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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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Band
Band 1981
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Aus Bibliothek und Archiv: Lob auf Leipzig Mit „Gaudeaumus igitur iuve- nes dum sumus“ in Goldbuchsta ben, halbkugelförmigen, gold glänzenden Beschlägen auf dun kelrotem Grund und in hand licher Form hebt sich das „All gemeine Deutsche Commersbuch" auf den Regalen der Handbiblio thek des Universitätsarchivs von seinem unscheinbaren Nach barn ab. Es enthält über 700 Ge sänge, die die Herausgeber in die Rubriken „Vaterlandslieder“, „Studentenlieder“, „Volkslieder“ und „Humoristische Lieder“ ein geteilt haben. Im letzten Teil finden sich im schönsten Säch sisch „Triumfgefiehle von einem alden Leibziger“: 1. Dir, Leibzig, liewe Linden stadt, wo Gunst und Wissen blieht, wo mer die scheenen Messen hat, dir deene hell mei lied! Denn schon der große Geedhe pries nach Recht dich un Gebiehr. Mei Leibzig is ä klee Baris, mei Leibzig low’ ich mir (Refrain) 2: Dei Sinn ist seit der frieh- sten Zeit uff Fortschritt nur gestellt; aus Dunkelnis und Finsterkeit fiehrst du zum Licht der Welt. Wie viel der gettlichsten Schenies erwuchsen nich in dir! Mei Leibzig ... 3. De erste deitsche Eisen bahn — das weeß de ganze Welt — bei un sern Schwanteich keht se ahn und gost e beesses Geld. Doch als es ,Nuff nach Dräsen!" hieß, das wa ä Hauptpläsier. Mei Leib zig... . 4. der Handel is es allezeit, der hier sei Bestes dhut. Es lebt der Wissenschaftlichgeit manch braves Borschenblut. Heil dir, Studen- den- baradies! Mir singen fir und fier: Mei Leibzig ... 5. Stell mer die scheenste Fe- nus hin, ich laß sie ruhig stehn; denn nichts ist wie ’ne Leibz'gerin so herzerweechend scheen. Wer nur in Leibzig lebte, hieß ä Stück von Herzen hier. Mei Leib ¬ zig... 6. O Vaderstadt, gedenky ich dein, gommt mer ä heh’rer Schwungk; denn was de richt'gen Leibz’ger sein, die bleiben ewig jungk, Un mit Bekeist’rungk saach ich dies: Nie trenn ich mich von dir! Mei Leibzig ... G. K./G. S. Imperialismusforschung mit hohen Ansprüchen Analyseergebnisse auch für Außenwirtschaftler und Binnenhändler von Interesse Will man das menschenfeindliche nd aggressive Wesen des Imperialis mus aufdecken, stößt man immer wieder auf die Frage nach Rolle und Bewegungsform des kapitalistischen Monopols. Eine fundierte politökono mische Forschung zum Imperialis mus der Gegenwart ist dabei insbe sondere für die Lehre im marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium Unerläßlich. Die genauere und exak tere Kenntnis grundlegender ökono mischer Prozesse des heutigen Kapi talismus und ihre Vermittlung im Kurs Politische Ökonomie trägt wesentlich dazu bei, die Studenten Kur klassenmäßig fundierten Ausein- andersetzung mit dem Imperialismus au befähigen. Ursprünglich vorwiegend mit me thodischen und methodologischen Pro blemen der leninschen Monopol theorie befaßt, konzentrierte die For schungsgruppe „Imperialismustheo- tie" unter der Leitung von Prof. Dr. sc. Karl-Heinz Uhlig zu Beginn der siebziger Jahre ihr Forschungsprofil auf die politökonomische Analyse der Gesetzmäßigkeiten und Formen des Monopolisierungsprozesses im heutigen Imperialismus. Das Forschungsthema ..Monopole und westeuropäische Wirtschafts integration“ wird im laufenden Fünf- Jahrplan als M-Thema bearbeitet, in dessen Rahmen zur Zeit Einzel themen mit entsprechenden Ergebnis- formen fixiert sind. Die derzeit zwölf ständigen Mitglieder (darunter die Ge nossen Dozenten Dr. sc. Werner Schmidt, Dr. Werner Uhlig. Dr. Heinz Höfer sowie die Oberassistenten Dr. Hans Jürgen Hartig und Dr. Peter Petschick) untersuchen seit 1975 Pro bleme der Monopolisierung in Pro duktion und Markt unter den Be dingungen cer staatsmonopolisti schen Wirtschaftsintegration in West