Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19910000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19910000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1991
-
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 20, 21.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1991 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1991 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1991 1
-
Band
Band 1991
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2 AKTUELLE INFORMATIONEN 7. Januar 1991 UZ/01 An unsere Leser Wir bitten Sie, beim Lesen dieser er sten UZ-Ausgabe des neuen Jahres zu beachten, daß aus redaktionellen und drucktechnischen Gründen der Redak tionsschluß dieser Zeitung bereits am 27. Dezember 1990 war. Die Redaktion ist sich natürlich bewußt, daß in der Zwi schenzeit eine Menge von Ereignissen die Angehörigen der KMU bewegt hat - wir berichten in Ausgabe 02 ausführli cher. Promotionen Promotion A Bereich Medizin Regine Soliga und Thomas Soliga (Kollektivarbeit), am 14. Januar, 14 Uhr, 7010, Phillipp-Rosenthal-Straße 55, Kurszimmer der Klinik für Gynäkolo gie: In-vitro-Fertilisation und Embryo transfer - Sonographische und endokri- nologische Untersuchungen bei Patien tinnen mit gonadotropinstimulierten Zyklen. Volkmar Angerer, gleiche Zeit und gleicher Ort: Computertomographisch gestützte Differentialdiagnose, Sklero therapie und Verlaufskontrolle von Nie renzysten. Sektion Afrika- und Nahostwissen schaften Uta Horn: am 10. Januar, 10 Uhr, 7010, Augustusplatz 9, Hochhaus der KMU, 1. Etage, Raum 5/6: Feste Wort verbindungen des Hausa. Ein Beitrag zur Phraseologieforschung in der Afri kanistik. Die nachfolgend aufgeführten Pro motionsverfahren A wurden bereits durchgeführt: Sektion Physik Veit-Stephan Zweynert: Untersu chungen zur Wechselwirkung der 3,5- Dihalogeno- 4- hydroxybenzonitrile mit Phospholipidmodellmembranen als Beitrag zur Charakterisierung ihres her biziden Wirkmechanismus. Veterinärmedizinische Fakultät Ruth Valentin: Die Antibiotikakon zentration in Tarsalgelenken gesunder und mit Mycoplasma bovis intraarti kulär infizierter Kälber nach parentaler Tylosinapplikation und das Verhalten ausgewählter Synoviaparameter nach Mehrfachpunktion und Infektion. Uwe Gränitz: Das Elektroretino gramm des Hundes bei ausgewählten okulären Erkrankungen und experimen teller Niereninsuffizienz. Volker Kehl: Klinisch-experimentel le Untersuchungen zur oralen Gestagen- sowie parenteralen Gn-RH-Applikation in der Frühgravidität bei Schweinen. Wirtschaftswissenschaftliche Fa kultät Jörg Uhlmann: Die theoretischen Grundlagen der Bewertung von Lei stungen im Controlling. Zurücknahme Da meine Aussage in bezug auf Mit arbeiter der Sektion Mathematik und Chemie, veröffentlicht in meiner Leser zuschrift in der UZ Nr. 38, Fehlinter pretationen zuläßt, nehme ich diese Aus sage hiermit zurück. Dr. DIETER SCHAAR Berichtigung Nicht der „Sektor Auslandsstudi um“, sondern der „Sektor Ausländer studium“ ist umgezogen (UZ vom 17.12.1990, S. 2). Leider erleben wir (das Akademische Auslandsamt - d. Red.) immer wieder, daß „Aus landsstudium" - also Studium von Universitätsangehörigen im Ausland - und „Ausländerstudium“, d. h. die Betreuung der an unserer Universität studierenden ausländischen Studen ten, verwechselt werden. Es muß also heißen: Akademisches Auslandsamt, Sektor Ausländerstudium, Hauptge bäude, Studenten: 03-20, Aspiranten und Leiter des Sektors: 03-22. Impressum Herausgeber: Rektor der KMU Chefredakteur: Helmut Rosan Redaktion/Redaktionsbeiräte: Wissenschaft: Jürgen Siewert (stel lv. Chefredakteur), Prof. Dr. sc. Gün ter Katsch, Prof. Dr. sc. Manfred