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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19910000
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- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1991
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Interdisziplinäres Seminar für wissenschaftlichen Nachwuchs (INTSEM) ku61 -wenodeninderBevüebsvtri""""" ■ swonmaitercu* --pogramm für das Studienjahr 1990/91 Mathematiker greifen ein in die Betriebswirtschaft INTSEM-Kurs gab Einblicke in aktuelle Forschung I n der für wirtschaftswissen schaftliche Sektionen schwieri gen Zeit zwischen Abwicklung und Neugründung fand vom 28. Januar bis 1. Februar 1991 der INTSEM-Kurs „Mathemati sche Methoden in der Betriebs wirtschaft“ unter der Leitung von Prof. H.-J. Girlich (Sektion Mathematik) statt. Schwerpunkt des interdiszi plinären Seminars bildete die mathema tische Modellierung und Steuerung von mehrstufigen Produktionsprozessen und Lagersystemen bei Unsicherheit. Namhafte Vertreter der führenden eu ropäischen Forschungszentren auf die sem Gebiet vermittelten mit Über sichtsvorträgen oder Fallstudien dem trotz alledem zahlreich erschienenen wissenschaftlichen Nachwuchs aus den fünf neuen Bundesländern und Berlin einen Einblick in die aktuelle For schung. Prof. J. Lundquist von der Techni schen Universität Linköping beleuchte te verschiedene Modellierungsansätze zur Produktionssteuerung von einem umfassenden systemtheoretischen Standpunkt. Prof. Ch. Schneeweiß von der Universität Mannheim entwickelte ein allgemeines hierarchisches Pla nungskonzept und illustrierte es durch ein Modell, das bei der Steuerung der Reparaturwerkstätten der Deutschen Lufthansa AG Einsparungen von 9 % (d. h. mehr als 1,5 Millionen DM pro Jahr) mit sich brachte. Dr. K. van Don- selaar (Technische Universität Eindho ven) und Prof. K. Inderfurth (Univer sität Bielefeld) berichteten über ver schiedene Methoden zur Bestimmung von Sicherheitsbeständen in divergie renden Produktionssystemen, die ins besondere für die pharmazeutische In dustrie von Interesse sind. Der spekta kuläre Vortrag von Prof. H. G. Bock (Universität Augsburg) zeigte, wie die Entwicklung und der Einsatz moderner numerischer Methoden der optimalen Steuerung nichtlinearer Systeme den Energieverbrauch bei Robotern, aber auch bei der New Yorker U-Bahn um mehr als 20 % zu senken hilft. Selbst die mikroökonomische Theorie von heute kommt nicht mehr ohne anspruchsvol le mathematische Methoden aus, wie Prof. Trockel (Universität Bielefeld) am Beispiel der Marktnachfrage bei nicht konvexen Präferenzen, wo Topologie sowie Maß- und Integrationstheorie benötigt werden, überzeugend demon strierte. Weitere Beiträge lieferten ehemalige Mitglieder der Informationsgruppe La gerhaltungsmodelle, und zwar über Or ganisationsprobleme (Dr. H. Klemm, Jena; Dr. R. Laue, Handelshochschule Leipzig), über wissensbasierte Systeme und Simulation (Prof. D. Ehrenberg, TH Leipzig; Dr. P. Köchel, TU Chemnitz), über spezielle Lagerhaltungsmodelle (Prof. H.