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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
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- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Heft 6 fehlerhaft gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
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- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
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- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
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- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
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- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
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- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
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6 KULTUR Hä report Z um ersten Länderabend im neuen Kalenderjahr lud die Moritzbastei Mitte Januar ein. Nachdem das alte Jahr im Dezember mit einem Län derabend über Nikaragua en dete, begab man sich nun auf der Landkarte etwas südlicher, ins „Land des Goldes", des Kaf fees und der Cumbia (Volkstanz) - nach KOLUMBIEN. Die AG Internationale Arbeit der Moritzbastei erwartete an diesem Abend mehr als 200 Gä ste. Allein schon 100 Karten ver kaufte die Hochschulgruppe Ko lumbien zu einem Solidaritäts preis von 3 Mark unter auslän dischen Studenten. Solidarität mit dem Volk Ko lumbiens — das war auch das An liegen dieses Abends, denn wie mir Cesar, einer von unseren fünf kolumbianischen Studenten erzählte, werden tagtäglich fort schrittliche Kräfte in Kolumbien Getanzt und „ge/ottet" Kolumbianischer Länderabend in der mb ihrer Gesinnung und ihres Kamp fes für Demokratie wegen ver folgt. Auch die sozialpolitische Lage der auf dem Lande leben den Bevölkerung ist sehr schlecht. So stand im Mittel punkt dieser Veranstaltung eine Solidaritätsaktion. Es konnte „ge- lottet" werden — eine neue deut sche Wortschöpfung unserer ko lumbianischen Freunde an die sem Abend. Gemeint war ein Lotto mit zwei Getränken — eine Kostprobe Rum und Kaffeelikör aus Kolumbien. Weiterhin wur den Prospekte über das Land und farbige Aufkleber zu einem Solidaritätspreis verkauft. Aber nicht nur aus den Pro spekten oder aus den Gesprä chen mit kolumbianischen Stu denten erfuhren die vielen Gäste Wissenswertes über das Land der zwei großen Küsten — am Pa zifik und am Atlantik. Einen klei nen Einblick in die Mentalität und Musik Kolumbiens bot ein Kulturprogramm, das am An fang des Abends stand. Dazu hat ten sich unsere wenigen kolum bianischen Studenten liebe Freunde eingeladen, die sie tat kräftig bei der Durchführung ih res Programms unterstützten. So Jaime Hincape, ein kolumbiani scher Aspirant aus Karl-Marx- Stadt, der das Publikum mit sei nem virtuosen Gitarrenspiel ver zauberte; dann deutsche Freunde von der Sektion Ge schichte unserer Universität, die die Gäste mit einem Lied über das Chile nach 1973 „Chileni sches Metall“ nachdenklich stimmten und nicht zuletzt eine nikaraguanische Studententanz gruppe vom Herder-Institut, die das Publikum mit Rhythmen von der Atlantikküste Nikara guas und „viel Bauch“ in ihren Bann zog. Nach ihrem Auftritt konnten dann die Zuschauer selbst ausprobieren, wie beweg lich ihre Hüften sind — als in der Tonne „La bamba“ zum ersten Tanz einlud. Wer allerdings noch mehr über das nördlichste Land des südamerikanischen Kontinents erfahren wollte, war von Frau Dr. Christine Petzold, die 19 Jahre an der Nationaluniversität in Bogota gearbeitet hatte, zu einem Dia-Vortrag im Schwal bennest eingeladen. Hier lauschte das Publikum aufmerk sam den Erzählungen über die 2600 Meter hoch liegende Haupt stadt des Landes — Bogotä, über die Goldarbeiter Kolumbiens so wie über die Indios, die heute dort in Reservaten leben. Beson ders die kolumbianischen Stu denten wußten manches Gesagte noch zu ergänzen. So zum Bei spiel, daß die Farbe Weiß, An