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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1990
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-199000007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19900000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19900000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- SLUB Dresden
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1990
-
- Ausgabe Nr. 1, 12.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 2, 19.01.1999 1
- Ausgabe Nr. 3, 26.01.1990 1
- Ausgabe Nr. 4, 05.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 5, 12.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 6, 19.02.1990 1
- Ausgabe Nr. 7, 26.02.1990 1
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- Ausgabe Nr. 9, 12.03.1990 1
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6 STUDIE / BILDUNG 12. Januar 1990 UZ/01 Fortsetzung von Seite 5 8 - " Die Konsequenz wäre erstens ein zwar verzögerter, dann aber weit ge fährlicherer politischer Destabilisie rungsprozeß. Vor allem wäre dann auch der politische Handlungsspiel raum grundsätzlich enger als er heute ist, wie die Erfahrungen in der VRP oder der UVR zeigen. In einer politisch instabilen Kräftekonstellation besteht prak- tisch keine’ Handlungsfreiheit mehr für die inhaltliche Ausgestaltung, zeitliche' Abfolge und die Art und Weise der Realisierung von Refor men. Der Reformprozeß wird von den unmittelbaren politischen For mierungsprozessen getrieben,, kann nicht mehr gestaltet werden, die so ziale Progressivität, Funktionsfähig keit und Abgestimmtheit der ein zelnen Schritte kann nicht mehr ge währleistet werden. Die Alternative in einer solchen Situation — die ge waltsame Zerschlagung aller auf Re formen drängenden Kräfte — wäre in Mitteleurpa ein nicht tragbare Rückschlag für Entspannung, sozia len Fortschritt und moralisch nicht zu verantworten. Entscheidend ist, in Umgestal tungsprozessen einen Handlungs spielraum zu ihrer bewußten Füh rung zu behalten und nicht unter Druck zu geraten: 1. Reformprozesse müssen durch eine politische Kraft geführt wer den, die Handlungsspielraum be sitzt. Die ist unter den Bedingun gen des Sozialismus in der DDR heute allein die SED-PDS, die auf neue Weise das Integrationszentrum für progressive politische Parteien und Massenorganisationen, Be wegungen und Bürgerinitiativen werden muß. Die SED-PDS muß sich selbst an die Spitze des Reform prozesses stellen, sichtbar und of fen, dabei deutlich progressives Ge dankengut entwickeln und zugleich bedacht, vorsichtig und im Konsens mit der großen Mehrheit der poli tischen Kräfte die Realisierung praktischer Maßnahmen einleiten. Auf jeden Fall müssen Situationen vermieden werden, in denen die Par tei geschoben wird. Der Beginn einer Aussprache und notwendiger Schritte, die die Führung durch die Partei bei der Ausarbeitung von Strategien der Erneuerung des So zialismus in den Farben der DDR ge währleisten, muß daher der erste und heute einzuleitende Schritt zum Übergang sein. Erste Bewegung in diese Richtung ist vorhanden. 2. Bei der schrittweisen Reorgani sation sind stets die öffentliche Dis kussion verschiedener Varianten, ih rer Vor- und Nachteile und ein wirklich demokratischer Entschei dungsprozeß mit sachorientierten Maßnahmen zu verbinden. Negative Konsequenzen haben Verände rungen, die unvorbereitet und ohne eigene Beteiligung an der Konsens bildung die Lebensbedingungen der Individuen und Kollektive betref fen. In der öffentlichen Diskussion muß die Akzeptanz ermittelt und ggf. entwickelt werden. Demokrati sche Entscheidung muß einschlie ßen, daß im Rahmen der Erhaltung sozialistischer Grundprinzipien wirkliche Gestaltungs- und Ent scheidungsrechte geschaffen wer den. Der Eindruck von bloß informel ler Diskussion, bei der