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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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- Ausgabe Nr. 10, 13. März 1
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- Ausgabe Nr. 41, 30. Oktober 1
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30 Jahre Ausländerstudium Dr. Gernot Pflugk, heute Deutschme thodiker an der Wilhelm-Pieck-Univer- sität Rostock, betreute die ersten elf ausländischen Studenten in der DDR. Unser Foto zeigt ihn (links im Vorder grund) vor 30 Jahren mit zwei nigeria nischen Freunden. Die Karl-Marx-Universität zeichnete Dr. Pflugk für seine Verdienste beider Betreuung der ersten elf ausländi schen Studenten am 6. Oktober diesen Jahres mit der Ehrennadel der KMU aus. Sie kamen aus einer britischen Kolonie... Gedanken über die ersten Auslandsstudenten in der DDR mals als Ihr Lehrer, als Betreuer, als Dolmetscher eine vielseitige Ver antwortung getragen hatte. „Kola“ (Dr. M. E. Kolagbodi) und Tunde (Dr. A. Yetunde Bankole) waren Gäste des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen der DDR an läßlich des 30jährigen Bestehens des Ausländerstudiums in unserer Republik. Ein Wiedersehen nach 30 Jahren, unerläßlichen Deutschkennt- einem I halben , Damals war er noch kein Doktor der Pädagogik, der Jugendfreund Gemnot Pflugk, sondern Lehrerstu- Sent für Anglistik und Germanistik der Leipziger Universität im 3. Studienjahr, als er im Frühjahr 1951 Sen Auftrag übernahm, die ersten Susländischen Studenten auf ein Studium in der DDR vorzubereiten. 1949 war in Enugu, in der dama- 8en britischen Kolonie Nigeria, Sne Bergarbeiterkundgebung von Ger Kolonialpolizei blutig zusam- Hengeschossen worden. Der Zentral- nat der FDJ hatte als Ausdruck des Proletarischen Internationalismus sungen nigerianischen Gewerk- Nchaftsdelegierten Studienplätze zu- Sichert. Eine Woge der Solidarität schlug ® n jungen Afrikanern entgegen, als 18 bei den III. Weltfestspielen in äslin ins Stadion der Weltjugend sinmarschierten. Diese Welle setzte pSh landesweit fort, wo immer die Tsunde aus Nigeria auf Versamm- nngen oder Kundgebungen erschie- en, sEin Abglanz jener Begeisterung whwingt auch heute noch mit, Benn der inzwischen ergraute S6utschmethodiker aus der Sektion „Wach- und Literaturwissenschaft st Wilhelm-Pieck-U: niversität Ro- boSk diese nun schon ferne Zeit le- ndig werden läßt. uie elf Freunde aus dem volk- defhsten Staat Afrikas sollten an diu ABF Leipzig ihrefür ein Stu- hiss uerrarncnen Jäh erwerben, in d0r,.So lautete der Kampfauftrag 65 PDJ, 8000 bis 10 000 Vokabeln ko» hte man wohl um studieren zu dennen, gab Gernot Pflugk zu be- könken, und mehr als 30 Tage benne man wohl kaum lernen und idhalten. Mit solchen „kleinbürger- knen Milchmädchenrechnungen“ Ehnne man keine Revolution ma- 5, mußte er sich sagen lassen. Ihst;mals gab es noch kein Herder- Wh-’ keine Erfahrungen, keine MerEbücher, keine Tonträger, keine hodik für „Deutsch für Auslän ¬ der“ ; an Sprachlabors war noch nicht zu denken. Sie haben also länger gebraucht... Genosse Pflugk unterbrach sein eigenes Studium, um sich ganz der Ausbildung der nigerianischen Freunde widmen zu können. Nach etwa einem Jahr reichten die Sprachkenntnisse so weit, daß ihnen naturwissenschaftlicher Un terricht nach dem Lehrplan der ABF in deutscher Sprache erteilt werden konnte. Sie kamen aus einer britischen Kolonie; es fehlten ihnen zu einem Universitätsstudium nicht nur Sprachkenntnisse! Der Jüngste von ihnen war 13/14 Jahre, der Älteste 28. Sie hatten un terschiedliche gesellschaftliche Erfahrungen. Da war ein erfahre ner, kampferprobter Gewerkschafts funktionär, Bergmann; da waren aber auch Freunde, denen die „füh rende Rolle der Arbeiterklasse“ im FDJ-Lehrjahr noch keine besonders konkrete Vorstellung sein mochte. Nach einem weiteren Jahr konn ten sie alle ein