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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 36, 10.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
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- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
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Band 1988
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Seit 35 Jahren trägt unsere Alma mater Lipsiensis den verpflichtenden Namen „Kar-Marx-Universität®“ - B auf den Tag genau vor 35 versitat" none verpmen- in der Ausbildung der Stu- i in AAr Eorechrrne in er me. ' 3S. Jahrestag der Namens- '"5 war für die „Universitäts- ’S" Anlaß, Wissenschaftler identen u befragen, was es । bedeutet, an der Universität feiten ozw. zu studieren, die ?6rpflichtenden Namen je- Wannes trägt, der den wissen- "ichen Sozialismus begrün- BPobei gingen uns so viele Bei- zu, daß wir auf dieser Seite Ehen Teil bringen können. Die Beiträge werden wir, da sie Bnteressante Fakten und auch Sehiedliche Betrachtungswei- Inhalten, nach und nach ver- "ichen, DIE REDAKTION cb in de- Forschung, in der me- Schen Betreuung - Aufgaben, ‘0n den Universitätsangehöri- ,*°n Anfang an mit Engage- ’ Und hervorragenden Ergebnis- Ach unter mitunter komplizier- "*dingungen gelöst wurden. Jom 5. Mai 1953, wurde unse- "»a mater der ehrende und .Sh verpflichtende Name Marx-Universität" verliehen. । dies ein besonderer Tag in Jngen Geschichte der Leipzi- Universität. Die Regierung der Bshen Demokratischen Repu- Duferlegte der Universität mit Reihung des Namens „Karl- Universität" hohe Verpflich- Vertrauens dig erweisen 1983 bis zum März 1988 e ich in der Fachrichtung Poduktion. Die Zulassung ,Studium erfüllte mich mit .War ich doch nun Student ? ältesten und der zweit- 8 Universität der DDR. Es l sicherlich übertrieben zu Rdaß ich nur um hohe Lei- 0n kämpfte, weil unsere FFsität den Namen Karl i trägt. Zumal angemerkt 0 muß, daß während des Ts leider kaum Wissen h.die Universitätsgeschichte "ttelt wird. 8 Zeit später wurde ich 'As sehr direkt mit dem "htenden Namen Karl L konfrontiert. Im dritten Aahr wurde mir das Karl- sStipendium verliehen. dGich bisher meine Leistun- sPch nur an meinen persön- HAnforderungen messen, so 1"d sich mit dieser Auszeich - en viel stärkerem Maße als iein gesellschaftlicher Auf- o,h im März 1988 ein For- ^Studium an der Sektion vaim Wissenschaftsbereich ( Gezücht aufgenommen +Wirkt diese Verpflichtung An auf mich. Ich bin an- iShen, auch unter den für Seheuen Bedingungen best- 1 N Leistungen zu errei- aas von mir bearbeitete Finim Komplex „Belastungs- Fdlichkeit beim Schwein“ bbabei eine anspruchsvolle 26 für mich dar. Durch Vnh. entwickelnde enge in- PLinäre Kooperation zwi- üee Humanmedizinern und 3 RAtern ergibt sich ein wei- demeWährungsfeld für mich, au ich das in mich gesetzte 6n rechtfertigen möchte. STEFFEN MAAK. Sektion TV A m 12. Februar beschloß der F Akademische Senat der Uni versität Leipzig in einer ein drucksvollen, wohl jedem Teil nehmer unvergeßlichen Sitzung, dem Antrag der Hochschul gruppe der Freien Deutschen Ju gend zu entsprechen, die Regie rung der Deutschen Demokra tischen Republik zu ersuchen, der Universität Leipzig anläßlich des Karl-Marx-Jahres den ebenso ehrenvollen wie ver pflichtenden Namen „Karl- Marx-Universität“ zu verleihen. Ich mache mich zum Sprecher der gesamten Universität, ihres Lehrkörpers, ihrer nunmehr fast 8000 Studierenden und nicht zu letzt der großen Zahl ihrer Ar beiter und Angestellten, wenn ich dem Senat auch von dieser Stelle aus für seine von wahr haft fortschrittlicher Gesinnung und hochentwickeltem Verant wortungsbewußtsein zeugende Haltung aufrichtig danke. Der Hochschulgruppe der Freien Deutschen Jugend an der Universität Leipzig aber gebührt das Verdienst, mit ihrer durch den Aufruf des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands zum Karl- Marx-Jahr 1953 ausgelösten In itiative, die schon seit geraumer Zeit in Gang befindliche Diskus sion über die Namensgebung der bisher namenlosen, aber desto namhafteren Universität Leipzig mit ihrer fast fünf und ein hal bes Jahrhundert umspannenden Geschichte aus dem Stadium un verbindlicher, rein akademischer Erörterung herausgeführt zu ha ben ... Wenn es mir als dem derzeiti gen Rektor der Universität Leip zig vergönnt ist. am 135. Geburts tag von Karl Marx in Gegenwart so vieler, den verschiedensten »Schichten »unserer Bevölkerung zugehörigen Taufpaten die Ur kunde über die ^erleihiing des ' Namens „Karl-Marx-Universi tät“ entgegennehmen zu dürfen, so glaube ich der Größe und Be deutung der geschichtlichen Stunde am ehesten dadurch ge recht zu werden, daß ich den Sinngehalt des Namens „Karl- Marx-Universität“ zu deuten und die aus ihm für unsere Ar beit sich ergebenden Verpflich tungen zu umreißen versuche. HISTORISCHE WORTE Aus der Ansprache des damaligen Rektors, Prof. Dr. Georg Mayer, anläßlich der feierlichen Namensgebung der Universität Leipzig am 5. Mai 1953 In der traditionsreichen Leipziger Kongreßhalle fand der Festakt zur Na- mensverleihung statt. Foto: UZ-Archiv Dabei bin ich mir der Fülle der Geschichte, die das Thema „Karl Marx“ umschließt, der Unzu länglichkeit eines solchen in dem Rahmen einer knapp bemesse nen Ansprache unternommenen Versuches vollauf bewußt. „Karl-Marx-Universität“ be deutet für ihre Angehörigen das Bekenntnis zu jenem Ethos unbe stechlicher Wahrheitsliebe, faustischem Erkenntnisdrang und prometheischem Trotz, wie sie sich schon in dem berühmten Brief des neunzehnjährigen Ber liner Studenten. Karl ■ Marx an den Vater Heinrich. Marx, an kündigen. „Karl-Marx-Universität“ be deutet die tätige Bereitschaft zur Bewahrung und Mehrung un seres bedeutendsten Kulturerbes, das Marx der deutschen Nation, ja der Menschheit hinterlassen, eines Kulturerbes, das, mit Le nin zu sprechen, das Beste in sich aufgenommen und kritisch verarbeitet hat. was die Mensch heit im 19. Jahrhundert in Ge ¬ stalt der deutschen Philosophie, der englischen politischen Öko nomie und des französischen So zialismus geschaffen hat. „Karl-Marx-Universität“ be deutet das Bekenntnis zu der am Grabe von Marx und Engels nochmals ausdrücklich bezeug ten Auffassung Marxens von der Wissenschaft als einer geschicht lich bewegenden, revolutionären Kraft, einer Auffassung von der Wissenschaft, derzufolge diese die Aufgabe hat, die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern zu verändern, „Karl-Marx-Universität“ be deutet ein tatbereites „Ja“ zu dem aus echter humanistischer Haltung geborenen Kampf gegen jedwede Ausbeutung des Men schen durch den Menschen. Fe stigung des Bündnisses der Ar beiterklasse mit den werktätigen Bauern und der fortschrittlichen Intelligenz, aktive Teilnahme an der Errichtung der Grundlagen des Sozialismus, Förderung des Aufbaus der neuen Gesellschafts ¬ ordnung durch geeignete For schungsarbeiten sowie durch die Entwicklung und Vertiefung des sozialistischen Bewußtseins aller Universitätsangehörigen. Und schließlich, ohne damit ih ren ganzen Sinngehalt ausge schöpft zu haben, bedeutet „Karl-Marx-Universität“ für ihre Angehörigen die Verpflich tung, an ihrem Teil zur Festi gung unserer demokratischen Staatsmacht beizutragen, unsere unter ungeheuren Anstrengun gen und Opfern der Werktätigen in Stadt und Land mit Unterstüt zung der schaffenden Intelligenz neu gewonnene Ordnung mit ih ren großen politischen, wirt schaftlichen und kulturellen Er rungenschaften gegen jedwede Bedrohung voü außen und innen zu verteidigen ... Legte mithin die Regierung der Deutschen Demokratischen Re publik mit der Verleihung des Namens „Karl-Marx-Universi tät“ der Universität Leipzig hohe Verpflichtungen in Lehre und Forschung und für ihr auf den allgemeinen gesellschaftlichen