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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
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6 KULTUR an nehme an, man befinde sich an einem schönen *‘ Frühlingsabend in einer Reich’schen Abendsoiree...“ — dieser Aufforderung konnte un schwer folgen, wer am 4. Mai ins Ausstellungszentrum unserer Universität gekommen war. Für das 4. Kammerkonzert des Mu sikinstrumentenmuseums, dies mal in Verbindung mit der Mu sikbibliothek der Stadt Leipzig, war Anton Schweitzers „Alce- ste“, Oper auf einen Text von Christoph Martin Wieland von 1773 angekündigt worden. Doch daß dies keine „normale“ kon zertante Opernaufführung wer den sollte, konnte bereits ahnen, wer sich beim Kommen von der Atmosphäre gefangen oder sti mulieren ließ — wurde doch durch die vielseitige Ausstellung über Philipp Erasmus Reich schon der Blick nach ganz unter schiedlichen Richtungen gelenkt. Da empfing man neben Informa tionen über Reichs Beziehungen zur Aufklärung, seine verlege rischen Aktivitäten, optische Eindrücke territorialer Anlage Leipzigs, von Freunden Reichs — anhand von Stücken seiner Por- trätsämmlung —, von künstle rischen Handschriften von Zeich nern und Kupferstechern wie Oeser und Geyser, da gab es bi bliophile Werkausgaben wie ge rade von Wieland und nicht zu letzt die „Quelle“ dieses Abends, einen Klavierauszug der „Alce- ste“ von 1774 zu sehen. „in einer Reich'schen Abendsoire" Gedanken zu einem Kammer konzert im Kroch-Haus Und noch ehe ein Ton Musik erklang, konnte man noch weiter und tiefer in den Umkreis all des sen, was mit Schweitzers Werk in Verbindung gebracht werden kann, eindringen. Kustos Rainer Behrends verband mit Worten zu dieser Ausstellung einen klei nen Exkurs in die Mythologie und holte somit das hier anste hende „Thema“ anschaulich heran. Nicht allein auf das Vor führen einer biographischen Vi sitenkarte Schweitzers und einer musikhistorischen '' Plazierung der „Oper“ beschränkte sieh Dr. Hans Grüß. Neben Wissenswer tem über die Gestalt des Kla vierauszuges, Schweitzers Ent wicklungsgang erfuhr man auf recht unterhaltsame Weise, was den Gesichtskreis für die Aufnah me des Werks weiter öffnete — die Reaktion zweier „Großer“ ihres Fachs: Goethe und Mozart. Ihre teilweise beißende Kritik (samt ablesbarer Motivation) am Text Wielands wie an Schweitzers Vertonung wurde mit Goethes „Götter, Helden und Wieland“ so wie Briefauszügen deutlich vor Augen geführt. Für den Einblick in das Werk selbst erwies sich die hier ge wählte Lösung als sehr günstig. Aus der Rezitativ- und Arien folge der insgesamt fünf Akte wurden — nach der Ouvertüre — je ein musikalisch und hand- lungsmäßig prägnantes Beispiel aus jedem Akt gewählt, so daß man alle vier Hauptpersonen, un terschiedliche musikalische Ge staltungsmittel sowie das Finale kennenlernen durfte. Durch das Verlesen von Zwischentexten bzw. zusammenfassenden Hand lungserläuterungen, zum Teil durch Unterlegen instrumentaler Abschnitte quasi melodrama tisch abgehoben, brach der Bo gen der Geschehensentwicklung nicht ab. Der instrumentale Anteil beschränkte sich — wie der Klavierauszug mit seiner durchaus auf „Hausveranstal tungen“ abzielenden Form na helegt — auf die