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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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- Ausgabe Nr. 8, 27. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 29, 24. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 38, 9. Oktober 1
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Band 1981
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Make-up für das Schinkel-Portal an der Karl-Marx-Universität (UZ) Zum 200. Geburtstag des „Hauptmeisters“ der Baukunst des Klassizismus in Deutschland, Karl Friedrich Schinkel, wurde das „Schinkel-Portal“ der alten Leipzi ger Universität (es bildete den Eingang zum Augusteum, dem Hauptgebäude der 1836 eingeweih ten Alma mater) im Universitäts komplex wiedererrichtet. Nun trägt der Cottar-Sandsteinbau, der den Durchgang zum Hörsaal- und Se minargebäudekomplex bildet, erneut ein Gerüst. Seit einiger Zeit be mühen sich die Kollegen Gehrmann — er ist der Brigadier —. Vogel und Della Giustina (Foto rechts) um ein ansprechendes Make-up des Bau werkes, das das einzige erhaltene Zeugnis der Baukunst Schinkels in der Messestadt darstellt. Die drei Bildhauer vom VEB Denkmalpflege Leipzig, die im Auf trag der KMU wirksam werden, führen vor allem Feinarbeiten aus. So stehen . Verfugungsarbeiten auf dem Programm, und die einzelnen Details des Portals werden neu her ausgearbeitet. Die Kollegen be mühen sich um eine schnelle Fer tigstellung des Projekts, damit sich das Bauwerk schon bald wieder in alter Schönheit den Leipzigern und ihren Gästen präsentieren kann. Die Bildhauer vom VEB Denk malpflege sind schon seit langem keine Fremden mehr an unserer Universität. Sie ließen beispielsweise auch die Grabplatten am Seminar gebäude ein und errichteten im Universitätshochhaus das Epi taph Caspar Friedrich Borners. Sie tragen dazu bei. historische archi tektonische Details in den Neubau der Karl-Marx-Universität einzu gliedern. Fotos: Klaus-Dieter Gloger Wieder mal ins Kino denn jeder trägt Verantwortung für das Ganze Kabarett ist für die „Spitzhacken" kein Tingeltangel Jaecki Monika Lennartz, die Studienleistungen daß es solche kann wie die, Arbeit in den Ensembles nut- und vor machten danken. daß mit funktion in Organisation allem gute Texte, darüber wir uns nur wenige Ge- Aber bald merkten wir, Freude am Spiel und gu- Die Kabarettarbeit ist für uns kein Tingeltangel, fast alle Mitglie der des Kabaretts haben außerhalb dieser Tätigkeit noch eine Wahl ¬ ist unverständlich, Meinungen geben viele würden die volkskünstlerischen der FDJ- bzw. Partei- unserer Sektion. die Zuschauer vor Lachen biegen, sondern wir sehen unsere eigent liche Aufgabe darin, die Studenten über ihre eigenen Fehler und Män gel, die uns am Vorwärtskommen hindern, zum Nachdenken zu be wegen. Wir wollen Fehlhaltungen zeigen und zu Haltungen, die sich in entsprechenden Handlungen wider spiegeln sollen, erziehen. Ein Kaba rett hat also nicht in erster Linie eine Bauch, oder Lachmuskelmas sage zu leisten, sondern eine spezi fische Erziehungsarbeit. zen, um sich vor der gesellschaft lichen Arbeit zu drücken. Auch wir waren und sind noch oft mit ähn lichen Meinungen konfrontiert wie z. B. — was macht ihr denn außer Kabarett noch an gesellschaftlicher Arbeit? Oder, wenn schon Kabarett, dann müßt ihr wenigstens etwas ge sellschaftliche Arbeit machen. Be wußt oder unbewußt steckt hinter solchen Meinungen die