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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 12.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 19.01.1999 1
- Ausgabe Nr. 3, 26.01.1990 1
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- Ausgabe Nr. 5, 12.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 19.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 26.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 8, 05.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 9, 12.03.1990 1
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- Ausgabe Nr. 12, 02.04.1990 1
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- Ausgabe Nr. 30, 01.10.1990 1
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i KULTUR/UNTERHAITIIMr- 26. Januar 1990 UZ/03 TOZension T. GÄRTNER Beeindruckend für mich, mit wel cher Schonungslosigkeit hier Nie derlagen und Verletzungen offenge legt werden, ohne dabei eine der Fi guren vorschnell zu verurteilen. Die analytische, in die Tiefe gehende Darstellung zeigt sie als äußerst wi dersprüchlich und legt zugleich so ziale ‘Ursachen frei. mann) zeigt sich aktiver, herausfor dernder, jedoch ebensowenig frei von Illusion über sich selbst; dif ferenziert sipelt sie die ganze Skala zwischen Liebesverlangen, Enttäu schung und verzweifelter Wut aus. In dem alten Karl zeichnet der Film mit sparsamen Strichen eine anrüh rende Gestalt voller Poesie, in der sich Hoffnung und Mahnung verei nen. sein Ver- und Hoff- büßt. Dieser Film wird bleiben. Nun endlich dem Vergessen entrissen, werden wir uns künftig an ihn erin nern. Es ist ein bitteres, aber ehrliches Resümee. Hier werden gewichtige Probleme verhandelt, die sympto matisch für unsere Gesellschaft und nach wie vor aktuell sind. Schmerz hafte Widersprüche und Verletzun gen werden auch als solche gezeigt, da wird an keiner Stelle geglättet oder harmonisiert, da gehen Illusio nen zu Bruch und Ratlosigkeit macht sich breit. Für Robert, den In genieur, und Ellen, die Jugendfür sorgerin, stellt sich der Sinn ihrer Zusammenlebens und ihrer Arbeit in Frage. Sie geraten in eine tiefe -existentielle Krise, für die der Film sich nicht anmaßt, einfache Lösun gen zu demonstrieren, weil es diese nicht gibt.. So werde ich als Zu schauer nicht innerlich versöhnt ent lassen, sondern zu gedanklicher Wei terarbeit gedrängt, die meine eige nen Probleme und Erfahrungen mit einschließt. Für eine künstlerische Stärke des Filmes halte ich dessen Bildsprache, die verhalten ist, auch nüchtern und karg, dann wieder bedrängend. Die Stille des Hauses und ' die kahle Herbstlandschäft erzeugen einen ge wissen Grundton der Stimmung. Es gibt Szenen, die sich auf der Grenze Robert (A. Müller-Stahl) läßt un ter der Oberfläche betont männlich- überlegenen Gebarens deutliches Unbehagen erkennen. Sichtbar wer den sowohl sein erbitterter Wider stand gegen Ellens Versuche, ihm auf ihre Weise zu helfen, seine An strengungen beim Wahren seiner Fassade, immer am Rand des Zu ¬ sammenbruchs, als auch schlecht zu unterdrückendes langen nach Zuwendung menschlicher Nähe. Ellen (J. zwischen Realität und Traum bewe gen und Bilder von höchst eindring- lichter Symbolkraft. In scheinbar un- aufwendger. Weise gelingt es, in nere Vorgänge in den Hauptgestal ten optisch und szenisch einleuch tend umzusetzen. Frank Beyers Film ist auf psycho logisch tief lotende Analyse aus. Über dem Geschehen liegt eine Ruhe, die