-U. Küenle und Dr. B. Kolk witz, IH Cottbus; Prof. K. Richter, TU Chemnitz) sowie zur Zuschlagskalkula tion (Prof. K. Luhn, TH Ilmenau). Aus eigenem Hause kamen die beiden Übersichtsvorträge zur Ablaufplanung und zur Zeitreihenanalyse (Dr. G. De- weß bzw. Dr. B. Fritzsche, Sektion Ma thematik) gut an. Eine Exkursion zur Wilhelm-Ost wald-Gedenkstätte Großbothen war kultureller Höhepunkt des Seminars. Nach Abschluß des INTSEM-Kurses empfing am 1. Februar 1991 der Direk tor der Sektion Mathematik der KMU, Prof. K. Beyer, den Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld, wobei Prof. K. In derfurth konkrete Ausbildungshilfe für den interdisziplinären Studiengang Wirtschaftsmathematik zusagte. Der bisherige Einsatz des BWL-Dozenten und Seminarteilnehmers Dr. Stefan Krüger vom Institut für Betriebswirt schaft der KMU wurde dabei gewürdigt. PROF. DR. GIRLICH m 30. Januar 1991 konnte Herr Professor Dr. sc. Hans Walther seinen 70. Geburtstag feiern. Er stammt aus ei ner Lehrerfamilie und wurde in Limbach- Oberfrohna geboren, studierte an der Uni versität Leipzig Germanistik, Geschichte Und Anglistik und promovierte 1955 mit einer namenkundlichen Dissertation über die Orts- und Flurnamen des Kreises Ro- chlitz/Sachsen. Seit den 50er Jahren ist Prof. H. Walther aufs engste mit dem in- terdisziplinären Forschungsunternehmen „Deutsch-Slawische Forschungen zur Na- menkunde und Siedlungsgeschichte,, (so auch der Titel einer von ihm mitbegründe ten international bekannten Veröffentli- chungsreihe, von der bisher 35 Bände, da von einige von ihm verfaßt als Autor und Mitautor, vorliegen) verbunden, das in ei- nem eigenen Wissenschaftsbereich an der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft betrieben wird. Die Zahlreichen Veröffentlichungen Prof. Namen und Geschichte verbunden Ehrenkolloquium für Prof. Dr. Hans Walther zum 70. Geburtstag Walthers widmen sich nicht nur der Na menforschung als einer sprachwissen schaftlichen Disziplin, sondern machen in weiteren Zusammenhängen die wichtig sten Verbindungslinien zwischen Sprach wissenschaft und Geschichte, vor allem der Siedlungs- und Sozialgeschichte, deut lich. Dieser wichtige Beitrag Prof. Walthers auch zur Geschichtswissenschaft sollte bei einer Neukonzipierung dieser Disziplin an der Universität stärker einbe zogen werden. An seinem Geburtstag brachten viele Freunde und Schüler dem Jubilar ihre Glückwünsche dar. Der Rektor a. i., Prof. Dr. Leutert, war ebenso unter ihnen wie der Direktor der Sektion TAS, Prof. Dr. Sper ber, und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Am 1. Februar 1991 fand ein Eh- renkolloquium statt, in dessen Beiträgen die in- und auswärtigen Referenten und Diskussionsteilnehmer Prof. Walthers Beitrag zur Überbrückung der Grenzen zwischen den Geisteswissenschaften wür digten und mit neuen Erkenntnissen den Jubilar erfreuen konnten. Eine Festschrift mit Beiträgen zur Namenforschung konn te ihm der Leiter des Wissenschaftsberei ches Namenforschung und langjähriger Mitstreiter, Prof. Ernst Eichler, bei dieser Gelegenheit überreichen. Auch nach sei ner Emeritierung hat Prof. Walther seinen Forschungen die Treue gehalten und neue Vorhaben vorbereitet, die er hoffentlich be enden kann. Dies wünschen vor allem sei ne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, de nen er immer ein guter Lehrer und Ratge ber war. Interessante Studie reizt zur Erwiderung Gegenteilige Folgerungen aus Systemtheorie lassen sich ableiten Die interessante Studie von Dr. sc. med. Peter Mager „Evolution in sozio biologischen Systemen“ (UZ/05) reizt mich zu einer Erwiderung. Daß systemtheoretische Ansätze für die Analyse von Sozialsystemen und deren Deformationen, in Sonderheit für die Analyse des Zusammenbruchs des „Realsozialismus“, sehr fruchtbar sein können, steht m. E. außer Zweifel. Nicht darauf also zielt meine Polemik. Zum Widerspruch herausgefordert fühle ich mich vielmehr durch die im Epilog in sehr absoluter Weise formu lierte These, daß „die soziale Markt wirtschaft von allen möglichen Syste men das einzige System (ist), welches zur Evolution fähig ist.