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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 12.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 19.01.1999 1
- Ausgabe Nr. 3, 26.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 4, 05.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 5, 12.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 19.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 26.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 8, 05.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 9, 12.03.1990 1
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- Ausgabe Nr. 11, 26.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 12, 02.04.1990 1
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- Ausgabe Nr. 16, 07.05.1990 1
- Ausgabe Nr. 17, 14.05.1990 1
- Ausgabe Nr. 18, 21.05.1990 1
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- Ausgabe Nr. 26, 16.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 27, 23.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 28, 17.09.1990 1
- Ausgabe Nr. 29, 25.09.1990 1
- Ausgabe Nr. 30, 01.10.1990 1
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- Ausgabe Nr. 32, 15.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 33, 22.10.1990 1
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Herbstschule zur Computerarbeit Der Wissenschaftsbereich „Spani sche Sprach- und Übersetzungswis senschaft“ an der Sektion Theoreti sche und angewandte Sprachwissen schaft an unserer Alma mater Lipsi- ensis führte in Fortsetzung einer im Vorjahr begonnenen Tradition in der Zeit vom 1. bis 5. Oktober 1990 ei ne Herbstschule zur Computerlexi kographie durch. Zu dieser Veran staltung, die der Weiterbildung für Kollegen und Studenten diente und durchgängig auf Spanisch durchge führt wurde, konnten als Referenten die Professoren Timo Riiho von der Universität Helsinki. Valerio Baez San Jose, Antonino Garcia Rendn und Miguel Casas Gomez (alle von der Universität Cadiz), Carlos Subi- tats Rüggeberg von unserer Partner- Universität, der Universidad Aut- noma de Barcelona, Winfried Busse von der Freien Universität Berlin so wie David Mighetto von der Uni versität Göteborg begrüßt werden. Die Vorträge - darunter auch viel be achtete Beiträge von Vertretern des Mittelbaus des veranstaltenden Wis senschaftsbereiches (Dr. J. Busch, Dr. M. Emsel, Dr. D. Müller, Dr. H. Peters sowie E. Krüger) - fanden ebenso wie das zusammenfassende Rundtischgespräch großes Interes se. In den Beiträgen der ausländi schen Teilnehmer wurde zugleich mit der Anerkennung für die an un serer Universität geleistete Arbeit zur weiteren Beförderung der Be schäftigung mit dem Spanischen der Wunsch zu einem Ausbau der Kon takte zum Ausdruck gebracht. Außerdem wurde empfohlen, bei den Überlegungen zur perspektivi schen Gestaltung des Profils unserer Universität zu überlegen, inwieweit neben Englisch und Französisch nicht auch Spanisch als eine tragen de Säule bei der Ausbildung - mit ei ner Projektion weit über Europa hin aus - berücksichtigt werden sollte. Allgemein bedauert wurde, daß die angekündigten Kollegen aus Augsburg und Münster nicht teil nehmen konnten und daß das Ange bot zur Teilnahme an dieser wichti gen Weiterbildungsveranstaltung im Unterschied zum Vorjahr, wo sich mehr als 20 Kollegen von anderen Hochschulen und aus Praxisbetrie ben beteiligten, diesmal nicht wahr genommen wurde. Dafür, daß diese Veranstaltung - wie geplant und un geachtet nicht geringer Schwierig keiten - stattfinden konnte, gilt ne ben der Leitung der Sektion TAS und dem Akademischen Auslandsamt Unserer Universität nicht zuletzt der mit der Organisation beauftragten Porschungsstudentin in unserem WB, C. König, der Dank aller Be- teiligten. GERD WOTJAK