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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 12.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 19.01.1999 1
- Ausgabe Nr. 3, 26.01.1990 1
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- Ausgabe Nr. 5, 12.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 19.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 26.02.1990 1
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- Ausgabe Nr. 17, 14.05.1990 1
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- Ausgabe Nr. 28, 17.09.1990 1
- Ausgabe Nr. 29, 25.09.1990 1
- Ausgabe Nr. 30, 01.10.1990 1
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- Ausgabe Nr. 32, 15.10.1990 1
- Ausgabe Nr. 33, 22.10.1990 1
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- Ausgabe Nr. 38, 26.11.1990 1
- Ausgabe Nr. 39, 03.12.1990 1
- Ausgabe Nr. 40, 10.12.1990 1
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4 WISSENSCHAFT / BILDUNG 5. Juni 1990 UZ/20 E s war bei den Soziologen der DDR im Herbst 1989 umstritten, ob und wie der 5. Soziologiekon greß vom 6. bis 8. Februar 1990 statt finden sollte. Er wurde schließlich unter dem neuen Thema „SOZIO LOGIE IM PROZESS DER ER NEUERUNG“ mit neuen Kom munikationsformen zum vorgesehe nen Termin durchgeführt, obwohl durch die demokratische Massen bewegung des Herbstes vielen So ziologen die Defizite in ihrer Wis senschaft schmerzlich bewußt wur den. Kurt Mühler, Michael Häder und Irene Zierke schrieben' zum Beispiel kurz vor dem Kongreß über eine „Krise“ in der Soziologie der DDR, weil die Soziologie mit den vorhan denen Mitteln nicht in der Lage sei, die Analyse der gegenwärtigen Pro sehen Parteien und für das Mit- entwickeln des „Parteimarxismus" sieht, der durch Beschränkung auf „Wesens “-Aussagen immer mehr von den realen Erscheinungen ab strahierte, und deshalb für die Be wältigung der gesellschaftlichen Probleme schließlich keinen Beitrag mehr leisten konnte. Aber man wird mit dem Hinweis auf solche tatsächlich auch vorhandenen Ver haltensweisen von Sozialwissen schaftlern und anderen Mitgliedern in der SED der Funktionsweise des administrativ-zentralistischen Ge sellschaftssystems der DDR und der anderen osteuropäischen Länder und dem Wirken der Mitglieder kommunistischer Parteien in diesen Systemen, bei dem sie zugleich Op fer und Mitträger waren, nicht ge recht. Das Leben wieder - lebenswert machen Soziologen als Opfer und Träger des administrativ zentralistischen Gesellschaftssystems der DDR zesse zu betreiben. Es müßten ent scheidende theoretische Unzuläng lichkeiten bzw. Fehlorientierungen konstatiert werden. (ND vom 25. 1. 1990. S. 5) Ich nhme an, daß sich die mei sten Soziologen zu einer aktiven Teilnahme am Kongreß entschlos sen. um die von den demokratischen Massenbewegungen in den ost europäischen Ländern geschaffene Möglichkeit zur Überwindung der Krise zu nutzen, und daß sie mit einem besonders ausgeprägten Ver antwortungsgefühl teilnahmen. Professor Peter Voigt sprach im Plenum nämlich von einer in der Vergangenheit und einer in der Ge genwart und Zukunft liegenden Ver antwortung: „Jeder von uns trägt einen Teil politischer und wissen schaftlich schuldhafter Verantwor tung in sich“ und „...die Gesell schaft wird uns in den nächsten Wo chen daran messen, was wir als Wis senschaftler getan haben, um den Menschen dieses Landes das Leben wieder lebenswert zu machen.'sich zurechtzufinden. ihre möglichen Ängste zu mildern, aber auch sie die Realitäten voll erkennen zu las sen.