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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
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- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
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- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
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- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
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22 — ^/22 3. Juni 1988 FRIEDENSFORSCHUNG 5 rd- er- er- cht er- eit, er- zu ih- ins len ch- ah- Ju- en- So- DJ- Eine wesentliche Vorausset- 9 für die weitere Entwick- 9 der Koalition der Vernunft 1 der politische Dialog. Seine ^tinuität, Intensität und Qua- ® sind mit ausschlaggebend ’ stabile internationale Be- ^ungen aktiver friedlicher Ko- ^enz. Dazu gehören die kon tente Respektierung der Prin- Jen des Völkerrechts, die Ein ung und Durchsetzung zwi- ^nstaatlicher Grundlagenver- 9e in ihrer Ganzheit und der ‘Wge Ausbau zwischenstaat- er Beziehungen mit dem Ziel ’ Regelung bi- oder multilate- ' interessierender Fragen der ^khiedensten Sachgebiete. Um somit den politischen Dia- 1 im Sinne der Koalition der t^nft zu führen, bedarf es r Reihe von Voraussetzun- } die von den Beteiligten ak- biert werden. Grundlage ist ler- öhe ori- for- olitischer fialog und Oexistenz Aussetzungen für und ‘undsätze des Dialogs der um auf anderen Ebenen hen EH Si 343g oder gegebenenfalls "e er ^ng vorhandener Wert- ing, nen eh- er- rie- ah- In- ‘ro- nd V) der hau ine carl nd- Ar- im en- im- us- Ju- iten IM- iate igs- der an ehe ach ind ehe sch sas, W- ns; nel. wif aus en- ili; ind ep: bei iar um aut rin, die ren da« oft die irä- in en- 10t, rkt, äf- $ As. Konstruktiver politi- ogDialog trägt somit auch \J ter en Stärkung der Koa- er Vernunft bei. ^Politische Dialog auslöst. V sich auch konkret auf die ada ee — hnone1. Büchst das fundamentale Inter- • der Staaten an der Behand- 2 und Lösung des zur Debatte Benden Problems. Die opti- Ie Herangehensweise ist dabei ’ Weg von der Absichtserklä- 9 bis hin zur rechtskräftigen ^«tzung eines Vertragsinhal- ^Ütere Voraussetzung für ^tbaren Dialog ist die Einig- J darüber, daß der Dialog t mit dem Ziel der System- ^indung geführt werden leglicher Versuch eines sol- S Herangehens stellt den poli- des 1 Bhen Dialog grundsätzlich in din 156 un ß schürt das Mißtrauen 1 Verhandlungspartners. f^hlicher politischer Dialog '^dert gleichzeitig die Fähig- 3sich darüber zu einigen, wel- 5 Prägen in der entsprechen konkret-historischen Situa- ; verhandelbar und^ welche Glich oder auch zeitweise aus- Emmern sind. Das bedarf 1 konkreten Analyse der ^tierungsmöglichkeit von zu ^barenden Ergebnissen. ^aussetzungen, den poli- Ben Dialog umfassend und Biv zu führen, sind also Ver- ^ungsbereitschaft, Kom- ^ßfähigkeit und Ergeb- ^entiertheit. Es bedarf einer reten Einschätzung der Mög- ^iten des Partners, verein- 8 Regelungen auch konse- * zu realisieren. ‘n großer Bedeutung sind in 8m Zusammenhang auch sol- ^' r ete Ziele zu realisieren. Er 1 Weder als Vehikel „kon- ^ter“ Aufrüstung benutzt “en, noch darf man ihn mit J Ziel, einen Vor Sprung im ^Pgswettlauf zu erreichen, mich verschleppen. Prin- Shfeste und verantwortungs- ^te Gestaltung des poli- 38n Dialogs auf allen Ebenen t^ert. gemeinsam Interes- •^des in den Mittelpunkt zu Rn und das Trennende aus i"m Bereich der internationa- .. Auseinandersetzung auszu- ;^en. Das heißt vor allem, % ideologische Gegensätze ■' quf zwischenstaatliche Be ugen übertragen werden en, ^rlieh bedeutet die Aus- i Gerung von Grundfragen ,, ideologischen Auseinan- aus dem politischen nicht die Schaffung eines ' Riefreien Raumes, in dem •^chnokratische