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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 4, 21.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 5, 07.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 10, 24.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 11, 01.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 12, 08.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 13, 15.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 16, 06.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 18, 22.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 20, 06.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 22, 20.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 23, 27.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 24, 03.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 25, 10.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 26, 17.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 06.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.11. 1959 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 39, 16.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
-
Band
Band 3.1959
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- Universitätszeitung
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Einst Student unserer Universität FRANZ MEHRING Franz Mehring (1846—1919), einer der Führer der deutschen Linken und Mitbegründer der Kommunisti schen Partei Deutschlands, ist durch seine politische und publizistische Tätigkeit mit der Leipziger Arbeiter bewegung eng verbunden. Franz Mehring schloß allerdings schon früher mit Leipzig Bekannt schaft. Er studierte vom Herbst 1866 bis Ostern 1868 in Leipzig an der Phi losophischen Fakultät, die ihm auch 1882 den Doktortitel verlieh. Zu die ser Zeit war Franz Mehring noch bürgerlicher Demokrat. In der Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhun derts näherte er sich allmählich der Sozialdemokratie und ging schließ lich ganz auf die Seite der Arbeiter bewegung und ihrer wissenschaft lichen Lehre, des Marxismus, über. Von hier an begann sein 30jähri- ges Schaffen als marxistischer Histo riker, Literaturhistoriker und politi scher Publizist. Er wurde einer der Führer der revolutionären Kräfte in der deutschen Sozialdemokratie und kämpfte gemeinsam mit Rosa Luxem burg, Karl Liebknecht. Clara Zetkin und Wilhelm Pieck gegen Revisionis mus und Opportunismus in der deut schen Arbeiterbewegung. Eine wesentliche Rolle spielte hier bei die „Leipziger Volkszeitung“, deren Chefredakteur Mehring vom April 1902 bis 1907 war. Die LVZ war unter seiner Führung und durch die Mitarbeit, von Rösa Luxemburg und Julian Marchlewski zur besten Arbeiterzeitung in Deutschland, zur Bannerträgerin des konsequenten Kampfes gegen den Revisionismus geworden. Besonders in der Periode der ersten russischen Revolution 1905 bis 1907, bei den Auseinander setzungen innerhalb der Sozialdemo kratie um den Massenstreik, spielte die LVZ eine hervorragende Rolle. Auch nach 1907 arbeitete er weiter an der Zeitung mit. Nachdem aller dings 1913 auch in der LVZ die opportunistische Politik des Partei vorstandes der SPD sich immer mehr durchsetzte und schließlich Rosa Luxemburg aus der Zeitung verjagt wurde, stellten Franz Mehring und Julian Marchlewski aus Protest ihre Mitarbeit ein. Erst später, ab 1916, nahm Mehring seine Mitarbeit in der LVZ wieder 'auf. Um die LVZ sammelten sich damals oppositionelle Sozialdemokraten. Nach Gründung der USPD 1917 erschien sie als legale Zeitung der USPD, der sich die Spar takusgruppe angeschlossen hatte. Zwar konnte Mehring unter diesen Bedingungen den Standpunkt der Spartakusgruppe nicht in allen Punkten deutlich genug zum Aus druck bringen, doch es gelang ihm andererseits durch seine Artikel, Auffassungen der* deutschen Linken breiteren Kreisen der Arbeiter ver ständlich zu machen. In seinen Artikeln begrüßte er begeistert die Oktoberrevolution und den Sieg der Bolschewiki. Mit einem wahrhaft historischen Weitblick schrieb er in der Silvesternummer der LVZ (31. 12. 