Forschungs preis für Tierschutz Der Felix-Wankel-Tierschutz-For- Schungspreis wird jedes Jahr für her vorragende wissenschaftliche Arbei- ten verliehen, deren Ziel bzw. Er gebnis es ist bzw. sein kann, Versu- che am und mit dem lebenden Tier einzuschränken, zu ersetzen und o- weit wie möglich entbehrlich zu ma- chen, sowie für hervorragende wis- Senschaftliche Arbeitep, die dem Ge- danken des Tierschutzes allgemein dienlich und förderlich sein können. Der Preis ist maximal mit 50 000 DM dotiert, eine Aufteilung des Prei- Ses auf mehrere Preisträger ist mög- lich. Vorschlagsberechtigt sind wissen- Schaftliche Institutionen und wissen- Schaftliche Fachgesellschaften. Vor- geschlagen werden können Personen Und Gruppen, die in der Forschung 'm In- und Ausland tätig sind. Ei- &enbewerbung ist nicht möglich. Ar- beiten sollten neueren Ursprungs Sein und eigene Forschungsergebnis- se enthalten. Sie müssen im Druck Vorliegen oder zur Publikation ge eignet sein. Bereits anderweitig mit einem Tierschutzpreis ausgezeich nete Arbeiten werden grundsätzlich nicht berücksichtigt. Mit dem Vorschlag müssen die Ar- beiten in dreifacher Ausfertigung eingereicht werden. Von den Arbei- ten ist zusätzlich eine Zusammenfas- sung von maximal 5 Seiten in deut- scher Sprache vorzulegen. Ein Ex- emplar der vorgelegten Arbeiten bleibt bei den Akten des Kuratori- ums. Die Vorschläge mit den Arbeiten müssen bis 31. Januar 1991 beim De kanat der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität porliegen. Überdie Zuerkennung des Ereises entscheidet das Kuratorium Ses Felix-Wankel-Tierschutz-For- schungspreises; sie erfolgt unter Ausschluß des Rechtsweges. Weitere Auskünfte erteilt das De kanat der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität, Feterinärstr.13, 8000 München 22, ‘el- (089) 21 80-25 12 bzw. die Abt. Öffentlichkeitsarbeit der Univer- 8tät, Geschwister-Scholl-Platz 1, 8000 München'22, Tel. (089) 21 80-34 23 Als Moleküle „Lesen“ gelernt hatten Tradition der Großbothener Gespräche wieder aufgenommen DerEinladungzum 11.GroßbothenerGe- spräch, diesmal ausgesprochen durch Prof. Dr. G. Leutert, Rektor a. i. der Universität Leipzig, Prof. Dr. W. Bahner, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Prof. Dr. K. Anders, Akademie der Wissenschaften, und Doz. Dr. H. Hau ke, Vorsitzende der URANIA-Mitglieder- gruppe der Universität, waren etwa fünf Dutzend namhafte Wissenschaftler gefolgt. Denn der Anlaß war kein geringer: Es sprach Prof. Dr. Manfred Eigen, Nobel preisträger und Direktor am Max-Planck- Institut für Biophysikalische Chemie Göt tingen, „Zum Ürsprung des Lebens“ und gab damit die Einführung zu diesem Sams taggespräch am 22. September in der Wil helm-Ostwald-Gedenkstätte. Eigens Sprache, bildhaft und klar, ver mittelte das Gefühl, auch die komplexesten Vorgänge verstehen zu können. Ausgangs punkt war die Frage: Wie entsteht Leben? Dies, so Eigen, sei nicht entscheidbar. Aber die Forschung hat wichtige Beiträge zum Mechanismus der Evolution des Lebendi gen geliefert. So weiß der Mensch heute, daß „Leben“ ein relativ „altes“ Phänomen ist - der genetische Kode ist etwa 4 Mrd. Jah re alt. Schon ein Virus, oft nur ein Riesen molekül, zeigt Funktionen des Lebendigen. Voraussetzung sind die strukturellen Eigen schaften der Nukleinsäuren. Diese Mo leküle können Informationen speichern und replizieren. Eigen brachte es auf den Punkt: Leben begann, als die Moleküle das „Le sen“ gelernt hatten. Im zweiten Teil seines Vortrages skiz zierte er die „Theorie des Sequenzraums“, einer mathematischen Darstellung der ge netischen Information. Überraschend dann die auf Grundlage dieser Theorie im Göt tinger Institut gebauten „Maschinen“, mit denen sich in zwei bis sieben Tagen Enzy me vermehren lassen. In