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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
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- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
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- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
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- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
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- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
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- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
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- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
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Band 1988
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6 KULTUR Puppentheater im Ernst-Beyer-Haus Es war einmal... So beginnt, wie fast alle Mär chen, unser Puppenspiel. Sie wol len wissen, wie es weitergeht? Das soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Abei’ kommen Sie mit Ihren Kindern und las sen sich überraschen von den Abenteuern, die der junge Prinz bestehen muß, um die schöne Prinzessin zu (be)freien. Die nächste Aufführung ist für Oktober im Ernst-Beyer-Haus, Ernst-Schneller-Str. 6, geplant. Bis dahin wollen die etwa 10 jun gen Leute, die ein Puppentheater gründeten, am Stück und Spiel weiterproben, um noch sicherer bei den Aufführungen zu wer den. Die Gruppe steht unter der Obhut der Hauptabteilung Kul tur der Karl-Marx-Universität. Petra Starke, die Leiterin dieser kleinen Gruppe engagierter Pup penspieler, ist gleichzeitig Mit glied des Poetischen Theaters der KMU. Schon seit längerer Zeit besaß sie diese Idee für ein Puppentheater; gibt es doch in Leipzig wenig Möglichkeiten, sich Puppenspiel anzusehen. Stabpuppen und Bühnenbild wurden mit viel Liebe gefertigt. Frank Friedrich, ein junger Schlosser aus Altenburg, schrieb das Märchenstück dazu. Nach in tensiver Arbeit am Text und bei den Proben konnte am 28. Mai zum Kinderfest des Ernst-Beyer- Hauses die Uraufführung statt finden. Der Saal war überfüllt mit Kindern (und Erwachsenen). Alle waren begeistert — das war der Mühe Lohn! Wie planen die Laienspieler nun für die nächste Zukunft? Vorerst wollen sie weiterhin für Kinder spielen. Handpuppen wer den dafür gebastelt. Wenn sie geübter werden, dann ist es ihr Wunsch, auch für Erwachsene zu spielen. Um sich im Spiel zu ver vollkommnen, bemühen sie sich derzeit um einen Fachbetreuer vom Puppentheater Karl-Marx- Stadt. Mit großer Freude würden sie Angebote von Kinderheimen, Kindergärten, Schulen und Kin derkliniken entgegennehmen, bei ihnen für die Kinder zu spielen. N. DELORME Sommertheater bis Ende Juli „Der Selbstmörder" von N. Erdmann Zum „Leipziger Kultursom mer“ steuert die Theaterhoch schule „Hans Otto“ in. diesem Jahr die 1928 entstandene satiri sche Komödie „Der Selbstmör der“ des sowjetischen Dramati kers Nikolai Erdman bei. Unter der Regie des Berliners Wolf Bunge spielen Studenten des 2. Studienjahres. Bis zum 17. Juli traten die Stu denten auf der Peißnitzinsel in Halle auf. Inzwischen haben sie ihre Bühne im Innenhof des Grassimuseums aufgebaut. Vor stellungen finden noch statt am 23. Juli — 16 und 21 Uhr sowie vom 24. bis 27. Juli jeweils 20.30 Uhr. - Wie bereits in vergangenen Jahren beteiligen sich auch die ses Mal Studenten benachbarter Bildungsstätten — der Hoch schule für Musik „Felix Mendels sohn Bartholdy“ und der Fach schule für Tanz. Löbel-Ausstellung in Handelshochschule (LVZ) Eine Personalausstel lung des Leipziger Malers Eberhard Löbel ist in der Klei nen Galerie der Handelshoch schule Leipzig zu sehen. Mit über 60 Werken vermittelt der Maler einen Eindruck von der künstlerischen Vielfalt und Technik seines Schaffens, ange fangen vom großformatigen Ge mälde bis zum verhaltenen Gra fikblatt. