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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 3.1959
- Erscheinungsdatum
- 1959
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-195900005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19590000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19590000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 3.1959
-
- Ausgabe Nr. 1, 09.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 2, 23.01.1959 1
- Ausgabe Nr. 3, 06.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 4, 21.02.1959 1
- Ausgabe Nr. 5, 07.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 6, 21.03.1959 1
- Ausgabe Nr. 7, 03.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 9, 17.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 10, 24.04.1959 1
- Ausgabe Nr. 11, 01.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 12, 08.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 13, 15.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.05.1959 1
- Ausgabe Nr. 16, 06.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 17, 15.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 18, 22.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 19, 29.06.1959 1
- Ausgabe Nr. 20, 06.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 21, 13.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 22, 20.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 23, 27.07.1959 1
- Ausgabe Nr. 24, 03.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 25, 10.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 26, 17.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 27, 24.08.1959 1
- Ausgabe Nr. 28, 01.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 29, 07.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 30, 15.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 31, 22.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 32, 30.09.1959 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 06.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 35, 22.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 36, 26.10.1959 1
- Ausgabe Nr. 37, 03.11. 1959 1
- Ausgabe Nr. 38, 10.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 39, 16.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 40, 24.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 41, 30.11.1959 1
- Ausgabe Nr. 42, 08.12.1959 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 16.12.1959 1
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Band 3.1959
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Gert Ullrich und Georg Lunke sprachen mit Genossen Hermann Duncker: Vor 63 Jahren Leipziger Student ,Damals gab es in Leipzig natürlich keinen Dozenten, der offiziell über Marxismus gesprochen hätte Neue Hefte der Universitätsreden Agitprop-Talente entdeckt mit Dieter Beetz und zu fördern. Prof. Dr. Robert Schröder zum 75. Geburtstag interessanten Gesichtspunkten Hervorragende Persönlichkeit unserer Universität die Sozialismus würdig ist.“ H. W. Va- HBS Ergebnissen anspornen. Ernst Bienert Universitätszeitung, 3. 8. 1959, Seite 3 die Akzentuierung von Prophylaxe Steigerung der tierischen Produk* und Institutionen Schritte und Mög- Verbindung ' von in dieser Rechen- und und tion In Im Programm der 5. Hundertschaft, der in Krensitz stationierten, war ein Handlungsfaden im Spiel zu erkennen: In Stationen präsentierten sich einige ewig-Meckersr und andere Zeitgenos sen. Die Freunde der 5. behandelten die in der tierärztlichen Praxis, ausführlicher Darlegung setzt staatlichen Tierarztpraxis“. Er ist u. a. eine ausgezeichnete, aus der Praxis ge schöpfte Begründung der Notwendigkeit, den privaten Tierarzt durch die staat liche Praxis allmählich abzulösen, kon form der Gesetzmäßigkeit der Ablösung der individuellen Kleinwirtschaft durch die genossenschaftliche Großproduktion. Zwingende Ueberlegungen zusammen fassend heißt es: Eine unter unseren