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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19910000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19910000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1991
-
- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 4, 28.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 5, 04.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 6, 11.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 7, 18.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 8, 25.02.1991 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1991 1
- Ausgabe Nr. 13, 01.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1991 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 20, 21.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1991 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1991 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1991 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1991 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1991 1
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Band
Band 1991
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Hochmoderne studentische Arbeitsplätze übergeben Wie man manipuliert oder: die BILD-Zeitung fälscht wieder einmal Zitate Daß die Bild-Zeitung nicht als seriöse Nachrichtenquelle zu betrachten ist, hat sie in schöner Regelmäßigkeit von den Gerichten und vom Deutschen Presserat bescheinigt bekommen. Wenn ein Reporter dieser Zeitung erscheint, ist demnach Vorsicht geboten. Als mich daher deren Reporter Danelius am 3. Juli aus einer Beratung herausrufen ließ, da er dringend einen Gesprächspartner der Universitätsleitung über die „Demokratisierung an der Universität“ suche, habe ich natürlich sofort alle Alarmsignale eingeschaltet, um so zu formulieren, daß ich nicht verfälscht werden könne. Es war zwecklos. Die Manipulationskünste der Mitarbeiter der Bild-Zeitung übertreffen jede Wachsamkeit. Kurz zusammengefaßt drehte sich das Gespräch um die Frage, wie weit die Demokratisierung an der Universität fortgeschritten sei. Ich erklärte, daß wir dabei gut vorangekommen seien: Das Rektorat setze sich aus engagierten Verfechtern der Wende zusammen; ähnlich sei die Zusammensetzung des Senats und des Konzils. Ich schränkte ein, daß es daneben in einzelnen wissenschaftlichen Einrichtungen auf der Leitungsebene noch Personen gebe, die als Repräsentanten des vergangenen Systems gelten; hier erwarteten wir durch das Hochschulerneuerungsgesetz eine Bereinigung. Es gebe außerdem allgemeine Vorwürfe gegen eine ganze Reihe von Personen. Wo aber alle konkreten Hinweise fehlten, könne man nicht einfach aufgrund irgendwelcher allgemeiner Verdächtigungen, die nicht nachprüfbar seien, Verurteilungen aussprechen. Es dürfe nicht eine Meinungsdiktatur durch eine andere ersetzt werden. Nach rechtsstaatlichen Grundsätzen habe jedermann, dem man keine konkrete Verfehlungen nachweisen könne, das Recht als anständiger Bürger zu gelten. - Von Namen war in diesem - in meinem Vorzimmer im Stehen geführten - Gespräch überhaupt nicht, die Rede. Später rief Herr Danelius nochmals an und nannte nun die Namen der Mitarbeiter, die dann in der Bild- Zeitung mit Photo „vorgeführt“ wurden und die in der Überschrift als „Die alten SED-Scharfmacher — immer noch die Herren der Uni“ bezeichnet wurden. - Diese Herren seien doch noch da. Ich erklärte daraufhin, daß sehr sorgfältig geprüft worden sei, ob gegen diese Mitarbeiter etwas Konkretes vorliege. Das sei nicht der Fall. Wie alle Mitarbeiter hätten aber auch diese einen Anspruch, nach rechtsstaatlichen Verfahren behandelt zu werden. Aus dieser Aussage machte die Bild- Zeitung meine Forderung: „Es muß gegen die Leute ein rechtsstaatliches Verfahren geben!