europa. Dabei stehen Fragen des Wissenschaftlich-technischen Fort schritts, der Kapitalkonzentration Und der Akkumulation der Infra struktur und vor allem des Marktes Und seiner Regulierung im Mittel punkt. Auf der Grundlage dieser Pro filierung und der erreichten Arbeits resultate ist die Forschungsgruppe zwischenzeitlich als eines der lei stungsfähigsten Forschungskollektive im MLG der Republik anerkannt Qualifizierungsvorhaben und Publikationen Im Ergebnis ihrer unter den Be dingungen des MLG nicht immer un komplizierten Arbeit und eines noch immer anhaltenden politisch-ideolo gischen Klärungsprozesses über die Rolle der Forschung an den Sektio nen Marxismus-Leninismus wurden bisher fünf Dissertationen A und zwei Dissertationen B erfolgreich ver teidigt sowie zahlreiche Publikatio nen in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht. Weitere Qualifizie rungsvorhaben und Publikationen sind in Arbeit bzw. stehen kurz vor ihrem Abschluß. Besonderen Anteil an der erfolg reichen Bearbeitung des Forschungs themas „Monopole und westeuro päische Wirtschaftsintegration“ hat cer Leiter der Forschungsgruppe, Prof. Dr. Uhlig. Aus seiner Feder stammt die Monografie zum kapitali stischen Marketing, die in Lizenz im Kölner Pahl-Rugenstein Verlag er schien. Als fundierte marxistisch- leninistische Analyse der heutigen Marktkonzeptionen und Marklprak tiken der Mönopdfe setzt sie sich kri tisch mit der Theorie und Praxis des kapitalistischen Marketing ausein ander. wobei zugleich neue Erkennt nisse zur Weiterentwicklung der marxistisch-leninistischen Monopol theorie vorgestellt werden. Prof. Uh lig weist nach, daß die Konzerne mit der Theorie und den Instrumen ten des Marketing eine einheitliche Produktions- und marktseitige Steue rung des monopolistischen Verwer tungsprozesses anstreben und die Konzeption des kapitalistischen Marketing in das System der staats monopolistischen Manipulierung der Werktätigen integriert ist. Die ver schiedenen Formen und Elemente cer kapitalistischen Produktions- und Marktsteuerung werden darüber hin aus auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für die sozialistische Außenwirt schaft sowie für die Vertiefung des sozialistischen Intensivierungsprozes ses beleuchtet. Das wissenschaftliche Interesse an dieser Analyse be schränkt sich daher nicht allein auf Politökonomen, sondern erstreckt sich auch auf Mitarbeiter unserer Außenwirtschaftsorgane sowie des sozialistischen Binnenhandels. Beson ders wegen der beispielhaften Aus einandersetzung mit der bürgerlichen Theorie und Ideologie ist sie auch Propagandisten der Partei eine Fund grube des Wissens um aktuelle Pro bleme des heutigen Imperialismus. Eine weitere Monografie von Prof. Uhlig, an der das Kollektiv der Forschungsgruppe in vielfältiger Weise mitwirkte, befaßt sich unter dem Titel „EG — Gemeinschaft von Rivalen“ mit grundlegenden Ten denzen und Widersprüchen der kapi talistischen Integration in West europa. Im Zentrum der für einen breiten Leserkreis konzipierten Analyse der „Europäischen Gemeinschaft“ steht die Bewegung des kapitalistischen Monopols unter den Bedingungen des „Gemeinsamen Marktes“. Ent standen ist diese Monografie als Er gebnis der in den vergangenen drei Jahren verstärkten Konzentration der Arbeit in der Forschungsgruppe auf .die Wechselwirkungen von west europäischer Wirtschaftsintegration und Monopolisierungsprozeß. In ihr wird besonders das Anliegen ver folgt. die Rolle der Monopole beider Ausnutzung der Vorteile der inter nationalen Arbeitsteilung unter den Bedingungen der staatsmonopolisti- schen Wirtschaftsintegration zu er hellen. Die besondere Rolle des „Ge meinsamen Marktes“ als Katalysator und Operationsfeld der Monopolisie rung einschließlich seiner supranatio nalen Regulierung und seiner Charak terisierung als der am weitesten fort geschrittenen kapitalistischen Inte