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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 36, 10.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 41, 11.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
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Band 1988
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aben iein nme? neine leb sucht ken- Bot i zu-' laler kann schon von sich sa- W gen, daß er dieses Gefühl r " nicht kennt — ein Gemisch Von Neugier. Interesse, vielleicht auch ein wenig Zurückhaltung Eegenüber neuen, manchmal viel Zu groß erscheinenden Aufgaben, die bevorstehen. Hinzu kommt ein neues Kollektiv und somit auch meist eine neue Einrich tung. So jedenfalls erlebte ich heinen „Einstieg“ nach dem Ab- tur ins Vorpraktikum. Fast eine Ewigkeit scheint es her zu sein — >hein Vorstellungsgespräch bei der Oberschwester der Universi tätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Gespannt auf den Beginn des Studiums Interessantes Praktikum war gute Vorbereitung SILKE LEHMANN , 46 11 IDB 1989 ung tzef nm im im II! in von VG.) sky ch dem Studium it Schwung die Praxis ver" ieh- ei' jeb- nu* an m1 den ro- ten. an die cho? Ms'; eus nfür de« lzer 3er" mal tüßte ieleS wie jede lezir Spra- 1 de vie de? i di« 1odi e i’ sse» 1 ange, hmal WiS- auf- Kul ichte wirk r ei" teil- utseb bef"’ z zom: mit 11 r di« canp für rfab- 1dere hat chat „Reingerochen“ habe ich über- N da, wo es möglich war. Dazu tahörten unter anderem Dienste f der praeoperativen und der Vöchnerinnenstation, aber auch Sprechstunden in der Ambulanz Der Klinik. — Ich glaube, daß das licht schaden kann für das im "ptember beginnende Studium. Ein Jahr ist um, und da tau- hen wieder diese etwas „ge- Bischten Gefühle“ auf. Eines ist Nir klar, es werden keine sechs #ichten Jahre auf mich zu- 60mmen, und ich werde wohl B9ch manchmal mit etwas Weh- Tut an dieses Praktikum zurück "enken Fest steht schon jetzt: Problemloser“ wird es garan- Or nicht werden. Vielleicht ber können mir meine kleinen Sammelten praktischen Er- shrungen helfen, die Theorie et- j 9 « besser zu verstehen. Die be- 2Pstehenden vier Wochen nutze 6auf jeden Fall noch mal zum G2ergie-Auftanken, um dann im , Ptember erholt ins Medizinstu- "Um „einsteigen“ zu können. mühhhöpja | Am 1. September 1987 begann >ch dann auf der Station VI. der Postoperativen des Hauses. Die i Umstellung vom 7-Stunden- Schultag zum Achteinhalb- stundenarbeitstag im Dreischicht- ^stem war anfangs gar nicht ein fach. Aber in einem guten Kol- ektiv fällt das alles viel leich tert Als Schülerin hatte ich schon Oft im Krankenhaus gearbeitet, ber meist beschränkte sich das 19 alles doch nur auf einfache Tätigkeiten. In diesem Jahr lernte ich aber auch, nach Ab- "ahme durch den Stationsarzt, Pinge wie Spritzen, Blut ent- ehmen. Verbände wechseln, die heute nach elfmonatiger statio- Qrer Tätigkeit zum Alltag gehö- len. Es war auch interessant, Pa- lentinnen aus dem OP-Saal ab- '"holen, weil sich dabei ab und In die Gelegenheit ergab, auf Snen der benachbarten OP- "ische zu sehen. 6 erfolgreichem Studium geht s,"nn mit Schwung und Elon in Stoße Bewährungsprobe Praxis. Zeichnung: JAN SCHUSTER, Banskä Bystrica Enges Vertrauensverhältnis auch hier entscheidend für den Erfolg Erfahrungen bei der Gestaltung eines interessanten, inhaltsreichen und streitbaren Parteilehrjahres an der SED-Grundorganisation Tierproduktion und Veterinärmedizin Vor etv.a einem Jahr schrieb ich schot, einmal einen Artikel für die Universitätszeitung. In diesem be richtete ich als Parteigruppenorgani sator einer Parteigruppe von unse ren vielfältigen Bemühungen, ein enges Vertrauensverhältnis zwi schen Genossen Studenten und Ge nossen Wissenschaftlern herzustel len. Gerade darin, so glaube ich, liegt auch ein entscheidendes Er folgsrezept für ein gelungenes Par teilehrjahr. Der vertrauensvolle Kontakt zu den Studenten, ein offen