Neuhaus, Doz. Dr. sc. Karl-Wilhelm Haake, Dr. Roland Mildner Bildung: Prof. Dr. Jürgen Grub- itzsch, Dr. Catherina Schmidt Gesellschaftliches Leben/Kultur: Dr. Elke Leinhoß (Redakteur), Britta Kühne, Henner Kotte, Dr. Manfred Renner Vertrieb/Finanzen: Doris Börner Adresse: Augustusplatz 9, PF 920, Leipzig, 7010, Tel. 7 19 21 26/27 Satz und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH III/18/138. Einzelpreis: 30 Pfennige, 35. Jahrgang, erscheint wöchentlich. Die veröffentlichten Texte sind nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers und der Redaktion identisch. Redaktionsschluß: Montag, 12 Uhr. Großes Interesse für INTSEM-Kurs „Supercomputing“ (UZ-Korr.) Supercomputing und Pa rallelverarbeitung war das Thema eines einwöchigen Kurses am Interdiszi plinären Seminar für wissenschaftlichen Nachwuchs an der KMU (INTSEM), ein Gegenstand, der in der Ex-DDR auf wach sendes Interesse stößt, erfolgte doch die ser Tage die Einweihung eines Su percomputers in Dresden und besteht auch zunehmend die Möglichkeit, über Kommunikationsnetze auf Hochlei stungsrechner zuzugreifen. Die „Formel 1“ der Rechentechnik präsentierten Vertreter der Firmen IBM, i Sequent, Siemens-Nixdorf und Parsy- tec, während führende Wissenschaftler deutscher Universitäten theoretische Beiträge über Rechnerarchitekturen und Programmiermethoden lieferten. Diese Kombination von Theorie und erfolg reichen kommerziellen Anwendungen war es auch, die von vielen Kursteil nehmern besonders hervorgehoben wurde. Übrigens, die Zahl der MegaFLOPS läßt die Herzen von Insidern höher schla ¬ gen, ist sie doch - entgegen anders- die Rechenleistung eines Computers. lautenden Behauptungen - ein Maß für Foto: Frank Gehrmann Zurückversetzt in alte Zeiten H ohes Haus! Meine Damen und Herren! Hiermit protestieren wir Wissenschaft ler, Studenten und Angestellte der Sekti on Philosophie auf das schärfste gegen den Beschluß der Landesregierung vom 11.12.1990, welcher die „Abwicklung“ ganzer Einrichtungen der Uni versität und Hochschulen vorsieht und der angeblich auf den Einigungsvertrag Artikel 13 be ruht. Dieser Beschluß verstößt gegen die Rechte der Universitäten, wie sie in den Ausführungsbestimmungen zum Eini gungsvertrag, dem Gesetzblatt Teil I Nr. 63 fixiert sind, besonders imParagraphen 85 Absatz 2. Wir protestieren zunächst energisch gegen diese ungesetzliche Ver fahrensweise. Laut Gesetzblatt Teil I Nr. 63 ist ein solch gravierender Eingriff, wie die Auflösung ganzer, auch traditioneller und für eine Universitas litterarum not wendiger Einrichtungen durch ein Exe kutivorgan nicht möglich. Es ist auch kein entsprechender Beschluß des Land tages bekannt. Der Beschluß der Landesregierung ve- stößt in mehrfacher Weise gegen Festle gungen, wie sie in der vorläufigen Hoch- Schulordnung vom 18.9.90 (Gesetzblatt 1/63) fixiert wurden. Im Paragraphen 52 Absatz 5 wird aus drücklich festgehalten, daß der notwen dige Wegfall von Berufsgebieten von Hochschullehrern bzw. Umberufungen nur auf Vorschlag der Fakultät und des Senats einer Universität auf Antrag in je dem Einzelfalle erfolgen kann.Die Maß nahmen der Landesregierung können in ihrer Konsequenz dazu führen, daß ohne gründliche Prüfung durch die Universität selbst die Hochschullehrer und Mitarbei ter der betroffenen Einrichtungen pau schal ausgeschaltet werden können, da, wie die Weisung besagt, nur „Ausge- tellungnahme zur Entscheidung der Landesregierung Sachsen zur Neuordnung des Hochschul bereiches und der Abwicklung von Fakultäten und Teileinrichtungen der Universität. 