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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
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- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
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- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
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- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
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- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
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Band 1988
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Glückwünsche für Prof. Eva Müller Das Zentralkemitee der SED hat Prof Eva Müller die herzlich sten Glückwünsche zu ihrem 60. Geburtstag am Sonntag, dem 26. Juni, übermittelt. In dem von Erich Honecker unterzeichneten Glückwunschschreiben heißt es: „Nach der Befreiung des deut schen Volkes vom Faschismus zu rückgekehrt, nahmst Du 1946 ein Studium der Wirtschaftswissen schaften an der Universität Leip zig auf. Seit Deinem Einsatz im Institut für Politische Ökonomie der Karl-Marx-Universität Leip zig, der späteren Sektion Wirt schaftswissenschaften, leistest Du bis zum heutigen Tage eine sehr erfolgreiche Arbeit. Als Hochschullehrer erwarbst Du Dir große Verdienste bei der Erziehung, Aus- und Weiterbil dung von Studenten und bei der Heranbildung des wissenschaft lichen Nachwuchses. Besonders hervorzuheben ist Deine umfang reiche Forschungsarbeit, ins besondere zu Fragen der kom plexen Grundfondsplanung, zur volkswirtschaftlichen Gesamt rechnung und zum Nationalreich tum.“ Glückwünsche übermittelten ebenfalls die Bezirksleitung Leip zig der SED sowie die SED- Kreisleitung der Karl-Marx- Universität. Promotionen Promotion A Sektion Wissenschaftlicher Kom munismus Gerhard Hering, am 8. Juli, 10 Uhr, 7010, Karl-Marx-Platz, Uni versitätshochhaus, 1. Etage, Raum 5/6: Der Beitrag des Kur ses Wissenschaftlicher Kom- munismus/Grundlehren der Ge schichte der Arbeiterbewegung zur Herausbildung der Fähigkeit der Studenten, ihre* in den Kur sen des marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums ange eigneten Kenntnisse zu syntheti sieren, und die Kontrolle dieser Fähigkeit in der Hauptprüfung. Bereits verteidigt hat Steffi Riedel ihre Arbeit zum Thema: Wohnwertorientierungen in der sozialistischen Gesellschaft. Eine soziologische Studie zu den Ent wicklungstendenzen der Wohn wertorientierungen sozialer Gruppen in großstädtischen Neu baugebieten der DDR in den 80er Jahren. Sektion Rechtswissenschaft Frank Hartmann, am 8. Juli, 13 Uhr, 7010, Karl-Marx-Platz, Uni versitätshochhaus, 1. Etage, Raum 5/6: Das methodologische Denken bei Karl Larenz — Eine Analyse und Kritik. Sektion Mathematik Heidi Kühn, am 6. Juli, 16 Uhr, 7010, Karl-Marx-Platz, Hauptge bäude der KMU, Raum 4-24: Die Mathematik im deutschen Hoch schulwesen des 18. Jahrhunderts (unter besonderer Berücksichti gung der Verhältnisse an der Leipziger Universität). Sektion Tierproduktion und Ve terinärmedizin Omar Alkaff, am 1. Juli, 13 Uhr, 7010, Zwickauer Straße 59, Hör saal des Wissenschaftsbereiches Chirurgie und Radiologie: Dif ferenzierung gramnegativer Bak terien, insbesondere Enterobak- tersen, aus Mastitiden mit ma- kroskcpisch veränderten Sekre ten und Prüfung von Escherichia coli-Stämmen auf ihre Fähigkeit zur Enterotoxinbildung. Zusammenarbeit mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Mittelpunkt der Diskussion Fachschüler noch effektiver und praxisnäherausbilden Konstruktiver Meinungsaustausch während der zweiten Ausbildungskonferenz in der Fachrichtung Krankenpflege (UZ) Im Mittelpunkt der zweiten Ausbildungskonferenz in der Fach richtung