Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 12.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 19.01.1999 1
- Ausgabe Nr. 3, 26.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 4, 05.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 5, 12.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 19.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 26.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 8, 05.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 9, 12.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 10, 19.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 11, 26.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 12, 02.04.1990 1
- Ausgabe Nr. 13, 09.04.1990 1
- Ausgabe Nr. 14, 23.04.1990 1
- Ausgabe Nr. 15, 30.04.1990 1
- Ausgabe Nr. 16, 07.05.1990 1
- Ausgabe Nr. 17, 14.05.1990 1
- Ausgabe Nr. 18, 21.05.1990 1
- Ausgabe Nr. 19, 28.05.1990 1
- Ausgabe Nr. 20, 05.06.1990 1
- Ausgabe Nr. 21, 11.06.1990 1
- Ausgabe Nr. 22, 18.06.1990 1
- Ausgabe Nr. 23, 25.06.1990 1
- Ausgabe Nr. 24, 02.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 25, 09.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 26, 16.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 27, 23.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 28, 17.09.1990 1
- Ausgabe Nr. 29, 25.09.1990 1
- Ausgabe Nr. 30, 01.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 31, 08.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 32, 15.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 33, 22.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 34, 29.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 35, 05.11.1990 1
- Ausgabe Nr. 36, 12.11.1990 1
- Ausgabe Nr. 37, 19.11.1990 1
- Ausgabe Nr. 38, 26.11.1990 1
- Ausgabe Nr. 39, 03.12.1990 1
- Ausgabe Nr. 40, 10.12.1990 1
- Ausgabe Nr. 41, 17.12.1990 1
-
Band
Band 1990
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oper Leipzig Am 10. November 1990 wurde im Leipziger Opernhaus die Ausstellung „Polnische Malerei der 80er Jahre“ eröffnet, die bis zum 28. Dezember 1990 während der Vorstellungen zu besichti gen ist. An diesem Vorabend des zehnten Jahrestages der Gewerkschaft „SOLI DARNOSC“ wurde der Wunsch nach ge genseitigem Verstehen beider Völker geäußert, wobei es gilt, Gemeinsamkei ten herauszufinden, sie ins Bewußtsein der Menschen zu rücken und Hochach tung und Partnerschaft zu entwickeln. Dem Land Sachsen kommt - so der In tendant Prof. Udo Zimmermann - die be sonders wichtige Rolle eines Mittlers zu, die großen Traditionen der sächsisch-pol nischen Geschichte beweisen es. Diese Ausstellung soll ein Beitrag für ein zu kunftsträchtiges Miteinander im neuen freiheitlichen Europa sein! Am 15. Dezember gibt es im Foyer der OPER LEIPZIG um 15 Uhr ein festliches Weihnachtsliedersingen. Das Märchen vom Nußknacker und Mäusekönig, das Tschaikowski einem seiner erfolgreichsten Ballette zugrunde gelegt hat, dürfte mit seinen süßen Ver sprechungen von Marzipanschlössern und Konfitüreburgen auch in diesem Jahr alt und jung hinter dem Ofen her vorlocken. (Aufführungen der BAL LETT COMPANY OPER LEIPZIG am 15. und 26. Dezember 1990) * MUSEUM* 18 Uhr: CARAVAGGIO (Derek Jar man)- 10. 12./11. 12. LIANNA-12. 12. DIE ARCHITEKTEN (Peter Kahane) - 13. bis 18. 12. 16 und 20 Uhr: DOWN B Y LAW (Jim Jarmusch) - 10. bis 12.12. EINE KOMÖDIE IM MAI (Picco- li/Miou-Miou) 13. bis 19. 12 22 Uhr: HAIRSPRAY (John Waters) - 10. bis 12. 12. A CHUMP AT OXFORD (im Origi nal!)- 13. bis 19. 12 Museum der bildenden Künste Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Monotypien, Pastelle, Holzschnitte. HANS-PETER HUND Ausstellungsdauer: 8. Dezember bis 3. Februar 1991 Öffentliche Führungen: 16. 