strich vieler Bauten Kolumbiens, die Seele der Indianer sei. Allerdings hätte ich mir noch mehr typisch Kolumbianisches an diesem Abend gewünscht — eine spezifische Ausgestaltung der Räume im Unterkeller oder ein kleiner Imbiß kolumbiani scher Art wäre das i-Tüpfelchen dieses Länderabends gewesen. MAREN SCHIBILSKY Die Folkloregruppe „Tonkrug" hier bei einer ihrer Proben, die regeimäßig im Speisesaal der Sektion Physik stattfinden. Fotos: MULLER Freude an fideler Art der Volksmusik Vorgestellt: Die Gruppe „Tonkrug" — ein Ensemble der KMU, das sich der Folklore verschrieben hat Auf Grund einer Programmände rung in der studentischen Anrechts reihe „Kulturell-ästhetische Bil dung und Erziehung“ ist am 23. Februar 1988 um 19.30 Uhr im Hör- saal 19 die Folkloregruppe „Ton krug“ mit ihrem Programm „VOLL- GLOR(I)E VON HIEBEN UND TRIEBEN“ zu hören. Der Entwicklungsweg dieses En sembles ist eigentlich typisch für viele Amateurkunstensembles der KMU. Angefangen hat auch hier al les ganz anders als es sich jetzt dar stellt, und die heutigen Perspekti ven und Möglichkeiten waren da mals bei weitem noch nicht geplant oder gar abzusehen. Die jetzige Gruppe „Tonkrug“ wurde zunächst 1974 als FDJ- Singeklub der Sektion Physik an der KMU gegründet. Mitglieder wa ren damals wie heute musikinteres sierte Studenten, Lehrer, Mit arbeiter der Universität. Mehr und mehr zeichnete sich jedoch das ge meinsame Bemühen und Interesse der Musiker an Folklore ab. Der Be griff Folklore, den der Engländer W. J. Thoms im Jahre 1846 prägte, wurde ja bekanntlich in den 60er Jahren zunehmend nicht mehr nur allein auf die originale Volksmusik verwandt, sondern nach und nach auch auf „folkloristische" Bearbei tung und Darbietung übertragen. Ausgehend von diesen Ambitionen änderte sich bald die musikalische Stilrichtung des Singeklubs und die Gruppe „Tonkrug“ war 1979 gebo ren. Die Gründungsmitglieder Ralf Otto, Bettina und Andreas Klingner sind auch heute nach fast lOjähriger „Tonkrugarbeit“ noch mit viel Enga gement und Ideen dabei. Im Jahr 1983 musizierte das En semble im Kulturhaus Mölkau zur Umrahmung einer Lutherehrung auf Einladung des Kulturbundes der DDR. Dieses Konzert war der Höhepunkt einer vierjährigen Entwicklung und gleichzeitig ein Wendepunkt in der Stilrichtung ih rer Musik. Bis dahin pflegte man vor allem den langsamen, getragenen Vokal satz, der jetzt von einer bewußten Hinwendung zur um Unterhaltung bemühten Straßenmusik abgelöst wurde. Möglichst viele Menschen wollte man ohne großen tech nischen Aufwand erreichen. Histo rische, folkloristische Instrumente waren gefragt, so die Schalmei, der Dudelsack, die Maultrommel, die Gi tarre. Selbstverständlich blieb der Gesang eine wichtige Komponente. Zur 750-Jahr-Feier Berlins konnten viele Besucher auf Straßen und Plät zen in der Hauptstadt die zahlrei chen Auftritte der Leipziger Gruppe bewundern. Neben deutscher Folklore, hier ist man immer auf der Suche nach Neuem, hat die Gruppe „Tonkrug“ außerdem internationale Folklore im Repertoire und pflegt das politi sche Lied. Als DDR-Vertreter im En semble „Solidarität“ fühlen sich die Musiker um Ralf Otto dazu ge radezu verpflichtet. Die Titel wer den zum großen Teil in eigener Re gie arrangiert und bearbeitet. Reges Interesse löste die Gruppe „Tonkrug“ in den letzten Jahren beim Rundfunk der DDR aus, da der künstlerisch-politische An spruch und das Niveau der Gruppe von großem Publikumsinteresse war und ist. Zweimal jährlich wer den die Amateurmusiker ins Studio gebeten. Durch ihre Arbeit beim Rundfunk fühlen sich die Mitglie der sehr gefördert aber auch ge fordert. Eine regelmäßige Proben arbeit muß ständig gewährleistet sein, um die Ansprüche der Sende einrichtung an die Qualität zu er füllen. Der Rundfunk orientiert aber auch über neueste Entwick lungen, Richtungen und Inhalte der Folklore. Die Mitglieder der Gruppe sind berechtigt stolz, wenn ihre Ar beit in solcher Form beachtet, und ihre Musik im Radio gesendet