grationsebene wird mit aktuellem Material anschaulich und tiefgründig belegt. Insbesondere mit der Erarbei tung der letztgenannten Publikation strebte die Forschungsgruppe einen Abbau ungerechtfertigter Leistungs unterschiede im Kollektiv an, indem kollektive Diskussion und Aufgaben verteilung die Arbeit bestimmte. Politökonomische Symposien mit noch junger Tradition Zu wissenschaftlichen Höhepunk ten in der Arbeit der Forschungs gruppe sind die mittlerweile traditio nellen Leipziger Politökonomischen Symposien zur Imperialismus forschung geworden, die von den Leipziger Lehrstühlen und For schungsgruppen für Politische Öko nomie des Kapitalismus jährlich ver anstaltet werden und zwischenzeit lich auf große Resonanz im natio nalen und internationalen Maßstab gestoßen sind. Die Forschungsgruppe von Prof. Karl-Heinz Uhlig übernahm bisher für das erste und vierte Symposium (1976 bis 1979) die inhaltliche und organisatorische Federführung. Ent sprechend der langfristigen Planung trägt sie für das Symposium 1983 er neut die Verantwortung. Die bisher durchgeführten fünf Veranstaltun gen befaßten sich mit aktuellen Fra gen der Leninschen Imperialismus analyse (1976), mit der Theorie des Monopolprofits und des Monopol preises (1977), mit der Unterordnung des nichtmonopolistischen Kapitals unter die Herrschaft der Monopole (1978), mit der westeuropäischen Inte gration (1979) und mit der Rolle des Marktes im Kapitalismus (1980), wobei die wissenschaftlichen Haupt ¬ ergebnisse der Konferenzen in Pro tokollbänden publiziert wurden. Eine wichtige Seite ihrer’ Arbeit sieht die Forschungsgruppe in der Vertiefung der wissenschaftlichen Kooperation mit Institutionen und Forschungsgruppen in der DDR und den Bemühungen zur Forschungs kooperation mit Wissenschaftlern und Kollektiven in den sozialistischen Bruderländern. Neben der intensiven Zusammenarbeit mit den Leipziger Forschungsgruppen auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie des Kapi talismus, insbesondere des Franz- Mehring-Instituts und der Handels hochschule Leipzig, ist die lang jährige intensive Zusammenarbeit mit dem Institut für Internationale Politik und Wirtschaft. Berlin, her vorzuheben. Es entwickeln sich je doch auch intensive wissenschaft liche Beziehungen zum Zentralinsti tut für sozialistische Wirtschafts führung beim ZK der SED, das gegen wärtig die Neuherausgabe der Mono grafie zum kapitalistischen Manage ment’ unter Mitwirkung von Prof. Uhlig vorbereitet. Die breite diszi plinäre und interdisziplinäre Wis senschaftskooperation der For schungsgruppe wird zugleich in einer zunehmend engeren Zusammenarbeit mit Forschungskollektiven an der Technischen Universität Dresden, an der Technischen Hochschule Magde burg. an der Wilhelm-Pieck-Universi tät Rostock und weiteren Einrich tungen des Hoch- und Fachschul wesens der DDR sichtbar. Dr. Peter Petschik, Sektion Marxismus-Leninismus Auf der Messe vorgestellt: Neuerscheinungen zum X. Parteitag Jugendlexikon Politische Ökono mie Lexikon RGW Herausgegeben von M. Engert und H. Stephan Etwa 280 Seiten Ganzgewebe; etwa 18,— M Bestellangabe: 577 050 0 Lexikon RGW Das Nachschlagewerk bietet mit seinen alphabetisch geordneten Stichwörtern einen Gesamtüber blick über den RGW, seine Auf gaben, Struktur, Arbeitsweise, über die wichtigsten RGW-Doku mente und über seine Tätigkeit im Rahmen der sozialistischen ökonomischen Integration. Herausgegeben von J, Gottschalg, K. Just und W. Schlegel Etwa 248 Seiten mit 80 Abb. und 80 Tabellen Brolin; 5,— M Bestellangabe: 577 079 7 — Julex TL Polit Ökonomie Gegenstand des Lexikons sind die wichtigsten Begriffe und For scherpersönlichkeiten der politi schen Ökonomie, vor allem der des Sozialismus. Großes Gewicht wird der Wirtschaftspolitik der DDR beigemessen. Uber Taschenbücher, Blindbände u.a. m. Wer für UZ über die Leipziger Buchmesse, genauer gesagt über