Begleitung eines Hammerklavieres (Gert Loth) so wie eine partiell eingesetzte Vio line (Konstanze Poetzsch). Für die ausgedehnten, häufig sehr ko loraturreichen und exponiert an gelegten Arien standen mit Ute Selbig. Martin Petzold, Günther Schmidt sowie Inge Uibel — sie meisterte den kurzfristig über nommenen, hoch diffizilen Part mit Bravour — gute Sachwalter. Ein solcher Abend, der in je der Beziehung bereicherte und dies in so ausgesprochen vergnüg licher Weise, bleibt immer wie der zu wünschen — wie der schon in Aussicht stehenden nächsten Aufführung der „Al- ceste“ ebensolcher Erfolg und gleiche Resonanz. ALLMUTH BEHRENDT PS: Am 31. Mai um 19 Uhr hält Rainer Behrends im Ausstel lungszentrum Kroch-Haus einen Vortrag über die „Kunst und Kultur in Leipzig in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“! Das Tucholsky-Programm der Seminargruppe 7-02 der Sektion Journalistik fand bei Publikum und Jury großen Zuspruch. Der Lohn - ein erster Platz im Uni-Aus- scheid. Fotos: HFBS (KRANICH) Dem Thema 'Dadaismus’ hatten sich zwei Studenten der Sektion Philosophie angenommen. Suche nach Idealen und Ursachen für Müßiggang Zentrale Werkstatt der politisch-kulturellen Programme im Ernst-Beyer-Haus „Es trug sich zu, daß sich vier tra fen, die waren schon tot, hatten aber eigentlich nie gelebt oder nicht richtig. Sie waren nie geboren wor den, vielmehr geschaffen, und ihr Schöpfer war ein Mensch mit Na men Kurt — Kurt Tucholsky, der Schriftsteller ..." Die Rede ist von Kaspar Hauser, Ignaz Wrobel, Peter Panter und Theobald Tiger, den vier Pseu donymen Tucholskys. Und die Rede ist vom Kulturprogramm der Journalistikstudenten der SG 7-02, und damit auch vom „Zentralen Uni-Aussscheid der politisch kulturellen Programme der Semi nargruppen“ und von einem seiner Preisträger. „... so trug es sich zu, daß sich vier trafen, die waren schon tot... “ — eine reizvolle, wenn auch eigen willige Konstellation. Doch sie er öffnete den Journalisten in spe den Raum, mit Tucholskys Hilfe über Tucholsky selbst zu reflektieren. Auf der Bühne sah das wie folgt aus: Zum einen das Gespräch der vier über sich und ihren geistigen Vater und zum anderen, szenisch eindrucksvoll, eine menschliche Ku lisse, durch deren zeitgemäß geklei dete Darsteller verschiedene Tu cholskytexte gespielt wurden. Be eindruckend dabei, wie so die ge samte- Semiargruppe entsprechend natürlich den unterschiedlichen Ta lenten und Fähigkeiten jedes ein zelnen einbezogen wurde. Dem ta ten auch sprachliche Schwächen kei nen Abbruch. Höhepunkte innerhalb des zwan zigminütigen Programms waren zweifellos der Anfangsmonolog Ignaz Wrobels sowie die abschlie ßende Zeitungsszene, in der es si cher weniger um heutigen Journalis mus ging, als vielfach angenommen. Denn gesucht wurden Ursachen für den Selbstmord Tucholskys, Ursa- chen, die in einer Zeit und ihren Umständen zu finden sind. Erfreulich, daß man den Weg zum thematisch durchgestalteten Pro gramm vielerorts gegangen ist. Er wähnt sei hier besonders die berüh rende und sensible Darstellung der letzten Monate von Hans und So phie Scholl, die Suche nach Sinn und Ziel ihres Lebens durch die Psy chologiestudenten. Nicht unerwähnt seien auch die dadaistischen Ausflüge zweier Phi