Problemlö- I. dominiert. Politischer Dia- A die aus ihm resultieren- Handlungen sind determi- 1 durch Klasseninteressen ■^dimit durchaus ideologie- ‘ 59. Dies betrifft vor allem ■geistige Wirkung auf die gossen, die von der Reali- % 9 oder auch Nichtrealisie- i ^reinbarter, von der Mehr- hder Menschheit erhoffter , te ausgeht. e ^.Widerspiegelung der au- 6Üischen Situation der Ge- Ä ihre Wertung durch die fassen stellen ein nicht zu % matzendes psychologi- ! K, Un d politisches Moment Bele Impulse, die der erfolg- „Grundsätze des politischen ogs wie Sachlichkeit und Whkeit. Der Dialog kann ? um seiner selbst willen ge- ! werden und schon gar ISe ' um auf and> Dr. BERND TRÖGER Ein historischer Augenblick. Michail Gorbatschow und Ro nald Reagan haben in Moskau die Ratifikationsurkunden zum sowjetisch-amerikanischen Vertrag über die Beseiti gung der Raketen mittlerer und kürzerer Reichweite unter schrieben und ausgetauscht. Auf dem Gipfeltreffen UdSSR-USA stimmten Michail Gor ¬ batschow und Ronald Reagan darin überein, daß die Un terzeichnung eines Abkommens über die Reduzierung der strategischen Offensivwaffen noch bis zum Ende der Amts zeit des USA-Präsidenten möglich ist. Unterzeichnet wurden auf dem Moskauer Gipfeltreffen eine Reihe von Regierungsabkommen und außerdem Noten zu bestehen den Verträgen ausgetauscht. Foto: ADN-ZB Friedenssymposien - Reaktion auf neue Herausforderungen im aktuellen Friedenskampf Lehrkräfte im Marxistisch-Leninistischen Grundlagenstudium sind aktiv in der Friedensforschung / Zum Anliegen der interdisziplinären Symposien der Sektion M/L Am 11. März 1987 eröffnete der Prorektor für Gesellschaftswissen schaften unserer Universität, Ge nosse Prof. Dr. sc. Stübler, das I. Friedenssymposium unserer Sek tion. In einer Zeit bewegter Kämpfe nach Reykjavik und vor dem Ab schluß einer ersten tatsächlichen Ab rüstungsvereinbarung auf nuklea rem Gebiet wandte er sich an alle Lehrkräfte für Marxismus- Leninismus- des Bezirkes, Leipzig, um neu herangereifte theoretisch weltanschauliche Probleme der Frie denssicherung zu erötern und Kon sequenzen für die Ausbildung und klassenmäßige Erziehung der Stu denten im MLG abzuleiten. Im Vor dergrund stand dabei das Bemühen um ein komplexes Herangehen an die Friedensproblematik. Klares Wissen um die Realität unserer Epoche ist notwendig Ohne die Erfolge bei der Sensibili sierung unserer Studenten über die realen Kriegsgefahren in der Ge genwart auch nur in irgendeiner Weise unterschätzen zu wollen, so wurde in letzter Zeit jedoch immer offensichtlicher, daß weitere Fort schritte in der Friedenserziehung vor allem durch das klare Wissen um die Realität der gegenwärtigen Epoche, um ihre Widersprüche, Ten denzen und Dialektik geprägt wer den. Wie wichtig ein solches komple xes, dialektisches Vermitteln der Frage von Krieg — Frieden im MLG ist, wird nicht zuletzt durch zwei wesentliche Aspekte deutlich: Zum einen werden wir alle — Lehrkräfte und Studenten gleicher maßen — tagtäglich mit der Erfah rung konfrontiert, daß sich viele' Aufgaben der Friedenssicherung auf den ersten Blick nicht ergänzen, sondern scheinbar in unterschiedli che Richtungen wirken und sich wi- dersprechen. Solche zwischen Lehr kräften und Studenten lebhaft ge führten Diskussionen wie zum Ver hältnis von: — neuem politischen Denken und ideologischem Klassenkampf, — politischem Kompromiß und Per spektiven sozialer Revolutionen, — imperialistischer Aggressivität und Friedens- und Reformfähigkeit les kapitalistischen Systems. — allgemeinmenschlichen und Klas seninteressen mögen zur Illustration hier genügen. i Zum anderen belegen gerade Stu- dienjahresanlaysen nachdrücklich, daß die Festigung von Überzeu gungen im Friedenskampf bei unse ren Studenten