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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 36, 10.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 41, 11.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
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Band 1988
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Ein- DAS NEUE AN DER ,21.' Der alljährlich und nun schon zum 21. Mal ausgeschriebenen Leistungsschau der Studenten, jungen Wissenschaftler, Ange stellten, Schwestern und Lehr linge ist ein hohes Maß an Nor- nialität kaum abzusprechen. Sie gehört zum Universitätsalltag uiie Vorlesung und Seminar, wie Betriebspraktikum oder gar der „rollende Studenteneinsatz“. Doch die Universitätsleistungs schau ist auch etwas Besonderes, nacht sie doch — schlaglichtartig - wichtige Tendenzen in der Wis senschaftspolitik an unserer Uni versität deutlich. Die gerade beendete 21. weckte durch quali tativ bedeutsame Neuerungen be sonderes Interesse. Mit der erstmalig erfolgten Li mitierung der Anzahl der Aus- stellungsexpondte auf insgesamt 95 durch die gemeinsam aus Ver tretern der staatlichen Leitung, der FDJ-Kreisleitung und des Kreisvorstandes der Gewerkt schäft Wissenschaft gebildeten Ausstellungsleitung wurde das Ziel verfolgt, deutlicher echte Spitzenleistungen in der selbstän dig-wissenschaftlichen Arbeit der Studenten und Nachwuchswis senschaftler bzw. der MMM- Arbeit hervorzuheben und zu för dern. Damit erfuhr unter ande rem der wissenschaftliche Stu dentenwettstreit an den Sektio nen und Einrichtungen eine deut liche Aufwertung, die Verantwor tung der staatlichen und FDJ- Leitungen für die Vorbereitung und Auswahl „ihres“ Ex ponates, für „ihren“ Leistungs nachweis erhöhte sich spürbar. Bereits seit Jahren gute Erfah rungen gibt es dabei an der Sek tion Tierproduktion/Veterinär- medizin. Auf der unmittelbar vor Beginn der ULS durchgeführ ten 'Sektionsleistungsschau er folgte die Auswahl der Exponate vergeben von So vor aus Forschungslinien orientiert, wurden 6S der auf der ULS gestellten Arbeiten direkt den Forschungsplänen der richtungen abgeleitet, auch den 20 vorgestellten Arbt mulierungsprämien wurden. auf der Grundlage einer breiten, sektionsoffenen Diskussion der Ergebnisse der studentischen For schung des vergangenen Jahres. Ähnliche gute Ansätze gibt es im Bereich Medizin. Diese neue Aus wahlform hat auch zur Folge, daß neben den traditionellen Preisen des Rektors und der FD J-Kreisleitung erstmalig an alle Teilnehmer der ULS Sti der jungen Arbeiter, Angestell ten und Schwestern sind sieben Resultate aktiver Mitwirkung an der Erfüllung der Forschungs pläne. Besonders gefördert werden solche Arbeiten, die in unmittel In zunehmendem Maße sind die Auswahlkriterien an den Schwerpunkten der das Profil der Universität bestimmenden barer Kooperation mit Pra xispartnern entstanden. Sie sind deshalb so bedeutsam, weil da mit Studenten frühzeitig an pra xisrelevante Probleme herange führt werden können. Bei deren gemeinsamer Lösung bilden sich auch für künftige Hochschulab solventen so bedeutsame Per sönlichkeitseigenschaften wie Problembewußtsein, Ausdauer, Kollektivgeist und Kreativität heraus. Die Zusammenarbeit mit den Praxispartnern wird somit zu einem unmittelbaren Bestandteil des. Erziehungs- und Ausbil dungsprozesses. In diesem Jahr konnten ins-. gesamt 28 in Kooperation mit Be trieben und Kombinaten der In dustrie und Landwirtschaft erar beitete Exponate ausgestellt wer den. Darunter solche Spitzenlei stungen, wie die mit einem Preis des Rektors ausgezeichnete „Aromatisierung von Ethan“. Im Ergebnis dieses von Nachwuchs wissenschaftlern der Sektion Che mie gemeinsam mit dem Chemie