Be dingungen so notwendige Erscheinung wie die Bildung sozialistischer Großbe triebe in der Landwirtschaft wirft viele neue volksgesundheitliche und veteri- schaftslegung Anden. Und dies sei zi tiert: „Neues zu schaffen und es dann kritisch zu überprüfen, um sofort die nächsten Schritte zu machen, (ist) die einzig richtige Methode, die der Epoche des Uebergangs vom Kapitalismus zum Ihr ein Prof. Dr. med., Dr. [rer. nat. h. c., Dr. med. h. c., Dr. med. h. c. Schröder, Pro- Pro- der Mensch mit einer marxistischen Weltan schauung zu einer klaren und eindeuti gen Einschätzung der Geschichte und zu einem vernünftigen menschlichen Han deln im Leben kommt. Wir dürfen Sie vielleicht in diesem Zusammenhang fra ¬ gen, was meinen Sie zum Studium der Grundlagen des Marxismus-Leninismus an unseren Universitäten und Hochschu len und zur Einführung der produktiven Arbeit der Studenten? Genosse Duncker: Es hat mich schon im Jahre 1950 die erste Einfüh rung von Grundlagenvorlesungen an den Universitäten bei uns gefreut. Ich habe daran gedacht, daß es doch auch früher schon für alle Mediziner z. B. selbstver ständlich und Pflicht war. daß sie in einer bestimmten Zeit in einem Physi kum sich ausweisen mußten, auf ihre Kenntnisse der naturwissenschaftlichen Grundlagen. Und ebenso, meine ich, müssen auch alle Studenten in einem so- zinlistischen Lande sich ausweisen über ihre gesellschaftlichen Grundlagen, ge wissermaßen ein Soziologikum ablegen, und zeigen, daß sie auf diesem Gebiete firm sind. Sonst würde man ja wirklich nicht verstehen können, wie wir die Entwicklung der Hochschulen so ent schieden fördern, Wenn Wir nicht das Bewußtsein haben können, daß die Stu denten, die da lernen und arbeiten dür fen, wirklich wissen, wofür sie arbeiten. Und das ist ja unser Stolz, daß unsere Hochschulen nicht außerhalb des wirk lichen Lebens und des wirklichen Vol kes stehen, sondern daß eben unsere Hochschulen tatsächlich Wissenschaft im Sinne einer Volkswissenschaft lehren, aus der Praxis und für die Praxis. Genosse Duncker, wir möchten uns herzlich für dieses Gespräch bei Ihnen bedanken. GenosseDuncker: Ich habe lei der die Leipziger Universität nicht mehr besuchen und da lernen können. Aber wie gesagt, ich habe mich doch gefreut, vor ungefähr 60 Jahren in der alten Leipziger Universität gewisse Beziehun gen zur marxistischen Erkenntnis ge funden zu haben. Genosse Hermann Duncker empfing uns in seiner Wohnung. Das erste, was wir Unwillkürlich suchten, war eine Wa-nd, an der kein bis zum Brechen volles Bücher regal stand. Auch auf dem Schreibtisch, auf dem Stuhl — überall dieses wichtige Werkzeug: Bücher! Der 85jährige Genosse Duncker verstärkte mit seiner geistigen Frische unseren Eindruck, als ob hier jedes Buch soeben aus der Hand gelegt Worden wäre. Beider ist es unmöglich, in dem folgenden Auszug aus dem Gespräch mit ihm, die Leidenschaftlichkeit seiner gesprochenen Worte widerzugeben. Aber wir müssen es unbedingt sagen: Das Gespräch mit diesem Veteranen der Arbeiter bewegung, das Kennenlernen seiner Persönlichkeit gab uns einen Blick in das Geheimnis der immerwährenden kommunistischen Jugend. Genosse Duncker im Gespräch mit unserem Mitarbeiter Gert Ullrich. , Foto: Lunke Nationalpreisträger, Träger des terländischen Verdienstordens. Foto: nun doch schon vom Entstehen an der Arbeit verknüpft ist. Genosse Duncker, wir glauben. Leben ist ein Beweis dafür, wie Der Ausscheid der Agitprop-Grup pen zum „Wischefest“ am 18. Juli war wirklich ein kultureller Höhepunkt im Leben Badrinas. Fast jede Hundert schaft brachte ein sigenes Programm. Da war es schwer, unter den Guten die Be sten zu benennen. Die 8. Hundertschaft-.