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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
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- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
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- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
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- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
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- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
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Band 1988
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6. Mai 1988 UZ/18 6 KULTUR zwei Schwer- Sic sagten haben. (Das Gespräch § ARIANE RIECP punkte... Die andere Sache: die „mb“ darf nicht als professioneller Pro grammanbieter gesehen werden. Studenten und Wissenschaftler müssen sich selbst einbringen. 220 ehrenamtliche Helfer sind dabei schon eine ganze Menge, doch nicht genug. Wir benötigen noch mehr Leute mit Ideen, Reg samkeit, Engagement... Euch geht es also darum, ge meinsam mit Studenten ein Dis kussionsangebot für Studenten zu geben ... Rektorstammtisch - hier können Studenten direkt mit Prof. Hennig insk spräch kommen. Foto: BUTT) , Diskussion um der Diskusse willen bringt uns nicht voran „UZ“ im Gespräch mit dem Leiter des FDJ-Jugend- und Studentenzentrums „Moritzbastei“, Wolfgang Wagner Seit fast einem Jahr hat die Moritzbastei einen neuen Leiter — Wolfgang Wagner. Höchste Zeit für „UZ“, nachzufragen, welche Vorstellungen er sich vom Profil der „mb“ macht, was ihm besonders am Herzen liegt, und natürlich, wie er sich in seine Arbeit „eingefuchst“ hat. Acht Monate Leitungstätigkeit in der „mb“ liegen nun schon hinter Ihnen. Wie ist denn der Einstieg gelungen? Ich habe ein gutes Gefühl. Ob wohl es nicht so einfach ist, die sen großen „mb-Apparat“ zu be wältigen. Bin doch auch ich nur in einer Fachrichtung ausgebil det... Mein Vorteil — ich habe hier in der „mb“ schon fast alle Leitungsebenen durchlaufen und dadurch einen recht guten Ein blick. Sie prägen also das „Gesicht“ der „mb“ bereits eine ganze Weile mit. Aber heißt es nicht: „Ein neuer Leiter bringt .frischen Wind’“ — setzt neue Schwer punkte. Was sind die Ihrigen? Zwei Sachen sind mir beson ders wichtig. Da ist der Wunsch, daß die Studenten der KMU und anderen'Einrichtungen die „mb“ als ihren Studentenklub ansehen. Als einen Klub, der nicht nur verschiedene Freizeitmöglichkei ten bietet, in dem sie nicht nur Veranstaltungen „konsumieren“ — sondern der ihre „zweite gei stige Heimat“ ist. Hier soll mit kompetenten Leuten über Fra gen, die uns bewegen, getritten werden. Problembewußtsein her auszubilden, das ist unser Anlie gen. Ja, aber das ist nur die < Seite. Ebenso wichtig ist, dan Diskussionen auch in Aktt münden. Ich persönlich habe5 Eindruck, es wird zuviel ger0 manchmal sogar zerredet j kussion um der Diskussion j len — das kann nicht in udi Absicht liegen. Gespräche S03 konstruktiver,. . kompetenter , führt und produktiver gen- werden. Das gilt auch im „Getrid unseres Klubs: Debatten in , AG, in der OrdnungsgrupP der Leitung müssen zu 0 Niveau