1917) über die Okto berrevolution: „Für sie gibt es kein Zurück mehr, sondern nur ein Vor wärts und wenn erst ein oder ein paar Jahre, ein oder ein paar Jahr zehnte die Massen gewaltigsten Reichs ins Glühen gebracht haben, dann wird ihr heißer Hauch man chen ehernen Felsen schmelzen, der sich heute noch unerschütterlich dünkt.“ Ende Mai bis Mitte Juni 1918 er schienen aus seiner Feder vier Arti kel unter dem programmatischen Titel: „Die Bolschewiki und wir“ als letzter Beitrag Mehrings in der Leipziger Volkszeitung. In ihnen ging er auf die Rolle der Bolsche wiki. der Oktoberrevolution, auf die Sowjets als neue Staatsform der Diktatur des Proletariats und schließ lich auf die Aufgaben der deutschen Sozialdemokratie ein. Diese Artikel stellten eine meisterhafte Analyse dar und wurden von Lenin sehr hoch eingeschätzt. Die Gründung der Kommunisti schen Partei Deutschlands am 31. 12. 1918 krönte das Lebenswerk dieses hervorragenden Kämpfers für die . Befreiung ' der Arbeiterklasse. Seine- wissenschaftlichen Leistungen und sein ständiger Kampf sind Bei spiele für alle Studenten unserer Karl-Marx-Universität, insbesondere aller gesellschaftswissenschaftlichen Fakultäten. Nicht zufällig trägt des halb das Institut, das die Ausbildung der Kader für das gesellschaftswis senschaftliche Grundstudium über nommen hat. den Namen „Franz- Mehring-Institut“. Jutta Seidel Episode aus der Gesthidite unterer Universität: So fand ich die Bücher der „UB" Sowjetische Freunde retteten wertvolles Schriftgut In der gesamten Kulturwelt wurde Vor Monaten mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, daß die UdSSR eineinhalb Millionen Kunstgegenstände, die 1945 sichergestellt wurden, zurückge- geben hat. Aus diesem Anlaß glaube Ich, der Oeffentlichkeit ein kleines Erlebnis unterbreiten zu müssen, das in Anbe tracht der in diesem Jahr stattfinden den 550-Jahr-Feier der Leipziger Uni versität aktuell ist. Der Oberkommandierende der sowje tischen Streitkräfte erließ im September 1945 einen Befehl, daß alle Universitä ten ihre Pforten wieder öffnen könnten. Die Bücher der Leipziger Universität waren von den Faschisten ausgelagert Ausstellung „Forschung - Lehre - Leben" Anläßlich der Feierlichkeiten zum 550jährigen Jubiläum unserer Univer sität wird eine Ausstellung unter dem Motto: „Forschung—Lehre—Leben“ im Hansapavillion (Grimmaische Straße) unsere Gäste und die Leipziger Bevöl kerung über die Entwicklung des Hoch- und Fachschulwesens in unserer Repu blik informieren. Diese Ausstellung wird vom Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen gemeinsam mit der Karl-Marx-Universität vorbereitet. Ent sprechend dem Leitgedanken „For schung—Lehre—Leben“ werden die Fra gen der Verbindung zur Praxis, der Entwicklung der Wissenschaft, die dem Sozialismus dient und die Heranbil dung einer neuen sozialistischen Intelli genz im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Unsere Universität als Jubilar wird einen breiten Raum in der Ausstellung einnehmen. Neben einer „Geburtstags- koje“, in der die wichtigen Dokumente von der Gründung und einige interes sante Materialien aus der Geschichte gezeigt werden, wird an Beispielen der Fakultät für Landwirtschaft, der Che mischen Institute und der Wirtschafts wissenschaftlichen Fakultät die Ent wicklung der Wissenschaft in unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat dargestellt, z. B. solche Fragen wie: Vertragsfor schung, Mechanisierung der Landwirt schaft, Hilfe für die LPG, Mitarbeit bei der Schaffung von Gesetzen, Unter suchungen über die Arbeitsproduktivi tät in einzelnen Betrieben, Mit arbeit hervorragender Wissenschaftler unserer Universität in VEB, Kommis sionen usw. Neben diesen, unter dem Schwer punkt „Wissenschaft .und Praxis“ zu sammengefaßten Problemen zeigen wir als zweiten Komplex die Entwicklung unserer Studenten, die Herausbildung des sozialistischen Studenten und Wissenschaftlers. Hierbei verwerten wir die besten Erfahrungen aller Fakultä ten bei der Kompaßbewegung, bei der Herausbildung von Gruppen sozialisti scher Studenten und Gemeinschaften sozialistischer Wissenschaftler, über haupt