Auffassung, Kabarett sei nichts weiter als Tin geltangel. Mit folgendem Beitrag setzen wir die Artikelserie fort, ‘in der Angehörige der KMU über ihre Arbeit in den Ensembles der KMU berichten. Heute meldet sich das Kabarett „Spitzhacken“ zu Wort, das in diesem Jahr auf sein fünfjähriges Bestehen zurückblickte. Dort, wo tem Willen allein nichts auszurich ten ist. Für eine erfolgreiche und gute Arbeit, so meinen wir, ist die Wichtigste Voraussetznung, daß sich ein echtes Kollektiv herausbildet und festigt. Dies ist aber ein langer und widerspruchsvoller Prozeß, bei dem es auf jeden einzelnen an- kommt denn jeder trägt Verant wortung für das Ganze, für die Ar beit und die geopferte Freizeit des anderen. Wir brauchen für unsere Arbeit eine Atmosphäre der Offen heit, der Ehrlichkeit, der Kritik und Selbstkritik, und jeder braucht eine große Portion Selbstdisziplin. Und wenn wir in diesen fünf Jahren manche Klippe überwunden haben, so ist das maßgeblich der straffen Leitung und der Vorbild rolle unseres Ensembleleiters zu verdanken. Mit Selbstzufriedenheit, Erfolgstaumel oder falsch verstan dener Kameradschaft ist auch im Kabarett nichts zu machen. Wir sind der Überzeugung, daß für die Kollektiverziehung ein gutes Partei aktiv und mag es noch so klein sein, ein großer Aktivposten ist. Deshalb begrüßen wir auch die Initiative der Hauptabteilung Kultur zur Bil dung solcher Parteiaktivs. bzw. das Verhalten eines Genossen nicht mehr den gesellschaftlichen Anforderungen der Kabarettarbeit entsprachen, haben wir uns von die sem Genossen getrennt, weil Stu dium und gesellschaftliche Arbeit eine Einheit bilden müssen. Das Studium bzw. die Lehr- und For schungsarbeit betrachten wir als unsere Hauptaufgabe. Aber die Ar beit im Kabarett sehen wir als eine wertvolle gesellschaftliche und po litische Arbeit an. Unsere Tätigkeit besitzt große politische Verantwor- tung, für die Tragweite des gesagten Wortes, der gespielten Geste. Nicht, der Auftritt ist der beste, wo sich Wir werden in Auswertung des X. Parteitages als Volkskunstschaf fende unseres Landes uns den hohen gewachsenen Anforderungen auf dem Gebiet der sozialistischen Kul tur und Kunst stellen und als Ka barettisten der KMU auch weiterhin mit einem lachenden und einem ernsten Auge unsere Spitzhacken an den wunden Stellen schwingen, denn wir betrachten unsere Arbeit als' ernste, politisch verantwor tungsvolle Arbeit, und bitte schön, als solche wollen wir sie auch ver standen wissen! Im Rechenschaftsbericht an den X. Parteitag stellte Erich Honecker fest: „Kunst und Kultur nehmen immer wirksamer Einfluß auf die Entwicklung sozialistischer Persön licheiten und die Ausprägung der sozialistischen Lebensweise.“ Als wir vor fünf Jahren began nen, das Kabarett zu formieren, fanden wir uns zunächst erst ein mal zusammen aus der Lust, uns in unserer Freizeit kabarettistisch zu betätigen. Wir waren alle begeistert von den großen Kabarettvorbildern unseres Landes und hatten den Ehr geiz, auch etwas zu erreichen. Daß aber guter Witz und Humor auch sehr viel Ernst, Disziplin, harte Arbeit, Ausdauer und ein gu tes Organisationstalent verlangt, Nachdem im Monat August keine neue Produktion aus Ba belsberg in unseren Kinos zu se hen war, erlebten bzw. erleben im September gleich zwei DEFA- Filme ihre Uraufführung: am 3. September „Die Kolonie“ und am 17. September, anläßlich der 9. Tage des sozialistischen Films in Suhl, der Gegenwarts film „Bürgschaft für ein Jahr“. Horst E. Brandts Spielfilm „Die Kolonie“, zu dem Eva und Wolf gang Stein das Buch schrieben, geht zurück auf authentische Er eignisse in einem südamerikani schen Land und schildert in einer Neue DEFA-Filme auf dem Spielplan » .. sozialistische Kunst kann und muß auch dort ihr Feld finden, wo es“, wie in unserem Parteipro gramm formuliert, „um die Über windung von Verhaltensweisen geht, die unserer sozialistischen Gemein schaft wesensfremd sind.