“ (ND vom 17./18. 2. 1990, S. 8) Wie kommt es auch bei mir zum Nebeneinander der objektivisti schen kritischen Äußerungen über das stalinistisch-kommunistische Sy stem mit seinen weitgehend apologe tischen. von den realen Lebenspro zessen und Entwicklungsproblemen abgewandten Sozialwissenschaften und der selbstanklagenden Frage, „wo man hätte vieles .heraus schreien’ müssen"? (So fragte Pro fessor Peter Voigt im Plenum des Soziologiekongresses.) Viele soziali stische Gesellschaftswissenschaftler müssen sich heute dieser Frage stel len. weil sie aufgrund bestimmter wissenschaftlicher Arbeitsergeb nisse die Entwicklungsprobleme des administrativ-zentralistischen Ge sellschaftssystems zumindest ahnen konnten Wie konnten „marxistisch- leninistische“ Soziologen eine Sozio logie betreiben und lehren, in der „es geradezu unmöglich (war), sozia le Konflikte zu reflektieren und zu analysieren“, „Krise“, „Konflikt“, „Widerstand“ von vornherein begriff lich ausgegrenzt waren, weif nicht sein durfte, was in sozialistischen Verhältnissen nicht sein sollte, und ganze Obiektbereiche, insbesondere Herrschaftsverhältnisse, politisches Bewußtsein und andere politische Erscheinungen wissenschaftlich ignoriert wurden? (vgl. Kurt Müh ler u. a. in: ND vom 25. 1. 1990, S. 5) Die Antwort ist relativ leicht, wenn man nur Karrierismus und Opportunismus als Hauptmotive-für die häufige Mitgliedschaft von So zialwissenschaftlern in kommunisti- Es muß meiner Ansicht nach die Funktionsweise des Systems ver ständlich gemacht werden, die be wirkte, daß Soziologen in bestimm ten Situationen und Tätigkeiten ihre Wissenschaftlichkeit verletzten und sich wie Millionen anderer ehr lich bemühter Parteimitglieder und Bürger Illusionen "über die positive Wirkung ihrer Bemühungen mach ten. Der Versuch, in der Sowjetunion und nach 1945 in den anderen ost europäischen Staaten die Einheit von Produzenten-, Eigentümer- und Machtfunktionen dadurch herzustel len, daß sie alle an der Spitze der ad ministrativen Hierarchie vereinigt wurden, führte im Laufe eines mehr oder weniger langen Entwicklungs vorganges das genaue Gegenteil her bei. Tendenziell entstanden Sy steme, wo alle zu Beamten wurden und niemand sich wirklich als rea ler Produzent. Eigentümer oder Machtausübender verhielt. (Vgl. M. Brie, in: Initial 1/1990) Damit wurde das eigentliche Ent wicklungsferment moderner Gesell schaftsentwicklung — Eigeninter esse, Eigenverantwortung, Selbstge staltung — zerstört. Die „bürgerli che Gesellschaft“, die Existenz einer vom Staat relativ unabhängi gen Wirkungssphäre der Bürger, wurde aufgelöst. Die verschiedenen Lebensbereiche wie Wirtschaft, Poli tik, Recht, Bildung, Wissenschaft, kommunale Entwicklung verwandel ten sich — mit der durch die Ideolo gie des „Marxismus-Leninismus“ von wissenschaftlicher Kritik Und demokratischer Kontrolle abgeblock ten Parteiführung an der Spitze — in Spezialressorts einer Beamten hierarchie. Es wurden von der Par teiführung die verschiedensten Me chanismen der ideologischen Diszi plinierung. bis hin zur „flächendek- kenden“ Bespitzelung, eingeführt, um die Einsicht in das Funktionie ren. des Gesamtsystems sowohl bei den Bürgern als auch bei den Sozial- Wissenschaftlern, und damit die theoretische Rekonstruktion der Ge sellschaft und die gesellschaftliche Selbsterkenntnis, zu verhindern. Die als Spezialressorts des „Apparates“ verstandenen verschiedenen Lebens bereiche verloren als solche ihre Entwicklungsfähigkeit, weil ihre re lative Figengesetzlichkeit und die zum Teil für sie