Fragen der sozialistischen Re konstruktion der Industrie der DDR. Die Einla dungen haben einen lebhaften Widerhall gefun den. so daß nicht nur zahlreiche Wissenschaftler und Praktiker aus Betrieben und Vereinigungen Volkseigener Be triebe, sondern auch Vertreter von Partei und Staatsapparat sowie nam hafte Oekonomen aus befreundeten sozialistischen Ländern teilnehmen werden. Durch ihre umfassende ak tuelle Thematik soll die Konferenz zugleich ein würdiger Beitrag unse rer Wirtschaftswissenschaftler zu Ehren der 550-Jahr-Feier der Karl- Marx-Universität sein. Die Erfüllung der Ziele unseres Siebenjahrplanes und die Lösung der vom V. Parteitag der SED be schlossenen ökonomischen Hauptauf gabe erfordern eine maximale Stei gerung der Arbeitsproduktivität, weil das vorgesehene Wachstum un serer Industrieproduktion im we sentlichen ohne zusätzliche Arbeits kräfte erbracht werden muß. Darin liegt der Hauptinhalt unserer sozia listischen Rekonstruktion. Sie ist ge genwärtig die wichtigste konkrete Form der Steigerung der Arbeitspro duktivität*). Durch die Rekonstruktionsmaß ¬ nahmen werden im einzelnen die Mittel und Wege zur Erfüllung der Ziele des Siebenjahrplanes festgelegt. Diese Perspektivaufgaben bestim men damit den Umfang und die Problematik der sozialistischen Re konstruktion in der gegenwärtigen Etappe. Daraus ergibt sich der kom plexe Charakter der Rekonstruktion. Sie muß als Ausdruck der Einheit von Politik, Oekonomie und Technik mit der Entwicklung der materiell- technischen Basis des Sozialismus zugleich die gesellschaftliche und ideologische Entwicklung entschei dend fördern und damit zur allseiti gen Festigung unserer sozialisti schen Produktionsverhältnisse füh ren. Die Erfolge der sozialistischen Rekonstruktion werden daher nicht nur die Volkswirtschaft der DDR bedeutend stärken. Sie werden im Rahmen der Bemühungen des ge samten sozialistischen Lagers zum umfassenden Sieg des Sozialismus und zur Lösung der nationalen Frage in Deutschland wesentlich bei tragen. Unsere Aufgabe ist daher nicht nur die endgültige Ueberwindung der Disproportionen, der Zersplitte rung der Produktion und anderer Ueberreste aus der kapitalistischen Produktionsweise oder die Ueber windung einzelner — nichtantagoni stischer — Widersprüche, die im Laufe der vergangenen Jahre ent standen sind. Die Rekonstruktion muß vielmehr auf die volle Ausnut zung aller Vorzüge der sozialisti schen Produktionsweise gerichtet sein. Vor allem gilt es, die in den ver gangenen Jahren millionenfach be wiesene bewußte, schöpferische Mit arbeit aller Werktätigen unter Füh- DiSKt ssioNsrORUM 625 a: ,83 So_ et füllen .15 on Hfir unseren SieöeMf juhriiiaM Die Heimat des Dichters Im VEB Fernmeldewerk Leipzig fand eine Schiller-Feier statt, die Studenten der Fakultät für Journalistik gestalte ten. Von der Hochschule für Musik spielte Almuth Schmidt zwei Klavier stücke von Chopin. Frau Prof. Dr. Hed wig Voegt sprach über das Thema „Schiller im Herzen der Arbeiterklasse“. Die Rezitationen (u. a. die Ringszene aus den „Räubern“, die Dreibundszene aus dem „Teil“, die Kammerdienerszene aus „Kabale und Liebe“ und Auszüge aus seinen theoretischen Arbeiten) waren gut zusammengestellt, hätten aber an verschiedenen Stellen noch aus gefeilter sein können . . . Solch ein Be richt macht uns nicht klüger und nicht dümmer. * Nach der Feier sprach ich mit Kolle gen Petersohn, einem Arbeiter des Be triebes. „Als der Student von euch die .Bürgschaft’ vortrug“, so sagte er unge fähr, „erinnerte ich mich daran, wie ich damals in der Schule diese Ballade von Schiller lernen mußte. Heute habe ich viel Neues von Schiller gehört — das war ein mutiger Mensch! — und eigent lich habe ich erst heute begriffen, wie sehr er zu uns gehört.“ Zwei Mädchen von der Brigade „Völ kerfreundschaft“ unterhielten sich. „Ich weiß noch nicht viel von Schiller“, meinte Gisela Engelhardt und war bei nah traurig darüber. „Ich habe ein Buch von Schiller zu Hause, das bring ich dir morgen mit!