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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19910000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19910000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1991
-
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1991 1
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- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 20, 21.05.1991 1
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- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1991 1
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D as Laboratorium für Studentenfor schung der Karl- Marx-Universität und das Bayrische Staatsinstitut für Hochschulplanung und Hochschulforschung haben ein gemeinsames Projekt in Angriff ge nommen. Ziel des Projektes ist die Analyse des Studienverhaltens sowie des Zustandekommens und der Be wältigung von Studienproblemen bei Studierenden in den Studienrichtun gen Betriebswirtschaftslehre, Ger manistik, Physik und Medizin. Die Untersuchung wird durchgeführt an den Universitäten Regensburg und der Karl-Marx-Universität und ist als qualitative Längsschnittuntersu chung angelegt. Die Studienanfänger, die im Wintersemester 1990/91 erst mals befragt wurden, werden in je dem der folgenden Semester bis zum Studienabschluß erneut befragt. Zur Teilnahme erklärten sich im Bereich Medizin 43 Studenten der Karl-Marx-Universität bereit. Ich möchte im folgenden einige erste Teil ergebnisse vorstellen. In dem zu Beginn der Untersuchung eingesetzten Kurzfragebogen wollten wir von den neuimmatrikulierten Medi zinstudenten wissen, mit welchen Er wartungen sie zum Studium kamen. Die meisten Studienanfänger der Medizin besaßen hohe Studienerwartungen (sie he Tabelle unten), und begannen mit Optimismus und.Elan ihr Studium. Ebenfalls groß waren die Erwartun gen der Studenten in bezug auf das Ver hältnis zu ihren Lehrkräften. So erhoff ten sie sich u. a., daß zwischen Lehr kräften und Studenten eine vertrauens volle Atmosphäre herrscht, und daß die Lehrkräfte den Interessen und Stärken der Studenten gegenüber aufgeschlos sen sind und diese fördern. Mit Hilfe einer offenen Frage in un serem Kurzfragebogen wollten wir wei ter wissen, welche Erwartungen die Stu denten über die von uns vorgegebenen hinaus haben. Die Antworten sind sehr differenziert ausgefallen, aber bereits geprägt von der zweimonatigen Erfah rung im Studienbetrieb. So schreibt ei ne Studentin: „Ich hoffe, daß in späte ren Semestern mehr Raum für persönli che Interessen und allgemeine Bildung frei wird." Oder eine andere Studentin: „Ich wünsche mir, daß ich ohne Zeit- und Leistungsdruck mich interessieren- de Probleme bearbeiten kann.“ Auch das eigene Erleben im Umgang mit den Lehrkräften kommt zur Spra che. Ein Student formuliert seine Er wartungen dahingehend: „Ich erwarte, daß sich die Lehrkräfte mehr für die Stu denten interessieren und ihnen auch Raum für eigene Interessen und Gedan ken lassen.“ Eine andere Studentin for muliert ihre Erwartungshaltung ähn lich: „Eingehen der Lehrkräfte auf Re aktionen der Studenten bei Vorlesungen ist notwendig.“ Besonders deutlich wurde die sich an deutende Diskrepanz zwischen den Er wartungen an das Studium und erste Er fahrungen mit dem studentischen Leben nach den Gruppendiskussionen. Zwei Probleme möchte ich hier herausgrei fen. 1. Besonders kritisch wird das Lehr- kräfte-Studenten-Verhältnis beurteilt. Fast alle Studierenden, bis auf wenige Ausnahmen, äußerten sich besorgt dar über, bis heute noch keine Möglichkeit bekommen zu haben, mit Lehrkräften über Studienangelegenheiten generell und zu fachspezifischen Themen über Seminare und Vorlesungen hinaus kom munizieren zu können. Sie befürchten eine gewisse Sprachlosigkeit zwischen ■ — — 1 Medizinstudenten im Spannungsfeld Realität - Erwartung Uni Regensburg und KMU machen qualitative Längsschnittuntersuchung in vier Studienrichtungen - UZ berichtet Hochschullehrern und Studenten. Ein oft geäußerter Wunsch ist der nach einem konkreten Ansprechpartner, vor allem im 1. Studienjahr, der auch als „Mittler“ zwischen Lehrenden und Stu denten wirken könnte. 