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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1988
-
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- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
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- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
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8 KULTUR Von A wie „Angola“ bis Z wie '„Zypern“ kann man jetzt das „Alphabet“ der Mitwirkenden des Ensembles „Solidarität“ buchstabieren: B wie „Bolivien“, C wie „Chile“, D wie „DDR“... und etwas später, selbst verständlich, S wie „ANC Süd afrika“, T wie „Tansania“, U wie „UdSSR“, V wie „Viet nam“... Freilich, einige „Buch staben“ fehlen in diesem „Al phabet“: denn „nur“ aus 20 Län dern kommen die Freunde des Ensembles, die am nächsten Don nerstag, dem 19. Mai, im „Haus der heiteren Muse“ — sozusagen als vorweggenommenen Pfingst gruß — unter dem Motto „Das Friedensfest“ ihr traditionelles Großes Konzert gestalten wer den; aber daß da z. B. das Q und das Y fehlen, das wird kaum einer der Zuschauer bemerken oder gar vermissen. Denn so reich und farbenfroh wie in die sem Jahr war die Palette der Darbietungen wohl noch nie in der nunmehr fast 18jährigen Ge schichte des Ensembles. Das hat seine guten Gründe. Zu 1 den langjährig bewährten Gruppen, den „Säulen“ des En sembles („Alerce“, Bulgarien, Am 19. Mai im „Haus der heiteren Muse" — Friedensfest — Großes Konzert 1988 des Ensembles „Solidarität" Griechenland, Nikaragua, „Po- lonez", ANC von Südafrika, „Ka- linuschka“ UdSSR und anderen — einige von ihnen, z. B. die Chi lenen, die Griechen, die Freunde aus der Sowjetunion sind ja be reits von Anfang an dabei, gehö ren zu den Mitbegründern) sind nun neue engagierte Kollektive aus mehreren Ländern gekom men: Angola, Mongolische Volks republik, Indo-Pakistan. Auch die Gruppe der Freunde aus Palä stina stellt sich in neuer Beset zung vor. Die „Neuen“ haben sich mit Enthusiasmus und mit großem Fleiß in kürzester Zeit voll in das Ensemblekollektiv integriert, im Frühjahrsproben lager beeindruckende Proben ih res künstlerischen Wollens und Könnens gegeben. Am 19. Mai werden sie beides nun öffentlich im Konzert des Ensembles unter Beweis stellen. Friedensfest — Ist dieses Motto berechtigt in unseren Ta gen? Verträgt es sich mit der Realität des rassistischen Terrors in Südafrika, mit der israe lischen Okkupation Palästinas, der Unterdrückungspolitik Pino chets ...? Ja, es verträgt sich mit dieser Realität. Denn dieses „Friedensfest“ des Ensembles wird eine Vorwegnahme, eine Phantasie auf einen noch zu er kämpfenden Tag sein, der durch den Traum und durch die Tat al ler Friedenswilligen, Freiheits liebenden errungen werden wird. Das Programm will versu chen, diesen Spannungsbogen auszufüllen, die Widersprüche zwischen Gegenwart, Wirklich keit und dem Ideal — und die Ur sachen für diese Widersprüche — zu benennen, deutlich zu ma chen, und zugleich Zuversicht und Kraft zu vermitteln, die Un vermeidbarkeit des Triumphes der Vernunft und der Vernünfti gen erlebbar werden zu lassen. H. T Mitglieder der Gruppe ANC bei ei nem ihrer Auftritte. Foto: UZ-Archiv (GÖRNE) Czechowski zu Gast Eine Lesung mit dem Schrift steller Heinz Czechowski findet am Dienstag, dem 17. Mai, um 19.30 Uhr in der Universitäts