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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
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- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
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- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
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- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
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- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
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- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
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- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
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Band 1988
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^19 13. Mai 1988 KARL-MARX-VORTRAG 5 KARL-MARX-VORTRAG 1988 Auszüge ökonomisch-philosophischen die i *035 13 Bände bzw. Teil- EID Diese Schriften sind die eigenthümlichen Produkte einer eigenthümlichen Zeit Marx-Engels-Gesamtausgabe. Blick in die Geschichte und Werkstatt der MEGA". Von Prof. Dr. Manfred Neuhaus lauten: originalgetreue V und W cht" Zeit bei ¬ können. Diese spezifische flügeln of Obwohl Mehring bereits um die Sozialdemo- des ersten sogenannten engagierte, Vollständigkeit, Textwi edergabe. und r zu Die Briefe von Marx und En- (oder Kopien) sammeln wir, Abteilung der MEGA, den überlieferten Ent- ökonomischen Haupt- Marx auch alle auto- Die Zweite in der neben würfen des Werkes von abschiedeten Prinzipien I Jahrhundertwende wichtige Grund sätze für die Erschließung des litera rischen Erbes formulierte und sich Gibt es einen Katalog von dem, hier bereits gesammelt worden was von Marx und Engels veröffent licht worden ist, in Moskau sam meln können? ‘reis hezu wwin- iecks erro- .ehr Prof ■ Ab' Stu irden isge- allen nent iften der Karl-Marx-Ehrung an un- Foto: Müller Trotz Hungers Gold für M/E-Dokumente gen bereits bände vor. Die Dritte dokumentiert oder ist das nicht durchführbar? Mit kommunistischem Gruß Lenin“. Kenntnisreichtum er ihnen 6. was ist? 7. gels war es zu einer wissenschaftlichen Gesamtausgabe noch ein weiter Weg. Wie wir wissen, wurde er maß- des wissenschaftlichen Sozialismus und galt für mehrere Jahrzehnte als wichtigste Quellenedition auf die sem Gebiet. W. I. Lenin zum Bei spiel studierte in den Mehringschen Bänden, speziell im dritten, die von Marx und Engels in der Revolution von 1848/49 entwickelte Taktik. Wie jedermann aus „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokra tischen Revolution“ ersehen kann, schöpfte er daraus gewichtige Argu mente für die Auseinandersetzung mit den Menschewiki während der Revolution von 1905 bis 1907. Dokumentiert Genesis des Marxismus editorischen Grund- Abteilung der MEGA die gesamte Kor- Den diesjährigen Kari-Marx-Vortrag im Rahmen serer Universität hielt Prof. Dr. Manfred Neuhaus. zwölf Bände sowie gesondert „Anti- Dühring“ und „Dialektik der Na tur“ erscheinen konnten. Das Mos kauer Institut veröffentlichte erst mals „Die deutsche Ideologie“ und Literarischer Nachlaß in vier Abteilungen Der gewaltige Umfang und der un terschiedliche Charakter des über- . eine vielköpfige Elevenschar, । elektronische Datenspeicher "die moderne Drucktechnik unse- Tage schuf Franz Mehring vor binhalb Jahrzehnten mit der ‘Endigen Ausgabe „Aus dem li- eine Gruppe namhafter kraten am Vorabend Weltkrieges für den Wiener Editionsplan Wirkungskomponente wird in dem Maße an Bedeutung gewinnen, wie es gelingt, die wissenschaftliche Edi tion durch das gemeinsame Enga gement für eine zweckmäßige An wendung der Informatik