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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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Band 1981
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8 KULTUR 30. Oktober 1981 UZ/41 Veranstaltun gen im November Künstlerisches Ensemble 1., 6., 7. und 9- November, jeweils 20 Uhi - , Ernst-Beyer-Haus, „Ima ginäre Imitation“ (Pantomime gruppe), Zyklus künstlerische Ensembles 13., 14. und 15. November, jeweils 20 Uhr, Ernst-Beyer-Haus, „Im Zwielicht der Phantasie“, ein Ver such über Christian Morgenstern, Poetisches Theater 16. November, 20 Uhr, Kleiner Saal des Neuen Gewandhauses, Akademisches Sonderkonzert, „Musik und Malerei“, Werke von Corelli, J. S. Bach und Mozart; Kustos Rainer Behrends stellt Kunstwerke aus dem Besitz der KMU vor; Akademisches Orche ster der KMU, Leitung: Dr Horst Förster 'Restkarten an der Abendkasse) 18. November, 19.30 Uhr, Großer Saal des Neuen Gewandhauses, Festkonzert der KMU anläßlich der Eröffnung des Neuen Gewand hauses, Mitwirkende: Leipziger Universitätschor, Chor des Fach bereiches Musikerziehung, Chor des Ensembles „Pawel Kortscha gin“, Mitglieder des Gewandhaus orchesters, Leitung: UMD Prof. Dr. Max Pommer (AUSVER KAUFT) Filmzyklus 12. November, 17 Uhr, Film kunsttheater „Casino“, „Christus kam nur bis Eboli", Italien 1979, Regie: Francesco Rosi Zyklus Schriftstellerlesungen 26. November, 19.30 Uhr, Hörsaal 12, Kari-Hermann Roehricht Abendakademie zur Kunstrezeption 4. November, 19.30 Uhr, Hörsaal 18. Eröffnung der Abendakade mie, „Zum Erleben des Zusam menhangs von Musik und Leben“, Referent: Dr. Max Wollny A&A-Klub 4. November, 19 Uhr, A & A-Dis- put: „Sitten und Unsitten im an tiken Rom“ Forum mit Prof. Dr. R Günther, Sektion Geschichte, anschl. Diskothek 11. November, 19 Uhr, Doppel punkt: Preisgekrönte Amateur filme der DDR, vorgestellt von Wolfgang Schienemann (Zentral haus für Kulturarbeit der DDR), anschl. Diskothek 18. November, 19 Uhr, „Ein Po sten ist vakant“, Heinrich Heine zum HO. Geburtstag (Studiobüh ne der KMU), anschl. Diskothek 25. November, 19 Uhr „REGGAE — von Marley bis Karat“, thema tische Diskothek mit Mutzel 27. November, 21 bis 2 Uhr, Nachtklub P 20, Diskothek für alle über 20, (Karten zu 2,60 Mark ab sofort in der HA Kultur und an der Abendkasse) 7., 14., 21. und 28. November, Wochenenddiskothek Hochschulgruppe des KB 3. November, 19.30 Uhr, Haus der Wissenschaftler, Tag der Sektion Mathematik, „Spiegelt die Mathe matik die objektive Realität wi der?“ Referent: Prof. Laßner 11. November, 19.30 Uhr, Haus der Wissenschaftler, Veranstal tung der Wirkungsgruppe KMU anläßlich der Wahlen in den Or ganisationseinheiten des KB, Vor stellung und Bestätigung der Lei tung der Wirkungsgruppe, anschl.: „Welche Aufgaben stellt sich die KMU in Sicht auf das Jubiläumsjahr 1984“, Referent: Prof. Dr. sc. Hans Piazza. Seit vielen Jahren schon gehört Prof. Heinz Wagner zu den profilier testen Malern und Grafikern unse rer Republik. Und auch an unserer Universität ist er schon längst kein Unbekannter mehr. Seit fast zehn Jahren hängt im Haus, der Wissen schaftler in der Dimitroffstraße das Porträt unseres Altrektors Prof. Dr. Georg Mayer, und die Angehörigen der Sektion Psychologie sind stolz auf das Porträt Wilhelm Wundts. Beide tragen die künstlerische Hand schrift von Heinz Wagner, seit 1965 Professor an der Leipziger Hoch schule für Graphik und Buchkunst, wo er auch seit 1976 (zum zweiten Mal) die Funktion als Prorektor für Erziehung und Ausbildung ausübt. Mit zahlreichen Auszeichnungen wurde er für sein künstlerisches Schaffen geehrt. So ist er Träger der Verdienstmedaille der