der Reflexion viel Raum verschafft, bisweilen aber auch zu bedrückender Stille anwachsen kann. In wenigen Szenen nur domi niert eine Dramatik, die aus den in neren Spannungen der beiden Hauptfiguren erwächst. Das Alleinsein in der Stille und Einsamkeit des Hauses erweist sich als Extremsituation, die zur Zerreiß probe für Lebenskonzepte und Be ziehungen von Ellen und Robert wird. Es gelingt ihnen nicht, zu einander zu finden, sich zu öffnen und gemeinsam die Ursachen ihres Versagens zu erkennen. Zugleich zeigt sich an ihnen — vor allem an Robert — die Fragwürdigkeit gesell schaftlicher Forderungen nach Er folg um jeden Preis, nach Überle genheit, Rollenspiel und Anpassung. Verdrängung der eigenen Individua lität führt zur inneren Verarmung und Isolation. Wo Menschen aus tauschbar sind, wird das Leben ba nal. Elf Jahre hat dieser Film auf sejne eigentliche Aufführung war ten müssen. Zu später Stunde war er 1978 gezeigt worden, unangekün digt, schamhaft verschwiegen. Dann sollte er vergessen werden. Wurde verboten, verborgen, verdrängt. Op fer jener Adepten eines politischen Purismus, deren Reinigungseifer jahrzehntelang das Profil unserer Kultur mitgeprägt hat. Auch die Fernsehdramatik ist Teil des Le bensbaumes unserer Kunst, den man zur Kugelform zurechtzustut- zen versuchte. Was an jungen Trie ben durch die Oberfläche sich hin auswagte, wurde einfach gekappt. Anfangs war ich nicht sicher, ob mich dieser Film heute noch anspre chen würde oder ob die Distanz der Jahre ihn zum bloßen Zeitdokument gemacht hat. Jetzt bin ich gewiß: Er hat nichts von seiner Brisanz einge- Bitteres, aber ehrliches Resümee Zum Fernsehfilm „Geschlossene Gesellschaft" von Frank Beyer Revolution im Bild Von Prof. Dr. Rudolf Kober, KMU, Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften (Fortsetzung aus UZ 02/90) Von Bert Heiler stammt auch ein Triptychon mit dem Titel „Entwicklungs stadien des Sozialismus in Deutsch land", das er 1954 schuf. Es zeigt auf der linken Tafel eine Szene aus dem Bauernkrieg und rechts eine aus der Novemberrevolution als wichtige re volutionäre Traditionen für den Frie denskampf der damaligen Gegenwart, dem die Mitteltafel gewidmet ist. Max Lingner schuf das heute noch bekannteste Werk der fünfziger Jahre zum Thema des Bauernkrieges. Er hatte sich mit einem Zyklus von vier Historien bildern zu den wichtigsten Ereignissen der deutschen Geschichte beschäftigt — es waren dies „Großer Deutscher Bauernkrieg", „1848", „Kieler Ma trosenaufstand 1918" und „Gründung der DDR". Zu allen vier Bildern existie ren Vorarbeiten, vollendet wurde 1955 aber nur der „Große Deutsche Bauern krieg", das „bedeutendste deutsche Hi storiengemälde unserer Zeit", wie man es damals bezeichnete (Feist, G.: Max Lingner, Katalog, Berlin 1958). Diese Bilder, denen sich weitere hin zufügen ließen, blieben in der damals üblichen Gestaltungsweise verhaftet, die Ulrich Kuhirt Anfang der achtziger Jahre im Zusammenhang mit Max Ling ners Bauernkriegsbild als „gemaltes Er eignis, das die klassische Einheit von Ort, Zeit und Raum wahrt", bezeich nete (Kuhirt, U.: Kunst der DDR 1944-1959, Leipzig, 1982). Ein weiteres Beispiel für das Thema des Bauernkrieges und die Gestalt Tho mas Müntzers ist der 1956 von Lea Grundig geschaffene grafische Zyklus „Zum deutschen Bauernkrieg". Das Blatt 12 zeigt Müntzer nach der Ge fangennahme, „aber unbesiegt", wie Kunst ordnet sich hier ein, es