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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 36, 10.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 41, 11.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
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Band 1988
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“dition erneuern! gaben die ^berufenen nst Einstand bner-Verlag publiziert Piger Antrittsvorlesungen Sr an mathematischen Tradi- Teubner- Leipziger 15. Mai ^elm Blaschke: Kreis und Kugel. •n Lichtenstein; tonen reiche ^tlag in der Leipaiyer ^artenstraße begann 1986 Be besondere Stellung in- ^thalb dieser Reihe nimmt 9r kürzlich erschienene ’-icht ein, der an eine Tradi- der deutschen Universitäten Bert, die nicht nur von Ma- yikern gepflegt wurde. Es ^lich, daß neuberufene Pro- >e n vor der Fakultätsöffent- Sit eine Antrittsvorlesung Quellen Fragen ihrer Wis- '■^ft hielten, die auch Nicht- ll, natikern (im weitesten 8) verständlich sein sollten, ^liegende Band acht — her oben von den KMU- ^toren H. Beckert und ^rkert — enthält neben den Wißend genannten Antritts- ^ngen einen sehr lesens- en biographischen Anhang Verschiedene historisch in- Bante Dokumente: 8, Neumann: 3. November : ^ber die Prinzipien der Ga- "Newtonschen Theorie. Klein; 25. Oktober 1880: ‘ die Beziehungen der neue- ^athematik zu den An- ^gen. Hus Lie; 29. Mai 1886: ien Einfluß der Geometrie Le Entwicklung der Mathe- Odrich Engel; 24. Oktober I Der Geschmack in der "‘en Mathematik. ‘* Hausdorff; 4. Juli 1903: ^umproblem. Srich Liebmann; 25. r 1905: Notwendigkeit ‘teiheit in der Mathematik. ^ue Buchreihe, das h Teub- Archiv zur Mathematik“. J ergänzen Dokumente und yValien die recht vorteilhaft ^teten bisher acht erschie- 3 Bände, deren Inhalt be ende — heute schwer zugäng- ' - mathematische Werke ^heren und ferneren Ver- Oheit bzw. unveröffent- * Vorlesungen oder Brief- M namhafter Mathemati- tind. ' Astronomie und Mathema- 'ihrer Wechselwirkung. Sprechend der damaligen Owicklung der Mathematik O^iete man sich vor- Bnd Problemen der Geome- O s l>esondere der nichteukli- 38) und der Mechanik. Auf SIn wurde, bis auf eine win- Ausnahme, völlig verzichtet. Onn zum Beispiel gelangt Philosophieren über zwei Gegenseitig beeinflussende R9e rein verbal zu den Fun- der theoretischen Me- W Viele der mehr wissen- 0<>rganisatorischen Argu- 3 Kleins haben nichts an eingebüßt. 8 diese Reden sind in vor- ■ ^lieber Art und Weise '^turgeschichtlich und wis- L^ftshistorisch angelegt. Sie 3 insbesondere dem ma- ^htisch-naturwissenschaft- : ’^teressierten Philosophen I fülle von Anregungen. •' Qus psychologischer und ^huimethodischer Sicht lie- 4 die Vorlesungen interes- \ Betrachtungsweisen und 20. Mai Eh Rreich ist vor allem die Me- vdologie der Betrachtungs- des jeweiligen fachli- \ gegenständes. Man spürt Sesen dieses Buches sofort 1^Wendigkeit des Aufneh- ^eser Traditionen in unser 268 Wissenschaftliches Le- Universitäten und Hoch- 6" Vereinzelt wird damit 8 begonnen. Über die ge- G N Themen vom heutigen ; der Wissenschaftsentwick- d“8 erneut zu reflektieren, e ticherlich wiederum auf ' Interesse stoßen. Natür- es auch eine Vielzahl e neuer Themen und Pro- hoetwa die Elementarteil- %iorie, die naturwissen- nhe °^ er technische Be- 319 gewisser moderner Ent- qtzg8richtungen ^ er Ma- Mneesteht kein Zweifel, daß > e i r d ts vorlesungen, gleich Wissenschaft, eine ? docrung für die Entwick- * er jeweiligen Wissenschaft Ve a ^ ste tlen und zugleich ^P'dltnis der Wissenschaf- \ ere inander positiv beein- Dr. FRITZ KÖNIG - Sektion Mathematik - Thomas Müntzer, Miniatur auf Perga ment von Daniel Rabel, Mitte 17. Jahr hundert. MDoc vcrurlachre •cbutzrcoc vno antwwou ude das Gafllose San # te6cndeslersebsWittenerg meebes mit retirer meyfe ourd den Diepßatdet hegen Rbuft dertBundlicbe Cba stenbeit also gün smuchdhe Sesadeit bar. Chomae Mungc 2istedte Zluf dethölncdu wechee emnsime mantvesbonet.i.Xcgüwn./at thd.m. Lnc.:.2pecal.Dudecmo. anno,aD.D.RXIlI. Ddeusnommeme acalmnshoim : vtcuftedi. mdatatua. Znüciemq3 venicat msilo to ne ditam:ne techne malgnam amplus perseturen Thomas Müntzer „Hoch verursachte Schutzrede und antwwort wider das Gaistloße Sanfft lebende fleysch. . . Trommler Acker Concz und Fähnrich Klos Wvczer im Bauernkrieg 1525, Kupfer stich von Hans Sebald Behmam, 1544. UNSER AKTUELLES INTERVIEW heute mit Prof. Dr. habil. Siegfried Hoyer, stellv. Direktor für Forschung der Sektion Geschichte unserer Universität 1506 schrieb er sich in die Matrikel ein Gen. Prof. Hoyer, Sie wurden ne ben Prof. Junghans von der Sektion Theologie und Prof. Ullmann von der Sektion Kultur- und Kunstwis senschaften als einer von drei Pro fessoren unserer Universität zum Mitglied des Müntzer-Komitees der DDR berufen. Eine hohe Anerken nung Ihrer wissenschaftlichen Ar beit ... Es ist für mich natürlich eine hohe Ehre, in einem zentralen Gre mium der DDR vertreten zu sein, aber es ist zugleich ein Ansporn für die eigenen Arbeiten, die hier im Wissenschaftsbereich oder auch in Kooperation mit anderen Wissen schaftlern in Vorbereitung des 500. Geburtstages von Thomas Müntzer entstehen werden. Wie lange befassen Sie sich schon mit der großen Persönlichkeit aus dem Deutschen Bauernkrieg? Und an welchen Publikationen waren oder sind Sie beteiligt? Schon seit mehr als zwei Jahr zehnten — noch , unter Leitung mei nes Vorgängers, Prof. Steinmetz — beschäftigen wir uns hier im Wis senschaftsbereich „Deutsche Ge schichte von den Anfängen bis 1789“ mit Thomas Müntzer. Dabei verfaßten Manfred Bensing und ich unter anderem die „Geschichte des Deutschen Bauernkrieges“, die jetzt in der 5. Auflage erscheint. Ende die ses Jahres wird auch eine biografi sche Studie von Prof. Steinmetz zu Müntzer vorliegen. Es war den Mitarbeitern unseres WB klar, daß sie einen gewichtigen Beitrag zu dem Gedenktag an eine so bedeutende Persönlichkeit der deutschen Geschichte, wie es Münt zer ist, leisten müssen. Wir sind dabei, einen Quellenband zeitgenös sischer Zeugnisse zum Leben und Wirken des radikalen Reformators zu erarbeiten, was in enger Verbin dung zu einer Neuausgabe des Brief wechsels von Müntzer durch das Staatsarchiv Dresden (Manfred Ko buch und Dr. Siegfried Bräuer) reali siert wird. Mit dem Band wollen wir uns gegen die Zeugnisse der „Müntzerlegende“ abgrenzen, die nach 1525 genährt wurde. Er wird im dritten Quartal verteidigt und hoffentlich Ende nächsten Jahres vorliegen. Des weiteren haben Dr. Bentzin- ger und ich eine Übersetzung der wichtigsten Schriften und Briefe Müntzers ins moderne Deutsch fer tiggestellt, die 1989 im Union- Verlag erscheinen wird. Das