entwickelten spe ziellen sozialwissenschaftlichen Theorien von selbstgerechten Par teifunktionären negiert wurden. Diese glaubten sich schon als „Mar- xisten-Leninisten“ im Besitz der Wahrheit in Form der „objektiven, ehernen Gesetzmäßigkeiten“, deren Durchsetzung sie sich als „Berufs revolutionäre“ zur Pflicht machten. (Wird fortgesetzt) Prof. Dr. INGRID DEICH Neue Hefte der WZ erschienen Spektroskopie und Modellierung in Biologie und Medizin Heft 6/1989 13 Arbeiten zeigen die An wendung von physikalischen, ins besondere spektroskopischen Me thoden zur Untersuchung sowohl grundlegender biologischer Pro zesse als auch komplexer Struk turen und die Modellierung aus gewählter biomedizinischer Pro zesse. Sie geben einen Einblick in die methodischen Grundlagen und die Anwendungsmöglich keiten, weisen aber auch auf die Grenzen wichtiger physikali scher Methoden und Modelle hin. Stoff- und Strukturanalysen mit kernphysikalischen Methoden Heft 1/1990 Vorgestellt werden aktuelle Forschungsergebnisse zur Stoff und Strukturanalytik biologi scher sowie geologischer Halblei ter- Und Biokeramik-Proben bei Anwendung moderner Ionen- strahlverfahren wie PIXE, PIGE. RBS und ERD. Zielstel lungen der Untersuchungen wa ren: 1. Nachweis der Spurenele mente und Bestimmung von de ren Verteilung in den entspre chenden Substanzen Zur Klärung ihrer Einflüsse auf physikali sche. chemische und biologische Parameter und Stoffwechselpro zesse. 2. Entwicklung von Routi nemethoden der Spurenelemen teanalytik an menschlichen und tierischen Orgänismusproben, an Substanzen für Bauelemente der Mikro- und Optoelektronik und an Biokeramiken. 3. Bestimmung der methodischen Nachweisgren zen der genutzten Ionenstrahl- Analyseverfahren. Preis pro Heft 5.00 Mark Bezugsmöglichkeiten: Universi tätsbuchhandlung Leipzig, Grim- maische Str. 30. Leipzig. 7010. oder Direktorat für Forschung, Abteilung Wissenschaftliche Pu blikationen, Goethestr. 3/5, Leip zig. 7010 Verfassungsfragen in der Diskussion Verfassungsfragen auf zentra ler, Länder- und kommunaler Ebene werden in einer Reihe von Veröffentlichungen disku tiert, die der Staatsverlag in den letzten Wochen herausbrachte. Mit der Broschüre „Für eine neue Verfassung und reale Bür gerrechte“ (9,80 M) unterbreiten Juristen aus verschiedenen Be reichen ein Diskussionsangebot. Ihm folgte das Heft „Verfas sungsentwurf für die DDR“ (2 M), den die Arbeitsgruppe „Neue Verfassung der DDR“ des Run den Tisches im April vorlegte. Die Broschüre entstand in Zu sammenarbeit mit der Basis- Druck Verlagsgesellschaft mbH. Als Beitrag zur Verfassungs diskussion versteht sich auch die Broschüre „Auf dem Wege zur kommunalen Selbstverwaltung“ (5,80 M), in der DDR-Bürger (Po litiker, Staatsrechtler, Bürger meister u. a.) Gedanken, Ideen und Konzepte zur Verwaltungs reform äußern. Die Schrift mit einem Geleitwort von Oberbür germeister Herbert Schmalstieg, Hannover, Vizepräsident des Deutschen Städtetages, wurde vom Staatsverlag und vom Kom munalschriften-Verlag J. Jehle München GmbH gemeinsam her ausgegeben. An dieser Stelle mnoch der Hin weis auf ein Handbuich der „Poli tischen Parteien und Bewegun gen der DDR über sich selbst“ (5,90 M). von denen 36 mit ihren Programmen oder Zielen darin vertreten sind. Die „Länderverfassungen 1946/47“ (4,80 M), eine Textaus gabe für Brandenburg. Mecklen burg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, und das „Grund gesetz für die Bundesrepublik Deutschland" (2,80 M) gehören ebenfalls zu den jüngsten Pu blikationen des Staatsverlages. Zur