Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 36, 10.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 41, 11.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
-
Band
Band 1988
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6 KULTUR 16. Septembe r 1988 UZ Was ist im neuen Studienjahr in Sachen Kultur an unserer Uni los? UZ sprach mit Dr. Wolfgang Lenhart, Leiter der Hauptabteilung Kultur unserer Universität UZ: Hauptabteilung Kultur — be stimmt kann sich mancher neu im matrikulierte Student nicht viel dar unter vorstellen. Welches Aufga benspektrum verbirgt sich hinter diesem Namen? W. Lenhart: In dem breitgefächer ten Ensemble der Kultureinrichtun gen der Karl-Marx-Universität hat die Hauptabteilung Kultur ganz spe zifische Aufgaben. Um es kurz zu sagen: Wir sind verantwortlich für die volkskünstlerische Betätigung sowie für Veranstaltungstätigkeit und die Anleitung der Kulturbeauf tragten. Auf unserem Informationsblatt, das Anfang dieses Jahres allen, die jetzt mit dem Studium beginnen, zugeschickt wurde, sind unsere En sembles und Zirkel genannt. Ich möchte daher darauf verzichten, sie hier noch einmal anzuführen. Die meisten unsrer neuen Studenten haben auch auf unser Angebot reagiert. Es ist erfreulich, wie viele sich schon volkskünstlerisch betä tigt haben und nun den Wunsch äu ßern, unsere Angebote anzunehmen. Natürlich müssen sie sich (wie das eben auf einer Uni üblich ist) auch hier einer Prüfung unterziehen, denn bestimmte Voraussetzungen zur Mitwirkung etwa im Universi tätschor, im Poetischen Theater, im Tanzstudio oder im Akademischen Orchester müssen gegeben sein. Und nicht alle Wünsche zur Mit arbeit in Zirkeln können erfüllt wer den. Dazu fehlt es vor allem an ge eigneten Räumlichkeiten. Aber trotz dem kann man davon ausgehen, daß wir vielen, sehr vielen die Möglich keit zur künstlerischen Selbstbetä tigung bieten. Mittlerweile sind es über 800 Volkskünstler, die die HA Kultur betreut, denen annehmbare Bedingungen geboten werden, und für die unsere Universität beträcht liche Mittel zur Verfügung stellt. Neben diesem umfangreichen Auf gabengebiet nannte ich als zweites die Veranstaltungstätigkeit, die von der Hauptabteilung organisiert wird. Das sind zum einen die Ver anstaltungen, die von den Volks künstlern unserer Universität ge tragen werden, zum anderen sind es die Veranstaltungen, die wir durch Verpflichtung von Berufskünstlern, von Schriftstellern und in Zusam menarbeit mit dem Filmkunstthea ter „Casino“ organisieren, und die innerhalb unserer Anrechtsreihen „Dienstags in der 19“, „Schrift stellerlesungen“ und „Filmzyklus" stattfinden. Also auch hier ein breit gefächertes Angebot für viele. UZ: Was ist nun konkret im neuen Studienjahr in Sachen Kultur los an unserer Uni? W. Lenhart: Es ist viel los, wobei ich betonen muß, daß die HA Kul tur nur einen bestimmten Teil der Kulturarbeit an der Uni organisiert. Wir haben im Studienjahr 1988/89 wieder unsere bewährten Anrechts reihen. Zu den genannten muß ich noch das Arbeiterjugendanrecht nennen, das für Lehrlinge, Jungfach arbeiter und Studenten der Medizi nischen Fachschule gedacht ist, so wie die Reihe „Künstlerische En sembles“, in der einige unserer Volkskunstensembles ihre Arbeit vorstellen, erwähnen. Die UZ hat ja in ihrer Ausgabe vom 8. Juli unser Programm vorgestellt. In unserer Ausgabe vom 4. April dieses Jahres berichteten wir über die Veranstaltungsreihe des Leh rerstudentenanrechts. Kritisch mußte konstatiert werden, daß sich viele Studenten zwar den Stempel für die Testatkarte abholten, aber dann nicht die Tür zum Veranstal tungsraum, sondern zum Ausgang suchten... W. Lenhart: Dieser traurige und genau genommen erschreckende Zu stand hat sich im Verlaufe des ver gangenen