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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1990
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6 KULTUR / UNTERHALTUNG 26. März 1990 UZ/11 Die schwere Last der Steine und der keinen seiner zahlreichen Agierenden vordergründig preisgibt. Wirkung bezieht er vor allem durch Schauspieler: Krystyna Stypul- kowska in der Rolle der Katrin Klee, für DEFA-Verhältnisse frisch und unverbraucht, Eberhard Esche, der den Horrath mit sparsamen, bei nahe kargen Gesten zeichnet, Ge fühlsstimmungen zumeist über das Gesicht mitteilt, die Zerrissenheit ei nes Funktionärs zwischen Pflicht und Neigung glaubhaft zu interpre tieren vermag. Und da ist natürlich Manfred Krug in der Rolle des Han nes Balla, einer blutvollen Figur in ironischer Aufhebung der frühen DDR-Literatur maßgeblich prägen den Meistergestalten! Der Chef jener „glorreichen Sieben“, ungekrönter König der Baustelle, argwöhnisch beäugt von der Königsebene in sei nem Angehen gegen Mittelmaß und überholte Verhaltensweisen, ist als Selbsthelfer und Held wider Willen im besten Sinne lebende Provoka tion, der jeglicher Nivellierung ins Typische hohnlacht. In Erinnerung bleibt nichts zuletzt Walter Jup, der Passivität und schließliches Auf begehren Hesselbarths subtil gestal tet. Mit Blick auf ein Verfahren wegen „unmoralischen Verhaltens, Karrie- rismus und politisch-ideoloischem Versagen“ werden in Rückblenden anhand einer interessanten Dreiecksgeschichte Problemfelder von einstmals hoher gesellschaftli cher Prägnanz präsentiert, erfolgt angesichts erlebbarer wirtschaftlicher Forcierung ein kritisches Hinter fragen der parallel erreichten Quali tät zwischenmenschlicher Beziehun gen- Sie kommen gleichzeitig auf der Großbaustelle Schköna an, die sym pathische Diplomingenieurin Katrin Klee und der als „ganz Scharfer“ verschriene Parteisekretär Werner Horrath, zwecks spezifischer Pro duktionsförderung, das Mädchen durch wissenschaftlich fundierte Ar beitsorganisation, er vermittels ma- karenkowscher Appelle an die Ver nunft der Produzierenden. Beide prallen auf konforme Leiterfiguren wie Trutmann und Bleibtreu, die vor Zeiten gefaßte Pläne angesichts er wiesener Unbrauchbarkeit dennoch als „heilig“ betrachten und deren wenig sinnvolle Realisierung betrei ben, erleben dumpfe Angepaßtheit etwa des Bauleiters Hesselbarth, und sie müssen sich mit der in ihrem Be- Manfred Krug als Hannes Balla reich tätigen Zimmermannsbrigade Balla arrangieren, die der allgemei nen Anarchie auf eigene Weise trotzt. Der Agitator und der Bri gadeleiter avancieren rasch zu Ge genspielern und empfinden jeder tiefe Zuneigung für Katrin, die schließlich vom verheirateten ( !) Hor rath ein Kind und von Balla nötige Hilfe bei der Alltagsbewältigung empfängt. Der in seinem Gestus hu morvolle Film spart weder Streik noch körperliche Aggressivität sei tens der Arbeiter aus, noch wird verschwiegen, daß in jenen Zeiten private Konflikte zu politischer Re pression genutzt wurden: sowohl Katrin als auch Horrath haben sich aufgrund ihrer unbequemen, nach Veränderung strebenden Haltung vor entsprechenden Gremien zu ver antworten. Horrath versagt dabei zweimal, indem er die Geliebte ver rät und die eigene Familie verspielt. In seinem Falle freilich ist es Balla, der zu Bezirkssekretär Jansen fährt und Rehabilitation erwirkt, da Wer ners Anwesenheit auch der Brigade nutzt; deutlich werden erste Kontu- Foto: DEFA/Schwarz ren einer komplizierten Freund schaft. Katrin allerdings verläßt den Ort ihrer eigentlichen Bestimmung auf der Suche nach einem neuen Anfang. Frank Beyer drehte den Film im Jahr des verhängnisvollen 11. Ple num 1965, unter Bedingungen kul turpolitischer Inquisition also, die realistische Kunst auf den Index setzte und folgerichtig auch diesen Streifen ein Jahr später aß Reaktion auf gelenkten Bürgerzorn von