bei den Veranstaltuna mehr Sauberkeit in den Räurn mehr Freundlichkeit an der führen ... Ein Problem. Sicher gib auch noch weitere Schwierig ten, obwohl der „mb“ imme Ruf von Besonderem, Ein" gern vorausgeht. Daß uns dieser Ruf von maligkeit vorausgeht, liegt d daran, daß es keinen vers1 baren Studentenklub gibt-l . Einmaligkeit heißt noch I nicht, daß man gut ist. Wi wir das glauben, so wäre St«g tion in unserer Arbeit wohl h programmiert. Zu bloßer Se Zufriedenheit gibt's auß! gar keinen Anlaß. So ist für noch ein Problem, daß Wi§o schattier — Kapazitäten atl ren Gebieten — nicht imme notwendigen Maße bereit ‘ . sich in der „mb“ den Fragene Studenten zu stellen. Doch 3 rade dadurch entwickelt sich , spielsweise eine freimütige As sphäre im Verhältnis J dent—Hochschullehrer. “ Beispiel dafür ist der , i torstammtisch, der jetzt W regelmäßig stattfinden soll- < besondere der Rektor und10 Prorektor für Erziel 1 Ausbildung stehen uns als " liehe Partner sehr aufgeschlA gegenüber. Es zeigt sich iA wieder, daß wir Ansprüchen gerecht werden, wenn wirS ten, Hochschullehrer, staato Leitung und gesellschaftlich ganisationen als echte Pa Kc KN de W [ F V u Üb Na A 8 es sch: Arb Mai eint fere zwe ten Kar hocl und den dari date heb den tret' ven sch: der« lall; trag D sehr faßt der stör klas sehe die The tunt sehe In i er I viel' hen Von tem Ter heit Kra gle Li Mai Sehi eine sein beu eine kun Dar besi chet sagt die Die Zeichnungen von Beuys ste hen in Traditionszusammenhängen, welche auch die urgeschichtlichen Höhlenzeichnungen, subkulturelle Gekritzel, Graffiti und Hierogly phen einbeziehen. Beuys bedient sich dabei zweier Formverfahren: der Abstraktion und der Stilisie rung (vergleiche: „Die innere Form“, in Katalog Joseph Beuys — Frühe Arbeiten aus der Sammlung van der Grinten, Köln 1987, S. 33). Während beim Stilisieren auf ein Schema beziehungsweise Muster zu- rückgegriffen wird, das den Rah men .bildet, in den der Darstellungs gegenstand eingeschrieben wird, geht die Abstraktion vom konkreten Formbestand aus und versucht, aus dem Konkreten das Allgemeine zu filtern. Im geschichtlichen Kunst- prozeß taucht die Abstraktion erst mit den Griechen auf. Der Stilisie rung bedienten sich schon die Höh- lenzeichner der jungen Steinzeit lind die Steppenvölker. Den Weg der Stilisierung kann man bei Beuys an zahlreichen seiner Tier ¬ sens tung Und Scha die ven gere lieh Ant Wär ken ten. Ir alle Ges Und der Rev Ein' zial ehe: Bev eine krä Sch: D Lip Eine von Beuys' Mädchenzeichnu"§ Repros: Mu, sches Make-up, auf Materialiegv an sich durch ihre Schönheit ö gen nehmen könnten. Be a werden von ihmungenormtne. gefranste, perforierte, bescbterio” Blätter groben, rauhen Ma 1 Zettel, Vordrucke, Formular"ze,. limeterpapier werden mit J nungen collagiert. Die vor8wed nen Qualitäten des Papiers bewußt in die Gestaltung 5 gen. Für denjenigen, der sich fmvi5 Kunst sensibilisieren kannte % die Ausstellung die Chancerb- einen Einblick in das Welersc nis des Künstlers Beuys 2uMMM fen. RALPH KUNZ Moses und Aron“, BRD SINO 1974, Regie: Jean-Marie Straub sten: .. für Mai Uhr, des Klaus Schwenke und Volker Metz, Viola. Leitung: MD Prof. Dr. Horst