“ Da ist zunächst ein ungutes Gefühl: Zu gut ist mir in Erinnerung, was pas siert, wenn in Verkennung der Eigen logik von Wissenschaft und Politik versucht wird, Termini der politischen Sprache (in diesem Fall: „Soziale Marktwirtschaft“) mit Hilfe wissen schaftlicher Texte zu „begründen“. Da neben sind es aber vor allem theore tisch nachvollziehbare Überlegungen, die mich zu dieser Erwiderung veran lassen. Ich will zeigen, daß sich mittels der systemtheoretischen Analyse auch ganz andere, ja gegenteilige Folgerun gen als die von Herrn Dr. Mager gezo genen, ableiten lassen, und zwar ohne daß die systemtheoretische Perspekti ve verlassen werden muß. Ich greife dabei auf den systemtheoretischen An satz des international bekannten Biele felder Soziologen Niklas Luhmann (vgl. N. Luhmann: Soziale Systeme, Frankf. a. M. 1988) zurück. Es sind vor allem zwei Theoreme, die nach Luhmann die neuere System theorie in ihrer Anwendung auf das So zialsystem kennzeichnen: (1) Die Gesellschaft ist ein auto- poietisches System, d. h„ sie „macht“ sich selbst, produziert sich selbst. Das bedeutet hinsichtlich der System-Um welt-Beziehung, daß Umwelteinflüsse nicht direkt zu Systemveränderungen führen, sondern sie durch innere Struk turen gebrochen werden. Außenein wirkungen stellen also lediglich An reiz zur Selbstbestimmung des Sozial systems dar. (2) Moderne Gesellschaften sind im Unterschied zu vormodernen (stratifi- zierten, hierarchisch strukturierten) Sozialformen funktional ausdiffe renzierte Gesellschaften. Als funkti onsteilige Subsysteme agieren dabei im Verständnis von Luhmann nicht In dividuen, sondern Wirtschaft, Recht, Staat, Wissenschaft etc. Diese Subsy steme besitzen eine jeweils spezifische Struktur, sie benutzen spezifische „Sprachen“, Codes (Geld, Macht, Recht, Wahrheit usw.). Sie sind des halb auch, obwohl miteinander ver koppelt, nicht absolut aufeinander zurückzuführen. Folglich mußte der „Realsozialis- mus“ nicht nur deshalb scheitern, weil er eine extrem stabile, innovations feindliche Gesellschaft war, sondern auch deshalb, weil er die hautpsächli- ehe Errungenschaft der Moderne - die funktionale Differenzierung - nicht aufzuheben vermochte. Die dirigisti schen Eingriffe einer politischen Elite haben zur völligen Ineffizienz der Wirtschaft und zur Austrocknung der Wissenschaft geführt. Dieser Gedanke gilt aber für die gegenwärtige Gesell schaftsentwicklung gleichermaßen. Wer von der (politischen) Abwicklung die Gesundung des Wissenschafts- und Erziehungssystems erwartet, folgt demselben Denkmuster hierarchisch strukturierter Gesellschaften; er nimmt um der Durchsetzung politischer In teressen willen eine zumindest zeit weilige Lähmung anderer Subsysteme in Kauf. Aber zurück zu unserem Ausgangs problem: Hat die Menschheit mit der „sozialen Marktwirtschaft“ die bestän dige, dauerhafte lernfähige Sozialform gefunden, die Marx fälschlicherweise in der kommunistischen Gesellschaft vermutete? Ist damit die Evolution der sozialen Evolutionsform abgeschlos sen, das Ende der Geschichte erreicht? Müssen wir uns mit deren negativen Begleiterscheinungen abfinden, weil alles andere Wunschdenken, Scharla tanerie wäre? Wenn die soziale Markt ¬ systems, sie reduziert Komplexität! Im Falle des Wirtschaftssystems, das Marktgesetzen folgt, betrifft diese Re duktion die Frage, ob sich Umweltin