Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 36, 10.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 41, 11.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
-
Band
Band 1988
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
14 8. April 1988 R8men. Damals ging es um Sstoteles. Dessen Lehre führe 2 A. A P. UFER :D, ed se- 0' ep ft eit ar- ei’ te- a er 18 5' 18 ■n. op N, f 10 jer 3as ufe die b- le” ze- en- ät ep Spöttische And ärgerliche ^hreibart..." *300 Jahren gab hOmasius in Leipzig seine "Onatsgespräche" heraus " großer Lust gab Thomasius ’ allem die orthodoxen Theo- der Lächerlichkeit preis. J beklagten sich schnell bei , zuständigen Dresdner Be- Rde, mochten nicht seine „spöt- Se und ärgerliche Schreibart dazu in deutscher Sprache, , daß auch der gemeine Mann 3 lesen kann“. 1687 schon fein- 3;n sie den Gelehrten an, als 3m Schwarzen Brett der Uni- Bität eine Vorlesung in deut- 48 Sprache angekündigt hatte. S. Wissen sollte den höheren G’sen vorbehalten bleiben. So * es sich besser Rechtbehal- Rber Thomasius setzte seine clt zunächst fort, schrieb für ’ „Lehrstand", für die Studen- BUnd gebildete Kreise des Bür- 7Ums, Mit der Vermittlung scheuesten Wissens wollte er J Leser zu selbständigem kri- 88m Denken befähigen. Und Bo auf unterhaltsame Art. Er n: zur „Belustigung des Ge- m: • n- >t e- i- t S' t- gt • h- 20 u- 7- ef •n. Christian Thomasius (1655 bis ■’) war Philosoph und Rechts- Sshrter und: Er war ein Schrei- 2 so recht nach meinem Ge- Comack. Die Wissenschaft wie B Denken überhaupt wollte er ^aien von der Last der Auto- 3 und der auf ihr beruhenden Wman m 1. -• ber Neues setzte sich schwer RSh. Der kluge Schreiber verwarnt, mußte Straf- • Zahlen und schließlich, 1690, k Lehrtätigkeit und die Her- Bbe der „Monatsgespräche“ Slssen. Er stand einsam SZorn hoher Häupter gegen- ß mußte aus Leipzig fliehen, t9m auch Verhaftung drohte. BDe Zeitschrift gab der Ge- 6 nie wieder heraus, und 8 andere taten es zunächst in 3g nicht. Thomasius ging 60 Halle, wo er bei der Grün- 88 der dortigen Universität “31f Den Kampf gegen Aber- Ben, religiöse Intoleranz, ge- Ra die Anwendung der Folter k andere Willkürakte der gehenden hat er allerdings “Ufgegeben. "-Naseweisheit" ... Zhomasius blieb nicht bei der stik der Wissenschaft der Leip- S Universität stehen. Er wei- & sie aus zur Gesellschaftskri- lierfür nutzte er seine „Mo- 'bespräche“, die den eigentli- 8 Beginn des Zeitschriften- Bens der Aufklärung in tschland darstellen. Das 3t war — wie die meisten Zeit- Grifen des 17. und 18. Jahr- Merts — ein Rezensionsorgan. W. U beitragen. Oft nutzte ’ bsAasius dialogische Ge- ebsformeh, die recht ange- "m Pointiert waren. n8, zu ge- im in- ni n0 30 is‘ S" i‘ ti eir gu c is Pension 2 der zweiten Hälfte der sieb- Bonihre hat die Zuspitzung der Fdschen Krisenprozesse in der 8 Kapitals — wie die Modifi- V des Wirtschaftszyklus, die } serbeitslosigkeit, die Infla- Eererrkturkrisen etc. — die do- 3 ne n Varianten der bürger- * nirtschaftstheorie mehr und Stj Kreuzfeuer der Kritik de- * ‘Scher, marxistischer und an- <t. cortschrittlicher Kräfte ge- "unle ichzeitig führte diese Ent- Äh zu ~ mitunter in heftigen esSkämpfen innerhalb und NHtsn den Keynesianern ei- 2 au und Neoliberalen anderer- etragenen — Lösungsver- t Wer akuten Krise der bürger- Di,"ir tschaftstheorie und -poli- ‘ qqrAutoren stellen sich