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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
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- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1991
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UZ/09 4. März 1991 WISSENSCHAFT UND BILDUNG 5 M it aktuellen Über legungen zur Not wendigkeit, zur Legitimation, zu Funktionen und Aufgaben demo kratischer politi scher Erwachsenenbildung beschäftigte sich Anfang dieses Jahres ein Kolloquium, zu dem Doz. Dr. sc. Roland Winkler unge achtet persönlicher Warteschleifen-Sorgen Interessenten und Sachkundige aus nah und fern (sprich: aus Alt- und Neubundeslän dern) eingeladen hatte. Verbunden mit ei nem kritisch-selbstkritischen Rückblick auf zum Scheitern verurteilte indoktrinäre politische Bildung in der DDR legte Dr. Winkler seine Positionen zu einer demo kratischen politischen Bildung emanzipa torischen Charakters dar. Aufschlußreiche Einblicke in Alt-BRD-Erfahrungen mit po litischer Bildung gaben Prof. Dr. habil. Horst Siebert von der Universität Hanno ver mit Ausführungen über „Politische Bil dung als Kontrasterfahrung" und Prof. Dr. habil. Bodo Zeuner von der Freien Univer- Eine Chance für politische Bildung? sität Berlin mit Informationen über neue Tendenzen der politischen Arbeiterbildung im Zusammenhang mit dem Ringen um ei nen gesetzlich gewährten Bildungsurlaub. Auch die sich anschließenden Diskussi onsbeiträge wurden von den knapp 40 Teil nehmern mit Interesse aufgenommen. So die Erörterungen über die Fragen, ob die Theorie der Risikogesellschaft zum inhalt lichen und methodischen Schlüsselpro blem der politischen Didaktik werden müs se (Wolfgang Enders, KMU), über die In- denditätsfindung als spezifische Aufgabe der politischen Bildung in den neuen Bun desländern (Klaus Peter, KMU), über die Arbeit einer Projektgruppe, die neue poli tikdidaktische Konzepte für das Fach Sozi alkunde erarbeitet und zugleich erprobt (Dr. Christine Haferstroh, KMU), über metho dische Fragen des Erwerbs politischer Qua lifikationen im Fach Sozialkunde an Fach schulen (Günther Röska, Ingenieurschule für Chemie Magdeburg) sowie über Erfah rungen mit einem pluralistischen Angebot im Bereich politischer Bildung an Volks hochschulen (Frank Kutschka, VHS Chem nitz). In seinem Schlußwort konnte Dr. Winkler mit berechtigtem Optimismus feststellen, daß der in wichtigen Fragen sichtbar gewordene Konsens, aber auch die offengelegten unterschiedlichen Positio nen gute Ansätze für weitere Klärungen an bieten. G. M. Wichtiger Schritt zu wissenschaftlichem Neuansatz gemacht An Konferenz zum Werk Bulgakows beteiligten sich Literaturwissenschaftler aus sechs Ländern Wie bereits gemeldet, fand am 5. und 6. Februar 1991 an unserer Universität die Konferenz „Michail Bulgakow und die rus sische Literatur der dreißiger Jahre“ statt. Nachdem im November 1988 vom Lehr stuhl Russische und Sowjetische Literatur die erste wissenschaftliche Tagung in der ehemaligen DDR zu Bulgakows Werk ver anstaltet wurde, arbeitete nun - aus Anlaß des 100. Geburtstages des russischen Schriftstellers-eine internationale Konfe renz, an der Literaturwissenschaftler aus sechs Ländern teilnahmen. Prof. Dr. Dr. G. Wartenberg beleuchtete in seiner Eröffnungsansprache die Situation der Universität in Gegenwart und Zukunft und unterstrich die Notwendigkeit intensi