und ehrlich geführtes Parteilehrjahr, offenbart ein großes Interesse an den Zeitpro blemen. Eine wichtige Erfahrung dabei ist, daß man mit einfachen losungshaf ten Antworten dem Leben nicht mehr unter die Haut kommt Des halb machten wir uns untereinan der im Parteilehrjahr offen und ehr lich aufmerksam und stritten, warum manches noch nicht so läuft im Sozialismus, wie wir es wollen, und was auch durch unsere ganz persönliche Arbeit besser zu machen ist. Wir stritten über inhaltliche Passagen der Belle tristik und von Filmen und ver suchten immer, historische Entwick- lungsprobleme, marxistisch-lenini stische Gesetzmäßigkeiten und ak tuelle Probleme der sozialistischen Entwicklung als Einheit zu disku tieren. Wichtig dafür ist, und da liegen bei den Genossen Studenten noch große Reserven, daß die Kenntnisse über historische Zusammenhänge und über Theorien von Marx, En gels und Lenin jederzeit praktisch anwendungs- und zugriffsbereit sind. Auch theoretische Fähigkei ten und die sprachliche Umsetzung der Gedanken und Standpunkte sol len im Parteilehrjahr geschult wer den, da sie häufig die Aktivität in der Diskussion hemmen. Nicht der „Lehrer“, der zu jeder Frage eine Antwort weiß und jedes Problem theoretisch zu lösen ver mag. sondern der Diskussionspart ner, der durch entsprechende Vor bereitung und Erfahrung die Dis kussionen bereichern und zu leiten vermag, sollte Zirkelleiter sein. Das Parteilehrjahr kann keine Pro bleme lösen und keine Beschlüsse fassen, aber es kann und muß Anre gung geben, weiter zu diskutieren und sich über das Studium theoreti scher Grundlagen einen aktuellen Standpunkt zu bilden, die Atmo sphäre zu schaffen, durch eigene gute Arbeit zur Lösung der Probleme beizutragen. Deshalb ist es vielleicht auch gar nicht so schlecht, wenn manchmal Fragen of fen bleiben. Gerade solche Fragen tauchen in persönlichen Gesprächen mit den Genossen Studenten auch und besonders in Vorbereitung der Parteiwahlen wieder auf und zeu gen von der Wirkung des Lehrjah res. Wenn wir das Bemühen der Studenten, den Hochschullehrer als politischen Gesprächspartner zu ge winnen, als einen Indikator für ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Genossen Studenten und Genossen Wissenschaftlern werten, so müssen wir derzeit kritisch einschätzen, daß wir unser Ziel noch nicht erreicht haben. Dr. OLAF STEINHÖFEL Aufgeschlossen sein und selbst mit Hand anlegen Standpunkte von J. Flachowsky, Kandidat der SED, Lehrer student für Physik und Mathematik im vierten Studienjahr einer Meinung sind. Wichtig ist, für manche Frage neue Blickwinkel zu geben und zu bekommen. Kon troverse, ,heiße* Diskusionen sind die eine Sache, eine wesentliche. Doch man muß ebenso was tun. Ge nosse bin ich ja nicht nur geworden, um meine Weltanschauung zu do kumentieren, sondern vor allem auch, um meinen Beitrag zur Lö sung der Aufgaben zu leisten. Im Gespräch mit Jörg Fla- chowsky, Lehrerstudent für Physik/ Mathematik im 4. Studienjahr. Wie steigt man am besten ein? Keine Frage bei jemandem, der derzeit über seiner Diplomarbeit schwitzt. „Ob ich meine Diplomarbeit .für den Papierkorb’ schreibe? Und ob der Computer, den ich dabei baue, nur als .Staubfänger’ gedacht ist? Nein, gerade das will ich nicht! Die Haltung,, .Hauptsache, ich bekomme meinen Stempel fürs Diplom!’, ist nicht die meine. Dafür habe ich mir wohl schon zu oft die Finger am Löt- kolben verbrannt! Überhaupt, halbe Sachen liegen mir nicht. Ob dieser Satz auch für meine Entscheidung, nm Aufnahme in die Reihen der Partei zu bitten, zu trifft? Das kann ich wohl guten Ge wissens mit Ja beantworten. Kan didat der SED bin ich geworden, weil ich mich mit der Politik unserer Partei identifiziere. Gedan ken darüber habe ich mir schon eine ganze Weile gemacht — redete mit Genossen, in meiner Semi nargruppe und in der FDJ-Kreislei- tung, befaßte mich mit politischen Fragen, machte mich mit dem Sta tut