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Ernst-Beyer-Haus 10. 2., 20 Uhr Poetisches Theater „Satyros“ - Ein Stück nach Goethe 16. 2„ 20 Uhr Gastspiel des Bewegungstheaters aus Mannheim „Theater Tanz & Co“ 23. und 24. 2., 20 Uhr Tanzbühne „Chiffre 908243“ Karten für alle Veranstaltungen noch an der Abendkasse Gewandhaus 4. 2., 20 Uhr, Großer Saal Akademisches Orchester IV. Anrechtskonzert „Die schöne Melodie“ mit Werken von J. Strauß, Lehär, Suppe und Fucik 8. 2., 19.30 Uhr, Kleiner Saal „Vivat academia" Chorkonzert „Morgenlicht, du bist die Hoffnung unsrer Tage“ 13. 2., 20 Uhr, Großer Saal Akademisches Orchester Sonderkonzert „Die schöne Melodie“ mit Werken von J. Strauß, K. Millöcker, F. Lehär, J. Haydn, C. Zeller Es singen Ingrid Krauß und Joachim Ku nert, Metropol-Theater Berlin Karten für alle Veranstaltungen noch an der Abendkasse. Hörsaal 19 Filmzyklus mit Werken von Andrzej Wajda 5. 2., 19 Uhr „Das Birkenwäldchen“ 19. 2., 18 Uhr „Das gelobte Land“ Anschließend Diskussion mit Fred Geh ler; Karten an der Abendkasse Musikinstrumenten- Museum 17. 2., 10.30 Uhr Öffentliche Sonntagsführung mit Dr. P. Schmiedel (Eingang Täubchenweg 2e) academixer 7. 2. bis 9.2., 20 Uhr „Unverwüstlich“ Ein Lene-Voigt-Abend 12. 2, bis 16. 2. und 19. 2., 20 Uhr „alles gelaufen“ Die WORLD FAMILY lädt ein zur „Fiesta Latina“ Zweiter Abend der neuen Reihe am 9. Februar 1991 „FIESTA INTERNATIONAL“ ist ei ne neue Veranstaltungsreihe der Leip ziger „WORLD FAMILY“ an der alma mater lipsiensis. Einmal monatlich wird von Mitgliedern dieses Ensem bles, bestehend aus derzeit 17 ver schiedenen Nationalitäten, in diesem Rahmen ein Land oder ein Kontinent vorgestellt. Auch wenn zum gegenwärtigen Zeit punkt kaum einem Menschen nach Festen (wie das Motto vermuten läßt) zumute ist, so glauben wir doch, daß das Bedürfnis nach Gedankenaustausch und das Kennenlernen anderer Men schen und deren Lebensumfeld immer von Interesse ist. Und wenn die Zeit ge kommen ist, so wollen wir auch wieder mit unseren Gästen feiern. Die Auftaktveranstaltung, ein polni scher Länderabend, war für viele Leip ziger schon am 19. Januar im Ernst- Beyer-Haus zu erleben. Folklore, be stehend aus Lied und Tanz dieses Lan des, wurden geboten, und auch für den Gaumen gab es eine Freude mit „Bi- gos“. Geplant ist für die nächsten Mo nate z. B. ein lateinamerikanischer Abend mit dem Temperament der Ka ribik bis hin zu den melancholischen Tönen der Anden." Wir wollen die Zart heit und den Hauch des asiatischen Kontinents vorstellen und noch vieles mehr soll folgen! Wir wollen nicht nur für Sie auf der Bühne stehen und uns „bestaunen“ las sen. Wir suchen Kontakt zu allen Men schen, um uns besser verstehen- und kennenzulernen. Sollte dies in dieser internationalen sowie sehr aufge schlossenen Runde bei einem Glas Wein z. B. nicht möglich sein? Wir wollen Sie schon heute einladen zur nächsten „FIESTA LATINA“ am Sonnabend, dem 9. Februar, um 19.30 Uhr ins Ernst-Beyer-Haus (Ernst- Schneller-Str. 6, O-7010 Leipzig). SABINE LÄMMEL M anchem unserer Zeitgenossen fällt es heutzutage schon sehr schwer, sich vor oder nach ei nem Fernsehabend - bei dem es ob der Programmvielfalt ohnehin jedesmal Familienkrach gibt-wieder mal einem guten Buche zuzuwenden. Einige Hausfrauen, die immer noch nicht wis sen, wie sie all diese merkwürdigen Gemüsearten zubereiten müssen und deshalb nach einem Kochbuch greifen, seien hier mal ausgenommen. Früher, ja, ohne