bei der Verwirklichung der Lo sung „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“. Diese beiden Schwerpunkte aus der Arbeit unserer Universität sind ein Teil der großen Ausstellung, die die Ent wicklung innerhalb der gesamten Re publik zeigt. Durch Beiträge von ande ren Universitäten und Fachschulen (z. B. Technische Institute, pädagogische und künstlerische Institute) wird das Bild abgerundet, und unsere Besucher Werden gut informiert. Trotz der großen Bedeutung, die die ser zentralen Ausstellung zukommt, kann man sich nicht auf sie beschrän ken. D a in diesem Rahmen nicht alle Institute beachtet werden können, ist es notwendig, daß von den einzelnen Fakultäten und Instituten noch kleine Ausstellungen vorbereitet werden oder zumindest die Räume entsprechend dem Jubiläum ausgestaltet werden. Sicher werden die einzelnen Fakultäten bei ihren wissenschaftlichen Konferenzen oder zum Tag der Fakultäten viele Gäste haben, die sich speziell über diese oder jene Fachrichtung informie ren möchten. Für sie und auch für die Angehörigen der Fakultäten und Insti tute ist es nützlich, einmal zusammen gefaßt einige Tatsachen der Entwick lung des Fachgebietes zu sehen. Solche kleinen Ausstellungen oder auch nur Würdige Ausgestaltungen werden be reits bei den Landwirten, den Veteri närmedizinern, den Juristen, Histori kern. Wirtschaftswissenschaftlern u a. Vorbereitet. Wir möchten allen Fakultäten und Instituten empfehlen, diese Fragen zu beraten und ebenfalls ihre Räume aus zugestalten. Z. B. können kleine Aus stellungen guter Diplomarbeiten. Bei träge und Veröffentlichungen der Wis senschaftler u. ä. organisiert werden, die bauliche Entwicklung der Universi tät oder die Entwicklung der Studen tenschaft, die Perspektive der Fakultät Usw. könnten gezeigt werden. Für alle Institute gibt es vielfältige Möglichkei ten Nutzen wir sie und helfen wir so mit, das Jubiläum für Angehörige der Universität und Gäste zu einer Rechen schaftslegung und zu einem Auftakt für neue Erfolge zu gestalten Gleitz, Krause, Böhm Universitätszeitung, 10, 8, 1959, Seite 3 bzw. versteckt worden. Eineinhalb Mil lionen Bände wurden aus dem Keller des Völkerschlachtdenkmals in die Uni versitäts-Bibliothek zurückgeführt. Drei Millionen Bücher usw. Jehlten noch. Ich erhielt den Auftrag, sie zu' suchen. Hinweise und Ermittlungen führten u. a. nach dem Salzbergwerk in Plömnitz bei Bernburg. Das Bergwerk war von sowjetischen Truppen bewacht. Der so wjetische Major erlaubte mir, in Beglei tung e ineS Kapitäns am nächsten Tag in das Bergwerk einfahren Zu dürfen. Da ich von einem Bergwerk keine Ahnung hatte, suchte ich mir einen Stei ger, der uns führen sollte. Nachdem die ser gefunden war, fuhren wir zu dritt in das Salzbergwerk ein, und das Suchen begann. * Wie nlle anderen Bergwerke hatte auch dieses kilometerlange Stollen, die wir kreuz und quer durchsuchten. Auf dem Rückweg zum Schacht — nach stun denlangem Laufen und Suchen — fan den wir etwa 5000 bis 6000 m vor dem Schacht in der Stollenwand eine große eiserne verschlossene Tür. Ich öffnete diese Tür mit Gewalt. Dahinter sah ich zu meiner Freude in etwa zehn- bis 15 m Entfernung Kisten stehen. Mir kam sofort der Gedanke: Hier müssen Banditen gewesen sein! Ein großer Teil der Kisten, die dreifach übereinander gelagert waren, war erbrochen. Zertre ten und schwer beschädigt lagen auf dem Fußboden Bücher, Handschriften, Fotokopien und dergleichen. Erschüttert suchte der sowjetische Kapitän nach einem Wort, welches die tiefe Vemch- tung ausdrücken sollte gegen diejenigen, die sich an den wertvollen und viel leicht einmaligen Handschriften vergan gen hatten. Ich selbst fand nur den Ausdruck „Barbaren", der, von mir laut ausgesprochen, von dem Kapitän ver standen, mit Kopfnicken bestätigt wurde. Ein Stück weiter entdeckte ich in einer Vertiefung der Stollenwände ein Paket. Meine Vermutung war, daß der Stollen noch einen anderen Ausgang und ein Unbekannter sich dieses Paket zurechtgestellt hatte. Das Salzbergwerk war, ehe die Faschi sten endgültig geschlagen wurden, als unterirdisches Rüstungswerk ausgebaut