rechtenZeit mit dem nötigen Geld in den Reproduktionsprozeß der90er Jahre Der Kredit als ein Instrument des Finanzkapitals zur Verwirklichung von Monopolstrategien im Strukturwandelprozeß des gegenwärtigen Kapitalismus Zeit ist Geld, Geld ist aber auch Zeit. Nur wer zum rechten Zeit punkt über Geld verfügt, gleichgül tig, ob es eigenes oder fremdes ist, hat eine Chance, die für den Re produktionsprozeß in den 90er Jah ren erforderlichen materiellen und geistigen Potientiale erschließen zu können. Die Ressource Geld vermit telt Know-how. Rohstoff und Ener gie, letztlich die Ressourcre Zeit, und sichert damit vordere Plazierungen auf den Weltmärkten. Diese Feststel- • lungen bestätigen sich eindrucks voll, wenn man sich mit der Rolle des Kredits im Strukturwandel der 80er Jahre beschäftigt „Mitte No vember: Wachstumskräfte ungebro chen“, 1 vermeldet die in der BRD erscheinende Finanzzeitschrift „Die Bank“ und verweist darauf, daß die Wirtschaft der hochentwickelten ka pitalistischen Länder nach dem Tief punkt der letzten zyklischen Wirt schaftskrise im Herbst 1982 nun in das achte Jahr ununterbrochenen konjunkturellen Wachstums geht. Die Bewegung des Leihkapitals gründet sich hauptsächlich auf die Bewegung des industriellen Kapi tals. Es liegt daher in der Natur der Sache, daß seit 1983 das Volumen der in der BRD ausgereichten Kre dite kontinuierlich angestiegen ist (siehe Tabelle 1). Wichtige Zielrichtungen der Mo nopolstrategien westeuropäischer Konzerne, insbesondere der BRD- Monopole, deren Verwirklichung von Jahr zu Jahr mehr Kredit er fordert, sind — Forcierung und effektive An wendung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts, — bedeutende Erhöhung der Investi tionen, — Sicherung marktbeherrschender Positionen mit Perspektivcharakter, — zunehmende Verschuldung der öffentlichen Haushalte infolge Ver lagerung finanzieller Belastungen im Strukturwandel- und Anpas sungsprozeß auf den Staat, — Schaffen optimaler Konkurrenz positionen im Hinblick auf den 1993 wirksam werdenden EG-Binnen markt und, in jüngster Zeit ver stärkt, ( — das Gewährleisten von Voraus setzungen für eine erfolgreiche Teil nahme an der Entwicklung der Ost- West-Wi rtschaf tsbeziehungen. Das Forschungs- und Entwick lungspotential zehn führender Kon zerne der BRD insgesamt, Siemens, Daimler-Benz, Bayer, Hoechst, BASF, Volkswagen, Bosch, Thyssen, MAN und Mannesmann, stieg von 1970 bis 1988 wie folgt (siehe Ta belle 2). Was hier für die zehn größten BRD-Monopole dargestellt ist, er weist sich als anhaltender Trend in den 80er Jahren auch für die ge samte Wirtschaft der BRD und ist damit eine der wichtigsten Ursa chen der gegenwärtigen Konjunk tur. So entwickelten sich die Anla geinvestitionen der BRD (siehe Ta belle 4). Aufgrund dieses expandierenden Wirtschaftspotentials, das durch eine vielfältigen Anforderungen ent sprechende differenzierte Struktur gekennzeichnet ist, war die BRD be reits im Jahre 1987 häufiger Welt marktführer bei Industriewaren als die USA und Japan (siehe Tabelle 5). (wird fortgesetzt) Dr. WERNER UHLIG Anmerkungen 1) Die Bank, Köln, 11/1989, S. 645 2) Statistisches Jahrbuch 1988 für die Bundesrepublik Deutschland, Herausgeber: Statistisches Bun desamt, Wiesbaden, Verlag: W. Kohlhammer, Stuttgart und Mainz, S. 314 3) Institut für Internationale Politik und Wirtschaft, Berichte, Berlin, 12/1989, S. 63 4) Ebenda Tabelle 1 Von ERD-Kredtinetataten an M2chtbanken* vergebene Kredite in Zeit- raum 15S2 bis 1987 2 : * Jahr . ._.M1L.DM ' 1982 1 789,043 1983 1 905,154 