“ Wir sind alle noch junge Genossen und deshalb in vielen Fragen unerfah ren, und auch das Philosophie- bzw. Psychologiestudium unserer Mit glieder reicht nicht immer aus, alle Probleme allein zu klären. Deshalb sind wir dazu übergegangen, uns bei erfahrenen Genossen, wie z. B. der SED- bzw. FDJ-Kreisleitung, Rat und Hilfe zu holen. Einen großen Anteil daran, daß wir in unserer Arbeit gründlicher und kritischer geworden sind, hat unser Mentor Christian Becher von den „acade- mixern“. Uns sind die fünf Jahre Kabarett ans Herz gewachsen, und wir möchten diese gesellschaftliche Arbeit nicht missen. Schwarz, Jan Spitzer und Chri stian Steyer. „Darf ich Petruschka zu dir sagen?“ heißt das DEFA-Regie- debüt von Karl-Heinz Heymann, das im Oktober seine Kinopre miere erleben wird. Erzählt wird die Geschichte eines Tänzer ehepaare’s. Es spielen und tanzen Hannelore und Frank Bey, an der Kamera stand Werner Bergmann. Kurz vor seiner Fertigstellung steht der Spielfilm „Romanze mit Amelie“, für den Benito Wo- gatzki nach seinem gleichnamigen erfolgreichen Roman das Szena rium schrieb. Es ist die Ge schichte der ersten großen Liebe eines Hütejungen zu einem adli gen Mädchen vor dem Hinter grund der historischen Umwäl zungen des Jahres 1945. Regie führte Ulrich Thein, die Haupt rollen spielen Thomas Stecher und Brit Gülland. spannenden Handlung das dor tige „Wirken“ einer Gruppe von Altnazis. Winfried Glatzeder, Alicja Jacbiewicz, Uwe Jellinek und Klaus-Peter Thiele spielen die Hauptrollen. Nach Motiven des gleichnami gen Romans von Tine Schulze- Gerlach inszenierte Herrmann Zschoche den Film „Bürgschaft für ein Jahr“. Er schildert die Bemühungen der Gesellschaft um eine junge Frau (Katrin Saß), der das Erziehungsrecht für ihre Kinder abgesprochen werden soll. In weiteren Rollen sehen wir u. a. Wir können mit gutem Recht sa gen. fünf Jahre Kabarett haben sich auch sehr intensiv auf unsere eigene Persönlichkeitsentwicklung ausge wirkt. Die Mehrheit der Mitglieder hat trotz der Kabarettarbeit ihr Diplom mit guten und sehr guten Ergebnissen erworben bzw. studiert noch. Die Arbeit hat uns sehr stark geholfen, viele charakterliche Eigen schaften auszuprägen, die uns als ein wichtiger Wert unserer Arbeit auch in Studium, Lehre und For schung bewußt geworden sind. Es Heartfield und Herzfelde- Buchkunst, Fotomonta und verleaerische Arb Interessante Ausstellung in der Deutschen Bücherei Eine Buchausstellung der Deut schen Bücherei, die bis Mitte Okto ber gezeigt wird, ist der verlegeri schen Tätigkeit Wieland Herzfeldes und der buchkünstlerischen Arbeit seines Bruders John Heartfield ge widmet, Hier geht es vor allem um den Malik-Verlag, die bedeutendste Schöpfung des Verlegers Wieland Herzfelde. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Malik-Verlages von der Phase dadaistischen Experi- mentierens zu einem profilierten Verlag der Weimarer Republik, der sich bleibende Verdienste um das fortschrittliche Buch, nicht zuletzt um die Verbreitung der So wjetliteratur in Deutschland, er worben hat. Entscheidenden Anteil daran hatte John Heartfield als Buchgestalter. Er verwandte die von ihm entwickelte politische Fotomon tage für Buchumschläge und Vor satzpapiere, die überall seine un verwechselbare Handschrift tragen, er arbeitete aber auch als Typo graph und schuf viele der berühm ten * Malik-Einbände. Solche Ein bände zieren z. B. größere Werkaus gaben von L. N. Tolstoi, Maxim Gorki, Ilja Ehrenburg und Upton Sinclair, wie sie in dieser Ausstel lung zu sehen sind. Zu dem Brüder paar Heartfield-Herzfelde gesellte sich seit den Anfängen des Malik- Verlages der Zeichner George Grosz, der ebenfalls Einbände und Umschläge illustrativ gestaltete, dem Verlag vor allem aber die Herausgabe seiner karikaturistisch satirischen Bildbände übertrug. Ihr aggressiv-herausfordernder Stil kon. trastiert in der Ausstellung wir kungsvoll mit der dialektisch ver fremdenden Art der Fotomontagen Heartfields. John Heartfields Arbeit be schränkte sich nicht auf den Malik- Verlag. Er schuf Plakate, wirkte für die Arbeiterpresse und arbeitete mit mehreren Verlagen der Arbeiter klasse wie dem Verlag für Literatur und Politik oder dem Neuen Deut schen Verlag zusammen. Davon, daß Heartfield seine Kunst immer wie der in den Dienst des Kampfes der deutschen und internationalen Ar* beiterbewegung zu stellen wußte’ versucht die Ausstellung einen Ein* druck zu geben. Seine Lebensarbeit gibt in ausdruckskräftiger Weise Zeugnis vom Widerhall des Roten Oktober in Deutschland. Stand dod 1 das Leben beider Brüder, wie' Wi6 land Herzfelde zu berichten Wetn ganz unter dem Eindruck dieses epochalen Ereignisses. Erst in letzten Zeit wurde bekannt, daß der Um. schlag zur großen Lenin-Werkaus: gäbe des Verlages für Literatur una Politik mit Photos von W. I. Lenin aus verschiedenen Lebensphasen auf einer Idee von John Heartfield zurückgeht. '. Ein Beispiel steht in dieser Aus stellung neben dem Einband z John Reeds „Zehn Tage, die die Welt erschütterten“. Ferner belegt d Ausstellung die Arbeit der beiden Brüder im Exil. Der Malik-Verla setzte seine Arbeit zunächst in de Emigration fort, und später gründete Herzfelde in New York den Aurora Verlag. Mit Plakaten und Buchein bänden aus den letzten Lebensja, ren John Heartfields, etwa 4 Bertolt Brecht und Johannes K ; Becher, wird auf seine Arbeit in de DDR hingewiesen. Die Brüder John Heartfield und Wi” land Herzfelde haben ein wichtig Kapitel der Geschichte proletarisch- revolutionärer Literatur und Kun 5 mitgeschrieben. Zumal Heartfield Kunst hat in der sozialistische Pressearbeit und in der Gestaltung des Buchs der Arbeiterklasse Schul gemacht. Mit Veröffentlichungen über Heartfield und den Er innerungsbüchern des Verleget Herzfelde wird unmittelbar an Gegenwart herangeführt und g e " zeigt, wie einer der beiden Brüde Gelegenheit nimmt, selbst an de Pflege dieser Tradition und an de Sicherung der Grundlagen zu ihre Erforschung mitzu wirken. Hans Stern Reclam-Universalbiblio- Iskra“, der Eine der Fotomontagen Heartfields. xistisch-leninistischen russischen Proletariats, ein der Leipzig“ heitliche serte die ersten mar- Zeitung des wurde. Buchhändler Bücher führten auch zum Ver brechen. 