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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1991
- Erscheinungsdatum
- 1991
- Sprache
- Deutsch
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- Z. gr. 2. 459
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- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199100000
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- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1991
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- Ausgabe Nr. 1, 07.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 2, 14.01.1991 1
- Ausgabe Nr. 3, 21.01.1991 1
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Letzte Vorstel lung des ATL Als im November 1980 junge Leute das Stück „Kümmert Euch um Mala chow“ von Waleri Agranowski zum An laß nahmen, eine Amateurtheatergruppe zu gründen, ahnten sie wohl nicht, daß diese die nächsten 10 Jahre einen festen Platz im Leipziger Kulturangebot ein nehmen würde. Rund 250 Vorstellungen des Ama teurtheaters Leipzig (ATL) sind es mitt lerweile geworden. Nicht nur die einge schworene Fangemeinde, sondern auch einige tausend andere Leipziger kennen und schätzen das ATL, seine bisher sie ben Inszenierungen, die alle irgendwo zwischen Lachen und Weinen, zwischen Betroffenheit und hintersinnigem Hu mor angesiedelt waren. Möglich wurden Qualität und Anzahl der ATL-Projekte nicht nur durch das Engagement der jun gen Leute, sondern auch durch eine An weisung „von oben“, wonach seit 1981 der damalige VEB POLYGRAPH die Trägerschaft und damit die Kosten für Regie, Technik, Bühnenbild und Aus stattung zu übernehmen hatte. So wurde dem Theater ermöglicht, sich ganz auf die künstlerische Arbeit zu konzentrie ren. Vom Publikum wurden dessen Er gebnisse interessiert angenommen, mit unter regelrecht gefeiert. Obwohl das ATL nie bewußt opposi tionell inszenierte, suchten und fanden „wohlwollende“ Berater und Juroren stets Gründe, die Gruppe trotz des Pu blikumsanklanges von den Arbeiterfest spielen femzuhalten: Im Stück um den straffällig geworde nen Jugendlichen Andrej Malachow vermittelte man „ein falsches Sowjet bild“; im SOMMERNACHTSTRAUM vertrat man einen „ungerechtfertigten Theater- bzw. Kunstanspruch“; in FRÜHLINGS ERWACHEN gar fehlt die „marxistische Interpretation“; in ICH KOMME, PHILADELPHIA gab man sich „politisch unverbindlich“; im „untragbaren“ EQUUS schließlich wur den die Schauspieler „auf Perfektionis- mus getrimmt“. Bei BENT gab es dann keine Berater mehr und - keine Arbei terfestspiele. So waren die Leute um den Schau spielpädagogen Bernd Guhr zwar immer gut für diverse staatliche Auszeichnun gen, ansonsten aber hielt man sie sich lieber auf Distanz. Bis zum Oktober 1989. Während sich in Leipzig alles um die immer stärker werdenden Montags- demos drehte, durfte das ATL sich in Hannover präsentieren. Der Erfolg: EQUUS feierte dort Triumphe bei Pu blikum und Presse gleichermaßen. Und während später Wahl auf Wahl folgte, probte das Theater schon wieder: BENT - ROSA WINKEL von Martin Sherman - die siebte sollte die letzten Inszenie rung werden. Die doppelt ausverkaufte Premiere eröffnete am 20. 10. 