den Leinwänden nahm. Das Werk besitzt dank Karl-Georg Egel bemerkens werte Geschlossenheit; es galt, die ungeheure Stoffülle des frühen und gültigen Romans von Erik Neutsch zu komprimieren, die aus des Au tors Ehrgeiz resultierte, über das Aufzeigen individueller Prolematik hinaus gar in epischer Dimension den Erlebnisraum mitteldeutsche Tiefebene in die Erfahrung der Epo che zu transformieren. Entstanden ist ein mittlerweile nostalgisch an- mutender Film, der im ästhetischen Selbstverständnis der sechziger Jah re wurzelt, viele große, wunderbar zu Ende gespielte Szenen aufweist, Aus heutiger Sicht ist Ambiva lenz des Vorgefundenen nicht zu übersehen, zum einen der historischen Respekt erheischende Mut der Film schöpfer, zum anderen die gegen wärtig so nicht mehr greifende Sicht auf Leben mit verschenktem Rezep tionspotential als bitterer Folge. Das Verdikt gegen diesen und eine Reihe in der Vorgehensweise ähnlicher Fil me kann man nur tragisch nennen, da es den jähen Abbruch einer im Prozeß so nie wieder stattgehabten Synchronität zweier die Massen er reichender Medien, Literatur und Film, bedeutete, einer Übereinstim mung in kritischem Herangehen an eine grundsätzlich bejahte Wirklich keit, die sich trotz des Verzichts auf die Gestaltung tragischer Konse quenzen der Rolle von Kunst als Seismograph sozialer Befindlichkeit bewußt war. „Spur der Steine“ bleibt- ein an sehenswertes und nachdrücklich zu empfehlendes Werk, das seinen Platz in unserer Filmgeschichte behaupten wird! HANS-PETER LAUSCHKE, Sekt 1 . Germ.,/Literaturwiss. Gastvorlesungen Ausstellungs-Tip an der Sektion Germanistik/ Wo man singt... ... da laß dich ruhig nieder, heißt es in einem alten deut schen Sprichwort. Und erst recht, wenn es um einen gu ten Zweck geht. Der Stu dentenchor der Sektion TAS der KMU lädt am Donners tag, 5. April. 19 Uhr, zu einem Benefizkonzert in den Hör saal 19 ein. Der Erlös dieser Veranstaltung soll der Augen klinik der Universität zugute kommen. Zu hören sein wer den Ausschnitte aus dem letz ten Gewandhauskonzert. Das reicht von zünftigen Stu dentenliedern über deutsche Volkslieder bis hin zu Wer ken des Griechen Mikis Theo dorakis. Also, nicht vergessen: 5. April, 19 Uhr im Hörsaal 19 der KMU! Literaturwissenschaft — Lehrstuhl Literatur 18. Jh. 29. 3. Prof. Dr. Rudolf Minz, Leip zig Zur Geschichte des deutschen Theaters im 18. Jahrhundert 12. 4. Prof. Dr. Dr. Kurt Nowak. Leipzig Romantik-Religion-Utopie. Zum Religionsverständnis Schleichermachers und Cha teaubriands um 1800 26. 4. Dr. Inge Rippmann, Basel * Börne, Heine und die „Kunstperi ode“ 10. 5. Prof. Dr. W. Daniel Wilson, Berkeley Illuminatentum und Verschwö rungstheorie im klassisch-roman tischen Weimar/Jena 24. 5. Prof. Dr. Dirk Grathoff. Oldenburg Heinrich von Kleist (Die Vorlesungen finden von 14.15 — 15.45 Uhr im Hörsaal 13 statt. Die Ausstellung „Leipziger Kra mermeister — Bildnisse von Vorste hern der Leipziger Kramerinnung 1630 — 1870“ wurde am Dienstag, dem 13. März 1990 im Museum der bildenden Künste Leipzig eröffnet. Die umfangreiche Porträtgalerie der- Kramermeister ist ein einzigar tiges Dokument der Leipziger Han delsgeschichte und des bürgerlichen Selbstbewußtseins. Eine ganze Reihe dieser Bildnisse stammt von der Hand namhafter Meister wie Anton Graff und besitzt damit einen hohen Kunstwert. (Pressein formation des Museums) DEFA-Film-Tips Abschiedsdisco — Ein DEFA-Film nach Motiven der gleichnamigen Erzählung von Joachim Nowotny, Regie: Rolf Losansky Rückkehr aus der Wüste — Nach Motiven des gleichnamigen Romans von Konrad Potthoff, Regie: Bern hard Stephan Sprichwörtliches Wo die Herren raufen, müssen die Bauern Haare lassen. Die Herrscher ivechseln nie, es wechseln nur die Namen. Man muß die Ämter den Leuten und nicht die Leute den Ämtern ge ben. Es genügt nicht, Recht zu haben, man muß es auch bekommen. Könige kümmern