deshalb Bte1 rordentlich aktuellen Pro- B85". der Modifikationen und 0 Bongsversuche der bürgerli- "“Eehtiti schen Ökonomie an die ung von allgemeiner und Von der vierten Beratung des Parteiaktivs Wissenschaft-Produktion Wie kann die Wissenschaft künftig noch enger mit der Industrie verflochten werden? Grundsätzliche Aufgabenstellungen für die weitere Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen der Karl-Marx-Universität und ihren Praxispartnern erarbeitet Eine gründliche Einschätzung des erreichten Standes der Zusammen arbeit von Karl-Marx-Universität, Kombinaten und Betrieben auf ver traglicher Grundlage nahm das Par teiaktiv Wissenschaft — Produktion während seiner vierten Beratung vor. Zugleich wurden — in Aus wertung der Rede Erich Honeckers vor den 1. Kreissekretären der SED — grundsätzliche Aufgabenstellun gen für die künftige Gestaltung der gemeinsamen Arbeit der Universi tät mit ihren Vertragspartnern erar beitet. Parteiorganisatoren des ZK, Par teisekretäre der Industrie und der KMU konnten feststellen, daß die er ste Etappe auf dem Weg zur orga nischen Verbindung von Wissen schaft und Produktion erfolgreich abgeschlossen ist. Die Beziehungen zwischen den Kombinaten und dem mathematisch-naturwissenschaft lich-agrarwissenschaftlichen Be reich der Universität haben sich vor allem 1986 und 1987 auf der Grund lage des Politbürobeschlusses vom 9. 9. 1985 und der neuen Forschungs verordnung stabilisiert. Nach anfänglichen Problemen der richtigen Einordnung hat die Ver tragsforschung nunmehr" einen be deutenden Platz in den Forschungs- und Entwicklungsaufgaben der Kombinate wie auch im Aufga benspektrum, insbesondere der Sek tionen Biowissenschaften, Chemie, Physik und TV. So werden im Jahr 1988 im Rahmen der 12 Koordinie rungsverträge 120 Leistungsverträge von Kollektiven der KMU bearbei tet. 1987 betrug der Leistungsum fang der Vertragsforschung 41 Mil lionen Mark. Der an den genannten Sektionen erreichte etwa gleichgewichtige Ein satz des Forschungspotentials für Wissenschaftsentwicklung und Ver tragsforschung sowie die organische Einbeziehung von Arbeiten der stu dentischen ’ und der Graduierungs forschung in die Vertragsforschung stellt eine tragfähige Basis für die Zukunft dar. Mit der Erhöhung des Leistungsbeitrages der Wissenschaft zur Entwicklung der Volkswirt schaft wird das Streben nach grund legenden wissenschaftlichen Er kenntnissen zunehmend' mit ihrer ökonomischen Verwertbarkeit ver bunden. Jetzt geht es darum, die Anstren gungen des Bereiches Medizin, zur Erhöhung der ökonomischen Wirk samkeit von Forschungsleistungen weiter voranzutreiben und über die bedeutenden Arbeiten der Sektion Wirtschaftswissenschaften hinaus die Gesellschaftswissenschaften stär ker in die Kooperation mit der Indu strie einzubeziehen. Dabei ist aller dings zu berücksichtigen, daß Auf gaben gesellschaftswissenschaftli cher Sektionen zum einen häufig nicht auf einzelne Kombinate bezo ¬ gen werden können; zum anderen sind bereits in großer Zahl andere vertragliche Vereinbarungen getrof fen. Die Kombinate äußerten ihr In teresse, ausgewählte gesellschafts wissenschaftliche Fragestellungen in Leistungsverträge, die mit na- 'turwissenschaftlichen Sektionen be stehen, einzubeziehen. In der vor uns stehenden Etappe geht es darum, eine qualitativ neue Stufe der Wissenschafts-Industrie- Kooperation zu erreichen. Ein