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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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Band
Band 1981
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Professor heißt: „öffentlich Bekennender" Die Verantwortung des Betreuers ersetzt nicht die Eigenverantwortung des Betreuten Interview mit Prof. Dr, sc. Harry Pfeifer, Sektion Physik UZ: Worin bestehen die neuen Di mensionen bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für Lehre und Forschung an den wissen schaftlichen Einrichtungen und bei der Entwicklung junger Wissen schaftler, die in der Lage sind, Lei tungsaufgaben in den Kombinaten und Betrieben zu übernehmen? Prof. Pfeifer: 1980 hat sich gegen über 1970 der Bestand an Mathe matikern und Naturwissenschaftlern in der DDR mehr als verdoppelt, in Quantitativer Hinsicht liegen wir mit an der Spitze in der Welt. Das heißt, wir werden uns in den 80er Jahren auf die Weiterbildung dieser Kader und auf die Intensivierung der Aus bildung zu orientieren haben. UZ: Wesentliche Bedeutung hat dabei die Bestenförderung... Prof. Pfeifer: Ja, sicher. Neben der allgemeinen Qualitätssteigerung müs sen wir gerade der Bestenförderung erhöhte Aufmerksamkeit widmen. Ihr Zi e i ist die Entwicklung von fachlich hervorragenden Kadern, die einen festen Klassenstandpunkt be ¬ sitzen und die durch international beachtete Höchstleistungen der DDR- Wissenschaft auf ausgewählten Ge bieten eine führende Position ver schaffen. Wenn wir Worte wie „her vorragend“ und „international füh rende Position“ wirklich ernstneh men — und dazu sind wir objektiv angehalten — kann die Bestenförde rung einerseits zu keiner Massen aktion werden und andererseits müs sen wir in Kauf nehmen, daß die Skala der Anforderungen differen zierter ist als für die Mehrheit der auszubildenden Kader. Natürlich ist es gut, auf allen Gebieten gleich mäßig den Anforderungen zu genü gen, aber das hat nichts mit der be sonderen Eignung für die Erbrin gung höchster Leistungen zu tun. Da mit ich richtig verstanden werde: Ich bin gegen jede Reduzierung der Anforderungen im betreffenden Fach. Die in der Hauptprüfung nach zuweisenden Kenntnisse müssen vor handen, die entsprechenden Fähig keiten durch die Absolvierung der Praktika entwickelt sein. Das ist das Prof. Dr. Harry Pfeifer (Bild links). Fotos: Archiv (2)/Faksimile aus ND Minimum. Ich bin genauso gegen jeden Versuch, Abstriche bei der Forderung nach einem festen Klas senstandpunkt und der absoluten politischen Zuverlässigkeit zu ma chen. Aber sekundär sind alle ande ren Anforderungen! Wir müssen von der Erfahrung aus gehen, daß im mathematisch-natur wissenschaftlichen Bereich bedeu tende wissenschaftliche Leistungen oft in jüngeren Jahren erbracht wer den. Wissenschaftliche Aktivität und Kreativität sollten bei den beson ders befähigten Nachwuchswissen schaftlern unterstützt und nicht durch sekundäre Forderungen zuge schüttet werden. UZ: Wäre ein Programm der Bestenförderung dafür eine ge eignete Maßnahme? Prof. Pfeifer: Auf keinen Fall. Es kann sich hier immer nur um Einzel fälle handeln, die einer individuel len Regelung bedürfen. Was wir machen müssen, ist, daß die talen tierten jungen Wissenschaftler zu den besten Hochschullehrern gehen und ihnen weitgehende Vollmachten eingeräumt werden, damit sie ihre Verantwortung, auf die der Minister in seinem Referat zur V. Hochschul konferenz ausdrücklich hinwies, auch nachkommen können. Wenn der Hochschullehrer im Hinblick auf die Betreuung kontrolliert werden muß, dann ist es der falsche Mann. Man sollte zunächst möglichst viele Studenten