bibliothek, Beethovenstraße 6, statt. Bekannte Gäste sorgten für fundierten Gesprächsstoff Kulturbund-Abend zu Tschingis Aitmatows neuestem Roman „Die Richtstatt“ Bücher im Gespräch: „Die Richt statt“ — diese Ankündigung allein sorgte am letzten April-Mittwoch für einen übervollen Hörsaal 20 zu abendlicher Stunde. Der Beweis war erbracht, daß dieses Buch, der im Vorjahr bei uns erschienene jüngste Roman von Tschingis Ait matow, tatsächlich im Gespräch vie ler ist. Und daß es freilich ein über aus diskutables Buch ist, dafür wurde der Beweis nicht zuletzt an diesem Abend angetreten. Neben der Romanvorlage sorgten bekannte Gäste für fundierten Ge sprächsstoff dieser von Prof. Ilse Seehase initiierten Veranstaltungs reihe. Die Literaturwissenschaftle rin — und Aitmatow-Expertin — Dr. Adelheid Latchinian stellte den 192' geborenen kirgisischen Autor vor. indem -sie einen weiten Bogen vom Früh werk „Djamila“ über andere wesentliche und auch bei uns be kannte Bücher bis hin zum zentra len Thema „Richtstatt“ spannte. Sie wies nach, daß Aitmatow frühzeitig Fragen menschlichen Seins auch in der Auseinandersetzung mit der Ge sellschaft nachging, daß er durch den Einsatz universaler Symbo’ des Lebens und der Mythen zu den Urgründen der menschlichen Ser vorzudringen suchte. Seiner ethisch-philosophischen Orientie- rung folgend, reflektierte der Schriftsteller über Erscheinungen des Mankurtismus, drückte die Ge fährdung des Lebens mit künstle rischen Mitteln aus. Was sich aber früher an Einzelerscheinungen ma nifestierte, wird spätestens seit dem Roman „Der Tag zieht den Jahr hundertweg“ (1981) in globalem Rahmen festgehalten. Diese „Dis krepanz zwischen wissenschaftlich- technischer Entwicklung und dem Zurückbleiben menschlicher Werte“, so die Rednerin, drücke warnend auch „Die Richtstatt“ aus. Die literarisch gebannte Problema tik gefährdeten Daseins sollte der weitere Verlauf des Abends beleuch ten. Hierzu vermittelte NPT Prof. Willi Beitz (ebenfalls Sektion Ger- manistik/Literaturwissenschaften) zunächst eine gedrängte Inhaltsan gabe, da die Zahl derer im Audito rium, die den „neuen Aitmatow“ bisher nicht gelesen haben, doch recht groß war. An dieser Stelle sei ein Ähnliches erspart — Prof. Beitz benannte „Die Richtstatt“ als viel diskutierten Roman, der kontro verse Haltungen auch zu gesell schaftlichen Vorgängen beinhaltete. Er interpretierte die Tierfabel als durch Menschen gesehene Natur welt, wozu der Evangelium-Text Moralverlust begründet und von der in menschlicher Auseinanderset ¬ zung stets gegenwärtigen Apo kalypse spricht. So künde die unheil volle fatale Verkettung aller Ereig nisse im Schlußteil des Romans von der Möglichkeit einer schrecklichen Wahrheit dem Ende der Welt. Nach solch deutungsvoller Buch vorstellung zu einem aktuell brisan ten Werk schloß sich die folgende Diskussion als geradezu zwingend an. Handelt es sich bei der von Ait matow verwendeten christlichen Symbolik nur um ein Gegenspiel zum Islam oder benutzte er Der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow. Foto: ADN-ZB/TASS sie als bloße Metapher? — Antwort gab Prof. Roland Opitz, KMU- Slawist und jetziger Reclam-Chef. Er sprach vom Atheisten Aitmatow, den er in familiäre und geografische Herkunft einordnete, ehe er dessen Hinwendung zu menschlichen Ver haltensstrukturen nannte, wobei Zi tate auch