losophiestudenten. Bei ihnen jedoch sind wie im Vorjahr kritische Ein würfe am Platz. Kein Wort gegen die anzuerkennenden schauspiele rischen Leistungen und die origi nelle Auswahl der Texte. Ganz offensichtlich ruhte aber die ganze Sache erneut auf den Schultern eines einzelnen. Der zweite Akteur verblieb letztlich in einer schmük- kenden Assistenzrolle. Besonders deutlich wurde das für jene, die das Schwitters-Programm im Vorjahr erlebt hatten. Nun mag man einwerfen, warum soll man fünfzehn Leute etwas schlecht ’rüberbringen lassen, was einer oder zwei von ihnen weitaus eindrucksvoller könnten. Durchaus richtig der Gedanke. Jedoch macht es sich hier nötig, nochmals an das Anliegen dieser Ausscheide zu erin nern. Es geht nicht nur um das WAS, sondern ebenso und beson ders um das WIE. Wie gelingt es, sich gemeinsam mit Themen aus einanderzusetzen, Interesse nicht nur bei sowieso Aufgeschlossenen aufzufrischen, sondern auch neu zu wecken. Es geht darum, ein in der Diskussion entstandenes Produkt mit Spaß bühnenreif zu machen. Eine Art Lehrvorstellung diesbe züglich bot bereits erwähntes Tu cholskyprogramm und bot ebenfalls die SG 6-06 der Sektion Journali stik. Mit ihrem Büchner-Stück „Leonce und Lena“ zeigten sie das ausgereifteste Programm. Das Er freulichste und Erstaunlichste dabei — sie gingen über eine bloße Inter pretation des eigentlich melodrama tischen Stücks hinaus. Gelang es ih nen doch, durch parodistische Züge eine eigene Sicht auf die Probleme einzubringen. So wurde wohl auch jedem der Zeitbezug zur Gegenwart deutlich, fand man in Leonces und Lenas Suche nach Idealen und nach Ursachen für Müßiggang oft sich selbst wieder. Schon die Rahmenhandlung, an gesiedelt in der heutigen Zeit, zeigte, daß die 6-06 das Stück inhalt lich voll verarbeitet hatte. „Das Pro gramm zeichnet sich durch klare Ge dankenführung aus“, urteilte Mi chael Hametner — Leiter des Poe tischen Theaters und Mitglied der Jury. „Vielleicht wäre dieses ge dankliche Bett für die spielerische Umsetzung gar nicht mehr notwen dig gewesen.“ Kein Zufall ist es, wenn hier wie bei keinem anderen Vortrag sofort der berühmte Funke zum Publikum übersprang. Dafür sorgten nicht nur die durchgängig guten darstelle rischen Leistungen, sondern ebenso viele Details, die über die Büchner- Vorlage hinausgingen. An der Sektion Tierproduktion.' Veterinärmedizin hatte man sich des brisanten Themas „Umwelt schutz“ angenommen. Die Er wartungen waren dementsprechend groß, wurden jedoch nur be dingt erfüllt. Auch wenn es an dieser Stelle reichlich belehrend klingen mag - pures Aufzählen von Schäden dürfte trotz eini ger guter Ideen zur Umsetzung kaum der richtige Weg zur Bewälti gung solcher Thematik sein. Auf De struktivität läßt sich kaum bauen. Bei diesem Programm scheint es nö tig, die Konzeption und die eigentli che Absicht zu überprüfen. Nach einigen Jahren vornehmer Zurückhaltung griff auch die Sek tion Afrika- und Nahostwissenschaf ten wieder ins Ausscheidungsgesche hen ein. Die angehenden Regional wissenschaftler versuchten sich recht gelungen an einem kenia- tischen Stück. Lohn für sie, wie für die Vertre ter der Psychologen und der Kul tur- und Kunstwissenschaftler — eine Anerkennung der Jury. Platz 1 