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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1988
- Erscheinungsdatum
- 1988
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198800001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19880000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19880000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1988
-
- Ausgabe Nr. 1, 08.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 2, 15.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 3, 22.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 4, 29.01.1988 1
- Ausgabe Nr. 5, 05.02.1988 1
- Ausgabe Nr. [6], 12.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 7, 19.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 8, 26.02.1988 1
- Ausgabe Nr. 9, 04.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 10, 11.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 11, 18.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 12, 25.03.1988 1
- Ausgabe Nr. 13, 04.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 14, 08.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 15, 15.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 16, 22.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 17, 29.04.1988 1
- Ausgabe Nr. 18, 06.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 19, 13.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 20, 20.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 21, 27.05.1988 1
- Ausgabe Nr. 22, 03.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 23, 10.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 24, 17.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 25, 24.06.1988 1
- Ausgabe Nr. 26, 01.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 27, 08.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 28, 15.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 29, 22.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 30, 29.07.1988 1
- Ausgabe Nr. 31, 02.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 32, 09.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 33, 16.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 34, 23.09.1988 1
- Ausgabe Nr. 35, 30.09.1988 1
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- Ausgabe Nr. 37, 14.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 38, 21.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 39, 28.10.1988 1
- Ausgabe Nr. 40, 04.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 41, 11.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 42, 18.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 43, 25.11.1988 1
- Ausgabe Nr. 44, 02.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 45, 09.12.1988 1
- Ausgabe Nr. 46, 16.12.1988 1
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Band 1988
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L itigen nären spät- 1 da- smus ution (ge- Rab- 'Sten 1 hrere ngrid üttlet nfred efrie- nun? t auf her ckted der e ge An n zu al- Ge- eBe- des Spa hwe i zur des 1 18. Kri- ifge ■opä' Prot Kol- Dis «roße For- f die iren- eseD. nded Stu- aucb eige- ELL or 1ed" dür ipel- ielle der” /ett judo in inge se>' det sität Mai 1S0 ver- Fahr er. M drei und de 1s. nter laus Mit- de' nde hed ER. udo idis, den ße0 shr- 26 zie ießt 3B- ro- ihr; auf den ge0 itis ■US' ett- rei- ced n? 1 te icb laß dier is- me in- ni- ed Ir- Neu bei Dietz Reden und Aufsätze ferner Krolikowskis Verner Krolikowski. Je stär- ker der Sozialismus — desto si- cherer der Frieden. Ausgewählte ^eden und Aufsätze. Hrsg.: In- ^itut für Marxismus-Leninismus ZK der SED. Dietz Verlag Berlin 1988. 