-bestach mit ihrem umfassenden Programm; Sie hatte über den kleinen Lagerleiden nicht die große Politik vergessen. Und was die 8. Hundertschaft von den anderen ab hob, war das: Nicht einige „Spezialisten“ hatten das Programm gemacht, sondern auch der letzte Mann war dabei. Zugegeben: Von der 8. zur 4. und 5. Hundertschaft war kein großer Ab stand. Das Kabarett der 4. erntete un bestritten sogar den meisten Beifall. Einfach köstlich, wie die Zungen ge wetzt wurden! Und doch war’s nur die Leistung einiger weniger Virtuosen. sauber wurden diese Szenen geschrieben und gespielt. Doch der begabte Autor hatte es nicht zu leicht gemacht: Der parteiliche Kommentar ist einem Spre cher überlassen und wächst nicht aus der Handlung heraus. Doch das Positive an diesem Aus scheid in Badrina war folgendes: Ta lente wurden geweckt, die in ihrer Viel zahl verblüfften. Bleibt noch die Auf gabe, diese Talente für die kommen den Studienjahre im Auge zu behalten Ordinarius berufen. Er nahm diesen Ruf, der ihn in Kiel als Ordinarius der dorti gen Universitäts-Frauenklinik erreichte, zuerst nur schweren Herzens an, weil er ein ihm liebgewordenes Arbeitsfeld da mit verlassen mußte. Dadurch aber wurde Leipzig mit seiner großen Universitäts- Frauenklinik über die langen Jahre sei ner Tätigkeit seine dauernde wissen schaftliche Heimatstadt. Professor Schröder wurde am 3. August 1884 in Rostock geboren. Schon als jun ger Arzt war seine Ausbildung sehr viel seitig. Er arbeitete in verschiedenen wis senschaftlichen Disziplinen, bevor er sich dann eingehend und für immer der Frauenheilkunde widmete. Schon seine Doktorarbeit im Jahre 1909 war eine wis senschaftliche Tat und erregte in der ganzen Welt Aufsehen, da sie sich mit den bis dahin noch nicht recht verstande nen Vorgängen der Menstruation so gründlich auseinandersetzte, daß sie zu sammen mit einem Teil seiner späteren Arbeiten die Grundlage unseres heutigen Wissens um das menstruelle Geschehen darstellt. Seine revolutionären Forschun gen auf diesem Gebiet bestanden vor allem darin, daß er Klarheit schaffte über die Beziehungen des Eierstockes zur Ge bärmutterschleimhaut. Professor Schröder gab dann auch sehr bald ein außergewöhnlich neuartiges Lehrbuch der Gynäkologie heraus, das von der damals jungen Sowjetunion in die russische Sprache übersetzt wurde. Er ist jetzt dabei, dieses Lehrbuch, das schon in mehreren Auflagen erschienen ist. in einer vollkommenen Neubearbei tung unserem ärztlichen Nachwuchs mit dem neuen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse versehen, zu widmen. Es ist selbstverständlich, daß Professor Schröder dann an der Universitäts- Frauenklinik Leipzig und schon vorher in Kiel auch andere Arbeitsgebiete intensiv erforscht hat. Er hat jetzt weit über 200 Arbeiten veröffentlicht und hat fast alle Gebiete der Frauenheilkunde wissen schaftlich bearbeitet oder bearbeiten las sen und hat zusätzlich dazu noch in ganz hervorragender Weise als Universitäts lehrer und als Leiter dieser großen Physiker diskutierten um 2,69 (Fortsetzung von Seite 1) vom 20. Juli 1959, S. 1), zeigt sich hier die Kraft und die Lebensfähigkeit der neuen Studienbewegung an der Fakultät. Aber noch etwas anderes wird deutlich. In allen den Gruppen, in denen noch Män gel in der kollektiven Arbeit vorhanden sind, ist trotz besserer Ergebnisse im Ver gleich zum Vorjahr ein Tempoverlust ein getreten. Das gilt insbesondere für dieA-Gruppen des 1. Studienjahres, wo noch viel aufzu holen ist. Die Förderung und Festigung der Gruppenkollektive, fachliche und poli tische Betreuung der Gruppen und die Uebermittlung der Erfahrungen der besten Studienkollektive müssen deshalb in näch ster Zeit hier im Vordergrund stehen. Die Losung der Prüfungsvorbereitung „Wir fahren auf Mannschaftssieg“ muß jetzt in erster Linie für die schwächeren Mann schaften an unserer Fakultät gelten und sie im neuen Studienjahr zu noch besseren andere Fakultäten dürften vielseitigste lichkeiten für die Theorie und' Praxis Hinwendung zur Praxis in Lehre, Er ziehung und Forschung wider, die un sere Universität unter Anleitung und Führung der Partei bereits gemacht hat. Viele aufgeworfene Fragen, u. a. die der Einheit von Widerspiegelung und Veränderung der Welt, der