ver wissenschaftlicher Arbeit. Prof. Dr. Wil li Beitz, Ordinarius für Russische und So wjetische Literatur, verwies auf neue Be dingungen und Möglichkeiten wissen schaftlichen Arbeitens: Die Konferenz wur de durch großzügige Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung, Köln, finanziert; ih re Vorbereitung lag in der Hand junger Wis senschaftler. Schwerpunkte der Beratungen in drei Ple narsitzungen und zwei Arbeitskreisen wa ren - die Wechselwirkungen von Geist und Macht, von Schriftsteller und Ochlokratie (griech.: Herrschaft der großen Masse - d. Red.), - die Funktion von Satire und Parodie in der russischen Literatur der dreißiger Jahre, - Bulgakow und das Theater, -das Zeitverständnis Bulgakows und sei ne ästhetische Realisierung, - Interdependenzen zwischen Bulgakows Leben und Werk sowie jenem anderer Au toren seiner Zeit (u. a. Majakowski, Paster nak) und - Fragen der literaturwissenschaftlichen Rezeption Bulgakows in der ehemaligen DDR. Die Konferenz über die in Fachgremien ren" beriet auf die Vielfalt der angebotenen Sehweisen zurückführte, und andererseits Prof. Dr. Jo chen-Ulrich Peters (FU Berlin) die Bedeu tung der Konferenz auch im begonnenen in tensiven Gespräch zwischen ost- und west deutschen Slawisten sah, wurde deutlich, daß die in der Konzeption des Projekts for mulierten Ziele - die Problematisierung vorliegender Forschungsergebnisse zum li terarischen Prozeß in der UdSSR der 30er Jahre anzuregen sowie die künftige Teil nahme Leipziger Russisten am internatio nalen Diskurs zu ermöglichen - erreicht werden konnten. („Zeitschrift für Slawistik“, „Weimarer Beiträge“) detailliert berichtet wird, verlief in einer sehr aufgeschlossenen und pro blembewußten Atmosphäre. Wenn zum En de der Tagung einerseits Prof. Dr. Marietta Tschudakowa (Moskau), wohl die Bulga- kow-Spezialistin unserer Zeit, deren Erfolg Ein Umstand allerdings trübte die Kon ferenz, deren reibungsloser Ablauf auch der Kongreßleitstelle, Frau Borowski vom Aka demischen Auslandsamt und - last not least - Frau Dietzes Kaffee-Klause zu danken ist. Die Hoffnung, daß die Konferenz als Chan ce für einen Neuansatz nicht nur in der rus sischen Forschung zum 20. Jahrhundert, sondern der gesamten rassistischen und sla- wistischen Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig begriffen würde, erwies sich als Illusion. Damit wurde deutlich, daß die im FB Slawische Literaturen unserer Sektion zu beobachtende Konzentration auf Strukturdebatten, die sich vorrangig an der unkritischen Fortschreibung des personel len Status quo der Hochschullehrer orien tieren (vgl. hierzu auch UZ vom 29. 10. 1990, S. 5 „Slawistische Literaturwissen schaft in Leipzig. Gedanken zu Bilanz und Perspektive“), kein Zufall ist: Entgegen ver baler Bekenntnisse zur Slawistik geht es, wie der Verzicht der Mehrzahl der Hoch schullehrerauf aktive Teilnahme (nicht nur) an der Konferenz nachdrücklich belegt, nicht um wissenschaftliche Inhalte. Auch wenn eine solche Konstellation angesichts dramatischer Zuspitzung der Umstände für die Zukunft slawistischer Literaturwissen schaft wenig hoffnungsvoll scheint - der Weg, den der Lehrstuhl Russische und So wjetische Literatur beschreitet, ist perspek tivisch der produktivere. Dr. DAGMAR KASSEK, Sekt. Germ./Lit. B evor ich versuche, auf die in der Überschrift gestell te Frage zu antworten, soll kurz auf die Situation