2. Ein Teil der Studenten sorgt sich darum, daß sie durch die Fülle des zu bewältigenden Stoffes in ihrem Bereich zu sehr in eine „Fachisolation“ geraten könnten. Beeindruckt durch die Aufga benfülle der ersten Studienmonate, be unruhigt sie der Gedanke, keine Mög lichkeiten zu haben, um sich mit ande ren Problemen zu beschäftigen oder gar zu kommunikationslosen Fachidioten zu degenerieren. Welche Auswirkungen die enttäusch ten Erwartungen an das Studium auf das weitere Studienverhalten und auf das Entstehen von Studienproblemen haben wird, bleibt den weiteren Untersuchun gen vorbehalten. Positiv bewertet - und hier werden of fensichtlich Erwartungen der Studie renden bestätigt - wird das sehr gute Verhältnis, das die Studenten zu ihren Kommilitonen haben (siehe Tabelle). Dies zeigt sich auch besonders deutlich bei den Antworten einer weiteren offe nen Frage in unserem Kurzfragebogen. Sie lautet: „Was macht Sie besonders froh?“ 73 % aller Nennungen beziehen sich auf solche Äußerungen wie: - „Daß ich Freunde habe, die fest hin ter mir stehen.“ (weiblich, w) - „Ich habe Menschen, an die ich mich mit meinen Problemen wenden kann.“ (w) - „Gutes Verstehen innerhalb der Se minargruppe, Kennenlernen vieler Menschen“ (w) - „Nicht allein zu sein.“ (w) - „Leute zu kennen, auf die ich mich verlassen kann“ (männlich, m) - „mein großer und hilfsbereiter Freundeskreis“ (m) Wir fragten aber auch nach Proble men, die die Studierenden bedrücken. Aus den Antworten auf diese Frage läßt sich ebenfalls ein Widerspruch zwi schen Studienerwartungen und dem rea len Studium folgern. An erster Stelle stehen Zweifel an der Bewältigung des Studiums. Das betrifft 56 % aller Nennungen. Dies ist ein In diz dafür, daß die Anforderungen des Studiums über die Erwartungen hinaus gehen. Verwunderlich ist dies nicht, denn schon vorausgegangene Untersu chungen haben gezeigt, daß Medizin studenten zumeist stärker belastet sind als Studenten anderer Fachrichtungen und sich häufig von der Fülle der Stu dienaufgaben überfordert fühlen. In diesem Zusammenhang werden auch Aussagen gemacht, die bei einer Untersuchung mit gleichen Studenten vor einem Jahr nicht aufgetaucht wären und auf ein weiteres Widerspruchsfeld zwischen Studienrealität und -erwar- tungen aufmerksam machen. (Reflex der gesellschaftlichen Veränderungen in der ehemaligen DDR). Im einzelnen liest sich dies so: - „Wo nehme ich genug Geld her, um das Studium durchzuhalten?“ (m) - „Ehefrau, Arbeitsplatzsicherheit“ (m) Vorstellungen und Erwartungen vom Studium an der Universität. Das entspricht meinen Erwartungen: Positionen: 1 vollkommen 2 3 4 5 6 überhaupt nicht Positionen in % 1 (1*2) Ich habe engen Kontakt zu meinen Kommilitonen 46 (86) An der Universität wird meine Allgemeinbildung gefördert 40 (77) Lehrveranstaltungen in meinem Fach beziehen Frageatellungen angren zender Disziplinen ein 35 (72) Ich arbeite mit Kommilitoninnen gemeinsam in Arbeitsgruppen 28 (67) Ich habe die Möglichkeit, mich mit Problemen zu beschäftigen, die über mein Studienfach hinausgehen 21 (60) . - „Wie es insgesamt im Land weiter geht“ (w) - „Zukunft meiner Eltern und meine“ (w) Dies ist der Reflex auf eine plötzlich unsicher gewordene Zukunft. Ganz all gemein nach ihren Zukunftsvorstellun gen befragt, blicken .56 % der Studi enanfänger optimistisch in die nächsten Jahre. In bezug auf ihr Studium und den zukünftigen Arbeitsplatz ist der Opti mismus jedoch eher gedämpft, denn op timistisch sind hier jeweils nur 7 % der Studierenden. Einer ganz anderen Thematik wid mete sich eine Befragung, in die eben falls Studenten der Medizin einbezogen waren. Mit den Beschlüssen