das Messehaus am Markt während der Leipziger Frühjahrsmesse, berichten soll, ist nicht zu beneiden. Selbst der Blick in die Vergangenheit hilft nicht weiter, denn alle Versuche, die ser Aufgabe Herr zu werden, ende ten mit Kritik. Einmal hatte die Re daktion die Idee, den Bericht unter das Thema „Die Universität im Mes sehaus am Markt“ zu stellen. Als er erschienen war, klingelten Tag für Tag die Telefone, und Professoren bzw. Sekretärinnen von Professoren beschwerten sich über Unterlassungs sünden. Der Kollege X war genannt, der Kollege Y aber übergangem wor ¬ den. Klüger geworden, entschloß sich der Berichterstatter, im nächsten Jahr von einem zentralen Ereignis auszugehen und nachzusehen, wie es von den Verlagen vorbereitet wurde. Die Kritik folgte stehenden Fußes. Wo bleibt das Profil der Universi tätszeitung? Haben nicht ND und LVZ ebenfalls unter diesem Motto informiert? Eine dritte Lösung bot sich an. Der Berichterstatter ging in die Tiefe. Ein Verlag wurde mittels eines Interviews vorgestellt. Warum aber gerade dieser und kein ande rer? Forschen und lehren an der Universität nur Gesellschaftswissen schaftler? Jede Konzeption scheiterte, und auch einer vierten ist sicherlich kein Erfolg beschieden. Setzen wir uns also dem Vorwurf aus, daß fol gende Zeilen konzeptionslos und völlig subjektiv sind. Reihen wir drei Eindrücke aneinander und nennen wir das Ganze Feuilleton. 1. Blindbände Seit ich von Heinz Knobloch „Rund um das Buch“ gelesen habe, weiß ich, was Blindbände sind, und kann jederzeit zitieren: „Der Blindband, so genannt, weil er unbedruckt ist, also keinen Satz enthält, nicht mal einen Punkt. Das Buch ist innen weiß. Es tut nur von außen, als sei es ein Buch mit Wörtern und Bildern. Doch es zeigt seinen Einband, der Blind band, er führt den Schutzumschlag als Muster vor.“ Alle DDR-Verlage, deren Stände ich aufsuchte, stellten Blindbände aus. Der VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften wartete gleich mit drei interessanten Ange boten auf: „Geschichte der soziali stischen Gemeinschaft. 1917 — Gegen wart“, „Handbuch der Wirtschafts geschichte“ und „Geschichte der DDR“ Wer sind die Autoren? Ist unsere Universität daran beteiligt? Die Blindbände verraten es nicht. 2. Anmerkungen zu Ernesto Carde- nal Ernesto ( Cardenal, einer der Führer der Befreiungsbewegung in Nikara gua. berichtet in seinem ..Kubani schen Tagebuch“, daß in Kuba die Buchhandlungen leer seien und die Leute davor Schlange stünden, um z. B. einen Gedichtband zu erwerben. 1969 wurden in Kuba 15 Millionen Bücher gedruckt, 75 Prozent davon waren Schulbücher. Das Ministerium für Kultur zeigt in Leipzig eine Kol lektivausstellung. Die gesammelten Werke von Jose Marti in 27 Bänclen, Reden und Schriften von Che Guevara clam in einer neunbändigen Taschenbuch- ausgabe. Überhaupt dominiert das Taschenbuch. Schneller Druck und hohe Auflage. Schul- und Kinder bücher. Ein Buch tanzt aus der Reihe. Die Schätze des Nationalmuseums. Hervorragende Ausstattung. Eine Ge meinschaftsausgabe mit dem Lenin grader Verlag „Aurora“. Hergestellt in der UdSSR. 3. Entdeckungen bei „Reclams" Wer das Wort „Reclam" hört, denkt an Taschenbücher. Horst Möller, Parteisekretär des Verlages, weist auf zwei Neuerscheinungen hin, die keine Taschenbücher sind. Mit einer geborgten Leica schoß der Arbeiter fotograf Walter Ballhause vom Le ben der Arbeiter während der Welt wirtschaftskrise in Deutschland aus drucksstarke Fotos. Nach einem hal ben Jahrhundert veröffentlichte „Re- die Bilder und fügte zeitge nössische Gedichte von Johannes R. Becher hinzu, die Alfred Klein (Akademie der Künste) auswählte. Selten wurde eine derartig gelungene Verbindung von Text und Bild er reicht (Überflüssige Menschen. 