1990 ei ne Festwoche zum 10jährigen Bestehen des ATL: 10 Vorstellungen in 8 Tagen. Während das Leipziger Schauspiel zum Beginn der Saison 1990/91 eine Publi kumsflaute hinnehmen mußte, erfüllten sich diesbezügliche Befürchtungen des ATL nicht. Die Krönung der acht aus verkauften Abende wurde FRÜH LINGS ERWACHEN: 300 Zuschauer ließen keinen fußbreit Boden im HdV frei... Ja, vielleicht hätte man schon mit dieser 75. Vorstellung des Wedekind- Stückes aufhören sollen. Trotz aller Eu phorie deutete sich das Ende an: Trä gerbetrieb (mittlerweile) BREHMER GmbH hatte den Vertrag gekündigt; künstlerischer Leiter Bernd Guhr ver ließ aus vor allem beruflichen Gründen das ATL; Spielstätte HdV drohte und droht zusammenzufallen; das Zielpubli kum wurde und wird durch die Fehlent scheidungen der Politiker gen Westen getrieben; die hier bleiben, können sich bald nicht einmal mehr den Besuch des ATL leisten ... Wenn am Ende der letzten ATL-Vor stellung die letzten Takte des in BENT verwendeten finster-melancholischen/ trotzig-aufschreienden „Troy“ von Si nead O'Connor verklingen, wird man cher nicht nur mit einiger Sentimenta lität an 10 Jahre Theaterarbeit zurück denken, sondern auch nach vom, an die für viele einigermaßen hoffnungslose Zukunft. Hoffnungslos vielleicht auch deshalb, weil mit dem ATL wieder ein Stück hei matlicher Geborgenheit den Bach runter geht. GEORG BIEGHOLDT Termin der letzten Vorstellung: 2. 6., 19.30 Uhr, HdV • „BENT“ Er war einmal in Amerika Dirigent des Leipziger Universitätschores, Wolfgang Unger, vom 24. 4. bis 6. 5. 1991 gefeierter Gast im Staate New Jersey Einer Einladung der Rutgers Uni- versity folgend, leitete Wolfgang Un ger als Gastdirigent das diesjährige Musikfestival, das die berühmte ame rikanische Universität regelmäßig durchführt. Das Festival befaßte sich in seinen vielfältigen Veranstaltungen mit den großen Chortraditionen Deutschlands, insbesondere mit de nen Sachsens. Die beiden von Wolfgang Unger ge leiteten Konzerte, u. a. mit der Bach kantate „Gelobt sei der Herr“ (BWV 129), Psalmenvertonungen von Hein rich Schütz und der „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 317) wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen und in der Prese aus führlich und begeistert besprochen. Das traditionelle Symposium des Festivals widmete sich beziehungs voll solchen Themen wie „Ein Überblick über das Schaffen von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mo zart“ (Dr. Elke Zitzeisberger, Rutgers University), „Die Welt des Heinrich Schütz“ (Dr. Kenneth Wilson, Ne wark), „Bach und Mozart - Mozart und die Barockmusik“ (Prof. Dr. Al fred Mann, Eastman School of Mu sic). Wolfgang Unger sprach über die „Gegenwärtige Entwicklung von Kunst und Kultur im Osten Deutsch lands“. Eine umfangreiche Ausstel lung und Dokumentation „The Great Choral Traditions of Saxony“ berei cherte das stark beachtete Festival. „Der fast vierzehntägige Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Ame rika beeindruckte mich auf vielfältig ste Weise sehr stark. Zunächst ist es schon erstaunlich, wie die amerikani schen Musiker und Chorsänger, die ja meist in der europäischen Musiktra dition nicht so verwurzelt sind, sich für die Musik eines Schütz, Bach oder Mozart begeistern lassen. Darüber hinaus lernte ich New York kennen und lieben, soweit das in der Kürze der Zeit überhaupt möglich ist. Dazu gehörten Besuche in der .Metropoli tan Opera', der New Yorker Philhar monie oder ein Broadway-Bummel ebenso wie der Rundgang durch das Chinesische Viertel der Weltmetropo le - allerdings auch eine Stadt mit un übersehbaren krassen Gegensätzen“, berichtete der Chorleiter. Natürlich gab es auch eine Wieder begegnung mit Dr. John Eric Floreen - den Leipziger Konzertfreunden ja längst kein Unbekannter mehr. Er ist Chef des Universitätschores