indessen ging verdient und gleich doppelt an die Sektion Journalistik für „Leonce und Lena“ und für das Tucholsky-Programm. aGa Ein Angebot, mehr über sich und sein Leben zu erfahren „TALGO" — ein Roman von Vassilis Alexakis. Aus dem Neugriechischen von Niki Eideneier Vassilis Alexakis, Jahrgang 1943, ist hierzulande noch unbekannt — nicht so in seiner Heimat Griechen land. die er fünfundzwanzigjährig verließ, und nicht in Frankreich, wo er sich als Journalist, Karikaturist, Erzähler und Filmautor zu behaup ten wußte. Athen — Paris. So groß ist die räumliche Kluft zwischen Eleni und Grigoris, den „Liebenden auf den er sten Blick“. Nach der ersten Begeg nung mit Freunden in einem Athe ner Cafe, stürzt sich Eleni Hals über Kopf in ein Leben zwischen Schreib maschine und Telefon. Nach Jahren sinnleerer Geschäftigkeit spürt sie Befreiung von Depressionen. Hatte sie sich in unsteten Zeiten nach einem Mann wie ihrem Kostas ge sehnt — ruhiger und zuverlässiger Bankangestellter — so erfuhr sie bald die lähmende Wirkung des gleichlaufenden Alltags. Das Beson dere — im Grunde sehnte sie es her bei wie so viele andere auch. War tend. Grigoris fällt auf — durch seine Hilflosigkeit den griechischen Landsleuten gegenüber, die so gar nicht zum erfolgreichen Wirtschafts experten mit akzentfreiem Franzö sisch passen will. Eleni, durch ihn neugierig ge macht aufs eigene Innere, spürt die Unsicherheit des Fremdgeworde nen, erfährt aber auch, wie weit sie sich selbst von Menschen entfernt, die dem Leben jeden tieferen Sinn absprechen. Die sich an der Ober fläche eingerichtet haben. Ihr Liebesbegriff ist maßlos; wie wenig schert sie sich um die Pläne Grigoris’. Diesen Mann will sie ganz... Sie lebt, als sich beide in Barce lona begegnen, der gesteigerten Lust am Körper. Begierde bis zum Platzen. Ausschöpfen der Liebesfä higkeit. Ihre Ansprüche überfor dern die abgegriffenen Vorstellun gen von einem „Verhältnis“. Kaum hält die Sprache das fest. Revision des bisherigen Lebens und zugleich Ringen ums Ernstgenommenwer den. Ohne sich dessen bewußt zu zverden, verlangt sie dieser Liebe ab, die erahnten Defizite im Lebens plan zu kompensieren. Einholen, be vor es zu spät ist. Die Liebenden sind für Augen blicke bereit, in die Haut des ande ren zu kriechen. Kaum drin, birst die brüchige Schale und die Liebe wird klein unter den tausend Rück sichten auf all das, was die Gewohn heit erhält. ! Der gleiche Expreßzug TALGO, in dem Eleni der Begegnung mit Gri goris entgegenfieberte, führt sie weg aus Barcelona. „Freundin“ wird sie Grigoris wenig später in einem Brief nennen ... Als er die Kindheitsbilder widerbeleben wollte, war er da zu weit gegan gen ... oder an die Falsche geraten? Er wird diese Liebe rasch verges sen (müssen). Den Neuanfang — wer wagt ihn schon: mit sechsunddrei ßig, verheiratet, zwei Kinder ... Grigoris Zerrissenheit bleibt eine behauptete. Eleni war sie nicht Grund genug, ihre Liebe danach zu rechtzustutzen. Auf ihrer Ich-Suche wird sie sich selbst begegnen als dem „Spiegel, der dauernd etwas widerspiegelt, der aber selbst kein Spiegelbild besitzt.