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr aüch für interessierte Bürger 4er Stadt Leipzig geöffnet. Universitätschor im Wandel? Aus einem Diskussionsbeitrag von Raik Fischer, Mitglied des Universitätschores Parteiaktiv Kultur — ein Nach mittag, der ganz den Fragen der Kulturarbeit an unserer Alma ma- ter gewidmet war. Zu Wort meldete sich unter anderem auch Raik Fi scher von der Sektion Kultur- und Kunstwissenschaften. Er sprach zur Problematik „Leipziger Universitäts chor im Umbruch? Erinnerungen und Perspektiven“. Hier Auszüge aus diesem Diskussionsbeitrag: Vor mir lagen zwei dicke Hefter aufgeschlagen, als ich den Diskus sionsbeitrag vorbereitete. Sie ent hielten Konzertprogramme und Fo- tos, auch manche Story aus dem einen oder änderen Chorlager in Grünplan ist dabei. Zunächst wäre da, es liegt noch keine vier Jahre zu rück, die Uraufführung der Chor- Sinfonie „Der Frieden“ von Profes sor Dr. Karl Ottomar Treibmann zu nennen. Wie haben wir im Chor 1 schon am Ende des Studienjahres 1983/84 darüber diskutiert! Über das Stück tobte heftigste Kontroverse, obwohl es damals eigentlich keiner kannte. Unser Chorleiter, UMD Prof. Dr. Max Pommer, half uns, das Werk für uns zu erschließen. Er tat das mit ebensoviel Einfühlungs- ■ vermögen wie auch mit Konse quenz. Für letztere stehen solche Probeneindrücke wie „Wer das Stück nicht mitsingen will, kann ge hen. Den brauche ich dann auch nicht beim Weihnachtsoratorium!“ (Zitat Max Pommer). Gegangen ist keiner. Die Uraufführung aber am 2. Dezember 1984 wurde ein voller Erfolg, außerdem waren ein Mit schnitt für den Rundfunk und eine Schallplatte das Ergebnis. zug unseres Universitätschores hin weisen: Der Leipziger Universitäts- chor ist ein Laienchor — sicher, aber welcher Chor kann sich schon rüh men, mit Mitgliedern des Gewand hausorchesters zusammenarbeiten zu dürfen, mit einem so brillanten Klangkörper, wie es das, eigens für den Chor seinerzeit gegründete, Neue Bachische Collegium Musicum ist? Darauf und auf unsere guten Probenbedingungen im Hörsaalge bäude sind wir stolz. Laßt mich in diesem Zusammenhang auch eine Bitte äußern: In der letzten Zeit kam es wieder und wieder vor, daß die Räume im Hörsaalgebäude, in denen ein Klavier vorhanden ist, zu den Probenzeiten des Chores blok- kiert waren. Da aber bei großen Ora torien, die auch künftig aus dem Re pertoire des Unichores nicht weg zudenken sind, Klavierproben er forderlich sind, sollten wir, glaube ich, gemeinsam überlegen, wie dieselben besser ermöglicht werden können.. Sicher wird Abhilfe ge schaffen werden können. Daß der Leipziger Universitäts chor auf Leistung ausgeht, ist Fakt. Es wird dies schon durch die Tatsa che belegt, daß er einen gewichti gen, auch international anerkannten Beitrag zur Pflege des Bachschen Er bes geleistet hat und noch leistet. Bevor ich einige Bemerkungen zu den Zukunftsplänen unseres Chores mache, möchte ich nicht versäumen, auf die denkwürdige Aufführung der Matthäuspassion im April 1987 zu verweisen. Diese Aufführung er füllte alle Chormitglieder einerseits mit Freude, — sie war ein großer Er- war daran besonders imponierend, wie er es verstand, das Stück so ge stochen, so treffsicher zu musizieren und dafür auch das letzte Chormit glied zu begeistern. Wolfgang Unger ist Schütz- Forscher. Das bedeutet einen weite ren neuen Akzent in der Arbeit un seres Chores. In diesem Sinne ist