einer kleinen, von der „Abwicklung“ betroffe nen Einrichtung, konkret des von mir geleiteten Wissenschaftsberei ches Hoch- und Fachschulpädagogik an der Sektion Pädagogik, eingegangen werden. Ansonsten geht es mir in meiner Wortmel dung vor allem um die Situation und die Zu kunft der betroffenen Menschen. Der Beschluß über die „Abwicklung“ er reichte uns in einer Situation, in der wir voller Zukunftsideen steckten. Wir standen - gemeinsam mit dem WB Hochschulme thodik - faktisch kurz vor der (Wieder- IGründung eines Instituts für Erwachse nenbildung, in dem vor allem die Diszipli nen Hoch- und Fachschulpädagogik sowie Erwachsenenpädagogik vertreten sein soll ten. Seit langem läuft bei uns ein Prozeß der kritischen Auseinandersetzung mit der Ver gangenheit und der Entwicklung neuer, tragfähiger Konzepte. Dieser Prozeß ist na turgemäß nicht abgeschlossen. Ich will hier nur beispielhaft andeuten, in welche Richtung unsere Überlegungen gin gen und gehen. Es wurden z. B. Vorstel lungen erarbeitet, wie künftig eine pädago gische Qualifizierung von Lehrkräften an Hoch-, Fach- und Berufsschulen aussehen könnte. Hierbei sind wir von dem Gedan ken ausgegangen, daß pädagogische bzw. didaktische Kompetenz der Lehrenden in der Zukunft eine Grundvoraussetzung für eine moderne akademische bzw. berufliche Bildung darstellt. Ausgehend von dem großen Bedarf, speziell im Freistaat Sach- sen, auf dem Gebiet der Erwachsenenbil dung bzw. Weiterbildung und anknüpfend an die Traditionen unserer Universität, wur den neue konzeptionelle Vorstellungen auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung erar- Beitet. Entwickelt wurden z. B. ein Lehr- angebot ..Erwachsenenpädagogik“ als Wahlfach für interessierte Studenten (wird Bereits realisiert) und zwei Weiterbildende Studien („Erwachsenenpädagogik" z. B. ür Lehrende an Volkshochschulen und •■Betriebliche Erwachsenenbildung“). Der Abwicklungsbeschluß hat sofort Brägen induziert,/.. B.: Bedeuteter, daß wir Unsere Konzepte nicht selbst verwirklichen können? Bedeutet er. daß neue Studicnpro- Eramme-bisher nur allgemein avisiert -oh- ne uns entstehen und realisiert werden sol- en? Klare Antworten gibt es z. Z. nicht. Mir ist es wichtig, auch auf folgendes hinzuweisen: Die Entwicklung neuer Kon ¬ zepte war und ist bei uns mit einer kriti schen Auseinandersetzung mit der Vergan genheit verbunden. Der komplizierte Pro zeß, die Vergangenheit (in sachlich-wis senschaftlicher und persönlicher Hinsicht) „aufzuarbeiten“ und in kritischer Ausein andersetzung mit ihr sowie im Vergleich mit dem nationalen und internationalen Standard zugleich Neues entwickeln, ist für mich alles andere als abgeschlossen. Weil ich nicht zu jenen gehöre, die Vergangenes zu verdrängen suchen, auch hierzu einige wenige Bemerkungen. An die Adresse derjenigen, die (Gott sei Dank) nicht von der „Abwicklung“ betrof fen sind, sie aber möglicherweise gutheißen oder tolerieren, sei folgendes gesagt: Neh men Sie bitte - es ist wirklich eine Bitte - zur Kenntnis, daß viele von uns einen lan gen Prozeß der „Selbstüberprüfung“ durch lebt haben, sehr kritisch mit sich umgehen wissenschaftliche und politische Identität als persönlich wichtig anzusehen (wobei auch die eigene Identitätsbestimmung nie als abgeschlossen angesehen werden soll te) und viertens willens zu sein, die eigene Kompetenz in eine sich erneuernde Hoch schulbildung