“ Alexakis läßt in der Form des un vollendeten Tagebuchs Eleni Fra gen nach dem sinnvollen Maß für das miteinander-leben stellen. Ihre Kraft und zugleich ihr Unvermögen, dem Alltag der vorschnellen Lösun gen zu widerstehen, entzieht sich nicht dem Verständnis des Lesers. Dialoge und harte Zeitschnitte bre chen die subjektive Erzählhaltung auf und erzeugen sowohl innere Spannung als auch Lockerheit, die sich auf Ironie und Alltagssprache stützen kann. Zweifelsohne will Alexakis gele sen werden. Die Mittel, die er dazu ausgewählt hat, lassen mitunter Zweifel auf kommen, wie ernsthaft er es mit den Gefühlen seiner Figu ren meint. Wie er aber selbst den Klischees Neues abgewinnt, zeugt dann schon für seine Aufrichtigkeit. „TALCO“ ist Alexakis’ Angebot,, mehr über sich selbst zu erfahren. Es ist an viele gexichtet. FRANK-THOMAS SUPPE 20.Mai 1988 UZ/20 Die IG „Natur und Umwelt“ des Kulturbundes besteht an der Karl-Marx-Universität seit 1985. In den letzten Jahren hat sich ihre Mitgliederzahl beständig er höht und ein aktiver Kern von Mitstreitern bildet sich. Wir tref fen uns wöchentlich montags um 16.30 Uhr im Klubraum 4 in der Straße des 18. Oktober 33. Hier beraten wir anstehende Aufga ben und diskutieren Ideen und Vorschläge. Als besonders wichtig erach ten wir die Informierung der Be völkerung. Nach einer soziolo gischen Untersuchung im Stadt gebiet Grünau, an der sich Mit Bedürfnis nach grüner Umwelt nutzbar machen Die Arbeit der IG Natur und Umwelt unserer Universität ‘arte fahr Im Ti (UZ) kkreti 9 Zei glieder unserer Gruppen beteilig ten, stellte Frau Prof. KAHL fest: Informiertheit erhöht das Umweltbewußtsein. Die Möglich keiten der Universität wollen wir dazu nutzen. Die durch unsere Interessen gemeinschaft in verschieden gro ßem Rahmen durchgeführten In- formations- und Diskussionsver anstaltungen sollen helfen, Ant worten auf die brennenden Fra gen zur Umweltproblematik zu finden. Besonders angesprochen waren Studenten, Mitarbeiter und Bürger durch das Thema „Leipziger Luft — Probleme und Lösungen“: rund 200 Interes sierte.hörten im Januar den Vor trägen der Referenten von der Bauakademie Berlin und dem VEB Rohrleitungsbau Delitzsch zu TEBOS-D, einem neuen Ver fahren zur Rauchgasbehandlung, zu und diskutierten. Veranstal tungen. zur Umweltschutzgesetz gebung, zu Fragen der Stadtbe grünung und zur Einbeziehung der Umweltproblematik in der bildenden Kunst schlossen sich an. Dazu wurde von uns eine the matische Ausstellung in der Mo- ritzbastei organisiert. Am 31. Mai werden Vertreter des Hau ses der Sowjetischen Wissen schaft und Kultur Berlin über „Die Politik der Sowjetunion auf dem Gebiet des Umweltschut zes“ informieren (17 Uhr, Hör saal 14 im Hörsaalgebäude der KMU). Doch Diskussionen sind nicht genug. Wichtig ist es, Ansatz punkte für eine praktische Ar beit zu finden. So ermöglichte Sles • Ge ingss ndis Adung Universität für verlorenge8- Be genes Grün auf Grund neuer.U 66 versitätseinrichtungen, würo" u «Mo 3teiv ? Di e die “wahl r z >en Uber ^tete *ek, tstan “stun Send J neu ensit Autzt Sauf en B Starkbäumen im Johannistal "', der Liebigstraße. Dort soll e zentrale Speisenversorgung 0 Bereiches Medizin der KMU „ Feisp: Btteiv Shres 3 Ve ‘agen blitik Sde Nigke *0: BHil ‘ veno: ' Andeu ’ ttscha 1 Hivers chte und Landschaftsgestaltung ’ 18. Mai einen Pflegevertrag 8 wir uns gern beteiligen. Lebendes