der Rut gers University (Newark) und diri gierte bereits zweimal in der Leipzi ger Nikolaikirche Konzerte unseres Universitätschores: 1985 Bachs Weihnachtsoratorium und 1990 die Bachsche Johannespassion, wovon die UZ jeweils ausführlich berichte te. thembutthequestionofwhattheywin 38? E2355288MMMBmaammfa a be doing their lives laka MH 582855200284895106 2 m‘ ■ f i nger uidatha sigh E8I 29882 --828092494 a”h At is finanlat supprt of 5323838922886*222288. eom-u" L, m E5NF“aF2gMädM8HUAASN - nt rrg T: - - ; , prem- KS"«« H:85828828MEM 3 92 um on cultural and athletic ercelleme 5 • II o diff>cjlt to cay what will hap- 583 825588*“‘-4888 pen The university wishes to sup- ■■ 640521862282842282884 mTGüb but 11 Keg 52958282263882. 122e88 . trabletodoremamstbecen 88924238x688 • -1edin:f- Ezämen88ea turn n a-- be MF 2653383 able to do. with a cutback in the "40GMMMH6SMMA ‘ • -'iHNWHM । number of concerts. We used to per- Pt 6,3085 form 10 to iS major concerts a year. Wolfgang Unger rehearses wlth the Rutgers Newark University Chorui Mow.we expect tobe performing half for Sunday’s concert In Newark , (Mtmanv thecondoctorsaid. ContinuedfromPagesi- b of papal power in the Leipzig’s senburg Castle, with momentous qwences for modern Christianity. one time or another, Leipzig has meEEuEFM m I -**TheStar-Ledger friDAY May 3, 1991 5 : Leipzig direefor leads New Jersey Choral Fest Spring LEIPZIG ’HEIR’ LEADS N.J. CHORAL FESTIVAL Wolfgang Unger, director ol the University of Leipzig Choir in Germany, will make bis first ■ appearance in America April 28- At 3 p.m. on May 5, Unger will be the guest conductor ol a Gala ChoravOrchestral Concert at the Second Presbyterian Church, hosts Choral festival of the Philharmonie Orchestra. Halle, and currently conducts the Thuringerischen Akademischen Singkreis, a regional Chorus which recently recorded works of Zelenka and Hasse Unger, who THE STATE UNIVERSITY OF NEW JERSEY RUTGERS m Cagpss at Newark na Unger, director ot theun unWeVsit» emssää— ' -sB-nealtenrtimige Zwischen Singen und Sinken Der Fakt ist nicht neu: Thomaskantor Prof. Hans-Joachim Rötzsch hatte Kon takte zur Stasi. Seit Ende des vergan genen Jahres wissen es diejenigen, die mit ihm zusammenarbeiten. Noch im Februar wertete man es als „ein ermu tigendes Zeichen“, daß OBM Dr. Hin rich Lehmann-Grube nach Prüfung der Umstände und allem, was er wisse, den Kantor in Amt und Würden beläßt. Das war, denn nun bescherte der Hauptaus schuß ein böses Frühlingserwachen: Prof. Rötzsch muß gehen, „um Schaden abzuwenden“. Wie schon in kalten Wintertagen steht der Chor zu und hinter seinem Kantor, denn in erster Linie „durch ihn ist der Chor das, was er heute ist“. „Wir möchten auch weiterhin mit ihm Zu sammenarbeiten“, sagt Ralf Bergmann, der Domesticus der Thomaner. „Wir können die Entscheidung nicht akzep tieren.“ Prof. Rötzsch setzte sich zeit seines Wirkens ab 1972 ausschließlich für die Interessen des Chores ein, auch mit seinen Kontakten zur Stasi. „Scha den ist keinem entstanden.