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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 12.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 19.01.1999 1
- Ausgabe Nr. 3, 26.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 4, 05.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 5, 12.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 19.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 26.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 8, 05.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 9, 12.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 10, 19.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 11, 26.03.1990 1
- Ausgabe Nr. 12, 02.04.1990 1
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- Ausgabe Nr. 17, 14.05.1990 1
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- Ausgabe Nr. 24, 02.07.1990 1
- Ausgabe Nr. 25, 09.07.1990 1
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- Ausgabe Nr. 28, 17.09.1990 1
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- Ausgabe Nr. 30, 01.10.1990 1
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- Ausgabe Nr. 33, 22.10.1990 1
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- Ausgabe Nr. 38, 26.11.1990 1
- Ausgabe Nr. 39, 03.12.1990 1
- Ausgabe Nr. 40, 10.12.1990 1
- Ausgabe Nr. 41, 17.12.1990 1
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2 AKTUELLE INFORMATIONEN 22. Oktober 1990 UZ/33 Promotionen Promotion A Bereich Medizin Abraham Aseffa Armidie, M. D., am 25. Oktober, 14 Uhr, 7010, Liebigstraße 13, Institut für Anatomie, Kleiner Hörsaal: The developement of live Listeria mono- cytogenes potential vaccine strains through consecutive selection with two intepen- dently attenuating metabolic drift (antibio- tic resistance,) mutations. Evelin Appelt, am 25. Oktober, 13 Uhr, 7010, Härtelstraße 16 bis 18, Institut für Pharmakologie, Kulturraum: Der Einfluß der radiologischen Untersuchungstechnik auf die Übereinstimmung zwischen röntge nologischer und endoskopischer Diagnose bei Erkrankungen des Magens. Gabriele Engelke, gleiche Zeit und glei cher Ort: Die Aussagefähigkeit der HbAl- Bestimmung für Differentialdiagnostik und die Therapie von Störungen der Kohlehy drattoleranz in graviditate, sowie für die prospektive Beurteilung des Neugebore nen. Lutz Steiniger, gleiche Zeit und gleicher Ort: Zur Beeinflussung der präkapillären pulmonalen Hypertonie bei chronisch ob struktiven Lungenerkrankungen durch Ni fedipin (CorinfarR). Steffen Liebscher, gleiche Zeit und glei cher Ort: Das Krankheitsmodell von Pso riasis-Patienten. Solomon Tsegaye, am 29. Oktober, 14 Uhr, 7010, Philipp-Rosenthal-Straße 55, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kursraum: Vergleich klinischer und angio graphischer Befunde bei Patienten mit e- rebrovaskulärer Insuffizienz (ZVI). Ralf Krakor, gleiche Zeit und gleicher Ort: Die chirurgische Therapie bei Patien ten mit instabiler Angina pectoris. Ergeb nisse und Stellenwert im Gesamtkonzept der Behandlung dieser Patientengruppe. Andreas Liebold, gleiche Zeit und glei cher Ort: Koronare Herzkrankheit und hochgradig reduzierte linksventrikuläre Funktion - Ergebnisse der Koronarchirur gie im Vergleich zur medikamentösen The rapie. Sektion Chemie Olaf Heitzsch, am 22. Oktober, 13 Uhr, 7010, Talstraße 35, Hörsaal 