ordentliches Studium aufnehmen, einige im höchsten Stu dienjahr der ABF, andere schon di rekt an Universitäten und Hoch schulen. „Beeindruckend war“, so berichtet Dr. Pflugk,' „ihre hohe Studiendisziplin, ihr unvorstellbarer Lerneifer, die ausgeprägte kollek tive Verantwortung für jeden ein zelnen und auch das ausgeprägte Bewußtsein und die Würde, mit de nen sie ihr Land und ihren Konti nent vertraten. Auch ihr Ringen um demokratische Entscheidungen in ihren Meetings beeindruckte. Und sie hatten es anfangs nicht leicht mit ihren Diskussionen, sprachen doch nur zwei von ihnen die gleiche der zum Teil recht hochentwickel ten afrikanischen Muttersprachen, so daß sie sich in Englisch, der Bil dungsfremdsprache, verständigen mußten.“ Dieser Tage, 30 Jahre nach diesen unvergeßlichen Ereignissen, traf Dr. Gernot Pflugk in Berlin mit zwei dieser ersten elf ausländischen Stu denten zusammen, für die er da ¬ ergreifende lebendige Geschichte. Das blieb nicht beim „Weißt-Du- noch?“ alter Anekdoten über hu morvolle, bewegende, zum Teil nur noch aus ihrer Zeit heraus verständ liche Begebenheiten. Es war den ehemaligen Betreuern beglückendes Erlebnis, zu erfahren, was aus den elf nigerianischen Gewerkschaftsde legierten geworden ist: Da ist ein Generalsekretär der Freundschafts gesellschaft Nigeria—DDR zu nennen, ein Gewerkschaftsfunktio när von internationalem Rang. Der Älteste, damals 28jähriger Lehrer, ist Hochbauingenieur. Einer ist Pharmazeut mit eigenem Produk tionsbetrieb. Ein anderer, der nicht, wie die meisten ursprünglich, Me dizin studieren wollte, sondern Ge schichte, um der kolonialen Lüge die historische afrikanische Wahr heit entgegensetzen zu können, ist Professor für afrikanische Ge schichte. Einer hat als Atomphysi ker sein Land in einer Kommission der UNO vertreten. Es sind Ärzte zu nennen, einer davon im höhen Offiziersrang. Der Jüngste, der da mals 13/14jährige, der in der Kolo nialschule hatte lernen dürfen, wie man in Briefen die britische Köni gin anredet, ist Professor für Land wirtschaft. Und Yetunde, die einzige Frau unter den elf, damals 14/15jäh- rig, inzwischen Mutter von vier Kindern, ist leitende Ärztin, Gynäkologin in einem hauptstädti schen Krankenhaus. „Wenn ich noch Zeit finde“, erzählt sie, „gehe ich in Kirchen und halte Vorträge über die Empfängnisverhütung. Da hin kommen die Leute, da hören sie auch zu.“ Yetunde und „Kola“ überreichten Dr. Gernot Pflugk als Zeichen ihrer Verbundenheit eine afrikanische Plastik aus dunklem Holz, eine große schlanke Frau: das Kind auf dem Rücken, einen Wasserkrug auf dem Kopf tragend, hoch aufgerichtet, scheint sie selbstbewußt in die Zu kunft zu schreiten. Dr- Editha Wachholz, Wilhelm-Pieck-Universität Rostock Damit die audio-visuellen Mittel gut genutzt werden In Auswertung der hochschul politischen Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED und in Vor aussicht auf die Fertigstellung des Neubaukomplexes der Karl- Marx-Universität wurde am 1. August 1971 die Wissenschaft liche' Abteilung Hochschulmetho dik gegründet. Die für den Neu bau vorgesehene moderne Aus stattung mit audio-visuellen Mit teln erforderte eine zielgerichtete Vorbereitung. Aus dieser Situa tion leiteten sich die ersten, mehr operativ bestimmten Aufgaben der Abteilung ab; galt es doch, diese Mittel zu erproben, tech nisch-ökonomische Lösungen zu finden, und zugleich aus den Er fahrungen heraus Grundlagen für eine Lehrkonzeption auszuarbei ten, um wissenschaftliche Mitar beiter und Hochschullehrer un serer Universität zielgerichtet auf die neuen Bedingungen und Mög lichkeiten für die Lehre im Se minargebäude und im Hörsaal komplex vorzubereiten. Die Lehr tätigkeit bestand daher in den ersten Jahren des Bestehens der Abteilung im Durchführen von Lehrgängen, in denen die päd agogisch-methodische Arbeit mit audio-visuellen Lehr- und Lern mitteln systematisch