“ Schaden entsteht, wenn jetzt die Zusammenar beit abrupt beendet wird. Noch singen die Thomaner und noch ist Prof. Hans-Joachim Rötzsch ihr Kantor und künstlerischer Leiter. Daß dies so bleiben möge, dafür werden die Thomaner und ihre Eltern kämpfen. Sie verwundert, daß bei der Entschei dungsfindung keiner aus ihren Reihen gehört wurde, wo sie es doch sind, die den Kantor aus der fast zwei Jahrzehn te langen gemeinsamen Arbeit kennen. Und so verschaffen sich die Jungen Gehör auf ihre Weise, sie singen: Mo tetten am Wochenende, Konzerte im In- und Ausland... und sie singen im Stadt ¬ parlament, um auf ihre Sorgen und Nö te aufmerksam zu machen. Zur Presse konferenz, auf der der Beschluß zur Entlassung an die Öffentlichkeit ge langte, sorgten sie mit unkonventionel len Mitteln für Kenntnisnahme ihres Standpunktes: „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf*. Zu Gehör gebracht die Motette, die sie schon in der ersten Sitzung des Stadtparlaments sangen, und in der es heißt: „Sie wissen nicht, was sie wissen sollen“. Das Stadthaus reagierte nicht. Inzwi schen fordern Freunde und Förderer des Chores zum Boykott der Konzerte auf. Eben das wollten Jungen und Eltern vermeiden, die Stadtvertreter sollen beim Überdenken der Entscheidung ihr Gesicht nicht verlieren. Doch diese steht felsenfest fest. Auf den Brief der Elternvertreter vom 14. 5. an OBM Lehmann-Grube, der den Vorschlag ei ner gemeinsamen Sitzung von Hauptausschuß, Vertretern des Chores, der Eltern, des Kirchenvorstandes und der Alumnatsleitung unterbreitete, rea gierte der OBM negativ. “Ihrer mit Nachdruck vorgetragenen Bitte um Einberufung einer Sondersitzung des Hauptausschusses werde ich nicht ent sprechen. Das Ausscheiden des Prof. Hans-Joachim Rötzsch aus dem Amt des Thomaskantor ist beschlossen und vollzogen.“ Auch in diesem Sinne ve- lief das Gespräch am 17. 5. von Eltern und Mitgliedern eben jenes Hauptaus schusses, es war schwer umkämpft und letztlich vermittelt durch Stadtpräsi dent Magirius. Doch es verhärtete nur die Fronten. „Noch ist kein nennenswerter Scha den entstanden. Wir sind zum ordentli ¬ chen Arbeiten fähig“, so Ralf Berg- mann. Wie lange noch? Die Eltern ver- weisen auf die psychische Belastung ih rer Kinder, schließlich wird ihnen mit ihrem Kantor die integrierende Vaterfi gur genommen. Und was folgt seinem Ausscheiden? Die Thomaner haben den Dresdner Kreuzchor vor Augen, dort sucht man seit fast einem Jahr vergeb lich einen neuen Kantor. Was das künst lerisch bedeutet, ist erschreckend, das Niveau sinkt. Noch hat man in Leipzig für die Arbeit nach Rötzsch keine Kon zeption. Wer sollte diese auch haben, wenn nicht die Thomaner selbst? Und diese sehen ihre Zukunft nur mit Hans- Joachim Rötzsch. Da sie die vergangene Zeit bis zur Wende nicht miterlebt haben und so wohl die früheren Vorgänge als auch die heutigen Versuche, mit dieser schlim men Vergangenheit irgendwie fertig zu werden, weder mit dem Kopf noch mit den Gefühlen nachvollziehen können, enthalten sich die Stadtväter auch wei terhin jeglicher Bewertung (nicht Ent scheidung), andererseits verurteilen sie aber die Betroffenen zum Schweigen; so ist die Zukunft und Qualität des Thomanerchores in Zweifel zu ziehen. „Mitbestimmung hört nicht an der Wahlurne auf“, und so gründeten die Thomaner, ihre Eltern und ihre Freun de eine Bürgerinitiative. Schon über Pfingsten aktiv, sammelt man Unter schriften. Lauter werden die Rufe nach Streik, dazu soll und darf es nicht kom men. Setzen wir wahre Zeichen, denn der Thomanerchor ist ein Wahrzeichen unserer Stadt. HENNER KOTTE Moritzbastei 3. 6., 20 Uhr, VT: Lesung Christa Wolf 6. 6., 20 Uhr, UK: Pro familia 6. 6., 20 Uhr, VT: Bewerbungsstrategien für Hochschul- absolventen/Verband deutscher Ingeni eure 7. 6., 20 Uhr, Cafe: Ausstellungseröffnung 8.6. , 14 Uhr und 19 Uhr: Öko-Fete 8. 6., 14 Uhr, Schillerpark: Kinderfest 10. 6., 20 Uhr, VT: „Molotowcocktail auf dem Rande des Bettes“ Lyrik der 80er Jahre II. 6., 20 Uhr, Cafe: „Lyrik zum Wegschmeißen“ 13. 