Lebens reife und Erfahrung unserer jungen Ab solventen — sind nicht nur im journa listischen Bereich relevant und interes sant. „Oeffentlichkeit oder gar große Betriebe“, vom Redner treffend als die „eigentlichen Auftraggeber wissenschaft lichen Fortschritts“ bezeichnet, aber auch stellen die einer derartigen Entwicklung adäquate Form tierärztlichen Wirkens dar. Kenntnisreich werden mannigfache Zusammenhänge ökonomischer, wissen schaftlicher .und politischer Art aufge deckt, die den ganzen Komplex der „Produktionsdynamik“ integrieren. Das hat alles große erzieherische Bedeutung in „moderner Großraumwirtschaft“, weil objektiv und überzeugend fundiert. In der staatlichen Tierarztpraxis als „idea ler Basis“ wird die Arbeit „eine frei schöpferische und verantwortungs-ärzt- liehe im echten Sinne“. Diese Rede ist lesenswert nicht nur für Veterinärmedi ziner. Dekan Prof. BudzislaWskis öffent licher Rechenschaftsbericht spiegelt ebenfalls — unter sehr detaillierten und dekan Prof. Hussels Vortrag diese blematik fort: „Zur Perspektivfe Werbung fürs Lager, die Zeit der An- närmedizinische Fragen auf. Einrichtung fangsschwierigkeiten usw. Frech und 'und Betrieb 'Staatlicher Tierarztpraxen. Frauenklinik bis zu seiner Emeritierung gewirkt. Er war stets seinen Mitarbeitern gegen über ein wirklich verständnisvoller Vor gesetzter. der immer auch für persön liche Belange mit Rat und Tat allen zur Seite stand. Alle seine Schüler, die zu einem beachtlichen Teil in leitenden Stel lungen sind und von denen viele einen großen Teil der Lehrstühle für Frauen heilkunde in Deutschland und im Aus land innehaben, sehen in ihm ihr Vor bild. Er ist aber nicht nur ein großer Wissenschaftler und Lehrer, sondern auch ein wirklicher Arzt. Tausende von Frauen und Kindern sind ihm und den Kliniken, die er leitete, dankbar. Professor Schröder hat sich nach 1945 in der Erkenntnis des Neuen, das sich auch in unserem sozialistischen Gesund heitswesen ausdrückt, für seine Entwick lung intensiv eingesetzt. Er hat wesent lich dazu beigetragen, daß die Organisa tion der Krebsvorsichtsuntersuchungen und der Schwangerenberatung Gesetz wurde. Er hat sich stets um die sinnvoll geleitete Weiterbildung der Aerzte be müht. Professor Schröder wurde deshalb auch mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. Er ist Träger des Vaterländischen Verdienst ordens und der Clara-Zetkin-Medaille. Er ist Herausgeber und Mitherausgeber zahlreicher Fachzeitschriften unseres Ge bietes sowie Mitglied und Ehrenmitglied von 18 in- und ausländischen wissen schaftlichen Gesellschaften. Profesor Schröder, der heute seinen 75. Geburtstag in voller Frische und stän diger wissenschaftlicher Tätigkeit begeht, stellt im Rahmen der jahrhundertealten wissenschaftlichen Tradition der Leipzi ger Universität eine hervorragende Per sönlichkeit dar. Gerade die 550-Jahr- Feier der Karl-Marx-Universität Leipzig soll auch der Anlaß sein, daß eine beson dere wissenschaftliche Feststagung der Frauenärzte ihm im Rahmen der Feier lichkeiten im Oktober gewidmet ist. Prof. Dr. med. Aresin Direktor der Universitäts-Frauenklinik Leipzig Verdienter Arzt des Volkes Inzwischen sind die Hefte 5 und 6 der Leipziger Universitätsreden erschie nen, sie enthalten Reden anläßlich des Tages der Universität am 15. Okto ber 1958. Vorgelegt wurden zwei Vor träge der Professoren Kolb und Hussel von der Veterinärmedizinischen Fakul tät (5) und ein Vortrag des Professors Budzislawski von der Fakultät für Journalistik (6). Wenngleich alle drei Vorträge über das Tagesinteresse hin aus eine gewissermaßen permanente Aktualität beanspruchen dürfen, möchte man dennoch fragen, warum sie erst nach Monaten publiziert werden. Dekan Prof. Kolb sprach über „Auf gaben und Enwicklung der Veterinär medizinischen Fakultät“. Vom . „Ram penlicht der Oeffentlichkeit“ aus ist in der Tat sehr wichtig, wie die Universi tät mit den Werktätigen den Weg zum Sozialismus geht. Wie der Redner