12., 6. 1., 27. 1., 3. 2. (Sonntag) und 12. 12., 9. L, 30. 1. (Mittwoch) Sport- frei!? Ein Rennen mit Hinder nissen Es war am 20. November 1989, als KMU- Rektor Hennig dem obligatorischen Stu dentensport der Uni ein Bein stellte. Sport - frei! (?) War damit der Startschuß zum Endlauf gefallen? Es hatte den Anschein, denn drei Viertel aller bis dahin sporttreibenden Studenten ließen im Frühjahr die Beine baumeln. Nach der anfänglichen Durststrecke glaubt man sich jetzt allerdings über den Berg. Frau Dr. Dorothea Scheel, leitende Mitarbeiterin am Institut für Körpererziehung, weiß jetzt zu berichten: Seit Semesterbeginn am 1. Okto ber werden bei einigen Sportarten die Hal len von den Studenten regelrecht gestürmt. Womit haben Sie denn die Sportler an den Start gelockt? Indem wir ein Programm auf die Beine stellten, das Hand und Fuß hat. Wir ließen uns dabei davon leiten, daß die Angebote nicht nur umfangreich, variabel in Zeit und Inhalt sowie offen für verschiedene Kön nensstufen sein sollten, sie mußten auch ge sundheitsbezogen und auf unterschiedliche Adressaten ausgerichtet sein. Um auf die richtige Fährte zu kommen, orientierten wir uns unter anderem an modernen Trends. So laufen jetzt neben den Allerweltssportarten wie Fußball, Turnen und Schwimmen auch exotische Offerten wie T'ai Chi Ch‘uan, Yo ga und Karate. Bei den meisten der über 30 Angebote kommen die Studenten kostenlos über die Runden. Ausnahmen bilden Ten nis, Kanu, Reiten und Tauchen. In welchen Disziplinen läuft man Ihnen denn die Bude ein? Judo, Surfen, Tennis, Yoga, Volleyball und Jazzdance sind die absoluten Renner. Um bei dem Zulauf die Interessenten nicht auf die Plätze verweisen zu müssen, starten wir zusätzliche Kurse und Treffs. Das heißt, der freiwillige Studenten sport läuft auf Hochtouren? Beileibe nicht. Es gibt einige Disziplinen, da machen die Studenten lieber einen Bo gen rum. Handball und Gerätturnen bei spielsweise. Auch sind die Hallen durch den Studentensport längst nicht ausgelastet. Früher herrschte dort Trubel rund um die Uhr, jetzt verlagert sich das Training auf die Nachmittags- und Abendstunden. Deshalb hat sich das IfK auch weitere Standbeine ge schaffen. So haben wir für Pädagogik- und Stomatologiestudenten sowie für Rehabili tanden Spezialkurse im Angebot. In den Kinderschuhen steckt noch die Sozial pädagogik, mit der wir neue Wege be schreiten wollen. Künftig sollen unsere Sportstätten auch Arbeitslosen, Senioren, Kindern und Jugendlichen offenstehen. Also im nachhinein betrachtet, war die vom Rektor eingeschlagene Gangart doch richtig? Nicht unbedingt, denn der Studentensport lief ernsthaft Gefahr, aus der Bahn gewor fen zu werden. Das IfK hätte es lieber ge sehen, wenn man ihm auf halber Strecke entgegengekommen wäre. Die von uns vor geschlagene Variante einer wahlweisen-ob- ligatorischen Ausbildung als einen Schritt zum fakultativen Sport wird nach wie vor als der bessere Weg betrachtet. Man kann Entscheidungen nicht so über das Knie bre chen. Das Frühjahrssemester hat bewiesen, daß unsere Studenten es noch nicht gelernt haben, auf eigenen Füßen zu stehen. Man muß ihnen erst auf die Sprünge helfen, ei nigen vielleicht sogar auf die Hühneraugen treten. Früher kamen bis zu 7000 Sportler zum Training. Jetzt betreuen wir im Schnitt 2500 Studenten und Universitätsangehöri ge. Da frage ich mich doch, auf welchen Ab wegen die übrigen wandeln. Die Vermutung liegt nahe, daß jene, die wir bis jetzt nicht erreicht haben, auch später nicht auf den Pfad des Sports zu führen sind. Meist sind es Leute, die in der Schule mal eine Bauchlandung erlitten haben oder denen die körperliche Ertüchtigung ein Klotz am Bein war. Wie soll man ihnen das schöne