sich nicht um die Not der Armen. Wer dem Altar dient, muß vom Altar leben. Je mehr Gesetz, je weniger Recht. Strenge Herren regieren nicht lange. Wo man seinen Glauben gelassen hat, muß man ihn wieder suchen. Niemand hat länger Frieden, als seine Nachbarn wollen. Bettler und Borger dürfen nicht wählerisch sein. Aus einem Körnchen Wahrheit bäckt die Lüge einen Laib Brot. (Nachzulesen im Rechtssprichwör terbuch, Lpz. 1987) S tudenten braucht man für das Radfahren nicht zu begei stern. Zwischen Wohnheim. Sektion, Mensa und andere: Punkten in der Leipziger Innen stadt ist das Rad ein schnelle beliebtes und für die kurz: Strecken ein ideales Verkehr, mittel. Doch die schlechte Leip ziger Luft und die Autoabgas, können die Lust auf’s Radel ver miesen. So gilt- der Autoverkeh’ als Verursacher von bereits 41 bis 85 Prozent der Luftver schmutzung. Daneben sind von den ohnehin geringen Radwegen (nur 8 Pro Ja, wir wollen mit dem Radel fahr'n zent des Leipziger Straßennetzes sind einseitig mit Radwegen ver sehen) noch 51 Prozent in einem schlechten oder unzumutbaren Zustand, wobei die Radverkehrs führung über Kreuzungen oder über den Ring in das Stadtzen trum mehr Gefahren als Sicher heit in sich birgt. Diesen und wei teren Problemen nahmen sich die Radlerfreunde Leipzigs (im Ökolöwen) an und erarbeiteten in einer Studie zahlreiche Vor schläge für ein durchgängiges, attraktives Radverkehrsnetz in Leipzig. Jedoch ist das Radlerproblem nur im Rahmen einer menschen ¬ freundlichen V erkehrsplanung lösbar. - Deshalb findet am 5. April in der Moritzbastei um 19.30 Uhr ein Podiumsgespräch statt, bei welchem u. a. alle Par teien zu ihrer künftigen Ver kehrsplanung in Leipzig Stellung beziehen müssen Daneben kann man sich bei dieser Gelegenheit auch über das Buch „DDR-Verkehr 2000“ in formieren, das die beiden Auto ren, Dr. Winfried Wolf, Köln, und Prof. Manfred Rochlitz, Dresden, vorstellen werden. Darin wird neben den Ursachen für Schwierigkeiten und Umwelt belastungen durch den Auto verkehr (wie z. B. hoher Roh stoff- und Energieverbrauch, ste tig steigender Flächenverbrauch für den fließenden und ruhenden Verkehr sowie Lärm, Streß und Verkehrsunfälle) auch der mög liche (Irr-)Weg in die totale Autogesellschaft mit all seinen Folgen dargestellt. Ebenfalls auf die Popularisie rung dieser Problematik ausge richtet, soll die für den Welt gesundheitstag, den 7. April, zum Motto: Menschenfreundlich oder autogerechte Innenstadt? ge plante Fahrraddemo durch Leip zig aufmerksam machen. Für die Interessen der „schwächsten“ Verkehrsteil nehmer, der Fußgänger und Roll stuhlfahrer, für ein radfahrer freundliches Leipzig, für faire Partnerschaft zwischen Fußgän gern und Radfahrern, für einen attraktiven öffentlichen Nah verkehr, für Straßenneubau nur noch nach Umweltverträglich keitsprüfung, für eine weitge hend autofreie City und für Un duldsamkeit gegen Parksünder auf Fuß- und Radwegen soll dann demonstriert werden. Mit Transparenten mit Witz, Geist und natürlich mit dem Rad erwarten euch deshalb die Rad lerfreunde Leipzigs, der Ökolöwe und die Öko-Gruppe der Sektion Biowissenschaften um 11.00 Uhr am Mendebrunnen. Ausschreibung Universitäts-Meisterschaften im Hallenhandball Veranstalter: Handball (Fachgruppe) des IfK der KMU VA: R. Pahlitzsch, I. Birk, G. Tannert Teilnehmer: Mannschaften auf Sektions-(Bereichs-)Basis (Studenten, Wissenschaftler, Arbeiter, Angestellte) Termin: Frauen: 9. 5. 90/Männer: 16. 5. 