vertraut. Denn ich wollte natür lich wissen, welche Pflichten. Rechte und Möglichkeiten mit dem Eintritt in die Partei auf mich zu kommen. Aber ich- habe mir auch überlegt, wie die Kommilitonen aus meiner Seminargruppe meine Ent scheidung aufnehmen werden. Jetzt bin ich Kandidat. Diskussio nen zu den verschiedensten poli tischen Fragen, die alle Kommilito nen bewegen, laufen bei uns am be sten in gelöster und ungezwungener Atmosphäre, beispielsweise bei der Seminargruppenfahrt. Ich glaube nicht, daß es dabei Sinn und Zweck der Sache ist, daß am Ende alle Aus den Händen von Dr. Siegfried Thäle, 2. Sekretär der SED-Kreisleitung KMU, erhielt Jörg Flachowsky am 12. Mai dieses Jahres seine Kandidaten karte. Foto: UZ-Archiv (Müller) Du meinst, das klingt alles zu theoretisch? Was ich denn nun wirk lich tue? An erster Stelle steht das Studium — wer will nicht möglichst gute Leistungen bringen? Eine Schwachstelle ist bei mir die theo retische Physik. Da muß ich öfter meinen „inneren Schweinehund" überwinden. In meiner freien Zeit sitze ich vorm Computer, spiele Bas ketball und bin oft in Sachen FDJ unterwegs. In der FDJ-Kreisleitung war ich erst Mitglied der Kreis kommission Kultur, wurde dann Kandidat und ‘87 Mitglied der Kreis leitung und bin nun Leiter der Kom mission Kultur. Wir helfen mit, die Studententage zu organisieren und Referenten für den „dies“ zu ge winnen. Beim politisch-kulturellen Wettstreit der Uni agieren wir „hin ter den Kulissen“. Woran mir am meisten liegt als Genosse und als Mitglied der FDJ- Kreisleitung? Das sind mehrere Sa chen. Ich will viel auf die Beine stel len, gute, interessante Veranstal tungen organisieren. Natürlich en gen Kontakt zu vielen Studenten pflegen. Nicht im stillen Kämmer lein irgend etwas ausbrüten. Und viele Diskussionen führen. Mit ie- dem. der dazu bereit ist. Erstmal aufgeschlossen sein für alles, keine Bürokratie zulassen. Papier muß sein, aber ebenso ein kritischer Blick darauf, was notwendig ist und was überflüssig. Überhaupt — eine kritische und selbstkritische Sicht, die will ich behalten. (Das Gespräch führte A. RIECKER.) STUDIEREN UND ARBEITEN AN DER UNIVERSITÄT. DIE DEN VERPFLICHTENDEN NAMEN VON KARL MARX TRÄGT Holger Hofmann, Sektion Chemie, meint: Trägt zur Herausbildung von Mitverantwortung bei Als ich in der 11. Klasse vor dem Problem der Studienbewer bung stand, war klar: Chemie. Aber wo? Argumente wie „Karl- Marx-Universität - älteste Uni versität in der DDR, große Tra ditionen auf dem Gebiet der Na turwissenschaften, national und international anerkannte Bil dungseinrichtung“, aber auch „Leipzig — weltbekannte Han delsmetropole, Kulturstadt, gute Infrastruktur“ gaben schließlich den Ausschlag. Das Kennenler nen und die Auseinandersetzung mit der älteren und jüngeren Ge schichte unserer Universität, dem Leben und Wirken bedeu tender Persönlichkeiten und den Vorzügen und Problemen des heutigen Studien- und For schungsalltags tragen doch we sentlich zur Herausbildung von Mitverantwortung und Engage ment bei der wissenschaftlichen Arbeit und der Lösung von Pro blemen bei: Veranstaltungen wie die Studententage, die zentrale Leistungsschau der KMU und der Studentensom mer, aber auch die Mit arbeit an Jugendobjekten und in Jugendforscherkollektiven bie ten den Studenten schon frühzei tig die Möglichkeit, sich über den Rahmen des Lehrplanes hin aus mit den sie interessierenden Fragen zu beschäftigen. Auch auf dem Gebiet von Kunst. Kul tur und Sport können sich Leip ziger Studenten ihren Interessen entsprechend betätigen. Die Chemieausbildung, beson ders auf dem Gebiet der Analy tik, besitzt nach wie vor einen sehr guten Ruf. Die Heranfüh rung der Studenten an praxisrele vante Themen trägt wesentlich zur soliden Vorbereitung auf den späteren Einsatz in der Industrie bei. Die Einführung modernster Arbeitstechniken, wie Spuren analytik, Mikroanalytik und Bio chemie in die Ausbildung stellen eine grundlegende Vorausset zung dafür dar, den ständig wachsenden Anforderungen in der Forschung gerecht zu wer den. Damit wird uns Studenten die Möglichkeit gegeben, uns durch die Aneignung eines um fangreichen und anwendungsbe reiten Fachwissens zu qualifizier ten Absolventen zu entwickeln. Damals wie heute: Jede Zeit setzt Triebkräfte frei Als unsere Alma mater Lip- siensis den Namen Karl Ma. . er hielt, war ich Student 1. 