Gefühl des Sieges über sich selbst nahe bringen, wenn sie nur als Zuschauer am Rande ste hen? Mit der wahlweisen-obligatorischen Ausbildung hätten wir ein Jahr gewonnen, um die Studenten mit unseren neuen Kon zepten in die Spur zu schicken. Sind denn Richtungsänderungen noch möglich? Es gibt in den neuen Bundesländern Ein richtungen, die den von uns avisierten Kurs eingeschlagen haben, beispielsweise die TU Chemnitz. Auch an einigen westlichen Hochschulen lenkt man den Sport so in sei ne Bahnen. Das gibt uns Hoffnung, Boden zu gewinnen. Bleibt unser Studentensport im Ren nen? Wenn uns der Atem nicht ausgeht. Wir ha ben eine riesige Hindernisstrecke vor uns. Der Weg ist von Stolpersteinen nur so ge pflastert, die immer wieder auf das eine Pro blem hinweisen: Wer soll das bezahlen? Die UZ war auf Trab und befragte einige Studenten nach ihrer körperlichen Ertüchti gung: Jeanette, Germanistikstudentin Sport? Da muß ich doch jetzt nicht mehr hin. Kathrin, WiWi Seit dem der Druck weg ist, komme ich überhaupt nicht mehr zum Sport. Dabei är gere ich mich über mich selber. Sport trei ben ist eigentlich o.k., aber irgendwie kommt immer was dazwischen. Na, viel leicht packe ich es auch noch, mich irgend wo anzumelden. Beatrice, Medizinstudentin Ich mache Jazzdance. Seitdem der Zwang weg ist, macht Sport viel mehr Spaß. Andreas, Journalistikstudent Ich bin sowieso nur noch bis Dezember hier. Da lohnt es sich jetzt nicht mehr, hier an der Uni Sport zu treiben. Peggy, WiWi Meine Freundin hat mich für Kanu ge worben. Bin heute das zweite Mal da. Also bis jetzt macht es mir Spaß. Ramona, WiWi Also ohne Sport - das wäre nichts für mich. Schön ist, daß man jetzt zwischen so vielen Möglichkeiten wählen kann. Anja und Heidi, Journalistikstuden tinnen Wir haben uns bei Yoga angemeldet. Es ist schon besser, wenn man zu zweit geht. Wenn man allein ist, verleitet das Fakultati ve schon, auf der faulen Haut liegen zu blei ben. Wolfgang, Theologiestudent (und Jazzdancer) Für manchen lag früher der Termin eben schon auf 7.30 Uhr. Wer hat da schon große Lust. Jetzt kann man die Sportzeiten so ein planen, wie sie einem am besten passen. Foto: Archiv CATHLEEN TELLER 152. Folge Das Studium steht vor Kritik! Im September 1988 wurde an der Karl- Marx-Universität ein neues Institut gegrün det: das ,August-Leskien-Institut“ zur Wei terbildung von Fremdsprachenlehrkräften und Sprachmittlern. August Leskien (1840-1916), ein Slawist, war einer der be deutendsten Vertreter der sogenannten jung grammatischen Richtung in der Linguistik. Seit 1876 hatte er das Ordinariat für indoger manische Sprachen inne. In seinem Nachlaß findet sich eine Postkarte mit dem Poststem pel vom 18. 7. 1907 und dem Absender „Ku- riociste“. Damit hat es folgende Bewandtnis: Leskien veröffentlichte 1907 einen Aufsatz „Zur Kritik des Esperanto“. Zu dieser Veröf fentlichung erhielt er mehrere Briefe, in de nen er von Anhängern des Esperanto wegen seiner kritischen Ausführungen kritisiert wur de. Dazu zählt besagte Postkarte mit der An schrift: „Al Signore Augusto Leskin Profesoro de la Universitato Leipzig“ mit folgendem Text:. „Pregeso - eklezio. Ö August, grohser August, wie hast du dir blamoren: Ein Hohngelächter ringsherum erschallt dir in den Ohren. Als Kritikaster hat du wohl nicht viel mehr zu verlieren: Was einer kritisieren will, must er vorher studieren! Kuriocisto.“ GERHILD SCHWENDLER „Gib Frieden, oh Herr“ Jugendkammerchor in Hannover Nachdem einige Mitglieder des Ju gendkammerchores der Karl-Marx- Universität Leipzig bereits im De zember '89 mit dem Leipziger Son derzug bei Mitgliedern des Heinrich- Schütz-Kreises in Hannover weilten, ergab sich aus den ersten Kontakten der Wunsch nach einem gemeinsamen Vorhaben. So entstand die Idee für ein Konzert beider Chöre in Hannover. Nach zwei gemeinsamen Proben war es am 17. 