1984 2 017,469 1985 2 125,403 1966 2 227,127 1987 2 317,932 Nichtbanken sind inländische Unternehmen und Privatpersonen, ünlän-. dische öffentliche .Haushalte und ausländische‘Michtbanken. Zu den Kre diten für Nichtbanken werden auch die Kredite für Bausparkassen cav2e Schatzwechsel und unverzinsliche Schaczanneicungen (ohne Mobäacäta- und LiquiditätspnpioOB) gezählt. Tabelle 2 Forschungs- tinc Entwicklungspotential IC führender SRD-Konerne3 Jahr Aufwand® Mrd. DM Beschäftigte, 1000 1970 3,8 68,4 19SO 11,1 104,1 1987 21,8 240,0 1988 23,5 241,3 Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Sachanlageinvesttionen der genannten zehn Monopolunternehmen bedeuteed: - Tabelle 3 SachcnlnReinvestitionen^ Jahr Mrd. DK 1970 11,1 . 1980 17,3 1937 26,7 1983 28,0 Tabelle 4 ’ § Anlageinvestätio.nen in Preisen von 19-80 Jahr Mill. DM 1983 312 440 1984 314 900 1985 315 080 1986 325 400 1987 332 400 1988 352 150 1989 1. Halbj. 177 190 ■ Tabelle 5 | jeweils größte prozentuale Anteile am Gesamtexport der westlichen Industrieländer _■ BRD USA Japan Farben Metallbea rbeitungs- 33 Flugzeuge 33 Nachrichtentechnik 48 Maschinen 27 'Düngemittel 32 Fotoapparate, Uhren। 33 Spezial niaschinen andere Industrie- 26 Büromaschinen 25 Autos 27 Maschinen 25 Meßinstrumente 24 elektrische " Maschinen 23 Kunststoffe Sanitür- Heizngs- anlagen orqan. Chemie Garne Pharmaerzeugnisse Ke u t s c hu kve ren .24 Motoren anorganische 22 Chemie 20 19 18 22 Eisen und Stahl 23 • NE-Metallwzren ■ 17 - .1 5) Wirtschaft und Statistik, Heraus- Wiesbaden, Verlag: Metzler- 6) Trümpfe auf dem Weltmarkt. Die geber: Statistisches Bundesamt, Poeschel, Stuttgart, 9/1989, S. 564 Bank, Köln, 11/1989, S. 586 I n den vergangenen Monaten hat es bei den Wirtschaftswissenschaft lern der Leipziger Universität manch aufregendes Ereignis gege ben. Nicht nur der Start von Prof. Biedenkopf in den Vorlesungsbe- ‘trieb, sondern vielfältige Aktivitä ten der Leipziger Wissenschaftler zur eigenen zukunftsorientierten Profilierung gehören dazu. Ganz be sonders betrifft das die akademi sche Lehre. Hier waren es die Stu denten. die auf Erneuerung der Lehrinhalte drängten, waren und sind es viele Wissenschaftler, die im laufenden Prozeß der Ausbildung ihre Vorlesungen bis zu 80 Prozent auf ökologisch und sozial orientierte Marktwirtschaft umstellten und stel len, mehr oder weniger gut im er sten Zugriff, aber stets mit enormem Aufwand verbunden. Hinzu kam und kommt das Vorhaben, gemein sam mit den Studenten ein völlig neues Ausbildungsdokument zu er arbeiten. paßfähig zum bekannter maßen hohen Niveau der wirt schaftswissenschaftlichen Lehre an Universitäten und Hochschulen der BRD, aber gleichzeitig eigene und durchaus nicht schlechte Erfahrun gen nutzend: in der rechnergestütz ten Arbeit, in den instrumenteilen Fächern, in der engen Zusammen arbeit von Hochschullehrern und Studenten. Das ist ein sehr arbeitsintensiver Prozeß, von existenziellen Sorgen ge prägt wie in anderen Bereichen auch, natürlich auch ein durch La Ausbildungsdefiziten geht es endlich an den Kragen Sommeruniversität WiWi für Leipziger Studenten sten der Vergangenheit gekennzeich neter Weg. Das spüren die Studenten, fordern deshalb ein. was für ihre Zukunft notwendig ist, zum Teil mit un gewohnter Hartnäckigkeit, mit gro ßer Ungeduld, fordern eine Ausbil dung, die zum Bleiben veranlaßt. Da fallen auch böse Worte, steigern sich Schuldgefühle. Und trotzdem! Es ist das Gebot der Stunde, gerade für die hier und heute Studierenden alles zu tun, damit sie attraktive An