1. Wir erfuhren aus der Tageszeitung am 13.12.1990, daß neben verschie denen Hochschulen im Land Sachsen auch Teilbereiche der Leipziger Uni versität neu strukturiert werden. Dabei war aus der Presseinformation bis zum 14.12. nicht ersichtlich, ob auch un sere Fakultät zu diesen Teilbereichen gehört. Seit heute, 14. 12., ist nunmehr bekannt (durch Einladung zu einer ent sprechenden Information beim Rektor), daß aiäch unsere Fakultät mit „ab gewickelt“ wird. Jeh gehe vom gegenwärtigen Zeit punkt davon aus, daß wir zu jenen Teileinrichtungen gehören, bei wel cher Auflösung und Neugründung vorgesehen wird (der Begriff „Ab wicklung“ aus der Handhabung von Konkursverfahren bedeutet Einleitung des Konkursverfahrens selbst und Vorbereitung eines Sanierungskon zeptes). 2. Der von der Landesregierung in die ser Form gewählte Weg zur notwen digen inhaltlichen und personellen Er neuerung ist sicherlich insgsamt ein facher, d. h. durch politische Macht eine Fakultät oder Teileinrichtung in ein Konkursverfahren zu schicken - erinnert uns aber in abschreckender Weise an die stalinistische Befehls und Beschlußadministration der ver gangenen vierzig Jahre, zu deren Überwindung viele von uns im ver gangenen Jahr auf die Straße gegangen sind. 3. Wir - und das möchte ich im Namen von 1200 Studenten und 160 Mitarbeitern meiner Fakultät fest stellen - sind nicht so sehr über diese Entscheidung enttäuscht und verbit tert, sondern vor allem deshalb, wie sie zustande kam und alle eigenen An strengungen und Ergebnisse einer wahrhaft inhaltlichen und personellen Erneuerung zunächst absolut igno riert werden. In diesem Sinne ist es Brief an den Landtag des Freistaates Sachsen vom 13.12.1990 Wir sind empört darüber, daß alle Bemühungen zur Geschichtsaufarbei tung und zur Umprofilierung der Sekti on, die seit einem Jahr bei voller Auf wählte“, und auch diese nur zeitweilig, ihre Pflichten wahmehmen dürfen, - falls der Minister für Wissenschaft dies ge nehmigt. rechterhaltung und Verbesserung der Ausbildung erfolgte, für null und nichtig erklärt werden, indem die Landesregie rung in ihrer Weisung vom Stand Sep tember 1989 ausgeht. Der oft erhobene Die Vorgehensweise der Landesregie rung ist historisch ohne Beispiel. Es wer den ganze Wissenschaftseinrichtungen politisch diffamierend und fachlich ab qualifizierend behandelt. Ohne Berück sichtigung der Kompetenz werden unse re Wissenschaftler, von denen einige auch im Ausland einen guten Namen ha ben, auf die sogenannte Warteschleife ge setzt. Da der Studierbetrieb aufrecht er halten werden soll, was natürlich nicht ohne die Beteiligung der ausgewiesenen Wissenschaftler unserer Einrichtung er folgen kann, soll diese Arbeit für 70 Pro zent des Gehaltes durchgeführt werden. Es ist uns keine gesetzliche Grundlage für die Einführung einer solchen Warte schleife und für eine „Bestrafung“ durch Kürzung des Gehaltes bekannt. Eine Warteschleife, welche den Kündigungs schutz außer Kraft setzt, stellt eine Ver letzung des Arbeitsrechts dar. Wir hatten gehofft, nun endlich in ei nem Rechtsstaat zu leben, für den man cher von uns sich auch früher engagierte. Statt dessen passiert unserer Sektion das, was SED-Parteigremien und der ehema lige Minister für Hoch- und Fachschul wesen Böhme uns bereits im Februar 1989 androhten, weil die Leitung, die Vorwurf des Etikettenschwindels geht an der Realität bewußt völlig vorbei, und zwar aus zwei Gründen: Ersten wurde erst 1968 das ehemali ge Institut für Philosophie umbenannt. Dennoch haben wir in aller traditionel len Breite Diplomphilosophen ausge bildet, gestützt auf auch international anerkannte Forschungsprofile u. a. auf den Gebieten der Philosophie, Logik, Erkenntnistheorie. Den Namen Sektion Philosophie hat uns Minister Prof. Em mons