1. Stu dienjahr „bei Martin Luther“. Leipzig hatte 1952 das Landwirt- schaftsstudium von drei auf fünf Jahre umgestellt, Halle imma- til-ulierte Studenten mit Fach- rbeiterbrief. Internate gab es u.ch nicht in ausreichenden Um- fang, und so fuhr ich täglich die Strecke Leipzig—Halle. „Fa-c Schüler“ gab es somit damals schon. Die meisten meiner Stu dienkollegen kamen aus dem ländlichen Lebensraum und nat- ten ihre Hochschulreife über die Fachschule erworben Wir hat ten uns den kernigen Satz unse res Schutzpatrons deicht ver ändert) zu eigen gemacht: „Hier steh’ ich — ich kann auch an ders.“ In der Vorfreude auf den „Dipl.-Landw. “ nannten wi» uns noch stolz „stud. agr.“ und spä ter „cand. agr.“. Daß in Leipzig mit der Namensgebung eine wis senschaftspolitische Entschei dung gefällt wurde, ahnten wir damals mehr als wir wußten. Soweit ein kleines Stück Zeit geschichte aus studentischer Sicht. Der gleiche Blickwnkel 35 Jahre später in Leipzig zeigt ein verändertes Bild: Wir brachten als erste Nachkriegsgeneration aus allen Himmelsrichtungen die unterschiedlichsten Lebens- und landwirtschaftlichen Erfahrun gen mit; die DDR war ganze vier Jahre alt, studieren zu dürfen war eine Auszeichnung an sich; unser Umfeld und wir selbst kannten m das ! el, umge! nd auf eigenen F:"en zu stchen. Die Zeit setzte Triebkräfte frei ... Unsere heutigen Studenten men t „j territorial über schaubaren Lebensr"umen und einem sozialen Umfeld, das un sere Gesellschaft nach 40 Jahren sozialistischen Aufbaus wider spiegelt; unerwartet viele „Stadt kinder“ und mehr Mädchen als Jungen wollen heute „TP“ oder „VM“ studieren; drei Jahre NVA war für viele eine spezifi sche Lebenserfahrung; verheira tet sein oder Kinder bekommen ist beinah schon eine Vernflich- tung; in den Wohnheimen sind unsere heutigen Studenten in piner äußerst pi.duktiven Le bensphase näher zusammenge rückt ... Rückblickend bleibt wenig ver gleichbar, vorwärtsblickend aber gäbe es viele Gemeinsameiten, worüber zu reden wäre Es wäre aber bereits viel errt cht. wenn unsere Studenten an der Karl- Marx-Universität zu ähnlichen Erkenntnissen kämen, wie der Studiosus Karl Marx vor 150 Jah ren, als er seinem Vater schrieb (10. 11. 1837): „Es gibt Lebensmo mente, die wie Grenzmarken vor eine abgelaufene Zeit sich stel len, aber zugleich auch auf eine neue Richtung mit Bestimmtheit hinweisen. In solch einem Über gangspunkt fühlen wir uns ge drungen, mit dem Adlerauge des Gedankens das Vergangene und Gegenwärtige zu betrachten, um so zum Bewußtsein unserer wirk lichen Stellung zu gelangen.“ Prof. Dr. sc. H BRANDSCH, Leiter des WB Haustiergenetik, Sektion TV Karl-Marx-Stipendiatin Simone Karthe: Die Chance zu nutzen, dazu gehören Fleiß und Beharrlichkeit Jeder muß selbst seinen effektivsten Arbeitsstil finden ch erinnere mich noch deutlich an jenen Tag, an dem ich zur Ein schreibung in meine Studienabtei lung ging. Von da an war ich Stu dentin an der Sektion Chemie der KMU. Eine Menge Fragen waren da mit für mich verbunden. Werde ich den Anforderungen gerecht werden können? Wie finde ich meinen Ar beitsstil? Heißt studieren nur ler nen. lernen, nochmals lernen? In zwischen habe ich auf vieles Ant wort gefunden. Studium ist in erster Linie An eignung von theoretischem Wissen und prflktischen Kenntnissen. Jeder selbst muß dafür den effektivsten Arbeitsstil finden. Wichtig ist u. a., die Vorlesungen, Seminare und Kol-, loquien und ähnliches möglichst op timal zu