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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 4, 21.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 5, 07.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 10, 24.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 11, 01.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 12, 08.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 13, 15.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 16, 06.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 18, 22.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 20, 06.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 22, 20.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 23, 27.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 24, 03.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 25, 10.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 26, 17.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 06.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.11. 1959 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 39, 16.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
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Band 3.1959
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Von Harry Gran eist, Leiter des Instituts für Körpererziehung Warum rollt bei uns der Fußball Sehr wenig ist bisher über die Arbeit der Sektion Fußball unserer Hochschul sportgemeinschaft berichtet worden. Der nachfolgende Beitrag soll der Anfang einer regelmäßigen Berichterstattung sein. Die Sektion stützt sich auf zwei Män nermannschaften, die in der 1. Kreis klasse an den Punktspielen teilnehmen. In beiden Mannschaften spielen Stu denten der verschiedenen Fakultäten und Institute unserer Universität. Es sind Studenten, die mit Lust und Liebe neben ihrer Hauptaufgabe, dem Stu dium, unsere schöne Sportart betreiben und sich auch körperlich schulen. Dabei müssen sie oft vielen angenehmen Sei ten des Lebens entsagen. Sie unterziehen sich neben ihrem umfangreichen Stu dium wöchentlich einem zweimaligen Training, was an die Studenten hohe Anforderungen stellt. Das Ziel aller Stu denten der Sektion ist es, die höhere Spielklasse zu erreichen, wozu unbedingt ein zweimaliges Training notwendig ist. Die Zugehörigkeit zur 1. Kreisklasse ent spricht nicht der Bedeutung unserer Karl- Marx-Universität. Deshalb ist die Ein satzbereitschaft der Studenten unserer Sektion, die ihre sportlichen Fähigkeiten in dein Dienst der Universität gestellt haben, besonders lobenswert. Studentenfußball: Bilanz des Herbstsemesters Nach einem äußerst zögernden Start im September konnten nicht alle fälli gen Spiele der ersten Runde ausgetragen werden. . In Staffel I blieben drei Spiele offen: Theologen I—ABF, Juristen—Slawisten, Journalisten II—Juristen. Die Veterinär mediziner sind bisher ungeschlagen und stehen mit weitem Abstand vor dem Meister des letzten Jahres, der ABF. Ueberraschend gut hält sich die Mann schaft der Slawisten, die erst seit Be ginn der Herbstrunde mit von der Partie ist. In Staffel II sind die Mediziner das große Sorgenkind. Bisher konnten sie erst ein Spiel ausführen, allerdings sind sie schuldlos daran. Sie konnten im ver gangenen Semester nur donnerstags an treten wer aber kann an diesem Tage spielen? So sind vier Spiele der Me diziner I nicht ausgetragen worden. Hof fentlich können sie im Frühjahr wieder ganz dabei sein. Die Landwirtschaftler sind erstaulich stark, die Journalisten 1 haben keine beständige Form. Staffel I: stungsstand geben die Tabellen nicht — leider müssen auch in dieser Runde wie ¬ Vet. med. 5 5 10:0 31: 4 ABF 4 2 1 1 5:3 12:12 Slaw. 4 2 - 2 4:4 18:15 Jur. 3 1 1 1 3:3 5: 7 Theol. I 4 1 - 3 2:6 8:27 Journ. II 4 — - 4 0:8 5:14 Staffel II; Landw. 