der Diskussion (im Anschluß an die leibliche Stärkung mit Kaffee und Kuchen) erläuterte Eigen unter anderem den Zusam menhang zwischen seinen kinetischen Un tersuchungen der 50er Jahre und den späte ren biophysikalischen Arbeiten. Nachdem mit der Relaxationsmethode Reaktionen in Lösungen mit Halbwertzeiten unter 10' s zugänglich waren, interessierte ihn, warum Enzymreaktionen so schnell und optimal verlaufen. Befragt nach der ethischen Er laubnis genetischer Experimente, wehrte sich Eigen gegen Pauschalurteile. Bei jedem Projekt müßten Vorteile und Risiken sorg fältig gegeneinander gewogen werden. Eigens Vortrag war ein Beispiel par ex- cellence, wie geschicktes Befragen der Na tur. kombiniert mit modernen mathemati schen und physikalisch-chemischen Me thoden erlaubt, die grundlegende Fragestel lung nach dem Ursprung des Lebens zu be arbeiten und teilweise zu beantworten. Zum Abschluß dieses interessanten Nachmittags äußerte Prof. Dr. A. Meisel, Sektion Chemie der Universität, dessen En gagement und Initiative es zu verdanken ist, daß die Großbothener Gespräche in diesem Jahr nach längerer Pause weitergeführt wur den und damit die Gedenkstätte selbst wie der stärker ins Blickfeld der Universität gerückt ist. den Wunsch, daß es der Lan desregierung im Verein mit wissenschaftli chen Institutionen gelingen möge, dieses Ju wel der Wissenschaftsgeschichte zu erhal ten, die in den letzten Jahrzehnten entstan denen Schäden zu beseitigen und es zu ei nem Zentrum der Wissenschaft und einer Begegnungsstätte von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen auszubauen. JULIA BEYER, Dr. MATTHIAS HEUCHEL Das ist sie, die Wilhelm-Ostwald-Gedenkstätte in Großbothen bei Grimma. Auch sie sollte wieder stärker ins Blickfeld der Uniöffentlichkeit rücken und ist es wert, erhalten und ausgebaut zu werden. Foto: LVZ-Archiv (ADN-ZB) N achdem innerhalb unseres Fachbereiches „Slawische Li teraturen“ (Germ./Lit.) keine fruchtbare Diskussion über eine mög liche Umstrukturierung der slavisti- sehen Literaturwissenschaft initiiert werden konnte, legten wir, Vertreter des akademischen Mittelbaus, ge meinsam mit unserem Kollegen Dr. Rollberg Vorstellungen in einer Denkschrift dar. Sie wurden durch konzeptionelle Überlegungen zu möglichen Entwicklungsrichtungen unserer Disziplin ergänzt. Die Erar beitung neuer Konzepte in qualitati ver und quantitativer Hinsicht hielten wir angesichts einer maßgeblich poli tisch-ideologischen Funktionalisie- rung der slavistischen Literaturwis senschaft sowie der Hypertrophie- rung der Slavistik (zumindest der Russistik) in den vergangenen Jahren für unumgänglich. Tragfähige Konzepte können je doch nur dann entstehen, wenn das bisher Geleistete einer selbstkriti schen Prüfung unterzogen wird, die wissenschaftliche Kommunikation intensiviert sowie um den Dialog mit Forschern aus Westeuropa und Ame rika erweitert wird und die sachbezo gene Diskussion innerhalb des Berei ches eine Aktivierung erfährt. Allein auf diesem Wege kann die slavistische Literaturwissenschaft zu langfristiger substantieller Legitimation gelangen, an die folgende Kriterien anzulegen sind: - solide wissenschaftliche Reputa tion als Voraussetzung attraktiver Lehrangebote - Erarbeitung von produktiven For schungsansätzen, die ein eigenes wis senschaftliches Profil sichern - Vergleichbarkeit mit anderen sla vistischen Lehrbereichen. International lassen sich in der sla vistischen Literaturwissenschaft ge genwärtig zwei Grundtendenzen be obachten: einerseits die klassische- philologische und andererseits die komparatistisch-kulturtypologisChe Ausrichtung. Für beide Tendenzen besteht bei uns Nachholebedarf. Im Hinblick auf das bisher existierende Potential wäre eine Favorisierung der komparatistisch-kulturtypologischen