einzubringen. Nun allgemeiner betrachtet: Wenn ich mich unter meinen „abgewickelten“ Kolle ginnen und Kollegen umsehe (auch überdie eigene Sektion hinaus), dann ist ein eigen artiges Gemisch von (meist „stiller“) Pro testhaltung, tiefer Enttäuschung, Zukunfts ungewißheit, Resignation, aber ebenso (neuer) Hoffnung und Mut, der auch aus den engagierten studentischen Protestak tionen resultiert, festzustellen. Die einen engagieren sich weiterhin, andere sind da bei, innerlich aufzugeben. Damit sich die/der Außenstehende ein Bild machen kann, sei nur ein Detail genannt: Es ist der Tätigkeit wissenschaftlicher Mitarbei ter „perspektivisch“ anvisiert wurde. Dann kam das Warten auf die „Evaluierungs kommission“, aber sie kam nicht, zumin dest nicht an unsere Sektion. Der Abwick lungsbeschluß ist in meiner Sicht nur der (vorläufige?) „I-Punkt“. Das fast Paradoxe: Verunsicherte Wissenschaftler sollen krea tiv sein, neue Konzepte entwickeln, neue Programme erstellen und realisieren. Ich glaube, nur jemand mit sehr,starken Nerven ist dazu in der Lage. Wie weiter also? Die Rücknahme des Ab wicklungsbeschlusses, verbunden mit der Pflicht der Universität, eine tatsächliche, d. h. vor allem inhaltliche Erneuerung und Modernisierung zu realisieren, wäre die be ste Lösung. Sollte dieser Beschluß nicht revidiert werden, dann sollte wenigstens gewährlei stet sein, daß „Abwicklung“ und wie weiter? und dabei eigene Leistungen oder auch Fehlleistungen nicht aussparen. Hier ist nicht der Ort, das „Innerste nach außen“ zu kehren, aber manchmal denke ich, wenn diejenigen, die heute oder morgen über Dich und Deine Kolleginnen befinden, doch nur ein wenig ahnen könnten, wie man die Dinge in seinem „Innersten“ bewegt hat und weiter bewegt. Ich weiß, es gibt auch nicht wenige (ob von der Abwicklung be troffen oder nicht), die die Vergangenheit verdrängen, die nicht oder nur oberfläch lich bereit sind, über das frühere eigene po litische Wirken zu reflektieren und/oder sich offensichtlich „gewendet“ haben. Je- de(r). die/der sich ehrlich und selbstkri tisch, aber im Bewußtsein dereigenen Iden tität. mit der Vergangenheit befaßt (auch die nicht von der „Abwicklung“ Betroffenen), wird sicher zu ganz individuellen Schlüs sen kommen. Ich persönlich bin in einem langen Prozeß des Nachdenkens zu dem Schluß gekommen, erstens offen, sensibel, ja auch lernbereit für alles Neue zu sein, zweitens voll zur eigenen wissenschaftli chen und politischen Vergangenheit zu ste hen (die ich gleichermaßen selbstbewußt und selbstkritisch sehe), drittens die eigene tatsächlich ein Bild, das man als Betroffe ner wohl nicht vergessen wird: Innerhalb einer Stunde („12 bis 13 Uhr“) wurden in unserer Sektion für die Wissenschaftler auf 3 Monate befristete Verträge („unter Aus setzen des Ruhens“, ohne „aufschiebende ... Wirkung auf die gesetzlich festgelegte Ruhenszeit“) abgeschlossen. Wohl fast al le haben nach diesem „Strohhalm“ gegrif fen, aus Verantwortung den Studenten ge genüber und/oder die eigene (finanzielle) Situation bedenkend. Das Bild: Wissen schaftler stehen Schlange („bitte einzeln eintreten"), um wenigstens einen kurzfri stigen Zeitvertrag zu erhalten. Wo werden wohl viele von uns stehen, wenn die „Ru henszeit“ abgelaufen ist? Bei all dem ist folgendes zu bedenken (ich sage dies vor allem an die Adresse der Studenten): Die existentielle Unsicherheit bei