Krankenpflege am Bereich Medizin stand am 22. Juni die Zu sammenarbeit mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. De ren Direktor, Prof. Dr. sc. Karl Bi- lek, brachte diesbezüglich zum Aus druck, daß die Tätigkeit der Fach schüler auf den Stationen noch ern ster genommen werden muß, das Verhältnis noch partnerschaftlicher zum gegenseitigen Nutzen zu gestal ten ist. Die Ausbildungsärztin für Kran kenpflege, Dr. Christa Schindler, schilderte den Ausbildungsstand und zeigte Möglichkeiten weiterer Verbesserungen auf. Dabei machte sie deutlich, daß ein häufiger Arzt wechsel auf den Stationen eine kon tinuierliche Zusammenarbeit er schwert. Vorstellungen darüber, wie der Unterricht noch stärker auf die Pra xis ausgerichtet werden kann, und wie darauf Klinik und medizinische Fachschulausbildung gemeinsam Einfluß ausüben können, unterbrei tete Schwester Monika Stader, am tierende Klinikoberschwester. Schwester Martina Günther be richtete über die hohen psychischen Belastungen der Fachschüler auf der onkologischen Station und Mög ¬ lichkeiten der ethisch-moralischen Erziehung, insbesondere der Befähi gung zur Gesprächsführung mit den Patienten, ja der Kontaktaufnahme überhaupt. Petra Heinold, 3. Studienjahr, sprach in der Diskussion zu Aufga ben im sozialistischen Wettbewerb und zur Integration der Fachschüler in die Stationskollektive. Eine wichtige Rolle spielten auch die Praktikumsaufträge, deren Be deutung — vor allem vom 1. Stu dienjahr — noch nicht in vollem Um fang begriffen wird. Diese beinhal ten Zielstellungen sowie allgemeine Aufgaben inhaltlich und terminlich detaillierter Ausbildungsabschnitte. Studiendirektor Edeltraud Pfef- fing verwies auf die Tatsache, daß das Niveau der medizinischen Be treuung auch am Grad der Grund krankenpflege gemessen wird. „Des halb müssen wir unseren Fachschü lern auch mehr Wissen, Selbstän digkeit und Eigeninitiative abver langen. Das ist das eigentliche An liegen unserer präzisierten Lehrpro gramme. “ Die Medizinpädagogen Regina Bohr und Margrit Vogt hatten die konstruktive und sachliche Diskus sion vorbereitet und trugen so maß geblich zum Erfolg dieser zweiten Ausbildungskonferenz bei. Aufmerksam verfolgten die Teilnehmer an der Ausbildungskonferenz die inter essanten Diskussionsbeiträge. -Foto: HFBS (Gabel) Emeritierung ist nicht das Ende wissenschaftlichen Arbeitens Ehrenkolloquium an der Sektion Rechtswissenschaft An der Sektion Rechtswissen schaft, Bereich Theorie des Staates und des Rechts, fand ein Ehrenkollo quium für Prof. Dr. sc. Traute Schönrath statt, die am 28. Dezem ber 1987 ihren 60. Geburtstag be ging. Der Einladung der Sektion wa ren zahlreiche Wissenschaftler, Kol legen vieler Bereiche und Hochschu len, ehemalige Studenten und Schü ler von ihr gefolgt. Zu Beginn zeich nete der Leiter der Hauptabteilung Gesetzgebung des Ministeriums tür Justiz, Oberrichter Dr. G.-A. Lüb- chen, die Jubilarin im Auftrag des Ministeriums für Justiz mit der Eh rennadel der Organe der Rechts pflege in Gold aus. Sektionsdirektor Prof. Dr. sc. Gün ther Baranowski würdigte in seiner Laudatio die 35jährige erfolgreiche Tätigkeit von Prof. Dr. sc. Schön rath als akademische Lehrerin und Erzieherin, als Forscherin und als Leiterin wissenschaftlicher Kollek tive. Rechtstheorie zum Zwecke der Qualifizierung der sozialistischen Rechtspraxis — so kennzeichnete er das wissenschaftliche Credo von Traute Schönrath. Seit der Gründung unserer Universität vor 579 Jahren ist sie die erste und bisher einzige Juristen-Professorin hier. ' „Emeritierung heißt Abschluß einer entscheidenden Wegstrecke, aber nicht Abschluß wissenschaft lichen Arbeitens“ sagte Traute Schönrath in ihren abschließenden Worten. So möchte sie vor allem