“ - Diese Form der Manipulation entspricht dem be rühmten Verfahren von religiösen Verführern, die die Aufforderung an ihre Anhänger, die sollten Selbstmord begehen, aus dem Neuen Testament begründen. Dort heißt es in Matthäus 27, Vers 5: .Judas ging hin und erhängte sich selbst“ - Und weil Jesus in Lukas 10, Vers 37 sagt: „Gehet hin, und tuet desgleichen!“,... Es paßt ins „Bild“, daß der Reporter, Sohn des ehemaligen Vorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei West- Berlins, während seines Journalistik- Studiums an der Universität Leipzig auch nicht gerade als Wider standskämpfer aufgefallen ist. Das muß er wohl nun bei seinem heutigen Arbeitgeber durch besonders stramme Haltung und die Bereitschaft zur Manipulation wettmachen... PETER GUTJAHR-LÖSER, Kanzler der Universität Leipzig Impressum Herausgeber: Der Rektor Chefredakteur: Helmut Rosan Redaktion/Redaktionsbeiräte; Wissenschaft: Jürgen Siewert (stellv. Chefredakteur), Prof. Dr. sc. Günter Katsch, Prof. Dr. sc. Manfred Neuhaus, Doz. Dr. sc. Karl-Wilhelm Haake, Dr. Roland Mildner Bildung: Prof. Dr. Jürgen Gru- bitzsch, Dr. Catherina Schmidt Gesellschaftliches Leben/Kultur: Dr. Elke Leinhoß (Redakteur), Brit ta Kühne, Henner Kotte, Dr. Manfred Renner Vertrieb/Finanzen: Doris Börner Adresse: Augustusplatz 10/11, PF 920, Leipzig, 7010, Tel. 7 19 21 26/27 Satz und Druck: Leipziger Verlags- und Druckerei Gesellschaft mbH III/18/138. Einzelpreis: 30 Pfennige, 35. Jahr gang, erscheint wöchentlich. Die veröffentlichten Texte sind nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers und der Redaktion identisch. Redaktionsschluß: Montag, 12 Uhr. Künftig weniger Angst vor dem Gang zum Zahnarzt ... braucht man im neu eingerichteten Kurssaal mit 10 studentischen Arbeits plätzen für die praktische Ausbildung auf dem Gebiet der Zahnerhaltungs kunde zu haben. Dieser moderne klini sche Kursraum ist die erste derartige Einrichtung an einer Hochschule des Landes Sachsen. Der Direktor der Kli nik für Konservierende Stomatologie der Leipziger Universität, Prof. Dr. Knut Merte, bezeichnete die Übergabe am 28. Juni als einen „Wendepunkt in der langjährigen Geschichte der Poli klinik“. Was er damit meint, wird deut lich, wenn man den Vergleich mit den alten, engen, nicht mehr hygienischen Vorschriften entsprechenden Dental einheiten, wie sie noch im Gebäude in der Nürnberger Straße zu finden sind, nicht scheut. Die neuen Zahnarztplätze der Firma Ritter ermöglichen vorprogrammierte Stuhlpositionen, die sogenannte Vier handbehandlung (d. h. ein Student und ein Assistent können gleichzeitig arbei ten), ein ganz entspanntes Liegen sowie ein Fräsen ohne Wärmeschmerz, um nur einige Vorteile für den Patienten zu nen nen. Auch zum Schutz der Umwelt leistet der neue Kurssaal einen nicht unerheb lichen Beitrag: Mittels eines modernen Entsorgungssystems (mit Amalganab- Schneider) wird das Abwasser deutlich entlastet. Summa summarum verkör pert der Saal einen Wert von etwa 600 bis 700 000 DM. Prof. Merte verwies vor Vertretern Leipziger Medien auch darauf, daß für eine den Studentenzahlen gemäße und effektive Ausbildung noch weitere 50 neue Behandlungsstühle notwendig sind, die Übergabe des Kurssaales also nur ein Teilschritt, wenn auch sehr be deutsamer, ist. JÜRGEN SIEWERT Foto: FRANK GEHRMANN Eine Stimme mehr für Universität Leipzig ... als Austragungsort des XXIX Colloquium Spectroscopicum Internationale im Herbst 1995 Das XXVII Colloquium Spectroscopi cum Internationale (XXVIICSI) wurde von der Norwegischen Chemischen Gesell schaft vom 9.-14.6.91 in Bergen, Norwe gen, organisiert. Es stand unter dem Schutz derlUPAC (International Union of Pure and Applied Chemistry) - einer Organisation der UNO - und wurde von 4 Pre- bzw. Post- symposia begleitet. 