Bereich zielendes Wirken auf, so tilgte sie damit gleichzeitig eine Ehrenschuld des deutschen Vol kes einem Manne gegenüber, der wie kein anderer durch die I7iel- falt seiner Begabung, den en zyklopädischen Reichtum seines Wissens und die bohrende Lei denschaft seines Erkenntniswil lens für die akademische Lauf bahn geradezu prädestiniert war, die seinem Wunsche gemäß ein zuschlagen Karl Marx von der herrschenden politischen und gei stigen Reaktion dauernd ver wehrt ward. Von heute an wird nun eine der ältesten und ruhmreichsten deutschen Universitäten seinen Namen tragen, und ich bin op timistisch genug zu hoffen, daß in 'Balde Marxens gewaltiges Denkerhaupt vom Giebelfeld der neuerbauten Leipziger Universi tät sinnend und lächelnd zu gleich auf das Gewühl des nach ihm benannten Platzes blicken wird ... (Entnonmmen aus: Leipziger Universitätsreden, Neue Folge, Heft 1, Georg Mayer, Wolfgang Heinke, „Der Weg zur Sozialisti schen Universität“, Verlag En zyklopädie Leipzig, 1958) Forschung für die Praxis eng mit der Ausbildung verknüpfen Zehn Genossen erwarben ihr Diplom ein Jahr vorfristig Der bevorstehende 35. Jahrestag der Namensverleihung an die Leip ziger Universität läßt meine Ge danken unwillkürlich zurückwan dern in das Jahr 1953. Die feierliche Namensgebung erlebte ich als Stu dent des 1. Studienjahres an der da maligen Landwirtschaftlich ¬ gärtnerischen Fakultät. So sehr auch ich diesen symbolischen Akt als Höhepunkt empfand in einer Zeit intensivster politischer Diskus sionen und Aktionen — die II. Par teikonferenz der SED lag nur we nige Monate zurück —, die ganze Tragweite des mit dem Namen Karl Marx verbundenen Programms einer sozialistischen Gestaltung des Hochschulwesens der DDR und der damit der Leipziger Universität auf erlegten Verantwortung übersahen wir als Studenten damals wohl nicht. Uns erfüllte mehr Wollen als Wissen. 35 Jahre später, in der Rückschau, ist es leichter, Spreu von Weizen zu trennen und wichtige Grundlinien zu erkennen. Man könnte und müßte über vieles reden. Da ich mit Ausnahme langjähriger Auslands aufenthalte in diesen vier Jahrzehn ten an der Karl-Marx-Universität blieb, kenne ich den Weg unserer Alma mater in allen seinen Teilab schnitten und die mit ihnen ver knüpften Probleme, Kämpfe und Er folge aus eigener Erfahrung. Ich bin auch befriedigt, diesen Weg nach meinen Kräften mitgestaltet zu ha- ben als Student, als Mitarbeiter der FDJ-Kreisleitung, in verschiedenen Parteifunktionen und in den letzten Jahren als Hochschullehrer. Wenn ich unter den mir heute wichtig erscheinenden Entwick lungslinien eine hier hervorheben möchte, dann ist es das kontinuier liche Ringen um den Bezug der Aus bildung und Forschung auf die Er fordernisse der gesellschaftlichen Entwicklung. Für mich fand dieses Ringen schon in den Studentenjah ¬ ren Ausdruck in unserer Forderung, die praktische Ausbildung aus den Universitätsgütern in die jungen LPG zu verlegen, von denen wir nicht nur wußten, daß sie die Zu kunft sind, sondern durch unsere wiederholten sogenannten „Ferti gungseinsätze“ auch, mit welchen Problemen sie fertig werden muß- tei. 1958 war dieses Ziel erreicht. Es ergaben sich neue Aufga benstellungen. Sie verbanden sich vor allem mit der Entwicklung des sozialistischen Dorfes insgesamt. Zu diesem Thema führten wir 1962 als FDJ-Organisation der Landwirt schaftlichen Fakultät die erste wis senschaftliche Konferenz der Land wirtschaftsstudenten in der DDR durch. Monatelang hatten wir in der Vorbereitungsphase in Arbeits gruppen über verschiedene Aspekte der Entwicklung des sozialistischen Dorfes diskutiert, und wir brannten auch darauf, unsere Vorstellungen in der Praxis zu prüfen Von diesen Anfängen führt ein di rekter Weg zur Aufnahme der Ver tragsforschung im Zuge der 3. Hoch schulreform Ende der 60er Jahre und zu unserem heutigen Bemühen, entsprechend der