an der Problematik „Sozialistische De mokratie — Gesetzlichkeit — Recht“ praxisrelevant weiterforschen und als Leiter einer interdisziplinären Arbeitsgruppe beim Rat für staats- und rechtswissenschaftliche For schung an der Akademie der Wis senschaften der DDR einen weite ren Beitrag zur Gewährleistung des Rechts durch rechtstheoretische Ar beit zur juristischen Verantwortlich keit für Rechtspflichtverletzungen leisten. Dr. IRENA LEWTSCHENKO Wir fordern: „Sechs von Sharpeville" müssen leben Mit Empörung und Abscheu haben wir agf unserer heutigen . Mitslieder Versammlung von der Nahrich . Kenntnis erhalten, daß der zuständige Richter am Obersten Gericht Südafrikas, Wessel. J. Human, die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen die „Sechs von Sharpe- ville" abgelehnt hat. Damit wurde das bereits verhängte To desurteil nicht aufgehoben, son dern lediglich die Hinrichtung bis zum 19. Juli 1988 aufgescho ben, Gegen diesen Willkürakt des Rassistenregimes in Südafrika protestieren wir auf das schärf ste, zumal die Verteidigung der Angeklagten eindeutige Beweise für die Falschaussage eines Hauptbelastungszeugen erbracht hat. Wir fordern deshalb die un verzügliche Neuaufnahme des Verfahrens im Interesse des Le bens der offensichtlich zu Un recht zum Tode verurteilten „Sechs von Sharpeville“. APO I der SED-GO Journalistik Kurz notiert Leitungskader wechsel (UZ) Mit Wirkung vom 1. Juli wurde ao Prof. Dr. sc. Walter Furkert zum Direktor der Sek tion Mathematik berufen. Für ihre Tätigkeit in dieser Funktion wurde Prof. Dr. Horst Schumann (Abberufung zum 1. März) sowie Prof. Dr. sc. Konrad Schmüdgen (amtierender Direk tor) gedankt. Musikinstrumenten- Museum lädt ein zum 6. Kammerkonzert Im Bachsaal des Musikinstru- menten-Museums der Karl- Marx-Universität findet am Frei tag, dem 8. Juli, um 20 Uhr das 6. Kammerkonzert statt. Gespielt wird „Kammermusik des 17. Jahrhunderts aus Deutschland und Italien“. Ausführende sind die Mitglieder der CAPELLA FI- DICINIA Sopran wird gesungen von Lunit Riebel und Ingeborg Uibel, Baß von Günther Schmidt. Die Leitung hat Dr. Hans Grüß inne. Karten für dieses Konzert im Musikinstrumenten-Museum sind in der Musikalienhandlung Oelsner, Schillerstraße, und an der Abendkasse erhältlich. Der Eintrittspreis beträgt 6 Mark. Für Studenten, Rentner, Schüler und Schwerbeschädigte 4 Mark. Neuerscheinung von KMU-Autor Kolb, E: Ausgewählte Ab schnitte der Biochemie, der Ei genschaften und der Produktivi tät der Nutztiere unter tro pischen und subtropischen Be dingungen. 2. Auflage, 184 Seiten, mit 17 Abbildungen und 88 Tabellen, herausgegeben vom Wissen schaftsbereich Landwirtschaftli che Hoch- und Fachschulpäd agogik der Sektion Tierproduk tion und Veterinärmedizin der Karl-Marx-Universität, bezieh bar durch die Studienabteilung der Sektion, 7010, Johannisallee 21, Preis: 4,80 Mark. Redaktionskollegium: Gudrun Schaufuß (verantw. Redakteur); Jür gen Siewert (stellv, verantw. Redak teur); Cornelia Fülling, Petra Schink (Redakteure); Martin Dick hoff, Thomas Fülling, Wolfgang Gühne, Dr. Karl-Wilhelm Haake, Dr. Hans-Joachim Heintze, Dr. Gün ter Katsch, Dr Wolfgang Lenhart, Dr. Roland Mildner, Dr. Jochen Schlevoigt. Prof Dr. Klaus Schippel, Dieter Schmekel, Prof. Dr. Karlo Stingl. Dr. Annemarie Tröger. Anschrift der Redaktion: Ritter stroße 8/10. Postfach 920, Leipzig 7010 Ruf-Nr. 7 19 74 59/4 60. Satz und Druck: LVZ-Druckerei „Hermann Duncker" III 18 138 Leip zig. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. Bankkonto 5622-32-550 000. Einzelpreis 15 Pfennig. 