vielleicht das Wort vom „Umbruch“ berechtigt. Vor einigen Tagen erhielten alle Mitglieder des Chores eine Informa tion, die unsere Vorhaben enthielt. Es reizt einen schon, wenn man die doch recht rasche Folge der Kon zerte betrachtet: Konzertreise Ru mänien-Craiova, Konzert zum Ab schluß der Heinrich-Schütz-Tage, Konzert zur Immatrikulationsfeier des Herder-Instituts, Probenlager in Mutzschen, Konzert im Gewand haus, zusammen mit dem Partner chor aus Ungarn, Weihnachtskon zert Schütz „Weihnachts-Historia“, J. S. Bach Weihnachtsoratorium ... Besonderes Augenmerk richten wir -natürlich auf die Konzertreise in die SR Rumänien, wir werden das Probenlager in Grünplan nut zen, um der Verantwortung als Ver treter unserer Universität in Rumä nien gerecht werden zu können. Überhaupt betrachten wir es als gro ßen Vertrauensbeweis der staatli chen Leitung unserer Universität, daß die partnerschaftlichen Bezie hungen zu den Universitätschören in Budapest und Craiova gepflegt und so rege gestaltet werden kön nen. Bereicherung ist wohl der richtige Ausdruck für die Tatsache, daß wir Zum Abschluß des Parteiaktivs Kultur noch ein „praktischer Diskussionsbeitrag" vom Universitätschor. Foto: HEIKE MARKERT Im selben Jahr hatten wir aber noch einen mir unvergeßlichen Hö hepunkt! Die Fernsehproduktion der Johannes-Passion von Johann Sebastian "Bach mit Peter Schreier als Evangelisten. Sicherlich sind so manchem Chormitglied an einigen Stellen des Konzertes Schauer der Begeisterung, auch der Verehrung, die wir für Kammersänger Prof. Schreier empfanden, über den Rük- ken gelaufen. Wenn ich gerade von Begeisterung gesprochen habe, so wollte ich damit auch auf einen Vor- folg — andererseits aber mit Weh mut: Sie bedeutete auch das letzte Dirigat Max Pommers vor unserem Chor. Auch deswegen ist sie bis heute unvergeßlich geblieben. Im September 1987 trat der neue „Chef“ an das Pult des Leipziger Universitätschores: Wolfgang Un ger. Gleich im Chorlager in Grün plan erarbeitete er die im Chor so beliebte „Carmina burana“ von Carl Orff, eine schöne Tradition des Leipziger Universitätschores auf greifend und fortsetzend. Für mich es am Ende dieses Jahres nicht mit dem Weihnachtsoratorium bewen den lassen: Ich ziele auf die ge- plante Aufführung der Weihnachts historie von Heinrich Schütz. Welch eine günstige Gelegenheit des Ver gleiches bietet sich dem Hörer! Chormitglieder haben freilich dop pelten Gewinn: einerseits den Ge nuß des. Werkes selbst, zum anderen aber das Kennenlernen einer ganz • änderen Art von Oratorium, einer älteren Art... Auch die Tatsache, daß der Leip ziger Universitätschor die Heinrich- Schütz-Tage in Gera im Oktober die sen Jahres mit einem festlichen Konzert beenden wird, macht- uns froh, und wir sind uns des Anspru ches bewußt. Besonders gefreut hat mich per sönlich unser jüngstes Konzertpro gramm: Es war kontrast- und far benreich, aber auch so recht typisch für diesen Chor. Umbruch? Nein, ich glaube, man darf eher von Wei terführung, Fortsetzung, Kontinui tät im besten Sinne des Wortes spre chen, und dafür möchte ich unse rem Chorleiter Wolfgang Unger im Namen des ganzen Chores von gan zem Herzen danken. Anhand des Programms, das unter dem Titel „Kostbarkeiten der Chormusik“ lief, wird quasi die Grundtendenz der Arbeit in unserem Universitäts chor sofort klar: Interpretation von Musik verschiedenster Stilepochen unter dem Vorzeichen der Gültigkeit der Interpretation mit der ständigen Betonung der Einheit von Tradition und Neuerertum in der Musikge schichte insgesamt. Goethetage '49 - was sich dahinter verbirgt Treffen studentischer Vertreter aller Besatzungszonen und kulturelles Ereignis Im kürzlich bearbeiteten Bestand „Studentenrat der Universität Leip zig 1946 bis 1951“ des Universitäts- archives befindet sich eine Akte, die „Goethetage der deutschen Studen tenschaft“ betreffend. Diese Ver anstaltungen wurden im Goethejahr 1949 vom 30. 