einbeziehen und mit Hilfe der Lehrkollektive in den ersten Studienjahren den Kreis immer en ger fassen, bis eine Zuordnung zu einzelnen Hochschullehrern möglich ist, die dann die Betreuung über nehmen. Ob diese Betreuung nacli einiger Zeit abgebrochen wird oder ob sie zu Sonderregelungen führt, wie z. B. zu einem Sonderstudienplan oder zum vorzeitigen Beginn der Arbeiten an einer Dissertation, das muß dem Hochschullehrer überlas sen bleiben. Dafür hat er die volle Verantwortung. Sein Geschick wird darin bestehen, zunächst solche Auf gaben und Probleme zu finden, an denen sich der Nachwuchswissen schaftler beweisen kann, ihm nicht alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, ihm aber dort wirklich zu helfen, wo ein Hindernis für ihn unüberwindlich wird. „Geschichte ist unser Ein und Alles“ Zur Einführung in das Studium der Geschichte, Potsdam 1979 / Lehrmaterial zur Ausbildung von Diplomlehrern Geschichte, 166 S., Hrsg, von K. Adamy, H.-O. Gericke, G. Katsch und W. Staude „Geschichte ist unser Ein und Alles und wird von uns höher ge halten als von irgendeiner anderen, früheren philosophischen Richtung“, schrieb bereits 1844 der junge En gels. Es ist anerkennenswert daß ausgewiesene Hochschullehrer, die jungen Adepten ihrer Wissenschaft mit einem Lehrmaterial ausstatten,, das ihr Vorrecht und Vergnügen, die Geschichte zu studieren, außerdem zu einer erfolgreichen Sache machen soll. Damit könnte man im allgemeinen die Angelegenheit auf sich beruhen lassen, wenn uns nicht der Be schluß des Politbüros des ZK der SED zu den Aufgaben der Hoch schulen und die Hochschulkonferenz veranlaßten, noch genauer jeden Po sten zu wägen, der uns im Verständ nis der dort aufgeworfenen Fragen und Probleme, z. B. zur Hochschul- forschung, voranbringen kann. Das vorliegende Lehrmaterial er hebt den Anspruch, der Erhöhung der Effektivität einer Lehrveranstal- tung. die im 1. Studienjahr liegt, zu dienen Es muß u. E. — und dies wird Wohl für alle Wissenschaflsdiszipli- nen gelten — deshalb nicht nur schlechthin zur Stoffvermittlung beitragen, sondern didaktisch gut aufgebaut sein sowie das Interesse und die Liebe zum Studium und Be ruf entwickeln helfen. Der Band enthält zunächst eine Anzahl von Auszügen aus Werken von Karl Marx, Friedrich Engels und W. I. Lenin zur Begründung des hi storischen Materialismus. Vielleicht wäre es günstig gewesen, einige Problemstellungen beizufügen, unter denen die Klassiker befragt und ihr Herangehen an die Untersuchung der Geschichte festgestellt werden könnten. Eine z. B., wie die Klassi ker selbst in ihrer; Werken die Ein heit der Bestandteile unserer wis senschaftlichen Weltanschauung rea lisiert haben. Auszüge aus Beiträgen über die Bedeutung der Werke der Klassiker für die Wissenschaftsdis ziplin und deren Arbeitsmethoden schließen sich an. Leider vermißt man aber einige markante Belege, wie Historiker beispielhaft die mar xistische Theorie in ihren einzelwis senschaftlichen Arbeiten umgesetzt haben. Offensichtlich ist die Ehr furcht vor den Kollegen manchmal größer als die vor den Klassikern. Gutes Studium heißt heute mehr denn je, die Erfordernisse der künf tigen Praxis mit zu bedenken, heißt, beim künftigen Hochschulkader die Fähigkeit auszubilden, selbständig sich das wachsende Wissen anzueig nen, weiterzugeben und zu seiner Mehrung beizutragen. Die Herausge ber lenken die Studenten durch Ver mittlung von Dokumenten der SED zur Geschichtswissenschaft, von Materialien und Beiträgen zur sozia listischen Schulpolitik, zum Gegen stand, zur Gliederung und zur Funk tion der Geschichtswissenschaft dar auf, welche hohen Ansprüche die Gesellschaft