Richtung durchaus berechtigt, doch erscheint eine unter funktionalem Ge sichtspunkt erfolgende Kombination der methodischen Ansätze beider Richtungen auf lange Sicht vielver sprechender. Dabei könnte auch an die reichen Traditionen der Leipziger Slavistik vor dem zweiten Weltkrieg ange knüpft werden. Allerdings sollte die Bezugnahme frei von Mystifikatio nen sein. Vielmehr ist danach zu fra gen, inwiefern slavistische Literatur wissenschaft an der Leipziger Uni versität in der jüngsten Zeit ungeach tet ideologischer Prämissen danach strebte, methodisch konsequent, fak- tologisch seriös und philologisch ex akt zu sein. So könnte ein auf wis senschaftliche Produktivität ausge richtetes Traditionsbewußtsein beför dert werden, wie es in den Arbeiten eines Slavisten wie Prof. Dr. Gerhard Dudek ausgebildet ist. Unsere Denkschrift wurde zunächst von der Mehrzahl der Kollegen im Bereich als destruktiv und konserva tiv gewertet, konnte letztendlich aber doch eine Verständigung über quanti tative Veränderungen herbeiführen und inhaltlich befördern. Inzwischen hat sich das Bewußtsein gefestigt, daß Umstrukturierungen erforderlich sind und in Zukunft mit einem Rückgang der Zahl der Ordinariate zu rechnen ist. Die geplante Reduzierung von drei slavistischen Ordinariaten auf zwei erscheint wissenschaftlich po tentiell produktiv. Die künftigen öko nomischen Bedinguhgen werden mit entscheiden, ob ein solches Konzept, Denkschrift beförderte Verständi gung Slavistische Literaturwis senschaft: Gedanken zu Bilanz und Perspektive das eine Verdoppelung der in West deutschland üblichen Universitäts- Strukturen in der slavistischen Litera turwissenschaft darstellt, realisierbar ist. Zu klären ist die Angliederung des ehemaligen Ordinariats „Multinatio nale Sowjetliteratur“, das aufgrund der ideologisch motivierten Konzep tion unter dieser Firmierung nicht weiterbestehen kann. Problematisch erscheint die Absicht, ein For schungsgebiet, das bei regionalwis senschaftlicher Orientierung nicht slawische Literaturen Osteuropas zum Gegenstand hat, in ein philolo gisch ausgerichtetes Slavistisches In stitut einzugliedern. Inhaltliche Konzepte und Fragen der qualitativen Umstrukturierung wurden bisher kaum diskutiert. Wir halten es für unerläßlich, daß dies oh ne weitere Verzögerung geschieht, weil die anvisierten Strukturen in haltlich profiliert werden müssen, in bezug auf ihre Wissenschaftsperspek tive. Es sollte geprüft werden, ob nicht ein langfristig konzipierter, übergreifender Forschungsschwer punkt dazu in der Lage wäre, alle Kol llegen des Bereichs zu integrieren, ohne daß auf diesem Wege Spezial profilierung unmöglich würde. Ein erster Schritt zur Intensivierung der wissenschaftlichen Arbeit muß die Schaffung eines informationellen und kommunikativen Forums sein; darun ter sind eine institutionalisierte, re guläre Dialogmöglichkeit wie auch eine Atmosphäre ständigen fruchtba ren Austausches zu verstehen. Die Konferenz „Michail Bulgakov und die russische Literatur der dreißiger Jahre“ (Februar 1991) ist eine erste Chance zu beweisen, ob das notwen dige Umdenken in dieser Hinsicht eingesetzt hat. Im Zusammenhang mit wissen schaftsperspektivischen Fragen ist auch die Stellung des Mittelbaus, der Träger künftiger Wissenschaftsent wicklung ist, zu diskutieren. Es steht nämlich zu befürchten, daß die not wendige Kürzung von Stellen allein auf Kosten des akademischen Mittel baus vollzogen werden soll. Um diese menschlich wie fachlich komplizierte Situation lösen zu kön nen, müssen Prinzipien diskutiert werden, unter deren Zuhilfenahme Personalentscheidungen angemessen gefällt werden können. Die Eva luierung der Universitätsstrukturen durch den Wissenschaftsrat, die von Oktober bis Dezember 1990 erfolgen