4 3 1 - 7:1 15: 3 Joum. I 4 2 1 1 5:3 16: 6 Mat. nat. 4 2 1 1 5:3 8: 8 Med. I 1 1 —. — 2:0 6: 1 EMI 4 1 - 3 2:6 6:18 Theol. II 5 — 1 4 1:9 8:23 Ein ganz klares Bild über den Lei- der einige Spiele am „Grünen Tisch" ausgetragen werden. Die Klärung dieser Fragen bleibt dem Spielausschuß Vor behalten. So ist mit einer Verschiebung in Staffel I und II zu rechnen, ohne daß der Ball dabei rollen wird! Noch zwei Probleme sollen angeschnit ten werden. Ein wunder Punkt ist die Beitragskassierung. Hier wird wenig und zum Teil auch gar nichts getan. Die Ju risten haben z. B. im vergangenen Rech nungsjahr nicht eine einzige Beitrags marke geklebt. So kann das natürlich nicht weitergehen. Ab sofort ist jeder Spieler, der dem Schiedsrichter seinen Mitgliedsausweis nicht ordentlich ge führt (bis zum laufenden Monat mit Marken versehen) vorweisen kann, nicht spielberechtigt. Diese Regelung wurde vom Spielausschuß auf einer seiner letz ten Sitzungen beschlossen. Nun zum Beginn der Rundenspiele im Frühjahrssemester. Wahrscheinlich wer den bis Ostern die Spiele nur ganz un regelmäßig durchgeführt werden können, da die meisten Fakultäten und Institute nicht ständig am Studienort sind. Des wegen werden die Mannschaften gebe ten, die HSG davon zu informieren, in welchen Zeiträumen für sie Spiele mög lich sind. Die Hauptzahl der Spiele wird jedoch wohl erst am Ende des Seme sters stattfinden können. Klaus Pfeiffer, Sektionsleiter DIE REDAKTION Karlheinz Niemeyer (Verantwortlicher Redak teur); Klaus Häpcke (Wissenschaft); Harry Pawula (Parteileben); Günter Lippold (Stu dentenleben); Rudi Rinke (Gewerkschafts leben); Hermann Willmann (Kultur) Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer 388 B des Presseamtes beim Ministerpräsidenten der DDR. Erscheint vierzehntäglich. Anschrift der Redaktion: Leipzig C 1, Ritterstraße 26. Telefon 6 43 56; Sekretariat App. 2 64. Bank konto 203 203 bei der Stadt- und Kreisspar, kasseLeipzig. — Druck: Leipzigervolkszeitung, Leipzig C 1, Peterssteinweg 19. — BesJellungen nimmt jedes Postamt entgegen. Nachdruck unter Quellenangabe gestattet, nicht besser? Demgegenüber gibt es aber noch Stu denten, die zwar aktiv sind, aber nicht für ihre Universität spielen. Wir wissen um den schweren Schritt, den man tut, wenn man sich von seiner Heimat-BSG abmeldet, in der man vielleicht jahre lang - von den Pionieren angefangen — gespielt hat. Doch es ist richtiger, wenn man diesen Schritt geht. Zum anderen erhebt sich nämlich die Frage: Können Studenten, die Sonntag für Sonntag viele Kilometer weit nach Hause fahren, um in ihren Heimatgemeinschaften Fußball zu spielen, den Anforderungen des Stu diums gerecht werden? Es gibt auch viele Studenten, die statt zur Sportgemein schaft ihrer Universität zu gehen, sich sofort anderen Sportgemeinschaften in Leipzig zuwenden. Daß es unter solchen Umständen sehr schwierig sein wird, den Leistungsstand der Sektion Fußball zu heben und den Aufstieg in die höhere Klasse zu erreichen, ist wohl einleuch tend. Vorläufig sind wir auf den Nach wuchs der neuimmatrikulierten Studen ten angewiesen. Noch andere Gründe hindern meiner Meinung nach viele Studenten daran, in den Sektionen der HSG Sport zu trei ben. Da ist vor allem die Unterschätzung der Sportarbeit durch einige Partei- und FDJ-Leitungen der Fakultäten und In stitute zu nennen. In vielen Beschlüssen der Partei sowie des Jugendverbandes wurde immer wieder auf die große Be deutung des Sports bei der Erziehung unserer Jugend hingewiesen. Wie wer den aber diese Beschlüsse ausgewertet? Oft gewinnt man den Eindruck, daß die Beschlüsse überhaupt noch nicht be kannt sind. Sonst könnte man nicht im mer wieder hören, daß der Sport, das „Privatvergnügen“ eines Studenten ist. Solche Erscheinungen gibt es fast an den Vordergrund unserer Arbeit gestellt werden muß. In den Punktspielen konn ten wir immer wieder beobachten, daß unsere Mannschaften nicht immer und unbedingt alle Kraft für einen Sieg ein gesetzt haben. 