wird. Inzwischen stehen etwa 25 Auf nahmen in den Archiven. Im Fern sehen der DDR war „Tonkrug“ im Jahre 1982 in der Sendung „Auf Schusters Rappen“ zu erleben. Auf der Schallplatte des Ensembles „So lidarität“, die 1985 produziert wurde, ist „Tonkrug“ mit drei Lie dern zu hören. Demnächst kommt eine Schallplatte aus der Reihe „Junge Leute machen Volksmusik“ mit dem Titel: „Was woll’n wir auf den Abend tun“ auf den Markt. Auf dieser Scheibe stellt sich das Amateurensemble mit zwei Liedern vor. Auch diese Gruppe unterliegt, wie alle künstlerischen Ensembles der KMU, einem ständigen Wechsel der Mitglieder. Zur Zeit ist man auf der Suche nach einem guten Rohrblatt spieler, der sich ebenfalls auf dem Dudelsack zurechtfinden sollte. An dieser Stelle sei im Namen der „Tonkrüge“ auch der Sektion Phy sik gedankt, denn von Anfang an finden die Proben im Speisesaal in der Linnestr-. 5 statt. Musikfolklore betreiben die 10 Mitglieder der Gruppe als Hobby, aus Spaß und aus Interesse an der Natürlichkeit, der Frische und der fidelen Art dieser Volksmusik. Wünschen wir uns. daß davon auch am 23. Februar möglichst viel über die Bühnenrampe kommt. GERNOT M. GROHS Aufführung bot geschlossenes Gesamtbild Akademisches Konzert mit Werken des 18. Jahrhunderts Das vierte Konzert des Akade mischen konzentrierte sich mit Werken von Christoph Willibald Gluck Antonio Vivaldi und Jo seph Haydn ganz auf die Musik des 18. Jahrhunderts — freilich in sehr differenzierter Weise. Glucks über dreißigteilige Musik zum Ballett „Don Juan“ wurde 1761 erstmals in Wien aufge führt. Sie ist von großer Farbig keit und gestischer Eindringlich keit. Die hier vorgenommene, rund zwanzigminütig dauernde Satzauswahl vermittelte davon ein gutes Bild, schwungvoll wie tänzerisch, anmutig in zwei aus gefeilt musizierten Pizzicato- Sätzen (besonders reizvoll davon der erste in Verbindung mit der Oboe) wie äußerst dramatisch im Schlußsatz (Anerkennung der Po saune). Solch unverwechselbare Dramatik nimmt unüberhörbar die des „Orpheus“ vorweg, in grundlegender, faszinierender Charakteristik bis hin zu musika lischen Einzelheiten. Horst För ster gelang mit seinen Musikern hier ein eindrucksvoller, plasti scher Auftakt. Zwei Konzerte mit jungen Soli sten standen in der Programm mitte. Für das zwar knappe, aber strahlenden Glanz verbreitende Konzert für zwei Trompeten RV 537 waren das Peter Roth und Jens-Uwe Schönbrunn mit klang schönem, souveränem Vortrag; das in der Mitte stehende, ohne Bläser gesetzte Largo wurde, auch mit seinem ansprechend ausgeführten Cembalopart, zu einem gut ausgearbeiteten Ru hepunkt. Das Orchester erwies sich hier als intensiv mitgestaltender Part ner Gleiches galt auch für Haydns Cellokonzert D-Dur op. 101, in dem Stefan Wunnenbur- ger zu einer konzentrierten (wenn auch mitunter etwas ge räuschvoll im Ansatz), anspre chenden Interpretation fand. Nach der Pause dann Haydns Sinfonie Nr. 85; mit diesem spä ter als „La Reine“ betitelten Werk aus der Gruppe der „Pari ser Sinfonien“ war ein Bewäh rungsfeld hohen sinfonischen An spruchs gewählt worden. Die ernsthafte Auseinandersetzung mit dieser Musik ermöglichte - er'nnert sei an bereits in ver gangenen Jahren erfolgte Inter pretationen Haydnscher Sinfonik — wiederum eine geschlossene Aufführung. ALLMUTH BEHRENDT Konzertfälltaus , »5 Das für Sonnabend den 13. Februar, angekündigte Konzert des Chores der Medizinischen Fa kultät Craiova (SR Rumänien) im Kleinen Saal des Gewand hauses muß leider ausfallen. * Das für Februar in der Reihe „Dienstag in der 19“ vorgese hene Gastspiel des Landesthea ters Halle findet nicht statt. Dafür wird ein Stück aus dem Repertoire des Deutschen Thea ters Berlin von der Schauspiele rin Inge Keller vorgestellt. „Der fremde Freund“ — eine szenische Lesung nach dem Roman von Christoph Hein in der Regie von Barbara Abend — steht am Dienstag, dem 16. Februar, im Hörsaal 19 auf dem Programm. Beginn ist bereits 19 Uhr. Als Eintrittskarte gilt der Abschnitt