Koordinierungsvertrag zwischen der KMU und dem Chemieanlagenbau kombinat Leipzig-Grimma wurde im Dezember 1985 abgeschlossen. Bis weit in die Zukunft hinein fixiert wurde damit die Zusammenarbeit beider Part ner, sowohl direkte Forschungskoope ration als auch gegenseitigen Kader austausch und -qualifizierung betret- fend. Unser Foto zeigt die Eröffnung des gemeinsamen Kohlelabors. Foto: UZ-Archiv (HFBS) Kernfragen sind dabei: Erstens: Die strategische Abstim mung der Forschungs- und Entwick lungslinien der Kombinate und der Profillinien der Wissenschaftsent wicklung der kooperierenden KMU- Einrichtungen (entsprechend dem wissenschaftsstrategischen Gesamt konzept der KMU) ist als langfristig tragfähiges Fundament der Zusam menarbeit zu qualifizieren. Das heißt: Die Aufgaben der Vertrags forschung müssen auf den Hauptli nien der Arbeit der beteiligten Wis senschaftsbereiche liegen, volkswirt schaftlich bedeutsame Leistungen müssen zugleich beachtete wissen ¬ schaftliche Leistungen sein. Im. Zu sammenhang mit der Verbesserung der Abstimmung ist die gezielte Grundlagenforschung in höherem Maße in die Verträge einzubeziehen (wie z. B. bereits bei der Sektion Biowissenschaften). Zur rascheren Lösung der Aufgaben ist der Po tentialeinsatz problemorientiert zu konzentrieren. f Zweitens: Höchste Qualitätsansprü che an die Vertragsforschung sind über die Staatsplanaufgaben hinaus durchzusetzen. Maßstab kann nur das Weltniveau sein. Spitzenleistun gen allein im DDR-Vergleich ge nügen nicht, um eine hohe außen wirtschaftliche Verwertbarkeit neu ester Produkte und Verfahren zu ge währleisten. Diese Forderung schließt ein, daß wir uns vorrangig auf solche Aufgaben konzentrieren, zu deren Lösung auf hohem Niveau die entsprechenden kadermäßigen und materiell-technischen Voraus setzungen bestehen bzw. sich schaf fen lassen. Drittens: Die reibungslose, rasche Überführung von Forschungsleistun gen ist durch den Aufbau durch gängiger Ketten, die von der geziel- ten Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis zur Pro duktionseinführung reichen, und die Absicherung der materiell- technischen Basis der Forschung so wie die Vorbereitung der Produk tionseinführung zunehmend zu si chern. Entscheidende Schritte in die ser Richtung sind der Ausbau ge meinsamer Laborkapazitäten und die Errichtung des Technikums Analytikum sowie die Vorbereitung des Biotechnikums. Viertens: Ein weiterer Schwerpunkt dieser Etappe ist die Durchsetzung der in den Koordinierungsverträgen fixierten gemeinsamen Kaderarbeit. Diese sollte der praxisnäheren Aus bildung der Studenten, dem Ausbau der Grundlagenforschung in den Kombinaten und der schnelleren Überführung von Forschungsergeb nissen in die Praxis dienen. Zu über prüfen sind neue Wege, wie z. B. die Bildung zeitweiliger projektge- bundener Kollektive, die sich aus Mitarbeitern unterschiedlicher Ein richtungen zusammensetzen, die Be gleitung eines Forschungsprojekts im gesamten Forschungs- und Ent wicklungsprozeß bis zum Kombinat durch einen themenverantwortli chen Mitarbeiter. Derartige befri stete Delegierungen in die Praxis, die darüber hinaus zu einer engeren Verflechtung der Industrie- und KMU-Forschungspotentiale sowie zur Verbesserung der Kommunika tionsfähigkeit der beteiligten Part ner führen, erfordern eine höhere Flexibilität und Mobilität der Wis senschaftler. Mit einigen gemeinsa men