der Lan desregierung zur Abwicklung von gei- stes- und sozialwissenschaftlichen Be reichen begann eine kontroverse hoch schulpolitische Auseinandersetzung an der Uni versität, und uns interessierte da bei auch die Meinung von Studenten, die an Fachrichtungen studieren, die von der Abwicklung nicht betroffen sind. (Diese Untersuchung fand vom 6. bis 10. Januar 91 an über 20 Fachrich tungen der KMU statt. Es waren Medi zinstudenten unterschiedlicher Studien jahre einbezogen.) Die Annahme, daß Studenten dieser Bereiche anders über den Abwick lungsbeschluß denken als Studenten ab gewickelter Fakultäten und Sektionen, konnte bei dieser Umfrage nicht be stätigt werden. Die meisten-befragten Studenten der Medizin wünschen sich eine demokra tische Erneuerung der Universität und möchten sich an diesem Prozeß beteili gen. Aber nur 7 % von ihnen glauben, daß dies mit dem eingeschlagenen Weg der Abwicklung von Teilen der Univer sität möglich wäre. Eine auf admini strative Weise zustande kommende Er neuerung lehnen die Studenten ab. 72 % halten den Abwicklungsbeschluß daher für undemokratisch. Obwohl die be fragten Stundenten nicht glauben, daß demokratische Strukturen mit undemo kratischen Mitteln errichtet werden können, halten doch 36 % (das ist die Position 1+2 im sechsstufigen Ant wortmodell) den Abwicklungsbeschluß für notwendig. Erklärbar wird dieses Antwortverhalten bei der Nennung auf die Frage: Möchten Sie, daß Ihre Ein richtung abgewickelt wird? Ein Viertel der Medizinstudenten bejaht dies. Dieses.Urteil zeigt sich auch in einem sehr differenzierten Bild, das die Stu denten von ihren Lehrkräften haben. 59 % plädieren für eine Fortsetzung ihres Studiums mit „den meisten Lehrkräf ten“ und 34 % mit nur „einigen“. Für „alle“ Lehrkräfte setzen sich nur 7 % der Studenten ein. Wie Studenten anderer Fachrichtun gen, so möchten auch die zukünftigen Mediziner aktiv an einer wirklichen Er neuerung in ihrem Bereich beitragen. 98 % wollen bei der Neustrukturierung mitbestimmen und bei der Erarbeitung neuer Studienprogramme mitwirken. Ein Mitspracherecht bei der Einschät zung von Lehrkräften auf fachliche Kompetenz und politische Integrität im Bereich Medizin fordern 85 % der Stu denten ein. Was das künftige Profil der Univer sität betrifft, so können sich fast drei viertel der befragten Medizinstudenten ihre Universität ohne geistes- und so zialwissenschaftliche Disziplinen nicht vorstellen. Dr. CATHERINA SCHMIDT In der Ausgabe 08 informiert die UZ über den Beginn der Untersuchungen bei Germanistik-Studentinnen! Ausschreibungen Im Studentenwerk Leipzig sind in kürzester Frist folgende Stellen zu be setzen: Sachgebietsleiter Beschaffung/Lager- haltung In diesem Bereich ist die Beschaffung, Lagerhaltung und Bestandswirtschaft von - Büromaterial, einschließlich Formula ren jeglicher Art - Geräten (in Abstimmung mit dem Ab teilungsleiter auch Küchengeräte) - Möbel und - sonstiges Material zu gewährleisten. Bewerber sollten über einen abgeschlos senen Fachschulabschluß als Ökonom ver fügen und langjährige, einschlägige Beruf serfahrungen nachweisen können. EDV-Kenntnisse sowie ein hohes Maß an Organisationsvermögen sind wün schenswert. Abteilungsleiter für kulturelle und so ziale Betreuung Ausgehend von der Struktur des Stu dentenwerkes werden in dieser Abteilung insbesondere solche Aufgaben wie die Or ganisation von - Beratungsdiensten für Studenten, - die Bewirtschaftung von Kinderein richtungen und Ferienobjekten sowie - die Betreuung von Studentenklubs zu bewältigen sein. Interessierte Mitarbeiter sollten über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfü gen. Erfahrungen im Bereich der Leitung stätigkeit, ein hohes Organisationsvermö gen sowie Kenntnisse bei der Betreuung der dieser Abteilung zugeordneten Ein richtungen sind wichtige Voraussetzungen zur ordnungsgemäßen Ausübung dieser Tätigkeit. Mitarbeiter für