ist die erste Übersetzung aller Müntzer- Schriften ins Deutsch der Gegen wart. Nicht unerwähnt bleiben darf auch der von Dr. Ludwig Rommel verfaßte „Führer durch die Münt zer-Stätten der DDR“, der im näch sten Jahr in großer Auflage heraus gegeben wird. Blättert man die Matrikel unserer Universität durch, so ist dort auch der Name Thomas Müntzer zu fin den ... Ja, die Leipziger Universität hat einen besonderen Bezug zu Thomas Müntzer, da er im Oktober 1506 hier immatrikuliert wurde. Dieser Ma trikel-Einträg ist das erste sichere Zeugnis seines Lebens. Allerdings werden dadurch auch einige Pro bleme aufgeworfen, die bis heute von der Forschung nicht geklärt werden konnten. So ist als Aufent haltsort Quedlinburg und nicht Müntzers Geburtsort Stolberg ver merkt, es ist zudem unbekannt, wie lange sich Müntzer in Quedlinburg aufhielt und aus welchem Grunde. Er ist auch in der Folgezeit noch einige Male in Leipzig gewesen, war hier möglicherweise unter den Zu hörern der Disputation zwischen Lu ther und Eck und hatte Beziehun gen zum Leipziger Buchhandel. Sie erwähnten eben den Namen Luther. Man kann sich nicht mit Müntzer beschäftigen, ohne auf Lu ther zu stoßen. Wie sieht der Histo riker das Verhältnis der beiden Gro ßen der frühbürgerlichen Revolu tion zueinander? Die DDR beging ja 1983 den 500. Geburtstag des Reformators Martin Luther. Müntzer war zunächst sein Weggefährte. Das Verhältnis beider war das von Streitern für die ge meinsame Sache. Schließlich aber wurden beide erbitterte Gegner we gen unterschiedlicher Haltungen zu den ideologischen (theologischen) Grundfragen ihrer Zeit und unter schiedlicher Auffassungen zu den Wegen der Durchsetzung des Neuen. Müntzer schloß die An wendung von Gewalt durch den „ge meinen Mann“ nicht aus, da Adel und Bürgertum zu einem solchen Schritt nicht bereit waren, forderte sie in der letzten Phase seines Wir kens sogar vehement. Müntzer ist eine der bedeutend sten Persönlichkeiten der histo rischen Traditionslinie des deut schen Volkes. Er hat in seiner Zeit Großes zur Befreiung des einfachen Volkes geleistet, scheiterte daran und mußte schließlich auch sein Le ben hingeben. In den darauffolgen den Jahrhunderten wurden seine Ideen von den progressiven Kräften des Bürgertums, z. B. von Heinrich Heine, und von der deutschen Ar beiterbewegung immer wieder auf gegriffen. In unserer Republik gibt es bekanntermaßen zahlreiche Kol lektive, die den Namen Thomas Müntzer tragen — auch ein Beweis der Pflege seines Erbes. Im August diesen Jahres wird an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine zentrale Kon ferenz zum 500. Geburtstag Münt zers durchgeführt. Sind auch an un serer Uni wissenschaftliche Ver anstaltungen dazu geplant? Wissenschaftler der KMU sind in die inhaltliche Vorbereitung dieser zentralen Konferenz des MHF und der AdW einbezogen und werden dort als Teilnehmer auftreten. Mitte Oktober vergangenen Jah res wurde anläßlich des 75. Geburts tages von Prof. Max Steinmetz mit großem Erfolg ein internationales Kolloquium „Aus der Werkstatt eines Müntzer-Biographen“ durch geführt, und im November diesen Jahres richtet die Sektion Theologie ein Kolloquium zu „Sozialethischen Implikationen reformatorischer Theologien“ aus. Diese Sektion hat einen besonderen Berührungspunkt zu Müntzer, da der Leipziger Kir