32. Jahr gang, erscheint wöchentlich Die Re daktion Ist Träger der Ehrenme- daille der KMU und der DSF. Ehrennadel in Gole Betriebstechnik Stadtmitte HEUTE: Umlaufaufzug im Hauptgebäude (UZ) Im Zusammenhang mit der geplanten Rekonstruktion der Auf zugsanlage im Hauptgebäude der W rl-MMarx -Universität hatten Mit arbeiter der Abteilung Betriebstech nik Stadtmitte (BTS) die Idee, Mög lichkeiten für den Einbau eines Um laufaufzuges zu prüfen. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern des VEB Aufzugswerke Leipzig als Auf tragnehmer wurde diese Variante bestätigt und 1986 der Auftrag ver traglich erteilt. Im gleichen Jahr begannen die umfangreichen Bauarbeiten sowie die Projektierung unter Verantwor tung der Abteilung BTS. Schwer punkte dabei waren: — Vertiefen der Schachtgrube, — Verfestigen der Fundamente, — umfangreiche Natursteinarbeiten, — Verbreiterung der Portale sowie — Fundamentarbeiten und neuer Treppenaufbau. Im Zusammenhang mit diesen Baumaßnahmen wurde eine Neu- konzipierung des Eingangsfoyers be raten. Dabei ging es hauptsächlich darum, die Arbeits- und Lebens bedingungen der Pförtner zu ver bessern. Das geschieht vor allem durch den Einbau eines Windfan ges. Mit der neuen Deckengestaltung verbesserte sich die Repräsentation des Raumes. Gleichzeitig wurden auch die Beleuchtungs- und Belüf» tungsanlage wirkungsvoller gestal tet. Dies trifft auch für die künstle rische Glaswand im Hintergrund des Raumes zu. Nach Aufräumungs- arbeiten konnte der gesamte Bereich am 14. Juni zur Nutzung übergeben werden. Kollege Rolf Jungmichel von der Ma lerbrigade der Betriebstechnik Stadt mitte bei letzten Arbeiten im Foyer des Hauptgebäudes. 464 der gestarteten 828 Läufer erreichten das Ziel des XII. KMU-Marathons am FDJ-Jugend- und Studentenzentrum „Moritzbastei". Foto: MULLEn Prolog Die Tageszeitungen unserer Stadt berichteten es bereits: Der XII. KMU-Marathon, ausgetra gen am 18. Juni auf dem Kurs durch Innenstadt und Clara- Zetkin-Park, war ein Hitzelauf — 28 bis 30 Grad Celsius im Schat ten. Solche Temperaturen sind an sich schon ein Grund, etwas kürzer zu treten, aber was soll man tun, wenn ausgerechnet • an so einem Tage der lange vorbe reitete Marathonwettkampf statt- findet? Drücken kann man sieh da nicht mehr — zugesagt ; ist zugesagt. Auf die Idee, zu knei fen, kommt auch keiner — aber die Frage taucht auf: „Wie konnte ich mich nur zu einer Startzusage hinreißen lassen? Es war doch damit zu rechnen, daß zen konnten, sind bereits in der ersten Stadtrunde die — zugS- geben verführerisch abfallende — Goethestraße hinuntergerannt als ginge es nach 400 Metern schon um den Sieg. Also, auf den Reiter kommt es schon an ... Alle hoben ihre ganz persönliche Konkurrenz Ein Marathonlauf ist schon ein sehr differenzierter Wettbewerb, Ei* zeigt sich dem Zuschauer als ein einziger Pulk — oder später dann — als endlose Läufer schlange. In Wirklichkeit sind hier aber viele einzelne Wettbe werbe im Gange. In diesem Jahr Erstmal loslaufen und ein Stück weg sein... Warum scheiterten viele am im Juni auch einmal die Sonne scheint!“ Dieser Mechanismus ist ganz einfach: Ein solcher Entschluß entsteht immer dann, wenn die Erinnerungen ■ an die Mühen des letzten' Laufes verblaßt sind und der nächste noch so wunderbar weif in' der Ferne liegt; Versu chen' Sfe Mal, eineh- IMTarathon= ' läufer, gleich nach dem Zielein lauf, für den nächsten Start zu gewinnen .., Es ist schon besser, Sie überhören, was er sagt. Beim Wort nehmen können Sie ihn aber auch nicht. Später nämlich — beim KMU-Marathon bietet sich hierfür bereits während der Abschlußveranstaltung in der Moritzbastei die Gelegenheit — sieht er die Sache schon wieder ganz anders. War es einfach nur zu warm? Jeder, der zu dem Abenteuer Marathon aufgebrochen ist, hofft natürlich, es zu bestehen. So star teten 828 Teilnehmer — darunter 9 Rollstuhlfahrer — in der Mit tagssonne auf dem