durch Urkunde am 1. Januar 1990 wiedergegeben. Zweitens: Im letzten Jahr haben wir durch ein breites Lehrangebot, mit Hilfe von Gastdozenten aus westdeutschen Bundesländern und fundiert durch weite re Forschungen (Tagungen und Publika tionen) an der Neuprofilierung der Sekti on ernsthaft gearbeitet. Wir haben be wiesen, daß wir in vieler Hinsicht dem Niveau anderer Universitäten, auch der Altbundesländer, keineswegs generell nachstehen. Wir erwarten vom Landtag des Frei staates Sachsen eine Bestätigung, daß sich die Landesregierung an die gegebe nen Gesetze halten wird und erbitten ei ne Aussprache des Ministers für Wissen- Wissenschaftler und Studenten der Sek- wird. Viele nehmen im Raum Leipzig und dar Personalchefs von Unter- das Wi enttäuschte tion gegen eine undemokratische Politik schriftlich protestiert hatten, — die Schließung oder AuflseffgcdarcSesischei tion Philosophie. Landesbibliothek schäft, Prof. Dr. Meyer, mit der Leitung iversität, der betroffenenen Fakul- Sektionen. n u Hochachtungsvoll Martina Thom 2 9 OKI. 1991 % Iey • ' heutigen Jag eine sicherlich weiter V •I dNCIIg r e sd emsteigegce Abwanderung von jun- en in die freie Wirtschaft und alten Bundesländer ausgelöst Stellungnahme der WiWi-Fakultät Berufsgebieten vom 14.12.1990 über hinaus gehen bei uns schon ein und aus. 5. Für Montag, den 17.12.1990 ha be ich den Fakultätsrat zu einer au ßerplanmäßigen Sitzung einberufen, um m. E. auch eine Brüskierung des Rek toratskollegiums und des Senats unserer Universität. 4. Ergebnis dieser Entscheidung stellt sich heute an meiner Fakultät wie folgt dar: - Frust, Opposition, fehlender Glaube und umfassender Vertrauensschwund zu dem bisher geschaffenen demokra tischen Gestaltungsrahmen für Freiheit in Lehre und Forschung an der Uni versität. - Motivation zu höheren Leistun gen und inhaltlicher Erneuerung = Null. -Extrem gesteigerte Unsicherheit zum Arbeits- und Studienplatz an dieser Universität. - Infragestellen der Ausbildungs verpflichtungen und Ausbildungs programme und rechtliche Unsicherheit über Kündigungsfristen und Kün digungsschutz im angekündigten Wa rtestand. 1. über diese Situation zu informieren und 2. aus unserer heutigen Verant wortung die nächsten Schritte zur Auf rechterhaltung der Ausbildungska pazität für 1200 Studenten zu sichern bzw. die Frage zu beraten, ob der jet zige, demokratisch gewählte Fakul tätsrat diese Verantwortung für die nächsten Wochen noch mit tragen kann, und ich als Dekan das Ver trauen noch erhalte. In gleicher Weise werden wir am Montag in einer Voll versammlung die insgesamt 1400 Mit glieder unerer Fakultät über die ent standene Situation ausführlich infor mieren. Nach Beratung in der Fakultät möch te ich aber auch auf die Konsequenz aufmerksam machen, daß ich ggf. mit Wirkung vom 18.12.1990 mein Amt als Dekan zur Verfügung stellen muß, da ich nicht gewillt bin, als Kon kursverwalter über mehrere Wochen und Monate für eine bloße Abwick lung im Sinne Auflösung zur Verfügung zu stehen. - Unsicherheit zur rechtlichen Lage und Kompetenz in Haushaltfragen, in Abschluß und Realisierung von Verträ gen, zur Ausbildung und Forschung, zu verbindlichen Absprachen mit Gastpro fessoren aus dem deutschsprachigen Raum usw. Ich mache mit allem Emst darauf auf merksam, daß durch diese Unsicherheit und fehlende Informationen auf die Frage „Wie geht es weiter“ mit dem Ich darf, Magnifizenz, abschließend versichern, daß ich voll meine Ver antwortung, Erfahrung und auch noch vorhandene Kompetenz in den gege benenfalls geplanten Neuaufbau einer Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul tät an unserer Universität einbringen werde. Prof. Dr. sc. Harald