632 Seiten, 29 Ab- ^dungen. Leinen. 8,50 Mark. Der Band enthält ausgewählte Reden und Aufsätze aus der Zeit August 1952 bis August 1987. Sie behandeln Grundfragen der Politik der SED und der Regie- Bng der DDR wie auch aktuelle Rrobleme. Zugleich vermitteln le ein Bild vom vielseitigen Wir- en des Autors im Zentralko- Ditee der SED und dessen Polit- büro sowie als 1. Stellvertreter Ses Vorsitzenden des Ministerra- les der DDR. Wie wirksam Populariseren? . Besonders für Propagandisten pressant: Autorenkollektiv, ^itung Ursula Wittich. Gesell- ^aftswissenschaft wirksam po larisieren. Dietz Verlag Berlin ^8. 190 Seiten, 20 Illustrationen Con Rainer Schwalme. Broschur. 3,00 Mark Gesellschaftswissenschaftler Snd Propagandisten stehen im- Der wieder vor der Aufgabe, Sue komplizierte Zusammen- Sge und Gesetzmäßigkeiten UStständlich und überzeugend zu ‘mitteln. Das verlangt mehr ’s die Beherrschung von Spra- Se und Stil. Im Unterschied zu Nelen Schriften zu dieser The- Ratik, die meist von Sprache, 81 und Methode ausgehen, Nellt das interdisziplinäre Auto- Sfnkollektiv die Popularisierung Ns Einheit von Inhalt, Sprache, "il Und Gestaltung dar. «.Anhand von Beispielen und Bergleichen werden der Reich- m sprachlicher und stilisti- Sher Möglichkeiten demon- "iert, Vergleiche zwischen Fach- pten und populärwissenschaft- WSher Darstellung angestellt und 32u ein Exkurs in die Ge- Shichte populärwissenschaftli- her Schreibweise geboten. Per Lehrerschafft llam Menschen Eine interessante Untersu- Cung beinhaltet die Schrift: ^ r da Opitz. Der Lehrer in der ^ellschaft. Hrsg.: Parteihoch- Ghule „Karl Marx“ beim ZK 185 SED. Dietz Verlag Berlin 188, 148 Seiten. Broschur. 4,80 ^rk. nDem Lehrer begegnet jeder ein- 931, jeder auf seine Weise. Gene- pionen vor uns anders als wir esUte. Das ist nicht schlechthin se persönliche Angelegenheit, k, ist eine Frage der Gesell- Sdaft, in der dies geschieht. Wer ist denn so wichtig wie ein ^rer unter den Schaffenden? 1 Schafft ja am Menschen.“ Die- Zitat von Anna Seghers stellt 86da Opitz an den Anfang ihres leches und sie beweist, wie un- össhiedlich, wie gesellschafts- vingt die Rolle des Lehrer ist, qlchen Auftrag jeweils die Bil- (p hat. Ihren Buchtitel nimmt j? Autorin wörtlich. Dafür brshnt sie den Bogen von 1848 V 'Us Heute, hin zu der großen Fantwortung, die ein Lehrer e einer sozialistischen Gesell- naft hat und der des Lehrers h gegenwärtigen Imperialis- ‘US, kGerda Opitz bietet dem Leser Reskrete Tatsachen und aussa- qmharke Faktenzusammenhänge Reh Thema an. Durch das Buch dert sich wie ein roter Faden 1on Nachweis über den Kampf Gunschrittlicher Kräfte um Bil- für alle und die Beweis- Biqung, daß die Brechung des Fnungsprivilegs nur in einer lehgesta ltung aller gesellschaft- ht en Bedingungen erreichbar GerDas wird belegt durch Zitate. lEn1n . Quellenangaben die Mög- zur Vertiefung des The- kü bieten, was ein weiterer Vor- des Buches ist. Bück in den Hörsaal während der Eröffnungsvorlesung des 22. Weiterbildungs lehrganges für Lehrkräfte des Marxismus-Leninismus, die Prof. Gregor Schirmer, stellvertretender Leiter der Abteilung Wissenschaften des ZK der SED, hielt. Exkursionen in verschiedene Kreise un seres Bezirkes (hier: Döbeln) sind für die Mitarbeiter des FM1 schon Tradi tion. Fotos: UZ-Archiv Unser Interviewpartner: Genosse Prof. Dr. sc. Horst Richter. Seit 1976 leitet er die Geschicke des Franz-Mehring-Institutes. Ein Beweis für die praxisrelevante For schung am FMI ist auch der von ihm herausgegebene Sammelband „Ware-Geld- Beziehungen und Kombinate". E in Institutsgebäude wird man vergebens suchen. Seihen Sitz hat das Franz-Mehring-Institut in