Orientierung unse rer Partei, die Forschung für die Praxis im Rahmen der Koopera tionsverträge und Leistungsverein barungen mit der Ausbildung unse rer Studenten und Aspiranten zu verbinden. Die Hinwendung zu den Aufgaben der gesellschaftlichen Ent wicklung in unserem Land, das be wußte Bemühen um einen substan tiellen Beitrag zur Lösung der mit ihr verbundenen praktischen Pro bleme, ist einer der wesentlichen Züge der Veränderung unserer Uni versität in den zurückliegenden 35 Jahren und mit Sicherheit ganz in Einklang mit den Gesellschaftsideen von Karl Marx. Prof. Dr. sc. HORST MUTSCHER, Institut für trop. Landwirtschaft Ich war Student des ersten Stu dienjahres, als am 5. Mai 1953 der berühmten Alma mater Lipsiensis im 544. Jahr ihres Bestehens der Name „Karl Marx“ verliehen wurde. Das war für mich ein großes Ereignis. Meine Universität, an der ich be gonnen hatte, Philosophie zu studie ren, erhielt den Namen eines Phi losophen, des Philosophen, der eine theoretische Revolution im Denken der Menschheit vollbracht und den wissenschaftlichen Sozialismus be gründet hatte. Von nun an bestimmte seine These, daß die Welt nicht nur zu in terpretieren sei. sondern verändert werden müsse, noch stärker das Be wußtsein der Genossen meiner Semi nargruppe. Dabei war uns klar, daß die Veränderung der Welt ihre Er kenntnis voraussetzt und diese wie derum ein gründliches Studium er fordert. Und so nutzten wir die Zeit! Aus unserem kleinen Stu dienjahr erwarben 10 Genossen ihr Diplom ein Jahr vorfristig, um als junge Assistenten mitzuhelfen, die Philosophie jenes Gelehrten und Re volutionärs zu lehren, dessen Na men unsere Universität jetzt erhal ten hatte. Blicke ich heute auf diese 35 Jahre zurück, so hat sich die Welt tatsächlich grundlegend verändert. 1988 ist nicht mehr 1953! Auch nicht für unsere Universität. Dabei denke ich nicht einmal an die neuen Ge bäude, Hörsäle und Forschungsstät ten, die in dieser Zeit errichtet wur den; ich denke auch nicht primär an den großen Stamm erfahrener Hochschullehrer, der inzwischen herangewachsen ist; ich denke daran, daß die Theorie, die uns Marx mit seinem Kampfgefährten Engels hinterlassen, die Lenin fort gesetzt, angesichts der radikalen Veränderungen, die sich gegenwär tig in der Welt vollziehen, weiter entwickelt werden muß. Für mich leitet sich deshalb aus dem ver pflichtenden Namen, den meine Uni versität seit 35 Jahren trägt, vor al lem eine Schlußfolgerung ab; So wie Karl Marx zu seiner Zeit gear beitet hat, um die gesellschaftliche Wirklichkeit des 19. Jahrhunderts zu begreifen und ihre Gesetze auf zudecken, so sollte heute jeder ein zelne aus dem großen gesellschafts wissenschaftlichen Potential unserer Alma mater arbeiten, um die neuen Realitäten am Ende des 20. Jahrhun derts theoretisch tiefgründiger zu er forschen. Ich denke dabei vor allem auch an unsere akademische Jugend! Prof. Dr. sc. FRANK FIEDLER, Sektion m.-l. Philosophie Die gebotenen Möglichkeiten nutzen Als Lehrer-Student im dritten Stu dienjahr schätze ich vor allem die in teressanten Fachrichtungen - Biologie und Chemie —, die ja beide an der Leip ziger Alma mater eine traditionsreiche Vergangenheit aufweisen können. Er fahrene und qualifizierte Hochschul lehrer sind bemüht, trotz des im Leh rerstudium sehr breiten Ausbildungs spektrums, neuesten Wissensstand auf ihren Gebieten zu vermitteln. Als wertvoll erachte ich die ständig wachsende Zahl der Möglichkeiten der selbständigen wissenschaftlichen Ar ¬ beit euch für Lehrer-Studenten, die in allen Ausbildungsgebieten so ausge prägt sein sollten wie in den Fachwis senschaften. Auf diese Weise gelingt es, nicht nur eine positive Leistungsat mosphäre unter uns Studenten zu schaf fen. Besonders schätze ich als Lehrer student die Vielzahl von Praktika und Exkursionen, die das theoretische Wis sen festigen, ergänzen und auch erste Prüfsteine in der