behandelt wurde. Die „Mitarbeiter der ersten Stunden“ denken heute noch mit großer Befriedigung an die da mals entwickelten Kontakte zu einer großen Zahl pädagogisch interessierter Wissenschaftler, aus denen sich ständige und fruchtbare Formen der Zusam menarbeit entwickelten. In den letzten Jahren hat sich das wis senschaftliche Profil der Abtei lung, an der der einzige Lehr stuhl für Hochschulmethodik un serer Republik besteht (Prof. Dr. sc. Annelore Berger), entspre chend der von Anfang an gegebe nen Zielstellung herausgebildet. Dabei ist klar, daß sich hoch schulmethodische Arbeit nicht in dem erschöpfen kann, was für die Gestaltung und den Einsatz audio-visueller Lehr- und Lern mittel bedeutsam ist. So wurde frühzeitig nach Ansätzen gesucht, von denen aus die Entwicklung von Hochschulmethodiken mög lich ist. In der Arbeit der Abteilung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß hochschulmethodische For schung und Lehre sowie die An wendung der audio-visuellen Technik im Lehr- und Studien prozeß einheitlich geleitet wer den. So obliegen der Abteilung Hochschulmethodik als eine ih rer Hauptaufgaben Instand setzung, Wartung und Betreiben der audio-visuell-technischen Einrichtungen im Neubaukom plex sowie den ehemaligen Pilot anlagen. Die wissenschaftliche Arbeit, als zweite Hauptaufgabe wird von zwei Forschungsgruppen ge tragen, die von der gesellschaft- Seit 10 Jahren gibt es die Wissenschaftliche Abteilung Hochschulmethodik liehen Notwendigkeit ausgehen, die Erziehung der Studierenden durch bewußte lehrmethodische Gestaltung zu intensivieren, und sie zu befähigen, das erworbene Wissen und Können im Inter esse des gesellschaftlichen Fort schrittes anzuwenden. Das erfor dert, vor allem die im wissen schaftlichen Inhalt liegenden Potenzen für die kommunisti sche Erziehung aufzudecken. Eine Gruppe von wissenschaft lichen Mitarbeitern befaßt sich mit methodologischen Grundla- gen für die hochschulmethodische Arbeit und die Entwicklung von Hochschulmethodiken. Empiri sche Untersuchungen, die mit theoretischen Überlegungen ge koppelt sind, werden in Zusam menarbeit mit Sektionen unserer Universität sowie anderen Hoch schulen unserer Republik durch geführt. Auch die Arbeit der zweiten Gruppe ist diesem Anliegen ver bunden; hier steht jedoch das in terne Fernsehen als komplexes Mittel zur Gestaltung der Lehre und zur Unterstützung der For schungsarbeit im Mittelpunkt der Betrachtungen. Der Schwerpunkt der Lehr tätigkeit liegt heute auf Lehrver pflichtungen zur hochschulmetho dischen Qualifizierung auf der Grundlage zentral festgelegter Pläne. Zur Lehre im weitesten Sinne gehören auch zahlreiche Vorträge im In- und Ausland, die Beratung einzelner Interes senten zu Problemen der hoch- schulmethodischen Arbeit sowie die langfristige Betreuung einiger Lehrkollektive in ihren hoch schulmethodischen Bemühungen. Die Mitarbeiter der Abteilung Hochschulmethodik waren von jeher bestrebt, ihre Aufgaben in enger Beziehung zur Praxis zu gestalten. So sind die technischen Bereiche der Abteilung (av-Be- reiche) unmittelbar in den Stu dienprozeß einbezogen. Die Un tersuchungen der wissenschaft lichen Bereiche werden in enger Beziehung zu Praxispartnern durchgeführt. Seit Gründung der Abteilung wird regelmäßig in „Hochschulmethodischen Kollo- quia der Karl-Marx-Universität“ öffentlich Rechenschaft über die geleistete Arbeit gelegt. Die Zielstellungen der wissen schaftlichen Abteilung Hoch schulmethodik in Forschung, Lehre und Praxis wurden und werden maßgeblich von den hoch schulpolitischen Beschlüssen be stimmt. Die gegenwärtig durch den Politbürobeschluß vom 18. März 1980, die V. Hochschul konferenz sowie den X. Parteitag der SED fixierten Aufgaben der Hochschulen sind nur dann wir kungsvoll zu lösen, wenn auch einer systematischen hochschul- methodischen (lehrmethodischen) Arbeit erhöhte Aufmerksamkeit