anlagenbaukombinat Leipzig Grimma bearbeiteten Staatsplan themas konnten z. B. drei Pa tentanmeldungen erfolgen. Uwe Mroczek, wissenschaftlicher As sistent an der Sektion Chemie, absolvierte damit erfolgreich einen wichtigen Schritt in seiner fachlichen Qualifizierung und verteidigte inzwischen seine Dis sertation A zu diesem Thema. Ebenfalls neu und noch im Sinne eines Experiments geplant war eine Software-Messe als gleichberechtigter Bestandteil der ULS. An fünf Tagen wurde — nach Anwendungsbereichen — selbsterarbeitete Software zur Lösung unterschiedlicher Aufga ben in der Forschung, Lehre, me dizinischen Betreuung und Ver waltung von Studenten und Nachwuchswissenschaftlern vor gestellt und der Erfahrungsaus tausch dazu geführt. Der große Ansturm mit Exponaten, die starke Beteiligung vieler Sektio nen und des ORZ machten die ge wachsene Bedeutung der In formatik nicht nur im mathema tisch-naturwissenschaftlichen Be reich deutlich. Somit läßt sich be reits jetzt sagen, daß diese Form der Software-Messe die Zukunft der Universitätsleistungsschau mitprägen wird. Eine weitere notwendige Ent wicklungstendenz für die ULS: Verstärkt werden Arbeiten mit interdisziplinärem Charakter ge fördert. Mit . der Bildung inter disziplinärer Jugendforscherkol lektive und der Arbeit an inter disziplinären Jugendobjekten — orientiert am Beispiel des Kreis jugendobjektes Informatik — können Voraussetzungen geschaf fen werden, um die wenigen gu ten Beispiele zu vervielfachen und dabei die vorhandenen Mög lichkeiten der Universität besser zu nutzen. Ausgangsüberlegung ist auch hier, daß die Fähigkei ten zur interdisziplinären Arbeit bereits mit und in der studen tischen Forschung entwickelt werden müssen. THOMAS FÜLLING/PETER STRAUCH Prüfender Blick von Dr. Almut Mokuch. Den Ton darf heute Susanne (Mitte) ^ben. m Takt des Zähneputzliedes „geht’s ans Zähneputzen. Kommt, kommt "‘echts unten geht es los, rechts unten putzen". Zahn um Zahn... ... bedarf einer gründlichen, re gelmäßigen Pflege. Nur diese bietet die Gewähr für die Erhaltung eines intakten Gebisses bis ins Alter hin ein. End beginnen kann inan damit nicht früh genug. Dr. Almut Makuch-gibt im fol genden einige Tips zur Gesunderhal tung der Zähne, macht mit neuen Richtungen in der Gesundheitserzie hung der Kinder vertraut und in formiert über aktuelle Forschungs ergebnisse auf dem Gebiet der Kin derstomatologie. „Das mit dem Zähneputzen kriegen wir schon in den Griff", versichert Rene überzeugend. Martin, ganz verwundert: „Was will denn diese Tante mit dem großen Fo toapparat hier?" Gar nicht so einfach, richtiges. Zähne putzen. Schwester Monika gibt gern Hilfestellung. Fotos: HFBS (Gabel) BQoride« — seit einigen Jahren RArt Zauberwort in der Zahn- ?jzin, besonders in der Kinder- atologie. Berechtigt? Berechtigt insofern, als daß wir r den Einsatz der Fluoride in Zahnmedizin immer dort viel er- haben, wo wir Fluoride ge- c Und kontrolliert bei umschrie- Ben Bevölkerungsgruppen ein- Rn konnten. Die Kariesreduktion J aber mit 50 Prozent ihre Gren- I Erreicht. So haben wir zum Bei- 8 die von der Weltgesundheits- Bnisation angestrebten 50 Pro- ? Primär gesunder Gebisse bei Bdern im Einschulungsalter noch Vt aufzuweisen. müssen deshalb bei unseren Än Patienten noch größeren uß darauf nehmen, daß sie ak- w3h der Erhaltung und Stabilisie- 38 ihrer eigenen Gesundheit mit- seten. Dafür ist es notwendig, , Wege zu beschreiten, die über ^.bisherigen gesundheitserziehe- qen Maßnahmen hinausgehen. , Wir doch im Prinzip immer bei Wissensvermittlung, stehen- eben, haben kaum Verhalten di- s beeinflußt. Zu wenig fanden al- 1 und persönlichkeitsspezifische enderheiten bisher Berücksich- 8g. %e bildeten aus diesem