aus dem manufaktureilen ins Computersta dium zu überführen und die For schungsarbeit des Gesellschafts wissenschaftlers mit der rechnerge stützten Satzherstellung in der Poly grafie elektronisch zu verketten. „In der MEGA“, so urteilte Hans Jörg Sandkühler, „entsteht das Werk von Marx und Engels als das, was es war und wie es wurde — ein Werk im' Werden. Klassizität erscheint als Resultat, nicht als Anfang ... Diese historisch-kritische Gesamtausgabe bedeutet kein Ende der Entwick lung des Marxismus, weit eher die Voraussetzung für ein reicher be gründetes Beginnen.“ Lassen Sie mich ein vorläufiges Resümee wagen: Heute künden be reits 35 von einmal mehr als 100 MEGA-Bänden in 40 Ländern der Welt davon, wie das literarische Erbe von Marx und Engels in der DDR und der UdSSR editorisch er schlossen und theoretisch ange eignet wird. Aus ersten Überschlags rechnungen geht hervor, daß in den Bänden der Ersten Abteilung etwa 15 Prozent, in der Zweiten Ab teilung ungefähr ein Drittel, in der Dritten Abteilung nahezu die Hälfte und in der Vierten Abteilung etwa 80 Prozent des Textes Erstveröffent lichungen sind. Das heißt 40 Prozent des gesamten Textes der bereits vor liegenden 35 Bände, von denen neun Kooperationspartner der Herausge berinstitute an den Universitäten und Hochschulen unseres Landes ediert haben, sind neu! 19 934 Seiten Text und 17 805 Seiten wissenschaft licher Apparat gestatten es, die schrittweise Herausbildung und Ent wicklung einzelner Werke und des Gesamtgebäudes der marxistischen Theorie und Weltanschauung zu un tersuchen. Ein solch tiefer und detaillierter Einblick in jede Phase des wissen schaftlich-theoretischen und poli tischen Schaffens von Marx und En gels war bisher nicht möglich. Der Beitrag der MEGA erschöpft sich aber nicht darin, die Quellen- und Materialbasis für ein schöpferisches Studium und die weitere Erfor schung der Genesis des Marxismus quantitativ und qualitativ bedeu tend zu erweitern. Im Politischen Bericht des Zen tralkomitees der- KPdSU an den XXVII. Parteitag hat Michail Gorba tschow mit großem Nachdruck dar auf erwiesen, daß jeder Versuch, die Theorie, von der wir uns leiten lassen, in eine Sammlung erstarrter, für jeden Ort und jede Situation pas sender Schemen und Rezepte umzu wandeln, aufs entschiedenste dem Wesen, dem Geist des Marxismus- Leninismus widerspreche. Dessen Begründer, so gab er an anderer Unter kompliziertesten Bedingun gen wurde begonnen, dieses Pro gramm zu verwirklichen und das heutige Institut für Marxismus- Leninismus beim ZK der KPdSU aufzubauen: Sowjetrußland hatte ge rade unter großen Opfern die aus ländischen Interventen vertrie ben die wirtschaftliche Lage war denkbar schlecht, die Konterrevolu tion erhob erneut ihr Haupt, und ernste Meinungsverschiedenheiten gefährdeten die Einheit der Partei In dieser Situation stellte das hun gernde Sowjetrußland Gold zum An kauf von Marx-Engels-Dokumenten risierten Ausgaben und Übersetzun gen des „Kapitals“ veröffentlicht werden, steht seit vielen Jahren im Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses und ist schon sehr weit vorangeschritten. Gegenwärtig lie- 2’ INE Engels-Ausgaben vollständig, origi nalgetreu und in seiner Entwick lung auf der Grundlage einer text kritischen Sichtung der Überliefe rung. Als historisch-kritische Gesamt ausgabe schafft sie die umfassende Quellenbasis für die internationale Forschung und dient als gesicherte Textgrundlage für Marx-Engels- Editionen in allen Sprachen und den verschiedensten Typen. Die dar aus abgeleiteten und im Ergebnis einer internationalen Diskussion ver- p r fo le) amen nacmar vom ndT MdA, “Nch Engels und Ferdinand Las- # das Fundement für künftige