gebote erhalten, bisher erworbenes Wissen neu einordnen, relativieren, vor allem aber marktwirtschaftlich und mobil eingestellt werden auf die Herausforderungen unserer Wirtschaft. Die Defizite können gar nicht schnell genug ausgeglichen werden. Was also tun? Die wissenschaftlichen Kontakte zu führenden Lehrstühlen in der BRD gaben die Richtung an: Die Be reitschaft zur Unterstützung und Zu sammenarbeit ist groß, vor Ort in Leipzig den Studenten zu neural gischen Gebieten modernstes Wis sen zu vermitteln. So entstand die Idee von der Sommeruniversität Wirtschaftswissenschaften Leipzig im Juli, als Angebot für die Ökonomiestudenten höherer Se mester der Leipziger Universität, zum Teil für die Studenten der Rechtswissenschaften, und es wird auch für eine begrenzte Zahl von Studenten der Handelshochschule und TH Leipzig ein Angebot geben. Es wird sich lohnen, dabeizusein und aus acht alternativen Kursen das Richtige auszuwählen. Neben einer Einführung in die Markt wirtschaft, einem Wochenkurs mit Prüfung durch Prof. Biedenkopf für die Seminarteilnehmer, steht ein Wochenkurs zum Unternehmens steuerrecht, angeboten vom Lehr stuhl der Professorin Knobbe-Keuk vom Juridicum der Bonner Univer sität. Ein zweiwöchiger Kurs zur Wirtschaftsprüfung und Unterneh mensbewertung schließt sich an. be treut, und eröffnet vom Direktor des Treuhandseminars der Universität zu Köln, Prof. Dr. Sieben. Die Stu denten dürfen sich freuen, denn der Auftritt des Kölner Professors vor Hunderten Fachleuten des Rech nungswesens und der Betriebswirt schäft zeigte, hier ist ein führender Wissenschaftler am Werk. Die Zu sammenarbeit des Leipziger Lehr stuhls „Rechnungswesen des Unter nehmens“ mit dem Treuhandsemi nar wird zur wissenschaftlichen Herausforderung, aber der Anfang macht Mut. Vor allem lernen die Studenten in diesem Kurs zwei große Wirtschafts prüfungsgesellschaften, KPMG Deutsche Treuhandgesellschaft so wie Warth & Klein, kennen und so mit ein für sie völlig neues und außerordentlich attraktives Berufs bild. Interessierte Studenten werden als Seminarteilnehmer sogar Prü fungen ablegen können. Weitere Kurse sind auf das Mar keting in seiner ganzen Vielfalt ge richtet. von Spezialisten und füh renden Professoren wahrgenom men. In alternativen Kursen lernen Studenten vertiefend makro- und mikroökonomische Theorien ken nen, werden vom Dresdner Prof. Hacker mit der Arbeitspsychologie vertraut gemacht und schließlich auf Spezialfragen des Controlling und Rechnungswesens orientiert. Wichtig ist, daß es bereits in der laufenden Ausbildung gelingt, die Studenten auf diese Kurse optimal einzustellen. Das ist angesichts des Arbeitspensums der Wissenschaftler gegenwärtig schwierig, wird aber durch eine lockere Folge weiterer angebotener Vorträge und Semi nare, z. B. zur Unternehmensgrün dung, zur Personalwirtschaft) er leichtert. Das Interesse der Studenten an der Sommeruniversität ist groß. Sie werden auf diese Weise und auf kur zem Weg besser auf die Bedingun gen der Marktwirtschaft einge stimmt. Zusätzliche Praktika und Exkursionen erweitern ihren Ge sichtskreis wesentlich. In dieser komplizierten Situation sollte die Zuversicht erwachsen, gut vorberei tet und unbelastet in die Praxis zu gehen. Garantien für das konkrete Wirkungsfeld des künftigen Diplom volkswirts oder Diplomkaufmanns können die Wissenschaftler ihren Studenten nicht mehr geben, umso wichtiger ist es, sie gut mit notwen digem Wissen auszurüsten Prof. Dr. sc. MICHAEL VOIGT
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