Grund V»logische Aspekte der vorbeu- B8n kinderstomatologischen Be- S,7g einen Schwerpunkt auf der sich durchgeführten Jahres- 68 der Gesellschaft für Kinder- rgtologie der DDR ... s r versuchen, in Zusammenar- eemit der Sektion Psychologie un- k Universität Erkenntnisse der Va Und Entwicklungspsychologie ■; e der Persönlichkeitspsycholo- d dem Gebiet der Gesundheits- BE"ung und Gesundheitsförde- u speziell bei Vorschulkindern 5t zen. Als Partner für diese an- ssedte medizin-psychologische Uth ng ist hier die Forschungs- sDe um Prof. Harry Schrödel’ zu i ”■ % schon oft gestellte und doch ‘Eecoft genug zu stellende Frage: 36he Tips können Sie Eltern zur Sanderhaltung der Zähne ihrer er geben? V entsprechendes Ernährungs- W te n, was besonders die Ein- 3enkung des Süßigkeitskonsums Frließt, ist genauso wichtig wie 1 vahtige Zahn- und Mundpflege. Se6rbindung mit den Hauptmahl- S kann Süßes zu sich genom- SnWerden, wenn anschließendes "enfputzen gewährleistet ist. Zwi- 92 den Mahlzeiten sollten keine öneiten - hierzu gehören auch Beade und gesüßte Getränke — FNn werden, da die Bakterien “ruundhöhle diese in gefährliche 11 umarbeiten, die dann die Fluoride allein bringen den „beliebten" Zahnarzt-Bohrer nicht zum Verstummen UZ-interview mit Dr. Almut Makuch von der Poliklinik für Orthopädische Stomatologie und Kinderstomatologie unserer Universität Zähne entmineralisieren. In einem großen Teil der Kinder einrichtungen wird auf ein solches Ernährungsverhalten bereits streng geachtet: Dem gemeinsamen Ver zehr des Geburtstagskuchens schließt sich das gemeinsame Zäh neputzen an. Diese Bemühungen der Vorschulpädagogen müssen aber unbedingt im Elternhaus be kräftigt und fortgesetzt werden. Zahnpflege — in welchem Alter sollte damit begonnen werden? Im Alter von etwa anderthalb Jah ren brechen bei den Kindern die er sten Backenzähne durch. Jetzt sollte man beginnen, sie mit dem Zäh neputzen vertraut zu machen. In der ältesten Gruppe der Kinder krippe wird dann mit dem Erlernen der richtigen Griff- und der sy stematischen Putztechnik angefan gen. Die Kinder müssen erkennen, daß sie überall im Mund Zähne ha ben, die geputzt werden müssen — und nicht nur eine „Schokoladen seite “. Im Verlauf der Vorschulzeit wird die Putztechnik ständig im Umfang und Schwierigkeitsgrad erweitert. Nach vier Jahren müßte das Kind dann eigentlich eine ausreichend effektive Zahnputztechnik beherr schen. Um dies aber gewährleisten zu können, fehlen uns diesbezüglich ausgebildete Vorschulpädagogen, die allerdings nur in enger Zusam- menarbeit mit dem betreuenden Kinderstomatologen und der Fach schwester für Zahn- und Mundhy giene diese Aufgabe bewältigen kön nen. Ein motorisches Entwicklungs programm zur Zahn- und Mund pflege, das die psychischen Voraus setzungen der Vorschulkinder jeder Altersstufe berücksichtigt, wurde hierzu erarbeitet. Voraussichtlich wird Ende dieses Jahres zu diesem Thema eine von mir verfaßte Pu blikation erscheinen und damit einen Beitrag zur einheitlichen Normvorgabe für alle am Erzie hungsprozeß beteiligten Personen darstellen. Sie sprechen immer von der richti gen Putztechnik. Was ist darunter im einzelnen zu verstehen? Nun, vom Krippenkind erwarten wir das Säubern der Kauflächen mit der Horizontaltechnik, denn dort entstehen auch zuerst die „Lö cher“. Erst wenn die Feinmotorik weiter entwickelt ist, und die Kin der in der Lage sind, absichtlich Kreise zeichnerisch darzustellen, können sie die Rotationstechnik auf den Außenflächen der Zähne an wenden — etwa im Alter von dreieinhalb Jahren. In der ältesten Kindergarten gruppe ist es bei kontinuierlicher Vorarbeit möglich, auch die Innen flächen der Zähne mit in das Reini gungsprogramm