Grün zu schaffen." eine lohnende Aufgabe. - Doch erschöpfen sich damit, rade an unserer UniversiD noch nicht die Möglichkeiten, was für die Umwelt zu tun. P, ser Ziel ist es, das vielseitige w, sen an der Universität zu nu"he und Aufgaben zu finden, die C enge Zusammenarbeit von H0 Schullehrern, Mitarbeitern 11 Studenten erfordern. GRIT STROHNO IG Natur und Umwelt (KM richtet werden. An dem V pflanzen der Bäume, wie ada an den Ersatzpflanzungen 05 TTnirrerci±ä+ fiir xorTArenega. schließen. Interessant sind aq Rn85S Vorhaben wie das Umsetzen V ei V die Unterstützung durch das Gan tenamt der Stadt die Anpflan zung von 120 Kastanien, PapPSge und Mehlbeeren in der Str des 18. Oktober: Unsere Ankünay ■ gung in der LVZ brachte den » em folg einer gemeinsamen Akt von Bürgern, Schülern und 1 Mitgliedern. Die große Resonag bei den Menschen zeigte ihr 8 dürfnis nach einer grünen V 5 weit. Aber Neuanpflanzungen a Drde fordern Pflege. Deshalb Wo! r N die anliegende Dimitroff-Edie und* unsere Interessengemen schäft mit dem VEB Gart 6 ’ Konzert des Uni-Chores am 2.6, Im November vergangenen Jahres war der Universitätschor mit Carl -Ek „Carmina burana" zu erleben. Foto: UZ/Archiv (MÜ- Von H. Schütz bis B. Britten - Musik aus vier Jahrhunderte 11 M Uns “rpr Oro 9SE Gol; tän Hine Zidai ? G Bbus Shen pha ? K< Ns in ? c hte 3 A ' Mo 19 afril i st eiter it Ren ihre S- "Age abe 3 in Wolfgang Unger dirigiert „Kostbarkeiten der Chormusik' Kostbarkeiten der Chormusik stellt der Leipziger Universitäts chor unter seinem Dirigenten Wolfgang Unger am Donnerstag, dem 2. Juni, 18 Uhr in der Leip ziger Nikolaikirche vor. Das Konzertprogramm bein haltet interessante Chorwerke aus vier Jahrhunderten, die ebenso, wie die „Standard werke“ der Chorsinfonik mehr und. mehr ein großes Publikum finden. Mit der nachdrücklichen Pflege der A-cappella-Literatur der Vergangenheit und des Ge genwartsschaffens belebt der Klangkörper — neben der regelmä ßigen Interpretation der orato- rischen Werke Johann Sebastian Bachs — Traditionen, die seit der Gründung des Chores mit sei nem Namen eng verbunden sind. Im Konzert erklingen Motet ten und Psalmvertonungen von Heinrich Schütz, dem „Vater der deutschen Musik“ (Ausschnitte aus der „Geistlichen Chormusik 1648“ und den „Psalmen Davids“ 1619), Johann Sebastian Bachs große Motette für achtstimmigen Doppelchor „Singet dem He ein neues Lied“ (1726/27). e4 Graduale „Christus factus ger pro nobis“ Anton Bruckners.'f ches 1884 entstand, sowie C i werke unseres Jahrhundert 5 i0 der Vertonung von Benjayir Britten („A Hymn to' the deo‘ gin“) und dem „Exultate Sse des französischen Komponl Francis Poulenc. Gert Loth ist der Organist d Abends, der das Programmac Universitätschores mü 30 Präludium und Fuge G (BWV 541) und Jehan o‘ „Le Jardin suspendu“ hängenden Gärten) bereicherj Das Konzert wird am 3 ‘i im Rahmen der diesjährigenje ternationalen Händelfeste. der Deutschen Demokrati6o Republik in Halle wiederj Eintrittskarten für den 2 Uo" können ab sofort in der.Ea abteilung Kultur der Karl).5 Universität, Ernst-Schnells M"‘ 6 (Tel. 7 96 04 09), in der 00 sikalienhandlung Oelsner y bei Leipzig-Information 6 ben werden.
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