soll, ist im Sinne einer Kompetenz- Bewertung zu nutzen und öffentlich durchzuführen bzw. auszuwerten. Dann wird sich zeigen, daß Kürzun gen nicht durch einen horizontalen Schnitt unterhalb der Ebene der Hochschullehrer erfolgen können; ei ne solche Lösung käme perspekti visch einer „Wegprofilierung“ der Slavistik (die den Verfassern der Denkschrift als Absicht unterstellt worden ist) gleich. Wissenschaftliche Kontinuität, Aufnahme von brachlie genden Wissenschaftstraditionen und konzeptioneller Neuansatz sind nur möglich, wenn unter Berufung auf das Kompetenzprinzip ein vertikaler Schnitt durch alle Ebenen der Struk tur erfolgt. Die Gründung des Slavistischen In stituts steht bevor. Slavisten unter schiedlicher Fachrichtungen (Lingui stik, Übersetzungswissenschaft, Lan deskunde, Literaturwissenschaft), die bisher getrennt voneinander in den Sektionen TAS und Germanistik/Li- teraturwissenschaft gearbeitet haben, erhalten so die Chance, ohne hinder liche Institutipnsgrenzen zu koope rieren. Unverzichtbar für einen sol chen Neubeginn sind kritische Be standsaufnahmen und konzeptionel les Vorausdenken. Unsere Bemühungen sind darauf gerichtet, in konstruktiver, sachbezo gener Debatte - unterstützt durch die wissenschaftliche Autorität und mo ralische Integrität von Hochschulleh rern wie Prof. Dr. Willi Beitz - diese Voraussetzungen schaffen zu helfen. DR. DAGMAR KASSEK, DR. BIRGIT KREHL, SEKTION GERM./LIT.-WISS. Neue Studienrichtung mit Beginn des Wintersemesters Eingehende Beschäftigung mit Ost- und Südosteuropa Der interdisziplinäre Arbeitskreis für Ost- und Südosteuropawissen schäften an der Karl-Marx-Univer sität Leipzig bietet mit Beginn des Wintersemesters 1990 ein Neben fach* oder postgraduales Zusatzstu dium auf dem Gebiet der Ost- und Südosteuropawissenschaften an. Die Ausbildung wird solide Kenntnisse über Geschichte, materi elle und geistige Kulur, Wirtschaft, Recht und Sprachen der Völker Ost- , Ostmittel- und Südeuropas vermit teln. Zugleich soll das Verständnis für die vielseitigen Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft in den jeweiligen Län dern wie auch für die historische und aktuelle Entwicklung der politi schen, wirtschaftlichen und geisti gen Grundstrukturen der Region Ost- und Südeuropas geweckt wer den. Das Studium bietet ebenfalls Einblicke in Theorie und Methoden der verschiedenen Disziplinen der deutschen und internationalen Ost- und Südosteuropaforschung. Das Studienangebot richtet sich vor allem an Studenten und Fach leute, die auf dem Gebiet der wirt schaftlichen, kulturellen und politi schen Zusammenarbeit mit den Staa ten Ost- und Südosteuropas tätig sein wollen. Zugleich ist beabsich tigt, Nachwuchswissenschaftler für den regionalen Bereich Ost- und Sü dosteuropa wie auch Länderspezia listen zu gewinnen und heranzubil den. Die Regelstudienzeit für ein Ne benfachstudium umfaßt sechs, für ein postgraduales Zusatzstudium vier Semester. Das Studium gliedert sich in eine Grund- und eine Spezialisierungs phase, wobei grundsätzlich folgende Spezialisierungsrichtungen möglich sind: • regional; Ost- oder Südosteuro pawissenschaften; • disziplinorientiert (im Rahmen der jeweiligen Region): - Geschichte - geistige und materielle Kultur der Völker (Kultur-, Kunst-, Litera tur- und Sprachwissenschaft) - Ökonomie, Staat und Recht. Darüber hinaus erfolgt entspre chend der regionalen Spezialisie- • rung eine Ausbildung in mindestens zwei Sprachen (Elementar- und/ oder Aufbaukurse), wobei die Sprachausbildung auch als Propä- deutikum absolviert werden kann. Nebenfach- und postgraduales Zu- satzstudium enden mit Abschluß zeugnissen in den genannten Spe- zialisierungsrichtungen. Vorausset zung für den Erwerb eines Ab schlußzeugnisses sind Leistungs nachweise und