30 Mark). Zum 85. Geburtstag von Wieland Herzfelde am 11. April erscheint „Paß auf! Hier kommt Grosz. Bil der, Rhythmen und Gesänge 1915 bis 1918“. Vor vierzehn Tagen traf ein Brief der Redaktion einer wissenschaft lichen Zeitschrift mit der Bitte ein, den ersten Band der „Geschichte des Alltags des deutschen Volkes“ zu re zensieren. Auf der Buchmesse liegt bereits der zweite aus, nicht als Blindband. Man kann tatsächlich nicht so schnell lesen, wie Kuczyn- ski schreibt. G. K. Aus Technika i Nauka, Moskau Brockhaus- Miniaturen Kleinodien der Buchkunst Kamenz. Mit Fotografien von Renate und Roger Rössing und dem Text von Helmut Richter, Leip zig 1979, 10,90 Mark Merseburg. Mit Fotografien von Gerald Große und dem Text von Hans Jürgen Steinmann, Leipzig 1980, 11,40 Mark Goethe sagte oder schrieb, daß Sammler glückliche Menschen seien. Den Liebhabern schöner Bücher winkt ein weiteres loh nendes Objekt, die neue Reihe Brockhaus-Miniaturen. Als Auf takt war ein Band über Kamenz angekündigt, aber unsere überra schungsfreudige Buchproduktion wartete zuerst mit Merseburg auf. Beide Bände, ziehen durch das etwas abwegige Format 10X 21,5 cm, das gelblich-bräunliche Papier für den jeweiligen Text und die ansprechende Gestaltung des Einbandes und des Schutzum schlages die Aufmerksamkeit auf sich. Sie enthalten eine Chronik bzw. einen Auszug aus der Chro nik. Die Tafeln mit den Bild unterschriften können ausge klappt werden. Das abwegige Format hat si cherlich den Fotografen einerseits zu schaffen gemacht, aber ande rerseits sie zu neuen Lösungen angeregt, die für einen großen Tel! von etwa 80 Color- und Schwarzweißfotos gefunden werden mußten. Ein Foto über zwei Seiten ergab ein quadratisches Format, das trotz aller Bemühungen und Ar gumente der Besitzer von mittel formatigen Spiegelreflexkameras eine untergeordnete Rolle spielt. Für den Kamenz-Band benötigte ganzseitige Fotos wiesen ein extremes Längsformat auf. Erst eine Aufteilung der Seiten ge stattete Fotos in den üblichen Pro portionen (dabei hat man aller ¬ dings mitunter des Guten zuviel getan, denn neun Fotos auf einer Seite, wie auf S. 40 führten zu Briefmarkenformaten). Gestaltete Seiten vergrößern zwar die Aus- drucksmöglichkeiten, können je doch leicht beschädigt werden. Noch origineller ist die für den Band „Merseburg“ gefundene Lösung. Der oder die Gestalter drehten das Ganze — einschließ lich des Textes — um 90 Grad und ließen nur vier Möglichkei ten offen: das (fast) Quadratfor mat, das langgestreckte Querfor mat, drei Hochformate oder ein Querformat und ein Hochfor mat. Die Fotografen verstanden in beiden Fällen sehr gut, die Aussagekraft des Textes zu ver stärken. Helmut Richter schrieb „Die Kamenzer Lessinglegende“. Er ließ Lessing und die drei nicht ganz so berühmten Kamenzer Bürger Christlob Mylius, Caspar Dulich und Matthes Rudolph aus dem Grabe auferstehen und an läßlich des Forstfestes durch die Straßen der Stadt streifen. So ist er in der Lage, Wissenswertes und Interessantes aus der Ge schichte und Gegenwart der säch sischen Kreisstadt mitzuteilen und manches Lessing-Zitat ein zuflechten. Für den Merseburg-Band ge wann der Verlag ' Hans Jürgen Steinmann, der sich dafür durch seinen 1945 erschienenen Roman „Die größere Liebe“, der in Leuna oder Merseburg spielt, bestens empfohlen hatte. In fünf Teilen läßt er Erinnerungen wach wer den, erzählt über die Geschichte der Stadt bis 1945, -den Wieder aufbau, die Leuna-Werke und über Merseburger Persönlichkeiten wie Carl von Basedow. Während die Fotografen des Kamenz-Ban des mit dem Touristen-Stand- punkt auskamen, mußte Gerald Große das Innenleben Merse burgs aufdecken. P. S. Wie Kollegin Hesse, Wer beleiterin des Brockhaus-Verla ges, c‘er Redaktion mitteilte, er scheint in diesen Tagen „Leipzi ger Denkmale“ Für 1981 sind weiter vorgesehen: „Berliner Brücken“ (Juli), „Bilder aus dem Landschaftspark Wör litz“ (September) und „Roland, der Ries’“ (November). G. K.
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