“ sagte da Marion Kretzsch mar und freute sich. „Die Pianistin, die Studentin der Hochschule für Musik, saß den ganzen Abend still auf ihrem Stuhl, sie lächelte kaum, sagte fast nichts. Zweimal setzte sie sich an den Flügel und spielte von Chopin „Prälude“ und die „Revolutions etüde“. Als ihr hinterher gesagt wurde: „Die Musik war sehr schön. Und hat es Ihnen auch bei uns gefallen? Spielen Sie gern vor Arbeitern?“ da strahlte sie über ihr ganzes hübsches Gesicht: „Ja.“ Und leise fügte sie noch hinzu: „Ach, ich hatte ja so ein Lampenfieber." * Ausführliche Berichte sind ein ander mal gut und schön, hier waren solche Worte wichtig — sie machen uns klüger! Wo ein Arbeiter sein Herz öffnet, fin det auch der größte Dichter seine schönste Heimat, Gert Ullrich rung der Partei der Arbeiterklasse in vollem Umfang zu nutzen. Diese Mitarbeit zeigt sich jetzt in einer neuen, höheren Form, die sich ge setzmäßig aus der Entwicklung ech ter sozialistischer Beziehungen zwi schen den Menschen in und außer halb der Produktion ergibt: In der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit, die damit zur Hauptmethode bei der Durchführung der sozialistischen Rekonstruktion wird. Die Konferenz der Wirtschaftswis senschaftlichen Fakultät hat die Aufgabe, wesentliche Erfahrungen bei der Planung und bisherigen Durchführung der sozialistischen Re konstruktion der Industrie der DDR auszuwerten und theoretisch zu ver allgemeinern. Das Hauptreferat des Dekans der Wirtschaftswissenschaft lichen Fakultät, Genossen Prof. Dr. Johannes Schmidt, behandelt „Die grundsätzliche Bedeutung und die Hauptprobleme der sozialistischen Rekonstruktion der Industrie der Deutschen Demokratischen Repu blik“. Zur Bewältigung der umfang reichen Problematik werden weitere Beratungen in Arbeitskreisen durch geführt, so u. a.: Arbeitskreis I: „Bedeutung und Aufgaben der weiteren Entwicklung der Standardisierung, Konzentration, Spezialisierung und Kooperation der Industrie der Deutschen Demokrati schen Republik“ Leiter: Genosse Prof. Dr. G. Richter Arbeitskreis II: „Die ökonomi schen Probleme der Einführung der neuen Technik, Technologie und Be triebsorganisation“ Leiter: Genosse Prof. Dr. J. Schmidt Arbeitskreis V: „Rekonstruktions probleme im Bereich der Verwal tungsarbeit sozialistischer Industrie betriebe“ Leiter: Genosse Prof. Dr. W. Kresse Mit der Vorbereitung und Durch führung dieser Konferenz wird die Arbeit, die von Fakultätsangehöri gen in diesem Jahre in der Praxis geleistet wurde, organisch mit der wissenschaftlichen Arbeit der ge samten Fakultät verbunden. Kri tisch geführt durch die Parteiorga- nisation an der Wirtschaftswissen schaftlichen Fakultät entwickeln sich zugleich neue Formen der kollekti ven wissenschaftlichen Arbeit. Es kommt darauf an, durch Gemein schaftsarbeit in den Instituten und auf der Ebene der gesamten Fakul tät sowie in engster Verbindung mit der Wirtschaftspraxis wissenschaft liche Ergebnisse zu erzielen, die die weitere Durchführung der sozialisti schen Rekonstruktion fördern. Sie tragen damit zum maximalen Zeit gewinn bei der Lösung unserer öko nomischen Hauptaufgabe und im in ternationalen wirtschaftlichen Wett bewerb mit dem Kapitalismus bei. Dozent Dr. Fritz Landgraf ♦) Hauptprobleme des Siebenjahr planes (Leitartikel), ND v. 23. 9. 59 Zur Vorbereitung der FDJ-Wahlen: Wie können die Physiker den Tempoverlust aufholen? Im Mittelpunkt der jetzt beginnen den FD J-Gruppen wählen stehen der Kompaß jeder Gruppe und das Pro gramm der Grundeinheit zur Erhö hung der Studienleistungen. Die FDJ- Leitungen der Chemiker, Germa nisten u. a. Grundeinheiten haben dafür gut vorgearbeitet, indem sie bereits vor Wochen mit dem Entwurf ihrer Programme alle Freunde auf die Lösung der wichtigsten Aufgaben orientierten. Leider sieht es nicht überall an unserer Universität so aus. Bei den Physikern lag der erste Ent wurf des Programms wenige Tage vor den Gruppenwahlen noch nicht vor. Sie sind dadurch in argen Zeit verlust geraten. Um die Ursachen dafür zu erfahren, sprachen wir mit Freunden des Instituts und nahmen an einer FDJ-Leitungssitzung teil. Die FDJ-Leitung der Physiker ging zwar allgemein vom Sieben jahrplan unserer Republik, aber un genügend von den konkreten Anfor derungen aus, die die sozialistische Industrie und die sozialistische