6.-16. 6.: VII. Leipziger Rockfestival und 1. Rockwettbewerb academixer 1.6./2. 6., 4.-9. 6., 11 .-15. 6., jeweils 20 Uhr: ... alles gelaufen... 16. 6., 20 Uhr: EXTRA mit Bernd Vogel 18. 6.-23. 6., 25. 6.-27. 6., jeweils 20 Uhr: Flucht nach vorn Institut Franais 12. 6., 19.30 Uhr, Museum der bildenden Künste, Klinger-Saal: Begegnung mit dem französischen Schriftsteller Didier Daeninckx (in frz. Sprache) 19.6., 19.30 Uhrebd.: Karl-Heinz Götze: Orte, die nach Thymian duften? Ansichten von der Cöte d'Azur (in dt. Sprache) Bosehaus 1. 6., 19.30 Uhr: Werke von W. A. Mozart und F. Schu bert Neues Leipziger Streichquartett 7. 6., 19.30 Uhr: Werke von Ch. Ph. E. Bach, G. Doni- zetti, F. S. Geminiani, J.-X. Lefevre und G. Sciroli 12.6., 19.30 Uhr: Sonderkonzert im Alten Rathaus, Fest saal Gemeinschaftskonzert der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten Johann Sebastian Bach und der Leipziger Mu sikgesellschaft 16. 6., 19.30 Uhr: Französische Musik für Harfe, Flöte und Gesang Werke von J. Bondon, C. Debussy, G. Faure, J. Francaix, M. Ravel und C. Salsze- do Jazztage Dialoge Der Jazzklub Leipzig organi siert 1991, unterstützt von der Moritzbastei und der Stadt Leip zig, zum 15. Mal die „Leipziger Jazztage“ in der Zeit vom 27. bis 30. Juni. Sie sind das bedeutend ste Festival des modernen Jazz in den neuen Bundesländern. Es ist gelungen, das Leipziger Opern haus als Veranstaltungsort zu binden. Damit ist ein dem Ju biläumsfestival angemessener Rahmen gegeben. Elegie Mit ELEGIE FÜR JUNGE LIE BENDE wird gegenwärtig an der Oper Leipzig die erste Oper von Hans Werner Henze in der Messe stadt Leipzig herausgebracht. Die Inszenierung liegt in den Händen von Günter Lohse, der dieses Werk bereits in Klagenfurt und Sankt Gallen mit großem Erfolg insze niert hatte. Die musikalische Lei tung hat Roger Epple aus München übernommen, die Ausstattung be sorgt Bernhard Schröter (Premiere war am 16. 5.). Spielleute Eine neue Reihe mit Klassik, Jazz und Avantgarde öffnet das Neue Rathaus als ein Ort musika lischer. Begegnungen. Nach dem gelungenen Auftakt mit dem Jazz pianisten Joachim Kühn ging es am Mittwoch, dem 8. Mai, in die Welt des Mittelalters. Die Leipzi ger „Ioculatores" - junge Musi kanten, alle erst um die zwanzig - haben sich darauf spezialisiert und spielten auf alten, fast ver gessenen Instrumenten. Sie traten in historischen Kostümen auf und holten die Schönheit einer längst vergangenen Epoche in die Ge genwart. Auf der neu ausgestatteten Probe bühne des Leipziger Opernhauses hat te am 21. April ein Kammertanzabend unter dem Titel DIALOGE - FORUM JUNGER CHOREOGRAPHEN erfolg reich Premiere (siehe auch UZ 15/ S.6). Acht angehende Choreographen stell ten dem Publikum eigene Arbeiten vor, die von den Mitgliedern der Ballett Company der Oper Leipzig mit viel Einsatz umgesetzt wurden. Die künst lerische Leitung lag in den Händen des international bekannten Choreogra phen Prof. Dietmar Seyffert, der mit seiner Choreographieausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin international Maßstäbe bei der Nachwuchsförderung setzt. Die nächste Vorstellung findet am 28. Mai, 19.30 Uhr, auf der Probebühne des Opernhauses statt (Eingang Kellerthea ter). Mario Schröder- SPIEGELUNG -(Chri stoph Böhm, Frank Schilcher) Foto: Birkigt UZapfen Neuer Fortschritt im sozialen Bereich Der Chef des Sozialamtes bringt ein Opfer Heinrich Sauerampfer ist ein Mann der Tat. Nicht nur seine Frau