DDR, des Kunstpreises der DDR, des Kunst preises der Stadt Leipzig und des Kunstpreises des FDGB. Am 6. Okto ber dieses Jahres wurde er mit der Ehrennadel der KMU ausgezeichnet. Seit kurzer Zeit gehört nun erneut ein Porträt aus der Hand des Künst lers zum Besitz unserer Universität — das von Rektor Prof. Dr. Dr. Ju lius Lips. Drei Porträts allein für die KMU — auch an der Humboldt-Universi tät Berlin gibt es zwei von Heinz Wagner geschaffene Porträts — liegt hier nicht die Schlußfolgerung nahe, daß er sich vor allem diesem Genre der Malerei verschrieben hat? Wer sein Atelier in der Hochschule für Graphik und Buchkunst betritt, wird diese Meinung schnell ablegen. Dort hängen Landschaftsbilder, Stil leben und auch Aktbilder, stehen Skulpturen. Aber — auf der Staffe lei erneut ein Porträt, das seiner Voll endung entgegensieht: das des ehe maligen Thomaskantors Gustav Schreck. Mit dem Mayer-Porträt fing, alles an, so meint Heinz Wagner heute. Als Ergebnis dieser Arbeit wurden und werden zahlreiche Wünsche an ihn herangetragen, aber die Zurück haltung bei der Annahme dieser das Porträt betreffenden Aufträge er folgt in der Absicht, sich anderen gestalterischen Möglichkeiten nicht zu verschließen. Das Porträt, so berichtet er, muß nicht nur die äußere Ähnlichkeit wiedergeben, es muß vor allem den Typus erfassen und Charaktereigen schaften verdeutlichen. Das ist für den Maler Verpflichtung. Ideal ist es natürlich, dem zu Porträtierenden gegenüberzustehen. Im Gespräch lernt man den Menschen kennen, kann man das Wesen „aus erster Hand“ erfassen, Haltung und Kom position sind besser in „den Griff“ zu bekommen. Weitaus schwieriger ist es, Menschen zu malen, die nicht mehr unter uns sind, wie es auch beim Malen des Porträts von Julius Lips der Fall war. Ein intensives Quellenstudium, das Befassen mit der Persönlichkeit, zahlreiche Ge spräche’ mit jenen, die Julius Lips gut kannten, waren zunächst an der Tagesordnung, ehe der erste Pinsel strich getan werden konnte. „Vor al lem durch die Gespräche Prof. Dr. Eva Lips und das von ihr über ihren Mann verfaßte Buch .Zwischen Lehr stuhl und Indianerzelt“ bin ich die Der Maier des Julius-Lips-Porträts Prof. Heini Wagner. Foto: HFBS Schultz ser interessanten Persönlichkeit nahe gekommen, habe nicht nur seine wissenschaftlichen Leistungen, son dern auch den privaten Menschen Julius Lips kennengelernt. Eine große Anzahl von Fotografien vermittelten mir die äußerliche Gestalt, waren aber letztlich wenig verwendbar““, berichtet Prof. Wagner. Ein Foto — nur ein enger Aus schnitt davon — wurde dann die „Basis“ für das Porträt, das nun im Senatssaal im Hauptgebäude der KMU einen würdigen Platz gefunden hat. „Bei. meinen Gesprächen hätte ich erfahren, daß Julius Lips ein guter Zuhörer war. Diese Spannung des aufmerksamen Zuhörens versuchte ich deutlich werden zu: lassen. Das Buch, ein oft . benutztes Requisit, hielt ich bei ihm, der als Wissen schaftler auf das. engste mit dem Buch verbunden war, für unbedingt angebracht. Die Haltung der Hände sollte diese Beziehung noch verdeut lichen“, interpretiert Prof. Wagner «ein Bild. * Wer Prof. Julius Lips so. wie ich nur von Fotos kennt, wird ohne Um- 1 , t : ' . ■ i schweife erklären, daß er auf dem Porträt „gut. getroffen“ ist. Kommt aber auch sein Wesen zum Ausdruck, ist erkennbar was für ein Mensch er wär? Wer könnte wohl besser darauf antworten als jene Frau, die 26 Jahre mit ihm durchs Leben ging und' die sein Werk als Institutsdi rektor und Lehrstuhlinhaber für Ethnologie und Vergleichende Rechtssoziologie nach seinem frühen Tode fortsetzte: Prof. Dr. Eva Lips. Der Vorschlag von Rektor Prof. Dr. Lothar Rathmann, ihren Mann ma len zu lassen,, erfreute sie sehr, hätte doch 'Julius Lips trotz seines nür kurzen Wirkens an unserer Alma mater Bedeutendes getan. Wer sollte ihn malen? Im-Museum der bildenden Künste besuchte sie eine Ausstellung, Gin der auch das Porträt Wilhelm Wundts zu sehen war. Ihr Entschluß stand fest: Prof. Wagner ist der Richtige, denn „wenn jemand einen Menschen, der nicht mehr ' lebt in solcher Ähnlichkeit und. in solcher Erfassung seiner Per sönlichkeit malen kann, ist er ein Meister““. Kontakte wurden geknüpft, und Eva Lips trug ein Material zusam men. ’ das Prof. Wagner zu seinem Werk inspirieren konnte. Er : fühlte das Leben des großen Ethnologen nach, daß auch das Leben seiner Frau war und vermochte, ein ad äquates Bild dieses Mannes zu schaf fen, der seinen Studenten so eng Ver bunden. dessen Liebe den Eingebo renen ferner Erdteile galt und des sen Heimat die Welt war. Konnte es möglich sein, seine tiefe Menschlich- keit sichtbar werden zu lassen, die ihn veranlaßte, bereits 1933 seine Le bensstellungen als Universitätspro- fessor und Museumsdirektor nieder zulegen, also schon bei Ausbruch der braunen Barbarei und wegen der von ihm abverlangten Verkündigung der dazugehörigen Theorie Deutsch land zu verlassen? Eva Lips beantwortet diese Fra gen, nachdem sie das Bild gesehen hat, mit-einem; klaren Ja. Ihre Ge danken und Gefühle brachte sie in einem Brief an Prof. Heinz Wagner zum L Ausdruck,: in dem sie u. a. schrieb, daß sie „nur Worte des Stau nens“ finde, „daß ein Mensch ... auf fast telepathische Weise so in ihr Bewußtsein- eindringen konnte, daß er durch Ihre große Kunst zu neuem Leben erwachte und: in Ihrem Werk in seinem geistigsten Ausdruck fest gehalten wurde, so daß er da ist, un ter uns, mit uns, meinungsbildend und das. Beste von denen fordernd, die-seinem Bilde begegnen. Ich hatte vorher nicht geahnt, daß das ge druckte Wort ■ in die Seele eines Künstlers eindringen und ihn ver anlassen könne, Geistiges in ein an deres Medium umzusetzen. . Was bedarf es der Worte mehr? Gudrun Schaufuß. Prof. Dr. Eva Lips, Prof. Heinz Wagner und Rektor Prof. Dr. Lothar Rathmann vor dem Porträt im neuen Senatssaal. Foto: Müller Bildnis, von dem ein unmittelbar lebendiger Eindruck ausgeht Im April 1980 begannen die Ver handlungen mit Prof. Heinz Wagner, dem die Universitätsleitung der KMU antrug, ein posthumes Bildnis von Prof. Dr. Dr. Julius Lips zu schaffen. Vor ei niger Zeit hat der Künstler seine Ar beit abgeschlossen, und sie an die Kunstsammlung der KMU übergeben. Diese konnte das Gemälde bereits für wenige Stunden anläßlich des Ge denkkolloquiums für Julius Lips verstel len und zahlreiche Leipziger Kunst freunde haben es anschließend in der Ausstellung von Leipziger bildenden Künstlern zu Ehren des X. Parteitages der SED in der „Galerie der sozialisti schen Kunst" im Grassimuseum gese hen, bis es nunmehr seinen festen Platz im Senatssaal gefunden hat. Es gehört zu einem Projekt der.Universität, bedeutende Wissenschaftler und Hoch schulpolitiker zu ehren, die nach der Wiedereröffnung 1946 wesentlich dazu beigetragen haben, die Leipziger alma mater auf dem Wege zu einer moder nen sozialistischen Bildungsstätte in ih rer Funktion als Rektor zu fördern und zu untertstützen. Eröffnet wurde diese Bildnisserie, die einmal eine „Ehrengale rie" darstellen wird, ebenfalls mit einem Gemälde Heinz Wagners: seinem „Por trät Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Georg May er" aus dem Jahre 1971, das ein Ge schenk des Rates der Stadt Leipzig an die KMU ist. Ein Jahrzehnt später vollendete Heinz Wagner ein weiteres Gelehrtenbildnis. Diesmal direkt im Auftrag der Univer sität, während