an ihre Wissenschafts- disziplin stellt. Natürlich kann man den Herausgebern nicht den Vor wurf machen, daß sie dies oder jenes nicht mit aufgenommen haben. Es bleibt zu überlegen, ob nicht solche Lehrbücher und Materialien von vornherein in der Weise auf gebaut sein sollten, daß sie den Stoff, der unbedingt während des Stu diums angeeignet werden muß, von solchen Abschnitten abheben, die mehr Zusätze, Ergänzungen zum Nachschlagen während der Berufs arbeit darstellen. Was letzteres an geht, so könnte man sich vorstellen, daß z. B. weitere Dokumente nicht ediert, wohl aber genannt würden. Etwa die Richtlinien, zur Erforschung und Propagierung der Betriebsge schichte (Beschluß des Sekretariats des ZK der SED vom 7. Juni 1977) oder das Rahmenprogramm für Ar beitsgemeinschaften der Klassen 9 und 10 (Gesellschaftswissenschaften/ Ausgewählte Bereiche der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung). Berlin 1970. Auch orientierende Ma terialien zur Regionalgeschichte könnte so zugängig gemacht werden. Bernd Rüdiger Aus anderen Universitäten Oberseminar als Mittel zur Bestenförderung Technische Hochschule Merse burg: Als Mittel zur Bestenför derung hat sich an der Sektion Wirtschaftswissenschaften ein Oberseminar in der Fachrichtung Sozialistische Betriebswirtschaft bewährt. Damit realisierte die Sektionsleitung einen Vorschlag der FDJ-Studenten, der in Vor bereitung der V. Hochschulkonfe renz unterbreitet wurde. In der Veranstaltung wird nicht nur Stoff vermittelt, sondern haupt sächlich über die verschiedenen Auffassungen zu einzelnen Er kenntnissen diskutiert. FDJ-Studentenzirkel erarbeitet EDV-Programm Martin-Luther-Universität Halle: Der FDJ-Studentenzirkel „Terri toriale Rationalisierung“ der Sek tion Wirtschaftswissenschaften erarbeitet gegenwärtig ein EDV- Programm für die Städte Halle und Halle-Neustadt. Es ermög licht Betrieben und Einrichtungen des Territoriums, EDV-Anlagen und EDV-Programme rationeller auszunutzen und den Informa tionsfluß zu beschleunigen. Elektrofotografie für Volkswirtschaft nutzen Technische Hochschule Magde burg: Die Erschließung neuer Einsatzgebiete sowie die bessere volkswirtschaftliche Nutzung der Elektrofotografie standen im Mit telpunkt der 4. Fachtagung Elek trofotografle an der TH „Otto von Guericke“. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der Che mischen Gesellschaft der DDR or ganisiert. Der Einladung folgten 120 Fachleute aus Wissenschaft und Praxis aus .der DDR sowie Experten aus anderen RGW-Län dern. In 46 Vorträgen gaben Wis- senschaftler verschiedener Diszi plinen sowie Vertreter der Indu strie einen Einblick in den gegen wärtigen Forschungsstand. Fachkader lernen die Praxis früh kennen Technische Universität Dresden: Mit Beginn des Jahres 1980 wur de im WB Arbeitsökonomie der Sektion 22 ein neues Lehrgebiet „Aufgaben der Arbeitsökonomie im sozialistischen Betrieb“ eröff net. Es dient insbesondere dazu, die zukünftigen arbeitsökonomi schen Fachkader bereits im 2. Semester mit ihren späteren be ruflichen Tätigkeiten vertraut zu machen und damit zur stärkeren Ausprägung der Motivation für die Berufswahl beizutragen. Das Lehrgebiet schließt mit einem vierwöchigen Betriebspraktikum ab. Gefragt war der beste Strukturanalytiker Martin-Luther-Universilät Halle: Die Sektion Chemie veranstaltete unlängst einen Wettstreit der Beststudenten der Chemiesektio nen der DDR im Fachgebiet Stoff- und Strukturanalyse. Der inoffizielle Titel „Bester Struk turanalytiker der DDR“, um den 14 Studenten aus 7 Universitäten und Hochschulen kämpften, ging an einen Studenten der TH Mer seburg. Diese erste Veranstaltung ihrer