Belege über den er folgreichen Besuch von Lehrveran staltungen mit einer Gesamtstun denzahl von 60 Semesterwochen stunden. Bei Absolvierung der Sprachausbildung als Propädeuti- kum reduziert sich die Gesamtstun- dcnzahl auf 44 Semesterwochen stunden. Entsprechend der gewähl ten Region Ost- oder Südosteuropa sind folgende Leistungsnachweise erforderlich: - 3 Prüfungen in einer der drei ge nannten disziplinorientierten Spe zialisierungsrichtungen; - jeweils 1 Prüfung aus den ande ren Komplexen; - 6 Seminarscheine; - 2 Sprachnachweise; - Belege über den Besuch fakulta tiver Lehrveranstaltungen. Außer in den sprachpraktischen Veranstaltungen ist in der Regel kei ne zeitliche Abfolge der Lehrveran staltungen obligatorisch, so daß weitgehend eine individuelle Ge staltung des Studienplans möglich ist. Sollte das Angebot Ihr Interesse finden, erbitten wir eine formlose Rückäußerung an folgende Adresse: Karl-Marx-Universität Leipzig, Ar beitskreis Ost- und Südosteuropa wissenschaften, Dr. Herbert Stober, Universitätshochhaus, 25-3, Augu- stusplatz 9, Leipzig, 7010 (Tel. Rückfragen bitte unter 7 19/33 54). Eine Übersicht über das Angebot der Lehrveranstaltungen im Winter semester 1990/91 liegt bei uns aus (siehe o. g. Adresse) und kann auch angefordert werden. Bemerkungen zu einer Ausstellung Vom Mädchenporträt bis zu sensibler Aktzeichnung „Frauen sehen Frauen“ noch bis zum 8. November Die lange Reihe bemerkenswerter Personalausstellungen in der Galerie Barbakane der Moritzbastei wird ge genwärtig von einer interessanten thematischen Ausstellung unterbro chen (siehe auch UZ 32 und 33). Un ter dem Titel „Frauen sehen Frauen“ zeigen 10 Leipziger Künstlerinnen noch bis zum 8. November Porträts von Zeitgenossinnen, Arbeiten nach literarischen Vorlagen und natürlich Selbstporträts. Fast alle Arbeiten stammen aus diesem Jahr, einige ent standen speziell für die Ausstellung, z. B. Caro|ine Kobers expressive Farbzeichnungen. Es dominieren Gemälde und Zeich nungen. Eine Bereicherung stellt die Wand mit den 12 fotografischen Por träts Leipziger Frauen von Karin Wieckhorst dar. Die Ausstellung ge winnt auch durch die Einbeziehung einiger Bilder und Holzschnitte der viel zu früh verstorbenen Petra Flem ming. Der Titel der Ausstellung „Frauen sehen Frauen“ provoziert Fragen, Fragen nach feministischer Kunst und weiblicher Ästhetik. Das künstlerische Schaffen schließt die geistige Auseinandersetzung mit sich und den Geschlechtsgenossinnen ganz selbstverständlich ein. Die Aus stellung ist eine Art Bestandsaufnah me, die natürlich punktuell bleiben mußte, was nicht nur an den räumli chen Gegebenheiten der Moritzbastei liegt. Es wird kein homogenes verall gemeinerbares Frauenbild gezeigt. Das Spektrum reicht vom Porträt des Mädchens mit der rosa Schleife von Gudrun Petersdorff bis zur sensiblen Aktzeichnung einer älteren Frau von Doris Ziegler. Selbstbildnishafte Zü ge tragen die Bilder von Christel Göthner und von Barbara Burck. Den Prozeß der Selbstbefragung und Selbstfindung reflektieren die Arbei ten von Monika Janus-Sommers. Be ate Dietrichs Farbholzschnitt „Zu- stände“ erzählt vom Seiltanz des Le bens, und Ute Meinhardt läßt Masken sprechen. Zehn Künstlerinnen formu lieren individuelle Sichten, Erfahrun gen und Befindlichkeiten. Zehn ver schiedene Handschriften und Tempe ramente treffen aufeinander. - Es bleibt die Neugier auf weitere thema tische Ausstellungsprojekte in der Moritzbastei. Die Ausstellung ist geöffnet: Mo. bis Fr. 10 - 17 Uhr und zu den Abend veranstaltungen. CAREN MARUSCH Anzeige Ihr Partner in allen Geschäftsreisen Travel und Touristik GmbH Grassistraße 12 (World Trade Center), 7010, Leipzig Telefon: 7 17 05 58 / 7 17 04 50 / 7 17 05 57
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