und von den Amerikanern besetzt wor den. Meine feste Ueberzeugung ist. daß sich in diesem Schacht amerikanische Soldaten oder Offiziere „kulturell betä tigt“ hatten. ♦ Mich interessierte nun, was die Herren für sich so privat eingepackt hatten. Als erstes öffnete ich das im Nebenstol len gefundene leichtere Paket. Es ent hielt einen Kasten mit dunkelgrünem Samt ausgeschlagen. In dieser Kasette lagen die Diplome des Naturwissen schaftlers Alexander von Humboldt. Ich kann mich noch erinnern, daß unter den Auszeichnungen solche vom chinesischen Kaiser, vom russischen Zar- und ich glaube auch von südamerikanischen Herrschern der damaligen Zeit waren. Das in russischen Schriftzeichen ge schriebene Dokument erregte besondere Aufmerksamkeit des sowjetischen Kapi täns. E r radebrechte „Umboldt — Pio nier kultura". Ich nickte, und vielleicht ist das die beste symbolische Handlung 600 m unter der Erde gewesen, die es geben konnte. Ein deutscher Antifa schist und ein russischer Soldat hielten gemeinsam ein gerettetes Kulturdoku ment in den Händen. Wir legten die Dokumente wieder behutsam in die Kassette und taten sie zu den übrigen Büchern in eine Kiste. Mir entging dabei nicht — und es war mir erneut der Beweis der hu manistischen Erziehung des ganzen so wjetischen Volkes — wie fast liebevoll mein sowjetischer Freund bedacht war, die wertvollen Urkunden Alexander von Humboldts zurückzulegen. Dann mach ten wir uns schnell auf den Rückweg. Ich nahm eine „alte Schwarte" und eine am Boden liegende Fotokopie an mich, und wir fuhren aus dem Salzbergwerk aus. Der sowjetische Kommandant beglück wünschte mich zu dem wertvollen Fund mit dem Bemerken, alles zu tun, um den „Schatz“ schnellstens aus der Grube zu heben. * In Leipzig bat mich der damalige Di rektor der Universitäts-Bibliothek, sofort zu ihm zu kommen. Nachdem ich meine „alte Schwarte“ ausgepackt hatte, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und sagte zu mir: „Sie haben unsere Bibliothek gefunden. Das, was Sie mit- gebracht haben, ist ein Band der von Gutenberg selbst gedruckten Bibel, und die Fotokopie ist ein uns wertvolles Foto einer der ältesten Schriften überhaupt.“ Nach meiner Ansicht konnten durch das Salz größere Beschädigungen ein treten. Allein die Bücher der Universi täts-Bibliothek Leipzig abzutransportie ren, erforderte einen Wagenpark von 32 Lastzügen mit Hänger, die zu be schaffen ohne sowjetische Hilfe damals unmöglich war. Ich weiß, daß die sowjetischen Mili tärbehörden damals alles taten, um diesem Wunsch zu entsprechen. Diese wertvollen Bücher wurden mit Hilfe unsere r sowjetischen Freunde ge rettet. Felix Müller Kaderleiter beim Rat der Stadt Berichtigung Nicht Manfred Vorwerg. Assistent am Psychologischen Institut — wie wir in Nummer 24 auf Seite 1 berichteten —, son dern Roland Vorberg, Student der Medi zin, gehörte zur Festivaldelegation unserer Universität. Außerdem waren es nicht elf, sondern zwölf Freunde, die vom „Rat der Spötter“ nach Wien fuhren. Landwirtschaftliche Fakultät bereitet Symposium vor: Das Problem der Betriebsgröße in der Landwirtschaft Die Landwirtschaftliche Fakultät der Karl-Marx-Universität Leipzig wird im Rahmen der 550-Jahrfeier der Univer sität ein Symposium über das Thema „Das Problem der Betriebsgröße in der Landwirtschaft“ vom 14. bis 17. Okto ber 1959 im Stadtverordnetensaal des Neuen Rathauses in Leipzig durch führen. Arn 14. und 15. Oktober werden Fach sitzungen stattfinden und Referate und Kurzreferate zum Hauptthema in vier Konferenzsprachen (deutsch, russisch, englisch und französisch) gehalten wer den. Am 16. und 17. Oktober finden Ex kursionen statt, um den Teilnehmern Gelegenheit zu geben, Lehr- und Ver suchsstationen der Landwirtschaftlichen Fakultät der Karl-Marx-Universität Leipzig, Institute der Akademie der Die Wifa-Studen- ten, die im Som merlager auf den Feldern der LPG Laas in glühender Hitze arbeiteten, trugen nicht wenig dazu bei, die Ueberlegenheit der sozialistischen Großproduktion gegenüber der kleinbäuerlichen Wirtschaft hand greiflich zu bewei sen. Foto: Kausch