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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1981
-
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- Ausgabe Nr. 38, 9. Oktober 1
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Band
Band 1981
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„Anerkennung statt Mitleid" Ein Report über das Leben Körperbehinderter „Hemmungen Gesunder gegen über Körperbehinderten können durch ein Buch abgebaut werden. Unterlassene Hilfeleistung muß nicht unbedingt Ablehnung sein, sondern kann auch aus Hem mungen resultieren.“ (Gisela M.. Fachschulstudentin, 24 Jahre, ge schädigt.) Diese Antwort auf Heinz-Joachim Petzolds Frage nach dem Nutzen einer Publika tion über Geschädigte, kann als Grundanliegen des im Greifen verlag erschienenen Buches „An erkennung statt Mitleid“ gelten. Der Journalist Heinz-Joachim Petzold hat in zahlreichen Ge sprächen mit Geschädigten aus verschiedenen Gebieten der Re publik versucht zu erkunden, wel chen Platz sie in unserer Gesell schaft einnehmen, welche An sprüche sie an ihr Leben und an ihre Umwelt stellen und mit wel chen Problemen sie bei der Ein gliederung in den Alltag kon frontiert werden. Die sozialistische Gesellschaft garantiert jedem Bürger, also auch Behinderten, die volle Ent faltung seiner Persönlichkeit. Für die Förderung und Unterstützung Körperbehinderter gibt es kon krete gesetzliche Bestimmungen, die ihnen besondere Fürsorge Freude an sportlicher Betätigung auch für Versehrte. Hier beim Sport fest der Sektion Versehrtensport der BSG Chemie im Oktober 1979. Foto: Archiv (Velten) sichern. In den meisten Fällen wird diese Unterstützung auch gewährleistet. Genügt jedoch ma terielle Hilfe allein für eine er folgreiche Rehabilitation ? In den Interviews, Porträts und Berichten Petzolds hat mich im mer wieder beeindruckt, mit welcher Energie die Behinderten ihre Rehabilitation und die Su- che nach einer sinnvollen Tätig keit in Angriff nehmen. Heinz- Joachim Petzold schildert über zeugend, daß sie keine bevor zugte Behandlung und schon gar kein Mitleid suchen, sondern ent sprechend ihren Möglichkeiten gefördert und gefordert werden wollen. Bei allem Optimismus, mit dem die Geschädigten darangehen, ihr Leben einzurichten, übersieht der Autor jedoch nicht, daß ihr All tag durchaus nicht eitel Sonnen schein ist. Gleichgültigkeit, feh lende Toleranz oder ganz einfach Bequemlichkeit der Arbeitskol legen können für die berufliche Entwicklung . trotz aller Förde rung zum Problem werden. Hier helfen weder Verordnungen noch Gesetze. Die Impressionen, die Heinz- Joachim Petzold vom Leben Ge schädigter skizziert, werden von den Fotos Wolfgang Koralls er gänzt. Die mit viel Verständnis gestalteten Bildgeschichten er zählen von der Freizeitgestaltung, zum Beisviel auf dem Sportplatz, von alltäglichen Dingen sowie von der Arbeit Geschädigter Sie bilden in ihrer stummen Bered samkeit einen gelungenen Ab schluß des Buches. Der Report über Körperbehin derte „Anerkennung statt Mit leid“ ist ein notwendiges Buch, ein Buch, das helfen kann, wieder ein Stück mehr soziale Gerech tigkeit in die Tat umzusetzen. Unsere Gesellschaft bietet die günstigsten Voraussetzungen da für. Wie sie im Umgang der Men schen miteinander realisiert wer den, geht uns alle an — und das nicht nur im UNO-Jahr der Ge schädigten. Klaus Engelhardt Bei vielen Veranstaltungen trägt das Akademische Orchester der KMU zum guten Gelingen bei. Foto: UZ Archiv Freude am Musizieren nicht nur im „stillen Kämmerlein“ < Mitwirkung im Akademischen Orchester setzt beharrliches Üben voraus Wie viele Ensembles der KMU kann auch das Akademische Orche ster auf langjährige Traditionen ver weisen, von denen die alljährlich veranstalteten Anrechtskonzerte im Festsaal des Alten Rathauses sicher das schönste und bedeutsamste Bei spiel sind. In einer Konzertpause fragte ich einmal einen Besucher, was ihm an den Konzerten beson ders gefalle. Es war dies die zumeist originelle Programmgestaltung und insbesondere die Freude am Musi zieren, die man jedem Orchestermit glied ansehen kann. Sicher ist letz teres der Hauptgrund, der uns auch zusammenführte; gegenüber dem Musizieren alleine oder im ganz klei nen Kreis wirken hier aber qualita tiv andere Faktoren, die den beson deren Stellenwert dieser Art Frei zeitgestaltung ausmachen. So kann die künstlerische Mitwirkung in einem solch großen Ensemble eine starke Selbstbestätigung sein. Hier trägt jeder einzelne z. B. in einem Konzert unmittelbar zum Gelingen bei und hat andererseits auch reale Möglichkeit, durch eine schlechte Leistung das Gesamtergebnis erheb lich zu schmälern. Diese Selbstbe stätigung hat auch darum einen be sonders hohen Stellenwert, weil zur Mitwirkung im Orchester eine lang jährige spezielle Ausbildung und viel beharrliches Üben notwendig sind, die ihrerseits schon die Persön lichkeitsbildung beeinflußten und schließlich ihren Kulminationenunkt in öffentlichen Konzerten des Orche sters finden. Das Funktionieren eines jeden Orchesters bedingt die Einhaltung