Praxis darstellen. RALF SAUPE, Sektion Biowissenschaften Helfen wir ihnen, so nützen wir uns selbst Seit 1985 bin ich Student an der Universität, die schon 35 Jahre den verpflichtenden Na men Karl Marx trägt. In dem Bemühen, sich dieses Namens würdig zu, erweisen, nimmt die aktive Solidarität mit den Völkern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas einen hervorra genden Platz ein. Dem diente auch die Gründung des Institu tes für tropische Landwirtschaft im Jahre 1960, das sich zur Auf gabe gestellt hat, Studenten aus Ländern dieser Regionen so aus zubilden, daß sie in der Lage sind, ihre Länder auf dem Weg zur ökonomischen Unabhängigkeit aktiv zu unterstützen. Dabei wird sowohl auf eine gute fachliche als auch auf eine gute politische Aus bildung Wert gelegt. Auch wir als DDR-Studenten des Institutes sind aufgerufen, ih nen unseren Standpunkt zu er läutern und sie zum Nachdenken anzuregen. Gerade heute, da viele Entwicklungsländer trotz erlangter politischer Unabhängig keit um die Befreiung von neo kolonialistischer Ausplünderung ringen, ist es besonders wichtig, daß auch die DDR als sozialisti scher Staat eine echte Alterna tive zur imperialistischen Ent wicklungshilfe anbietet. Der Präsident Sambias, Ken neth Kaunda, charakterisierte den Unterschied zwischen ka pitalistischer und sozialistischer Hilfe mit den Worten; „Die einen geben uns Fisch, und die anderen lehren uns das Fischen.“ Gerade in diesen Staa ten steht das Ernährungspro blem akut auf der Tagesordnung. Die Ernährung seiner Bevölke rung muß das Ziel jedes Staates selbst sein. Die Ausbildung an unserem Institut ist dazu ein wichtiger Schritt, um die Länder zu befähigen, eine stabile Gesell schaft aufzubauen und gleichbe rechtigt am Welthandel teilzu nehmen. Die Stimme dieser Län der ist heute nicht mehr zu über hören. Helfen wir ihnen, so nüt zen wir uns selbst und erweisen uns als würdige Träger des Na mens von Karl Marx. KAI LIENIG, ItL Unsere Arbeit ist in der Welt geachtet Wenn man, die Studentenzeit eingerechnet, über 30 Jahre an der Karl-Marx-Universität ar beitet und sich hier zu Hause fühlt, hat man schon einen be trächtlichen Teil der neuesten Geschichte unserer Alma mater miterlebt. Auch an den Biolo gischen Instituten bzw. an der Sektion Biowissenschaften voll zogen sich in den vergangenen 35 Jahren z. T. stürmische Verän derungen! Und im bescheidenen Umfang konnte auch persönlich dazu beigetragen werden. Zwar gehöre ich nicht zu einem Be reich, dessen Forschungsgebiet heute in jeder Munde ist, wie Biochemie oder Immunbiologie, doch ohne die Ausbildung der Studenten in solchen Grundla genfächern wie Taxonomie, Öko logie oder Umweltschutz geht es auch in der „modernen“ Biologie nicht. Gerade deshalb machen wir uns stets Gedanken über die Verbesserung der Vorlesungen, Praktika und Exkursionen, um eine möglichst praxisrelevante Ausbildung der Studenten zu ge währleisten. Neben den in der Lehre und Forschung erreichten Erfolgen kann unsere Arbeitsgruppe dar auf besonders stolz sein, daß das im Krieg restlos zerstörte Herba rium wieder aufgebaut wird und heute international wieder geach tet ist. Die neue Kollektion, de ren wissenschaftliche Leitung mir als Kustos obliegt, enthält heute über 50 000 Exsikkate, dar unter 12 000 Belege, die während unserer wissenschaftlichen Tätig keit in verschiedenen latein amerikanischen Ländern, beson ders in Peru, gesammelt wurden. Unsere „Lateinamerikasamm lung“ ist eine der größten im so zialistischen Lager. Mit dem Auf bau des neuen Herbarium lip- siense wird auch die Tradition der Leipziger Botaniker auf dem Gebiete der Taxonomie fortge setzt, die sich Gelehrte von Welt ruf wie P. Ammann, A. Q. Rivi- nius, J. Hedwig, G. Kunze, O. Kuntze und G. H. Mettenius ver pflichtet fühlt. Dr. sc. P. GUTTE, Sektion Biowissenschaften
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