2 Die Ergebnisse der 1. Halbserie zei- gen vor allem, welche Auswirkun gen die Belastung der Studenten wäh rend der Prüfungsperiode auf die Lei stungen im Spiel hatte. Obwohl wir spielerisch den Gegnern ebenbürtig waren, verstanden wir es nicht, sich bietende Vorteile in Torerfolge um zusetzen. Gegen solche Mannschaften wie LVB oder Lok Mitte, die zu den besten unserer Staffel gehörten, lagen wir beispielsweise bis kurz vor Spiel ende auch tormäßig im Vorteil und ver loren trotzdem. Diese Niederlagen sind nach unserer Meinung auf die labile Nervenstärke der Studenten während dieser Zeit zurückzuführen. Zum ande ren zehrt eine solche Niederlagenkette, wie wir sie in der 1. Halbserie durch gemacht haben, ebenfalls am Optimis mus der Aktiven. Wie richtig diese Ein schätzung ist, zeigt der Ablauf der 2. Halbserie, in der die Studenten von Prüfungen nervlich nicht mehr belastet waren. Wir schnitten wesentlich erfolg reicher ab. In dieser Frage eine befrie digende Lösung zu finden — schließlich können unsere Spieler nicht von den Prüfungen befreit werden! — muß Auf gabe von Ueberlegungen im ganzen Kollektiv sein. ? In der Sektion Fußball befinden wir •* uns in puncto ehrenamtliche Helfer ebenfalls arg in Nöten. Man könnte vielleicht fragen, was das mit den Lei stungen auf dem Spielfeld zu tun hat. Nach wie vor müssen alle organisato rischen Fragen, Spielabschlüsse, Kassie Lok-Spieler und Assistent der Fakultät für Journalistik Rainer Baumann (links) nimmt Maß — gleich knallt’s. Ja, wenn wir den hätten... Doch Jam mern nützt uns wenig. Wir müssen selbst Klassespieler erziehen. allen Fakultäten und Instituten. Sie treten mehr oder weniger stark auf. Ich möchte diejenigen, die solche falschen Auffassungen vertreten, von hier aus einladen, an diesem „Privatvergnügen" in Zukunft teilzunehmen. Sie wären sehr bald kuriert. Natürlich versuchen auch einige Stu denten, sich durch ihre Sportarbeit von anderen gesellschaftlichen Aufgaben zu drücken. Diese Tatsache ist uns bekannt, und wir wirken entsprechend dagegen. Um in Zukunft noch erfolgreicher zu sein, ist eine Verbesserung der Zusam menarbeit zwischen den Sektionen und den Seminargruppen, in denen der Stu dent arbeitet, unbedingt notwendig. Diese hier aufgeworfenen Fragen haben nicht nur für die Sektion Fußball, son dern für alle Sektionen der HSG volle Gültigkeit. Kehren wir nun zur Arbeit der Sek tion Fußball im Jahre 1958 zurück. Wir hatten uns in diesem Jahr die Aufgabe gestellt, in unserer Staffel ein ernstes Wort mitzureden, um eventuell den Aufstieg in die Bezirksklasse zu schaf fen. Diese Zielstellung wurde nicht aus der blauen Luft gegriffen. In der Vor bereitung auf die neue Saison hatten wir uns bereits bei Spielabschlüssen von dieser Zielstellung leiten lassen. Es wur den nur Spiele mit höherklassigen Mannschaften abgeschlossen. In diesen Spielen haben wir ausnahmslos gute Er gebnisse erzielt. Die führende Bezirks klasse - Mannschaft Motor Markran städt wurde mit 2:0 bzw. 3:1 geschlagen. Ebenso wurden andere Gegner dieser Klasse, wie Bad Dürrenberg und Trak tor Dölzig, besiegt. Auf Grund dieser Ergebnisse und Leistungen faßten wir den Entschluß, im Spieljahr 1958 um den Staffelsieg zu kämpfen. Dieses Vor haben ist nicht erreicht worden. Worin sehen wir die Ursachen dieser Fehlkalkulation? 