nutzen, mitzuhören, mitzu schreiben, mitzuarbeiten. Eine Vor lesung nachzuarbeiten, kostet im all gemeinen mehr Zeit, als sie anzuhö ren und anschließend zu überarbei ten. Bleibt die Frage, wo und wann betreibe ich Selbststudium. Probiert es aus! Es gibt günstige Möglichkei ten in der „Deutschen Bücherei“, in der Universitätsbibliothek, in den Sektionsbibliotheken, vielleicht in einer stillen Ecke zu Hause oder im Selbststudium im Internat. Wann und wie oft ihr in die Hefter und Bücher schaut, bestimmt ganz allein ihr. Fast immer findet sich dazu re gelmäßig Zeit, manchmal muß viel leicht auch ein Teil des Wochenen ¬ des dafür herhalten. Informiert euch rechtzeitig über Testate, Klau suren, Prüfungen u. ä. So könnt ihr das Selbststudium auch planen und Prioritäten setzen. Wichtig ist nur, daß ihr euch kontinuierlich mit dem gebotenen Stoff beschäftigt. Das er leichtert euch auch die Prüfungs vorbereitung., Dabei habe ich die Zeit u. a. zum Auffrischen des vor her schon durchgearbeiteten Stoffes genutzt und versucht, die wichtig sten Gedankengänge noch einmal nachzuvollziehen. Karteikarten sammlungen, kurze Literaturaus züge usw. können eine gute Hilfe dabei sein. In eurer Hand liegt es auch, was ihr aus der vorlesungsfreien Zeit macht. Eine kleine wissenschaftli che Aufgabe kann man schon im 1. Studienjahr lösen. Das kann ein in tensives Literaturstudium zu einem bisher wenig behandelten Thema sein, das kann die Erarbeitung eines Vortrages sein. Ebenso könnt ihr in dieser Zeit eine praktische Aufgabe lösen. Es ist jedenfalls ein erster Schritt zur selbständigen wissen schaftlichen Arbeit. Und es lohnt sich, diese Zeit ohne Vorlesungen und Seminare zu nutzen und sich ungestört in bisher Unbekanntes oder tiefer in Bekanntes einzuarbei ten. Vielfach habt ihr in dieser Zeit auch die Möglichkeit, euch an eurer Sektion eingehender umzuschauen. Geht auf die Assistenten, Dozenten, Professoren zu, wenn ihr Fragen habt oder euch etwas anschauen wollt. Ihr werdet ganz bestimmt Un terstützung finden. Wie sieht es mit aktiver gesell schaftlicher Arbeit und Studium aus? Bekommt man beides unter einen Hut? Ja, wenn sich jeder in eurer Seminargruppe, eurem Stu dienjahr überlegt, was er neben dem Studium schaffen kann und auch bereit ist. z. B. ein FDJ- Studienjahr, einen Bowling-Treff für die Seminargruppe zu organisie ¬ ren. Vielleicht ist der eine beteiligt an der Vorbereitung der FDJ-Wahl, ein anderer nimmt an einer Stu dentenkonferenz teil oder arbeitet an einem Jugendobjekt mit. Ich be teiligte mich z. B. an einem Jugend objekt zu „Philosophischen Proble men der Naturwissenschaften“. Hier findet man oft keine Trennung zwischen Studium und gesellschaft licher Arbeit. Es ist wichtig, daß ihr über den Bücherrand hinausschaut, dabei bekommt ihr meist guten Kon takt zu höheren Studienjahren, zu den Mitgliedern der FDJ-Leitung, zu den Mitgliedern der Partei an eurer Sektion. Nicht zuletzt liegt es in eurem eigensten Interesse, wenn ihr euch ebenfalls um die Studien gestaltung kümmert, Probleme in Lehrkollektivsitzungen aufdeckt, Veränderungen vorschlagt. Auch das heißt für mich aktive gesell schaftliche Arbeit. Die Studienzeit ist eine einmalige Chance, sich eine große Menge an Wissen in konzentrierter Form an eignen zu können. Diese Chance zu nutzen, dazu gehören viel Fleiß, eine gesunde Portion Ehrgeiz und oft auch Beharrlichkeit, wenn man das Gefühl hat, es wächst einem al les über den Kopf. Und natürlich bietet das Studium auch genug Möglichkeiten, die eige nen Kommilitonen kennenzulernen, sich an anderen Sektionen umzu- schauen. Nutzt in eurer Freizeit die vielen kulturellen Angebote in Leip zig, angefangen von der Moritz- bastei, unserem FDJ-Jugend- und Studentenklub, über das Gewand haus bis zum Kabarett. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg und natürlich auch Spaß im Studium.
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