Art wurde ein voller Erfolg, da sie nicht nur dem Leistungs vergleich, sondern auch der Sti mulierung der Leistungen der Studenten dient und soll wegen der vielfältigen Möglichkeiten des Erfahrungsaustausches und der Menge der vermittelten Anregun gen unbedingt wiederholt wer den. 400 Kommilitonen im Studentenaustausch Friedrich-Schiller-Universität Je na: Kernstück der Zusammenar beit mit ausländischen Hochschu len sind an der Jenenser Uni die Freundschaftsverträge mit Uni versitäten in Minsk, Tbilissi, Bu dapest, Krakow, Trnovo, lasi, Pri stina und Presov. Eine besondere Form der internationalen Bezie hungen mit Partnern in den so zialistischen Ländern ist der Stu dentenaustausch, an dem jährlich etwa 400 Studenten beteiligt sind. Weitere Kooperationsvereinba rungen gibt es mit den Universi täten von Aden, Mosul, Maputo und Nizza. Stand seit fünf Jahren { . -u ■ hs,btet Handeksblatt" ■3 i I Frauen Arbeitslosigkeit • a0 Besorgnis über hohen Anteil von Jugendlichen und ,a Ein trauriger Rekord “ }) ;6 an Rhein und Ruhr DIECWELT Noch nie so viele Arbeitslose an Rhein und Ruhr 3ranffurterANgemeine * -,3 ■ Bundesanstalt: Die Unternehmen sollen mehr kurzarbeiten lassen 9 MDER TAGESSPIEGEL Arbeitslosigkeit auf höchstem 23 Was ist Arbeitslosenunterstützung? Wer zahlt sie? Inwiefern wird damit die Reproduktion der Arbeitslosen als potentielle Arbeitskraft gesichert? Wovon lebt ein Ar- sIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIsilIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIuIIuIIIIIiIISIIIIIIN beitsloser in der BRD? amuimIILIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIsttI:aIIIIIIIIIII Eine politökonomische Betrachtung Der BRD-Wirtschaftsminister Lambsdorf spricht gegenwärtig von 1,3 Millionen amtlich registrierten Arbeitslosen für das Jahr 1981. Das wären etwa 30 Prozent mehr Er werbslose, welche auf Arbeitslosen unterstützung angewiesen sind, als 1980. Die Arbeitslosenunterstützung er gibt sich anteilig aus einem Versiche rungsbeitrag, den der Arbeiter wäh rend seiner Berufstätigkeit und der Unternehmer für die bei ihm tätigen Arbeitskräfte zu zahlen hat. Für den Arbeiter ist dieser Beitrag eine Lohn summe, die ihm nicht für die Re produktion seiner Arbeitskraft ■ zur Verfügung steht. Somit ist auch der Nichtarbeitslose allein aus der Gefahr . einer eventuellen Arbeitslosigkeit negativ betroffen. Der durch die Gewerkschaften er kämpfte Beitragssatz der kapitalisti schen Unternehmer bedeutet für diese eine Einschränkung ihres Pro fits. Es ist eine bestimmte Art der Profitverwendung, die der individuel len Kapitalverwertung verloren geht, für die Verwertungsbedürf nisse des gesellschaftlichen Gesamt kapitals jedoch notwendig ist. Dem Kapitalisten erscheinen diese Aus gaben als Kosten. Sie sind aber keine Kosten im Sinne des kapitalistischen Verwertungsprozesses, da sie weder als konstantes Kapital (Kauf von Produktionsmitteln), noch als varia bles Kapital (Kauf von Arbeitskräften) verausgabt werden, sondern, um hier mit dem von Karl Marx gebrauch ten Begriff zu sprechen, „faux frais“ (falsche Kosten — d. V.). Bereits da mals erkannte Karl Marx, daß die Bourgeoisie es verstand, diese an fallenden Kosten auf die verschie denste Art und Weise auf die Schul tern der Arbeiterklasse und der Mittelschichten abzuwälzen. Betrach tet man heute den Umverteilungs mechanismus der Staatshaushalte in den kapitalistischen Ländern, kommt man zum gleichen Resultat. Dies läßt den Schluß zu, daß die Arbeits losenunterstützung in erster Linie ein von der Arbeiterklasse selbst finanzierter Versicherungsbeitrag ist, der ihr im Falle der Arbeitslosigkeit wieder