bestätigt dies von Tag zu Tag neu, auch er selbst weiß es zu schätzen. Zudem ist er richtig mittelblond, muskulös, von geradem Wuchs und spielt in seiner Freizeit ganz mani erlich Pauke. Freilich nur, wenn dazu Zeit bleibt. Sein Engagement im öffentlichen Leben weiter zu trainieren, ent schloß er sich kürzlich, seinen Tätigkeitsbereich grundlegend zu verändern. Als Leiter des Sozial amtes ordnete er an: „Unsere Bürger kommen mit ihren Sorgen zu uns und wir haben nicht genug qualifizierte Hände, um die vielen Tränen zu stillen. Was wir brauchen, ist junges, dy namisches Personal. Lächelnd, in freundliche Farben gekleidet, mit Beinen (wenn möglich), die unsere Menschen ihren Kummer vergessen lassen. Und viel Herz. Nicht ir gendwelche Resignierten vom Ar beitsamt, sondern Frischware, de rer unsere Einrichtung ganz offen sichtlich bedarf. Ich werde also ei ne Ausschreibung verfassen. Ruhe! Ich arbeite! AUSSCHREIBUNG Das Sozialamt bietet charakter festen jungen Leuten die Chance, sich eine dauerhafte, abwechs lungsreiche Tätigkeit, anständiges Gehalt und Wohnung zu sichern. Einige ausgewählte Arbeitsge biete: 1. Tröstung der Bürger (Wird nicht weiter untergliedert, da dem mitfühlenden Mitmenschen bereits an dieser Stelle alles klar ist) (anspornendes Gehalt!) 2. Leibesvisitation am Hilfesu chenden Selbstverständlich können Bitt steller, die mehr als 2 DM bei sich haben, nicht wirklich ernstgenom men werden. Wo kämen wir denn da hin? 3. Kontrolle der Verhaltensre geln für Sozialhilfeempfänger Hervorstechend natürlich der Punkt der Energieeinsparung: - Kontrolle der individuellen Eß gewohnheiten: Ein Sozialhilfeemp fänger darf z. B. keine Feinfrost mittel bei sich zu Hause aufbewah ren bzw. essen, da der Aufwand an Kühlenergie und zusätzlich not wendige Schmelzwärme vom Standpunkt des Gebenden nicht als gerechtfertigt angesehen wird. Der Gebende ist das Sozialamt, also wir. Die Notwendigkeit der Einhal tung eines Mindestmaßes an Le bensmitteln ist für uns nicht zwin gend, wichtiger aber, daß die Ta gesration in keinem Falle über schritten wird. - Kontrolle der Fenstersauher- keit: Die Lichtdurchlässigkeit ist selbstverständlich ein weiteres En ergieproblem! - Kontrolle der Lebensgewohn heiten: Sozialhilfeempfänger ha ben sich viermal am Tag zu wa schen, kalt, und sich nur, wenn es not tut, außer Haus zu begeben, um die wenige Kleidung zu schonen, die sie besitzen dürfen. (Dies seien nur einige wenige Punkte der not wendigen Maßnahmen. Für die Un tersuchung wird kostenlos ein Dienstwagen rund um die Uhr zur Verfügung gestellt.) 4. Ziehung der Glücklichen, die schließlich Geld bekommen trotz allem, nach innerbetrieblichen Spielregeln. (Daß die Großmutter eines So zialhilfeempfängers keinen einzi gen Silberlöffel mehr besitzen darf, sonst wäre ja die ganze Bet telei lächerlich, setzen wir als be kannt voraus.)“ Nach Verfassung dieses Papiers suchte Sauerampfer den Landesva ter Wiedehopf persönlich auf, um sich von ihm anerkennend die Schulter tätscheln zu lassen. Der begeisterte Schlag des Politikers fiel jedoch allzu kräftig aus, so daß Heinrich eine Weile seinen rechten Arm schonen mußte. Seine Se kretärin bot sich zwar an, ihm als rechte Hand zu dienen, doch was ist eine Hand schon gegen einen ganzen Arm? Aber der Sozialchef blieb guten Mutes: „Mein Arm für die Armen, so soll es sein, wenig stens bis er geheilt ist. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!“ A. HÄNSEL
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