religiöser Begriffe keines wegs neu seien. In dieser Tendenz verwies Prof. Opitz auf Bykau und Tendrjakow, die ähnlich Aitmatow das große ethische Konzept des Chri stentums benutzten. Die Erneue rungskraft des einzelnen und Ait matows Orientierung auf die Per sönlichkeit gliederte Prof. Opitz in diesem Zusammenhang ein. Er wer tete das Buch als Aufbegehr gegen Stagnation, Perversion und Defor mierung von gesellschaftlichem Le ben, damit also gegen Persönlich keitsnivellierung. Nur in Beherzigung dieses Postu lats könne Kollektivität als funk- tierend dargestellt werden, schloß Prof. Helga Conrad (gleiche Sek- tion) an. — Schon diese verknappte Wiedergabe drückt wohl aus, was Prof. Seehase an dieser Stelle ein warf: daß nämlich mit weitergeführ ter Bestandsanalyse die Zahl der Fragen und die Gleichnishaftigkeit des besprochenen Werkes ständig steige. Weitere Problemkreise seien ge nannt: Aitmatows Bezug zum Kol lektiv und zur Familie (was selbst redend nicht gleichzusetzen ist); oder wiederkehrende Fragen um die Zentralfigur des Buches. Awdi Kal- listratow bedient sich sittlicher Kul tur, ist aber ebensowenig als Ideal anzusehen wie die hier gedachte Christus-Gestalt, die jedoch einem Hinweis auf notwendige Wende menschlicher Verständigung ent spricht, um Brücken von Mensch zu. Mensch zu schlagen. In diesem Sinne ist wohl auch Welt und Ge meinschaftlichkeit auf Familien ebene reduziert (im Gegensatz zum menschheitlichen Rahmen im „Jahr- hundertweg") — freilich mit gleichem Gedankenansatz: der Suche nach Idealen im Vergleich zu bindungslo sem Sein. Keine Konzepte lieferte Aitmatow; wohl aber Denkanstöße zum Umgang mit Konzepten; hierin ist sicher auch die religiöse Besin nung, das Verhältnis der Mensch heit zu ihrer Vergangenheit zu be trachten. Da jedoch „Die Richtstatt“ frag mentarisch mindestens zwei einan der entgegengesetzte Menschenwel ten wiedergibt — zwischen die hand lungstragend die Wolfsgeschichte si tuiert ist —, ist völlig zu Recht nach der ausgedrückten Pervertierung zu fragen! Was sonst zwingt Awdi zu bloßem Protest, auf einen ethi schen Weg, der aktive Tätigkeit bremst, was sonst macht die Betrof fenheit erheischende tragische Linie des Romans aus? Manche dieser problemreichen Andeutungen blieben auch im Mitt wochsgespräch nur angerissen — zu mal die Schließordnung der Uni für pünktlichen und zu frühen Abbruch dieses Unternehmens sorgte. Das Buch jedenfalls bleibt gewiß noch ein Weilchen im Gespräch, bleibt beachtet. Neue Akzente wird mit Si cherheit die szenische Umsetzung liefern, die in wenigen Tagen am Leipziger Schauspielhaus ihre Pre miere hat. r Akzente setzte aber auch dieser Kulturbund-Abend, dem Wesentli ches zu Inhalt und Aussage, zu poli tischen, philosophischen und ethi schen Komponenten sowie in äußer ster Knappheit zu formalästheti scher Umsetzung des neuen Aitma- tow-Romans zu entnehmen war. M. E. Kontroverse und Dialog mit Shakespeare Theateraufführungen, Kolloquia und Vorträge bei den Shakespeare-Tagen ‘88 in Weimar D as kleine Festival der ältesten deutschen literarischen Gesell schaft (gegründet 1864) erfuhr vom 21. bis 24. April traditionsge mäß in Weimar mit Theaterveran staltungen, Kolloquia und Vorträ gen seine alljährliche Neuauflage. Das diesjährige Thema für Festvor trag und zwei Diskussionsrunden mit Wissenschaftlern und Regisseu