für die Februarveranstaltung. L iebhaber und Hersteller von Mini- oder Midi-Büchern, ver spüren den Aufwind der sieg Gar Ergötzliches über Professoren und andere lobenswerte Personen Leipziger Anekdoten aus Kultur und Wissenschaft, bearbeitet und herausgegeben von Dietmar Keller, illustriert von Ulrich Forchner, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, 1987 ter“ mit überzeugenden Argumen ten für das Mini-Buch auf. Dietmar Keller, Student an der Sektion Ge schichte der Universität, wissen schaftlicher Oberassistent am Insti tut für deutsche Geschichte, Sekre tär der SED-Kreisleitung, Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig, Dr. sc. und stellvertretender Minister für Kultur sorgte für weiteren Auf trieb. Die von ihm gesammelten und bearbeiteten Anekdoten — 117 an Kulturbundes, haben das Bändchen überdies als das schönste des Jahres 1987 gekürt. Ehemalige und gegenwärtige An gehörige der Leipziger Universität werden mit Genugtuung feststellen, daß außer Georg Mayer auch an dere Professoren Stoff für Anekdo ten geliefert haben. Die Autoren von „UZ historisch“ reichen Sache im Rücken. Siegfried Hempel, Direktor des VEB Offizin Andersen Nexö und Hersteller zahl reicher Bücher dieses Genres, hat an der Karl-Marx-Universität eine Dissertation über die Geschichte des Mini-Buches erfolgreich verteidigt und Elmar Faber, der viele Jahre in Leipzig — an der Universität aber auch anderswo — wirkte, wartete in der 11. Folge der „Leipziger Blät- der Zahl, die 67 Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft betref fen — waren — obwohl sie in einer Auflage von 15 000 Exemplaren er schienen (Mitteilung von D. Keller an die Verfasser) nach wenigen Wo chen vergriffen. Ein neuer Band ist in Aussicht gestellt. Die Freundeskreise des Mini- Buches, Arbeitsgemeinschaften des stehen vor einer Alternativ-Situa- tion. Sollen sie sich darüber freuen, daß Dietmar Keller aus sechs der von ihnen verfaßten Folgen An regungen entnommen hat oder sol len sie Selbstkritik üben, daß sie nicht einen etwa gleichartigen Band mit Andekdoten über Leipziger Ma gister und Scholaren zustande ge bracht haben? G. K./G, S. D er 10. Februar, Bertolt Brechts 90. Geburtstag, warf seinen Schatten allerorts schon voraus; neben verschie densten Formen, seiner an die sem Tag zu gedenken, hat die Premiere erster Bände die „Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe in 30 Bänden“ eingeleitet und sollte ge wiß einen beachtenswerten Hö hepunkt der Ehrungen darstel len Daß auch die Buchstadt Leip zig etwas davon hatte, dafür sorgte am letzten Januar- Mittwoch Dr. Jürgen Schebera in der Kulturbund-Veranstal tungsreihe „Bücher im Ge spräch Vor einem — zwar erstaunlich kleinen, dafür um so aufgeschlos seneren und interessierten — Hörerkreis im Haus der Wissen schaftler vermittelte der Li teraturwissenschaftler und wis senschaftliche Mitarbeiter des ZIL der Akademie der Wissen schaften der DDR Auskünfte um Anliegen dieser von ihm als „Jahrhundert-Ausgabe“ gewür digten Edition. Aus Sicht eines DDR-Beteiligten an dieser bisher umfangreichsten Zusammenar beit. des Auf bau-Verlages Berlin und Weimar mit dem Suhrkamp Verlag Frankfurt (Main) stellte er wissenswerte Fakten zu die sem bedeutenden Projekt dar und beleuchtete eingangs die Not wendigkeit einer solchen Publi kation. Schließlich bot die vor handene Brecht-Bibliographie nur mehr in unzureichendem Maße das Gesamtwerk zudem in ei ue Eiger Aus krei ßeren Erkenntnisgewinn. Sie W den zumeist in chronologiscbe Folge gedruckt, was eine weit®’ Novität der „Jahrhunden Ausgabe“ darstellt, auf die P Schebera im Laufe seiner ane genden Darlegungen verweist“ konnte. Er gewann als Bandbearbei des 2. Bandes interessante E1 blicke in den Entstehungspro2 des Werkes, wußte somit üb das zu Erwartende bereits gr®“ lieh zu berichten und hielt ob® drein’ gar schon die ersten ferw gen Druckfahnen parat. DeDa nach sind sämtliche Bücher ae das Interesse breiter Leserkrei. zugeschnitten, werden Literat* Wissenschaftlern wie Philolosd Theaterpaktikern und „nor®’ Ne len“ Brecht-Lesern dienlich se Diese Produktivität erhielt 02 Projekt nicht allein durch dene beispielloser Weise komplettie Wissenschaftler antwortliche finden des Gesuchten nach Titel oder Anfangszeile. M.