vestitionen „rechnen“ lassen, sie Pro fite erbringen. Im Falle des politischen Systems geht es beim Rekurrieren auf das Umweltproblem um Machterhal tung bzw. Machterringung - ebenfalls eine Reduktion. Die Lernfähigkeit der Subsysteme bei der Bewältigung der ökologischen Krisensituation betrifft also nicht den Code (das Geld, die Macht etc.), sie ist allenfalls auf der Ebene der Programme möglich. Wohin die Eigenlogik von (Macht)-Politik und (Profit)-Wirtschaft jedoch führen kann, gerade auch hinsichtlich ökolo gischer Gefährdungen, stellt der ge genwärtig ablaufende Golfkrieg recht anschaulich unter Beweis. Luhmann hat deshalb eine eher skeptische Posi tion zur Bewältigbarkeit der ökologi schen Probleme. Resümieren wir: Der Marktwirt schaft allein, sei sie auch eine durch po litische Interventionen gestörte „sozia le“ Marktwirtschaft, die unbegrenzte Fähigkeit zur Evolution zuzusprechen, Wirtschaft dieses einzig evolutions fähige System ist, dann muß sie das vor allem bei der Bewältigung der ökono mischen Problematik, vor der die Menschheit heute steht, unter Beweis stellen. Überprüfen wir also, welche Konsequenzen sich aus der system theoretischen Perspektive für die Be wältigbarkeit der ökologischen Kri sensituation ergeben (vgl. dazu N. Luhmann: Ökologische Kommunika tion, Opladen 1986). Das ökologische Problem ist zwei fellos ein komplexes Problem. Wie be wältigt nun eine funktional ausdiffe renzierte Gesellschaft dieses komple xe Problem ? Wenn wir Luhmann fol gen, dann ist eine Bearbeitung nur ent sprechend der im jeweiligen Subsy stem vorhandenen Struktur, mittels des jeweils vorherrschenden Codes, mög lich. Das bedeutet: Jedes Subsystem übersetzt dieses Problem in seine spe zifische Sprache, die Sprache des Gel des, der Macht usw. Damit erst wird dieses Problem bearbeitbar. Das ist - das sei mit aller Deutlichkeit gesagt - ein entscheidender Vorteil gegenüber dem „Realsozialismus“, der dieses Problem in geradezu verbrecherischer Weise ignorierte. Aber: Diese Bear beitung folgt der Eigenlogik des Sub scheint mir angesichts der Realitäten des Golfkrieges und der sich weiter zu spitzenden ökologischen Krise der Menschheit nicht nur naiv, sondern auf lange Sicht selbstmörderisch. Eine of fene Frage ist m. E. vor allem, wie die verselbständigten Subsysteme der Macht und des Geldes an die Bedürf nisse und Befindlichkeiten der Indivi duen rückgekoppelt werden können, und wie eine ganzheitliche Bewälti gung der ökologischen Probleme mög lich wird. Die Beantwortung dieser Frage ver langt allerdings ein Überschreiten der systemtheoretischen Perspektive. Was wir brauchen, sind also Überlegungen zur Evolution der Evolutionsform, die weder in eine Apologie der Markt wirtschaft münden noch dazu führen, die Errungenschaften der Moderne (Marktwirtschaft, Rechtsstaatlichkeit, parlamentarische Demokratie) aufzu geben. Ansonsten könnte das jetzt häu fig konstatierte „Ende der Geschichte“ sich unter der Hand in ein Ende jegli cher Geschichte der Gattung Mensch verwandeln. Dr. sc. W. LUUTZ, SEKTION PHIL. D ie Erfahrungen der al ten Bundesländer zei gen, daß es Behinderte besonders schwer ha ben, wieder einen neu en Arbeitsplatz zu fin den. Sie bedürfen des halb gerade in Zeiten des wirtschaftlichen und politischen Umbruchs unserer beson deren Fürsorge. Auch bei der Umstruktu- rierung unserer Universität werden die be- Techtigten Interessen der Schwerbehin derten Beschäftigten zu beachten sein. Die bisherige Arbeit der Personalräte hat