die Entschei dungen doch schon vorbestimmt sind, führt dazu, daß keine wirkli che Bindung der Subjekte an den Konsens bzw. die Entscheidungen erreicht wird. Umgestaltungspro zesse sollten daher mit der öffentli chen Diskussion realer Probleme, Varianten ihrer Lösung und der of fenen Darlegung der jeweiligen Fol gen beginnen. Nur bedacht und schrittweise soll ten Resultate dieser Diskussion in praktische Maßnahmen umgesetzt werden, dann wenn eine hinrei chende Akzeptanz erreicht ist, die auch die Teilnahme an der Verant wortung für eventuelle Schwierig keiten oder sogar das Scheitern ein zelner Maßnahmen einschließen muß. Die Strategiebildung muß auch Varianten für den Fall des Mißlingens oder Nichtfunktionie- rens einzelner Schritte einschließen Ohne soziale und politische Span nungen werden Reformen nicht ver laufen können. Daher sind auch Vor stellungen darüber erforderlich, wie auf Spannungen so reagiert wer den kann, daß sich weder antisoziali- stische Kräfte durchsetzen, noch de mokratische Formen wieder einge schränkt werden müssen. 3 Alle Maßnahmen müssen auf Grund der bestehenden politischen Lage so realisiert werden, daß keine! spürbaren Verschlechterungen der sozialen Lage für einzelne Gruppen auftreten, für einen großen feil der Bevölkerung spürbare Verbesserun gen der Arbeits- und Lebensbedin gungen mit Reformen verbunden werden können, die sich weniger auf Einkommen und Sozialleistun- gen, traditioneller Art beziehen kön nen, aber um* so mehr auf Rechte der’ verantwortlichen Mitentschei dung und Mitgestaltung der eigenen Arbeits- und Lebensbedingungen. 4. Um Gestaltungsspielraum zu be kommen, ist es wichtig, bei allen Schritten darauf zu achten, daß par allel zu erst langfristig wirksamen Maßnahmen immer solche verwirk licht werden, die bald positive Wir kung auf Effektivität und Hand lungsspielraum haben. Quelle dafür können der Abbau von Verschwen dungspotentialen im Konsum und in der Produktion, der Abbau von Leistungaaurückhaltung in der Pro ¬ duktion und andere Reserven des er sten Zugriffs sein, soweit noch vorhanden. Zu bedenken ist auch, wieweit Unterstützung von außen zielgerichtet in Anspruch genom men werden kann. Effekte aus tech nischem Fortschritt und Innovatio nen sollen durch die Maßnahmen zwar letztlich erreicht werden, mit denen kann aber erst langfristig ge rechnet werden. Das heißt, Erweite rung des Handlungsspielraums im Verlaufe der Umstellung darf nicht auf diese Effekte setzen. 5. Bei allen Schritten ist zu si chern, daß neben großen Maßnah men ein breiter Spielraum für eine Vielzahl von Einzelinitiativen ent steht, durch die sich Individuen und Kollektive an sachlichen Umgestal tungsprozessen beteiligen können, diese unmittelbar mitbestimmen und gestalten und so die Kom petenz, Verantwortlichkeit und auch die nötige Zurückhaltung und Solidarität bei der Beurteilung der Umgestaltungsprozesse erwerben. Schlimm wäre eine Situation, in der öffentliche Diskussion und De mokratisierung zu einem unkon struktiven Aufbreehen mannigfa cher Themen, Probleme und Debat ten führt, zu einem eskalierenden Streit. Dies kann vermieden wer den, wenn der sich verbreiternde Spielraum sogleich mit praktischer Gestaltung wirklicher sachlicher Probleme ausgefüllt wird. Hier ins- besondere hängt es von der Art der Führung dieses Prozesses durch die Partei ab, wirklichen (nicht nur scheinbaren) Spielraum zu schaffen und zugleich keinen Spielraum für das Aufbrechen unsachlicher und unkonstruktiver Bewegungen zu er möglichen - nicht durch Verbote und Einschränkungen, sondern in dem sie bei der konkreten und zügi gen Losung wirklich relevanter Sachverhalte vorangeht, den Prozeß fuhrt. ge- Das geeignete Feld für den Be ginn ergebnisorientierter Umstel lungen im politischen System, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit scheint die ökologische Reorgani sation der Wirtschaft und der Le bensprozesse der Individuen unse rer Gesellschaft zu sein. Dieses Feld hat . gegenüber anderen merkliche Vorteile, vor allem auch, weil es am ehesten geführt werden kann und djesGefahren antisozialistischer Be wegungen vergleichsweise am ringsten sind: 1 Die ökologische Situation ist zu. pehmend bedrohlich. Sie ist das EeldeWo heute einzuleitende lang- frist igUms itellungen global die ein- Kenchane b ieten, die Existenz der bet deheitzuusichern. Kooperation Bedrohungenwältigung ökologischer Alternativ« S L die Progressive Rüstung' zu Konfrontation und bensweise 2. Eine Nation der wkologische.Reorgani- bensweise ist der aft. nd.der. Le- natonalbesiimmEndinsfrenäganntrn Innovationen und Wirtschaftsgestal tung münden müssen und werden, wenn es gelingt, aggressive und kon frontative Kräfte zurüdezudrängen. Bei einer s grundsätzlichen und kon sequenten sozialen Orientierung auf ökologische Reorganisation würde die DDR wenigstens politisch eine mitgestaltende Rolle bei der For mierung dieses internationalen Trends bekommen, daraus interna tional bedeutende ideologische und politische Vorteile ziehen, die auch für die Stabilhaltung des Demokra- tieprozesses von Bedeutung sein können. Obwohl die DDR technisch und ökonomisch bei der ökolo gischen Reorganisation keinen Vor sprung realisieren kann, wären hier auch günstige internationale Bökono- mische Wirkungen zu erreichen, weil zweckgebundene Kredite, Tech nologietransfer, Kooperation im In novationsbereich mit kapitalisti schen Unternehmen und Staaten auch wirkliche Vorzüge von Plan wirtschaft eingebracht werden kön- nen. Ökotehnik wird eine der Hoch technologien der Zukunft sein. Da sie vergleichsweise jung ist, besteht kein so großer Rückstand, hier ist ein Anschluß an den Weltmarkt denkbar. Derartige Vorteile würden weder bei einem Konsumgüterpro gramm noch bei einem Infrastruk turpragramm und schon gar nicht bei einem Programm zum Eigen heimbau oder zur Massenproduk- tion im Autosektor erreicht. 3. Die ökologische Reorganisation' ist ein Gebiet, zu dem zwar nicht von vornherein, aber doch im Ver laufe einer breiten Diskussion der tatsächlichen bedrohlichen Problem lage und durch Aufzeigen einer Per spektive für die schrittweise Lösung am ehesten eine breite Akzeptanz geschaffen' werden kann. Diese Ak zeptanz würde nicht erreicht, indem man unkritisch einfach versucht, vorhandene Bedürfnisse zu befrie digen — wie dies bei einem Auto- programm der Fall wäre —, sondern indem man differenzierte Angebote für die Befriedigung und Verände rung gegebener Bedürfnisse entwik- kelt und einen gesellschaftlichen Auseinandersetzungsprozeß um die Entwicklung von Interessen und Be dürfnissen einleitet. Da in der Ökologie elementare Grundbedürfnisse der Menschen angesprochen sind, ist eine kritische Auseinandersetzung mit den vor- handenen Bedürfnissen durchaus konstruktiv. Bei dem Versuch, dem vorhandenen Bedürfnis nach Autos und Eigenheimen so, wie es sich vor findet, einfach entgegenzukommen, ist die Freisetzung von Entwick lungstriebkräften nicht zu erwarten. Hinzu kommt, daß hier immer der Vergleich mit der BRD angestellt wurde, und eine wirkliche Chance, vergleichbare Qualität und Quanti tät auf dem Gebiet der Autoproduk tion oder* des Eigenheimbaus zu bie ten, besteht nicht. Der Vergleich fiele zuungunsten des Sozialismus aus. Abgesehen davon, daß für ein wirklich' greifendes Auto- oder Eigenheimbauprogramm, das vor rangig kostet und nicht zugleich auch Spielraum schafft, die Mittel nicht ausreichen. Es sollte also nicht gefragt werden, wofür ist Ak zeptanz vorhanden, sondern für wel che sozial progressiven Lösungen ist Akzeptanz zu entwickeln. -, . ■ 4. Wird ein innovationsorientier tes Ökologieprogramm verbunden mit