Gläß Dekan Wirtschaftswissenschftliche Fakultät Das Leser-Forum Buschfunkmieten nur mit neuen Gesetzen Es ist traurig, daß derzeit viele versu chen, den armen „Studiosi“ im Osten übers Ohr zu hauen. Sie machen ihm nicht nur Angst um die Zukunft seiner Sektion, sondern auch noch um das Dach über seinem Kopf. So ist es derzeit in Leipzig in Mode gekommen, über Mieten der Wohn heimplätze zu philosophieren. Zuerst sollten es laut Gerüchteküche 50, dann 90 und jetzt 120 D-Mark pro Bett wer den. Und mit einer arroganten Selbst verständlichkeit bezeichnet man dann 360 D-Mark für ein Drei-Mann-Zim mer als erschwinglich. Um mir malein „Rechtliches Bild“ zu verschaffen, erkundigte ich mich kürz lich bei einem Richter im Landgericht Karlsruhe, der speziell Mietrechtsko sten prozessiert. Mieter und Vermieter sind einen Ver trag im beiderseitigen Einverständnis eingegangen, der nicht so ohne weiteres gelöst bzw. verändert werden kann, wenn nicht das Einverständnis von bei den Seiten vorliegt. Laut dem bei uns gültigen Bundesgesetz dürfen Woh nungsmieten innerhalb von 3 Jahren nur um höchstens 30 Prozent erhöht werden. Dies jedoch nur dann, wenn bestimmte im Gesetz näher definierte Gründe vor liegen, wie z. B. Modernisierung, Wohnraumerhaltungsmaßnahmen oder das Aufweisen von drei Vergleichsmie ten, wo Mieter für einen vergleichbaren Wohnraum eine höhere Miete zahlen. Im Klartext heißt das für uns, daß wir dafür sorgen müssen, daß nicht ein ein ziger Student neue Mietverträge unter- Liebe Leserinnen! Ihre UZ-Redaktion ist der Meinung: Auch in Jahr 1991 wird es auf der Seite 2 Ihrer Zeitung „Das Leser-Forum“ ge ben. Themen und Diskussionsstoff sind ganz gewiß auch in diesem Jahr wieder reichlich vorhanden. Also nutzen Sie die Möglichkeit, sich mit Ihren Gedanken aktiv am Meinungsbildungsprozeß an unserer Universität zu beteiligen. Gleichzeitig möchten wir Sie auch im neuen Jahr um gebotene Kürze im Sin ne des Ihnen bestimmt bereits bekann- • ten Ausspruches bitten. Ihre UZ-Redaktion schreibt, bevor neue Gesetze herausge kommen sind, dann dürften in den näch sten drei Jahren unsere Wohnheimmie ten auf maximal 13 D-Mark steigen. Einen Haken hat die Sache allerdings. Im Einigungsvertrag ist geschrieben, daß der Bundestag berechtigt ist, für die neuen fünf Bundesländer in Bezug auf Mieten extra Gesetze zu erlassen. Ob sich das neu gewählte Parlament jedoch eine Erhöhung der Mieten auf fast das Zehnfache leisten wird? KARSTEN PETRZIKA Vom Tummelplatz der Narretei zum Ernst der Sache Ein Blättchen namens „campus“ hat einen Mitschnitt des Podiumsge spräches vom 16.10.90 über den Namen unserer Universität publiziert, der sich ganz auf mich konzentriert. Er kritisiert nicht das Niveau der Veranstaltung, die in ihrem Ablauf fatal an aburteilende SED-Parteiversammlungen erinnert. Es kritisiert nicht, daß wedereine sachliche Diskussion noch ein eigentliches Podi umsgespräch stattfand. Es bedauert nicht, daß eine Argumentation nicht zu Ende geführt werden konnte, ja zuneh mend nicht einmal möglich wurde, überhaupt eine solche zu beginnen. Nein, „campus“ fügt der Fadheit einer Veranstaltung die Seichtigkeit seines ei genen Einschätzungsvermögens hinzu. Der „Tummelplatz“ beschränkt sich auf Ausschnitte, er blendet das sonstige Ge schehen aus und möchte nun mit Tri umph die so produzierte Schwachheit der Position zumindest eines Befürwor ters der Namensänderung verkünden! Mit „campus“ rational zu argumentieren wäre unter solchen Vorzeichen Wieder holung des Fehlers auf dem sogenann ten „Podiumsgespräch“. Zu viel Ehre schon durch seine Erwähnung für „cam pus“, deshalb zur Sache selber. Die Frage nach