chenhistoriker Heinrich Böhmer in der Zeit der Weimarer Republik als erster Wissenschaftler überhaupt die Briefe Müntzers zur Herausgabe vorbereitete. (Das Gespräch führte CORNELIA FÜLLING) Bereits eine gute Tradition am Fachbereich Musikwissenschaft/ Musikerziehung der Sektion Kul tur- und Kunstwissenschaften sind die aller zwei Jahre statt findenden Weiterbildungstagun gen, in deren Mittelpunkt in die sem Jahr der Entwurf des neuen Lehrplanes für den Musikunter richt stand. Der Leitgedanke der Kon ferenz, an die Qualität musikali scher Bildung und Erziehung hö here Ansprüche zu stellen und ih nen in der pädagogischen Praxis gerecht zu werden, wurde be reits in der Begrüßung des Sek tionsdirektors, Prof. Dr. Eber-- hard Lippold, hervorgehoben. Im Hauptreferat deckte Doz. Dr. Reiner Herberger anhand ausgewählter Zielstellungen des neuen Lehrplanes und am Bei spiel einzelner Linienführungen und stofflicher Schwerpunkte Möglichkeiten und Perspektiven auf, wie der Musikunterricht in den kommenden Jahren schöpfe rische Potenzen der Schüler effektiver entwickeln kann, wie in ihm Lebensverbundenheit, Ak tualität und Erziehungswirk samkeit noch besser zu realisie ren sind. Fachschuldozent Dr. Manfred Werner (Berlin) sprach zu Erfahrungen mit dem Um- derkonfe renz , bericht siken, legte Funktionsmechanis men dieses Genres dar und gab Anregungen, wie die Schüler zu produktiven Eigenschöpfungen geführt werden können. Eben falls neu im Plan ist die stärkere Einbeziehung von Rock- und Popmusik, zu deren Behandlung Hans Werner Unger sprach. Die Diskussion zeigte, daß viele Leh rer in der Beschaffung und stän digen Aktualisierung des (Klang)-Materials für dieses Ge biet ziemliche Probleme sehen. Einen Blick in die Zukunft ge währte der Beitrag von Andreas Gutschebauch, der sich mit der Anwendung der Videotechnik im Auch Rock- und Popmusik steht mit im Lehrplan Möglichkeiten und Perspektiven des Musikunterrichts standen auf Weiterbildungstagung zur Diskussion gang von Gegenwartsmusik in den, unteren Klassen und de monstrierte die Aufgeschlossen heit der Schüler gegenüber neuen Klängen und Möglichkei ten der Liedgestaltung eindrucks voll an Tonbeispielen. Dem ge genüber wurde in der lebhaften Diskussion und im Referat von Prof. Dr. Lothar Höchel (Greifs wald) zur Entwicklung des ein- und mehrstimmigen Singens kri tisch vermerkt, daß die Mehr zahl der zwei- und dreistimmi gen Sätze im Manuskript des neuen Schulliederbuches der tra ditionellen Kompositionsweise verpflichtet sind. Auf besonderes Interesse stie ßen die Beiträge, die sich mit neuen Stoffen im Lehrplan be schäftigten. Beispielsweise un terbreitete der Forschungsstu dent Mario Rau Vorschläge für die Behandlung von Hörspielmu- Während der Konferenz. Foto: HFBS (Kranich) Musikunterricht zur intensiveren Auseinandersetzung der Schüler mit der Gegenwartsmusik be schäftigte. Auch Kompositionen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts sind neu im Lehr plan. So sprach Forschungsstu dent Michael Liebscher zur Be handlung von Werken Debussys, Strawinskis und Schönbergs. Diese Kompositionen verlangen — und hier sei noch auf das Refe rat von Prof. Dr. Günter Olias (Potsdam) zu Problemen der Opernbehandlung verwiesen — neue Sichtweisen und Aneig nungsmöglichkeiten. Sehr inter essant für die Tagungsteilneh