1 Obwohl wir spielkulturell den Spit- zenmannschaften unserer Staffel überlegen waren, mangelte es uns an Kampfgeist und Bereitschaft. Diese Qualitäten haben uns andere Mann schaften voraus. Das hängt in erster Linie mit. der Frage zusammen, wofür und für wen spielen wir. Es ist also eine politisch-erzieherische Frage, die in der weiteren Arbeit noch mehr als bisher in rung, Organisierung des Trainingsbetrie bes usw. von unseren Aktiven selbst mit erledigt werden. Hier ist noch ein weites Betätigungsfeld für Studenten offen, die sich für den Fußball inter essieren, aber aus irgendeinem Grunde nicht mehr aktiv sein können. Dieser Ruf soll an alle Fußballbegeisterten in den Verwaltungen und Kliniken un serer Universität gehen. Vielleicht reift bei einigen der Entschluß, ihre Kraft in den Dienst der Sektion Fußball oder anderer Sektionen unserer HSG zu stellen, Sie könnten uns eine große Hilfe sein. 4 Die Trainingsarbeit konnte nicht T• immer im notwendigen Maße durch geführt werden. Dafür gibt es ver schiedene Ursachen. Durch Vorlesung und Prüfungsanforderungen konnte nicht immer ein regelmäßiges Training eingehalten werden. Ohne systematische und zielstrebige Arbeit im Trainings prozeß ist jedoch eine weitere Leistungs steigerung nicht möglich. In dieser Be ziehung ist eine Hochschulsportgemein schaft den BSG gegenüber im Nachteil. Nun einige statistische Angaben. Im Spieljahr 1958 wurden 38 Spiele aus getragen. Davon wurden 16 Spiele ge wonnen, sechs Spiele endeten unentschie den,, 16 Spiele wurden verloren. Das Tor verhältnis in diesen Spielen beträgt 100:94. Iin der Abschlußtabelle der 1. Kreisklasse belegten wir unter 14 Mannschaften den 10. Tabellenplatz. Für die Arbeit in der neuen Saison tauchen einige Schwierigkeiten auf. Eine große Lücke ist durch den Abgang von acht Aktiven, die ihr Studium ab schlossen, entstanden. Gegenwärtig ist aus den Reihen der neuimmatrikulier ten Studenten noch nicht der ent sprechende Ersatz eingetroffen. Wir rufen deshalb alle Studenten der Karl- Marx-Universität. die noch aktive Fuß baller sind, auf, ihr Talent und ihre Be geisterung in den Dienst ihrer Universi tät zu stellen. Es gibt noch andere Probleme, die wir in den nächsten Jahren lösen müssen, wie z. B. die Schaffung einer gesunden Nachwuchsgrundlage durch Kinder- und Jugendmannschaften und anderes mehr. Diese Probleme sollen aber einer späte ren Behandlung in unserer UZ Vor behalten bleiben. D i e Freundschaft . muß noch enger weiden! Am 18. Dezember folgten die Land wirte der Einladung der FDJ-Fakul- tätsleitung zu einer Lektion über „Das Recht der LPG“. Referent war Genosse Dr. Hähnert von der Juristenfakultät. Wir waren erfreut, in unserer Mitte auch einige Vertreter des Lehrkörpers begrüßen zu können. Wir alle sind mit den Problemen des LPG-Rechts schon in unserer Praxis in Berührung gekommen, wir vermoch ten es jedoch nicht, diese Probleme vom Standpunkt des Rechtswissenschaftlers zu betrachten. Was kann uns eine gute Kenntnis des Rechts, besonders des LPG-Rechts. für unsere Praxis geben? Dr. Hähnert gab uns die Antwort darauf: Das Recht ist nicht in erster Linie dazu, angetan, Streitfälle lösen zu helfen, indem ein zelne Sätze aus dem Zusammenhang herausgelöst und dogmatisch ange wandt werden. Uns ist klargeworden, daß das Recht in unserer Gesellschafts ordnung ein Mittel ist, um die sozia listische Entwicklung zu beschleunigen. Das gilt für das Recht der LPG ganz besonders, da es wie kein anderer Rechtszweig nur auf Grund der sozia listischen Entwicklung unter stärkster Anteilnahme der Mitglieder der LPG geschaffen wurde. Heute stellt sich das Recht der LPG in Form des Muster statuts dar. Es bedarf großer Anstren gungen, das Musterstatut noch besser den Bedürfnissen der sozialistischen Umgestaltung auf dem Lande anzupas sen, noch besser die Rechtsnormen aus zuarbeiten, um solche aktuelle Fragen, wie Möglichkeiten des Zusammenschlus ses