ren lautete „Sprachen des Weltthea ters — Kontroverse und Dialog mit Shakespeare“ und sollte besonders Fragen der Shakespeare-Rezeption außerhalb Europas gelten. Von der KMU war äus den Sek tionen Germanistik/Literaturwis- senschaften und TAS eine 25köpfige Studentendelegation entsandt, aus der Michael Kirschke, Olaf Jaeger, Hendrik Engel und Sybille Trömel mit Beiträgen zu einzelnen Aspek ten zum Werk des „großen Briten“ auf dem Studentenkolloquium mit dem Thema „Shakespeare und der Fremde“ auftraten. Die erfolgreiche Teilnahme von Studenten unserer Universität an dieser Form des Wis sens- und Interpretationsdisputes ist schon seit Jahren eine ernstge nommene Aufgabe, die vom Fach bereich Englische Literatur unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Seehase langfristig vorbereitet wird. Im Kolloquium zum Tagungs thema, das' Prof. Günther Klotz aus Berlin leitete, wurden von Wissen schaftlern aus mehreren Ländern die Ergebnisse zu Untersuchungen des Funktionswandels der Shake speare-Texte auf den Bühnen von Ländern mit einer von der europä ischen vollkommen verschiedenen Theatertradition vorgetragen. Prof. Söllner (USA) versuchte mit dem Er lebnisbericht eines Arbeitsaufent haltes in China, Erfahrungen bei der Arbeit mit Shakespeares Wer ken an chinesischen ‘Universitäten zu verbinden. Prof. Seehase lieferte mit der Vorstellung des Buchs „Shakespeare against Apartheid“ von Martin Orkin ein Beispiel für die Arbeit mit Shakespeares Stücken in den politischen Kämpfen Südafri kas. Der philippinische Regisseur, Dramatiker und Übersetzer Celso Alan Glinoga stellte anschaulich be nannten Funktionswandel in seiner Heimat dar: Shakespeare, einst Teil kolonialer Kultur, findet nun Ein gang in die eigenständige, lange un terdrückte Theatertradition der Phi lippinen. Dieses Beispiel, in Weimar leider das einzige aus einem au thentischen Mund jener nicht europäischen Kulturen, ist jedoch in sofern verallgemeinbar, da der produktive Umgang mit einem in ternationalen Erbe nur im Rahmen der eigenen nationalen kulturellen Identität erfolgen kann. Dies wurde in der Diskussion am folgenden Tag durch DDR-Regisseure mit Pra xiserfahrungen in der dritten Welt bestätigt. Eine Episode eigener Art war wohl der Auftritt Heiner Müllers, in den viele Teilnehmer hohe Erwar tungen gesetzt hatten. Der Autor von bislang drei nicht unumstritte nen Shakespeare-Adaptionen hielt einen knapp zehnminütigen „Vor trag“ mit dem Titel „Shakespeare — eine Differenz“, welcher sich als eine Art Aphorismensammlung mit den Koordinaten Shakespeare — die Geschichte — und ICH, Heiner Mül ¬ ler, ausnahm. Nach den „markigen und gedankentiefen“ Äußerungen überraschte der Dichter sein Publi kum mit dem ausdruckslosen Lesen der Totengräber-Szene aus der eige nen Hamlet-Übersetzung. Hierauf verschwand der Mann wortlos ... Ganz anders — und zwar als wirk licher theatralischer Höhepunkt der diesjährigen Beiträge von Bühnen aus immerhin drei Ländern - nahm sich da Wolfgang Engels Inszenie rung von „Anatomie Titus. Ein Shakespearekommentar“ des eben erwähnten Autors als Gastspiel des Dresdner Staatsschauspiels aus. Mül lers Adaption nutzt den Text von Shakespeares frühem blutrünstigem Drama „Titus Andronicus“ für ein konfliktgeladenes Vorspielen der Ge walt zwischen den Zivilstationen der sich bekriegenden Römer