Schule an die Absolventen des Physika lischen Instituts stellen. Sie beschäf tigte sich nicht mit den Problemen des Perspektivplanes des Instituts und der Perspektive der Physik. Das ist jedoch notwendig, um das Programm zur Erhöhung der Studienleistungen zu einem wirklichen Instrument zur Erfüllung des Studienplanes werden zu lassen. Die Praxis des sozialistischen Auf baus verlangt, daß die Absolventen sozialistische Fachleute sind. Zu- gleich beweist sie täglich aufs neue den untrennbaren Zusammenha zwischen Sozialismus und Wissen schaft. ' zwischen gesellschaftlicher und fachlicher Arbeit. Theoretisch war das auch den Freunden der FDJ- Leitung der Physiker klar, zumin dest nahmen sie dies an, aber bei der Ausarbeitung ihres Programment- wurfes untersuchten sie getrennt von einander die fachliche und die ideo ¬ logische Arbeit der Studenten und versuchten wiederum getrennt, die Aufgaben auf fachlichem und ideo logischem Gebiet herauszuarbeiten. Eine solche Methode bedeutet objek tiv eine Trennung von Wissenschaft und Politik und führt zu einem Irr weg in der Arbeit. In der letzten Leitungssitzung haben die Freunde begonnen, diesen Fehler zu korri gieren. Die bisherigen Erfahrungen am Physikalischen Institut und an ande ren Instituten beweisen, daß die Wis senschaftler die Orientierung der FDJ auf bessere Studienergebnisse nicht nur begrüßen, sondern viele wertvolle Anregungen beispielsweise für die Arbeit der Studiengruppen geben. Die engste Zusammenarbeit mit den Angehörigen des Lehrkör pers und den Assistenten ist deshalb von eminenter Wichtigkeit. Durch das zögernde Herangehen an diese Auf gabe verlieren wir nicht nur Zeit, sondern schmälern auch die Wirk samkeit der Programme der FDJ- Grundeinheiten zur Erhöhung der Studienleistungen. Der Erfolg der gesamten FD J-Ar beit hängt wesenlich davon ab, in welchem Maße alle Mitglieder des Verbandes zur Arbeit herangezogen werden. Gerade die FDJ-Wahlen und die Ausarbeitung der Programme müssen dazu benutzt werden. Diese großen Möglichkeiten ließen die Physiker bisher unbeachtet. Statt die allseitige Analyse in den einzel nen Studienjahren mit allen Freun den durchzuführen, beschäftigt sich damit nur je ein Leitungsmitglied. Dadurch konnte es passieren, daß die FDJ-Le-itung die Situation im 4. und 5. Studienjahr nicht einschätzen konnte, weil eine Freundin ihren Auftrag, die ideologische Arbeit in beiden Studienjahren zu analysieren, nicht durchgeführt hatte. Es liegt auf der Hand, daß durch das Heranziehen recht vieler- Freunde solche Pannen in Zukunft vermieden und zugleich bessere Einschätzungen erreicht wer den können. Auf einen weiteren Mangel sei noch hingewiesen: Die Erfahrungen anderer Grundeinheiten wurden nicht bzw. ungenügend ausgewertet. Die Programme der Chemiker und Germanisten, in der UZ veröffent licht, sind gewiß keine allgemeingül tigen Rezepte, aber sie enthalten doch viele Hinweise für alle Grund einheiten. Aber erst in der vergange nen Woche ist an der Wandzeitung der Physiker ein Artikel über das Programm der Chemiker erschienen. Wäre es nicht richtiger gewesen, schon eher das Programm oder Aus züge daraus an der Wandzeitung an zubringen un^ gleichzeitig Probleme, beispielsweise der Vorbereitung der Physikstudenten auf ihre spätere verantwortungsvolle Tätigkeit in der sozialistischen Industrie, zu erörtern und in den Gruppen darüber zu dis kutieren? Besonder« sollten die Phy siker dabei die Erfahrungen in der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit der Studenten nutzen und in ihrem Programm auf die Bildung solcher Kollektive orientieren. Walter Sandring Worauf es bei den FDJ-Wahlen ankommt (Fortsetzung von Seite 1) Hilfe durch die Genossen der Partei leitungen notwendig. Ergebnis der Diskussionen in den Wahlversammlungen muß sein, jedes FDJ-Mitglied einen persön lichen Kompaß besitzt, in dem die Erreichung hoher Studienergebnisse konkret festgelegt ist, aus dem aber auch hervorgeht, wie sich jedes Mit glied unseres Jugendverbandes zu einem bewußten Sozialisten entwik- keln will. Universitätszeitung, 30. 11. 1959, S. 2
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