einer sozial-progressiven Ent wicklung von Infrastruktur, Arbeits bedingungen oder Konsumtionspro zessen, da, wo sowieso innovations bedingte Veränderungen erfolgen, dann kann auch zugleich mit effek tivitätserhöhenden Wirkungen ge rechnet werden. Die wichtigste Quelle wäre der Abbau von Ver schwendungspotentialen bei dem Verbrauch von Lebensmitteln, Ener gie und Wasser sowie von Wohn- raum. Letzteres würde zu einer er heblichen Verbesserung der Woh nungssituation führen, wenn die ökologische Reorganisation der Wohnbereiche, Infrastrukturen und Haushalte mit der Schaffung von Gestaltungsspielraum für Initiati ven zur qualitativen Verbesserung der Wohnbedingungen durch die Hausgemeinschaften und Wohn bezirke selbst verbunden würde. 5. Auf allen Ebenen und in allen Bereichen muß ökologische Reorga nisation neben Großprojekten auch für die Individuen greifbare, selbst machbare Spielräume für Initiati ven umfassen, die die Veränderung der unmittelbaren und eigene Lebensbereiche betreffen. Zum Bei spiel sollte die Reorganisation der Energieerzeugung und der Technolo gie energieverbrauchender Geräte und Anlagen verbunden werden mit einer breiten Initiative zur ener giesparenden Umgestaltung der Haushalte und des Verhaltens; die innovative Reorganisation der chemischen Industrie mit einer breiten Kampagne zur umwelt freundlichen Haushaltchemie usw. usf. Ein solches Vorgehen würde er stens sachlich orientierte Bürgerini tiativen ermöglichen, also auch eine sachliche Bindung entstehender Freiräume für öffentliche Diskus sion und demokratische Entschei dungen, also die Gefahr politisch ausbrechender Bewegungen ver mindern. Überhaupt ist die Ökolo gie das Feld, auf dem rein marktwirt schaftliche Orientierungen am we nigstens plausibel sind, der soziali stische Anspruch einer gesellschaft lichen Gestaltung und Kontrolle der Wirtschaftsentwicklung am einsich tigsten vorgetragen werden kann und bei dem unsolidarische, aggres sive, egoistische oder nationalisti sche Bewegungen sich am wenig sten ausbreiten können. Ein solches Herangehen -würde dazu beitragen, daß bald Verhaltens- änderungen und Bewußtseinsände rungen eintreten, so erforderliche gesellschaftliche Maßnahmen Ak zeptabel und durch die Burger mit- getragen werden. Breite Verhaltensänderungen kön nen durch Abbau von Verschwen dungspotentialen zu baldigen, wenn auch nur einmaligen Effektivitäts steigerungen führen, also den Spiel raum für folgende Schritte erhöhen. Die ökologische Reorganisation sollte das Feld sein, auf dem ein sach bezogener Prozeß der Publizität, der öffentlichen Diskussion, der Schaf fung demokratischer .Entscheidungs spielräume und praktischer Pro gramme für gesamtgesellschaftliche, kollektive und individuelle Initia tive eingeleitet wird. Diese Einheit sollte auch bei jedem weiteren Schritt dieses Weges gewahrt sein: keine praktische Maßnahme ohne Öffentlichkeit und wirkliche de mokratische Entscheidung, keine De mokratisierung ohne wirkliche Felder ihrer inhaltlichen Ausfül lung. Beides könnte zu politischen Instabilitäten führen. Natürlich hat es nur Sinn, mit der Veröffentlichung und der Diskus sion der ökologischen Gefahren und ihrer Abwendung zu beginnen, wenn dies wirklich offen und ehr lich geschieht. Man kann aber nicht auf‘einem Gebiet offen und ehrlich sein und auf anderen nicht. Der Be ginn auf der Strecke der Ökologie muß daher schrittweise alle ande ren gesellschaftlichen Probleme nachziehen, aber er kann ein An fang sein, der Zeitgewinn, Vertrau ensgewinn und Akzeptanz der Poli tik der Partei bringt bzw. zurück bringt. somit Chancen für die Be herrschbarkeit der Folgeprozesse schafft. Zugleich kann auf diesem Feld sachlich konkret öffentliche Diskussion, Demokratie und Kon sensbildung erlernt werden, damit chaotische Tendenzen bei der Dis kussion und