erfüllte eine wichtige Aufgabe beim Aufbau der neuen Ordnung und der Bewälti gung der Lebensfragen jener Zeit. 3. Der aktuelle Anlaß für das Thema des Bauernkrieges war in den sechzi ger Jahren nicht mehr vorhanden, an dere äußere Anlässe, z. B. Jubiläen, hat es in dieser Zeit auch nicht gege ben. Deshalb kommt es in der Bildwelt dieses Dezenniums so gut wie nicht vor. Erst seit Beginn der siebziger Jahre wandten sich ihm die Künstler erneut zu. Eines der frühesten Beispiele hierfür ist ein 1971 von Heinz Zander gemaltes Triptychon. Neben den kämpfenden Bauern auf der Mitteltafel agieren hier Albrecht Dürer und Tilman Riemen schneider links sowie Thomas Müntzer auf der rechten Tafel, was Parallelen zu Tübkes Bildfindung zuläßt. Ganz an ders geht Horst Sakulowski mit dem Thema um. Sein Bild „Deutschland 1525 - Die Auferstehung" konfrontiert uns mit einer Metapher, die auf das Vorher undrdas Nachher der Bau ernerhebung verweist. Zahlreiche wei tere Beispiele ließen sich anführen, u. a. von Lea Grundig, Wilhelm Schmied, Willi' Neubert, Volker Stelzmann, Dieter Weidenbach, Hans Meyer-Foreyt, Ro nald Paris usw. Sie gipfeln letztlich in Tübkes Monumentalbild und in den in dessen Umfeld von ihm geschaffenen Zeichnungen, Lithographien und Ta felbildern. Das erneute Interesse am Bauern krieg und an der Gestalt Thomas Münt zers seit dem Anfang der siebziger Jahre hat folgende Ursachen: W. Tübke: „Frühbürgerliche Revolution Kunst der DDR (Schluß) zuzuordnen ist. Beachtung ist qebnissen schuns. Tübkes als Höhepunkt Diese ungleichmäßige wie folgt zu erklären: 1. In der bildenden ging es von Anfang an um einen Bei trag zur Neuformierung des Geschichts bewußtseins. Auch mit den Mitteln der Künste, insbesondere des Historienbil des, war das Geschichtsbild zu korri gieren, und es waren die für die neuen gesellschaftlichen Ziele wichtigen Tra ditionen und Vorbilder der deutschen Geschichte aufzuzeigen. Dazu zählte, als das am weitesten zurückliegende Ereignis, die frühbürgerliche Revolu tion, wobei man sich auf die Kompo nente des Bauernkrieges beschränkte, über den Bauernkrieg, die Revolution von 1848 und 1918 sah man die Grün dung der DDR als Verwirklichung der damals unerfüllt gebliebenen Ziele an. 2. Der deutsche Bauernkrieg wurde als Krieg der Klassen verstanden, wie er sich in zeitgenössischer Ausprägung in der damaligen Gegenwart abspielte. Die Bodenreform war zwar bereits im Herbst 1946 abgeschlossen, die damit verbundene kulturrevolutionäre Entwick lung ging jedoch nur langsam vor sich. Als Stützpunkte der Arbeiterklasse auf dem Lande entstanden 1950 die ersten MAS, im Frühsommer 1952 wurden die ersten LPG gegründet. Aber erst im Frühjahr 1960 wurde dieser Prozeß ab geschlossen, damals erst traten die letz ten Bauern den LPG bei. Das Themo des Bauernkrieges in der bildenden 2. Der seit der zweiten Hälfte der sechziger Jahre zunehmend souverä nere Umgang mit dem Erbe führte fol gerichtig auch zur verstärkten Aus einandersetzung mit der frühbürgerli chen Kunst. Nicht nur die revolutionä ren Prozesse jener Zeit gerieten ins Blickfeld, sondern auch die thema tischen Anliegen und die Gestaltungs- weisen der großen Künstler jener Zeit. 3. Mit dem Beginn der achtziger Jahre und dem 500. Geburtstag Martin Luthers 1983 weitete sich unser Blick winkel auf die frühbürgerliche Revolu tion erneut aus. Wir lernten damals, die Reformation und den Bauernkrieg als ihre wichtigsten