Förster Mai in der Hauptabteilung Kultur, Zimmer 1. neuen Programms des - Tanzstudios der KMU, „Collage mobil“ Akademisches Orchester Montag, 16. Mai,' 20 Uhr — Ge wandhaus Großer Saal. Werke von Gluck, Vranitzky und Haydn. Soli- Dienstag in der 19 Dienstag, 17. Mai, 19.30 Uhr, Hör saal 19: „Alles wegen de Leut“ — Otto-Reutter-Abend mit Walter Pla the A&A-Klub Sonnabend, 7. Mai, 20 Uhr — „Die love songs“ der Beatles in einer Diashow von Peru John (Halle) — P 25; anschließend Diskothek Freitag, 13, Mai, 20 Uhr; „Satiro- nie“ — ein (be) denkbar heiteres Pro gramm mit dem Duo Bodewell/Stoy Freitag, 20. Mai, 21 Uhr: Funk- Disko mit „Mac“ — P 20 Zyklus Schriftstellerlesungen Donnerstag, 26. Mai, 19.30 Uhr, Hörsaal 12 — es liest Thomas Rosen- löscher. Gerd Fischer, Trompete; Sonderveranstaltungen Donnerstag, 19. Mai, 19.30 Ernst-Beyer-Haus: Premiere Filmzyklus Donnerstag, 12. Mai, 17 Uhr, CÄ- Poetisches Theater „Louis Fürnberg" Freitag, 6. Mai, Sonnabend, 7. Mai, Montag, 9. Mai,'und Dienstag, 10. Mai, jeweils 19.30 Uhr — „Baal“ von Brecht; Regie: Jo Fabian Donnerstag, 26. Mai, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus: „collage mobil“ Sonnabend, 28. Mai, Ernst-Beyer- Haus: 14 bis 17 Uhr, Kinderfest (Ein tritt frei). 19.30 bis 24 Uhr, 11. Bey erhausbörse für Keramik und Suchkunst, mit Kapelle „Stefan Glück“, Karten zu 3 Mark ab 16. vor schau uz ■ ’. ' . • ’ ' • ' ■ ' ■ . ' : i ■ ‘ 12 i ■ - . Phantasievolle Bilder ohne künstlerisches Make-up Gedanken zur Joseph-Beuys-Ausstellung in der Hochschule Der Künstler Joseph Beuys in, langjähriger Wunsch vieler khstinteressierter Leipziger ist fiun in Erfüllung gegangen: In der Hochschule für Grafik und Buchkunst werden etwa 200 Zeich nungen, Collagen, Aquarelle und Ölstudien aus der frühen Schaf fensperiode des Düsseldorfer Künst lers Joseph Beuys gezeigt. Kunst wissenschaftler der DDR und der Bundesrepublik arbeiteten bei der Konzeption der Ausstellung zu sammen. Der Name Beuys wird den meisten durch spektakuläre Aktio nen, etwa durch seine Rauminstal lationen bei internationalen Ausstel lungen, im Gedächtnis sein. Da durch wurde vielleicht bei vielen eine Erwartungshaltung erzeugt, die sie dann beim Besuch der Ausstel ¬ lung nicht bestätigt fanden. Ein Blick in das am Eingang auslie gende Gästebuch ist dafür Beweis genug. Einige Besucher reagierten sogar mit lautstarker Entrüstung. An dieser Stelle möchte ich auf den ausgezeichneten Katalog ver weisen, in dem neben den Abbil dungen aller ausgestellten Arbeiten ein ausführlicher Begleittext zur Ausstellung und zum Lebenswerk Beuys’ sowie zahlreiche Literatur angaben und Abbildungen enthal ten sind. Die Ausstellung wurde so aufge baut, daß sich der Besucher zu nächst im Foyer an der großflächig installierten Übersicht zum „Lebens lauf-Werklauf“ über einige Prinzi pien des Beuysschen Werkes und biografische Angaben informieren konnte. Jede der Arbeiten fügt sich in ih rer inhaltlichen Substanz in den gro ßen künstlerischen Gesamtprozeß von Beuys- ein. Es sind keine Vor stufen, sondern Denkansätze in einem Prozeß. Für Beuys gibt es kein fertiges Kunstwerk als End produkt. Wenn persönliche ästheti sche Maßstäbe