vielen Wissenschaftlern über ihre be rufliche Perspektive dauert schon viele Mo nate, an unserer Universität mindestens seit der Veröffentlichung des 1. Entwurfs der Universitätsverfassung im Frühjahr 1990 (einschließlich der Papiere der Senatskom missionen), als eine generelle Befristung - jede(r) Wissenschaftlerin) nach glei chen bzw. vergleichbaren Kriterien beur teilt wird, - die Beurteilungen ausschließlich nach den Kriterien Kompetenz als Wissen schaftler und Lehrender sowie persönliche Integrität erfolgen, -jeder) Wissenschaftler(in), die/der wil lens und in der Lage ist, sich für die Sache, d. h. für unsere Universität, für die Wis senschaft und die Studenten, zu engagieren, tatsächlich die Chance erhält, weiter an der Universität zu wirken (das sollte m. E. auch die Möglichkeit einschließen, daß ein Pro fessor, der nicht weiter als Ordinarius tätig sein kann, die Chance erhält, als wissen schaftlicher Mitarbeiter tätig zu sein; denn wem es ernsthaft um die Sache und nicht um „Posten“ oder Prestige geht, für den ist das wohl alles andere als abwegig, - alle weiteren Schritte - hierzu gehört die von Minister Prof. Meyer angekündigte Bildung verschiedener Kommissionen -de mokratisch und transparent erfolgen und al le Beteiligtengruppen tatsächlich Mitwir kungsrechte ausüben können. Es hat m. E. sehr viel mit Würde zu tun, wenn das permanente Wechselbad der Ge fühle von totaler Frustration und immer mal wieder aufleuchtenden Hoffnungsfunken ein Ende fände, wenn Lösungen angestrebt würden, die den Menschen gerecht werden, und wenn die neuen inhaltlichen Aufgaben dominant das Denken bestimmen könnten. Prof. Dr. SIEGFRIED KIEL Bg£anderen gelesen: auch hei den Studierenden Besuch von WiWi-Studenten aus Leipzig Von anmemmnnachsen mit der Partneruniversität schreitet voran Erste Adresse für Studenten von zwei Mitgliedern der aufbrechen. Unser Kommunikationspro- blem war. wie sich herausstelite, technischer Au: Seihst einahgeschicktes Telex aus I ein zig hatte uns in Saarbrücken nicht erreich' begaben wi- gensn- önen Mor- eilcr Forst Schind, ilgc des achten < det eip- nommen, uns das Unternehmen und sein« Produkte torzufihren und in Ciehcimniss des Marketings, des Vertriebs und der Cor porate Identity von BMW einzuweihen Nach einem abschließenden Kaffcetrinker im Brückencafe der BMW-Nieder lassun stand der Rest des Nachmittags zur freiet Verfügung. II , 1.IlanslelshoelisciwwicIa™EFin VTIII I en l> »II • Jrücken, (t mit Seki und ua unser Hunger da- -erden konnte, wechselten .ns „Monsieur Hulot". Bei Piz- . ughetti, Flammkuchen und regiona- -11 Biersnezialitäten konnten unsere Cäste Um unsere Aufr gen wir ohne „Morie-i ae .ig Mar auf dem Pro archführte. Der Theorie . raxis. Der Geschäftsführer dei BMW-Niederlassung. Her l'Z 1 . Iis, - Kra "'"'8" eä,e; !e6 'T';'"" Wioetondn WISI h> Acr S J der Saar: Mi. h 1. 1 fr”" Mlochschulen. Im April k l 7, , :’. lähussandcr ilamdcI"En: c«.. Krcher.Riel, und dcI O%.E \ unserer “0 KA < \ volfiricllen Kontakte 46 NA M9 A er angetangen aaA60MM “ Wmemi AD. •0 N% AQ V " Niemczyk, hatte sich persönlich die Zeit ge Gelungene Revanche Vom 5.