11. soweit: von allen Cho risten mit großer Spannung erwartet, fand in der Gartenkirche im Zentrum Hannovers ein gut besuchtes, ab wechslungsreiches Konzert statt. Zu Beginn sangen die 80 Sängerinnen und Sänger des Heinrich-Schütz- Kreises unter der Leitung von Hilde brand Haake „Adoramus“ und „Can tate Domino" (mit b.c.) von Claudio Monteverdi. Man setzte hier vorwie gend auf schönen Klang, was den Ef fektvollen und wortausdeutenden Stil Monteverdis (Seconda prattica) wir kungsvoll unterstrich, wobei die Größe des Chores die Durchsichtig keit und Leichtigkeit der Madrigale etwas beeinträchtigte. Danach trat der Jugendkammerchor unter der Leitung von Dr. Michael Reuter mit Werken von Schütz, Schein, Reger, Bruckner und Wolf auf. Besonders beeindruck te Regers „Dein, oh Herr“ mit sehr dif ferenzierter Gestaltung der Strophen und der Anrufung „Gib Frieden, oh Herr“. Sehr spannungsvoll auch Bruckners Motette „Locus iste“, ob wohl dieser Chor mit 40 Sängerinnen und Sängern für dieses Werk recht klein ist. Zwischen den Chorsätzen spielte Frank Peter, Leipzig, Orgel stücke von Buxtehude und Janäcek, die das Programm auf interessante Weise ergänzten. Beide Chöre ge meinsam setzten das Programm fort mit „Vater unser“ von Franz Liszt (a.c.) unter dem Dirigat von Hilde brand Haake, Hannover. Die Darbie tung dieses Werkes wurde durch die Klangfülle des großen Chores und die ausdrucksstarke Gestaltung zu einem emotional bewegenden Ereignis. Zum Abschluß und als Höhepunkt des Konzertes erklang von Felix Men delssohn Bartholdy „Te deum“ unter der Leitung von Dr. Michael Reuter, Leipzig. Dieses doppelchörige Werk komponierte Mendelssohn mit 17 Jahren, es genügt durchaus nicht nur funktionalen Aspekten, sondern zeugt bereits von der künstlerischen Mei sterschaft des jungen Musikers. Bei de Chöre besetzten gemischt den 1. und 2. Chor, continuo spielten Anja Korsmeier, Vc. Hannover, Rudolf Schlegel, Kb, Hannover, und Frank Peter, Leipzig, am Orgelpositiv. Im Vordergrund stand das Bemühen um differenziertes Musizieren, ein mit 120 Sängern gleich schwieriges wie unabdingbares Anliegen für die Interpretation, welches dann zu einem entscheidenden Faktor für das Gelin gen der Aufführung wurde. Neben dem wirkungsvollen Eingangschor sind besonders hervorzuheben die Nr. 4 „Tibi Cherubim“ mit ihrer dynami schen und klanglichen Bewegtheit so- wie die Fuge Nr. 7 „Tu rex gloriae" aufgrund ihrer durchsichtigen poly phonen Gestaltung. Maßgeblich am Erfolg beteiligt waren auch die Han noveraner Solisten Heidrun Kölling, Sopran, Gesine Frank, Alt, Andreas Lust, Tenor, Albrecht Pöhl, Baß, die sehr einfühlsam musizierten; sehr er greifend gelang die Nr. 8 „Te ergo quaesumus“. Weitere Solostellen wurden von zwei Favoritchören ge sungen, die den beiden großen Chören entstammten. Diese Aufteilung gab besonders der Nr. 11 „Dignare, Do- mine“ einen interessanten Charakter, die 1 6stimmige des „Miserere“ führ te so zu einer transparenten und ein dringlichen Musizierweise. Der Schlußchor mit seiner ständigen the matischen Verdichtung bildete den glanzvollen Abschluß des Konzertes. Beide Chöre bewiesen im gemein samen Musizieren ihre Flexibilität und Musikalität, was zu homogenem Chorklang und differenziertem Musi zieren führte. Jeder Chor zeigte auch sein eigenes Profil. Interessant war auch die unterschiedliche Schwer punktbesetzung der Chorleiter in der Probenarbeit. Während Hildebrand Haake auf Stimmsitz, Klang und Har monik besonderen Wert legte, arbei tete Dr. Michael Reuter am musikali schen Detail, formte musikalische Gesten, durchleuchtete