bereits gezeigt, daß eine Schwerbehin dertenvertretung an der Universität als Anwalt der Interessen der behinderten Ar beitnehmer, als Bindeglied zwischen Ar beitgeber und Hauptfürsorgestelle und hicht zuletzt als Unterstützung des Perso- nalrates unabdingbar ist. Seit dem 3. Oktober 1990 gilt das chwerbehindertengesetz der BRD auch in den neuen Bundesländern. Durch die- Ses Gesetz wird - inner- und außerbetrieblich ein diffe- Tenziertes System zur Interessenvertre- ‘ung der Schwerbehinderten eingerichtet; ■ die Rcchtsposition erwerbstätiger Schwerbehinderter gestärkt; ' der Arbeitgeber zur besonderen Für- AOrge gegenüber Schwerbehinderten Ar- Mitnehmern verpflichtet. Insbesondere regelt das Gesetz die Ein- Achtung einer Schwerbehindertenvertre- Jing in den Betrieben und Verwaltungen Ms privaten und öffentlichen Rechtes. Auch im Hochschulbereich und im Be- Eeich Medizin unserer Universität sind Schwerbehinderte beschäftigt. Die Perso nalräte beider Bereiche rufen deshalb zur Wahl von Schwerbehindertenvertretun gen auf. Zur Information der Belegschaft, be sonders der behinderten Arbeitnehmer, sollen deshalb zunächst die folgenden, da mit im Zusammenhang stehenden Fragen erörtert werden. 1. Welche Aufgaben hat die Schwer-, behindertenvertretung? (Zitat § 25 SchwbG Absatz 1): „(1) Die Schwerbehindertenvertretung Verhandlung mit dem Arbeitgeber auf ei ne Erledigung hinzuwirken; sie hat die Schwerbehinderten über den Stand und das Ergebnis der Verhandlung zu unter richten.“ Gleichzeitig ist die Schwerbehinder tenvertretung ein wichtiger Ansprech partner für die Universitätsleitung. In al len Angelegenheiten, die die Schwerbe hinderten als Gruppe oder einen Schwer behinderten als Einzelperson berühren, muß der Arbeitgeber die Schwerbehin Schwerbehinderten gleichgestellt worden ist, ist ebenfalls wahlberechtigt. 3. Wer kann als Schwerbehinderten vertretung gewählt werden? Wer seit mindestens sechs Monaten an der Universität beschäftigt ist und älter als 18 Jahre ist, kann zur Schwerbehinder tenvertretung gewählt werden. Er oder sie muß selbst nicht schwerbehindert sein. 4. Wie wird gewählt? Der Personalrat oder drei wahlberech tigte Schwerbehinderte laden in geeigne ohne Minderung ihrer Bezüge und ohne berufliche Nachteile von ihrer normalen Tätigkeit freigestellt werden. Freigestell te Vertrauensmänner/frauen dürfen von inner- und außerbetrieblichen Maßnah men der Berufsförderung nicht ausge schlossen werden. Sie genießen Kündi- gungs-, Versetzungs- und Abordnungs schutz wie Personalräte, d. h. ihnen darf in der Legislaturperiode und ein Jahr dar über hinaus nicht ordentlich gekündigt werden. (§ 26 SchwbG) ' 11 Aufruf zur Wahl einer Schwerbehindertenvertretung hat die Eingliederung Schwerbehinderter in den Betrieb oder die Dienststelle zu för dern, die Interessen der Schwerbehinder ten in dem Betrieb oder der Dienststelle zu vertreten und ihnen beratend und hel fend zur Seite zu stehen. Sie hat vor allem 1. darüber zu wachen, daß die zugun sten der Schwerbehinderten geltenden Gesetze, Verordnungen, Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen und Verwaltungsanordnungen durchgeführt, insbesondere auch die dem Arbeitgeber nach §§ 5, 6 und 14 des SchwbG oblie genden Verpflichtungen erfüllt werden. 2. Maßnahmen, die den Schwerbehin derten dienen, bei den zuständigen Stel len zu beantragen. 