sich nur als Einheit und Kampf von Gegensätzen durch setzt. Euphorische Bewertungen des Abrüstungsprozesses wechselten in der Vergangenheit nicht selten mit konkreten Zweifeln an der Realisier barkeit der Abrüstungsvorschläge der sozialistischen Staatengemein schaft. Diese realen Widersprüchlichkei ¬ ten in den großen geschichtlichen Prozessen unserer Zeit besser zu durchschauen und geistig zu beherr schen — keinem geringeren An spruch stellte sich das I. Friedens symposium unserer Sektion. Ein we nig überrascht und zugleich ermu tigt von der Resonanz, die jene Ver anstaltung fand, haben wir in die sem Jahr bereits unser II. Friedens symposium durchgeführt. • iHMINrA 0*mte) \,n X10 Ergebnisse der Friedenssymposien Welche Ergebnisse für die Lehre brachte nun diese interdisziplinäre, lehrbezogene Mitarbeiterqualifizie rung? Der allgemeine Tenor an der Sektion lautet, daß ohne die bisher durchgeführten beiden Friedens symposien das Ringen aller Lehr- forschung und Praxis uz_ dem interdisziplinären Friedens symposium an unserer Sektion wei tergehen? Gegenwärtig läuft bereits die konzeptionelle Vorbereitung für kräfte um einheitliche Ausgangsposi tionen zur tieferen theoretischen Durchdringung und Beantwortung der brennendsten Fragen unserer Zeit sicherlich langwieriger und eine dritte derartige Veranstaltung. Sie soll sich unter der Leitung von Prof. Dr. sc. J. Gottschalg mit dem Thema „Dialektik des Kampfes um Frieden, sozialen Fortschritt, natio nale Unabhängigkeit und sozialisti ¬ sche Alternative“ befassen. Dabei wollen wir den Forumcharakter noch weiter ausbauen. So ist vorge sehen, künftig, auch Wissenschaftler anderer Sektionen neben unseren profilierten Hochschullehrern und Vertretern des wissenschaftlichen Nachwuchses in die Gestaltung von Friedenssymposien einzubeziehen. Schließlich können als Qualitäts maßstab nur neueste, aus der For schung abgeleitete interdisziplinäre Fragestellungen und Denkansätze zur Dialektik von Friedenskampf und sozialem Fortschritt gel ten, die für jede Lehrkraft Anre gung zu schöpferischer Arbeit im MLG sind. Auch Jugendobjekt zu Friedensforschung Abschließend sei noch darauf ver wiesen, daß an unserer Sektion Doz. Dr. sc. Bernd Okun erläuterte auf auch das Jugendobjekt „Wissen dem 1. Friedenssymposium einige schattier und Berufsvereinigungen Herausforderungen des Friedensthe- im Kampf für Frieden und sozialen mas für das MLG.. Fortschritt“ „beheimatet“ ist. Erste Foto: UZ-Archiv (HFBS/Schulz) Zwischenergebnisse dieser Form möglicherweise komplizierter ver laufen wäre. Ihr orientierender Ge- halt drückt sich hauptsächlich darin aus. daß — in der lehrkonzeptionellen Arbeit dem Problem des Kampfes um Frie den und sozialen Fortschritt ein an gemessener Stellenwert im Gesamt kurs des MLG beigemessen wurde: der eigenständigen wissenschaftli chen Arbeit der Studenten bzw. des wissenschaftlichen Nachwuchses fanden bereits in diesem Jahr Ein gang in das II. Friedenssymposium. Was für den weiteren Ausbau des wissenschaftlichen Beziehungsge flechts zwischen der „Institution“ Friedenssymposium und dem auf dieser Seite der Zeitung vorgestell ten Jugendobjekt spricht. — in den Lehrkollektiven und im Lehrprozeß eine abgewogenere, ins gesamt allseitige Durchdringung und Darlegung von Aspekten und Erfordernissen des Kampfes um Frieden erfolgt; — in vielen Seminardiskussionen das mobilisierende, vertrauensvolle politisch-ideologische Gespräch zu Grundfragen der Gegenwart ziel gerichteter geführt wird. Drittes ist geplant Sowohl mit den geplanten jährli chen Friedenssymposien als auch dem Jugendobjekt betrachten sich die Wissenschaftler und Lehrkräfte der Sektion Marxismus-Leninismus als einen aktiven Bestandteil der Friedensforschung an