und Goten und einer „dritten Welt“, die,' verkörpert durch den Farbigen Aaron, in die Maschinerie des Schlachtens hineingezogen und zum verschärfenden Moment wird. Die ses „Spiel“ verläßt sich ganz allein auf die Sprache ungewöhnlicher theatralischer Zeichen, was den ge danklichen Nachvollzug äußerst an spruchsvoll macht. x Aus London kam das Young Vic Theater mit einer jugendgemäßen Aufführung von „Romeo und Julia“ angereist, was den Theaterfreunden die Möglichkeit von Shakespeare im Originalton gab, aber auch durch altmodisches Pathos im modernen Gewände und zudem mit unnötiger Länge einen zwiespältigen Eindruck hinterließ. Die Aufführung von „Ri chard II.“ durch das litauische Schauspieltheater Kaunas stellte in ihrem eigenwilligen „Opernstil“ eine weitere „Zunge“ der Sprachen des Welttheaters dar; ihrem Dialog zu. den diesjährigen Shakespeare- Tagen wurden Aufführungen aus Bautzen, Erfurt, des Nationalthea ters Weimar und einer Jenaer Stu dentenbühne hinzugefügt. THOMÄS IRMER 13. Mai 1988 UZ „Ein Traum geht in Erfüllung Von Axel, Hernan, Cirilo, Michael, Jose - aufs engste verbunden sind eiter} Namen mit der chilenischen Gruppe „Alerce", die rund 10 Jahre 1009 40ssen Ensemble „Solidarität" unserer Universität so viele bewegende KonG Re mitgestaltete. Am 27. April gab diese Gruppe, die, hervorgegangega 8 „F den Gruppen „Jaspampa" und „Feuerland", mit der Uraufführungrosen Maria du Iquique" ihr Wirken begann, nun ihr letztes Konzert. „Ein N Arhe geht in Erfüllung“ — unter diesem Motto interpretierte die Gruppe.. Di stützt auch von Freunden aus Nikaragua noch einmal ihre schönste’’ ize der, wurden Erinnerungen wach von vielen, vielen künstlerischen und 5 jeda tischen Erlebnissen, Rundfunkaufnahmen, Gastspielen . . . Man % oer. die innere Bewegtheit der chilenischen Freunde und ihrer deutschen mI Streiter im Ensemble. Es erklang die „Ode an die Volksdichter 1 ' von N28 SDie das hoffnungsvolle „Santiago - meine Stadt“, das poetische „Dern ahren und der Fluß“ und - vom Publikum sehnlich erwartet - die „Ode 0 1 1he Freunde". „Alerce“ wird in der Gruppe „Paz" weiterleben, wir wüns "erts allen Freunden viel Glück und Erfolg. Foto: G B.die Chansonfestival-Nachlese Abschluß in die Höhe trieb, setzte das trc svo: run «len Zugang zum Publikum gefun2 biren Detlef Hörold Foto: BU" Led Mitg. Alle Wünsche kann man für nicht erfüllen .. mal ein Schlager, dem Gewandhaus nichts zu tun hat. eigene Sichten auf Problere seres Alltags nahezubringen Rolle ganz wol- Das war der mit eigentlich Aber alle habe, wenn er noch im tember kommt, da er auch im Vorjahr ... A t T; rga S zu: um Fbeit M ntr: ADseni j , «ui Abends verlief nicht wa ’ Ber stimmungsvoll. Während 97 Blism Kami «e koi diesem Saal zu spielen. Und die Nachfrage nach den jähr lichen sechs Anrechtskonzer ten ist groß. Die Frage, was zu tun ist, wenn jährlich ungefähr 2500 Anrechtswünsche bei der HA Kultur eingehen, die Kapazi tät des Großen Saals aber nur 1900 Plätze umfaßt, beant- Schon die Liste der geladenen Künstler versprach einen niveau vollen Abend. Gerlinde Kem pendorff & Band stellten sich als. erste, dieser Erwartungshal tung. Auf meisterhafte Weise ge stalteten sie den Auftakt des Chansonabends in der Moritz- bastei. Probleme unserer Zeit be handelten die Musiker in ihren Liedern. Mal laut und mal leise. Sie gingen hart