Kollektiven und auch mit Dele gierungen in die Praxis gibt es be reits gute Ansätze, die zu verallge meinern sind. C. A. Hochaktueller Problematik gestellt Rezensiert: „Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik der Monopolbourgeoisie", Akademie-Verlag Berlin 1987, herausgegeben von Klaus O. W. Müller zyklischer Krise des Kapitalismus unter den Bedingungen der achtzi ger Jahre. Ausgehend von der Analyse der gegenwärtigen Dialektik von bür gerlicher Wirtschaftstheorie und staatsmonopolistischer Wirtschafts" Politik werden solche Fragen wie die aktuellen Modifikationen der Konzeptionen der beiden Grundrich tungen der bürgerlichen politischen Ökonomie, Aspekte der konservati ven Krisenapologetik, die Profilie rung einer monopolkapitalistischen Theorie der Wirtschaftspolitik, Pro bleme der Geldmengen- und Zins politik sowie Strategien zur Regu lierung des , wissenschaftlich- technischen Fortschritts und die Ent- Wicklungsländerproblematik vor wiegend am Beispiel der BRD be handelt. Die Konzentration einiger Kapitel auf konservative Strategien des Neoliberalismus ist angesichts ihrer gegenwärtigen Dominanz in den imperialistischen Zentren be rechtigt, was jedoch nicht zu dem Trugschluß führen darf, daß der Neokeynesianismus prinzipiell ins Abseits geraten ist, wie K. O. W. Müller überzeugend nachweist. Im 2. Kapitel untersucht er neben den aktuellen Bemühungen der neo liberalen Theoretiker um M. Fried mann und Gilder beachtenswerte Ansätze zur Rehabilitierung der Keynesianischen Lehre („Neue Keynesianische Materialökonomik“, Reaktionen auf internationale staats monopolitische Verflechtungen u. a.). G. Rudolph untersucht theo- rienhistorische Wurzeln der konser vativen Krisendiagnostik, die J. B. Says Gleichgewichtstheorem durch J. A. Schumpeters Apologie des „dynamischen Unternehmers“ zu „modernisieren“ versucht. Gegenstand und Aufgaben der Theorie der Wirtschaftspolitik und Instrumentarien ihrer Durchsetzung untersucht K. O. W. Müller und ver weist hier auf die bemerkenswerte Entwicklung der bürgerlichen Theo rie unter den Bedingungen der en ger werdenden Verflechtung von Ökonomie und Politik in den acht ziger Jahren, während M. Braun sich den Möglichkeiten und Gren zen der neoliberalen „angebots orientierten“ wirtschaftspoli tischen Instrumente wie Steuer-, Geldmengen- und Zinspolitik zu wendet, die zwar temporäre und partielle Wachstumseffekte erbrin" gen können — vor allem zu Lasten der werktätigen Schichten, auf lange Sicht jedoch keine prinzipiel len Lösungen der auf dem Boden der allgemeinen Systemkrise er wachsenen Probleme bewirken kön nen. Außerordentlich interessant ist auch das Kapitel „Wissenschaftlich- technischer Fortschritt als Heraus ¬ forderung an Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik“, in dem R. Espenhayn solch existentielle Fra gen des staatsmonopolistischen Sy stems untersucht wie das soge nannte Akzeptanzproblem, wie bür gerliche Positionen zum wissen schaftlich-technischen Fortschritt, Tendenzen der Forschungs- und Technologiepolitik oder Konzeptio nen zur Technikfolgeabschätzung (Technology Assessement). In einem letzten Kapitel wendet sich s. Jug Problemen monopol bourgeoiser Strategien gegenüber den Entwicklungsländern zu. Die Zuordnung einzelner Konzeptionen und Theorien, die unter anderem als „neoliberal“, „neoklassisch“, „monetaristisch“ und „konserva tiv“ bezeichnet werden, zu den Grundrichtungen der gegenwärti gen bürgerlichen politischen Öko nomie bedarf sicherlich weiterer Diskussionen. Insgesamt hat das Autorenkollek tiv eine bemerkenswerte und anre gende Studie vorgestellt, die für einen breiten Interessentenkreis neue Einsichten und Anregungen für die Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen bürgerlichen Ideolo gie und Politik vermittelt. Dr. DIETER JANKE, Sektion Wirtschaftswissenschaften WISSENSCHAFT 5 Auch dank dem Engagement der Lehrkräfte von der Sektion Fremdspra chen können die Studenten unserer Universität bei den jährlich stattfinden den Zentralen Russischolympiaden mit solidem Wissen aufwarten - oft be lohnt mit vorderen Plätzen. Foto: UZ-Archiv (Müller) Kein Paradoxon: Auch Sprachlehrer hören nie auf mit dem Lernen Denn: Eine Fremdsprache ist ein untreuer Gefährte, der uns verläßt, wenn wir ihn nicht liebevoll hegen ... „Lernend lehren — lehrend ler nen“ — unter diesem Motto soll dargestellt werden, wir wir als Sprachlehrer an der Sektion Fremdsprachen der Erkenntnis Rechnung tragen, daß eine In tensivierung der Volkswirtschaft auch von einer Intensivierung der Ausbildung mitbestimmt wird. Befassen wir uns zunächst mit dem ersten Teil des Leitge dankens : Ein altes russisches Sprichwort lautet: Vek zivi — vek ucis’, zu deutsch etwa: Man lernt nie aus. Für einen Lehrer erscheint das auf den ersten Blick paradox Muß er nicht fertig sein, alles pa rat haben, wenn er andere un terrichten will? Wir alle wissen, daß dem nicht so ist. Woraus resultiert der Lern-Zwang? Was zwingt-den Sprachlehrer zum Weiterlernen? Da steht vornan die Notwendigkeit des Be wahrens von Kenntnissen, des immer wieder neuen Aufladens gespeicherter Informationen. Da treten neue Realitäten ins sprach liche Begriffsfeld — Gipfeltref fen, Schlüsseltechnologien, ABM-Vertrag, SDI, AIDS, By pass-Operation, Computertomo graphie u. a. Und nicht zuletzt fließen wichtige Ergebnisse lin- guodidaktischer und -statisti scher Forschungen in die Praxis ein, deren Beherrschung mit zu den Grundlagen einer metho dischen Belebung und Effektivi tätssteigerung des Unterrichts ge hört. Lernen müssen wir auch, den Unterricht als Teil gesellschaft licher Gesamtprozesse stets so zu gestalten, daß seine Zielsetzung den aktuellen Erfordernissen Rechnung trägt. Und dieses Zeit verständnis ist ohne die kon tinuierliche Beschäftigung mit dem Marxismus-Leninismus und seiner schöpferischen Anwen dung auf die Gegenwart undenk bar. Deshalb werden das Marxi stische Kolloquium und Partei lehrjahr von den Kollegen sehr ernst genommen, vor allem als Quellen von Informationen, Überzeugungen und Foren der Argumentationsschulung verstan den. Wenn es sich anbietet, können speziell die Russisch-Lehrer dabei zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Viele lesen Grundsatzartikel in sowjetischen Zeitungen und Zeitschriften (Pravda, Izvestija, Kommunist, Za rubezom u. a.). Gewiß haben unsere Kollegen durch längere Aufenthalte in der Sowjetunion die Möglichkeit, in Vorlesungen und Seminaren ihre Kenntnisse zu vertiefen und sie in landes sprachlicher Umgebung in praxi anzuwenden. Aber all dies er setzt nicht die kontinuierliche Lernarbeit durch Lesen, Hören (Rundfunk, Fernsehen), Exzer pieren phraseologischer Wen dungen, neuer Termini usw., die gedankliche Verarbeitung deutsch wahrgenommener aktuel ler