unserer Uni versität, der auch weiterhin einen wirksamen Beitrag zu aktivem Frie densengagement, politisch fundier ter Leistungsmotivation und zu einem begründeten Optimismus für eine Welt ohne Kernwaffen bei Stu denten zu leisten gewillt ist. Wie soll es — ausgehend von die ser kleinen Zwischenbilanz — mit Dr. sc. HANS-JÜRGEN HARTIG Wichtigstes politisches Anlie gen in den Kämpfen unserer Zeit ist die Erhaltung des Weltfrie dens. Eine wesentliche Seite die- ses Kampfes bildet die neue poli tische Dimension der Wissen schaft und Politisierung der Wis senschaftler. Angesichts der schnellen Entwicklung der Wis senschaften, des raschen Erkennt nisfortschritts, der wachsenden Bedeutung der wissenschaftli- nisteriums für das Hoch- und Fachschulwesen für die gelei stete Arbeit sind uns Verpflich tung, auch künftig die eigenstän dige wissenschaftliche Arbeit der Studenten im Rahmen unseres Jugendobjektes weiter zu ent wickeln. Dabei wollen wir uns auf folgende Untersuchungsrich tungen konzentrieren: Erstens: Wirkungsmöglichkei ten von DDR-Wissenschaftlern Vorgestellt: Jugendobjekt der Sektion M/L Weil sie in den Kämpfen der Zeit bestehen müssen Thema: „Wissenschaftler und ihre Berufsvereinigungen im Kampf für Frieden und sozialen Fortschritt" chen Arbeit für die gesellschaft liche Entwicklung und insbeson dere für die Politikgestaltung im Rahmen der internationalen Sy stemauseinandersetzung steht vor den Wissenschaftlern und ih ren Berufsvereinigungen ein ho hes Maß an politischer Verant wortung. Deshalb stellen heute immer mehr Wissenschaftler un terschiedlichster Nationalität und weltanschaulicher Positio nen ihre Sachkenntnis in den Dienst der Sicherung des Frie dens und sozialen Fortschritts. Mit dem 1986/87 an unserer Sektion aus der Taufe gehobenen Jugendobjekt „Wissenschaftler und ihre Berufsvereinigungen im Kampf für Frieden und sozialen Fortschritt“ wollen wir im Rah men des marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums einen Beitrag zur tieferen theore tischen und weltanschaulichen Durchdringung des äußerst viel schichtigen politischen Engage ments von Wissenschaftlern in den Kämpfen der Zeit und in der Koalition der Vernunft lei sten. Erste Zwischenergebnisse wur den bereits erbracht. So konnte auf der Abschlußveranstaltung des Zentralen Jugendobjektes „Wissenschaft, Kultur und Ideo logie im Kampf für Frieden und sozialen Fortschritt“ im Herbst vergangenen Jahres erstmalig ein Arbeitskreis zur Thematike unseres Jugendobjektes unter Verantwortung von Wissenschaf- Sektion gestaltet werden. Das große Interesse der Studenten so wie die hohe Wertschätzung des Zentralrates der FD J und des Mi- und ihrer Berufsvereinigungen für die Friedenssicherung in in ternationalen Wissenschaftler gremien im Lichte von ideologi scher Auseinandersetzung und Zusammenarbeit. * Zweitens: Ideologische Strö mungen in internationalen Wis senschaftlervereinigungen für Frieden und sozialen Fortschritt. Drittens: Im Kampf für Frie den und sozialen Fortschritt en gagierte internationale Wissen schaftlerpersönlichkeiten und ihre weltanschaulichen Positio nen. Viertens: Bewertung bürgerli cher ideologischer Strömungen und politischer Kräfte in wis senschaftlichen Berufsvereini gungen der BRD unter dem Aspekt politischer Bündnisse in der Friedenssicherung. Als Bestandteil der Vereinba rung zwischen dem Rektor, der Sektion Marxismus-Leninismus und der FDJ-Kreisleitung der KMU für den Zeitraum 1986/91 bildet die Realisierung unseres Jugendobjektes eine wichtige Führungsgröße aller beteiligten Partner. Es it zugleich ein aktives Bin deglied in der Zusammenarbeit der Sektion Marxismus- Leninismus mit den immatriku lierenden Bereichen. Die nächste Zwischenverteidigung von wis