rich tig bemerkt, ist nicht nur Rechen schaftslegung überhaupt etwas gesell schaftlich Neues, sondern ihr Kriterium, nämlich direkte Verantwortung vor den gesellschaftlichen Aufgaben. Sehr auf schlußreich ist die nach Fächern geglie derte Uebersicht über die Studienergeb nisse nebst Schlußfolgerungen. Mit Recht werden mehrfach Erziehungsauf gaben einer sozialistischen Fakultät ge nannt, deshalb sollte bei der Leistungs kritik nicht gerade jenes Fach fehlen, das mehrjähriges Hauptfach ist: die Ge sellschaftswissenschaften. Die Wider spiegelung der neuen Verhältnisse in Forschung und Lehre an der Fakultät kommt in der Orientierung' auf „zwei bedeutsame Veränderungen“ zum Aus druck. nämlich die Ausdehnung der LPG Professor Dr. Schröder begeht heute seinen 75. Geburtstag. Es ist dies das Jahr des 550jährigen Bestehens der Uni versität Leipzig. Gleichzeitig feiert Pro fessor Schröder in diesem Jahr sein 50jähriges Doktorjubiläum. Professor Schröder ist durch seine bahnbrechenden Forschungen und durch seine jetzt noch weiterlaufende wissenschaftliche Tätig keit ein so international anerkannter Wissenschaftler, daß er berechtigt ist, an läßlich seines 75. Geburtstages auch die breite Oeffentlichkeit über seine bisheri gen Leistungen zu informieren. Professor Schröder wurde im Oktober 1936 nach Leipzig an eine der größten Universitäts-Frauenkliniken Europas als Gerichtsmediziner sprechen vor Kriminalisten .Seit Ende April dieses Jahres besteht ein /eundschaftsvertrag zwischen der AGL (es Instituts für gerichtliche Medizin und Kriminalistik und dem VP-Lehrrevier des Stadtbezirkes Südost. An seiner Vorberei- Uhg war besonders Kollege Dr. Leopold heiligt. Der Vertrag sieht vor. daß die Assisten- Jn des Instituts sich als Referenten für le gerichtsmedizinischen und kriminali- Jischcn Themen der Lehrgänge für die us- und Fortbildung der Angehörigen der Vrkehrs-, Schutz- und Kriminalpolizei zur erfügung stellen. Weiterhin wird gemein- 3m ein Schmalfilm hergestellt, der zur Verhütung von Unfällen im Straßenver- Shr erziehen soll und eindringlich die Olkswirtschafllichen Folgen von Verkehrs- Dfällen zeigt und über das richtige Ver- Bölten im Straßenverkehr belehrt. Es ist tSabsichtigt, diesen Film allen zu zeigen. eine Fahrerlaubnis erwerben wollen, Es ihn auch bei Belehrungen von Ver- BShrssündern vorzuführen. Er soll bis "bestens Ende des Jahres fertiggestellt ““in. Auf diese Weise leisten die Wissenschaft- ? des Instituts durch die Unterstützung A Arbeit der VP einen wichtigen Beitrag 4 die weite)e Festigung der Arbeiter- ^d-Rauei n-Madit und gewinnen aus die- V, engen Verbindung mit der Praxis der BOllspolizei neue Anregungen für ihre issenschaftliche Arbeit. । Die Ausstellung des Franz-Mehring- "stituts anläßlich des 550jährigen Be- Chens unserer Universität wurde jetzt miggestellt. Beim Durchsuchen der Universitäts archive haben wir in den Matrikeln von 1896 auch Ihren Namen gefunden, Ge- nosse Duncker. Heute sind Sie ein füh lender Funktionär unseres Arbeiter-und- Bauern-Staates. Sie gehören zu den Mit begründern der Kommunistischen Par- lei Deutschlands, zusammen mit Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wil helm Pieck, und Sie können auf mehr als eine 66jährige Zugehörigkeit zu un serer Partei zurückblicken. Jetzt sind Sie hier Direktor der Gewerkschafts hochschule in Berlin-Bernau. Es ist für uns Studenten deshalb ganz besonders Wichtig und interessant, Ihre Meinung tu einigen Fragen zu hören, die uns zur 650-Jahr-Feier der Karl-Marx-Universi tät beschäftigen: Worin, glauben Sie, be sieht die Größe und zugleich die Grenze äe r bürgerlichen Wissenschaft, die in diesen 550 Jahren wohl vorwiegend das Universitätsleben bestimmte? Und wenn Wir eine weitere Frage anschließen dür fen, bei wem haben sie an der damali- Sen Leipziger Universität studiert? Genosse Duncker : Als ich 1896 als stud. phil. in die Leipziger Universi tät eintrat, hatte ich schon vorher meh- rere