T-Engels-Editionen. pachtet verständlicher Irrita- 3 die daraus erwuchsen, daß Editor Lassalle Marx und En- ; ebenbürtig zur Seite stellte. Mehrings Ausgabe für die Ge- ferten Exzerpte, Konspekte, Notizen und Marginalien erstmals vollstän dig wiedergegeben. Bekanntlich er schloß sich Marx die empirischen Tatsachen für die Forschung, indem er meist selbstgefertigte Hefte wäh rend der kritischen Lektüre mit Aus zügen versah ..: Lenin polemisierte beharrlich ge gen die Auffassung, es genüge, sich die kommunistischen Losungen ohne jene Summe von Kenntnissen anzueignen, deren Ergebnis der Kom munismus selbst ist — beherzigen wir dies immer gebührend? Die Ex zerpte. Notizen und Marginalien von Marx und Engels sind ein Spiegelbild souveränen Umgangs mit der Menschheitskultur. Selbst Resultat schöpferischer Erbeaneig nung, enthalten sie zugleich wich tige methodologische Erkenntnisse über den Zusammenhang von re volutionärem , Voranschreiten und Tradition, Negation überlieferter .-Ideen und produktiver Aneignung ihres weiterführenden Gehalts, von Bewahren und Umgestaltung. zur Verfügung. Und im ehemaligen Palais der Fürsten Dolgoruki schuf David Rjasanow ein Forscherkollek tiv dem auCh deutsche Kommuni sten angehörten. David Borisso witsch Goldendach, so der eigentli che Name des legendären ersten In stitutsdirektors, hatte sein editori sches Können wiederholt unter Be weis gestellt und galt nicht nur bei den Freunden des jungen Sowjet landes als exzellenter Marxforscher. Egon Erwin Kisch und Hugo Hup pert haben die vielschichtige Per sönlichkeit dieses Mannes, der ein- mal den Menschewiki nahegestan den hatte, im Sommer 1917 Mitglied der Partei der Bolschewiki gewor den war und zu Beginn der 30er Jahre, hochverräterischer Beziehun gen bezichtigt, seines Amtes entho ben wurde, lebendig geschildert. Un ter Leitung dieses bedeutenden Ge lehrten wurde gleichzeitig an der er sten russischen Werkausgabe (1928—1941), über lange Jahre die ein zige und vollständigste Sammlung, und, bis zur Errichtung der faschi stischen Diktatur in Deutschland, an der ersten Marx-Engels- Gesamtaüsgabe gearbeitet, von der schien, in der Weise, daß er in ecki gen Klammern das seines Erachtens Richtige einschaltete. Bemerkens wert auch sein Plädoyer für eine sorgfältig kommentierte Edition: „Diese Schriften“, so argumentierte er dazu, „sind die eigenthümlichen Produkte einer eigenthümlichen Zeit, die sich nicht so schlankweg in die Sprache unserer Zeit übersetzen lassen... Dagegen leben sie von selbst wieder auf in ihrem histo rischen Milieu“. Den Ruhm jener „philologischen Akribie“, die fortlaufend den Text des Schriftstellers verrunzele und unausgesetzt die Aufmerksamkeit des Lesers zerstreue, nur damit die wohlfeile Weisheit des Editors um so heller leuchte, so bekannte er an anderer Stelle, überlasse er gern den modischen Wortkrämern. Dage gen habe er weder Fleiß, noch mi krologische Sorgfalt gescheut, um den Leser durch, sachlich erläu ternde Anmerkungen den Genuß und das Verständnis der Texte zu er leichtern. Für Mehring erschöpfte sich die Marx-Edition niemals in philologi scher Schulübung, so viel Sorgfalt 2 po i0 be0 "bi ge" respondenz von Marx und Engels erstmals als wechselseitigen Prozeß. Die größte Anzahl bisher unver öffentlichter Texte wird aber zwei fellos die Vierte MEGA-Abteilung einmal präsentieren. Im Unter schied zur unvollendeten MEGA, die diese Materialien bereits be schrieben und auszugsweise publi ziert hab werderS hier alle überlie- /Ma ge " r " „p Manuskripte von 1844“ sowie 1939—1941 die „Grundrisse der Kri tik der politischen Ökonomie. Roh entwurf 1857—1858“. Die zweite Ausgabe in russischer Sprache (1955-1966) erhielt bereits 1000 Do kumente