mer war auch der Beitrag von Prof. Dr. Hans Fehske (Zwickau) über die inhaltliche Gestaltung des neuen Musiklehrbuches für die Klassen 5 und 6 als echtes Ar beitsbuch. In den Vorträgen des dritten Konferenztages wurden vor nehmlich musikgeschichtliche Hintergründe vermittelt, deren weitgefaßter Rahmen vom 17. und 18. Jahrhundert über Pro blemkreise des 19. Jahrhunderts bis hin zu Werken des Gegen wartsschaffens reichte. Das Refe rat Prof. Dr. Siegfried Bimbergs (Halle), das sich mit spezifisch musikästhetischen Fragestellun gen auseinandersetzte, gab wert volle Impulse für die Gestaltung eines erlebnisreichen Musikhö rens in der Schule. Abgerundet wurde die Tagung durch musikalische Beiträge ein zelner Studenten, durch ein Kon zert des Kammerchores des Fach bereichs und nicht zuletzt durch das offene Singen unter der Lei tung von Dr. Michael Reuter und STR Wolfgang Prehn, die die Teilnehmer mit neuem Liedgut für die Chorarbeit vertraut mach ten. K. A. Die „Projektgruppe Literatur“ am Herder-Institut hatte Ende April zu einem ersten Kolloquium zum Thema „Funktion und Möglichkei ten von Literatur im Fremdspra chenunterricht eingeladen. Es zeugt vom wachsenden Interesse am Thema, daß mehr als 50 Teilnehmer der Einladung gefolgt waren. In seinem Eröffnungsvortrag un terstrich Prof. Dr. M. Löschmann das Anliegen dieses ersten Kollo quiums, in dem es vor allem um eine Bestandsaufnahme gehe. Theo retische und praktische Ansätze, die zur Intensivierung der Vermittlung und Rezeption von Literatur für Ausländer. beitragen, müßten ge funden werden. Begriffe wie Authentizität, interkulturelle Ver ständigung, Emotionalität und Sprachsensibilisierung gewinnen für den Fremdsprachenunterricht an Bedeutung, deshalb werden sol che Texte eingesetzt, die in kom munikative Handlüngsspiele im so zio-kommunikativen Rahmen ein gebettet sind. In aller Welt ist ein Bemühen zu beobachten, den Fremdsprachenun terricht effektiver und attraktiver zu gestalten, neue Zielgruppen zu er fassen, neue Lernstrategien und -techniken zu entwickeln und im weitesten Sinne auf die Persönlich keitsentwicklung einzuwirken. Li terarische Texte sind bis jetzt kaum oder zu wenig in unseren Lehrwer ken vertreten. Es komme also zu künftig darauf an, so betonte Prof Dr. Löschmann, geeignete literari sche Texte im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in allen Stufen einzusetzen. In seinem theoretisch fundierten Vortrag hob er hervor, daß Literatur und literarische Texte nur dann effektiv eingesetzt sind, wenn sie im Fremdsprachenlernen den eine nachdrückliche Wirkung hervorrufen, die stimulierend, moti vierend und persönlichkeitsbildend ist. Landeskundliche, ästhetisch- raturwissenschaft für Ausländer gehe, sondern um eine Umorientie rung der Literaturvermittlung im Hinblick auf die jeweiligen Adres saten. Eine solche Adressatenspezi fik schließt die Kultur des Ziellan des mit ein. Untersuchungen zur Li teraturrezeption im Ausland be zeichnete er als derzeit wichtigste Forschungsaufgabe. tischen Erfahrungen im Umgang mit literarischen Texten in den Mit telpunkt ihrer Ausführungen. Kurz prosa und epische Kleinformen sind aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel wegen der Abgeschlossen heit eines Themas und der Über schaubarkeit sprachlicher Struktu ren besonders geeignet, die