% einer wenig benutzerfreundl'- chen Form. Da ist die neue Aus gabe, deren erste Bücher die Bände 2, 5 und 11 sein werden und die voraussichtlich 1991 ih ren Abschluß findet, eine wahre Bereicherung. aus der DDR (Werner Hecht und Werner Mittenzwei) und der BRD (Jan Knopf und Klaus- Dieter Müller) vorstanden. Was dann in den bei Suhrkamp gesetz ten und im Offizin „Martin An dersen Nexö“ gedruckten, für beide Länder identischen Bü chern erscheint, stützt sich auch auf bereits zu Brechts Lebzeiten veröffentlichtes Material sowie auf Schriften aus dem Nachlaß des Bertolt-Brecht-Archivs der Akademie der Künste der DDR. Dabei gingen, die Herausgeber einheitlich nach dem sogenann ten Erste-Hand-Prinzip vor, so daß die Texte auf authentischen Erstdrucken. Handschriften und Typoskripten Brechts basieren. Da der Dichter viele seiner Werke bekanntlich überarbeitete Gewiß war diese Gemein schaftsedition auch aufwendig ge nug. So wurde die erste kom mentierte Lese- und Studienaus gabe in langwieriger, bislang noch nicht abgeschlossener Akri bie von paritätisch besetzten For schergruppen zusammengestellt, denen je zwei für 15 Bände ver- ten Textgehalt, sondern aud durch die einem jeden Einz”n band hintenangestellten Kom®^ tare. die ausführliche Infor®’ tionen zu Material, dessen EP stehen, der jeweiligen Fassuns sowie in Zeilenkommentier gen erläuternde Fakten (etwa’ fremdsprachigen Äußerung oder zu von Brecht verwendet Zitaten) beinhalten. Zudem 8. stattet ein durchgängig gedrud ter Zeilenzähler exakte Zitat angaben und ermöglichen dog pelte Inhaltsverzeichnisse im “ rikteil (Band 11 „Gedichte Mann“ in Band 2 sowie von drei „Baal“-Fassungen im Band 1 — nötig. Aber auch aus anderen Gründen wird dies die bislang umfangreichste Werkausgabe, da ■ in ihr zahlreiche Schriften Brechts erstmals veröffentlicht sein werden. Neue Texte standen bei der Lyrik zur Verfügung, der Briefteil wurde um mehr als 300 nachgelassene Schreiben berei chert, und auch die theoretischen Schriften versprechen durch grö ßeren Umfang entsprechend grö- und zum Teil derte, machten auch Doppel drucke — z. B. gravierend än- sich mitunter und Dreifach- von „Mann ist ,(0Z) Srl-1 • die Shrän es C Hener •sde Hun. ‛lich Qer I »r di ehlüs Bdsch EU- W nf s 2948 "litis. Ade "uql 4n e Sa $ $ - 6 c ee «i>r gehe 4V "me Sammlungen 1918—1938“ U Band 12 „Gedichte 2. Sammi® gen 1938—1956“) schnelles A® In d 'ktivi s< S'kers Ge S 1 sökoll "gehe "eisi. Bücher im Gespräch: Die „Jahrhundert-Ausgabe" Dr. Jürgen Schebera sprach in einer Kulturbund-Veranstaltun9 über die Arbeit an der neuen 30bändigen Brecht-Ausgabe Man sieht — und die Austiz rungen Dr. Schebera? mach, es deutlich -. dies bislang ® vergleichliche verlegerische G meinschaftsprojekt, die erstm” derart intensive Zusammen® beit auf diesem Gebiet und 0 gründliche, mitunter fast ® minalistische Materialsuche ® -analyse ließen eine in jeder H sicht bessere Edition entsteh® die zugleich eine völlig neue QU , lität in der Herausgabe Brec scher Werke darstellt. Zu da ken sei — wenn wir demnäcl erste Exemplare in Händen h ben — allen am Zustandekon men dieser Brecht-Ausga Beteiligten; zu danken ist sch" jetzt Dr. Jürgen Schebera - einen gewinnbringenden Ab® mit anschaulich vermittelten formationen dazu. Sicher ist bei Büchern, nac dem die Lust auf sie gewe® und bekräftigt wurde, imo auch eines interessant: die Frass ob man sie bekommt. Zur Au genhöhe war noch nichts zu 5 fahren, einschließlich Leins und Halblederausgabe soll 0 Bedarf aber auf lange Zeit 8 deckt werden. s Sh les Au. Bkret entwe® SSeili zeile. ■?< ersten fertigen Druckfahnen der Brecht-Ausgabe.
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