-10. November 1990 hatte die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften 8 Gäste der Handelshochschule und der Universität Leipzig zu Besuch. Der Be such war vorerst die „Krönung“ einer längeren Freundschaft zwischen Ver- tretern der Wirtschaftswissenschaften- Studenten der Saarbrücker und der Leipziger Hochschulen. Mit einem einwöchigen Besuch im April des letzten Jahres an der Handels hochschule Leipzig (HHL) von zwei Mitgliedern der Fachschaft WiWi — mit Unterstützung durch den damaligen De kan des FB 2, Professor Kroeber-Riel, und den Verein der Freunde unserer Uni versität — hatten die „offiziellen Kon takte“ der Studentenvertreter angefan gen. Nun hatten wir die Möglichkeit, uns für die Gastfreundschaft der Leipziger zu revanchieren. Planung mit Schwierigkeiten Noch während der Vorlesungszeit Ende Juni liefen die Vorbereitungen für den Besuch an. Da wir ja auch während der Semesterferien arbeiteten oder eine Seminararbeit schreiben wollten, mußte langfristig vorgeplant und -organisiert werden. Die Organisation und Ab sicherung des umfassenden Besuchspro gramms, Budgetplanung und -manage ment, Bereitstellung des Universitäts- Busses, Sicherung einer komfortablen Übernachtung der Leipziger Studenten, Übernachtung der westdeutschen „Ab holer“ in Leipzig und letztendlich die Einladungen an die entsprechenden An sprechpartner in der „Noch-DDR“ mußten rechtzeitig erledigt werden. Das hört sich leichter an als es war: Die Leipziger Studenten waren nach unserer Erfahrung zu dem Zeitpunkt höchst wahrscheinlich schon in den Semester ferien. Wir konnten nur hoffen, daß je mand mal — wie hier auch — den Fach schaftsbriefkasten leerte. Als es Oktober wurde, wurden die zwei Organisatoren der Fachschaft Wi Wi, Robby Kreft und Jan Reumann, im mer unruhiger: Man hatte — trotz diver ser Aufforderungen — immer noch nichts Definitives von den Leipzigern gehört. Dabei hatte man schon das Hotel zur Unterbringung „gechartert“ und sämtliche Besuche in wichtigen saarlän dischen Unternehmen sowie das Ab schiedsessen organisiert. Sollte etwa al les ins Wasser fallen? Unsere Sorge erwies sich glücklicher weise als unbegründet: Als wir mit dem Universitäts-Bus (mit dem hervorragen den Fahrer Herm Besch) am 5. Novem ber in Leipzig ankamen, war das Han- delshochschulen-Hotel „Vier Jahreszei ten“ durch Herrn Professor Hofmann für uns reserviert, und unsere Leipziger Freunde warteten im Empfangsraum. Unser erleichtertes Aufatmen war deut lich zu hören, denn am nächsten Tag wollten wir ja wieder nach Saarbrücken aufbrechen. Unser Kommunikationspro blem war. wie sich herausstellte, techni scher Art: Selbst ein abgeschicktes Telex aus Leipzig hatte uns in Saarbrücken nicht erreicht. Erste Adresse für Studenten Um unsere Aufregung zu vergessen, gingen wir ohne Umschweife in die Lei pziger „Moritzbastei“ („mb“), die vielen, in deutsch-deutschen Angelegenheiten engagierten Saarbrücker Studenten offenbar schon recht gut bekannt ist. Eine alte unterirdische mittelalterliche Verteidigungsanlage mit vielen ver zweigten Gängen und Kellergewölben. Dieses rustikale Ambiente, viele Theken, Billardtische, Live-Konzerte, Diskothek und entsprechend gute Stimmung ließen die „mb" für Studenten zur ersten Adres se werden. Ein Tip für künftige Gäste: Nicht den Studentenausweis der Uni des Saarlandes vergessen, denn dann ist der Eintritt frei! Am nächsten Tag erreichten wir nach 9 Stunden stauloser(!) Fahrt Saar brücken, wo uns zunächst ein Empfang mit Sekt und Selters erwartete. Doch da unser Hunger damit nicht gestillt werden konnte, wechselten wir alsbald ins „Monsieur Hulot“. Bei Pizza, Spaghetti, Flammkuchen