hier versagen, wer den Denkmaßstäbe doch herausge fordert. Jeder dieser zeichnerischen Ansätze ist vergleichbar mit der Ta ste eines Klaviers, ihr Eigenwert ordnet sich unter das Gesamtkon zept. Man kann diese Art von Wer ken nur der Gattung Zeichnung zuordnen im Vergleich mit der skiz zenhaften Gestaltungsstufe des Zeichnens. für Grafik und Buchkunst Die Materialien Fett, Filz und Wachs spielen eine bedeutende Rolle, bisweilen wird im Titel auf sie hingewiesen (z. B. „Vier Fett skulpturen auf Schemeln“). Wachs und Fett wird mit den Bienen in Be ziehung gebracht und deren Wär meorganisation im Bienenstaät. Fett besitzt einen starken Wärmecharak ter, man kann es leicht modellieren, aber es schmilzt und verliert seine Form bei Wärmezufuhr. Filz absor biert alles,,;Wasser, Fett, Staub und Geräusche, es isoliert. Beide Mate rialien 'sind; als 4 Wärmespeicher und Energiespeicher; dem Menschen von alters her vertraut. Zahlreiche Interessierte besuchen täglich die Ausstellung. Beuys beshränkt sich in seinen Ar beiten auf wenige unerläßliche Ele mente. Mit äußerst sparsam einge setzten Mitteln schafft er poetische Gebilde, die frei sind von Sinnen- Foto: MÜLLER reizen. Er verzichtet auf künstleri- darstellungen und Idol-Frauen able sen. Beuys verspürte eine starke Affi nität zum Nomadischen. Mit diesem Begriff verband er Dschingis Khan, Hirtenvorstellungen, Schamanen, Tier- und Naturbilder. In seiner Tiermotivik beschränkt er sich auf wenige symbolhafte Tierarten, die mit dem Leben des Menschen ver bunden sind. Schaf, Ziege und Ren spenden Nahrung und Kleidung. Hase, Hirsch, Biene und Elch erfah ren als heilige Tiere ihre Vereh rung. Das Tier ist Beute, Partner und Totem. Jeh bin das Land, das mir gehört!“ Konzert der Gruppen ANC (Südafrika) and „Mangaung" am 13. Mai im Hörsaal 19 2223.2 „Struggle is my life“ — „Kampf ist mein Leben“, dieses Wort Nelson Mandelas ist. auch der. Titel eines Liedes, das die Gruppe ANC (Süd afrika) des Ensembles „Solidarität“ und. „Mangaung“ in ihrem Konzert am 13. Mai für Nelson Mandela, den seit über 25 Jahren vom südafrika nischen Rassistenregime eingeker kerten Führer des ANC, gemeinsam singen werden. Am 18. Juli wird Mandela 70 Jahre. Über ein Drittel seiner Le benszeit .hat er wegen des „Verbre chens“, für die Freiheit seines Vol kes,, für Menschenrecht und Men schenwürde der schwarzen Bevöl kerungsmehrheit, für ein freies, de mokratisches, nichtrassistisches Süd afrika zu kämpfen, in den Gefäng nissen und Zuchthäusern der Apart heid zugebracht. Aus den harten Er fahrungen, die er in diesem Kampf gewonnen hat, erwuchs seine Er kenntnis: Kampf ist mein Leben! Freiheit in unserer Lebenszeit! Es gibt keinen leichten Weg zur Freiheit, agt Mandela. Kampf ist mein Leben! Mobilisiert euch! Kämpft um Eure Rechte!... Daß die Kultur eines unterdrück ten Volkes immer eine seiner wich tigsten und wirksamsten Waffen im Ringen gegen die Ausbeuter und Un terdrücker war und ist, hat die Ge- schichte längst bewiesen. Vietnam, Chile. Nikaragua — die Kultur die ser Völker gab ihnen Zuversicht und Kraftzuwachs für ihren gerech ten Kampf. Das gilt ebenso für das Volk Südafrikas. Auch diejenigen, die durch die barbarischen Gesetze der Apartheid gezwungen wurden, ins Exil zu ge hen, sind durch ihre Lieder, Tänze, Gedichte, Theaterstücke, die sie für sich und ihr Publikum in den Exil ländern singen, tanzen und spielen, mit ihrer Heimat, untrennbar ver bunden. Ihre Kultur ist eine unver siegbare, unzerstörbare Quelle ihrer nationalen Identität, ihres Mutes und ihrer Hoffnung. In diesem Sinne ist das Motto des Konzertes am 13. Mai — „Ich bin das Land, das mir gehört!