Strukturen und forderte dynamische Abstufun gen. Alle Sängerinnen und Sänger wa ren mit großer Begeisterung bei der Sache und bewerteten das gemeinsa me Musizieren als besonderes Ereig nis. Unbedingt zu erwähnen ist noch die überaus herzliche Aufnahme der Leipziger in Hannover, nicht nur die Mitglieder des Heinrich-Schütz-Krei ses waren um das leibliche, seelische und stimmliche Wohl der Gäste bemüht - der Abschied wollte kein Ende nehmen ... DR. SUSANNE KETZER Weihnachtsoratorium Kantaten 1 bis 6 in der Nikolaikirche Am Mittwoch, dem 12., und Don nerstag,dem 13. Dezember 1990, je weils 19.30 Uhr kommt wie alljähr lich Johann Sebastian Bachs Weih nachtsoratorium in der Nikolaikir che zur Aufführung. Den ersten Abend (Kantaten 1-3) gestaltet der Münchner Universi tätschor der Kaiser-Maximilian- Universität unter der Leitung von Dr. Hans Rudolf Zöbeley. • Am Donnerstag singt der Leipzi ger Universitätschor die Kantanten 4-6 unter dem Dirigat von Wolf gang Unger. An beiden Abenden musizieren die Mitglieder des Leip ziger Kammerorchesters. Vencesla- va Hruba-Freiberger, Elisabeth Baumgarten, Nils Gisecke (12.) Ralph Eschrig (13.) und Gotthold Schwarz werden die solistischen Partien übernehmen. Aufgrund der großen Nachfrage haben sich die Ausführenden ent schlossen, die Generalprobe an bei den Tagen jeweils 15 Uhr für Rent ner als Öffentliche Veranstaltung stattfinden zu lassen. Eintrittskarten zum Preis von 4,- DM erhalten Rentner an der Tages kasse ab 14.40 Uhr. Vorbestellungen nimmt das Sekretariat des Leipziger Universitätschores unter 7960409 (7010, Emst-Schneller-Str. 6) ab so fort entgegen. „Eiertanz“ ums Hühnerei Fortsetzung aus UZ 39/S. 8 Neben der Frage nach dem Primat von Huhn oder Ei wird auch häufig nach einem gesundheitlich vertretbaren Wieviel an Ei ern pro Tag gefragt. Die eßbaren Anteile eines Hühnereies (50 g) bestehen etwa aus 31 g Wasser, 6 g Eiweiß, 5 g Fett und 1 g Mineralstoffen so wie geringen Mengen an Vitaminen. Der Stein des Anstoßes, die relativ hohen Cho lesterinmengen (auch als Cholesterol be zeichnet) von ca. 250 bis 300 Milligramm, sind in einem Eigelb enthalten. Dieser An teil deckt den täglichen Cholesterinbedarf ab. Wird der Körper mit der Fettsubstanz überfüttert, sind Ablagerungen an den Ge fäßwänden die Folge. Neben den Eiern ent halten auch Fleisch, Fleischerzeugnisse, Milchprodukte und Lebensmittel pflanzli cher Herkunft Cholesterin. Kindern bis zum 15. Lebensjahr und älteren Menschen nach dem 60. Lebensjahr wird empfohlen, nur etwa aller 2 bis 3 Tage ein Ei zu ge nießen. Hierbei handelt es sich allerdings nur um eine Faustregel, weil z. Z. wissen schaftlich begründete Argumente, die den Eierverbrauch bei gesunden Personen ein ¬ schränken oder verbieten, noch ausstehen. Erfreulich ist die Tatsache, daß ab Dezem ber diesen Jahres damit begonnen wird, den Cholesterinwert .bei unseren Bürgern zu bestimmen. Ein zu hoher Colesteringe- halt im Blut kann zu Arteriosklerose und damit u. a. zum Herzinfarkt oder Schlag anfall führen. Bei bekanntem Cholesterin wert ist es möglich, mit gefährdeten Per sonen über eine individuelle, optimale Ernährung, gekoppelt mit gesunder Le bensweise, zu beraten. Letztlich läßt sich dann auch die individuell zuträgliche Ei menge bestimmen. Was wäre die Virusforschung ohne die Eier. 1931 gelang es erstmals erfolgreich, Viren auf der Chorioallantoismembran em- bryonierte Hühnereier zu vermehren; da durch konnten Experimente am Tier ent fallen. Nicht „herumgeeiert" werden soll um die Familie der Enterobakterien mit der Gattung Salmonella. Salmonellen, welt weit verbreitet, spielen vor allem in Län dern mit intensiver Tierhaltung eine wich tige Rolle. Diese etwa 2 bis 3 m langen, plumpen