Karl-Marx- Platz, voller Hoffnung, allem zum Trotz gut durchzukommen. Erst einmal loslaufen und ein Stück weg sein... Der Sieger, Jörg Otto aus Dresden, tauchte nach 2:27:24 Stunden wieder auf. — 5:13:29 Stunden nach der Start zeit kam der letzte Läufer, der 66jährige Fritz Heyssel Von der PH Leipzig als 464. durchs Ziel. Was war mit den anderen 364 ge schehen? Warum haben sie die Waffen gestreckt? Im einzelnen läßt sich das nur schwer feststel len — aber war es einfach nur zu warm? N Wenn der Reiter nichts taugt... Wenn der Reiter nichts taugt, schiebt er’s aufs Pferd. Und in diesem Falle auf die Sonne... Aber warum hat sie den anderen 464 nicht geschadet? Waren das besser trainierte, „hitzebeständi gere“ oder erfahrenere Läufer? Sicher spielen diese Faktoren alle eine Rolle — aber besonders schwer fällt eine Tatsache ins Ge wicht: die Erfahrung. Sie äußert sich in der Fähigkeit, die kon kreten Bedingungen entspre chend der eigenen Leistungs fähigkeit einzuschätzen und sich darauf einzustellen. Die Sonne scheint eben nicht nur, sie beein flußt auch die Leistungsfähig keit. Wer bei normalem Wetter drei Stunden laufen kann und steuert auch bei Hitze diese Zeit an, hat schon halb verloren. Hier muß er schon 10 bis 15 Minuten „Hitzezuschlag“ geben, bei vier Stunden Laufzeit vielleicht schon 20 bis 30 Minuten, um gut durchzukommen. Die meisten, die später keinen Fuß mehr vor den anderen set-f . KMU-Marathon? waren Frauen aus sechs Alters gruppen, Männer aus acht Alters gruppen dabei. Außerdem startet ten die Rollstuhlfahrer in drei Kategorien. Alle haben in- nerhalb ihrer Gruppen ihre gan‘ persönliche Konkurrenz. Aber insgesamt gesehen - -ist da nicht zu erwarten, daß die jüngeren Altersgruppen vern, die älteren hinten sind — etwa nach der Devise: Je jünger die Leute, desto besser die Leistung' Um es gleich zu sagen: Auch Sportler können sich, so gern sie es auch wollen, den biologischen Gesetzen, nach denen Altersvo- gänge mit Abbauvorgängen in be zug auf die körperliche Leistungs fähigkeit verbunden sind, nicbt entziehen. Vergleicht man die jeweils sechs Erstplazierten jeder Alters gruppe der Männer, so stellt man fest, daß in der jeweils höhe ren Altersgruppe die Leistungel abfallen. Aber eine Ausnahme gibt es. Die sechs besten Leistun gen der 45- bis 49jährigen sind durchweg besser als die der 1°' bis 44jährigen. Ist das ein Zu fall? Betrachtet man die Zahl de gemeldeten Teilnehmer pro Al tersgruppe, wird diese Erschei nung bestätigt. Alle Gruppen lie gen im erwarteten Trend, aber die 45- bis 49jährigen tausche» ihren Platz wieder mit den 40- bis 44jährigen. Und schließlic ist auch die Zahl der Aussteige 1 ' bei den 45- bis 49jährigen deut lich niedriger als bei den um fünf Jahre Jüngeren. Die Sport- und Alterswissen schaftler mögen das im einzel nen ausdeuten. Der Fakt bleibt: Durch Sport kann man die schöne Regelmäßigkeit in der Be ziehung Alter—Leistung durch- einanderbringen und den gege benen Spielraum, wenn schon nicht zum Erreichen der ewige» Jugend, so doch einer größeren Aktivität und Leistungsfähigkeit nutzen. Fast ein Stückchen Lebensweisheit Marathon ist mehr als starte» und loslaufen. Es ist schon fast ein Stückchen Lebensweisheit; Aber wir wollen natürlich nicht gleich übertreiben. Denn wen» sich im nächsten Jahr wieder ein Hitzelauf ankündigt — wie viele werden dann wirklich klüger sein? Die meisten werden wohi auch dann wieder erst einmal los laufen, um ein Stück weg Zu sein ■ ■ ■ Dr. FRANK GOTTER 1 P. S. An dieser Stelle sei natür lich all jenen noch einmal herz lich gedankt, die durch ihr um sichtiges Wirken mit dazu bei trugen, daß der XII. KMY- Marathon wieder ein voller — lg wurde.
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