2: Quantensi mulation ein- und zweidimensionaler nicht separierbarer Schwingungszustände und Franck-Condon-Faktoren mittels Diffusi ons-Schrödingergleichung. Martin Ecke, am 23. Oktober, 13 Uhr, gleicher Ort: Darstellung N,N'-bisallylier- ter 1,2-Diaminderivate und deren Reaktio nen mit Schwefeldichlorid - ein neuer Weg zu S,N-haltigen Makrocyclen. Bereits verteidigt hat Tobias Werner seine Promotionsschrift zum Thema: Neuartige substituierte 2H-Benzopyrane als Edukte für Tri- und Pentramethinfarb- Stoffe. Sektion Psychologie Ebenfalls bereits verteidigt hat Chri stine Förster ihre Arbeit zum Thema: Das Theorie-Praxis-Verhältnis in der beruf lichen Ausbildung - Untersuchung von Be dingungen zur Entwicklung des Spiel- führungsverhaltens von Kindergärtnerin nen. In eigener Sache Aus den UZ-Redaktionsbeiräten aus geschieden sind aus persönlichen bzw. beruflichen Gründen Frau Dr. Annema rie Tröger und Herr Dr. Siegwart Kar be, der jetzt als Leiter des Amtes des Sports der Stadt Leipzig arbeitet. Wir danken unseren beiden ehemaligen eh renamtlichen Mitarbeitern für ihre je derzeit engagierte Arbeit und wünschen ihnen in jeder Beziehung weiterhin viel Erfolg. Seitens der Agrarwissenschaft lichen Fakultät und des Instituts für Kör pererziehung wurden neue Kandidaten benannt, die vom Herausgeber berufen werden. Impressum Herausgeber: Rektor der KMU Chefredakteur: Helmut Rosan Redaktion/Redaktionsbeiräte: Wissenschaft: Jürgen Siewert (stellv. Chefredakteur), Prof. Dr. sc. Günter Katsch, Prof. Dr. sc. Manfred Neu haus, Doz. Dr. sc. Karl-Wilhelm Haa ke, Dr. Roland Mildner Bildung: Prof. Dr. Jürgen Grubitzsch, Dr. Catherina Schmidt Gesellschaftliches Leben/Kultur: Dr. Elke Leinhoß (Redakteur), Britta Küh ne, Henner Kotte Vertrieb/Finanzen: Doris Börner Adresse: Ritterstr. 8/10, PF 920, Leip zig, 7010, Tel. 71 97-4 59/60 Satz und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH III/18/138. Herausgegeben unter der Registriernummer L 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. Einzelpreis: 15 Pfennig, 34. Jahrgang, erscheint wöchentlich. Die veröffentlichten Texte sind nicht in jedem Fall mit der Meinung der Re daktion identisch. Redaktionsschluß: Dienstag, 12 Uhr. Erste Buchlieferungen an der ÜB eingetroffen Beschafft aus Mitteln der Volkswagen-Stiftung Erste Lieferungen der Fach- und Studienliteratur, die unsere Universitätsbibliothek aus den Mitteln der VW-Stiftung erwirbt, sind in Leipzig eingetroffen. Ne ben großen Buchhandlungen aus den alten Bundesländern sind auch Leipziger Buchhändler — so die Universitätsbuchhandlung und die Musikalienhandlung Oel sner — am Geschäft beteiligt. Kaum zu bewältigen scheint die Bücherflut, die hier Frau Schna bel und Frau Teichmann, Mitar beiterinnen der Abteilung Erwer bung der UB, auspacken. Nachdem bereits ein umfang reicher Posten an geistes- und so zialwissenschaftlicher Literatur eingetroffen war, konnten wir ne benstehenden Schnappschuß am 4. 