und regionalen Bierspe zialitäten konnten unsere Gäste einen Eindruck von einer typischen Saar brücker Studentenkneipe bekommen. Lehrveranstaltungen und Unter nehmensbesuche Nach ausgiebigem Frühstück am nächsten Tag mußte dann aber auch fürs „geistige Wohlbefinden“ gesorgt wer den. So begaben wir uns nach einem schönen Morgenspaziergang durch den Dudweiler Forst in die Übung Mathema tik von Dr. Schindler, wo unsere Gäste „die größte Säge des WiWi-Studium- Vordiploms" begutachten konnten. Nachdem man uns nach der Übung ver sicherte, daß das Niveau in Leipzig eben bürtig sei, war es Zeit, unsere Mensa vor zuführen. Glücklicherweise lag die War tezeit noch unter einer halben Stunde. Nachmittags schnupperte man in den „Grandzügen der BWL“ von Dr. Bierle das erste Mal westliche betriebswirt schaftliche Luft. Freundlicherweise überließ Dr. Bierle unseren Leipziger In teressenten seine Schriften zum Selbst kostenpreis. Am nächsten Tag stand die Übung Marketing bei Professor Dr. Tietz auf dem Programm, die dessen Assistentin Frau Dipl.-Kfm. Laurent durchführte. Der Theorie folgte die Praxis. Der Ge schäftsführer der hiesigen BMW-Nie derlassung, Herr Niemczyk, hatte sich persönlich die Zeit genommen, uns das Unternehmen und seine Produkte vorzu führen und in Geheimnisse des Marke tings, des Vertriebs und der Corporate Identity von BMW einzuweihen. Nach einem abschließenden Kaffeetrinken im Brückencafe der BMW-Niederlassung stand der Rest des Nachmittags zur freien Verfügung. Empfang beim Präsidenten Ein Besuch am Institut für Konsum- und Verhaltensforschung bei Professor Dr. Kroeber-Riel am nächsten Tag bildete den „wissenschaftlichen Ab schluß“ des Besuches, bevor wir dann beim Präsidenten unserer Universität empfangen wurden. Dank seiner Be geisterung für Kontakte zwischen Stu denten verschiedener Universitäten hat te sich Professor Dr. Meiser noch freitags mittags für uns Zeit genommen. Auf die vielen Fragen unserer Gäste zu Studium und zukünftigen Entwicklungen im Osten Deutschlands ging er ausführlich ein und bot für ihre vielfältigen Probleme seine Hilfe an. Mit der Universität in Leipzig besteht ja schon seit drei Jahren ein Partner schaftsabkommen. Als Abschluß der praktischen Er fahrungen stand am Nachmittag noch ein Besuch bei den Saarbergwerken im Musterkraftwerk Völklingen-Fenne und der Fernwärme GmbH an. Dort hielt der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Saar bergwerke AG, Herr Wrede, einen Vor trag über die Saarbergwerke AG. Nach einem ausgiebigen Rundgang im Kraft werk und einem Abstecher ins Fernwär mewerk machte man sich wieder ins Hotel auf, um sich für den anstehenden Freitagabend zu rüsten. Ein großes Essen sollte den kulinarischen Höhepunkt und den Abschluß einer ereignisreichen Woche bilden. Dabei kamen wir zu einer großen Runde zusammen, in der nochmals viele schöne Abschlußreden geschwungen, Adressen ausgetauscht und das Erlebte diskutiert wurde. Am anderen Tag fiel das Abschied nehmen erwartetermaßen schwer, hatte man doch einander kennen und schätzen gelernt. Dies war eines der wichtigsten Ziele des Besuches: das gegenseitige Kennenlernen, denn vieles ist sowohl den „Neu- und Alt-Bundesdeutschen“ im Umgang mit dem anderen vorerst noch unverständlich und neu. JAN REUMANN (aus campus, Zeitung der Uni des Saarlandes, 1/91)
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