650 Spektroskopiker aus 42 Staaten aller Kontinente nahmen an der internationalen Spitzenkonferenz der Atom- und Molekül- Spektroskopie teil. Es wurden 18 Plenar-, 33 Haupt- und 133 Diskussionsvorträge gehal ten sowie ca. 250 Poster präsentiert.. Von der Sektion Chemie der Universität Leipzig war Prof. Dr. sc. K. Dittrich zu ei nem Hauptvortrag über „Trace analysis by means of athermal plasmas" eingeladen worden. Den Satzungen der Konferenz gemäß wird durch das National Delegates Meeting der Tagungsort der übernächsten Konferenz (1995) gewählt. Bewerbungen lagen seitens des Deutschen Arbeitskreises für Spektro skopie (DASp), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) für Leipzig und der Österreichischen Gesellschaft für analyti sche Chemie für Wien vor. Die beiden DASp-Vorstandsmitglieder und National Delegates Deutschlands, Prof. Dr. H. Nickel, Direktordes Instituts für Re aktorwerkstoffe des Forschungszentrums Jülich, und Prof. Dr. K. Dittrich, Universität Leipzig, und die weiteren anwesenden DASp-Vorstandsmitglieder Dr. J. Dahmen, Merck AG, Darmstadt, Prof. Dr. B. Schra der, Universität Essen und Prof. Dr. R. Sal zer, Technische Unviersität Dresden, war ben für den Tagungsort Leipzig und seine Universität unter Nennung der wissen schaftlichen, historischen, kulturellen und politischen Bedeutung Leipzigs. Österreich hatte erst einmal - 1955 in Gmünden - das V CSI organisiert, während Deutschland die Veranstaltung bereits drei mal - 1953, 1971 und 1985 - ausgerichtet hatte. Am National Delegates Meeting nahmen 27 Staaten von 6 Kontinenten teil, die in ge heimer, schriftlicher Wahl abstimmten. Die Auszählung durch den IUPAC-Vertreter er gab ein Verhältnis von 14 zu 13 für Leipzig. Somit wird das XXIX Colloquium Spec troscopicum Internationale Ende Au gust/Anfang September 1995 an der Uni versität Leipzig ausgerichtet werden. Es wird begleitet werden von einer Reihe Pre- und Postsymposia in anderen Städten Sach sens, Thüringens, Sachsen-Anhalts und Brandenburgs. Es gilt, die gute Tradition dieser internationalen Konferenz, die be reits in vielen Städten der Welt (Auswahl der letzten 15 Jahre: Grenoble (F), Philadel phia (USA), Prag (CSSR), Cambridge (UK), Tokyo (JPN), Amsterdam (NL), Gar misch-Partenkirchen (D), Toronto (CDN), Sofia (BG), Bergen (N), 1993 York (UK) or ganisiert wurde, fortzusetzen. Dazu wün sche ich dem Leipziger Konferenzpräsiden ten und seinen Mitstreitern viel Erfolg. Prof. Dr. R. SALZER Praktikum in Europa und Übersee vermittelt Bewerbungen beim Akademischen Auslandsamt möglich Vermittlung von Praktikantenplätzen für Studenten der Sektionen Physik, Chemie, Mathematik, Informatik, Agrarwissenschaft, Tierproduktion und Tropische Landwirtschaft. Das deutsche Komitee der „Interna tional Association for the Exchange of Students for Technical Experience" (IAESTE), das im Deutschen Akade mischen Austauschdienst/Bonn einge bunden ist, vermittelt fachbezogene Praktika an Studenten deutscher Hoch schulen in den Fachrichtungen Ingeni eur- und Naturwissenschaften, Land- und Forstwirtschaft. Voraussetzung für ein Praktikum im europäischen Ausland sind mindestens zwei absolvierte Fach semester vor Praktikumsbeginn; für ein Überseepraktikum ist der Nachweis der Vordiplomprüfung oder eines min destens 4semestrigen Grundstudiums mit gleichwertigem Examenabschluß zu erbringen. Die Bewerber müssen ihre fachliche und sprachliche Qualifikation nachwei sen. Sofern nicht die Umgangssprache des Gastlandes gefordert ist, müssen gute Englischkenntnisse vorhanden sein. Die Praktikumsdauer liegt in der Re gel bei 2-3 Monaten, überwiegend während der Sommersemesterferien. Praktikantenplätze werden nicht für einen konkreten Bewerber gesucht, son dern auf die uns angebotenen Plätze ver ¬ mitteln wir geeignete Bewerber. Der Praktikant erhält im Gastland für seine Tätigkeit eine Vergütung zur Deckung der Lebensunterhaltskosten. Studenten, welche an solchem Platz interessiert sind, müßten ihre Bewer bungsunterlagen bis spätestens 20.9. 