Studienjahres nicht ver ändert. Das Lehrerstudentenan recht, das für alle Lehrerstudenten, die nicht in Volkskunstgruppen, FDJ-Studentenklubs mitarbeiten oder sich anderweitig' aktiv an kul tureller Arbeit beteiligen können, obligatorisch, also Bestandteil des Ausbildungsprogramms ist, bietet mit Einschränkung interessante Ver anstaltungen. In diesem Studienjahr haben wir folgende Veranstaltungen geplant: Am 18. Oktober: Jazz mit den Je naer Dixieland-Stompers; am 15. November: Aktuelle Beiträge der 31. Internationalen Dokumen tar- und Kurzfilmwoche mit an schließendem Gespräch mit Festi valdirektor Ronald Trisch; am 6. Dezember: Lesung junger Auto ren mit Kerstin Hensel und Holger Jakisch, Gesprächsleitung Bernd Weinkauf; am 17. Januar 1989: Die Pantomimegruppe der Studiobühne der KMU stellt sich vor; am 25. Februar: Johannes-Passion mit dem Leipziger Universitätschor in der Nikolaikirche; am 13. April: Sonderkonzert des Akademischen Orchesters im Neuen Gewandhaus und am 12. Mai: Das Kabarett „Die Hinterwäldler“ vom Haus der Leh rer Suhl. So oder ähnlich waren auch die Programme der Anrechtsreihen für die Lehrerstudenten in den vergan genen Jahren. Und trotzdem waren das Interesse und die Bereitschaft, dieses Angebot anzunehmen, sehr gering, und die Disziplin war in vielen Veranstaltungen eines zu künftigen Lehrers unwürdig. Ich möchte natürlich hier keine vorbeugende Schelte betrei ben, das wäre unseren neuen Stu denten gegenüber unfair. Aber ich möchte einen Appell an die stellver tretenden Direktoren für Erziehung und Ausbildung sowie vor allem an die zuständigen Seminargruppen berater richten, sich stärker für das Anliegen der „kulturell-ästhe tischen Bildung“ der Lehrerstuden ten zu engagieren, den Studenten Sinn und Anliegen dieses Teils ihrer das aktuelle inferVIew Ausbildung zu erläutern und viel leicht auch mal gemeinsam einen Besuch zu ermöglichen, um hinter her zu einem Gespräch zu kommen. Wir sind der Meinung, daß das von den Ministerien für Volksbil dung und für Hoth- und Fachschul wesen gemeinsam getragene Rah menlehrprogramm für kulturell ästhetische Bildung und Erziehung der Lehrerstudenten — zu dessen Realisierung die von uns organi sierte Anrechtsreihe ja schließlich auch beiträgt — ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Ausbil dungsteil ist. Aber in den letzten Jahren mußten wir immer wieder feststellen, daß in vielen Sektionen den Studenten kaum Informationen dazu übermittelt wurden, daß das Anrecht als abzuhakendes Anhäng sel an das Studium betrachtet wird. Und damit waren oftmals die Wei chen für die oben beschriebene Si tuation gestellt. Das Direktorat für Studienange legenheiten hat sich in diesem Jahr erneut nachdrücklich an die Sektio nen gewandt, um hier eine Ände rung herbeizuführen. Wir sind der Meinung, daß auf der Grundlage un seres Programmangebotes und un ter der Voraussetzung, daß alle Ver antwortlichen auch ihrer Verantwor tung gerecht werden, unter dem Strich etwas Ordentliches heraus kommen muß, daß man zum Schluß konstatieren kann: Unsere zukünf tigen Lehrer kamen, und es hat ih nen Spaß gemacht. UZ: Wir haben bereits über die Programmangebote des jetzt begon nenen Studienjahres gesprochen. Gibt es darüber hinausgehende Überlegungen? W. Lenhart: Ja, natürlich. Schließ lich bereiten sich auch die Mit arbeiter der HA Kultur und die Volkskünstler unserer Universität auf den 40. Jahrestag der Gründung unserer Republik vor. So werden un sere Ensembles Programme und Ver- ähstaltungen diesem Anlaß widmen, und der 13. kulturell-künstlerische Wettbewerb, an dem sich alle Zirkel des künstlerischen Volksschaffens der KMU beteiligen, ist ebenfalls diesem Motto verpflichtet. Die En sembles, deren Geburtstage wir nächstes Jahr begehen — das Poeti sche Theater und das Tanzstudio werden 40 Jahre, das Akademische Orchester und das Ensemble „Pa wel Kortschagin“ werden 35 Jahre alt, werden ihre Jubiläen in die Feierlichkeiten anläßlich des 40. Jahrestages der DDR einordnen. Um nur einige Beispiele der En semblearbeit zu' nennen: Die „Kortschagins“ stellen im Februar ihr neues Programm vor, das En semble Solidarität“ beteiligt sich unter anderem am Pfingsttreffen der FDJ, das Poetische Theater wird eine DDR-offene Theaterwerk statt organisieren. Höhepunkt der volkskünstlerischen Tätigkeit soll eine von allen Ensembles getragene Festveranstaltung am Vorabend un seres Nationalfeiertages sein. „Fürnbergs" begannen 39. Spielzeit Was das Poethische Theater „Louis Fürnberg" für die neue Spielzeit plant Impressionen aus Dranske DRANSKE — für viele Ange hörige und Studenten der Karl- Marx-Universität DAS Synonym für Sonne, Luft und Wasser. Da hinter verbirgt sich eigentlich — ganz im Kiefernwald versteckt — das Ferienobjekt der KMU in der „Kooperationsgemeinschaft Betriebserholungsgebiet Baken berg (Rügen)“. Das davon fünf Kilometer entfernt liegende ehe malige Fischerdorf Dranske — heute längst eine DDR-typische Neubaustadt mit WBS-70 For mat — bekommen nur wan derfreudige Urlauber zu sehen. Der Bakenberg wiederum liegt gleich um die Ecke, hat aller dings keine Ähnlichkeit mit sei nen erzgebirgischen oder elb- sandsteinischen Geschwistern. Vor Jahrzehnten schlugen an sei nen „Hängen“ KMU-Studenten unter der FDJ-Fahne ihre Zelte auf. Schon längst sind die Zelte den Holzbungalows und mas siven Sozial- und Sanitärtrakts gewichen, bewirtschaftet vom Di rektorat Wirtschaft und Sozial einrichtungen der KMU. Jähr lich kommen nun fast 2000 KMU-Angehörige bzw. deren Fa milienmitglieder in den Genuß, für wenig Geld Ferien an der See machen zu können. Den Monat August hat die „Entdeckerorganisation“ FDJ für sich gepachtet. In zwei Durch gängen organisiert die Dranske- Kommission der FDJ-Kreislei- tung für je 270 FDJ-Studenten und junge Wissenschaftler mit ih ren Familien und ihren auslän dischen Gästen den Aufenthalt am Bakenberg. Und Kinder — ja sie bestim men ganz besonders das Antlitz der FDJ-Durchgänge. Allein im zweiten Durchgang dieses Som mers wurden an die 90 gezählt. So ist es dann überhaupt nicht verwunderlich: Kinderfest und Kinder-Singe, Trickfilm bei Re gen und die „Gute-Nacht- Geschichte mit Petra“ sind ge setzte Größen im Ferienalltag. Auch wenn die etwas dürftige Spielplatzausrüstung mit Klet tergerüst, Wippe und Buddelka sten nicht gerade den Ansprü chen der kleinen Anika und des etwas größeren Robert entspre chen, — sie machen sich daraus nichts und alles zwischen Sand bank und Feldrain zum To- beplatz. Letzterer lag für ihre Muttis und Vatis im Speisesaal, in dem — egal ob im „look der zwanzi ger Jahre“ oder gerüstet für eine Heimsuchung durch fremdländi sche Amazonen in limitierter Be kleidung — sie ihrer Tanzwut freien Lauf lassen konnten. Für Gespräche war ja am Stand Zeit genug... Wichtiger Höhepunkt jedes FDJ-Durchgangs ist die Verstei gerung zum Nutzen der antiim perialistischen Solidarität. Vom historischen Badekostüm bis zum „Pilsner Urquell“ kam so ziemlich alles „unter den Ham mer“, was sich denken läßt. Dazu noch einiges, von dem kaum einer dachte, daß es so et was (noch) gibt. Bester Beweis und Anerkennung für die Ideen der Organisatoren war das dies jährige Rekord-Endergebnis: Fast 6000 Mark kommen dem „Kindergarten für den ANC“ zugute. Noch viel ließe sich darüber be richten, was zwei Ferienwochen auf dem Bakenberg wie im Fluge vergehen läßt: Sporttur niere und Neptunfest, Skatabend und Grafik-Börse. Die „Urlauber“ Prof. Werner Bramke und Dr. Michael Geiger stellten sich den Fragen und Ge danken