ins Zeug mit poli tisch Desinteressierten, forderten El rlichkeit und Offenheit, ver urteilten Gleichgültigkeit, sehn ten sich nach neuen Formen in den zwischenmenschlichen Be Ziehungen. Ines Krautwurst und Stefan König — eine gelungene Kombi nation von Gesang und Klavier — waren ein weiterer musikali scher Leckerbissen. Die Sängerin setzte gekonnt auf die Vielfältig keit ihrer Stimme. Ines’ Art, die Texte zu interpretieren, werden sich so manchem einprägen. Den engen Kontakt zu ihren Zuhö rern erreichte sie außerdem auch durch einfallsreiche Mimik und Gestik beim Vortrag ihrer Zwi schentexte. In guter Erinnerung werden ebenso die Auftritte von Simone Elze und Detlef Hörold bleiben. Es gelang ihnen hervorragend, dem Publikum ganz persönliche, Sonnenschirm dem Ganze” ein i-Tüpfelchen drauf. PETRA GEBP Sekre • De: Erw BDfer Sngd -Schaft Gers ir siehe Schlagzeile oben. Noch schwieriger wird’s, Wenn viele nicht schlechthin einen Platz (also irgendeinen, was ja bei der Akustik im Auch der Frankfurter (Schangsong) Kranz in der „Moritzbastei" Platzwünsche können auch dort nicht erfüllt werden, ob wohl es einen Großen Saal hat, der nicht nur so heißt, sondern es auch ist. Das Akademische Orchester unserer Universität hat die Möglichkeit (welches Laienor chester auf dieser Welt hat eine vergleichbare?), in eben seine achtköpfige Familie un bedingt nebeneinanderlie gende Plätze in der Reihe soundso, da will jemand auf einen Platz, den er vor drei Jahren mal hatte („bitte se hen sie doch mal nach, wo das genau War!“), da verkraf tet es jemand nicht, daß ehe malige Universitätsangehöri gen und, wie man so sagt — Bürger des Territoriums — Großen Saal keine spielt), sondern „ihren“ besonderen Platz haben len. Da braucht jemand st u en «eher e ndui So Sn S: Heder Bhaft. "talte l Hol ।'i-po Inha h di Ein alter Schlager und Anrechte im Gewandha^ . gf den UniversitätsangehöoS' die Plätze „wegnehmen“, 0 fragt gar jemand, ob für sätzliche 50 Mark der 2a wünschte Platz zu haben s da meint jemand, daß er t bedingt einen PlatzansP r,) ., SeP, doe" V am • de Boff-Ir picht der C pats: der Bla WCen Bich, Edien 1 Zur Fo1 Viege dhr. : Dip Räru best • Z <snzi; t Pos us e , , ul' werden können, wenn der di wünschte Platz nicht TSe siert werden kann oder Ws Absagen gegeben werden "A sen. Und es gibt auch gor rechtsbesucher, die ihre Bdo ten weitergeben, wenn sie Konzert nicht besuchen " t s nen, weil sie wissen, daag bei der großen Nachi^; wortet sich von allein. Oder: schade um jeden freien ” stimmungsvoll, wanrena "ad i"m wih“ auf heiter-besch*’. den Weise das Stimmungsbaroz Pachel ist • ■ • 2 Kof‘ Es ist schön, wenn die "or zerte des Akademischen g‘ ehester einen so großen y Spruch finden und die frage nach Anrechtskarten s verändert hoch bleibt, e „ schön, wenn ein LaiNee, ehester im vielseitigen dd sikleben unserer Stadtk i l eine solche Resonanz ist schön, daß die MitgtLen des Orchesters und sein i, ter diese Wertschätzung (60 mer wieder als Ansporn ^ Verpflichtung für ihr zieren ansehen. Es ,jr schön, wenn alle es a ^ z . n .z ren würden, daß ' in ,: e iit < Aber damit wären wir " am Anfang. HA Aber genug dieser B spiele. Ein großer Teil der 2 rechtsbesucher ist anders v f । , hat' Verständnis, wenn eZn SIS nur zwei Anrechte verg eü .IL.
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