1991 einreichen. Bewerber melden sich bitte im: Akademischen Auslandsamt / IAESTE Hauptgebäude der Universität 111. Etage/Zimmer 3-18 Frau Löwe Lektoren für Deutsch in Asien gesucht Der Deutsche Akademische Aus tauschdienst sucht in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeit Lekto ren für Deutsche Sprache, Literatur und Landeskunde für Hochschulen in Asi en. Lektoratsstellen sind in Indonesien, Japan und der Republik Korea zu be setzen. Weitere Informationen zu den Kondi tionen sind über das Akademische Aus landsamt der Universität Leipzig er hältlich. Personalia Theologische Fakultät Mit Wirkung vom 25. Juni 1991 wurde Prof. Dr. Dr. Günther Wartenberg als De kan abberufen. Berufen wurde als Dekan Doz. Dr. sc. theol. Martin Petzoldt, als Prodekan Prof. Dr. sc. theol. Helmar Junghans. Ausschreibung Der Universitätsbereich Medizin der Leipziger Universität schreibt die Stelle des Leiters der Medizinischen Fachschule (Ausbildungsstätte) mit Wirkung vom 1. September 1991 aus. In dieser Einrichtung werden alle Medi zinalfachberufe ausgebildet. Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit mit medizini schem Beruf und Hochschulabschluß. Bewerbungen sind an den Prorektor für Medizin der Universität Leipzig, Liebig- Straße 27, O-7010 Leipzig, zu richten. Klein-Paris hilft Frankreich Wir suchen dringend Leipziger, die bereit wären, im kommenden Wintersemester ei ne Studentin oder einen Studenten aus Frankreich aufzunehmen (oder die ein war mes Zimmer zu vermieten haben). Dies be trifft den Zeitraum Anfang Oktober 1991 bis Mitte/Ende Februar 1992 (also Abreise vor Leipziger Frühjahrsmesse). Unsere Studentinnen und Studenten aus Paris, Metz, Lyon und Nizza studieren in Leipzig Germanistik und sind ausgewählte Stipendiaten des Deutsch-Französischen Hochschulkollegs. Sie bieten -jugendlichen Charme und französisches savoir-vivre, - perfekte Französisch-Kenntnisse und die Bereitschaft, diese zum Nutzen ihrer Umgebung anzuwenden, - solide Deutsch-Kenntnisse, ausrei chend für hochdeutsche Konversation, - großes Interesse an Leipzig, an Deutschland und an allen aktuellen Ent wicklungen, - fünf Monatsmieten von jeweils DM 200,- bis DM 300,-, je nach Größe und Stan dard der Unterkunft. „Mein Leipzig lob' ich mir“ sollen diese jungen französischen Goethe-Freaks sagen, wenn sie im Februar 1992 die sächsische Metropole wieder verlassen. Dazu können Sippls Leipziger beitragen. Wenn Sie sich eine Französin oder einen Franzosen reservieren wollen, schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an: Universität Leipzig, Akademisches Aus landsamt, Frau Stein, Augustusplatz 10, Telefon: 7 19 23 61 oder 7 19 23 45. Zur Erholung nach Lößnig/Dölitz Das Grünflächenamt der Stadt Leipzig, Abteilung Naherholung, bietet der Bevöl kerung vielseitige Möglichkeiten für indi viduelle Entspannung oder aktive Erholung, einschließlich kultureller Veranstaltungen. Im Naherholungsgebiet Lößnig/Dölitz kann unter anderem die Minigolfanlage mit Kegelbahn auch für Zusammenkünfte von Seminargruppen, Abteilungen und Arbeits bereichen gegen eine geringe Nutzungsge bühr gemietet werden. Zu Absprachen und Terminvereinbarun gen kann sich jeder Interessierte an Frau Müller, Tel. 31 00 50, wenden. Wichtige Rolle in den Veränderungen Mit großem Bedauern habe ich die Entscheidung der Universitätsleitung zur Kenntnis genommen, das Erschei nen der UZ einzustellen. Man muß kein Medienwissenschaftler sein, um zu wis sen, welche Rolle Printmedien in mo dernen Gesellschaften spielen (kön nen). Gerade hierzuländle Aufgewach sene wissen um die stabilisierende Funktion von Zeitungen in undemokra tischen Staaten. Auch die UZ legte in ih rer Geschichte davon „beredtes“ Zeug nis ab. In den Jahren vor der Wende brachte sie nicht einmal soviel Eigen ständigkeit auf wie Frau Elster gegen über ihrem „roten“ Pendant. Umso bemerkenswerter ist der Wan del, den die UZ unter neuer Leitung in den letzten anderthalb Jahren zu einem Forum für alle an der weiteren Ent wicklung unserer Alma mater Interes sierten durchlief. In dieser Zeitung wur den eine breite Diskussion um die Uni versitätsverfassung geführt, konzeptio nelle Überlegungen zur Demokratisie rung der sächsischen Hochschulland schaft vorgestellt, die Bildung neuer Gremien (wie dem Personalrat) beglei tet, Positionspapiere wie der der „In itiativgruppe zur demokratischen Er neuerung der Universität“ publik ge macht und die „Abwicklung“ samt der (Nicht-)Reaktionen auf sie breit doku mentiert. (Allein letzteres macht die UZ zu einer wichtigen Quelle späterer hi storischer Forschung zu einem in der deutschen Wissenschaftsgeschichte fast einmaligen Prozeß.) Die UZ war Forum wichtiger Auseinandersetzungen um Schuld und Sühne, um die Übernahme resp. Verweigerung der Übernahme von Verantwortung für die Geschichte der Leipziger Universität in der stalinisti schen Ära. Man muß bei weitem nicht mit jedem in der UZ erschienenen Beitrag einver standen sein, um sagen zu können, daß unsere UZ eine wichtige Rolle in den Veränderungen der Universität gespielt hat. Angesichts der einschneidenden Eingriffe, die der Universität zweifellos noch bevorstehen, ist es umso bedauer licher, daß diese nun nicht mehr in und von der UZ transparent gemacht und durch den öffentlichen Gebrauch der Vernunft beeinflußt werden können. Ich befürchte, die Entscheidung der Universitätsleitung - aus welchen Mo tiven und wie begründet auch immer ge fällt - leistet den Tendenzen des Rück zuges vom öffentlichen Engagement auf die scheinbare private Sphäre, der Selbstbeschränkung der eigenen Ver antwortlichkeit auf das jeweils nur ei gene Wohl und Wehe, der Entsolidari- sierung, des Ausbaus von Anpassungs- und Unterordnungsstrukturen und der Flucht aus der Verantwortung für die ei gene Biographie Vorschub. Dies mag nicht gewollt sein, aber es sind die wahr scheinlichen Effekte. Das Licht, das die UZ im letzten Jahr auf so manchen Vorgang und so manche Person warf, wird dieser Universität fehlen. Dr. RICHARD RAATZSCH Schwer schließbare Lücke bleibt Sehr geehrter Herr Rosan, über ein auch an dieser Universität konkurrenzloses Medium, den „Busch funk“, habe ich zum ersten Mal vom be vorstehenden Ende der UZ erfahren; Nachfragen bestätigten diese Nach richt. Möglicherweise sind Sie als Chef redakteur der falsche Adressat, doch es drängt mich. Ihnen mitzuteilen, daß ich diesen Gang der Dinge sehr bedauere. Zwar ereilt die UZ weder als erste noch als einzige dieses Schicksal im ost deutschen Blätterwald. Der seriös-libe rale „Morgen“, das feuilletonistisch-ur- bane „Leipziger Sonntagsblatt“, die schräg-alternative „DAZ“, um nur eini ge zu nennen, gingen ihr in den letzten Wochen voran. Aber es schmerzt mich, daß der (m. E. weitgehend gelungene) Wandlungsprozeß vom nicht lesbaren Hofberichterstattungsorgan der frühe ren SED-Kreisleitung zur Tribüne eines wirklich pluralistischen Diskurses nun abgebrochen wird. Vor allem hinterläßt die UZ an der Universität Leipzig eine schwer zu schließende Lücke. Es war ihr gelun gen, in der aufregenden, manchmal tur bulenten, manchmal lähmenden Zeit des Umbruchs und der Erneuerung ein