das Porträt von G. May er im Seibstauftrag des Künstlers ent stand und später von der . Stadt erwor ben wurde. Die Voraussetzungen sind auch andere: das ältere Bildnis wurde in der unmittelbaren Begegnung mit dem Modell geschaffen, die Faszina tion der Persönlichkeit des Dargestell ten war das auslösende Moment. Die neue. Arbeit konnte nur auf Erinnerun gen fußen. Es war also keine leichte Aufgabe für den Maler: er hat sie mit Bravour gelöst und ein Bildnis geschaf fen, von dem ein unmittelbar lebendi ger Eindruck ausgeht. Julius Lips, im Sessel in legerer Haltung sitzend, das linke Bein übergeschlagen, auf dem Schoße ein aufgeschlagenes Buch, be findet sich sozusagen Auge in Auge mit dem Betrachter. Dieser wird zum Part« ner eines imaginären Gesprächs, von dessen Eindringlichkeit die redende Ge ste der rechten Hand ebenso zeugt, wie von der angeregten und zugleich ent spannten Atmosphäre, in der es statt findet und die offensichtlich der Porträ tierende schuf. Unterstützt wird dieser Charakter des Bildes durch die Mal weise, die in teilweise raffinierter Per fektion körperliche-klare Partien und solche entstehen ließ, die gleichsam mit dem Grund verschwimmen. Der Maler setzte dafür auch Spachtel- und Spitz techniken ein. Im Oevre Heinz Wagners nehmen Ge lehrtenbildnisse einen gewichtigen Platz ein. Er porträtierte beispielsweise auch Rektoren der FSU Jena und schuf für die Humboldt-Universität u. a. ein posthumes Bildnis von Fichte. Zu Recht bewundert wird seit seiner Fertigstel lung im Jahre 1978 das „Bildnis Wil helm Wundt", das Heinz Wagner im Auftrag der KMU für das Wundt-Ge denkzimmer der Sektion Psychologie schuf und das in seiner Malweise dem neuen Lips-Porträt durchaus vergleich bar ist. Gravierende Unterschiede werden dem Betrachter sofort deutlich, wenn er die Distanz zwischen Betrachter und Dargestellten im Wundtbildnis (dos zudem bewußt den Eindruck eines be reits historischen Kunstwerkes entste hen läßt) und die offene Unmittelbar keit des Lips-Porträts miteinander ver gleicht. Für die erwähnte Bildnisgalerie der Rektoren befindet sich bereits ein wei teres Gemälde kurz vor der Vollen dung: der Autor allerdings ist Volker Stelzmann, Dozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, an der Heinz Wagner seit 1951 wirkt. Von seiner Hand besitzt die Kunstsammlung der KMU nunmehr sechs Gemälde, dar unter drei Gelehrtenbildnisse. Rainer Behrends Lesung mit Eva Lippold wurde beeindruckende „Menschen in unserem Haus" Zu einer beeindruckenden Begeg nung mit Eva Lippold gestaltete sich die erste Lesung im Anrechtszyklus „Schriftstellerlesungen“ des neuen Studienjahres. Die Autorin der Ro mantrilogie „Haus , der schweren To re“ ist auch als Lyrikerin und Nach- dichterin bekannt. Eva Lippold las aus ihrer Trilogie, in der sie anhand eigenen schrecklichen ■ Erlebens den unmenschlichen Charakter des Fa schismus darstellt. Im Mittelpunkt der Fragen des Publikums stand u, a. ihre Stellung zum DEFA-Film „Die Verlobte“, dessen Drehbuch nach Motiven des Romans entstanden war. Die Schriftstellerin berichtete von Begegnung — neues Buch der Autorin der langen harten Zusammenarbeit mit. Regisseur Günter .Rückert bei der filmischen Umsetzung' des Themas, an deren Ende .ein, beeindruckendes Filmkunstwerk steht, 'für das man allen Beteiligten-Dank .sagen muß. Nach ihren Plänen befragt, was sie nach' Fertigstellung des letzten Ban- des. der Trilogie auf literarischemGe biet vorhat,' erzählte Eva Lippold von einem Buch, unter dem Titel« „Men schen in unserem Haus“. Anhand von Episoden aus dem ‘Lebeneinzel- ner 'Menschen,' denen’ sie begegnet list, will sie ein Stück der Wirklichkeit der Zeit