6. bis 2. 7. durch den Leipziger Studentenrat aus An laß des 200. Geburtstages des Dich ters ausgerichtet. Die „Goethetage“ ordneten sich ein in das Bemühen der demokratischen Kräfte der so wjetischen Besatzungszone, der im perialistischen Politik der Zerrei ßung Deutschlands eine auf den Grundsätzen der Volkskongreßbe wegung bzw. der Nationalen Front basierende Politik der antifaschi stisch-demokratischen Umgestal tung Deutschlands entgegenzustel len. Der 3. Volksköngreß, an dem Delegierte aller Schichten der Be völkerung der vier Besatzungszonen teilnahmen, fand Ende Mai 1949 in Berlin statt, und stimmte der Ver fassung für eine deutsche demokra tische Republik zu. Im Gegensatz dazu verabschiedete der „Par lamentarische Rat“ der westlichen Besatzungszone im-. Mai 1949 das „Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“. Damit war ein west deutscher Separatstaat geschaffen, der die endgültige Spaltung Deutsch lands ein weiteres Stück vorantrieb. In dieser angespannten Situation war das Anliegen der „Goethetage“ für die akademische Jugend von be sonderer Bedeutung. Der damalige Studentenratsvorsitzende H. Meiß ner charakterisierte es in der LVZ vom 30. 6. 1949 wie folgt: „Zwei Ge sichtspunkte waren es, die bei der Einberufung der Tagung im Vor dergrund standen: Einmal das seit nunmehr anderthalb Jahren nicht mehr zustande gekommene Treffen studentischer Vertreter aus allen Zo nen Deutschlands überhaupt und zweitens der Wunsch, mitzuhelfen, ein reales Goethebild zu schaffen. “ Weiter schreibt er: „Als erste Stu dentenvertretung Deutschlands eine interzonale Tagung im großen Maß stab organisiert zu haben, um den Anfang zu machen, die akademische Jugend unseres Landes für die Be teiligung an der Nationalen Front zu gewinnen — das darf sich der Leipziger Studentenrat als Ver dienst anrechnen.“ Im Mittelpunkt der Veranstaltun gen, an denen u. a. Vertreter von 31 westdeutschen Universitäten und Hochschulen teilnahmen, standen an Stelle des sonst üblichen Haupt referates einer Fachkapazität, viel diskutierte Referate von Studenten. Folgende Themen wurden behan ¬ delt: „Goethe und die Entwicklung des Nationalbewußtseins des deut schen Volkes“, „Goethe und die Ent wicklung der bürgerlichen Klasse in England und Frankreich“ sowie „Goethekult und Goetheehrung“. Die kulturelle Umrahmung bildeten eine Goethelesung des Theaterwis senschaftlichen Institutes Weimar unter Leitung von Prof. M. Vallen tin sowie musikalische Veranstal tungen der Hochschule für Musik und des Universitätschores. Neben dem Anliegen der Veran stalter, die „Goethetage“ als ein Treffen der studentischen Vertreter aller Besatzungszonen zu organisie ren, sollte auch ein großes kulturpo litisches Erlebnis im Gedächtnis der Teilnehmer bleiben. Aus diesem Grund ergingen Einladungen an be deutende Schriftsteller und Persön lichkeiten des öffentlichen Lebens. So nahmen an den „Goethetagen“ u. a. L. Fürnberg und B. Keller mann teil. Ein bewegender Dankes- brief L. Fürnbergs an den Vorsitzen den des Studentenrates ist im Be stand „Studentenrat“ überliefert. Ob F. Wolf und S. Hermlin an den Goethetagen teilnahmen, kann lei der nicht eindeutig nachgewiesen werden. Erhalten ist ein Schrift wechsel mit diesen beiden Schrift stellern sowie die Absage A. Zweigs und L. Feuchtwangers. Letzterer schrieb aus seinem damaligen Wohn ort Pacific Palisades in Kalifornien, wo ihn die Einladung