Komponenten in ih ren Wechselwirkungen zu begreifen. Dies vermittelte der bildenden Kunst neue Impulse. in Deutschland" (Ausschnitt). Foto: ADN/ZB der interdisziplinären For- Eine erste Bilanz zeigt folgendes Bild: Allen diesen Werken zum Thema des Bauernkrieges und zur Gestaltung Thomas Müntzers sind Kontinuität des Anliegens bei gleichzeitigem Wandel der Auffassungen und Wirkungsvorstel lungen eigen, seien sie in den fünfzi ger oder in den siebziger und achtzi ger Jahren entstanden. Werner Tübkes Monumentalbild „Frühbürgerliche Revo lution in Deutschland“ ist ohne Zweifel der bisherige Höhepunkt dieses Pro zesses, der jedoch durchaus nicht abge schlossen ist. Besonders im Jahre 1989 entstanden zu Ehren Thomas Müntzers zahlreiche Bildwerke, so z. B. Denk male in Stolberg, Mühlhausen, Zwickau und Kapellendorf, eine Reihe von Ta felbildern und grafischen Mapden oder auch Raumobjekte, die zum Nachden ken über das Leben und Wirken Tho mas Müntzers anregen wollen. Ob sich daraus wiederum neue Impulse für das bildkünstlerische Schaffen ergeben, wird die Zukunft zeigen. Denkbar wäre dies durchaus im Zusammenhang mit der Bewahrung und Pfleae der histo rischen Bausubstanz und mit neuen Er ¬ es der Titel ausweist. Io diesem Zyklus zeigen sich erste Anzeichen für das Durchbrechen der Prinzipien jenes „un mittelbaren Realismus", wie er die bil dende Kunst der fünfzigr Jahre be herrschte. Noch eindeutiger wird dies in Bert Hellers „Scheideweg XX. Jahr hundert" aus dem Jahre 1958, einem der frühesten Simultanbilder unserer Kunst, sichtbar. Heller zitiert hier Dü rers Apokalyptische Reiter, die Schwarze Anna aus dem Bauernkriegs zyklus der Käthe Kollwitz und Picasso mit seiner Friedenstaube. Das Thema des Bauernkrieges und die Person Thomas Müntzer finden sich in der Historienmalerei und -grafik der fünfziger Jahre sehr oft. Auch einige Beispiele aus der Plastik ließen sich nennen, u. a. das Thomas-Müntzer- Denkmal von Will Lammert in Mühl hausen aus dem Jahre 1956. In' den sechziger Jahren verschwand es völlig aus dem Themenkatalog der Künstler. Erst seit Anfang der siebziger Jahre er fuhr es eine erneute starke Beachtung, der letztlich auch die Leistung Werner 1. 1974/75 jährte sich der Bauern krieg zum 450. Male. Diesem Ereignis gingen die Jubiläen zum 500. Geburts tag Dürers 1971 und Cranachs 1972 vor aus. Begleitet wurde all dies durch wis senschaftliche Konferenzen, Ausstel lungen und Publikationen. Damit wurde die erneute Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und künstle rischen Erscheinungen des 15. und 16. Jahrhunderts gefördert. URANSA lädt ein: Land der vergessenen Hügel - Erkundungen in der Kabylei Mittwoch, 14. 2. 90, 19.00 Uhr, Saal von Leipzig-Information, Sachsen platz Referent: Dr. Rainer Harloff Ein Vortrag mit Lichtbildern stellt vor: Die Berber - Land und Leute, Schnee in Afrika - das Djurdjara- Massiv sowie Frauen in Kabylei' Können Maschinen lernen? Sonnabend, 17. 2. 90, 10.00 Uhr. Hör saal 15 der KMU, Referent Prof. Di sc. Klaus-Peter Jantke (TH Leipzig) hält diese 88. Sonnabendvorlesung. Anrechtsveran- Stauungen Monat Februar (7 96 04 00) Filmzyklus der KMU im Filmtheater „CASINO" Donnerstag, 15. 2. 90, 17.00 Uhr ..Fürchten und Lieben“ - BRD 1988 Regie: Margarete von Trotta Zyklus Schrift stellerlesungen Donnerstag, 15. 2. 90, 19.30 Uhr, HS 12 Günther Saalmann Arbeiterjugendanrecht Dienstag, 20. 2. 