Liegenschaftsdienst Bewerber sollten über eine Fachschul ausbildung als Ökonom und eine einschlä gige Berufserfahrung sowie Kenntnisse im Grundstücks- und Vertragswesen verfü gen. Leiter der Rechtsabteilung Von dieser Abteilung sind neben den üb lichen Aufgaben zur Sicherung des Rechts schutzes des SWL auch der Liegenschafts dienst und alle erforderlichen Versicherun gen sowie Rechtsstreitigkeiten durch den Vollzug des BAföG zu gewährleisten. Es ist vorgesehen, diese Abteilung mit mindestens 2 weiteren Volljuristen zu be setzen. Für diese interessante und vielseitige Aufgabe wird ein Volljurist mit mehrjähri gen Berufserfahrungen und Kenntnissen im Verwaltungsrecht gesucht. Leiter Innenrevision Den Mitarbeitern dieses Stabsbereiches obliegt neben allgemeinen Prüfungsaufga ben insbesondere - die Prüfung der Wirtschaftsführung und Organisation des Studentenwerkes so wie - die Durchführung und Auswertung von Inventuren. Bewerber sollten über eine Ausbildung als Diplom-Ökonom bzw. Diplom-Finan- zökonom und mehrjährige Berufserfah rungen verfügen. Leiter Personalverwaltung In der Personalstelle werden voraus sichtlich ca. 850 Mitarbeiter (Angestellte und Lohnempfänger) betreut. Sie ist zu sätzlich mit 2 Verwaltungsangestellten be setzt. Das Aufgabengebiet des Leiters umfaßt alle im Personalwesen des öffentlichen Dienstes üblichen Arbeiten, einschließlich der EDV-gestützten Zahlbarmachung der Löhne und Gehälter. EDV-Kenntnisse im Personalbereich so wie Sachkenntnis in den Abteilungen des Studentenwerkes sind wünschenswert. Leiter eines Meisterbereiches Fuhr park Gesucht wird für diese interessante und vielseitige Tätigkeit ein Kfz-Mechaniker (möglichst mit einem Abschluß als Kfz- Meister), der über ein hohes Maß an Vor kenntnissen verfügt, die zur Ausübung die ser Tätigkeit erforderlich sind. Organisationsvermögen und selbständi ges Handeln sind wichtige Voraussetzun gen zur Bewältigung der täglich zu erledi genden Aufgaben. Dem Meisterbereich werden mehrere Fahrzeuge (Pkw und Transportfahrzeuge) und Garagen unter stellt. Mitarbeiter im Bereich Personalwe sen In diesem Bereich werden voraussicht lich 850 Mitarbeiter (Angestellte und Loh nempfänger) betreut. Das Aufgabengebiet umfaßt alle im Personalwesen des öffent lichen Dienstes üblichen Arbeiten, einsch ließlich der EDV-gestützten Zahlbarma chung der Löhne und Gehälter. EDV- Kenntnisse im Personalbereich sowie ein schlägige Berufserfahrungen sind Voraus setzung. Innenrevision - Mitarbeiter mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Wirtschaftskaufmann Besonders geeignet sind solche Bewer ber, die über mehrjährige Berufserfahrun gen als Revisor/Wirtschaftskontrolleur bzw. über Erfahrungen im Bereich der Fi nanzökonomie verfügen. Mitarbeiter für die Abteilung Rech nungswesen Dieser Abteilung werden die Sachgebie te - Planung - Finanzbuchhaltung - Material- und Anlagenbuchhaltung so wie - die Hauptkasse zugeordnet sein. Gesucht werden für diese interessanten und vielseitigen Aufgaben Facharbeiter Wirtschaftskaufmann oder Mitarbeiter mit Facharbeiterabschlüssen im kaufmänni schen Bereich. Mehrjährige Berufserfahrung, Kennt nisse in der kaufmännischen Buchführung sowie Kenntnisse in der EDV-gestützten Abrechnung von Belegen sind erforder lich. Schreibkräfte für das zentrale Schreibbüro Es ist vorgesehen, Mitarbeiter dieses zentralen Schreibbüros auch zur Absiche rung von Urlaubs- und Krankheitsvertre tungen in den verschiedenen Abteilungen des SWL heranzuziehen. Bewerber sollten über eine Facharbei terausbildung als Sekretärin/Schreibtech- nik und über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Es ist davon auszugehen, daß Mitarbeiter, die bereits jetzt in den Berei chen Mensen und Wohnheime der ver schiedenen Hochschulen Leipzigs einge setzt sind, bevorzugt berücksichtigt wer den. Mitarbeiter im Bereich Beschaf- fung/Lagerhaltung Bewerber sollten