Stäbchen können auch auf der Eischale oder im Eiinhalt vorkommen. Bei einer ordnungsgemäßen, entsprechend den hygienischen Vorschriften erfolgten Verar beitung von Eiern oder anderen Produkten tierischer Herkunft wird eine unzulässig hohe Keimanreicherung verhindert. Ab ei ner Dosis von etwa 104 Keimen infolge ei ner Keimvermehrung bei unhygienischen oder nahrungsmitteltechnologisch fehler haften Verarbeitung kann es beim Men schen zu gastroenteritischen Salmonello sen (Fleischvergiftung; Nahrungsmittel vergiftung) kommen. Nach einer Inkubati onszeit (Zeit zwischen der Infektion und den ersten Anzeichen der Infektionskrank heit) von ca. 8 bis 48 Stunden werden durch den Zerfall der Salmonellen Enterotoxine freigesetzt, und es treten neben kolikarti- gen Bauchschmerzen Erbrechen, Durch fall und Fieber, evtl, verbunden mit Kreis laufreaktionen, auf. In derartigen Fallen wird eine ambulante oder stationäre Be handlung eingeleiiet. Neben Schulungen, Belehrungen und Kontrollen der im Verarbeitungsprozeß Beschäftigten sowie der hygienischen Überwachung und Kontrolle der Verarbei tung von Produkten tierischer Herkunft durch medizinische und veterinärmedizi nische Fachorgane, kann auch die „Haus frau“ einer unerwünschten Vermehrung von Salmonellen vorbeugen. Eier sollten generell nach dem Kauf unter Kühl schrankbedingungen gelagert werden; evtl, vorhandene Salmonellen werden so in ihrer Vermehrung gehemmt. Wird z. B. Pudding ein rohes Ei untergehoben, so soll te dieser sofort verzehrt werden. Ebenso verhält es sich mit den verschiedenen, selbst angerichteten Salaten bei Zusatz von Mayonnaise. Hier sollte darauf verzichtet werden, den fertigen Salat mit einem Ei aufwerten zu wollen. Bei Verwendung in dustriell hergestellter Mayonnaise kann davon ausgegangen werden, daß aufgrund der Verarbeitung keine infektionstüchtigen Salmonellen vorhanden sind. Es wird ein pH-Wert von 4,0 (sauer) garantiert, und die Salmonellen sterben im sauren Milieu rasch ab. Die individuelle Herstellung von Mayonnaise unter Zusatz von Ei ist immer mit Risiken verbunden, und es ist deshalb empfehlenswert, auf das im Handel ange botene Fertigprodukt zurückzugreifen. Auch ist es nicht ratsam, Eier aufzuschla gen und womöglich ungekühlt stehen zu lassen, um sie erst nach Stunden zu braten; Eier sind dem Kühlschrank zu entnehmen und sofort zu verarbeiten. Genußuntaugliche Eier wie Pilzfleckei er, Eier mit Fremdkörpern, Blutringeier, dumpf riechende Eier, faule Eier, Bruchei er und angebrütete Eier dürfen nicht ge handelt werden. Findet der Kunde aller dings zu Hause in der Eierpackung eine der aufgezählten Überraschungen vor. dann hat er das Recht auf Umtausch zugunsten genußtauglicher Eier oder auf Rückerstat tung des entsprechenden Geldbetrages. Gekaufte Brucheier (Verletzung der Scha le ist erkennbar; Hervortreten des Eiweißes bzw. sogar Dotters), sollten auch gebraten nicht mehr verzehrt werden, sie sind zu be seitigen. Die aufgeführten kurzen Hinwei se lassen sich in der Praxis leicht befolgen, und es wird keineswegs bezweckt, dem Gourmand den Appetit auf Eier zu verder ben, sondern es soll vielmehr aufgezeigt werden, daß eine durch Salmonellen be dingte Infektion über das Hühnerei ver meidbar ist. . Sollte nun der Eiertanz, ein Tanz aus der Zeit um 1800 zwischen tückisch verstreu ten Eiern seine Renaissance feiern, so müß ten sich die Tänzer im wahrsten Sinne des Wortes wie „auf rohen Eiern“ bewegen, womit es bestimmt so „seine Eier hätte“. Einen Meister dieses Faches konnten die Fernsehzuschauer in dem amerikanischen Spielfilm „Die Ritter der Tafelrunde“ bei dem Eiertanz ohne Brucheier bewundern. DR. ANITA SEIFERT
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)