90, 19.30 Uhr, HS 19 „Flamenco-Skizzen“ — spanische Musik live Karten zu 5 Mark IM RÜCKBLICK Johann Christian Günther (1695—1723) studierte in Leipzig von 1717 bis 1719. In der einbändigen Werkausgabe (Berlin und Weimar, 1977) findet sich auf den Selten 69 bis 71 ein Studentenlied, aus dem folgender Auszug stammt: „Müdes Herz, Laß den Schmerz Mit dem Atem fahren! Lebst du doch Jetzo noch In den besten Jahren, Toren denken vor der Zeit An die Nacht der Eitelkeit; Genug, wenn uns das Älter zwingt und den Kummer mit sich bringt. Brüder, wir ( Sind jetzt hier, Und wer weiß wie lange? jeder Schritt Ist ein Tritt Zu dem letzten Gange. Nehmt die Wollust zum voraus Und besucht das Freudenhaus. Eh ein ungewisser Tag Uns der Bahre liefern mag. Dieser Schlung, Dieser Trunk Geht auf das Vergnügen Derer, die Schoß und Knie Fein gemächlich fügen. Fort, ihr Brüder, trinkt und schreit, Weil ihr noch in Leipzig seid Und man in der schönen Stadt Doch kein ewig Leben hat.“ Poetisches Theater „Louis Fürnberg" Sonntag, 4. 2., Montag, 5. 2., Sonn tag, 25. 2., Montag, 26. 2. 90 jeweils 20.00 Uhr, Ernst-Beyer-Haus „leb, der ich bin“ — Wedekind- Collage Regie: Ute Pinkert/Thomas Seyde Sonntag, 11. 2., Montag, 12. 2. 90 jeweils 20.00 Uhr, Ernst-Beyer-Haus „Warten auf Godot" Regie: Christian Becher/Peer Dett- mar A&A-Klub/Ritterstraße Jeden Donnerstag, Freitag und Samstag Diskothek für Arbeiter und Ange stellte der KMU Ensemble Solidarität Samstag, 17. 2. 90, 19.30 Uhr, Ernst- Beyer-Haus Was das Volk will: FREEDOM - NOW! AP ARTHEIDS FUTURE IS BLACK! Konzert der Gruppen ANC (Südafri ka) und „International“ Karten zu 5,05‘Mark Museum der bildenden Künste Leipzig Ausstellung vom 20. 1. bis 4. 3. 90 Claus Weidensdorfer — Das graphi sche Werk Musikinstrumentenmuseum Täubchenweg 2c, Sonntag, 28. 1. 90, 10.30 Uhr öffentlicher Rundgang durch die Ausstellung mit Dr. Peter Schmie del ... Und du lebst ja nicht vom Brot allein Früher ging man ins Theater, heute hat man es. Deshalb befindet sich selbiges in einer Phase des Um bruchs, des veränderten Verständ nisses und der veränderten funktio nalen Ausprägung. In der Stätte, in der individuelle Befindlichkeiten vermittelt, wo über brisante Texte gesellschaftliche V erständigungs- und Ventilfunktionen wahrgenom men wurden, spielt man heute nicht selten vor spärlich besetzten Rei hen. Wenn die Zeit so beschleunigt, wird auch das Theater überholt, es läuft hinterher. Die Bühnen auch die der Stadt Leipzig, haben ihren Teil dazu beigetragen, die Verände rungen in der DDR zu motivieren und über die dramatische Vermitt lung in Gang zu setzen, die "sie jetzt aus dem Zentrum des allgemeinen Interesses rücken, denn bedinot durch die Verzögerungen von der Arbeitsaufnahme bis hin zur Pre miere. ist man ins Hintertreffen ge raten. Ähnlich ergeht es dem Theat'r der KMU. Die Bemühungen des PTLF, der „Besucherflucht“ durch verbesserte Öffentlichkeitsarbeit und veränderte Spielzeiten zu be gegnen, stellen sich heute als wenig erfolgreich dar. Da sich das Bild auf den Montags- demos seit November des vergange nen Jahres gewandelt hat, hofft man — jetzt immer ab 20 Uhr — im Beyerhaus (E.-Schneller-Str.) nun mehr wieder auf vermehrten Zu spruch, zumal es im PTLF nie um politisch motivierte qualitative Aul wertung künstlerisch nur durch schnittlicher Inszenierungen ging. Demnächst für STADTGANG (29./30. 1.), für WEDEKIND (4.15. 2) und für WARTEN AUF GODOT (U./12. 