10. machen, als eine Buchsen dung für Medizin, Pädagogik, Ve terinärmedizin, Agrarwissen schaft, Biologie, Physik, Chemie und Psychologie ankam. Wert der Buchlieferung: etwa 200 000 DM! Auch ökologische Fachliteratur befand sich unter den Neuzugän gen, die nun peinlich genau zu in ventarisieren und zu katalogisie ren sind. Nachdem alle diese an der Universität dringend erwarte ten Lehrbücher auch fach- und sachgerecht technisch und buch binderisch versorgt sind (dazu zählt auch das Anbringen des obenabgedruckten Exlibris), wer den sie Studenten und Wissen schaftlern an der Uni zur Verfü gung stehen. Zur Orientierung: Der Durch schnittspreis für ein Buch beträgt z. Z. — auf dem Gebiet der Geistes und Sozialwissenschaft 60 DM, — auf dem medizinischen Ge biet etwa 100 DM und — im mathematisch-naturwissen schaftlichen Bereich bis 120 DM. Foto: MÜLLER Wertvolle Spuren gilt es, jetzt zu sichern Aufrichtige Trauerarbeit ist nun angesagt 1. Treff der „Geschichtswerkstatt Leipzig“ am 25.10. Kurz notiert Ehrung für Prof. Mylius Von wem wird Geschichte gemacht? Vor einem Jahr wäre die Antwort vielleicht sehr schnell gekommen, hier in Leipzig. Das, was im Herbst 1989 Gegenwart und Zu kunftsvision war, ist heute bereits zu einem großen Teil Geschichte geworden, wenn auch die Visionen längst nicht alle Realität. So zeigt sich auch und vor allem sehr deut lich, daß Gegenwart eben immer erst „pro duziert“ wird und somit veränderbar ist. Ge wiß eine sehr banale Aussage, die sich aber, so meine ich, jeder öfter vor Augen halten sollte, gerade angesichts der heutzutage zu beobachtenden Ohnmachtstendenzen. Und wer schreibt nun die Geschichte und aus welchen Motiven heraus? Kurz: Es geht um einen Einstieg in eine Geschichte von unten; von unten sowohl bezogen auf die Geschichtsarbeit als das kollektive Werk von historisch Interessierten und unvorein genommenen Wissenschaftlerinnen, als auch in bezug auf die Sichtweise auf Ge schichte: Weniger die großen Staatsmänner und „historischen Ereignisse“ stehen im Vordergrund, sondern das alltägliche Leben der „kleinen Leute“, der Arbeitsalltag, die Familie, die Freizeit, die Geschlechterbe- ziehungen, das Leben der Minderheiten und Ausgegrenzten... Die solange „Sprachlosen der Geschichte“ sollen nun mehr zu Wort kommen. Natürlich hat auch diese Geschichtsbe wegung ihre eigene Historie. Die Bürger rechtsbewegung und Antikriegsbewegung der USA in den 60er Jahren formte unter an derem die sich selbst so nennenden „radical historians“, die zu Alltagsproblemen der Fabrikarbeiter forschten oder sich in ihren D er Minister für Bildung und Wis senschaft hat zum 1. 9. 1990 fol gende Emeritierungen bzw. Ab berufungen bzw. Versetzungen in den Ru hestand ausgesprochen: Sektion Physik Prof. Dr. sc. nat. Christian Hänsel, Allge meine und Umweltphysik Sektion Biowissenschaften Prof. Dr. sc. nat. Hans Luppa, Zoologie Agrarwissenschaftliche Fakultät Prof. Dr. sc. agr. Erhardt Thum, Land technik, ao. Prof. Dr. sc. agr. Joachim Ilg ner, Ökonomik der Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft, Doz. Dr. agr. Karl Roß, Tierzucht Institut für tropische Landwirtschaft Prof. Dr. rer. nat. habil. Heinz Fankhänel, Angewandte Entomologie und Pflanzen schutz Bereich Medizin Prof. Dr. sc. med. Dietmar Biesold, Neu rochemie, MR Prof. Dr. sc. med. Lothar Cossel, Pathologische Anatomie, MR Prof. Dr. sc. med. Heinz Gebelt, Kindemeurop- sychiatrie, OMR Prof. Dr. sc. med. Helga Marek, Innere Medizin, MR Prof. Dr. sc. med. Horst Wegner, Innere Medizin F ranz-Mehring-Institut Prof.Dr. sc. phil. Karl Nuß, Wiss. Kom munismus, Doz. Dr. sc. oec. Heinz berger, Politische Ökonomie des Sozialismus Sektion Wirtschaftswissenschaften