beigemessen wird. Die Mitarbei ter der Abteilung Hochschul methodik leiten aus diesen Be schlüssen zusätzlich die Ver pflichtung ab, lehrmethodische Bemühungen in den Sektionen unserer Universität durch Vor träge, Empfehlungen und Konsul tationen zu unterstützen. Dr. K. Krause Durch ihre Arbeit sorgen die Mitarbeiter der Abteilung Hochschulmetho dik für gute Lernbedingungen. ■ ellschaftswissenschaftlicher Forschung Regierungsformen vereint, „damit Hieran gilt es klarzustellen, daß es kein Teil über Gebühr mächtig wer den kann und dadurch entartet, sondern die einzelnen Machtfaktoren so gegeneinander ausgewogen sind, daß keiner ein Übergewicht erhält und den Ausschlag gibt, daß sie vielmehr im Gleichgewicht bleiben wie auf einer Waage und die wider- streitenden Kräfte sich gegenseitig aufheben und der Verfassungszu stand dadurch lange erhalten bleibt“ (VI 10 von Scipio d. Jüngeren, „Hi storien“). In der Gegenwart geht es in den imperialistischen Staaten bei dem innenpolitischen Gleichgewicht dar um, eine Art Interessen-Konsensus zu postulieren, um die in der bür gerlichen Gesellschaft bestehenden antagonistischen Klassehwidersprü che zu verschleiern. Außenpolitische Aspekte des Gleich gewichts wurden ebenfalls erforscht. y . i I , , -u methodologischen Grunds Komponente zu beachten. So konnte fast mit Verblüffung festgestellt werden, daß zwischen dem innen politischen Gleichgewicht und der bürgerlichen Lehre von der Drei- Gewalten-Teilung ein Zusammen hang besteht. Der Hauptbegründer dieser Lehre, Ch.-L. Montesquieu, soll in seinem staats- und rechts theoretischen Werk . „De l’esprit des lois“ („Vom Geist der Gesetze“), den Aequilibrium-Gedanken von dem Völkerrecht seiner Zeit übernommen und auf seine Erörterung der inner staatlichen Macht- und Rechtsord nung übertragen haben. Zugleich konnte nachgewiesen werden, daß bereits im antiken Hel las das Gleichgewicht in der Innen politik eine relativ wichtige Rolle spielte. So schrieb der Historiker Polybios über Lykurg, er habe in seiner Verfassung die verschiedenen Direktor des IIS-- R ASDeWurden ferner philosophische 3sEte berücksichtigt, daß z. B. I snen dem Gleichgewicht und bnge tabilität innere Zusammen- “0phss bestehen. So wird der philo- Phische Begriff der Stabilität im % koSophischen Wörterbuch“ von n au s und M. Buhr folgenderma- t staefiniert: „Eigenschaft oder ged eines Systems, denen zu- Bhübdas System in der Lage ist, ge- Klasseer. einer Störung bzw. einer G“vich.Von Störungen sein Gleich- Sg ■ zu wahren oder die Stö- S n der Weise zu bewältigen, Sbes .selbständig in den Zustand Ble wGleichgewichts zurückkehrt.“ Pbigcbord deutlich, daß aus philoso- »Sen r Sicht das Gleichgewicht zur i hörtshestimmung der Stabilität “Onai Dies gilt auch in den interna- E gn Beziehungen. 6 Weiter, die innenpolitische in den internationalen Beziehungen ein politisches Gleichgewicht von Sozialismus und Imperialismus, nicht geben kann, weil zum einen der Sozialismus der Ausbeuterordnung historisch 1 überlegen ist und zum anderen, international betrachtet, nicht der sozial-politische Status quo, sondern die weitere Verände rung des Kräfteverhältnisses zugun sten der Kräfte des Sozialismus und des Friedens der bestimmende Fak tor ist. Auch deshalb sind bürgerli che Theorien von einem „bipolaren“, „multipolaren“, „pentagonalen“ etc. Gleichgewicht in den internationalen Beziehungen der Gegenwart fehl am Platz, ganz zu schweigen von dem „Gleichgewicht des Schreckens“, das als eine regelrechte Pervertierung des menschlichen Denkens einzu schätzen ist. In der Gegenwart geht es, abgesehen davon, um die Auf rechterhaltung eines militärisch strategischen Gleichgewichts. Sein Wesen: keine militärisch strategische Überlegenheit gegenüber anderen Staaten anstreben, um nicht den vernichtenden Erstschlag füh ren zu können. Die Mitgliedsländer des Warschauer Vertrages brachten dies in ihrer gemeinsamen Deklara tion vom 23. November 1978 in prägnanter Form zum Ausdruck: „Sie erklären erneut, daß sie selbst niemals nach militärischer Überle genheit streben und streben werden, ... sie gehen davon aus, daß das militärische Gleichgewicht in Europa und in der Welt nicht durch die Verstärkung der Rüstung, son dern deren Reduzierung und den entschlossenen Übergang zu konkre ten Abrüstungsmaßnahmen insbe sondere auf dem Gebiet der Kern waffen, aufrecht erhalten werden muß.