Erfah- rungs- und Erlebnisbereiche der Wie den Fremdsprachenunterricht künftig attraktiver gestalten? „Projektgruppe Literatur" am Herder-Institut führte ein erstes Kolloquium zu „Funktion und Möglichkeiten von Literatur im Fremdsprachenunterricht" durch literarische wie sprachliche Ele mente sollen im Fremdsprachenun terricht genutzt werden. Seine Aus führungen mündeten in didaktisch- methodische Forderungen, die vor allem die Auswahlkriterien, die Spe zifik von Literatur für den Fremd sprachenunterricht, die besondere poetische Kommunikation und die Sinnkomplettierung bei litera rischen Texten betreffen. Der Projektgruppenleiter, Dr. Lutz Richter, hatte sein Referat un ter das Thema „Spezifik einer Li- teraturvermittlung für Ausländer" gestellt. Er betonte, daß es nicht um eine besondere germanistische Lite- Dr. Grothe hob in seinem Vortrag „Literatur als gesellschaftliches Ver hältnis — Überlegungen zur Weiter bildung ausländischer Deutschleh rer im Bereich ,Literatur der DDR"" vor allem seine praktischen Erfah rungen im Umgang mit DDR- Literatur für Ausländer hervor.' Die Verbindung von literaturwissen- schaftlicher und landeskundlicher Forschung hält er für notwendig, um dem Bedürfnis der Fremdspra chenlernenden, mehr über Land und Leute zu erfahren, entgegen zukommen. Dr. U. Sandig, Dr. G. Pelz und Dr. M. Ebersbach stellten ihre prak- Fremdsprachenlernenden anzuspre chen. Doch auch Lyrik und Lied texte, so wurde in der Diskussion hervorgehoben, sind erfolgver sprechend einsetzbar. Zentrales Pro blem ist die Auswahl geeigneter li terarischer Texte, die sowohl litera turästhetische wie fremdsprachliche Rezeptionsfähigkeiten berücksichti - gen. Auf eine stärkere thematische Orientierung bei der Auswahl litera rischer Texte verwies Dr. M. Ebers bach. Dr. W. Schwitzke hatte für seinen Vortrag „Rezeption von DDR Literatur in ausländischen germani stischen Bulletins“ umfangreiches Material gesammelt mit dem Ziel, Kenntnisse über Rezeption von DDR-Literatur im Ausland zu er mitteln. Auch nichtmarxistische Wissenschaftler, so wurde festge stellt, betrachten DDR-Literatur zu nehmend sachlich und vorurteils frei. Zwar werden immer noch be stimmte DDR-Autoren mit westli chen Werturteilen und -begriffen be legt, doch die Breite und Vielfalt von DDR-Literatur wird zumindest registriert. Die Tendenz im Umgang mit DDR-Literatur geht dahin, daß westliche Kritiker zum Teil von einer subjektiven Literaturbe schimpfung zu einer objektiven Li- teraturbeträchtung übergehen. Bei der Vermittlung von Themen und Tendenzen in der DDR-Literatur an Ausländer muß einer vereinseitig ten Betrachtung der DDR-Literatur entgegengewirkt werden. Ziel dieses ersten Kolloquiums, so stellte Projektgruppenleiter Dr. Richter fest, war es, alle Kräfte zu sammeln, die in der DDR zum Thema „Literatur im FU DaF“ ar beiten. Angestrebt wird sowohl eine, interdisziplinäre wie auch insti tutioneile Zusammenarbeit. Die Kontakte sind geknüpft. In der Perspektive sind Forschungsse minare vorgesehen, die regelmäßig stattfinden werden. Außerdem wird ein wissenschaftliches Kolloquium geplant, das mit internationaler Be teiligung 1990 breiten Raum für die Diskussion und den Meinungsaus- touech’bieten soll. Dr. MARGIT EBERSBACH — Herder-Institut —
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