ausgezahlt wird. Die Ver gabe dieser letztlich von der Arbei terklasse geschaffenen Mittel ist an verschiedene Bedingungen geknüpft, die ständig erweitert werden. Ar beitslosenunterstützung bekommt z. B. in der BRD, wer mindestens 6 Monate vor der Arbeitslosigkeit berufstätig und beim Arbeitsamt ge meldet war. In diesen Fällen wird die Arbeitslosenunterstützung im Höchstfall ein Jahr gezahlt. Ein großer Teil jugendlicher Arbeits loser, welcher nach Abschluß der Schul- bzw. Berufsausbildung zu nächst keine Arbeitsstelle erhielt, so mit auch nicht die erforderlichen 6 Monate nachweisen kann, aus ländische Arbeitskräfte, die aus den verschiedensten Gründen nicht beim Arbeitsamt gemeldet sind, bzw. mit helfende Ehefrauen, welche auf Grund der Arbeitslosigkeit ihrer Männer eine Arbeit suchen, aber auch die erforderlichen 6 Monate nicht nachweisen können, fallen aus dem Berechtigungskreis für Arbeits losenunterstützung heraus. Die genannten Gründe sind u. a. auch die Ursache dafür, daß die eigentlichen Arbeitslosenzahlen weit über den amtlich registrierten liegen. Für diejenigen jedoch, die An spruch auf Arbeitslosenunterstützung haben, beträgt diese etwa 68 Pro zent des ausgefallenen Nettolohnes. Hier sollten all diejenigen, welche ausgehend von der absoluten Höhe der Arbeitslosenunterstützung diese als ausreichend bzw. sozial charakte risieren, bedenken, daß dem Be troffenen etwa 32 Prozent weniger Geld für die Reproduktion seiner Person und seiner Familie zur Ver fügung stehen; die Befriedigung der' Bedürfnisse einer Arbeiterfamilie je doch nur mittels des vollausgezahl ten Arbeitslohnes möglich ist. Oder anders ausgedrückt, eine Arbeiter familie, die vor der Arbeitslosigkeit in einem bestimmten Zeitabschnitt mit 1000 DM ihren Lebensunterhalt bestreiten konnte, muß von heute auf morgen mit 680 DM auskommen, und dies bei gleichbleibenden oder sogar erhöhten Wohnungsmieten, Nahrungsmittelpreisen, Fahrpreisen, Benzin- und Rohölpreisen u. a. m. Hinzugefügt werden muß, daß ein großer Teil der betroffenen Arbeits losen nicht einmal diese Arbeits losenunterstützung erhält. Gelingt es dem Arbeitslosen nämlich nicht, in der Jahresfrist erneut Arbeit zu finden, muß er einen Antrag auf Gewährung von Arbeitslosenhilfe stellen. Er erhält dann nur noch 58 Prozent des Nettolohnes. Aber auch die werden nur gezahlt, wenn nicht die sogenannte „Bedürfnis klausel“ angewendet werden kann. Wenn danach z. B. Kinder oder Ehe partner eigenes Einkommen besitzen, sind sie verpflichtet, den betroffenen Arbeitslosen zu unterstützen und es wird keine Arbeitslosenhilfe gezahlt. In allen Fällen, ob bei Arbeits losenunterstützung, Arbeitslosenhilfe oder wenn Arbeitslose keine Unter stützung erhalten, verlieren die Be troffenen oft jeden sozialen Kontakt. Sie fühlen sich als Außenseiter, als Versager bzw. Menschen, die anderen zur Last fallen. Hoffnungslosigkeit, Zukunftsangst, Alkohol, Rauschgift sucht und nicht zuletzt Selbstmord sind Folgen der Arbeitslosigkeit. All dies sollte auch genannt werden, wenn man über Arbeitslosigkeit im Kapitalismus spricht und feststel len kann, daß der real existierende Sozialismus diese Geißel der Mensch heit beseitigt hat. Dr. Klaus Dietze, Sektion Wirtschaftswissenschaften Das Zitat Die österreichische großbür gerliche Zeitung „Die Presse“ schreibt: „Wollte man die Ar beitslosigkeit in den EG-Staa- ten auf dem gegenwärtigen Stand von über sieben Millio nen einfrieren, wäre ein Wirt schaftswachstum von 4,2 Pro zent nötig. Angesichts der tri sten ökonomischen Aussichten kann das nur ein frommer Wunsch bleiben.“
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