ihrer Miturlauber zum Streit der Ideologien sowie zu un seren Anstrengungen für die Ent wicklung des Sozialismus in un serem Land und dem gemeinsa men Kampf für Sicherheit. Hinter all dem steht die Vor bereitung eines ganzen Jahres. Dr. Harald Koth, derzeit noch amtierender Chef der FDJ- Dranske-Kommission, sowie die Mannen seiner ehrenamtlichen Lagerleitung haben mit Erfah rung, Spaß und Engagement ge meinsam mit Objektleiter Kolle gen Puhane und seinem Kollek tiv viel getan für einen ange nehmen, bunt gemixten Ferien alltag. DRANSKE ist eben mehr als Sonne, Luft und Wasser. Wer es nächstes Jahr für sich entdecken möchte, sollte sich noch im De zember bei seiner FDJ-GO- Leitung vormerken lassen. Ein „Ahoi“ für möglichst viele Neuankömmlinge am Bakenberg und ein „Auf Wiedersehen“ mit dem einen oder anderen Dranske-Kenner! THOMAS FÜLLING Bekanntlich klang die vorangegan gene Spielzeit mit dem Gewinn der Goldmedaille der 22. Arbeiterfest spiele der DDR für das Poetische Theater überaus verheißungsvoll aus. Diese hohe Auszeichnung für die beiden. DDR-Erstaufführungen „Aikona, Boss“ und „Der Kuß der Spinnenfrau“ sowie ein Sonderpreis für Carmen Wanschek, die Darstel lerin der Titelfigur in dem Panto mime-Projekt „Die Kaiserin von Neufundland“, waren ein schöner Lohn für die viele, viele Arbeit (in der Freizeit!)- der 65 ambitionierten Theateramateure unserer Universi tät. In ihren Reihen ist seit dem 1. September auch ein „ordentli cher“ Professor. Prof. Dr. sc. Peter Porsch von der Sektion Germani- stik/Literaturwissenschaft, seit zehn Jahren dabei und in dieser Zeit un ter anderem B-promoviert, über nahm auch als neu berufener Pro fessor im neuen Wedekind- Programm eine Aufgabe. Inzwischen sind die ersten Vor stellungen der 39. Spielzeit im Ernst-Beyer-Haus, der Spielstätte des Poetischen Theaters, schon über die Bühne gegangen. Das hohe künstlerische , Niveau des Uni- Theaters hat den Rat der Stadt be wogen, das Poetische Theater in das Messekulturprogramm aufzuneh- men. In diesem Rahmen liefen die beiden letzten Vorstellungen von „Der Kuß der Spinnenfrau“ des ar gentinischen Dramatikers Manuel Puig. Inzwischen hat auch das Pro benlager des Poetischen Theaters stattgefunden, und das neue Thea ter-Jahr mit großem Elan begonnen. Wie geht es weiter, welche Pro jekte wird die 39. Spielzeit bringen? Sicher wird sie nicht allen alles bringen, sicher werden nicht alle Er wartungen erfüllt werden können. Es gehört auch weiterhin zum Profil der Studiobühne, daß sie sich um das Ausprobieren neuer literari scher Texte, neuer Spielweisen und damit auch um neue Sichten auf un sere Wirklichkeit bemüht. Eine ganze Reihe von Inszenierungen, die sich besonders dem Experiment als Unternehmung des Entdeckens verpflichtet fühlt, zieht sich durch die Chronik der Fürnbergs und reicht von Tadeusz-Rozewiczs-Stücken über Erstaufführungen von Texten von Heiner Müller, Volker Braun, Albert Wendt, Heinz Drewniok bis hin zum jüngsten Erfolg bei der Neudeutung des Brechtschen „Baal“. Zielpunkte im Wirkungskonzept der „Fürnbergs“ sind nicht zuerst Freude und Entspannung, sondern Anregung, Spannung, auch Provo kation, die hoffentlich immer eine Form gefunden haben und finden werden, die Genuß bereitet. Zu den Vorhaben der Studio bühne in der neuen Spielzeit gehö ren die Uraufführung des „Prome- theus“-Textes von Jo Fabian in der Regie des Autors, ein Pantomime- Projekt nach Bertolt Brechts „Sieben Todsünden der Kleinbür ger“ (Regie Carola Seelig) und Sa muel Becketts Klassiker „Warten auf Godot“ (Regie Christian Becher als Gast von den „academixern"). Die Tradition literarisch-musikali scher Programme (die auch sehr mo bil für Angehörige unserer Univer sität einsetzbar sind) setzen Thomas Seyde/Ute Pinkert (Buch) und Bern hard Scheller (Regie) mit einem Frank-Wedekind-Abend fort. Als Übernahme aus der vergan genen Spielzeit wird die sehr eigene „Baal“-Interpretation (Regie Jo Fa bian) aufgrund der großen Publi kumsnachfrage weiterhin gespielt. Neu ist ebenfalls ein Sommerthea ter-Projekt, für das gegenwärtig Pe ter Dehler (ein ehemaliges Ensem blemitglied, dessen erstes Stück 1986 im Poetischen Theater urauf geführt worden ist) den Text schreibt und das — wenn die Pläne auf gehen — auch in den Ferienla gern der KMU gezeigt werden kann. Höhepunkt der Aktivitäten zum 40. Jahrestag der DDR ist eine na tionale Werkstatt nichtprofessionel ler Theatergruppen, die das Poeti sche Theater gemeinsam mit dem Zentralhaus für Kulturarbeit veran- stelltet MICHAEL HAMETNER C. Göthner stellt im „Barbakcne" aus Aquarelle und Zeichnungen der Leipziger Künstlerin Christl Göth ner sind zur Zeit in der Galerie des Cafe „Barbakane“ zu sehen. Im Mit telpunkt dieser kleinen Exposition stehen Bilder, die das enge Mutter- Sohn-Verhältnis darstellen, wie „Wir zwei“ oder „Spiegelaffen“. Dabei konzentriert sich die Malerin und Graphikerin besonders auf all tägliche Erlebnisse und Beobach tungen. Der Spaziergang im Park, der Besuch im Zoo, das Sitzen vor dem Fernseher werden so zum Hauptthema einer Graphik oder eines Aquarells. Zu sehen sind außerdem Landschaftsbetrachtun gen, Selbstbildnisse und Stilleben. Christl Göthner, 1957 geboren, stu dierte von 1978 bis 1984 an der Hoch schule für Graphik und Buchkunst in Leipzig, unter anderem bei Prof. Heisig, und war seitdem mit Ausstel lungen in Altenburg, Grimma und Leipzig präsent. Mit zwei Werken beteiligte sie sich an der X. Kunst ausstellung in Dresden. Bis Ende September besteht noch die Möglichkeit, diese Exposition zu besuchen. Max-Bill-Exposition jetzt auch in Leipzig präsent Nach der im In- und Ausland vielbeachteten Max-Bill- Retrospektive in Weimar präsen tieren das Zentrum für Kunst ausstellungen der DDR und das Museum der bildenden Künste Leipzig nun eine Grafik-Kollek tion des weltweit bekannten Schweizer Künstlers. Die bewußt didaktisch gestal tete Ausstellung, in der 96 Gra fiken und 13 Texte zu sehen sind, soll jedoch, nicht nur zu einem erweiterten Bill-Verständ nis beitragen. Sie ist zugleich auch Auftakt und Bestandteil der Ehrungen, die Max Bill zu seinem 80. Geburtstag am 22. De zember 1988 zuteil werden sol len. Die vielseitigen Begabungen dieses Künstlers sorgten schon früh für internationales Aufse hen. 1908 in Wintherthur gebo ren, begeisterte sich der einstige Silberschmiedlehrling Max Bill zeitig für die neuen Entwicklun gen in der Kunst und Architek tur unseres Jahrhunderts. Aus schlaggebend dafür war ohne Zweifel das Erleben der „Exposi tion Internationale des Arts De- coratifs“, die 1925 -in Paris statt fand. Zwei Jahre studierte Max Bil am Bauhaus Dessau. „Das Bau haus wurde für mich zu diesem Mittelpunkt in seiner Überschnei dung der Disziplinen und in der Bestärkung, daß wir für alles ge3 staltende Tun persönlich die Ver antwortung gegenüber der Ge sellschaft zu tragen haben oder, wie die spätere Formulierung lautete, die gesamte von uns zu schaffende Umwelt, vom Löffa bis zur Stadt, mit den sozlale Gegebenheiten in Einklang ge bracht werden muß, wobei diese selbst mitzugestalten sind.“ 1936 formulierte Max Bill im Katalog der Ausstellung „Zeit probleme in der Schweizer Male rei und Plastik“ schließlich die Prinzipien der konkreten Kunst deren bedeutendster Vertreter er heute ist. ... Die Ausstellung von Max der auch als Ehrenmitglied zah(' reicher Akademien sowie als Vi zepräsident der Akademie de Künste in Berlin (West) fungiert wird noch bis zum 16. Oktob zu sehen sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)