von LPG. Fragen des Sozialrechts oder des Erbrechts zu lösen. Das sind große Aufgaben für die Rechtswissenschaftler, die natürlich nur in enger Verbindung mit der Praxis zu lösen sind. Was liegt näher, als auch Verbindungen zwischen Rechtswissen schaft und Landwirtschaftswissenschaft der Wald reicht bis an die Haustür heran. In der näheren Umgebung hatten wir bald mit Hilfe von Karte und Kompaß Weg und Steg erkundet und auch un sere Uebungswiesen festgelegt, denn unsere Sportlehrer wollten in diesen zehn Tagen zünftige Schiläufer aus den Jungen und Mädeln machen. Wir Tieflandbewohner waren nach wenigen Tagen auf den Höhen über 700 Meter schon wie alte Berghasen zu Hause. Ganz in der Nähe stand vor 1933 die Fuchslochhütte in Brundöbra, die uns, dem Arbeiter-Turn-und-Sportbund VfL Südost Leipzig gehörte. Ein kleines Häuschen, das sich an den Hang schmiegt. Mit unserer Verpflegung war es nicht zum besten bestellt. Wir hat ten auch nur einen geheizten Raum, mit einem gewaltigen eisernen Ofen und einer großen erzgebirgischen Ofenbank darum. Das Holz lieferte der nahe Wald, Essen und Heizung durften nur einige Groschen kosten, waren doch einige von den Sportlern arbeitslos. Wenn es nun auch nicht mehr die große Ofenbank ist, auf der wir unsere Hüttenabende bei Plaudereien und Er zählungen verbrachten, sondern schöne, modern eingerichtete Räume — die „Fuchslochhütte“ am Aschberg, früher eine Hochburg der Arbeitersportler, war doch eine Stunde des Betrachtens und Berichtens wert. Erich Rolle Studiengruppen - tausend Möglichkeiten,besser zu studieren Nach der Babelsberger Konferenz der Staats- und Rechtswissenschaftler mit den Praktikern zeigte sich für eine kurze Zeit bei einem großen Teil un serer Freunde Ratlosigkeit. Man sah noch nicht sofort, wie die Rechtswissen schaft auf neue Weise studiert werden muß. In den Sommerlagern und im Prak tikum wurde eine rege Diskussion über An die UZ geschrieben zu knüpfen; Verbindungen der Studen ten, damit gemeinsam an der Lösung der praktischen Aufgaben gelernt wer den kann — und Verbindungen der Wis senschaftler, damit gute Arbeitsergeb nisse erzielt werden können? Dr. Häh nert sprach den Wunsch nach enger Zusammenarbeit aus. Es wind Aufgabe der FDJ-Leitungen sein, die Verbindung von Rechts- und Landwirtschaftswissenschaft weiter zu fördern. Uta Bechert, Studentin der Landwirtschaftlichen Fakultät Anfangs eine amüsante Sache Es dürfte für uns eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, daß wir als zukünftige Mittelstufenlehrer den Schülern auch in der polytechnischen Ausbildung Wissen vermitteln können und werden, dennoch geht die Bedeu tung der polytechnischen Ausbildung noch beträchtlich über diesen Rahmen hinaus. Nehmen wir als Beispiel den Betrieb, in dem wir, die Seminargruppe 1/2, ar beiten: die Holzveredlungswerke Wie deritzsch. Jeden Sonnabend fahren wir hinaus, für uns beginnt die Arbeit be reits früh um sechs Uhr. Anfangs be trachteten wir es als eine mehr oder weniger amüsante Sache, doch bald haben wir schon gemerkt, daß das gar nicht so einfach ist. Der Betrieb VEB Holzveredlungs werke gibt sich große Mühe, um uns so viel wie möglich bei der Ausbildung zu unterstützen. Leider müssen wir sa gen, daß das noch nicht von allen Freunden der Studiengruppe erkannt und anerkannt wird, denn manchmal läßt die Disziplin zu wünschen übrig. Unser Verhältnis zum Betrieb ist auf einer gewissen Gegenseitigkeit aufge baut: der Betrieb vermittelt uns die polytechnische Bildung, und wir wol len den Betrieb unterstützen bei der Popularisierung und Verbreitung der Maßnahmen unseres Arbeiter-und- Bauern-Staates unter den Arbeitern des Betriebes. Weiterhin haben wir auf einer unse rer Gruppenversammlungen beschlos- Vignetten; Petzold