mehr als die erste und wurde zur Grundlage unserer Marx-Engels-Werke. Es waren die blauen Bände der MEW, die nicht nur meiner Generation einen brei- terep Zugang zum literarischen Erbe von Marx und Engels erschlos sen. Seit 1975 MEGA: In ihr entsteht ein Werk im Werden stets angedeihen ließ. Er wandte sich entschieden gegen Forscher, die drei oder sogar vier Jahrzehnte über jedem Komma in Marx’schen Werken gebrütet hatten, sich aber in einer geschichtlichen Stunde, wo sie einmal wie Marx handeln konn ten und sollten, nur wie trillernde Wetterhähne um sich selbst zu dre hen wußten. Für Mehring bildeten Marx-Engels-Edition, die Erfor schung der Entstehung und Entwick lung unserer revolutionären Theorie und die Lehrtätigkeit auf dem Ge biet der Geschichte der Arbeiter bewegung, denken wir nur an sein Wirken an der Parteischule der SPD, stets eine Einheit. „Ohne die stete Wechselwirkung zwischen Poli tik und Wissenschaft zu berücksich tigen“, so lautet ein anderer damit eng verknüpfter und für uns heute ebenfalls gültiger methodologischer Grundsatz, „muß jedes Lebensbild, das von Marx entworfen wird, zum Zerrbilde werden“. Und noch etwas ist wichtig: Im Unterschied zu vielen zeitgenös sischen Theoretikern war er sich im mer darüber im klaren, welche Rolle die Edition in der Auseinan dersetzung mit, wie wir heute for mulieren, marxologischen Verfäl schungen spielt: Die geschichtlichen Wurzeln des Marxismus aufzudek- ken, so argumentierte er vor 85 Jah ren in der Einleitung zu seiner vier bändigen Ausgabe, „heißt die Wur zellosigkeit seiner .Überwindung’ enthüllen“. lieferten Textkorpus bewog die Her ausgeber, den literarischen Nachlaß von Marx und Engels in der MEGA in vier Abteilungen zu gliedern und jeweils chronologisch zu ordnen. So enthält die Erste Abteilung sämtliche philosophischen, ökono mischen, historischen und poli tischen Werke, Schriften und Arti kel von Marx und Engels, ausge nommen „Das Kapital“ und die di- rekt dazugehörenden Entwürfe. geblich von deutschen und rus sischen Kommunisten, von For schern aus dem Geburtsland der Be gründer des wissenschaftlichen- Kommunismus und Gelehrten des Volkes gebahnt, das als erstes an trat. die weltverändernden Ideen von Marx und Engels zu verwirkli chen. Verweilen wir für einen Augen blick in jenen ersten Jahren der neuen, mit „Aurora “-Salven und Friedensdekret eingeleiteten Epo che. Es war Lenin, der nach dem Sieg des Roten Oktober die Grün dung des ersten Marx-Engels- Instituts der Welt initiierte und ihm die Sammlung und editorische Er schließung des literarischen Erbes der Begründer des wissenschaftli chen Sozialismus übertrug: „Gen. Rjasanow! Eine große Bitte“, no tierte er am Abend des 2. Februar 1921: „1. Wissen Sie nicht, woher die un terstrichenen Stellen aus den Brie fen von Engels stammen? 2. Ist das vollständig erschienen und wo? 3. Wenn ja, kann man es nicht aus- findig machen und bekommen? 4. Könnten wir nicht bei den Scheidemann und Co. die Briefe von Marx und Engels kaufen (das ist doch so eine käufliche Bande)? 5. Besteht Hoffnung, daß wir alles Darstellung der Textentwicklung so- wie ausführliche wissenschaftliche Kommentierung auf dem fortge schrittensten internationalen Er kenntnisstand. Die MEGA präsentiert neue edito rische Methoden und Darstellungs- formen, die die Editionswissen schaft bereichern und die Erbere zeption künftiger Generationen be- Edition war ihm keine philologische Übung Die Würdigung der editorischen Leistung Mehrings bliebe jedoch un vollständig, verzichteten wir darauf, seine für zeitgenössische Maßstäbe bemerkenswerte editorische Kon zeption kennenzulernen. Seine Aus- gäbe 1 sei nicht mehr, und ich darf heute hinzufügen, auch nicht weni ger als eine Vorarbeit zu einer wis senschaftlichen Gesamtausgabe, die, so Mehring 1902 sehr realistisch, eine ebenso wünschenswerte wie in absehbarer Zeit unmögliche Sache sei. Er habe sich bemüht, einen ge nauen Text herzustellen, wo aber ir gend ein Zweifel möglich zu sein , de' TAS un® rant usst •rsW hl Je' E"e der Marx-Engels-Edition i Forschung bahnbrechend. Auf Seiten Text und wissenschaft- " Apparat wurden erstmals । Entstehung und Entwicklung Marxismus von den Anfängen .