senschaftlichen Studentenarbei ten im Rahmen unseres Jugend objektes wird auf einer zentra len FDJ-Veranstaltung der KMU im November dieses Jahres statt finden. Einsicht in reale Gefahr als Handlungsmotivation Spezifische Aktivitäten, Erfolge und Potenzen der Wissenschaftler im Ringen um die Sicherung des Friedens Zweifellos müssen Auswir kungen und Ergebnisse des Frie denskampfes der Wissenschaft ler als Bestandteil der Koalition der Vernunft und des Realismus noch genauer untersucht wer den. Mit Einschränkung läßt sich aber feststellen, daß Erstens durch die sich seit An fang der 80er Jahre verstärkende Aktivität besonders der Natur wissenschaftler die Friedensbe wegung qualitativ gestärkt wor den ist. Wesentliche Argumente, welche die Öffentlichkeit in den 80er Jahren gegen die atomare Hochrüstung mobilisiert haben, entstammen den sogenannten ex akten Wissenschaften. Sie sind damit für jeden Menschen, un abhängig von seiner politisch- ideologischen Position, nachprüf bar und nur schwer abzuweisen. Zweitens: die Untersuchungen der Wissenschaftler dazu beige tragen haben, konkrete Kennt nisse über mögliche Folgen eines nuklearen Krieges zu verbreiten. Das führte dazu, daß die seit Hi roshima von einigen Experten be fürchtete Gefahr der Vernich tung der Zivilisation für viele Menschen begreifbar wurde und sich auf dieser Basis eine gegen den Krieg gerichtete öffentliche Meinung entwickeln konnte. Drittens: die zum Beispiel in Studien und auf Kongressen dar gelegten Forschungsergebnisse der Wissenschaftler zunehmend das politische Denken und die po litischen Entwicklungsprozesse beeinflussen. Dabei nehmen auch nichtstaatliche Organisatio nen Einfluß auf die Politik von Staaten und Regierungen und entwickeln ein entsprechendes Selbstbewußtsein. Die vielen seit Anfang der 80er Jahre geführten Diskussionen über die spezifische Verantwor tung der Wissenschaftler dürfen nicht vergessen lassen, daß es schon immer Wissenschaftler ge geben hat, die gegen den Miß brauch der Wissenschaft, für die Nutzung ihrer Ergebnisse zum Wohle de) Menschen eingetreten sind. Aber seit dem 6. August 1945 gab es neue Motive für den Friedenskampf der Wissenschaft ler. Von vielen Einzelpersönlich keiten, von Organisationen — wie der Weltföderation der Wis senschaftler (seit 1946) und der Pugwash-Bewegung (seit 1957) — gingen Aktionen gegen den Miß brauch der Kernenergie, gegen atomare Rüstungen und Kern tests aus. Im Einstein-Russel- Manifest (1955) wurden die auch den Friedenskampf der 80er Jahre bestimmenden Überzeu gungen dargelegt, daß die nu kleare Aufrüstung die Existenz der Menschheit in Frage stellt, daß angesichts dieser Gefahr ein neues politisches Denken not wendig ist und daß eine wichtige Motivatior für ein neues Denken und Handeln der Menschen die aus konkretem Wissen gespeiste Einsicht in die reale Gefährdung der Welt ist. Diese Überzeugungen gewan nen an Aktualität, als sich Ende der 70er Anfang der 80er Jahre eine neue weltpolitische Situa tion ergab Diese veranlaßte verantwor tungsbewußte Wissenschaftler, anhand konkreter Modelle zu un tersuchen, welche Folgen von einem selbst begrenzten Schlag abtausch zu erwarten wären. Die Ergebnisse sind bekannt. Die These vom „nuklearen Winter“, die verschiedenen nachgewiese nen Langzeitfolgen begründeten die Schlußfolgerung, daß die Menschheit in einer nuklearen Auseinandersetzung mit ihrer Vernichtung zu rechnen hat, daß die Erhaltung des Weltfriedens die Bedingung für das Überleben der Menschheit ist. Damit im Zusammenhang wurde zugleich gezeigt,, in welch großem Maße die Hochrüstungs politik die Lösung der anderen globalen Probleme behindert bzw. unmöglich macht. Dr. JÜRGEN ZSCHALICH
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