SAT und PLUS, da wurde man ja förmlich zum Lesen gezwungen. Aber heute? sieben Jahre tot.) Er denkt, wie jeder von uns schon gedacht hat, er zeichnet Menschen, die man zu kennen meint. Kein Thema wird ausgelassen: Urlaub, Sex und Nachbarn, Rüstung, Arbeit und Kinder, Wollen und Nicht-Kön nen, Pressefreiheit und Bombenlegen. Und das Ganze so unglaublich frech und unverschämt, daß das anfangs im Hals steckenbleibende Lachen sich doch einen Weg nach draußen sucht. Reiser hat für sich einen Weg gefun den, Frustpotential abzubauen. Er zeichnet einfach. Es geht aber auch an Bilderbuch für Wiedereinsteiger All jenen, denen nun aber doch noch irgend etwas fehlt, sei - sozusagen als Wiedereinstieg in die Literatur — zum Anfang ein Comic empfohlen. Das sei nicht besser als ein Porno-Video? Irr tum! Wie fast alle Dinge im Leben hat auch der Comic zwei Seiten. Die gute beim Comic heißt Cartoon. „Leben wir nicht in einer herrlichen Zeit?“ Dies fragt uns, nein, nicht der Kanzler, sondern Reiser, Jean Marc Reiser, ein moderner Klassiker des französischen Cartoons. Und, ganz merkwürdig, man meint, Reiser müsse in Leipzig oder wenigstens in Deutsch land zuhause sein. (Dabei ist er schon ders. Indem man sich’s anschaut. Le ben wir nicht in herrlichen Zeiten? (Jean Marc Reiser, Leben wir nicht in einer herrlichen Zeit? Verlag KNAUR, Preis: 7,80 DM.) Dr. ELKE LEINHOSS Einstein- Schlag Energie gleich Masse mal Lichtge schwindigkeit ins Quadrat. Die schon hin reichend wissenschaftlich, wie weltan schaulich berühmte Formel, gewinnt nun auch an kulturhistorischer Bedeutung. Und sei es nur durch einen jungen, ap felfressenden, dem Physiker gleichnami gen Bengel, welcher, trotzdem ihm leider nur eine recht ruppige Erziehung auf der Obstfarm seines Vaters in Tasmanien, fern ab von jeder Zivilisation, zuteil wurde, auf das Trefflichste Bescheid weiß, wenn es et wa um die Spaltung des Bieratoms geht. Freilich wird der Physik damit grob ins An gesicht gespuckt. Wonach man sie in die Ecke schickt, wo sie sich schämen soll, ob ihrer Winzigkeit, angesichts dieses hoch gewachsenen Genies, der heldenhaft sogar einer Atombombe trotzt, die „Eh“-Gitarre in der Hand, siegesgewiß, was natürlich da zugehört, wenn etwas gut sein soll. Damit allein hätte die Geschichte am En de jedoch immer noch zu einfallslos aus gesehen, so daß sie flink noch mit einer ebenso zauberhaften, wie unwahrscheinli chen Romanze umhäkelt wurde: Ein Lie besabenteuer zwischen Einstein und Marie Curie! Müßig zu fragen, ob dieser Film phi losophisch zu deuten sei und wenn - dann - Schlüsse sinnvoller Art zuließe. Der ganze Spaß, übrigens ganz hübsch gedreht, wird nun dem Publikum zum Fraß vorgeworfen, und es wird gegessen, was auf den Tisch kommt, was nicht heißt, daß die dergestalt zubereitete Speise nicht ge nießbar wäre. Im Gegenteil. Statt mit ei nem Bier vor dem Fernseher, dieses mit zunehmen und sich ins Kino zu setzen, um zwei-dreimal herzhaft lachen zu können, ist der Streifen allemal wert. ANNEGRET HÄNSEL Sex, Football, Rock'n 'roll Dmer Ein Film von BARRY LEVINSON (Rain Man) Hat ein Regisseur einen durchschlagen den (Kassen)Erfolg landen können, so wer den seine früheren Filme naturgemäß einer wohlwollenderen Prüfung durch Verleiher und Kritiker unterzogen. Manchmal fördert diese Art Rückschau denn auch wirklich In teressantes zu Tage. So geschehen im Fall des Barry Levinson („Rain Man“), dessen Debütfilm „American Diner“ (1982) derzeit wieder auf der Leinwand zu erleben ist. Baltimore. Wir schreiben das Jahr 1959. Aus den Lautsprecherboxen der legendären Karossen, Marke Cadillac, Buick oder Packard, dröhnt der Rock'n'roll. Fats Domi no, Chuck Berry, Jerry Lee Lewis; auch Frank Sinatra hat noch jugendliche Fans. Die Freunde Boogie (Mickey Rourke), Ed di, Shrevie, Fenwick und Billy treffen sich regelmäßig in einem Diner. In ihren Ge sprächen geht's, umrahmt von Pommes Fri- tes und Ketchup (oh amerikanische Eßkul tur), um alles, was im Leben interessant ist: Sex, Football und Rock'n'roll. Alles gewürzt mit gutmütigen Frotzeleien, lockeren Sprüchen. Hier werden die haarsträubenden Streiche ausgeheckt, über die Eltern und an dere Autoritäten so weit als möglich hin wegsehen. Schließlich sind die Jungs in die ser kurzen Schwebezeit zwischen Pubertät und dem Zeitpunkt, der gleichbedeutend ist mit der endgültigen Eingliederung in das gutbürgerliche Leben, ihrer Heirat. Bald werden sie Anwälte oder Börsenmakler sein, bleiben wird sentimentale Erinnerung, schal geworden durch dauernde Be schwörung: Weißt du noch, wie Eddi... Levinson zeichnet ein liebevoll-ironi sches Bild der ausgehenden 50er Jahre, wo bei die Betonung eindeutig auf liebevoll liegt. Da ist nicht viel zu sehen von den Kon flikten dieser Zeit, dem steten Kampf wohl- situierter Eltern um die Unschuld ihrer Töchter, wider den verderblichen Einfluß des Rock'n'roll. Der Widerspruch zwischen der an Prüderie grenzenden Sittenstrenge der amerikanischen Gesellschaft und der Aufmüpfigkeit der jungen Leute, dem Auf bruchgefühl jener Jahre, ist das Thema des Film nicht. Und doch vermittelt er das Le bensgefühl einer Generation, die ihre Träu me noch ausleben konnte, wenn die wilden Jahre auch gezählt waren. holger göpel ANZEIGE Man muß ziem lich laut schreien können, um 25 Mark in der Die Ostseeperle Graal-Müritz ruft! Es geht wieder los! Seit dem 5. 1.91, umgeben von viel Wasser und Wald, steht unser Ferienheim allen Erholungssuchenden zu Super preisen offen: Pro Tag und Person kosten Übernachtung und Früh stück in der Vor- und Nachsaison 16,- DM, während der Hauptsai son 20,- DM. ( Für Kinder sind die Preise um 33 % ermäßigt, Fremdgäste zahlen einen Preisaufschlag von 20 %. Buchungen sind ohne Einschränkungen individuell möglich. Nähere Auskünfte können ab sofort in der Abteilung SE/FD, Ritterstraße 16,1. Etage, Zi. 108 b, montags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15.30 Uhr sowie telefo ¬ nisch unter der Nummer 7 19 74 35, 74 39 oder 74 40 bzw. im Ferienobjekt selbst vorgenommen werden. Es freut sich auf Ihren Besuch Das Ferienwesen der Universität Leipzig Stunde zu verdienen. Neue LEO-Handverkäufer mA kommen ins LEO-Büro 6 W Inselstr. 18 (Hofeingang) 7010 Leipzig. Montag bis Freitag von 15 - 18 Uhr. das leipziger stadtmagzin Provision 1 Mark pro verkauftes Heft. Den Schneewalzer in Antonshöhe tanzen Lieben Sie Wald und Berge - dann besuchen Sie unser idyllisch ge legenes Ferienheim im Erzgebirge in Antonshöhe! Seit dem 5. 1. 91 steht Ihnen unser Haus nach Ihren individuellen Wünschen durchgehend zur Verfügung. Preisknüller: Pro Tag und Person kosten Übernachtung und Früh stück in der Vor- und Nachsaison 15,- DM, in der Hauptsaison 19,- DM. Für Kinder sind die Preise um 33 Prozent ermäßigt, Fremd gäste zahlen einen Preisaufschlag von 20 Prozent. Vielleicht noch in diesem Jahr? Antonshöhe im Schnee. Fotos (4): UZ Archiv