Volltext Seite (XML)
4 BETRIEBSPIONIERLAGER 28. August 1981 UZ/32 Ist das Wetter nicht zum Baden angetan, wird eine Kahn partie vom neugestalteten Bootssteg aus unternommen. Das Gelände des Betriebspionierlagers „Dr. Georg Sacke" bietet den Pionieren vielfältige Möglichkeiten, die Ferientage abwechslungsreich und erholsam zu verleben. In jedem der Bungalows, die kürzlich durch einen verglasten Vorbau kom plettiert wurden, sind jeweils sechs Kinder untergebracht. Keine Bange, liebe Eltern: Diese Art und Weise des Mit tagessens ist nicht die Norm. Während einer Tageswande rung aber scheint es den Kindern auch einmal in dieser Lage ganz ausgezeichnet zu schmecken. Das Essen schmeckt prima Mahlzeit für Mahlzeit zaubert das 14köpfige Küchenkollektiv ein schmackhaftes Essen auf den Tisch. Lieblingsgerichte der Kinder sind Makkaroni oder auch Linsen. Junge Sanitäter erproben ihr Können Manches Neue lernen die Pioniere unter fachgerechter Anleitung in den Inter essengemeinschaften. Junge Sanitäter sind mit Begeisterung dabei, wenn es um die praktische Erprobung des gelernten Wissens geht. Blaue Wimpel im Bad Saarower Sommerwind An einem Julitag im Betriebspionierlager der KMU notiert „Blaue Wimpel im Sommerwind“ ist das Motto des diesjährigen Fe- riensommers. Befragt man die Kin der nach ihrem Ferienalltag im Be triebspionierlager „Dr. Georg Sacke“ der Karl-Marx-Universität in Bad Saarow, dann sprudeln die Stim men wie aus einem Wasserfaß. Je der will verständlicherweise zuerst berichten, was ihm bisher am be sten gefallen hat, worauf er sich in den nächsten Tagen am meisten freut. Freizeit — auch in den Ferien sinnvoll genutzt „Blaue Wimpel im Sommerwind"; das heißt für die Pioniere in Bad Saarow aktive Erholung. Groß ist der Wissensdurst, der Drang nach Betätigung natürlich auch in der Ferienzeit, deshalb steht die Be schäftigung in den Interessenge meinschaften zweifelsohne in der Gunst der Kinder mit an erster Stelle. Hier können die Kinder ih rem Hobby nachgehen oder ein neues entdecken; dabei erhalten sie sachkundige Anleitung. Wohl für jeden dürfte das Passende dabei sein: Schwimmen, Emaille-, Suralin-, Holzbrennarbeiten, J azz-Gymnastik, Elektronikbasteleien, Literatur, Zeichnen, um nur einige zu nennen. Kaum zu glauben, welche Kunst werke voller Ideenreichtum, Ge schick und Improvisation -auf diese Art und Weise entstanden sind. Die besten. Arbeiten werden ausgestellt, damit vielleicht ein anderer Anre gungen für seine Freizeit zu Hause sammeln kann. Wohl der Kinder steht stets im Mittelpunkt „Blaue Wimpel im Sommerwind", das bedeutet für die Lagerleitung das Wirtschaftskollektiv, das Kollek tiv der Gruppenleiter, an jedem Fe rientag der Kinder eine harte Be währungsprobe zu bestehen. Das Kollektiv um Lagerleiter Werner Reutter ist gut eingespielt; jeder kennt seine Aufgaben, seine Ver antwortung. Jahrelange Erfahrun gen zahlen sich hier aus. — Abends versammeln sich die Gruppenleiter, Lehrerstudenten der KMU, zur Ta- gesbesprechung; die Vorhaben für die nächsten Tage werden abge ¬ stimmt. Alles will gut vorbereitet sein, keines der fast 150 Kinder, Schüler der klassen 3 bis 5, soll am Abend enttäuscht zu Bett, gehen. Das Wetter macht es den Gruppen leitern oft nicht einfach, bei Regen fällt eben das Baden im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Aber mit einer Vielzahl von Spielen, Mu sik, mit Kinoveranstaltungen im Saal und einer großen Portion päd agogischen Geschicks wird auch in solchen Stunden die gute Stimmung auf rech terhalten. „Blaue Wimpel im Sommerwind“ bedeutet auch die Sorge um das leibliche und gesundheitliche Wohl der Kinder. Das Essen schmeckt prima, so ist es von allen Seiten wiederholt zu hören. Ein Blick in den modernen Speisesaal bestätigt den großen Appetit und die Zufrie denheit der Ferienkinder. 