der 19. Etage unseres Uni- Riesens. ' Und was das Institut „macht“? Selbst viele Universitätsangehöri gen wissen nur, daß es „etwas mit Marxismus-Leninismus “ zu tun hat. Sein Direktor wurde andernorts auch schon gefragt, ob es Journali sten ausbilde.' Nun, der Name Franz Mehring war wohl Grund da- für., ■ ris.l: . Bestens bekannt jedenfalls ist das FMI den Genossen,, die die Grund lagen des ML an den Hoch- und Fachschulen unserer Republik leh ren. Für sie ist die ständige Weiter bildung auf ihrem , Gebiet Pflicht. FMI - mehr als nur eine Weiterbildungseinrichtung für Lehrer des MLG Franz-Mehring-Institut begeht im September den 40. Jahrestag seiner Gründung Für „UZ" Anlaß zu einem Interview mit Direktor Prof. Dr. sc. Horst Richter Aller fünf bis sieben Jahre machen sie sich entweder in einem Kurs am Franz-Mehring-Institut, an einem sowjetischen Weiterbildungsinstitut Den Jahrestag an sich wollen wir mit einer Festveranstaltung bege hen, wo ein Rückblick über das in oder an einer Bildungseinrichtung der Partei mit den neuesten Er kenntnissen auf ihrem Fachgebiet vertraut, wodurch eine ständige Ver besserung des Niveaus der Lehre im MLG erreicht wird. Die „dienstälteste“ Einrichtung des MLG in unserem Lande ist das FMI. Im September feiert es seinen 40. Geburtstag. Für die „UZ“ war das Anlaß zu einem Interview mit' seinem Direk tor, Genossen Prof. Dr. sc. Horst Richter. Unübersehbar in der 19. Etage des Uni versitätshochhauses ist die Franz- Mehring-Büste, die am 12. Oktober 1956 durch Prof. Dr. h. c. Hermann Dun cker, Kampfgefährte des großen marxi stischen Revolutionärs, Historikers und Journalisten, eingeweiht wurde. Als würdige Erben Franz Mehrings er wiesen sich die Mitarbeiter des Institu tes schon in den politisch-ideolo gischen Auseinandersetzungen, die der Einführung des gesellschaftswissen schaftlichen Grundstudiums vorangin gen. Ein Jubiläum will gut vorbereitet sein. Wie halten es die Mitarbeiter des FMI damit? Für alle Mitarbeiter des Institutes - wissenschaftliche wie technische - ist dieses Jubiläum ein bedeuten des Ereignis. Daher nehmen alle schon an seiner Vorbereitung teil. Unsere Aufgabe ist es, immer wie- der eine hohe Qualität der Weiter- biidung der an unser Institut dele gierten Lehrgangsteilnehmer aus dem marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium — kurz MLG — der DDR und anderer sozialistischer Länder zu sichern. Wir sehen daher den 40. Jahrestag des Franz- Mehring-Institutes als Verpflich tung, ein hohes theoretisches und methodisches Niveau unserer Lehr veranstaltungen zu gewährleisten. Gegenwärtig sind wir dabei, die Wissenschaftskonzeption zu präzi sieren, um in Forschung und Wei terbildung die Linien, zu bestimmen, die über die Schwelle der 90er Jahre hinaus Bedeutung haben. den 40 Jahren Geleistete, vor allem aber eine Vorschau über künftige Aufgaben auf der Tagesordnung steht, muß doch die Qualität der Lehre jederzeit den Anforderungen unserer Gesellschaft entsprechen. In vier Arbeitskreisen stellen wir das Lehr- und Forschungsprofil des FMI vor und führen mit anerkann ten Wissenschaftlern der DDR pro duktive Gespräche zu theoretischen Fragen, welche für die Forschung zu den Bestandteilen des Marxis mus-Leninismus und zur Ge schichte der Arbeiterbewegung von Bedeutung sind. Um welche konkreten Schwer punkte wird es in den Arbeitskrei sen gehen? Nun, der Arbeitskreis 1 wird sich mit dem Wissenschaftlichen Sozialis mus als politischer Theorie des Mar xismus-Leninismus — Ergebnissen und Problemen — befassen. Von den Orientierungen des Lehrprogramms und dem auf der Grundlage dieses Programms wesentlich überarbeite ten Lehrbuch „Wissenschaftlicher Sozialismus“ ausgehend, sollen ei nige theoretische, methodologische und lehrmethodische Probleme dis kutiert werden. Das neue Herangehen an die Aus arbeitung des Lehrgebietes als poli tische Theorie des Sozialismus wird erläutert. . Im zweiten Arbeitskreis stehen ak tuelle Fragen der Marx-Engels- Forschung sowie der Parteige schichtsschreibung und ihre Behand lung im marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium zur Debatte. Dm die Dialektik von Produktiv kräften und Produktionsverhältnis sen in der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft und ihre Darstel lung im Kurs Politische Ökonomie geht es im dritten Arbeitskreis,, um Entwicklungs- und Fortschrittskri- Leiien im vierten. Sicher sind auch ausländische Gä ste zum Jubiläum zu erwarten ... Es ist beabsichtigt, die. Direktoren der Weiterbildungsinstitute Moskau, Kiew und Leningrad einzuladen. Mit diesen Einrichtungen unterhal ten wir enge Beziehungen, und es er folgt regelmäßig ein Austausch von Wissenschaftlern. Auch auf dem Gebiet der For schung arbeiten wir zusammen. So wird in den nächsten Monaten die unter Mitwirkung von Wissenschaft lern des Weiterbildungsinstitutes der Moskauer Universität verfaßte „Lehrmethodik Politische Ökono mie“ das Licht der Hochschulwelt erblicken. Ein ganzes Heft unserer wissenschaftlichen Zeitschrift hat Fragen der Auseinandersetzung mit bürgerlichen Auffassungen über die Gestaltung der sozialistischen Wirt schaft zum Inhalt — eine Gemein schaftsarbeit des FMI mit Wissen schaftlern aus Kiew und von ande ren Sektionen unserer Universität. Gerade mit Kiew . ist. die Zusam menarbeit sehr produktiv und das schon seit Anfang der siebziger Jahre. Zu unserer Festveranstaltung, im Sgptember laden wir außerdem den Direktor der Zentralen Weiterbil ¬ dungseinrichtung im Ministerium für Bildung in Polen ein, da uns schon seit mehreren Jahren — vor allem auf dem Gebiet der Weiter bildung — enge Beziehungen mit Po len verbinden. So nehmen polnische Kollegen regelmäßig an unseren 5- Monate-Kursen teil. Das FMI ist sozusagen die „dienst älteste" Einrichtung des MLG im Hoch- und Fachschulwesen unserer Kepublik. Von einer Ausbildungs einrichtung entwickelte es sich zum W 2 terbildungszentrum. V ollzog sic? dieser Übergang reibungslos? Es ist viel experimentiert worden in den sechziger Jahren, und es hat langer Zeit bedurft, ehe wir das eigentliche Modell für unsere Kurse gefunden hatten. Sowjetische Wei terbildungseinrichtungen haben uns dabei Pate gestanden. Güte Erfahrungen haben wir von ihnen übernommen, was die Lehr gangsdauer betrifft und auch in Fra gen der Gewährleistung der Einheit der Bestandteile des Marxismus- Der erste geschäftsführende Direk tor des FMI war der antifaschisti sche Widerstandskämpfer Prof. Dr. Gerhard Harig. Er las ab April 1948 als erster marxistischer Hochschul lehrer an einer deutschen Universität eine geschlossene Hauptvolesung über das Gesamtgebiet des dialekti schen und historischen Materialis mus. Auf seine Initiative und weit gehend von ihm konzipiert, nahm das FMI im Herbst 1950 als erste und bis 1955 einzige Einrichtung des Hoch- und FdchschulWesens der DDR die Ausbildung von Studenten in einer neuartigen Fachrichtung auf: Di- plömlehrer für Gesellschaftswissen schaften. Leninismus in den Lehrgängen. Wir führen Lehrveranstaltungen durch, die über Fachinteressen hinausgehen, vermitteln Kenntnisse über alle Be standteile des ML. Es hat sich auch bewährt, den Lehrgangsteilnehmern ausreichend Zeit für selbständige wissenschaftliche Arbeit, zur Verfü gung zu stellen. Wir haben sowjetische Erfahrun gen berücksichtigt, zugleich