“ — entnommen dem Gedicht eines südafrikanischen Dichters, einerseits Ausdruck der in nigen Beziehung der Freunde des ANC zu den Werten ihrer nationa len Kultur, der Folklore und des en gagierten Gegenwartsschaffens, an dererseits zugleich Ausdruck der ge rechten Forderung ihres ganzen Vol kes auf den Besitz all dessen, was es geschaffen hat und was ihm geraubt wurde. Daß sich die deutschen Freunde der Gruppe „Mangaung“, vor mehreren Jahren von Studenten der Sektion ANW unserer Universi tät gegründet und seitdem der Gruppe des ANC freundschaftlich verbunden, mit ihren künstle rischen Beiträgen mit dieser Forde rung solidarisieren und ihr Gewicht verleihen, ist besonders schön und beeindruckend. Die Gruppe „Mangaung“ besteht aus Absolventen bzw. Aspiranten der Sektion ANW. Am Anfang ihrer Existenz beschäftigte sie sich zu nächst mit afrikanischer Musik all gemein. Nach der Kontaktaufnahme : u Mitgliedern des ANC konzen trierte sie sich auf südafrikanische Musik. Mit der Kulturgruppe des ANC im Ensemble „Solidarität“ ko operiert „Mangaung“ kontinuierlich seit 1983. Bei allen nationalen Tref fen der südafrikanischen Studenten und Arbeiter 1 in der DDR ist die Gruppe präsent — sei es am 8. Ja nuar, dem Gründungstag des ANC In Potsdam, in Jena am südafrika nischen Freiheitstag, dem 26. Juni, und am 9. August, dem südafrika nischen Frauentag, in Berlin. Die Gruppe hat es soweit gebracht, daß sie jetzt in der Lage ist, in den kom plizierten afrikanischen Sprachen des südafrikanischen Volkes, nicht zuletzt in Miriam Makebas Klick- Sprache, einwandfrei zu singen. Da hinter stecken viele mühselige Stun den der Auseinandersetzungen mit den zungenbrecherischen Ausspra chen mit Hilfe der südafrikanischen Kameraden. Ein wunderbares Enga gement der -deutschen Freunde für die Sache des Volkes von Südafrika! Seit mehreren Monaten schon be reiten sich die Gruppe des ANC und „Mangaung“' intensiv auf ihr ge meinsames Konzert vor. Es wird — soviel kann man jetzt schon sagen - dem Publikum einen guten Einblick in den besonderen Charakter, die Schönheit und Vielgestaltigkeit der südafrikanischen Volkskultur aus Vergangenheit und Gegenwart • er möglichen. Traditionelle A-capella- Gesänge wie „Amaruri“ (ANC) Und „Hochzeitslied“ („Mangaung“), Lie der in unterschiedlicher Vokal- Besetzung mit und ohne instrumen tale Begleitung wie „Umkonto“, „llanga" (ANC) und „Sizobashija" („Mangaung“) wechseln mit Gedich ten, Spielszenen und Tänzen, u. a. mit „Gumboot“, dem Tanz der schwarzen südafrikanischen Minen- arbeiter. Ein besonderes Erlebnis für alle Zuschauer wird gewiß „Ind- lamu" sein, ursprünglich ein tra ditioneller Tanz, der auf dem Dorf- piatz zu großen Volksfesten getanzt