über einen Facharbei terabschluß im Bereich der Lagerwirt schaft verfügen. Vorkenntnisse bei der Be schaffung, Lagerhaltung und der Be standswirtschaft von Materialien aus - dem Bürobedarf - Büromöbel, Geräten und - sonstigen Materialien sind unbedingt erforderlich. EDV-Kenntnisse zur Bearbeitung von Belegen sind wünschenswert. Die Entlohnung erfolgt entsprechend der im Wirtschaftsplan getroffenen Festlegun gen, die den Bewerbern in einem persönli chen Gespräch erläutert werden. Interessenten für oben genannte Stellen bewerben sich bitte bis zum 20.2.1991 un ter folgender Anschrift: Universität Leip zig, Studentenwerk Leipzig, komm. Ge schäftsführer, Augustusplatz 9, Leipzig, 7010. (wird fortgesetzt) B egriffe nutzen sich ab. Er neuerung, Demokratisie rung (zuweilen auch als Forderung nach demokra tischer Erneuerung zusam mengezogen) machen da an unserer Universität kei ne Ausnahme. Alle sind dafür. Auch wenn mancher manchem unter zumeist vagem Verweis auf die Vergangenheit das Recht bestreitet, dafür zu sein. Im inflationären Gebrauch der Begriffe sind exakte Definitionen, wie es scheint, nicht zu haben. Also bleiben Beobachter wie Akteure, die hinter das Wesen der ablau fenden Prozesse schauen wollen, darauf Verwiesen, die Vorschläge zur Durchset zung von Erneuerung und Demokratisie rung zu untersuchen. Und da zeigt sich schnell, daß die scheinbare Einigkeit, die der Gleichgebrauch der Begriffe suggeriert, so intensiv nicht ist. Erneuerung soll zuerst personelle Er- neuerung sein, zugleich aber strukturelle und inhaltliche - dies wird (in dieser Allge- meinheit!) allerseits akzeptiert. Reicht aber die Feststellung fachlicher Kompetenz und Persönlicher Integrität fürdie verbleibenden Mitarbeiter? Reichen die Studienprogram me und Forschungskonzepte für die neuzu- firündenden und fortbestehenden Einrich- tungen, selbst wenn Evaluierungskommis- Sionen des Wissenschaftsrats und Staatsmi- nisteriums sie bestätigen? Nach Meinung des Provisorischen Spre cherrates des Akademischen Mittelbaus sind dies zwar notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingungen für ein Auf blühen unserer Universität. Der personelle Wechsel besonders in der Hochschullehrergruppe bei gleichzeitiger Einführung des westdeutschen Regelwerks einer gruppenverbrämten Ordinarienuni versität (die ihre spezifische Ausformung in einer vielleicht aus unserer Geschichte herrührenden Neigung zu autoritärem Lei tungsstil findet) mag etwas mit Erneuerung zu tun haben, Demokratisierung ist das mit nichten. Die Mehrheit der Angehörigen un serer Universität hat das deutlich gespürt und mit der Kritik am damals (Mai 1990) vorliegenden Verfassungsentwurf der nach folgend gewählten Verfassungskommission die Richtung gewiesen. Die Studentenpro teste richteten sich gleichfalls massiv gegen die Einschränkung der Mitbestimmungs rechte aller Gruppen, die an unserer Alma mater 1990 mühsam errungen wurden. Lö sungen im Umgang mit dem Abwicklungs beschluß wurden insbesondere dort gefun den, wo diese Mitbestimmung wieder in Kraft gesetzt wurde. Die positiven Erfahrungen, die im Zuge praktizierter Gruppenmitbestimmung auf Konzil und in Verfassungskommission ge sammelt wurden, sprechen dafür, ihre Fest- Erneuerung, Demokratisierung und Rechtsstaat! ich keit Schreibung in der Verfassung zu be schließen und sie mit dem nötigen Selbst bewußtsein als Mehrheitswille der größten Universität unseres Landes dem Statsmini- sterium zur Bestätigung zu unterbreiten. Überzeugende Beispiele für die zuweilen ins Gespräch gebrachte Auffassung, Demo kratisierung behindere Erneuerung, sind bisher nicht vorgelegt worden; daß fehlen de Demokratisierung (und das Fehlen einer der Demokratisierung wesenseigenen Öf fentlichkeit) die Erneuerung behindert, wird dagegen kaum bestritten. „Ordinariende mokratie“ (vielleicht nach allen histori schen Erfahrungen sogar eine contradictio