1814 wurde der Pfarrer Johann Georg Tinius als Bücher verbrecher öffentlich degradiert. Er war kriminell geworden, um nach und nach in den Besitz einer riesi gen Bibliothek zu gelangen. Der 1825 gegründete „Börsenver- Seit 500 Jahren ist Leipzig Stadt des Buchdrucks und -handels ters, der thek, der Deutschen Buchhändler zu schuf nach und nach ein- Verkaufsformen, verbes- buchhändlerische Aus- und Neben vielen politischen und wis senschaftlichen Drucken, bis um 1500 wurden etwa 1000 Leipziger Drucke gezählt, gab es auch kuriose, so das Büchlein (1663) des Magisters Johannes Praetorius über die selt samen Weihnachtsbräuche mancher Leipziger. Nach 1670 überholte Leipzig die alte .Buchstadt Frankfurt (Main) und wurde zum „ersten deutschen Kom missionsplatz“. Die Stadt erhielt eine Stadtbibliothek (1677), das er ste Adreßbuch (1701), die erste um fassende Stadtchronik (1702). In der Folgezeit etablierten sich Buchhandlungen und Verlage: Breit kopf und Härtel, Th. E. Reich, A. Ph. Reclam, Otto Wiegand, bei dem 1845 Engels’ „Die Lage der arbei tenden Klasse in England“ erschien. Carl Joseph del zu. Dann (1524) kamen die kai serlichen Verbote, ketzerische Bü cher zu drucken oder zu vertreiben, was dem Leipziger Buchgewerbe großen Schaden zufügte. Schließlich folgte die Tragödie. 1527 wurde der Nürnberger Kaufmann Hans Hergot auf dem Leipziger Markt öffentlich hingerichtet, weil er eine anti feudale, utopisch-kommunistische Denkschrift gedruckt und in der Stadt verbreitet hatte. Woiff Stürmer, Formschneider und Verleger, veröffentlichte, was besonders die Münzsammler interes sieren wird, 1572 in Leipzig das mit vielen Holzschnitten versehene „Vortzeichnus und Gepräge der Großen und kleinen Müntzsorten“. 22 Jahre später erschien der erste Leipziger Buchhändler-Meßkatalog. U nermüdliche Forscher der Stadt geschichte und durch nichts ab zulenkende Archivare haben herausgefunden, daß im Jahre 1481, also vor 500 Jahren, Leipzigs erstes Buch erschien: das Gelegenheits werk eines! italienischen. Dominika ners über die Türkengefahr, ge druckt vom Wanderdrucker Marcus Brandis. Dann fand man 1957 das Fragment eines Abrechnungsbuches des Druckherrn und Verlegers Pe ter Drach aus Speyer, das einen Einblick in den Buchhandel der Jahre 1480—1503 gewährt. Drach unterhielt in Leipzig eines der ersten Bücherlager. In Fässern transpor tiert, wurden hier Bücher von sei- - nem Faktor (Druckereiwerkmeister) Schmidhofer in Empfang genommen und weiterverschickt. Der erste seßhafte Drucker Leip zigs war Cunz Kachelofen. Bei ihm erschienen unter anderem 1498 die Tauler-Predigten in deutscher Spra che. 1504 ließen sich in Leipzig neun Männer als Buchbindermeister nie der. Nun begann in der Messestadt der Buchhandel zu blühen. 1511 führte Melchior Lotter die Antiqua ein, so daß lateinische Texte nicht mehr in den eckigen gotischen Let tern gedruckt werden mußten. 1512 wandten sich Leipziger Geldleute mit der Verlagsgesellschaft „Augu stin Pantzschmann" dem Buchhan- 1874 verlegte der und Lexikograph Weiterbildung — 1853 wurde die „Deutsche Buchhändler-Lehran stalt“ gegründet —, bemühte sich um ein Urheberrechtgesetz und ent wickelte die ersten bibliographischen Nachschlagewerke. 1846 arbeiteten 29 Druckereien und 71 Buchbindereien in Leipzig, das zur Heimstatt der Edition Pe- Als Bücher noch in Fässern transportiert wurden Meyer, dessen Bekenntnis lautete: „Die Intelligenz a 11 er ist der stärk ste Hort der Humanität und Frei heit“. sein Bibliographisches Institut von Gotha nach Leipzig. Die Krö nung der alten Leipziger Buch geschichte war die 1914/16 erbaute Deutsche Bücherei. K. R. Böttger
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