Entscheidung kon fliktreicherer Felder gesellschaftli cher Entwicklung vorgebeugt wird: ökologische Reorganisation kann aber nur der Anfang eines breiten sozialen, politischen und wirtschaft lichen Wandels sein, ein Anfang, der die anderen Gebiete zwangsläu fig früher oder später nach sich zieht. Wenn wir den Beginn wollen, dann müssen wir auch die sich daran anschließenden Prozesse wol len. Jedenfalls kann die ökologische Reorganisation nicht anstelle des Wandels in anderen gesellschaftli chen Bereichen verwirklicht wer den, sie ist ein Anfang, um die Ge samtheit von Wandlungen besser ge stalten und führen zu können. SCHLUSS Wir haben es geschafft! IIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlIHHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIinilll» Mit den obigen vier Spalten schließt die Redaktion der Universi tätszeitung die Veröffentlichung der Studie ,, Überlegungen zu Proble men und Perspektiven des gesell schaftlichen und wirtschaftlichen Wandels des Sozialismus und der Weiterentwicklung gesellschafts strategischer Konzeptionen in der DDR und anderen sozialistischen Staaten des RGW“ ab. Nachzulesen sind alle Seiten der Studie in den UZ/44 vom 1. Dezember 1989,. Seiten 5 und ff, 45 vom 8. Dezember, Seiten 5 bis 8. und 46 vom 15. Dezember, Seiten 5 und 6. Die Redaktion möchte sich bei den Autoren der Studie, Dr. Michael und Dr. Andre Brie, Prof. Segert und Dr. Rainer Land von der Hum boldt-Universität Berlin für die Möglichkeit der Erstveröffentli chung bedanken. Zugegeben: Es war ein risikorei ches Unterfangen und nicht immer leicht, in dieser bewegten Zeit die Spalten der UZ für diese Studie frei zuhalten. Jedoch geben uns die Re sonanz und das große Interesse auch außerhalb der Uni im nach hinein recht. Wir sind gewiß, daß auch die Wissenschaftler unserer Alma mater mit dieser. Studie ge fordert sind, ihre Ideen und Hin weise zur Neugestaltung der soziali stischen Gesellschaft in unserer Re publik einzubringen. Der Bakenberg ruft auch 1990 iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiitt Wer ihn kennt und liebgewonnen hat, der wartet sicher schon auf die sen Zeitungsartikel; wer ihn nicht kennt, der sollte sich zumindest ge nauer über ihn informieren - den Sommerurlaub für Studenten und junge Mitarbeiter der KMU auf dem Bakenberg. Was also verbirgt sich dahinter?, Das Gebiet Dranske-Bakenberg ist ein mehrere Hektar großes Wald stück an der Nordküste der Insel Rü gen zwischen der Kleinstadt Dranske und dem Kap Arkona. In mitten dieses Waldstückes befindet sich neben Objekten anderer Be triebe das Ferienobjekt unserer Uni versität. Es besteht aus 20 Bunga lows mit je einem Zwei-, Drei- und Vier- bzw. Fünf-Bett-Zimmer mit Doppelstockbetten, einer Spei sebaracke, in der man mit drei Mahlzeiten verpflegt wird, einem Gemeinschaftswaschraum mit war mem Wasser und einer kollektiven Trockentoilette, dem „Okoklo". Zwi schen den Bungalows findet man einen Volleyballplatz, Federbail und Softballfelder, Tischtennisplat ten, Buddelkästen, Klettergerüste, Schaukel und Rutsche sowie eine- Ausleihe für Sport- und Sptelgeräte. Zum Strand, Textil und FKK, sind es keine 150 m. Dieses Ferienobjekt gehört für zwei Urlaubsdurchgänge im August jeden Jahres den jungen Leuten un serer Universität. Die Basis dafür bildet eine Vereinbarung zwischen dem Rektor, der FDJ-Kreisleitung und dem Kreisvorstand Gewerk schaft Wissenschaft vom Juni 1981, und wir sind dem Rektor dankbar, daß er in der Zeit der Reformen und Neuprofilierungen zu dieser Vereinbarung und der damit ver bundenen sozialen Errungenschaft steht. Und damit auch etwas los ist auf dem Bakenberg während dieser Zeit, investiert die sogenannte Dranske-Kommission allerhand Mühe und viele gute Ideen. Sie stellt für jeden Durchgang eine Crew von fünf Leuten (Lagerleiter, Stellvertreter, Kulturverantwortli cher, Sportverantwortlicher und La gerarzt), die für die Vorbereitung und Durchführung des Lagers ver antwortlich zeichnet. Und so ver wandelt sich fast jeden zweiten Abend die Speisebaracke in eine Diskothek, in eine Graphikbörse, in einen Solibasar oder in Neptuns Un terwasserreich, in einen Hörsaal zu einem Forum zu interessanten Fra gen unserer Zeit oder in eine Sin gewerkstatt. Es dürfte also für jeden etwas dabei sein, und für die Ro mantiker rauscht das Meer tagtäg- lich gleichmütig an der Steilküste. Ein ganz spezielles Ba kenberg-Kapitel sind die Kinder, meist zwischen zwei und acht Jah ren alt, die oft ein Viertel bis ein Drittel der Lagerbelegung ausma chen. Sie finden auf dem Baken berg alles, was ihr Herz begehrt: Buddelsand, wo man geht und steht, viel Wasser zum Baden und Planschen, Hühnergötter, Muscheln und Donnerkeile, Eltern mit viel Zeit für sie und viel frische Luft und Sonne. Kurzum, das Jugendlaget Dranske-Bakenberg bietet Studen ten, Lehrlingen, jungen Wissen schaftlern und Angestellten einzeln, zu zweit oder mit der Familie einen erholsamen, erlebnisreichen Ost seeurlaub am Busen der Natur. Und das alles während der Haupt urlaubssaison an einem der schön sten Fleckchen unserer Heimat - das ist doch was. Wer seine Abend garderobe ausführen will und sich von einem gewissen liebgewonne nen großstädtischen „Luxus" nicht trennen kann, dem wird das Lager sicherlich nicht zusagen. Wer am Busen der Natur einen intensiven, romantischen, sportlichen Urlaub mit allerhand Kultur sucht, wer zur Disko auch mal richtig ausflippen kann, der ist richtig in unserem La ger. Und wer einmal sein Herz an den Bakenberg verloren hat, den läßt es so schnell nicht wieder los, und der spürt schon im Januar, wie DER BAKENBERG 1990 RUFT. ORG.-KRAM • ORG.-KRAM • ORG.-KRAM Das Jugendlager im Ferienobjekt Dranske-Bakenberg unserer Uni versität an der Nordküste der Insel Rügen bietet in zwei Durchgängen Studenten, Lehrlingen, jungen Wis senschaftlern und Angestellten bis zu einem Alter von etwa 30 Jahren auch im Jahr 1990 einen schönen Sommerurlaub. Er wird organisiert und durchgeführt von der DRANSKE-KOMMISSION der KMU. Termine: 1. Durchgang 6. 8. bis 21. 8. 1990; 2. Durchgang 23. 8. bis 7. 9. 1990 Unkosten: Studenten und Lehrlinge der KMU: 75 Mark KMU-Angestellte (je nach Gehalt): 97,50/120 Mark Uhi-Fremde (soweit nicht Ehepart ner) : 195 Mark Kinder (Mindestalter 2 Jahre!): 35 Mark Schickt Euren Antrag bis zum 9. 2. 1990 direkt an unsere Adresse: Karl-Marx-Universität Pranske-Kommission, PSF 920, Leip zig 7010. Wir bearbeiten eure An träge und stellen die Belegungs pläne zusammen. Sicher können wir auch 1990 nicht alle Anträge reali sieren. Bei der Platzvergabe richten wir uns nach der Größe der Sektion und nach der Anzahl ihrer Studen ten. Bis zum 14. 3. 1990 (Poststem pel) erhält jeder Antragsteller eine Antwort von uns. Der Verkauf der Ferienschecks erfolgt im April (Ort und Zeit entnehmt bitte unserem Antwortbrief). Was muß der Antrag beinhalten? 1. Durchgang/2. Durchgang; 2-, 3-, 5-Bett-Zimmer; Name, Vorname, Geburtsdatum, Sek tion, Tätigkeit, Adresse (unter der Ihr erreichbar seid, evtl. Hauptwohnung) Mitreisende: Name, Vorname, Ge burtsdatum. Einige wichtige Hinweise! Das Mindestalter der mitreisen den Kinder beträgt zwei Jahre! Beim Kauf der Ferienschecks sind die Personalausweise aller Urlau ber (auch Mitreisende und Eintra gung der Kinder) sowie Studenten- bzw. Betriebsausweis der KMU vor zulegen. Bei Rückfragen wendet euch bitte an Thomas Fröhlich, Sekt. Physik, Tel.: 6 85 84 13, Mo. 13 bis 15 Uhr Uwe Rüdiger, Sekt. Geschichte, Tel.: 7 19 33 55, Mo. 12 bis 13 Uhr Jens Holzig, Sekt. Gesellschaftstheo rien, Tel.: 719 31 91, Mo. 10 bis 12 Uhr
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