Doz. Dr. rer. oec. habil. Gottfried Hein rich, Anwendung mathematischer Metho den in der Ökonomie Sektion Politikwissenschaften und So ziologie Studien den Schwarzen zur Zeit der Skla verei und den Indianern in den Reservaten widmeten. Die „history workshops“ in Großbritannien, die in den Siebzigern ent standen, sind auch heute noch mit ihren theoretischen Debatten richtungweisend und gaben auch den seit neun Jahren beste henden bundesdeutschen „Geschichts werkstätten“ ihren Namen. In Schweden lö ste das Buch von Sven Lindquist „Grabe wo du stehst“ einen wahren Boom von vor al lem betriebsgeschichtlichen Studien aus, deren Autoren oft die Arbeiter selbst waren. Ich finde, daß gerade ein solches ge meinsames Befragen der Geschichte den Verdrängungstendenzen gegenüber der jün geren und jüngsten Vergangenheit entge genwirken kann. Die Forschungsarbeit auf lokaler und regionaler Ebene kann wertvol le Spuren zur Stadt- und Gemeindege schichte sichern und zur Selbstverständi gung beitragen, verbunden mit aufrichtiger Trauerarbeit. In Berlin gab es dazu schon erste Ansät ze. Damit vielleicht auch in Leipzig - einer eigentlich doch verpflichtenden Stadt - im Sinne einer solchen Demokratisierung der Geschichtsschreibung gearbeitet werden kann, sind alle Projektgruppen und Leute, die Ideen und Interesse haben oder auch nur mal reinriechen wollen, herzlich zu der Ver anstaltungsreihe „Geschichtswerkstatt Lei pzig“ im Leibniz-Klub in der Elsterstraße 35 eingeladen. Zu einem ersten Treffen zum gegenseitigen Vorstellen und Aus tauschen treffen wir uns am 25. Oktober um 19.30 Uhr. AXEL DOSSMANN Prof. Dr. sc. oec. Alice Kahl, Marx.-len. Soziologie, Prof. Dr. sc. phil. Harry Pawu- la, Wiss. Kommunismus, Doz. Dr. paed. Günter Mahn, Methodik des MLG Sektion Geschichte Prof, Dr. sc. phil. Edith Hoffmann, Ur- und Frühgeschichte, ao Prof. Dr. phil. habil. Gottfried Härtel, Geschichte des Altertums Sektion Rechtswissenschaften Prof. Dr. sc. jur. Karl Bönninger, Staats- Ab- und berufen recht, Prof. Dr. sc. jur. Ingo Wagner, Marx.- len. Staats- und Rechtstheorie, Doz. Dr. jur. Gerhard Breitenfeld, Zivilrecht, Doz. Dr. sc. jur. Ingeborg Lange, LPG- und Bodenrecht Sektion ANW Prof. Dr. sc. phil. Theodora Büttner, Ge schichte Afrikas, Prof. Dr. phil. habil. Wolf gang Reuschel, Arabistik Sektion Kultur- und Kunstwissen schaften ao. Prof. Dr. sc. phil. Wemer Wolf, Marx.- len. Musikwissenschaft, Hon.-Prof. Dr. phil. habil. Emst-Heinz Lemper, Kunstge schichte Sektion Pädagogik ao. Prof. Dr. paed, habil. Ruth Müller, Ge schichte der Erziehung AVZ ao. Prof. Dr. sc. paed. Walter Jahn, Hoch- (UZ-Korr.) Am 27. 9. veranstaltete die Sektion Afrika- und Nahostwissenschaften ein Ehrenkolloquium anläßlich des 60. Ge burtstages von Prof. Dr. Dr. habil. Klaus My lius, außerordentlicher Professor für Sans- kritistik und Indische Altertumskunde an der Leipziger Universität und Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Der Jubilar hat sich vor al lem durch seine Forschungen zur ältesten In dischen Literatur internationales Ansehen erworben, ist aber im deutschsprachigen Raum auch durch Übersetzungen grundle gender altindischer Literaturwerke, durch die Herausgabe von Wörterbüchern, einer Chrestomathie der Sanskritliteratur und ei ner Geschichte der altindischen Literatur in Erscheinung getreten. Sein wissenschaftliches