Jahre am Leipziger Konservatorium Musik studiert. Und wns das Wichtigste ist, ich war in die Leipziger Arbeiter bewegung eingetreten und hatte mich m die Lektüre von Marx’ und Engels’ Schriften vertieft. Idi war also Marxist geworden oder glaubte einer zu sein. Ich war mir klar darüber, daß die Uni- Versität ein bürgerliches Institut war Zur Ausbildung und Befriedigung einer Illite, einer Klasse, die sich sehr stolz Erhaben dünkte über das wirtschnftliche Leben und das wirkliche Volk. Aber mir war es doch wichtig, auch die bür- Berliche Wissenschaft kennenzulernen und das Wertvolle daraus zu nehmen. Damals gab es in Leipzig natürlich keinen Dozenten, der offiziell über Mar- Xismus gesprochen hätte, und es gab Such nur sehr wenige Studenten, die sich als Marxisten fühlten. Aber, ich möchte doch sagen, daß in jener Zeit, gerade von den Dozenten, bei denen ich hörte, sehr bedeutsame Wendungen zum Marxismus Gemacht worden sind. Ich habe bei Lam brecht 'Geschichte studiert, und es War lehr interessant, wie Karl Lnmprecht über die ältere Zeit der deutschen Ge- Nthichte sehr gute historisch-materiall- 'tische Grundgedanken entwickelte. Dann freilich, wenn Lamprecht in die Reue Geschichte kam. ins 19- Jahrhun- dert, wiederholte sich gewissermaßen bas, was Engels einmal von den Oeko- Romen sagte: „Je näher die bürgerlichen Ökonomen der Gegenwart kommen, Im so weiter entfernen sie sich von der Wirklichkeit." Der Lamprecht als Histo- hiker des Wirtschaftslebens war ein ganz inderer Lamprecht als der, der im ■9. Jahrhundert in Bismarck die ent- cheidende Kraft des ganzen Geschichts- ebens betrachtete. Noch Viel bedeutsamer war für mich der Unterricht, den ich bei Prof. Bücher bekam. Nicht nur der Unterricht, son- Qern der persönliche Verkehr mit ihm. Er hatte mich zu seinem Famulus gemacht, Ind so hatte ich Gelegenheit, viel mit Bücher zusprechen. Bücher war nicht Marxist, aber er war ein linker bürger licher Demokrat des guten alten Schla ges, könnte man sagen. Als er zeitweilig als Stadtverordneter in Leipzig tätig war, da war bei allen entscheidenden Abstimmungen das Bild, daß zusammen mit den Arbeitermitgliedern der Stadt verordnetenversammlung immer Prof. Bücher stimmte, gegen bürgerliche Reak tion und für den Fortschritt. Aber noch wichtiger war für mich, daß Bücher gerade damals, als ich ihn ken nenlernte, ein Buch geschrieben hatte, das den Titel „Arbeit und Rhythmus“ führt. Und dieses Buch hat mich ganz außerordentlich beschäftigt und gerade zu begeistert. Ich habe dann für die Auflage im Jahre 1899 das Sachregister für das Buch im Auftrag Büchers ange fertigt und auch noch eine ganze Reihe von Liedern und Notentexten zu der Sammlung, die Bücher schon gemacht hatte, hinzugefügt. Um was handelt es sich hier? Es war ganz einfach ein Ver such, die Entstehung der Musik, im Spe ziellen die Entstehung des Rhythmus, klarzumachen. Und gegenüber den ver stiegenen idealistischen Auffassungen von der „Himmelstochter" Musik, die sich zu den Menschen herabgelassen hat, entwickelte Bücher die Entstehung der Musik aus der Arbeit, aus der Arbeits bewegung. Erst in der Arbeitsbewe- gung entfaltet sich für den Menschen ein Gefühl für bestimmte rhythmische Ver bindungen. und in der Arbeit wurde un ter Umständen durch das Singen von Arbeitsliedern mit entsprechenden Re frain oder auch durch Begleitung Von Musikinstrumenten (Trommel. Flöte usw.) tatsächlich die Arbeit wesentlich erleichtert. Nun, wie gesagt, dieses Buch „Arbeit und Rhythmus“, das war für mich eine wundervolle Bestätigung der materialistischen Geschichtsauffassung, und so hat das Buch für mich eine blei bende Wirkung im Leben behalten. Ich bedauere nur, daß es nicht wieder auf gelegt worden ist' Es wäre auch für un sere Laienspielgruppen und die vielen Ensembles, die wir haben, gewiß eine ganz erfreuliche Lektüre, zu sehen, wie stark diese Kunst, der sie sich hingeben,
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