in adjecto) reicht jedenfalls nicht aus, um die positiven Effekte von Demokratisierung wirklich entfalten zu können, die sich aus Ideenreichtum und (unterschiedlich orien- tierter und deshalb nicht einfach gegenein ander aufrechenbarer) Kompetenz aller für die Erneuerung ergeben. Zur umfassenden Demokratisierung gehören jedoch nicht nur die Beziehungen innerhalb der Universität. Ein echtes Zusammenwirken zwischen Staatsministerium und Universität (nicht nur ihrer Leitung!) wird zunehmend zur Voraussetzung für eine sinnvolle Erneue rung. Auch dies eine Lehre aus dem Um gang mit dem Abwicklungsbeschluß: Re gelungen für eine wirklich greifende Er neuerung wurden weder in einsamen Ent scheidungen der Staatsregierungen noch in frustrierter Absage Betroffener an jegliche künftige Mitwirkung gefunden, sondern vielmehr in (vorerst noch erzwungenen) Be ratungen, die fortan zur Normalpraxis jen seits der Terminsetzung durch Presse und Fernsehen werden sollten. Ein drittes Moment tritt hinzu: Verunsi cherte Studenten ziehen an andere Univer sitäten. verunsicherte Mitarbeiter suchen gleichfalls das Weite. Eine im Interesse der Wissenschaft und unserer Universität be friedigende Lösung fürdie allenthalben be klagte Personalüberlast kann das nicht sein. Verunsicherung erwächst aus fehlendem Vertrauen. Die Vorstellung, erst nach abge schlossener Erneuerung könne mit garan tierter Rechtstaatlichkeit hantiert werden, schafft dieses Vertrauen kaum. Hinzu kommt der Trugschluß, für den Abschluß der Erneuerung lasse sich ein rechtsver bindliches Datum nennen. Nur die Bereitschaft aller Mitglieder der Universität zu tatsächlich rechtstaatlichem Verhalten sichert den Austrag notwendiger Interessenkonflikte nach vereinbarten und einklagbaren Regeln. Großzügig-sorgloser Umgang mit geltendem Recht, wie ihn der Abwicklungsbeschluß gleich mehrfach auf skandalöse Weise ans Tageslicht brachte, kann nicht der Weg sein. Im Zuge der Kla ge Betroffener vor Verwaltungs- und Ver fassungsgericht wird die Rechtmäßigkeit des Abwicklungsbeschlusses (und damit auch der aus ihm abgeleiteten zeitweiligen Arbeitsverträge!) derzeit festgestellt. So lange das Ergebnis der Verhandlung nicht feststeht, ist wohl Zurückhaltung im Um gang mit Konsequenzen aus der Abwick lung geboten. Gravierende Folgen für die Ausbildung, Forschungsentwicklung und akademische Graduierung sind unüberseh bar und machen deutlich, daß die Abwick lung mitdem Verzicht auf Einzelfallprüfung und notwendige verbindliche Rechtsakte (von der Eindeutigkeit des Beschlusses bis zur Regelung aller Folgen) die schlechteste aller Möglichkeiten ist. Für die anstehende Begutachtung aller Wissenschaftler der Universität kann es also nur um ein Paket von vor dem Verfahren feststehenden und veröffentlichten Kriterien und Re gelungen gehen, die auf ihre Gesetzes verträglichkeit überprüft sind. Nur wenn die Erneuerung konsequent auf den Wegen der Rechtstaatlichkeit betrieben wird, sind langfristig belastende Auseinandersetzun gen auszuschließen. Daß zur Vertrauensbildung innerhalb der Universität, die die nötigen Schritte zur Mo dernisierung erst erlaubt, auch endlich der Beginn einer breiten öffentlichen Debatte um die Gesamtstrukturierung des Lehr- und Forschungsangebotes gehört, sei hier nur vermerkt, da sich auch dies dem Stichwort der Demokratisierung zuordnet. Erneuerung, Demokratisierung und Rechtstaatlichkeit lassen sich nicht gegen einander wenden, wenn Schaden von der Universität ferngehalten werden soll. Die Annahme des Verfassungsentwurfes auf dem Konzil am 13. Februar bildet die Grundlage, daß diese Freiheit fortan die Be ziehungen innerhalb der Universität be stimmen kann. Das Bekenntnis aller an Er neuerung interessierter Kräfte zu den dort beschriebenen Grundsätzen würde helfen, diese auch Praxis werden zu lassen. Dr. SONJA BRENTJES
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