‘«50 mit philosophischer Sorg- BSkumentiert und. gemessen am Jungsstand der Jahrhundert- p bemerkenswert differenziert Weitsichtig kommentiert. Auf der Grundlage vereinbarter Beschlüsse des Zentralkomitees der KPdSU und der SED geben deren Institute für Marxismus-Leninis mus seit 1975 die Marx-Engels- Gesamtausgabe heraus. Die MEGA dokumentiert das literarische Erbe der Begründer des wissenschaftli chen Sozialismus im Unterschied zu den bisher vorliegenden Marx- 1 aufgedeckt und mit welchen Rlemitteln sie bearbeitet 18 erscheine als Pfingstwunder. . Merkwürdigkeit wiederhole n Debatten über den Marxis- 1 Ser als übergeschichtliche Iden- Rit einem immer schon Ferti- SSscheinen müsse, sobald nicht 88t Werde, in welchem Umfang tten einer bestimmten Zeit veines bestimmten Raumes das Bekannt haben können. »ehe Folgerungen sind SWeise aus der Tatsache zu zie- Sdaß in einer entscheidenden t'^lungsperiode des Marxis- 12 der II. und zu Beginn der bQternationale, wesentliche Be- Vi e des Werkes wie die „öko- SSSh-philosophischen Ma- ‘ Tte", „Die deutsche Ideolo- 3€ „Grundrisse der Kritik der Sochen Ökonomie“ nicht be- BkL Waren? Was kannten 5 und Mehring, Labriola und ! Dow, Luxemburg und Lenin? Sofeitgenosse, so Sandkühler, v kein „Werk“ wahr, sondern ,8 Schriften, aktuelle Eingriffe, deshen habe das den Zeitgenos- %8 späten Marx und des späten BSh bekannte „Werk" eben nur Beheile des tatsächlichen litera- 's , Erbes umfassen können. Des- Bwedeute die zeitliche Distanz Co ;rk im Werden, die von Gene- B 8 Generation wachse, so pa- RinQies zunächst klinge, eine im- 0Svnensivere Annäherung. ' nh1 Mehrings vierbändige Edi- Ben einen Torso des litera- 3 Erbes präsentieren konnte. Ben Sie die Annäherung einer % Generation von Revolutio- an das Werk der Begründer senschaftlich- dorische Oniertat Mehrings ‘eh wissenschaftlich-editori- j Pioniertat Mehring damit zu 802 unseres Jahrhunderts voll- 81 hat, dürften einige pronon- J Vorgetragene Erwägungen von Jörg Sandkühler erhellen, die cht vorenthalten möchte: De- 2 über Marx und Engels, so Wer Bremer Philosoph und Wis- ehaftstheoretiker zu bedenken, häufig die Merkwürdigkeit 4 geradezu grotesken Unge- Jlichkeit zeigen. Was ein Lern- J War, der eigentlich zur Frage ^' a ssen müsse, welche Pro- PStellung wann aufgegriffen us dEE Eand 1/3.6 tl Mara: Zur Nritik itr ohitisehen ökenegie) t (Manuskript 1351-1863) Mem Band 11/3.6, S. 2271. Karl Zur Kritik der politischen ’^mie (Manuskript 1861—1863) f wissenschaftliche Marx- 'Engels-Edition begründete ein Mann, der noch an unserer 7 mater Lipsiensis studierte, als bekannte Leipziger Verleger 6 Wigand in der Nähe des heu- * Roßplatzes den ersten Band ^•Kapitals“ druckte und 1882, Ironie der Geschichte, für 'Schmähschrift gegen die Bewe- g.promoviert wurde, für die er ig streiten und ab 1902 das be- Bteste Blatt unserer Heimat- '.'leiten sollte. he eigenes Forschungsinstitut lj ngen AuSgaDe »AUS oem n a ischen Nachlaß von Karl Marx, iben P ■ Auszüge Ru5 oft Band wJ, zwisthen 3. 