90 Ort: Frauen: Sporthalle Teichstraße; Männer: Sporthalle Tarostraße (Dimitroff-OS) Zeit: ab etwa 17,00 bis 22.00 Uhr L enner der Universitätsge- K schichte ivissen, daß die von Christian Thomasius 1688 her ausgegebenen „Monatshefte“ als er ste deutschsprachige wissenschaftli che Zeitschrift gelten. Nahezu ein Jahrhundert später hat Johann Autograph 1. F. Hilscher Friedrich Hilscher (1753—1817), Ma gister und außerordentlicher Pro fessor an der Universität Leipzig, der infolge seiner Sympathien mit der Großen Französischen Revolu tion 1794 Stadt und Universität ver lassen mußte, ein Periodikum mit dem Titel „Zur Literatur und Ge schichte“ herausgegeben, das aber offensichtlich über das erste Heft nicht hinauskam. In der Vorrede singt J. F. Hilscher ein wahres Loblied auf die Geschichte, „diese so angenehme als nützliche und lehrreiche Wissenschaft“. Sie sei im Aufblühen: Von Jahr zu Jahr wer den schätzbare Produkte zur Ge schichte geliefert. Es werden „im mer neue Entdeckungen in dem grenzenlosen Felde der Geschichte gemacht, Urkunden aus dem Staube der Archive ausgewählt, rare An ekdoten auf gestöbert und überhaupt so viel gute und wirklich brauch bare Schriften und Bücher ■ zur Ge schichte geschrieben und gedruckt.“ Die „Sammlung“ verdanke ihre 148. Folge historisch dies elende Gewäsch der Geschichte der Stadt Leipzig" J. F. Hilschers Periodikum „Zur Literatur und Geschichte" aus dem Jahr 1780 Entstehung einer Gesellschaft jun ger Dozenten der. Leipziger Univer sität, die zweimal in der Woche von 18 bis 20 Uhr zusammenkomme. Je weils einer lese ein Stück vor, das in das folgende Heft aufgenommen werden soll. Handele es sich dabei um eine Sachkritik, so könne jeder, der das Buch ebenfalls gelesen habe, seine Meinung dazu sagen, die notiert werde. Auch Anmerkungen zu den Aufsätzen fänden Aufnahme in das Protokoll. Hilscher hoffe, daß diese „stille Gesellschaft“ eine „kleine Akademie werde, die bald zu einer größeren anwachse“. In der Tat handelt .es sich um eine Samm lung, die Rezensionen, Literatur zusammenstellungen, Gedichte, Briefauszüge und Ankündigungen von Büchern in loser Folge auf weist. Neben den jungen Dozenten kommen vor allem J. G. Böhme und Ch. A. Crusius direkt und indirekt zu Wort. In den Rezensionen fechten die Autoren mit Florett und - Degen, aber sie scheuen sich nicht, auch mit dem Säbel dreinzuhauen. So wird der Autor einer zeitgenös sischen Geschichte der Stadt Leip zig „elender Pfuscher“ genannt und sein Produkt als „elendes Gewäsch“ bezeichnet. Um dem Leser „die gehörigen Be griffe von seiner reizenden Einklei dung, von seiner glänzenden Schreib art, von seinem geistvollen Vor trage und seinem ... herzhaften Ausdrucke“ zu geben, zitiert der Re zensent den Anfang: „Leipzig ge hört Europa an, und liegt im Lande Meissen, unter dem himmlischen Zeichen des Stiers, in einem ebenen flachen Felde, an einem schönen luf tigen fruchtbaren Orte. Ist viereckig und behält im Bezirke oder Umfang 8954 Ellen. Die Stadt hat vier Thore und drey Pförtgen. In der Ringmauer sind zu finden 945 Häuser, und 36 Gassen, groß und klein. Die Stadt Leipzig ist al ter Herkunft. Die Vorstädte sind auch groß, und nach dem 1631 erlittenen Brandscha den, wiederum mit der Aufbauung ein Anfang gemacht worden, . So sind auch um die Stadt viel stattliche Vorwerke und Dörfer zu finden. Sonderlich aber die fünf Kohlgärten, welche durchs ganze Jahr die Stadt mit Milch, Käse, But ter, Krant, weissen, rothen und gel ben Rüben, Zwiebeln, Obst und der gleichen Zugemüse versehen. So fliessen auch nahe bey der Stadt drey ziemlich Wasser, die Pleisse, El ster und Barde, welche der Stadt eine gute Nothdurft wohlgeschmack- ter Fische geben." GERHILD SCHWENDLER Meldung: bis 20. 4. 1990 an R. Pahlitzsch, IfK der KMU, Stieglitzstr. 40, Leipzig, 7031 (mit Name und Anschrift, Tel.-Nr. des Kapitäns) Modus und Spielzeit: wird nach Eingang der Meldungen festgelegt Schiedsrichter: stellen die jeweils spielfreien Mannschaften Für das Frauenturnier werden Schiedsrichter vom Veranstalter ge stellt. Startgebühr/Unkostenbeitrag: je Mannschaft 20,00 M Spielkleidung: Möglichst einheitlich! Wechselkleidung stellt der Ver anstalter Auszeichnungen: Sachwerte, Urkunden Eintritt: Frei!
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