einzubeziehen. Hier wird die sogenannte Rot-Weiß- Technik angewandt. Darunter ist das Putzen vom Zahnfleisch in Rich tung Zahnkrone zu verstehen. Dabei kommt es gleichzeitig — wie auch bei der Rotationstechnik — zu einer Massage des Zahnfleisches. Aus eigener Erfahrung heraus kann ich sagen, daß Kinder nicht immer mit Begeisterung ans Zähneputzen gehen. Und mit wissenschaftlichen Erklärungen kann man bei ihnen noch recht wenig erreichen ... Die Entwicklung der Motorik ist nur eine Voraussetzung für richtige Zahnpflege, eine entsprechende Mo tivation der Kleinen die andere, nicht weniger wichtige. In Zusam menarbeit mit der bereits genann ten Sektion Psychologie versuchen wir unter Ausnutzung der Potenzen des Spiels, der Freude am Spiel Mo tive zur Gesunderhaltung der Zähne aufzubauen und versprechen uns da von größere Erfolge als zum Bei spiel über Belehrungen. Seit zweieinhalb Jahren testen wir in verschiedenen Leipziger Kindergär ten Spielprogramme, die die Kinder vor allem -mit den Ursachen und den Verhütungsmöglichkeiten von Zahnerkrankungen vertraut ma chen. Dabei geht es uns nicht nur um die Vermittlung von Sachwis sen, sondern auch um das Verstehen einfacher Zusammenhänge. Im Rahmen der Beschäftigung in den Kindergärten setzen wir Spiel verfahren ein, die inhaltlich unse rem Anliegen entsprechend abge wandelt werden. Auf unserem Pro gramm stehen beispielsweise die be liebten Fehlergeschichten für die Kinder der mittleren Gruppe, um Wissen zu aktivieren. Spaß machen den Mädchen und Jungen auch kleine Wettspiele, zum Beispiel zum Thema: Welche Lebensmittel erhal ten den Zahn gesund, welche kön nen ihn krank machen? Nicht zu vergessen sei das Puppentheater mit beliebten Figuren aus dem Kinder fernsehen, wie den naschhaften Mischka. Aber auch der Einsatz eines Zahnputzliedes, das die Kin der während des Zähneputzens zeit lich und inhaltlich steuert.— eigens zu diesem Zwecke von dem Leipziger Komponisten Manfred Hollmann komponiert — dient dem Aufbau positiver Gefühle in Sachen Zahngesundheit. Ist es wirklich nötig, sich schon so um das Milchgebiß zu sorgen? Es wird doch ohnehin durch das blei bende Gebiß ersetzt. Nun, das Milchgebiß braucht das Kind, um richtig essen zu können und beim Erlernen des Sprechens. Es ist der „Platzhalter“ für das bleibende Gebiß. Wenn vorzeitig Zähne entfernt werden müssen, so ist das für die nachwachsenden nicht günstig, sie können schief durchbrechen. Ein intaktes Milch gebiß ist allerdings nicht zuletzt auch eine Frage der Ästhetik. Außerdem: Wer möchte, daß sein Kind Zahnschmerzen hat? Auch die sich dann anschließende Konsulta tion beim Zahnarzt hat Grenzen im Beliebtheitsgrad. Mein zweijähriger Sohn putzt sich nicht die Zähne, er „macht Putz". Nun ist „Putzi“ die einzige im Han del erhältliche Kinderzahnpaste. Ist sie optimal? Nein, wir halten Putzi. deshalb nicht für optimal und empfehlen sie auch nicht, weil wir damit dem na türlichen Bedürfnis nach Süßem noch Vorschub leisten würden. Etwa ab dem Alter von viereinhalb Jahren ist es günstig, fluoridhaltige Zahnpasten — Silca F oder fluor time — anzuwenden. Bis dahin reicht lauwarmes Wasser, dazu eine mittelharte Kinderzahnbürste. Da die im Handel angebotenen Bürsten sich wenig für die kindliche Hand eignen, wurden — in Zusammenar beit mit der Industrie — durch mich Vorarbeiten für eine verbesserte Formgebung geleistet. Wir hoffen, daß diese in absehbarer Zeit prak tischen Niederschlag finden. In den Kindergärten werden die Zähne zusätzlich einmal wöchent lich mit Elmex-Gelee gepflegt. Das ist ein — in Ablösung begriffenes — fluoridhaltiges Lizenzpräparat. Zur Zeit erfolgt die Umstellung auf „Lawe-Fluor", ein Präparat, das un ter Leitung von Prof. Alfred Treide entwickelt wurde und bereits vom Leipziger Arzneimittelwerk • her gestellt wird. Damit wären wir wieder beim Thema „Fluoride“ angelangt. Wer den diese auch in den Kinderkrip pen verabreicht? In vielen Kinderkrippen wird die Fluoridzufuhr über „Fluoretten" vorgenommen. Tabletten, die vor al lem für Kleinkinder wichtig sind, aa diese noch nicht ausreichend in der Lage sind, Fluorlösungen bzw.