Werk, das etwa dreihundert Veröffentlichungen, darunter zehn Monografien umfaßt, erfuhr auf dem Kolloquium eine umfassende Würdigung durch prominente Fachkollegen. Professor Fritz Staal (Berkeley, University of Califor nia), langjähriger Freund des Jubilars, sprach über die Durchführung eines der äl testen indischen Opferrituale im Mai dieses Jahres in Kerala. Prof. Albrecht Wezler (Universität Hamburg) untersuchte einen al ten indischen Rechtsterminus auf seine ge naue Bedeutung und kam zu erstaunlichen Schlüssen in bezug auf das Verständnis der sozialen Schichtungen, die dem Gebrauch dieses Terminus zugrundeliegen. Weitere Beiträge zu unterschiedlichsten orientali schen Themen kamen von Annemarie Esche (Potsdam), Margot Gatzlaff, Rüdiger Gau- des, Arndt Krause und Lars Göhler (alle Universität Leipzig). schulmethodik Sektion Germanistik und Literatur wissenschaft Prof. Dr. sc. phil. Eberhard Brüning, Amerikanistik Sektion Journalistik Prof. Dr. paed, habil. Fritz Beckert, Pädagogische Methodik, Hon.-Doz. Hein rich Grote, Fersehjoumalistik Sektion Fremdsprachen ao. Doz. Dr. phil. Maria Krämer, Ange wandte Sprachwissenschaft (Russische Sprache) Sektion Wirtschaftswissenschaften Hon.-Prof. Dr. sc. oec. Heinz Wedler, Lei tung und Organisation der Industrie Der Minister für Bildung und Wissen schaft hat mit Wirkung vom 1. September 1990 folgende Honorardozenten an die Karl-Marx-Universität Leipzig berufen: Sektion Chemie Dr. sc. nat. Joachim Tauchnitz, Techni sche Chemie Sektion Psychologie Dr. sc. nat. Harald Barchmann, Pädago gische Psychologie Bereich Medizin Dr. sc. med. Friedrich Liebold, Innere Medizin, Dr. sc. med. Christa Müller, Ar beitsmedizin Der Minister für Bildung und Wissen schaft hat mit Wirkung vom 15. September 1990 folgende Umberufung ausgesprochen: Sektion Germanistik und Literatur wissenschaft Prof. Dr. sc. phil. Horst Nalewski, Lite raturtheorie - bisher Humboldt-Universität zu Berlin Das Forum Ein Mahnruf an alle Menschen Zu „Angst in der Heldenstadt“, UZ Nr. 30 v. 1. 10.90, S. 2 Meine Meinung dazu ist, daß dieser Ar tikel Platz finden müßte in allen Tageszei tungen unserer Messestadt. Damit wird nicht nur die Öffentlichkeit informiert und wachgerüttelt, sondern auch unsere Staatsorgane. Warum eigentlich ha ben unsere (sind es noch unsere?) Polizisten Angst, solchen Typen, wie im Artikel ge schildert, das Handwerk zu legen? Man muß sich fragen, haben wir die Macht da zu, oder greifen solche Extremisten mit Faustrecht zur Macht? Ein Mensch hat einmal gesagt: „Wehret den Anfängen“ - und dennoch mußte die halbe Welt büßen. Sylvia Hom als Artikel verfasserin möchte ich mein Lob ausspre chen. Sie sagt in knappen Worten das, was viele, viele Menschen in unseren neuen Bundesländern denken. Besonders die letz ten drei Absätze des Artikels sind meines Erachtens ein Mahnruf an alle Menschen mit Geist und Verstand. westliche „Ausland“ reisen durfte, als ein potentieller Spion oder Spitzel anzusehen ist, so lange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Um es einmal unakademisch, dafür aber klar, zu sagen: Wir brauchen an der Spitze der Universität, die bisher 16 000 Men schenschicksale lenkte, Persönlichkeiten, deren Vergangenheit durchschaubar ist. Das geht nicht ohne exakte Überprüfung anhand aller noch verfügbaren Unterlagen und erfordet