sen, Verbindung mit der FD J-Gruppe des VEB Holzveredlungswerke Wiede ritzsch aufzunehmen. Schon sehr gut ist unser Kontakt mit den Arbeitern. Sie unterhalten sich gerne mit uns und sind sehr an Pro blemen unseres Studiums interessiert, während wir sie über Vorgänge an den Maschinen befragen. So entsteht eine Verbindung zwischen Hochschule und Betrieb, die uns gut auf unsere Auf gaben im Studium und unseren künf tigen Beruf als Lehrer vorbereitet. Veronika Meier, Fachrichtung Geschichte, Wenn es auch nicht mehr die alle Ofenbank ist Aus dem Kinderferienlager „Morgen röte“ der Karl-Marx-Universität schrieb uns Kollege Erich Rolle: In jeder Weise hat das Lager unsere Erwartungen übertroffen. Sehr gut war die Unterbringung in der Forstschule. Die herrliche Läge übertrifft sogar die unseres Stammhauses in Gera-Ernsee; das notwendige neue Studium der Rechts wissenschaft geführt. Nachdem wir uns über den neuen Inhalt klar waren, d. h. als der größte Teil erkannt hatte, daß jede juristische Frage nur gelöst wer den kann, wenn man vom Marxismus- Leninismus durchdrungen an ihre Be antwortung herangeht, galt es, die neuen Studienmethoden zu finden, die es uns bis zum Staatsexamen ermög lichen sollen, sozialistische Juristen zu werden. Hierbei kam uns unsere sozia listische Jugendorganisation zu Hilfe. Wir gingen mit Begeisterung an die Aufstellung von Studiengruppen, denn fast jeder spürte, daß es nur im Kollek tiv gelingen würde, den dargebotenen Stoff auf neue Weise zu studieren. Das Seminar legte für alle vier Studien gruppen fest, daß bis Weihnachten die Dokumente der Babelsberger Konfe renz und des V. Parteitages am Bei spiel einzelner Problemkreise zentrales Arbeitsthema sind. Für das gesamte vergangene Seme' ster hat unsere Studiengruppe folgen des geplant und durchgeführt: 1. Zu jedem Vortrag eines Praktikers (z. B. Richters, Staatsanwalts) wird ein Mitglied der Studiengruppe delegiert, das dann Bericht erstattet. 2. Jeden Monat hält ein Freund eine Zeitschriftenschau, in der er auf das Studium besonderer Artikel hinweist. Probleme daraus zur Diskussion stellt und sich besonders um ihre Klärung bemüht. 3. Ueber folgende Themenkreise wurde diskutiert: die Babelsberger Konferenz (Gesamtüberblick); der V. Parteitag und die Babelsberger Kon ferenz unter dem Blickwinkel der weiteren Aufgaben der Rechtswissen schaft; das Verhältnis von Recht und Politik; die Funktion des Staates u. a. m. 4. Während des Herbstsemesters ar beiten wir als Studiengruppe in der Abteilung Materialversorgung des VEB VTA wöchentlich einen Tag. Dabei un tersuchten wir besonders die Anwen dung des Vertragsgesetzes und das Ent stehen und die Verhinderung von Ueberplanbeständen bei Verbindungs mitteln. Auf Grund dieser guten Erfahrungen haben wir für das Frühjahrssemester bereits weitere Pläne: Während der Ferien studiert jeder Lenins „Staat und Revolution“ und Walter Ulbrichts „Ent wicklung unseres volksdemokratischen Staates“. Jeweils ein Freund ist für eine Diskussionsgrundlage verantwortlich, an Hand derer wir die Aussprache über diese Werke beginnen. Mit Unterstüt zung der einzelnen Institute arbeiten wir den Plan für unsere gemeinsame Staatsexamensvorbereitung aus. Eine weitere neue Form der wissen schaftlichen Arbeit im gesamten Semi nar ist die Durchführung von wissen schaftlichen Konferenzen. Im Novem ber fand die erste Konferenz statt. Auf diesen Zusammenkünften des gesamten Seminars berichten einzelne Vertreter von der Arbeit in ihren Spezialsemi naren und von der Arbeit in den Stu diengruppen. Damit wollen wir erreis chen, daß jeder Freund auf dem höch sten wissenschaftlichen Niveau steht. Jürgen Becher, Student der Juristenfakultät
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