20 Brote werden beispielsweise täglich ver braucht; eine Zahl, die die ange strengte Arbeit des Wirtschaftskol lektivs nur ahnen läßt. Und sollte sich einer einmal den Bauch zu voll gestopft haben: Lagerarzt Wolfram Seidel ist stets einsatzbereit. Ferien bringen Kraft für neue Aufgaben „Blaue Wimpel im Sommerwind“, das ist das Motto für unbeschwerte Ferientage voller Ausgelassenheit, Fröhlichkeit der Kinder. Langeweile hat. dabei keinen Platz. Ob nun beim Baden, an der Tischtennisplatte oder bei einem zünftigen Fußball spiel auf dem Waldsportplatz, die Pioniere nutzen diese Wochen des Ausspannens, um Kraft für das neue Schuljahr aufzutanken. Kirstin Schmiechen Peter: Das Essen schmeckt- hier sehr gut; ich mag am lieb sten Makkaroni. Thomas: Die Dampferfahrt auf dem Scharmützelsee war prima. Da haben wir auch andere Schiffe ganz nah gesehen. Maik: Der /Ordnungswettbewerb ist nicht so nach meinem Ge schmack, die anderen Gruppen sind immer viel besser als wir... Andrea: Mir gefällt die IG Jazz-Gymnastik besonders. Dort lernt man Übungen für die Disko. Claudia: Schön finde ich immer die Abendgrüße, die der Lager funk bringt. Werner Reutter, Lagerleiter: Es macht sich tagtäglich aufs heue bezahlt, daß wir ein Kollek tiv sind, das gut aufeiander ein gestimmt ist. Die Arbeit der Gruppenleiter, die wahrlich kei ne Erholung ist, kann ich nur lo ben. Auch mit unserem Lagerarzt und der Schwester arbeiten wir gut zusammen. Bettina Brause, Gruppenleite rin, Lehrerstudentin für Mathe/ Physik: Der Wert eines solchen Praktikums ist nicht zu unter schätzen. Als Gruppenleiter ist man im Ferienlager eben 24 Stunden am Tag im Dienst. Das Schwierige an der . Sache besteht vor allem darin, einerseits die Möglichkeiten für eine gute Er holung der Kinder und anderer seits das objektiv notwendige Maß an Ordnung und Disziplin, das so ein Lager erfordert, Tag für Tag, ja Stunde für Stunde in ein optimales Verhältnis zu bringen. Meine Gruppe geht besonders gern angeln; mit selbstgesuch ten Würmern versteht sich. Jörg Walter, Klaus Winkler, Rettungsschwimmer, 1. Studien jahr, Bereich Medizin: Es macht Spaß mit den Kindern. Sie stel len sich ganz geschickt an. Die IG Schwimmen hat de stärksten Zulauf, die Kinder sind begei stert. Unsere besondere Aufmerk samkeit gilt den Nichtschwim mern, die wii- zum Erreichen ei ner Schwimmstufe führen wol len. Für den 17tägigen Aufenthalt ihres Kindes zahlen die Eltern im Normalfall ganze 12 Mark. Mit 195 Mark aus der „zwei ten Lohntüte“ unterstützt der Staat diese Ferientage eines jeden Kindes. Ferienalltag Aus Luftballons entstehen unter den geschickten Händen der Kinder Riesen- Sparschweine. Die gelungensten Arbei ten werden ausgestellt. Was wären Ferien ohne Disko? Die Mit glieder der IG Jazz-Gymnastik können dabei mit ihrem Können bestimmt be+ sonders brillieren. Nach dem Baden werden schnell trockene Sachen angezogen; als Umkleideraum hat sich die „Schnaufende Nessie" bewahrt. Wer ist der beste Baumeister? Auch die großen Jungs spielen manchmal noch gern im Sandkasten. Die Gruppen melden beim Morgen appell ihre Bereitschaft für die Wett kämpfe beim Lagersportfest. Stets dicht umlagert ist die Tischtennisplatte, Innerhalb des Lagers wird in einem Turnier der Beste ermittelt. Fotos: Seidel, UZ