von 1945 bis zur Gegenwart einfangen. A. Vogel Eva Lippold während der Schriftstel lerlesung. Foto: Vogel „KARICARTOON“ lädt noch bis 31. Oktober Freunde des Humors ein Nur noch bis 31. Oktober ist die Aus stellung KARICARTOON des Verban des Bildender Künstler, DDR-Süd, in der „Leipzig-Information“ geöffnet. Ge zeigt werden etwa 150 tief- und fein sinnige Cartoons und Karikaturen von bekannten Zeichnern wie Lothar Otto, Ulrich Forchner, Hans-Jürgen Starke, Andreas J. Müller, Rainer Schade, Otto Damm und Henry Büttner. Außerdem werden lustige Keramiken und Plasti ken ausgestellt. In einem Sonderteil wird auf die „her vorragende Bedeutung" der 168- Wie derkehr der Völkerschlacht bei Leipzig hingewiesen. Für Sammler und Freunde des Humors gibt es Poster, ein Lepo rello und die Ausstellungszeitung „Leipziger Allerletzte" zu kaufen. Foto: Gloger Universitäts geschichtliche Denkwürdig keiten Wer das vor kurzem im Urania- Verlag erschienene nicht nur ver dienstvolle, sondern mitunter auch recht kurzweilig zu lesende Werk „Magister und Scholaren, Profes soren und Studenten“ (vgl. die Rezension in UZ 39/81) sich zu Gemüte führt, wird zwar ein Orts register vermissen, aber, wenn er sich ein solches anlegt, erstaunt sein, wie oft gerade die Leipziger Univer sität kurz oder lang erwähnt ivird. Da lediglich einer der fünf Autoren an der Karl-Marx-Universität tätig ist, sind dafür objektive Ursachen maßgeblich. Werner Fläschendräger, der Leipziger Autor, hat es jedoch verstanden, das Leipziger Lokal kolorit nicht nur mit tiefernsten Farbtönen zu gestalten, sondern manchen bunten Klecks dazwischen zu tupfen. So erfährt der Leser, daß vornehmlich von Leipzig aus eine eigenständige lind eigenwillige Stu dienliteratur ihren Ausgang nahm: Neben Schocks „Comvedia vorn Studentenleben“ sind hier Christian Reuters satirische Dichtungen zu nennen, in denen er mit ätzendem, geradezu vernichtendem Spott seine Leipziger Wirtin und ihren Anhang aufs Korn nimmt. Johann Christian Günther hat als studentischer Lyri ker der deutschen Frühaufklärung während seines kurzen Lebens in Dichtungen von bleibender Schön heit dem werdenden bürgerlichen Selbstbewußtsein Ausdruck ver liehen. Seine Studentenlieder und -gedichte sind. von einer gefühlsbe tonten Tiefe, die ihn zum bedeutend sten deutschen Lyriker vor Goethe erhoben. Weiterhin ist hier auch Christian Friedrich Henrici zu nen ¬ nen, der nach bewegten Semestern in Wittenberg und Leipzig seine 1726 unter dem Pseudonym Picander erschienenen „Teutschen Schauspiele bestehend in dem academischen Schlendrian Ertz-Säuffer und der Weiber-Probe, zur Erbauung und Ergötzung des Gemüths entworfen" hatte. Interessant ist ferner, daß i’ n 18. Jahrhundert die einzelnen Uni versitätsstädte die Verhaltensweisen der Studierenden prägten. Interessant ist es auch, die „Kleine Chronik der Universität Leipzig von 1409—1914“ aus dem Jahre 1914 in Verbindung mit „Magister und Scholaren . . zu lesen. Findet man doch für viele Fakten aus der Chronik die Erklärung. So kam es 1613 in Leipzig zu einem Tumult zwischen Studenten und Schuh knechten. Zwei Jahre später wurden zwei Häscher von Studenten ersto chen. 1626 erstach ein Student auf einem Dorf bei Leipzig einen Bauern beim Spiel . . . Dazu W• Fläschendräger: „Das Studenten leben — bereits vor 1618 stark ver wildert — hat während des Dreißig jährigen Krieges einen Tiefstand ohne Beispiel erreicht. Es war ge kennzeichnet durch Disziplinlosigkeit, Raufereien und Duelle mit nicht sel ten tödlichem Ausgang'-,Bestialisches Biersaufen“ wurde gleichsam zu einer Kardinaltugend erhoben.“ G. K., G. o-
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