dem Namen unserer Universität ist eine ihrer rechtsstaatli chen Umgestaltung auf sozial-markt wirtschaftlicher Grundlage untergeord neter Frage. Der Name „Karl Marx“ steht infolge seiner jahrzehntelangen Nutzung durch ein Unternehmen gegen diese Gesellschaftsordnung als Syno nym für dieses kläglich gescheiterte Abenteuer, das Millionen von Men schen um den Sinn ihres Lebens ge bracht hat. Ein Festhalten an diesem Na men wird von der breiten Öffentlichkeit unweigerlich als Bekenntnis zur Ursa che ihrer Misere verstanden - und das sollte ohne langzeitliche negative Rück wirkungen auf die Universität sein? Die Universität hat den Namen „Karl Marx“ nicht in Würdigung der Person, sondern aus heute nicht mehr geltenden Gründen erhalten. Es dürfte genügen, aus der ent sprechenden Urkunde vom 5.5.1953 zu zitieren: „Das Präsidium des Ministerrates ver leiht diesen großen und stolzen Namen der Universität Leipzig, weil sie als ei ne der größten und bedeutendsten Uni versität seit 1945 den anderen Univer sitäten in der Deutschen Demokrati schen Republik beispielgebend war bei der Einführung und Verstärkung des Ar beiter- und Bauemstudiums und der Durchsetzung der Wissenschaft des Marxismus-Leninismus und sich damit große Verdienste um die Demokratisie rung des deutschen Hochschulwesens erworben hat. Die Führung des Namens Karl-Marx-Universität bedeutet für die Universität, für ihre Professoren, Do zenten und Studenten, Angestellten und Arbeiter eine große Ehre und erlegt ih nen zugleich die ernste Verpflichtung auf, dem Vorbild des größten Sohnes des deutschen Volkes, des genialen Wissen schaftlers und unbeugsamen Revolu tionärs Karl Marx nachzueifern." Der aufgegebene Auftrag wurde mit wachsenden Schaden für die Universität mit aller Macht konsequent durchge setzt. Und so steht eben der Name „Karl Marx“ für unsere Universität auch als Synonym für eine verfehlte Hochschul politik, aus der man lediglich für die An fangsphase die Förderung der Arbeiter und Bauemkinder (leider aber auch nur partiell) ausnehmen könnte. Mitunter wird der Vorwurf erhoben, die Ablegung des Namens sei Bilder stürmerei. Dieser Tatbestand läge vor, wenn die Werke von Marx von der Uni versität verbannt werden sollten, sein Name nicht mehr offiziell genannt wer den und seine Anschauung nicht mehr Eingang in die Lehre finden dürfte. Nie mand will im Emst bisherige Verbot spraktiken durch neue ersetzen. Der Marxismus gehört zum Pluralismus heutigen Philosophierens. Vom aufer legten und praktizierten Alleingeltungs anspruch des Marxismus müssen wir uns aber als einen Ausdruck innerer uni versitärer Neugestaltung glaubhaft da durch lösen, daß wir auf den Namen sei nes Begründers verzichten. Es geht um die Zukunft der Leipziger Universität, ihre Leistungsfähigkeit, das Ansehen ihrer Abschlußzeugnisse, ihre Anzie hungskraft auf Studierende und ihre Ausstrahlung auf das europäische Gei stesleben, nicht um die advokatenhafte Ausdifferenzierung zwischen Marx als solchem und dem, den andere aus ihm gemacht haben. Prof. Dr. LOTHAR KREISER ANZEIGE §§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§^ Wieder-Eröffnung G5 •eit über 80 Jahren Bücher für Büro und Betrieb Recht & Rat jederzeit parat Persönliche Betreuung in unseren neuen Räumen Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9.00-18.00 Uhr Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Parkplätze genügend vorhanden, i r§§§§§§§§.§§§§§§§§§§§§§§§§§§§^§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§§ §§ ^ Fachbuchhandlung für Recht • Wirtschaft • Steuern Leipzig * Querstraße 16 E 7437382 oder 041/71922 68
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)