Landwirtschaftswissenschaften, LPG, MTS, VEG sowie Industriezentren zu besichtigen. Am internationalen Kongreß werden rund 100 Fachwissenschaftler und Prak tiker aus dem In- und Ausland teilneh men. Das einleitende Referat wird der Dekan der Landwirtschaftlichen Fakul tät, Nationalpreisträger Prof. Dr. O. Rosenkranz mit dem Thema „Zur Pro blematik der Betriebsgröße in der Landwirtschaft“ halten. Dieses grund legende Referat wird mehrere Fragen der Betriebsgröße in der Landwirtschaft aufwerfen und behandeln. Bekanntlich spielt das Problem der optimalen Be triebsgröße in der Landwirtschaft so wohl in kapitalistischen als auch in den sozialistischen Ländern eine Rolle, aber mit dem Unterschied, daß in den kapi talistischen Ländern durch die „freie“ Entwicklung Klein- und Mittelbauern im Zuge der Bodenreform und im wirt schaftlichen Konkurrenzkampf ihre Flächen einbüßen und in den sozialisti schen Ländern durch die Großflächen wirtschaft das Arbeitseinkommen der Genossenschaftsbauern ständig wächst. Im Anschluß an das Hauptreferat werden am ersten Konferenztag Vertre ter sozialistischer und kapitalistischer Länder sowie der DDR und der BDR sogenannte Länderreferate halten; und über die Entwicklung der Betriebsgröße in ihren Ländern berichten. Am zweiten Konferenztag (15. Okto ber) werden zunächst ökonomische Fra gen im Zusammenhang mit der Be triebsgröße erörtert. Im Anschluß daran gilt es Beziehungen zwischen der Be triebsgröße und der Feld- und Vieh wirtschaft sowie der Technisierung und Mechanisierung aufzudecken. Danach werden wichtige Probleme der Leitung landwirtschaftlicher sozialistischer Be triebe und Groß-LPG erörtert. Das Ta gungsprogramm enthält im einzelnen u. a. folgende Vorträge: Prof. Dr. O. Rosenkranz, Leipzig: Zur Problematik der Betriebsgröße in der Landwirtschaft. Prof. Dr. S. G. Kolesnow. Moskau: Die Größen der landwirtsshaitlishen Betriebe. Prof. Dr, G. W. Wedenjapin; Stalingrad: Zur Frage des Einflusses der komplexen Mechanisierung auf die Größen der land wirtschaftlichen Betriebe. Prof. Dr. K. Kotatko, Prag: Betriebs größenentwicklung im sozialistischen Sek tor der tschechoslowakischen Landwirt schaft. Prof. Dr. Lom, Prag: Die Bedeutung der operativen Planung in der Leitung land wirtschaftlicher Großbetriebe. Prof. Dr. R. Manteuffel, Warschau: Die Größe der Staatsbetriebe in Polen. Prof. Dr. J. Piel-Desruisseaux, Paris: La petite exploitation agricole en France. Dr. C. de Feiner, London: Zur Frage der Betriebsgröße in England. Dr. P. G. Winsler, Vanneberga: Die Ver änderung der Agrarstruktur Schwedens. Prof. Dr. W. Schmidt, Berlin: Die Ver wirklichung des Prinzips der persönlichen Verantwortung in sozialistischen genossen schaftlichen Großbetrieben der Landwirt schaft. Dipl.-Wirtsch. K. Glemnitz, Bernburg: Probleme der Leitung von Groß-LPG. Dipl.-Wirtsch. G. Elvert, Berlin: Oeko- nomische Vorzüge der sozialistischen land wirtschaftlichen Großbetriebe. Prof. Dr. A. Bail. Halle: Technisierung und Größe des sozialistischen Landwirt schaftsbetriebes. Prof. Dr. H. Priebe. Frankfurt (Mainn Die Betriebsgröße als Produktionsfaktor. In den Diskussionen wird ausgiebig Gelegenheit sein, die Standpunkte der Referenten zu diskutieren; vor allem werden Praktiker reichlich Gelegenheit finden, ihre Erfahrungen mitzuteilen. Ziel des Symposiums soll es sein, die Ueberlegenheit sozialistischer Groß betriebe über klein-, mittel- und groß bäuerliche Betriebe der kapitalistischen Länder -zu demonstrieren. Der Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. O. Rosenkranz wird in einem Schlußwort die Ergebnisse der Konferenz zusammenfassen. Die Refe rate werden den Tagungsteilnehmern neben änderen Tagungsunterlagen spä testens zu Beginn des Symposiums in der jeweiligen Konferenzsprache aus gehändigt. Es ist beabsichtigt, die Re ferate und Kurzreferate mit den Dis kussionsbeiträgen in der Landessprache und die Zusammenfassungen in den vier Konferenzsprachen in einem ge schlossenen Tagungsband zu ver öffentlichen. Frof. Dr. W. Hesse, Prodekan an der Landwirtschaftlichen Fakultät
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