Informationen auf fremd sprachlichem Hintergrund. Denn eines ist klar: Eine Fremdspra che ist ein untreuer Gefährte, der uns verläßt, wenn wir ihn nicht liebevoll hegen und in un sere Erkenntnishandlungen ein beziehen. Großen Anteil an diesem Pro zeß der Bewahrung und Vervoll kommnung fremdsprachlicher Kenntnisse und Fertigkeiten ha ben die an unserer Sektion täti gen sowjetischen Kollegen, von denen wir — sozusagen aus er ¬ ster Hand — in regelmäßigen Zu sammenkünften Informationen und Anregungen zur Sprachaus übung in Gesprächen und Vor trägen erhalten. Die jährlich in der Messepause durchgeführte Weiterbildungs woche bietet die Möglichkeit, sich mit den Ergebnissen der wis senschaftlichen Forschung unse rer Sektion bekanntzumachen und in Seminaren — zum Bei spiel zur Methodik des Fremd sprachenunterrichts — die beim langfristigen Selbststudium neue ster Standardwerke aufgetauch ten Fragen und Überlegungen zu diskutieren und Schlußfolgerun gen für den eigenen Unterricht mit den Studenten zu ziehen. Selbst prognostische Themen — wie der Einsatz von Computern für den Fremdsprachenerwerb — werden behandelt. Ein Teil unse rer Kollegen nahm bereits im BASIC-Lehrgang die Gelegen heit wahr, sich die grundlegen den technischen Parameter im Umgang mit Computern anzueig- nen. Die genannten Beispiele soll ten die Notwendigkeit und einige Realisierungswege des Lernens für den Lehrer demonstrieren. Wie steht es nun mit dem zwei ten Teil des Postulats: „Lehrend lernen “ ? „Lehrend lernen?" WIE? und WARUM? Das Lehren ist für uns die Pra xis, der Prüfstein jeglicher Theo rie. W. I. Lenin formulierte ein mal so: „Vom lebendigen An schauen zum abstrakten Denken und von diesem zur Praxis — das ist der dialektische Weg der Er kenntnis der Wahrheit, der Er- kenntnis der objektiven Reali tät“. Lehren heißt nicht nur Stoff vermitteln, sondern mit den Ler nenden arbeiten, ihre Reaktio nen registrieren und analysieren. Unterricht realisiert sich in Part nerschaftsbeziehungen, die vom wechselseitigen Wollen und Kön nen, Geben und Nehmen geprägt sind. Dies alles bestimmt das Un terrichtsklima, die Lernatmo sphäre. Und es wäre vermessen, wollte sich der Lehrer als all waltende Autorität verstanden wissen, dessen Nimbus die Stu denten in ihrer Bereitschaft zu kritischer und schöpferischer Mitgestaltung des Unterrichts verzagen ließe. So gilt es, nach je dem Seminar methodisch didaktische Schlußfolgerungen zu ziehen, die Ursachen von Miß erfolgen zu suchen, Bewährtes festzuhalten und auszubauen, den Erfahrungsaustausch nach Hospitationen zu pflegen, sich klar zu werden über die eigene politische Wirksamkeit, über po sitive oder negative Passagen der Unterrichtssteuerung, über Enga gement und Emotionalität des pädagogischen Auftretens. Kurzum, wer sich nicht selbst den Spiegel vorhält, .kann das nicht widerspiegeln, was Ge nosse Erich Honecker- in seinem Referat vor den 1. Kreissekretären über die Berufung des Lehrers formulierte: „Wie sich die Ju gend solide Bildung aneignet, wie die Schüler zu guten soziali stischen Staatsbürgern erzogen werden, wie sie lernen, durch ei gene Arbeit und Anstrengung an gestrebte Ziele zu verwirklichen, Probleme zu lösen, das hängt in entscheidendem Maße vom Wis sen und Können, der politischen Haltung, der Vorbildwirkung der Lehrer ab. “ SIEGFRIED KEMTER
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)