aber ei gene Wege beschritten. Letzteres drückt sich vor allem darin aus, daß wir inhaltliche und nicht methodi sche Fragen der Weiterbildung ins Zentrum unserer Arbeit gestellt ha ben. Heute nehmen, sowj etische Ge nossen unsere Erfahrungen auf. In diesem Zusammenhang möchte ich unbedingt hervorheben, daß das Franz-Mehring-Institut immer eine sehr starke Förderung und Impulse durch das ZK der SED, speziell die Abteilung Wissenschaften, sowie durch das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen erfahren hat. Unterstützung und Anleitung be kamen wir auch jederzeit durch das Sekretariat der SED-Kreisleitung unserer Universität, durch den Rek tor und die Prorektoren. Welche spezifischen Aufgaben ste hen heute vor dem Institut? Seit 1961 ist das FMI Weiterbil dungsinstitut. Da es auf gesell schaftswissenschaftlichem Gebiet eine hohe Dynamik in bezug auf Er kenntniszuwachs gibt, wächst auch die : Notwendigkeit des Erwerbs von neuem Wissen. Seit 1. Februar 1987 gehört zum FMI der WB Marx-Engels-Edition und -Forschung. Dort werden in Ko operation mit vielen anderen Ein richtungen unserer Republik die Marx- und Engels-Werke neu edi tiert. Wir können den Lehrgangsteil nehmern also die neuesten Erkennt nisse der Marx-Engels-Forschung vermitteln, spielt doch die Pflege und Auswertung der Klassiker an unserem Institut eine ganz zentrale Rolle. Heute wenden wir uns viel stär ker den neuen Fragestellungen zu, die sich . aus dem wissenschaftlich- technischen Fortschritt- . ergeben. Das geschieht in Lehrveranstaltun gen, die sich mit philosophischen, weltanschaulichen, ökonomischen, soziologischen und ethischen Aspek ten des wissenschaftlich-tech nischen Fortschritts beschäftigen. Die Lehrgangsteilnehmer brauchen Grundkenntnisse über Schlüsseltech nologien und moderne Produktiv kräfte. Immer wichtiger wird es auch, die Lehrmethodik für die einzelnen Disziplinen stärker zu profilieren. Wir schließen hier den Einsatz von Computern im Unterricht des MLG mit ein. Den Hoch- und Fachschul- lehrern wollen wir zeigen und — so weit das in unseren Kräften steht — auch die Fähigkeit vermitteln, wie mit Hilfe von Computern bestimmte Zusammenhänge anschaulicher zu demonstrieren sind. Wesentlich erhöht werden soll das aktive Mitwirken der Lehr gangsteilnehmer während der Wei terbildungskurse. Auf diesem Ge biet beschreitet der . Wissenschafts bereich Philosophie interessante Wege. So werden Lehrgangsteilneh- mer • beauftragt, selbständig Lehr veranstaltungen durchzuführen oder wissenschaftliche Kolloquien zu bestreiten. Es ist vorgesehen, diese Erfahrungen demnächst für andere Kurse — zum Beispiel Politi sche Ökonomie und Wissenschaft licher Sozialismus — zu verallge meinern. Welche Kurse zählen zum Ser viceangebot des FMI? Die traditionellen 5-Monate- Lehrgänge mit jeweils 120-130 Teil nehmern, Sonderlehrgänge von einer Woche zu ausgewählten Ge bieten und Frauensonderlehrgänge. Letztere ermöglichen ein externes Studium, wo Frauen mit. Klein- oder schulpflichtigen Kindern die Möglichkeit haben, sich weiterzu bilden. Verstärkt hat sich in den letzten Jahren die internationale Präsenz des FMI. So kommen bis zu einem Drittel der Lehrgangsteilnehmer aus der Volksrepublik Polen, der CSSR, Bulgarien, Vietnam, Laos, Kuba und künftig auch aus Kam- puchea. Prominente Referenten gehören bei Ihnen fast zum Alltag ... Wir sind sehr glücklich, daß stell vertretende Minister bei uns Vor lesungen halten, wie Prof. Engel, Prof, Schwanke und Dr. Keller. Zu unseren prominenten Vorlesenden gehört auch Prof. Dr. Gregor Schir mer, stellvertretender Leiter der Ab teilung Wissenschaften beim ZK der