- pasten und Gele auszuspülen bzw. auszuspucken. Die Nützlichkeit der regelmäßig eingenommenen Fluo rid-Tabletten kann als sehr hoch eingeschätzt werden. Alle Eltern können sich Fluoretten auch nach der Krippenzeit vom betreuenden Kinderstomatologen verschreiben Jassen. Sinnvoll ist es, diese Form der endogenen Fluoridgabe mit einer exogenen — Zahnpaste, Flun- rid-Gel, Fluorid-Lack — zu kombi nieren, um ein ständiges Fluoridan gebot für die sich in verschieden sten Entwicklungsstadien befindli chen Zähne zu gewährleisten. Wie kam man gerade auf das Fluor? Hierzu gehen die Erkenntnisse auf das Experiment „Natur“ zu rück. In Verbindung mit einem er höhten Fluoridgehalt im Trinkwas ser zeigte sich eine Verringerung der Karieshäufigkeit im Vergleich zu anderen Regionen. Diese Feststel lung wurde zunächst zu Beginn un seres Jahrhunderts in Nordamerika gemacht, fand dann später Bestäti gung in Europa im Gebiet von Berg gießhübel. Aus diesem Zusammen hang heraus wurde dann nach vor- ausgegangren wissenschaftlichen Untersuchungen die optimale Fluo riddosis mit 1 mg/1 Trinkwasser fest gelegt. In der DDR können wir auf fast 30jährige Erfahrungen mit der Trinkwasserfluoridierung zurück blicken; seit 1959 läuft in Karl- Marx-Stadt eine derartige Trink wasserfluoridierungsanlage. Vor aussetzung für diese effektive Prä ventivmaßnahme ist allerdings eine zentrale Trinkwasserversorgung, so daß bei einem Teil der Bevölkerung eben auch andere Fluoridierungs maßnahmen genutzt werden müs sen. Wie wir hörten, wird an Ihren Kli nik intensiv an der Entwicklung eines neuen Fluor-Präparates ge arbeitet ... Die klinische Testung des Fluo rid-Lackes unter Leitung von Prof. Dr. sc. med. Alfred Treide läuft in diesem Jahr an. In den nächsten Jahren ist mit der Produktionsauf nahme zu rechnen. Dadurch wird dann ein Importpräparat abgelöst, das nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und zur Zeit nur bei Risikogruppen — wie Kin dern mit kieferorthopädischen Gerä ten oder besonders kariesanfälligen Patienten — angewandt wird. Wenn wir das Präparat in ausrei chender Form aus eigener Produk tion zur Verfügung haben, besteht die Möglichkeit, es zur kollektiven präventiven Betreuung für alle Schulkinder einzusetzen. Fluorid- Lack muß. um optimal wirken zu können, dreimal jährlich appliziert werden und bietet so die Gewähr einer ziemlich unkomplizierten und kontinuierlichen Fluoridierung über die gesamte Zeit der Gebißentwick- lung hinweg. Nun sind auch eventuelle schädli che Nebenwirkungen der Fluoride im Gespräch. Ist da „etwas dran“? Fluor ist ein essentielles Spuren element. Für alle Mineralisations vorgänge im Körper ist seine Anwe senheit erforderlich. In den Berei chen, in denen wir in der präventi ven Kinderstomatologie arbeiten, sind Überdosierungen mit den uns zur Verfügung stehenden Präpara ten bei Beachtung der entsprechen den Empfehlungen in keiner Weise zu erwarten. Ernsthafte Schäden durch Fluo ride können nur durch maßlose Überdosierung hervorgerufen wer den. In Lebensgefahr kommt ein Kind, wenn es zum Beispiel sieben Tuben Zahnpasta oder mehrere Ta blettengläschen Fluoretten ausißt., Dr. Makuch, wir danken für Ihre Ausführungen. (Das Gespräch führte CORNELIA FÜLLING)
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