des Leipziger Studentenrates auf vielen Umwegen erreichte. Von diesem Beispiel sollte die Anregung ausgehen, auch in der jüngeren Geschichte der Universität nach nunmehr schon historischen Ereignissen und sie betreffenden Do kumente zu suchen. A. BUCHHOLZ 22. Juli 1988 UZ/29 Zum 70. Geburtstag von Albert Kapr /wingen. Auto wsn; Rand Sdient Wir h gesellschaftlichen Entwicklung bedeutenden Schriftkünstler druck seines 4. Das Institut für Buchgestal tung bot die Möglichkeit, die Werkstätten der Hochschule nutzen, um das Studium mit Praxis zu verbinden. Dieses • unc ' Abr 9 de Holzschnitt zu Francois Villon „Das große Testament", 1977 Ssetzu der chah • Die „Ein tapferer Kämpfer für die Kalir grafie" zu der In- Ic&. kente schwung der Buchkunst in de DDR so nötig gebraucht wurd& Der großformatige, vom x— . selbst prächtig gestaltete Ban. bildet mehrere hundert der De ’e ko ^eit i «9le bisse In Leipzig nahm Albert Kapr viele buchkünstlerische Aktivitä ten wahr. Seit 1953 war er unun terbrochen Mitglied der Jury der Schönsten Bücher der DDR, bis voriges Jahr ihr Vorsitzender. Die Jury tagt jährlich in der Deutschen Bücherei, und es war für Albert Kapr jahrzehntelang selbstverständlich, für sein eige nes Studium und mit seinen Stu denten das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Bücherei aufzusuchen. Maßgeb lich und mit leitenden Aufgaben verbunden war seine Beteiligung an den Internationalen Buch kunst-Ausstellungen in Leipzig. Dften’ Bren - „Schriftkunst“ heraus, „y • schichte, Anatomie und Schöl. heit der lateinischen Buchsdn ben“. Er fußt auf der „Deutschen Schriftkunst“, ist jedoch auf d damals neuesten Stand gebracah ‘Ocher Jen men Niger [ihre ’feite besse 'heit ' dium ' es v Helle Auf 1 9en v err Bgen, Jen S 'ert." Professor Dr. Albert Kapr, 1918 in Stuttgart geboren, hat die Entwicklung der Schtift- und Buchkunst in der DDR maßgeb lich mitbestimmt: als Schritt- und Buchgestalter, als Theoreti ker und Historiker, als Hoch schullehrer sowie als Praktiker für viele buchkünstlerische Ak tivitäten. Seit seiner Lehre als Schriftsetzer und seinem Stu dium an der Stuttgarter Akade mie für bildende Künste bei dem Albert Kapr hat über ein Dut zend Bücher und über 200 fach wissenschaftliche Beiträge, Auf sätze, Essays geschrieben, Reden. Referate, Vorträge gehalten. Hauptgegenstand: Schrift- und Buchkunst, wobei berufliche Ver pflichtung und persönliche Nei gung eine innere Einheit ein gegangen sind. 1955 erschien sein erstes größeres Buch, die „Deut sche Schriftkunst. Ein Fachbuch für Schriftschaffende“, das zur Anregung des künstlerischen Schriftschaffens für den Auf- Prof. Ernst Schneidler, galt sein Interesse den historischen Schrit ten und dem aktuellen Schriit- schreiben, der Typografie und. dem Büchermachen überhaupt.. Das heißt, Albert Kapr setzt sich rund 50 Jahre dafür ein, daß Bü cher gut lesbar, in technisch ho her Qualität und ästhetisch rundum schön hergestellt wer den. "en c Shsch «ist 2 Ji ur stitut setzte die guten Traditio nen der ehemaligen Leipziger Akademie für die grafischen Künste nun mit neuen gesell schaftlichen . Voraussetzungen und Bedingungen fort und trat, wie einst bei Prof. Walter Tie mann, dafür ein, die Verlage und die grafische Industrie durch gute, lebensverbundene Beispiele anzuregen. be I 3s sitä r u der •diu Tsitä Ber i h. je R ? Sen "rken Bdz ?9en je n “eint Allerdings wurden Lehre und Studium zunächst unterbrochen: 1936 nach illegaler antifaschisti scher Tätigkeit durch Verhaf tung, Gefängnis und Konzentra tionslager, später dann infolge von Kriegsdienstverpflichtungen. 