konsequente Folgemaßnah men. Die dann vakanten Plätze müssen 1 durch junge, anerkannte Wissenschaftler, die in Gesamtdeutschland gefunden wer den sollten, besetzt werden. Voraussetzung für den Erfolg dieses Prozesses ist aller dings eine 1 OOprozentige Erneuerung der Personalabteilung sowie der Verwaltungs spitze in der Uni versitätsleitung und in den Sektionsleitungen. Dr. M. WURLITZER, Oberassistent an der Sektion Physik, Abgeordneter im Stadtparlament RUDOLF FIEDLER, HA Wohnheime Ehrenerklärung mit Belustigungseffekt Zum Beitrag der Studentenvertreter im Akademischen Senat der KMU, Dirk Behr und Peer Pasternack vom 25. 9. 1990, UZ Nr. 29 Den Beitrag der Studentenvertreter fin de ich sehr interessant und stimme in we sentlichen Punkten mit ihnen überein. Es wird aber deutlich sichtbar, daß die jünge re Generation aus ihrer individuellen Per spektive das volle Maß der Stasi- und SED- Tätigkeit noch weniger übersehen kann als die ältere, es sei denn, sie haben sich in tensiv mit deren Auflösung befaßt. Von den Jahrgängen, die i. a. im frühen Alter gefördert wurden, um später ein Studium zu ergreifen, kann man - im Durchschnitt gesehen _ ohnehin kaum annehmen, daß sie Opfer der Stasi waren. Ich sehe den stark begrenzten Wert der sogenannten Ehrenerklärung in der vorlie genden Form ebenso wie die Studenten vertreter und erwarte auch den vorausge sagten Belustigungseffekt in der Öffent lichkeit. Das ist hinreichend und logisch in dem zitierten Beitrag ausgeführt worden. Der gesamten Aktion ist offensichtlich durch Aushandeln einer abgeschwächten und inkorrekten Formulierung die Spitze abgebrochen worden. Es lag (so weit ich informiert bin) der Vorschlag vor, den Text, der für Abgeordnete im Stadtparla ment der Stadt Leipzig angewendet wurde (den ich persönlich auch unterschrieben habe), zu benutzen: „Hiermit erkläre ich, daß ich zu keiner Zeit hauptamtlicher oder inoffizieller Mit arbeiter des Ministeriums für Staatssicher heit/ Amt für Nationale Sicherheit war. Ich habe auch niemals wissentlich Informatio nen über mir bekannte Personen an diese Dienststelle weitergegeben. Einer Über prüfung meiner Erklärung unter Wahrung des Personendatenschutzes stimme ich hiermit zu.“ Dieser Text wurde mit dem Bürgerko mitee zur Auflösung des MfS, AfNS ab gestimmt, natürlich mit der zusätzlichen Auflage, die Überprüfung anhand.der ver fügbaren Akten ohne Ausnahme tatsäch lich zu vollziehen. Genau das ist der we sentliche Punkt. Die realen Möglichkeiten sind in Leipzig gegeben. All das mußte dem Akademischen Se nat bekannt sein. Daß es zu der vorliegen den Form der „Ehrenerklärung“ kam, ist nur so zu deuten, daß diejenigen, die die se Formulierung durchsetzten, selbst bela stet sind und eine exakte Bearbeitung um jeden Preis verhindern wollen. Besonders empörend finde ich (wie die Studenten vertretung bereits ausführte) die Reduzie rung auf besoldete Zuarbeit zur Stasi. Die Einschätzung der Studentenvertre ter hinsichtlich der Reisetätigkeit beruht auf den grundlegenden, anerzogenen Irr tum, unsere Kollegen in München oder Hamburg sowie unsere dort lebenden Ver wandten als Ausländer zu betrachten. Ich sehe hier auch keinen qualitativen Unter schied, ob jemand Leipziger oder War schauer Kollegen bespitzelt. Die (jetzt noch vorhandenen) Mitarbeiter des (ehe maligen) „Direktorats für