3. Anregungen und Beschwerden von Schwerbehinderten entgegenzunehmen und, falls die berechtigt erscheinen, durch dertenvertretung rechtzeitig und umfas send informieren und vor jeder Entschei dung anhören. Bei Neueinstellungen, Kündigungen und Aufhebungsverträgen muß die Schwerbehindertenvertretung beteiligt werden. Die Schwerbehindertenvertretung und , der Personalrat arbeiten in allen Fragen, die Behinderte betreffen, zusammen. 2. Wer ist wahlberechtigt? Wahlberechtigt sind alle an der Univer sität beschäftigten Schwerbehinderten. Das heißt, zunächst einmal alle Inhaber eines neuen Schwerbehindertenauswei ses. Hinzu kommen alle Inhaber eines Ausweises (bisherige • grüne Ausweise/mindestens 50 % Behinde rung) für Schwerbeschädigte, Schwerst beschädigte und Schwerstbeschädigte mit Begleiter. Wer vom Arbeitsamt den ter Weise zur Wahl Versammlung ein. Dort wird zunächst ein Wahlleiter gewählt und über die Anzahl der Vertreter der Schwer behindertenvertretung abgestimmt. Dann wird zur Abgabe von Wahlvorschlägen aufgefordert. Nachdem die Kandidaten feststehen, werden Stimmzettel vorberei tet und die Wahl wird als Personenwahl in geheimer Abstimmung durchgeführt. Nach der öffentlichen Stimmauszählung und der Bekanntgabe des Wahlergebnis ses wird die Wahl der Stellvertreter in ana loger Weise vorgenommen. 5. Welche Rechtsstellung haben Schwerbehindertenvertreter? Schwerbehindertenvertreter sind Per sonalratsmitgliedern rechtlich in etwa gleichgestellt. Sie müssen, wenn es zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig ist. Die Schwerbehindertenvertretung nimmt an den regelmäßigen Sitzungen des Personalrates teil. Die Personalräte des Hochschulberei ches und des Bereiches Medizin rufen al le Schwerbehinderten und alle Beschäf tigten, die sich für Behinderte engagieren möchten, zur Wahl von Schwerbehinder tenvertretungen auf. Die Wahlversammlung zur Wahl der Schwerbehindertenvertretung findet statt. 1. für die Schwerbehinderten Beschäf tigten im Hochschulbereich am Donners tag, dem 14. März 1991,um 15.00Uhrim Hörsaal 15, Hörsaalgebäude. 2. für die Schwerbehinderten Beschäf tigten im Bereich Medizin am Donners tag, dem 14. März 1991, um 15.00 Uhr im Hörsaal der Klinik für innere Medizin. Bitte Dienstausweis und Schwerbehin dertenausweis mitbringen! Zur Sicherung eines problemlosen Ab laufs der Wahlversammlung findet für al le interessierten Wahlberechtigten des Hochschulbereiches am Donnerstag, dem 7.März, um 15.00 Uhrim Raum2-22HG eine Vorbesprechung statt, in der der Ab lauf der Wahl sowie die Aufgaben und Be fugnisse der Schwerbehindertenvertre tung nochmals erörtert werden. Dort kön nen auch schon erste Gespräche über und mit Kandidaten stattfinden, wenn bis da hin Meldungen bei den Personalräten ein gehen bzw. wenn dort Wahl Vorschläge ge macht werden. Der Personalrat Hoch schulbereich wird bis dahin eine Liste der wahlberechtigten Personen zusammen stellen. die dort und dann letztmalig zur Wahlversammlung eingesehen, ergänzt und verändert werden kann. Bei darüber hinaus auftretenden Fragen wenden Sie sich bitte an den Personalrat Hochschul bereich, Hauptgebäude der Universität, Zi. 2-17. Für interessierte Wahlberechtigte des Bereiches Medizin können Absprachen im Personalrat getroffen werden. Die Wählerlisten können ab l.März 1991 dort und am Aushang an der Chirurgischen Klinik („Schräge Ebene“) eingesehen werden. Im Personalratsbüro und letzt malig zur Wahlversammlung können Er gänzungen und Veränderungen beantragt werden. Dr. Stefan Ackermannn im Auftrag der Personalräte Hochschulbereich/Bereich Medizin
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