wurde. Im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Kolonialisten im vergangenen Jahrhundert i ver änderte sich sein Gehalt und sein Ausdruck: Er wurde; zu: einem Kampftanz. Die Mitglieder der Gruppe des aNC — das Kollektiv besteht seit. 1971 und gehört zu den Mitbegrün dern des Ensembles „Solidarität“ — sind Studenten und Lehrlinge, die während ihres Aufenthaltes in der DDR in den verschiedensten Fach richtungen eine Ausbildung erhal ten. Sie wollen der DDR-Bevölke rung in vielen Orten, in Schulen, auf Meetings und Solidaritätsveran staltungen und speziell in den Pro- grammen des Ensembles einen le bendigen Eindruck von der Kultur des unterdrückten Volkes von Süd afrika vermitteln. Gemeinsam mit den Freunden von „Mangaung“ ge- stalteten sie seit 1984 schon mehrere Male sehr erfolgreich Gemein schaftsprogramme. Am 13. Mai um 19.30 Uhr, im Hör saal 19 werden ihre Lieder, ihre Tänze, wird ihr künstlerisches und politisches Engagement im gemein samen Kampf gegen den gemeinsa men Feind die Herzen all derer be wegen, die fordern: Freiheit für Nel son Mandela und alle eingekerker ten Führer des ANC! Freiheit für das Volk Südafrikas! Power for the people! Amandla! SIPHO NIOBE, ZOLANI MTSHOTSHISA, HANS THOMAS \l/ as so 9ro ^ angekündigt W wurde mit „Saxophon workshop“, muß doch et was ganz Ausgefallenes sein. Dachte ich mir in meinem ju gendlichen Leichtsinn. Wozu sonst gebrauchen wir ständig An glizismen? Aufgefallen ist mir der Beginn des vielversprechenden Abends. Ins „Schwalbennest“ geflogen kam der „Kleine Prinz“,- ,zu sammen ' mit Günter Genlachs Bauchladentheater. Daß sich Excupery’s zartes Märchen nur schwerlich utset- zen läßt,-bewies seinerzeit schon Konrad Wolf. Um so mehr über raschte mich deshalb Geflach mit einem neuen ‘ und ‘ glaübhäf- Besonderes? „Saxophonworkshop“ in der Moritzbastei ten Prinzen. Auf einer Dreh scheibe um den Bauch ließ er seine Puppen leben: Jedes Detail eine Filigranarbeit aus Kunst und Phantasie. Diskret verpackt wurden Seitenhiebe in Sa xophonklänge von Hans Prozell. Im Publikum gab es freundlich sten Applaus. : Aus der Schweiz brachte ein Musiker namens Markus Eichen berger sein übergroßes Saxophon und ein lautstarkes Kassettenge rät mit. Aus dem Recorder ka men japanische Klänge (was viel leicht am Herstellerland liegen mag), aus dem Rieseninstrument so gut wie nichts. Und doch war ich erstaunt, daß man sich in der konservativen Schweiz solcher Art Exotik erfreut. Im Cafe servierte Prozells Ze chenband gut gemachten Jazz, während ich in der Tonne ge spannt auf „Fine“ wartete. Fine — diesmal nicht fein englisch aus gesprochen, war dann auch das Ende meines beschränkten Tanz verständnisses. Im Mary Whig manschen Stil', mit viel Span nung und Selbstbeherrschung zeigte uns Fine Kwiatkowski ihr Talent im Ausdruckstanz. Um 23 Uhr gab sich die Gruppe „Flair“ noch etwas ver spätet die Mühe, übriggebliebene Gäste aus dem Halbschlaf zu rüt teln. Warum sich die Musiker mit dem Namen „Flair“ einhül len, weiß ich nicht. Aber es ist immerhin ein hübscher Anglizis mus. Der guf etyjas ganz Ausge fallenes hinweist. ANGELA RÄNDEL
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