16/17 Friedrich Engels: Ieichnungen in einet Noitbueh Aus dem Band 1/3, zwischen S. 16/17. Friedrich Engels: Zeichnungen in ei nem Notizbuch Stelle zu bedenken, „vermitteln uns nicht die Methodik, sondern die Me thodologie“. Gerade unter diesem Gesichts punkt leistet die MEGA inen Bei trag, der nicht hoch genug geschätzt werden kann. Die Anwendung mo derner editorischer Verfahren bei der originalsprachigen Text-Wieder gabe gewährt einen tiefen Einblick in das Gedankenlaboratorium, in die geistige Werkstatt der Begrün der des wissenschaftlichen Sozialis mus. Auf diese Weise entstehen nicht nur bessere Voraussetzungen für die allseitige Erforschung der Arbeits- und Studienmethoden von Marx und Engels, sondern auch völ lig neue Bedingungen für die schöp ferische Aneignung und erfolgrei che Anwendung ihrer Methodologie bei der Lösung der heute vor uns stehenden Probleme. Die Ideen und Erkenntnisse der Begründer des wis senschaftlichen Sozialismus können viel tiefgründiger analysiert wer den, wenn nicht nur ihre endgültige Gestalt, sondern auch ihre erstmals umfassend in der MEGA dokumen tierten Geburtswehen, das Verhält nis von Kontinuität und Neuerer tum in der Theorieentwicklung stu diert werden. Durch die Textdarbietung und wissenschaftliche Kommentierung der Marx-Engels-Gesamtausgabe ge winnt der bedeutsame methodologi sche Hinweis W I. Lenins, daß die revolutionäre Theorie nicht ausge dacht werden kann, sondern aus der Gesamtheit der revolutionären Er fahrungen und der revolutionären Ideen aller Länder der Welt heran wächst, plastische Gestalt. Die edito rische Darstellung des Entstehungs- und Fortbildungsprozesses jedes ein zelnen Werkes vom ersten Entwurf oder Arbeitsmanuskript bis zum Druck und dessen Überarbeitung für weitere Auflagen veranschau licht, wie Marx und Engels ihre Theorie schöpferisch weiterentwik- kelten und wie sensibel sie dabei auf neue historische Ereignisse und Tatsachen, die politischen Erfah rungen der Massen, soziale Erschei nungen und Forschungsresultate an derer Zeitgenossen reagierten, Irr tümer überwanden, Fehleinschät zungen korrigierten und das für die Praxis Aktuelle und gleichzeitig für die Theorie längerfristig Gültige her auskristallisierten. Die Lebenskraft und Aktualität unserer revolutionären Theorie, dies wird durch die lückenlose Dokumen tation der Genesis des Marxismus in der MEGA geschichtlich erhärtet, wurzelt in der Fähigkeit, die Fra gen, die das Leben aufwirft, zu beantworten, die neuen Erscheinun gen in der Entwicklung der Produk tivkräfte und Produktionsverhält nisse, die Erfahrungen des Klas senkampfes und die Erkenntnisse der Wissenschaften tiefschürfend zu analysieren und theoretisch zu ver allgemeinern. Marxist ist nicht, wer mit virtuo sen Zitat-Collagen überrascht, son dern nur der, der Marx“ methodolo gisches Instrumentarium erfolgreich zur Analyse und Veränderung der Wirklichkeit einzusetzen vermag. Als revolutionärste Wissenschaft un serer Zeit, so hob Erich Honecker in seinem Beitrag für die Anthologie „Was ist Wirklichkeit“ hervor, ent hält der Marxismus-Leninismus „die weltanschaulichen Grundlagen, um die Wirklichkeit als Ganzes in ihrer Vielgestaltigkeit und Bewe gung zu erfassen“. Was Georg Mayer auf den Tag genau vor 35 Jahren anläßlich der Namensgebung unserer Alma mater in so eindringliche Worte gefaßt hat, gilt für unsere verantwortungs volle und begeisternde Mitarbeit an der Marx-Engels-Gesamtausgabe in einem ganz besonderen Sinn: „Karl-Marx-Universität • bedeutet das Bekenntnis zu der am Grabt von Marx durch Engels noch einmal ausdrücklich bezeugten Auffassung Marx’ von der Wissenschaft als einer geschichtlich bewegenden, re volutionären Kraft, einer Auffas sung von der Wissenschaft, derzu- folge diese die Aufgabe hat. die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern zu verändern.“
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