ganz wichtiges Stück Öffentlichkeit zu bilden. Hier waren Informationen zu er halten, verschiedene Meinungen ken nenzulernen und mancher Streit zu ver folgen. Die verschiedenen Gremien ka men ebenso zu Wort wie Einzelperso nen. Eine Universität im Umbruch benötigt ein solches Medium dringend. Andernfalls werden die Transparenz in ihren Mauern, die Kommunikation zwi schen ihren Angehörigen und die Parti- zipation zwangsläufig Schaden neh men. Mehrere Kollegen (vom Studen ten über den Verwaltungsbeamten bis zum C-4-Professor) verschiedener westdeutscher Universitäten haben mir mehr als einmal gesagt, wie sehr sie sich eine Universitätszeitung wie die Leip ziger (nach der Wende versteht sich) für ihre Hohen Schulen wünschten - trotz anderer, hier nicht vorhandener Kom munikationsmöglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen. Es geht doch nicht um die Bewahrung einer mittlerweile schon angestaubten Nische, in der frustrierte Ostdeutsche ihrer Larmoyanz (Weinerlichkeit - d. Red.) freien Lauf lassen könnten, son dern um eine sachliche, bündige und möglichst effektive Kommunikation über Instituts- und Disziplingrenzen hinweg. Die Existenz oder Nichtexi stenz einer solchen Kommunikation zeitigt mit Sicherheit fühlbare, wenn gleich nicht quantifizierbare Auswir kungen auf das Klima, die Streitkultur und die Kollegialität an unserer Uni versität. Gewiß, in Perioden angespannter Fi nanzlage sind auch mitunter schmerz hafte Prioritätensetzungen unvermeid lich. Aber gibt es mittels Einsparungen, Preiserhöhung (vielleicht auf 50 Pfen nig) und verstärkte Anzeigenakquirie rung wirklich keine Möglichkeit, das Blatt zu halten? Sollte das Ende der UZ unwiderruf lich sein, bliebe mir lediglich. Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbei tern herzlich zu danken. Ich weiß, daß nicht wenige Univer sitätsangehörige meine Meinung teilen: In einem komplizierten und bedeutsa men Abschnitt ihrer Geschichte hat sich das UZ-Team um die Alma mater Lip- siensis verdient gemacht. Dr. ROLF MÜLLER-SYRING Anmerkung: Besten Dank für Ihre guten Worte, aber leider bin ich tatsäch lich der „falsche Adressat“. Ich habe zwar (noch) die Verantwortung für die Arbeit des UZ-Teams, aber nicht die Freiheit, über die Fortführung dieser Ar beit zu entscheiden. HELMUT ROSAN Eindeutig aber war: Gelesen hat man sie! Fast scheint mir symptomatisch, daß ich die eher dürre ADN-Meldung über das bevorstehende Ende unserer UZ in einer anderen Zeitung fand. Ich kannte und kenne Kollegen, die mochten die UZ. Mindestens ebenso- viele rümpften über sie die Nase. Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit, die ja nicht zuletzt auch Medienereig nisse waren, führten gerade in dieser Hinsicht zu teilweise gravierenden Mei nungsänderungen. Oder waren die dann doch gar nicht so erstaunlich? Wie dem auch sei, eindeutig aber war: Gelesen hat man sie! Eine im zu Ende gehenden Semester an unserer Universität immatrikulierte amerikanische Studentin regte ich auf der Suche nach einem Thema für ein Se minarreferat an, die Wandlungen von 1989 ff. in ihrer Widerspiegelung in der UZ zu untersuchen. Dies sei eine prima Idee, meinte sie. Weil es eine benei denswerte Quelle sei. Diese UZ soll es nun nicht mehr ge ben. Ich vermag über die mitgeteilten Gründe kein sachkundiges Urteil abzu geben, hege aber angesichts der in Aus sicht gestellten Alternative eines Maga zins (ein Blick in dieselben der westli chen Universitäten genügt) die Ahnung, daß wir unser wichtigstes Diskussions medium ersatzlos verlieren. Und dabei wäre es gerade jetzt darauf angekom men, den Diskurs an dieser Stelle wei terzuführen ... Dr. sc. GERALD DIESENER, Fachbereich Geschichte
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