Internationale Beziehungen“ maßten sich an, z. B. einem Physiker, der in Prag einen Fachvortrag halten sollte, vor Antritt der Reise einzu schärfen, daß der Vortrag gegenüber der „politischen Aufgabe“ völlig nebensäch lich sein. Ich empfehle die Lektüre des Bu ches von Wemer Stiller: „Im Zentrum der Spionage“, Bastei-Lübbe Verlage 1988. Stiller ist ein Physiker, der an der KMU ausgebildet wurde und der in seinem Buch den Tätigkeitsbereich der „Reisekader“ beleuchtete. Im Anschluß kommt man zu dem Schluß, daß jeder, der dienstlich in das NAMENS-DISPUT Präambel für die Univerfassung Leitung und Personalrat der Sektion Phy sik beantragen, entsprechend einem Be schluß der Vollversammlung vom 8. Okto ber 1990, in die Verfassung der Universität Leipzig eine Präambel folgenden oder sinngemäß gleichen Inhalts aufzunehmen: Die Universität Leipzig gibt sich - anknüpfend an Traditionen vergange ner Jahrhunderte, - eingedenk der Erfordernisse einer um fassenden demokratischen Erneuerung, - verpflichtet der Erhaltung des Lebens auf der Erde und einem Humanismus in Frieden und Freiheit, - willens, die Freiheit von Forschung und Lehre zu gewährleisten in freier Selbst bestimmung diese Verfassung. Mit dieser Präambel unterstützen wir nachdrücklich den Senatsbeschluß zum Na men der Universität, denn die Bestätigung der Verfassung ist dann gleichzeitig eine Entscheidung über den Namen und macht eine gesonderte Abstimmung gegenstands los. Das Festschreiben des Namens in der Verfassung erschwert auch für die Zukunft undemokratische Namensänderungen. Der Name Universität Leipzig bedeutet keinerlei Diffamierung des Namens von Karl Marx, da die Namensverleihung im Jahre 1953 ausdrücklich nicht ihm zu Eh ren erfolgte, sondern - Zitat aus der Verlei hungsurkunde - „weil sie beispielgebend bei der Einführung und Vestärkung des Ar beiter- und Bauernstudiums und der Durch setzung der Wissenschaft des Marxismus- Leninismus war“. Andererseits würde die Beibehaltung des gegenwärtigen Namens bedeuten, daß sich die Universität weiterhin damit identifi ziert, den Marxismus zur geistigen Grund lage aller Wissensgebiete machen zu wol len, was keineswegs die Intention von Karl Marx war und wovon sich selbst die ehe malige Sektion Marxismus-Leninismus durch Änderung ihres Namens distanziert hat. Wir wenden uns hiermit an die Leitungen aller Struktureinheiten der Universität, sich diesem Verlangen anzuschließen und ihre Delegierten zum Konzil um Unterstützung' des Antrages zu bitten. Prof. Dr. SCHMIEDEL, Direktor der Sektion Dr. V. RIEDE, Vors. des Personalrates In hohem Grade ideologisch beladen Der Name Karl Marx ist zum Syno nym für die Ideen des Sozialismus und Kommunismus geworden, und das mit Recht. Schließlich hat Karl Marx mit Friedrich Engels das „Manifest der Kommunistischen Partei“ vefaßt. Inso fern ist dieser Name in hohem Grade ideologiebeladen und für mich als Na me unserer Universität nicht wün schenswert. Zudem ist der Name Karl Marx geradezu zum Symbol politischer und ideologischer Indoktrination ver kommen. Man sollte diesen Namen ein wenig ruhen lassen. Deshalb wünsche ich mir für unsere Universität den ein fachen Namen „Universität Leipzig". Dr. HEIKE BRUNNER b A N d ( ( k F I e r s k c 2 4 S X c 5 2 t r t s r i \ t c X 1 1 2 1 < J 1
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