1947 wurde er in Stuttgart Assi stent an der Technischen Hoch schule und parallel dazu Leiter einer Klasse für Gebrauchsgra fik an einer Kunstschule. 1948 folgte er einer Berufung an die Hochschule für Architektur und Bildende Künste, Weimar. 1951 ging er als Professor für Ge brauchsgrafik nach Leipzig an die Hochschule für Grafik und Buchkunst. Seitdem konnte Al bert Kapr sein schöpferisches künstlerisches Vermögen und seine politische Erfahrung voll einsetzen, an der Leipziger Hoch schule als Hochschullehrer und Abteilungsleiter, insgesamt acht Jahre ' als Rektor, seit 1956 auch als Leiter des von ihm initiierten Instituts für Buchgestaltung und von 1974 bis 1983 als Leiter einer Meisterklasse. Für Fachleute und genere Schriftinteressierte gleichermd ßen kam erstmals 1971, voS, Autor ebenfalls mit Hundertek Abbildungen gestaltet, der Ba zeingerippe- syurim- fetrii,Ne zwischen den beiden Schriftwe kön erschien in gleicher Gest 3 " tung vom Autor das Werk „Buc.. gestaltung" (1963), ein „Fad buch“ für alle Bücherliebhabl Hier werden nun alle Buche?? mente beschrieben. Buchgest tung als wertvoller Bestand^ 1 der Buchkultur vorgestellt. der Historie und als aktuelle Aun gäbe, Teilgebieten widmete sian Albert Kapr in dem schöne Band „Gestalt und Funktion de Typografie“ (Gestaltung Walt Schiller- 1976), in „Buchku? der Gegenwart“ (Gestaltu?8 Bernd Kruhl, 1979) und „Statil nen der Buchkunst“ (Gestaltu08 Albert Kapr, 1986). Die beidh letzten Bände haben die iba 197 üu uf tu Die ‘njah »drit’ • Se sch nel Büch i 'für “tion thel. euet ‘Unse ^annt ' wird Athen. bzw. 1982 und internationale Te0 denzen der Buchkunst, zum G. genstand. Seit 20 Jahren beseh 3 ,' tigt sich Albert Kapr mit Guten" berg, über den er 1986 das hoc interessante Buch „Johann^ Gutenberg. Persönlichkeit uD Leistung“ veröffentlichte, 1 dem er auch Einband und Schutte umschlag entwarf (Typograb Helmut 'Selle). Die Buchgestaltung war für A2 bert Kapr ein eigenes künstledte sches Anliegen. Er gestalt^, über 200 Bücher für verseh' 3 dene Verlage, entwarf neue Sat Schriften und auch kalligrafischte Blätter. Viele von ihm gestalt: Bücher sind Schönste Bücher Jahres geworden. Sein typogran scher Stil ist eine Synthese !on (modern aufgefaßter) Traditio und zurückhaltender „Element, rer Typografie“, verhalten gest tete er die Texte zu Illustratine nen und Abbildungen. Für seilt, Buchumschläge fand er en weder werbewirksame und tyP sehe Abbildungen oder schrilt grafische Lösungen in immg neuen Varianten. Sie umschlik. ßen einfach gestaltete, oft stru turell wirkende Einbände. Dem Grundelement der T pografie, der Schrift, ist Als Kapr besonders zugetan. Sei » bei ihrer Auswahl für den es sprechenden Text, sei das el recht bei dem eigenen Entwert oder Überarbeiten charakterv0. ler Satzschriften: „Faus Antiqua“ (nach Goethes „Faus j in dem sie erstmals verwend 3 reir “abkqu.ei Ttemta; S Hreiltim 2 verancerungstormen der Kueitscl lerischen Schriften innerhalb de h For qd ? zwis - nt, de findens wie denic im Buch', als Grafik, im Tex als < Ge- ) Ges 20 chen sten Schriftbeispiele aus Ven gangenheit und Gegenwart 80 der Text erläutert Entstehen 2. Veränderungsformen der küns Daß Bücher gut gestaltet und rundum schön sind Prof.-Dr.-Albert-Kapr-Ausstellung in der Deutschen Büchel mappenwerk. (Aus dem Faltblatt zur Ausstng „Zum 70. Geburtstag vonA1e5 wurde), „Leipziger Antiqui (aus Achtung und VerpfüchW 11 - gegenüber der Buchstadt so 85. nennt), Clarendon „Neutri, ..Prillwitz“. Sie sind ebenso Al ästhetischen EmP seine Holzschnitl und gibt einen international , S - Überblick der Entwicklung dS ore lateinischen Buchstaben. Zeitlic" P.V.e, .. 1.. e , .czref- I ver
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