SED. Ebenso Vertreter der .Praxis, so der Generaldirektor — bzw. sein Stellvertreter — vom .Kombinat Mi kroelektronik. Es besteht die Absicht, weitere bewährte Wirtschaftskader für die Ausbildung zu gewinnen. Außerdem lesen am FMI Vertreter der Akademie der Wissenschaften, der Akademie für Gesellschaftswis senschaften, der Parteihochschule und des Instituts für Marxismus- Leninismus beim ZK der SED. Diese Kooperation ist ein Beleg dafür, daß es uns darum geht, die Spitzenkräfte auf dem jeweiligen Fachgebiet für die Weiterbildung zu gewinnen. Übrigens schreibt das FMI auch einen internationalen Lehrstuhl für anerkannte Historiker aus: den Her mann-Duncker-Lehrstuhl. Seit März ist er erstmals besetzt: durch den renommierten sowjetischen Hi storiker Prof. Drabkin — ein Spezia list auf dem Gebiet der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Prof. Richter, Sie als Direktor des FMI, betonen häufig: „Wir brauchen eine lebensverbundene Lehre.. Nun, das kann man auch nicht ge nug betonen. Wir werden unserem theoretischen Anspruch nur ge recht, wenn wir immer mit einem Bein in der Praxis stehen,, nie den Blick auf die Praxis verlieren! So haben wir enge Beziehungen zum Rat des Bezirkes, speziell zur Be zirksplankommission. Im nächsten Jahr ist ein größeres Manuskript ab zuschließen zur Frage der Reproduk tion im Territorium. Enge Beziehun gen haben wir auch zur SED- Stadtleitung Leipzig. Unter Leitung von Prof. Karl Nuß wurden Unter suchungen zur Führungstätigkeit der Partei in einer Großstadt vor genommen, und demnächst er scheint im Dietz Verlag eine Publi kation dazu. Traditionell sind schon unsere jährlichen Exkursionen mit dem Wissenschaftlerkollektiv in je einen Kreis unseres Bezirkes. Nicht zu ver gessen auch die Exkursionen mit den Lehrgangsteilnehmern. Dies alles hilft uns, immer wieder die neuen Fragen zu erkennen, die sich aus unserer Gesellschaftsent wicklung ergeben. Wie wir hörten, war das Jubi läum auch Anlaß, die Geschichte des Franz-Mehring-Institutes zu schreiben... Ja, zum Jubiläum wird erstmalig die Geschichte des FMI vorliegen, die zeigt, unter welchen — nicht sel ten komplizierten — Bedingungen sich das Institut entwickelte, hat es doch von Anbeginn an eine wich tige Rolle gespielt für die Entwick lung des MLG in der DDR und für die Entwicklung der Gesellschafts wissenschaften überhaupt. Autoren der „Geschichte des FMI“ sind Doz. Dr. sc. Dietmar Pell mann und Oberassistent Dr. Uwe Feige. Sekundiert werden sie durch renommierte Geschichtsschreiber, wie Prof. Friederici oder Prof. Gro ßer, die beide auch die Anfangs jahre des Instituts miterlebten. Tausende Lehrgangsteilnehmer haben das FMI in den letzten Jahr zehnten absolviert. Viele haben hier ihre akademischen Grade erworben. Welche Publikationen kamen vom Franz-Mehring-Institut bzw. welche sind zu erwarten? Wir sind verantwortlich für Lehr bücher des MLG, speziell für „Poli tische Ökonomie“ und „Wissen schaftlicher Sozialismus“. Diese sind bisher in mehr als zehn Aufla gen erschienen. Im Studienjahr 1988/89 werden wesentlich überar beitete Lehrbücher vorliegen, was als eine herausragende Leistung der Wissenschaftler unseres Institutes zu werten ist. Beachtenswerte Arbeiten auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaf ten verfaßten Prof. Friederici und Prof. Kinner. Darüber hinaus gab unser Institut auch monographische Werke zur „Politischen Ökonomie des Sozialismus“ heraus. Prof. Richter, wir danken für das Gespräch und wünschen dem FMI auch für die nächsten 40 Jahre eine so erfolgreiche Arbeit. (Das Gespräch führte CORNELIA FÜLLING)
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