“ (ND vom 24.11.1978) Gerade das militärische Gleichgewicht wol len die NATO-Staaten stören und eine militärische Überlegenheit ge genüber den Warschauer Vertrags staaten erringen, um sie erpressen zu können. Hierfür liefern der be rüchtigte NATO-Raketenbeschluß vom Dezember 1979 und die Ent scheidung der neuen amerikanischen Regierung über den Bau der Neutro nenbombe einen eindeutigen ' Be weis. Es gibt Anlaß zu der Annahme, daß in der Zukunft im Zuge der Herausbildung neuer Großmächte in erster Linie in Asien (China, In dien, Japan) die Gleichgewichtspoli tik eine zunehmende Rolle in den internationalen Beziehungen spielen wird. Es ist m. E. sogar damit zu rechnen, daß bei einer Fortsetzung der antisowjetisch ausgerichteten chinesischen Außenpolitik auch die Gegengewichte von Bedeutung sein werden. Es kann schon jetzt die prognostische Aussage getroffen werden, daß solche Staaten wie In dien. die KDVR, die SRV und Bang ladesh in der globalen Friedensstra tegie der sozialistischen Staaten eine besonders friedenssichernde Rolle spielen werden. Globalität Ein besseres Verständnis politi scher und theoretischer Probleme setzt u. a. voraus, daß bewußt oder unbewußt weder einem Eurozen trismus gehuldigt wird, noch die Welt ausschließlich mit der Brille eines „Europäers“ gesehen wird. Daher sollten nach Möglichkeit alle Konti nente, Regionen, „Kultur“- und „Rechtskreise“ berücksichtigt und da mit die anstehenden Probleme glo bal betrachtet werden. Die globale Betwrachtungsweise ist um so notwendiger geworden, da die inzwischen in den internationalen Beziehungen eine große Rolle spie lenden Entwicklungsländer von ih ren Interessen, aber auch von ihren Traditionen und ihrem jeweiligen „Kultur“- und „Rechtskreis“ ausge hen. Die Globalität soll nun am Bei spiel des „Gemeinwohls“ oder All gemeinwohls demonstriert werden, dessen hohe Ambivalenz nicht zu übersehen ist. Während z. B. das „Gemeinwohl“ im Sinne der katholi schen Soziallehre („bonum com mune"), das übrigens auf das ari stotelische „to koinon to ton poli ton“ („Politica“, III, 1283 a) zurück zuführen ist und von Thomas von Aquin in seiner „Summa Theolo- giae“ (II. 42,2) übernommen und im Interesse der herrschenden Feudal klasse interpretiert wurde, schon aus politisch-ideologischen Gründen un sererseits abzulehnen ist, weil die ses der Verewigung der kapitalisti schen Ausbeuterordnung durch die Verschleierung der Klassengegen sätze dient, muß in anderen Fällen etwas differenziert werden. Hiermit ist nicht unbedingt die Enzyklika „De popularum progressione pro- movenda“ des Papstes Paul des VI. vom 26. März 1967 gemeint, die im merhin in ihrem 24. Punkt im Inter esse des „Gemeinwohls“ in bestimm ten Fällen eine Enteignung des Grund besitzes verlaat, sondern das Ge meinwohl, wie .dies von jenen un terdrückten lateinamerikanischen Arbeitern in einem offenen Brief an den Papst Paul VI. anläßlich seiner Reise nach Lateinamerika zum Eucharistischen Weltkongreß 1968 verstanden wird: Die Tyrannen, die Reichen und die Militärs „verletzen die fundamenta len Rechte der Mehrheit in Latein amerika - und sie berücksichtigen absolut nicht das Gemeinwohl in un seren Ländern. Warum? Was ist das Gemeinwohl? Etwa das Wohl der Priviligierten und die Interessen der Minderheit, die alles kontrol liert und alles lenkt?“
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