2.) Möglichkeiten für telefo nische Kartenbestellungen: 31 04 89 oder 7 96 04 08. FRANK-RAFAEL BOULLON ben! JANET KARRER Küchenpersonal harmonisch ab- Ein hartnäckiger Mensagast weiter auf dem Vormarsch? die vertraute zum angestammten nicht immer nur lief... Daraufhin blieb Mensa-Selbstbedienung bestehen. Na, dann ist doch alles wieder in Butter, könnte man meinen! Aber der Schein trügt, denn wer derzeit nach 15.00 Uhr im Kleinen Betriebs restaurant zu speisen versucht, dem entgehen die Folgen des drastischen Personalmangels nicht. Ähnlich bedroht ist nun auch die Mensa — fehlendes Büffetpersonal sowie bei der Essenausgabe beein trächtigen nicht nur eine niveau volle Studentenversorgung. Eher (und dabei noch vorsichtig formu liert) ist zu behaupten, es naht ein Unglück. Denn notwendige Veränderungen müssen einsetzen, da die angestell- ten Mensamitarbeiter die Unmenge anfallender Tätigkeiten (so sind z. B. täglich über 2000 Brötchen zu belegen) nicht mehr allein bewälti- dentenversorgung ein Bonbon lie fern. Aber, die so wirkungsvoll er träumte Neuigkeit schlug, fehl, weil die (zu) wenigen brandneuen Kell ner zu „flitzenden Kaninchen“ de- ' gradiert wurden, die Verbindung gen können. Man grübelt über das Problem, deshalb vielleicht vor 9 Uhr morgens nicht zu öffnen oder die Abendversorgung nur bis 20 Uhr gewährleisten oder gar beides? Diese sicherlich für viele grauen vollen Vorstellungen werden nur Vi sionen bleiben, wenn der nochma lige Vorschlag zum Mitmischen eh renhalber nicht auf taube Ohren stößt. Deshalb das Angebot an alle, die einen „Einsatzabend“ in ihren Faulenzerkalendern erspähen kön nen (der individuelle Arbeitszeit wunsch wird nämlich berücksich tigt) und denen 4.00 bis 4,50 Mark Stundenlohn nicht zuviel sind, doch ruhig mal vorbeizuschauen: Sekretariat Abt. Mensen, Hauptgebäude 1. Etage, Zimmer 1-29. Sonst heißt es sehr bald — leere Stühle träuMEN SAnft! P. S.: Zusatzjobs während der Messe oder zu Sonderveranstaltun- gen (Tagungen, Kongressen u. a.) an der Uni sind ebenfalls zu verge- Mensa. Dieser im Leben eines jeden Stu denten bedeutsame Begriff Ttu eigentlich für Mensa acadenteht (Studenten-Speisehaus!) und vea spricht laut landläufiger Vorstel lung billiges, gutes und vor allem schnelles Speisen zu fast jeder Tm geszeit. Immer geht’s zur Mensa wenn der Magen knurrt: frühmor gens wird noch fix ein Brötchen vr der Vorlesung verdrückt, oder abends klingt der Tag beim Bier aus Das obligatorische Schlange stehen zur Mittagszeit ist dabei schon ein gewohntes Bild - so auch an unserer Uni. cft Vielleicht noch manchem in Erin nerung: Ende September vorigen Jahres traten das Direktorat Wirt Schafts- und Sozialeinrichtungen so wie die damalige FDJ-Kreisleitung mit einem Plan zur Rettung der Eß kultur" ins Licht der Öffentlichkeit Man suchte nach Studentenkellnern frrnsdie Abendbedienung in der Was aus dem gut gemeinten Pro jekt wurde? Etwa 30 Mutige stellten sich die sem Unterfangen, wollten durch per sönliche Gästebedienung der Stu- „Theater in Not. wir kämpfen um unser Brot.“ Die Zeile ist erfunden, doch sie ist möglich geworden. Die Zeiten haben sich geändert bzw. ge wendet. War es früher nicht so ohne weiteres möglich, Eintrittskarten für gutes Theater zu bekommen, so sieht das heute anders aus ... 1 1 I ( I ( 1 4 I I I 1 ( 1 I N 1 , । I t t t l 1 I l t s ( \ r 1 I 1 5 ? t t 8 t t t: { $ e t e b c E V k 0 V % $ 4 % 6
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