einer gewissen Hierarchie im Auf bau. und jedes Orchestermitglied nimmt hier den seiner musikalischen Leistungsfähigkeit entsprechenden Platz ein. Diese „Rangordnung“ kommt völlig unabhängig von der im Universitätsleben gewohnten zu stande. Der promovierte wissen ¬ schaftliche Mitarbeiter wird also einem besser musizierenden Stu denten den Vorrang einräumen und dies auch ganz normal finden müs sen. Es liegt auf der Hand, daß dies auf das Verhältnis am Arbeitsplatz zurückwirkt und sich in größerer Tolerenz und gegenseitigem Verste hen zwischen Studenten und Wis senschaftlern äußert. Noch ein anderer Aspekt soll hier erwähnt werden: Die bewußte Orien tierung auf Leistung. Jedes Orche stermitglied möchte möglichst inter essante und auch schwierige Werke Im Rahmen der diesjährigen Univer sitätsfestspiele fand auch ein Erfah- rungsaustausch xum Thema „Per sönlichkeitsentwicklung und künstle rische Tätigkeit" statt (UZ informierte darüber). KMU-Angehörige berich teten dort darüber, wie sie in den verschiedensten KMU-Ensembles ar beiten, was ihnen diese Tätigkeit be deutet und wie sie bewertet wird. Wir möchten diese Gedanken veröf fentlichen und hoffen, daß noch viele unserer KMU-Mitarbeiter Interesse finden an einer kulturell-künstleri schen Freizeitgestaltung. spielen,. wobei der. Orchesterleiter nicht nur einen scharfen Sinn für das Machbare haben, sondern es auch verstehen muß. mit entsprechendem Taktgefühl besonders ehrgeizigen Ambitionen einzelner Mitglieder vorzubeugen. Erfahrungsgemäß ge fällt uns die Probenarbeit an einer Sinfonie mehr als die an weniger an spruchsvollen Werken. Jeder ver spürt das Bedürfnis, möglichst viel zu geben und auch gefordert zu werden. Eine straff geführte Probe auf hohem musikalischem Niveau wird stets angenehmer empfunden als eine konzeptionsarme und lasch durchgeführte. Eine solche ständige Orientierung auf Leistung bei eben so ständiger Selbstkritik, ich meine hier den Vergleich zwischen dem eigenen Stand, dem Niveau des Kol lektivs sowie der Höhe des gesteck ten Ziels, erteilt der studentischen Erziehung natürlich wichtige Im pulse. Der künstlerische Aspekt der Tä tigkeit im Ensemble findet im Ar beitskollektiv meist starke Beach tung und wird höher eingeschätzt als eine individuelle musikalische Betätigung. So wird man bei kulturellen An lässen besonders gern um Rat oder Mitarbeit gebeten, auch dann, wenn im Arbeitskollektiv andere künstle risch-musikalisch tätige, aber weniger engagierte Mitarbeiter vorhanden sind. Der gesellschaftliche Charakter der Arbeit im Orchester wird dage gen weniger anerkannt. Es ist kein Geheimnis, daß die Er holung in der Freizeit eine unbe dingt notwendige Sache ist. Ich per sönlich erreiche eine psychische Entspannung aber schon sehr gut durch Musizieren im „stillen Käm merlein“. Nun bin ich im Beruf be reits stark in verschiedenen Kollek tiven engagiert. Sicher ist deshalb für mich von besonders hoher Ef fektivität auch die Erholung im Kol lektiv. wobei ich Erholung als eine aktive begreife, also.Entlastung durch anders geartete und gelagerte Bela stung. Mit Beginn des Studienjahres 1981/ 82 kommen auf das Orchester neue Aufgaben zu. Insbesondere werden die Akademischen Konzerte dann im Kleinen Saal des Neuen Gewand hauses stattfinden. Wir empfinden dies als Beweis für die Wertschät zung unseres Orchesters, der wir durch ein hohes Niveau unserer Konzerte gerecht werden wollen. Dr. K. Lüders. Sektion Physik Gemeinsames Interesse gilt der Filmarbeit Junge Filmamateure der KMU stellen sich vor Fast jeden Donnerstag um die gleiche Zeit, kurz vor 19 Uhr, läßt sich ein ähnliches Bild in der Scherl straße beobachten. Junge Leute, meist einzeln oder in kleinen Grup pen, lenken zielstrebig ihre Schritte in das Haus Nummer 6. Man hört Klingeln und Klopfen. Kurze Begrü ßung. Wir befinden uns in der Wohnung von Harald Mushak, dem Leiter des Filmklubs der KMU, der seit gut einem Jahr hier „seine Zelte aufgeschlagen“ hat. Die jungen Leute, von denen die Rede sein wird, rund zehn an der Zahl, sind, wie Harald, Studenten der Univer sität. Sie kommen aus den unter schiedlichsten Sektionen: TV, Ma thematik Medizin und Geschichte. Es ist ein gemeinsames Interesse, das sie hier zusammenführt — der Film. Damit kein Mißverständnis ent steht- es geht nicht in erster Linie darum, sich etwa Kinofilme anzu sehen und in anschließenden Rund tischgesprächen sich die Köpfe über Interpretationsmöglichkeiten heiß zu reden — nein, hier wird der Versuch unternommen, selbst kleine Strei fen im 8- oder 16-mm-Format herzu stellen. Daß dies gar nicht so ein fach ist, beweist schon die Tatsache, daß in diesem Kreis bereits eine ganze Reihe Ideen für interessante Kurzfilme entstanden, aber nur sehr wenige in die Realität umge setzt wurden. Vieles bleibt in den Ansätzen stecken, oft deshalb, weil das Projekt technisch schwer durch führbar ist, oder weil es sich ganz einfach als zu groß für uns er weist. Wenden wir uns ein wenig der „Geschichte“ des Klubs zu, der nun mehr seit etwa drei Jahren besteht. „Aller Anfang ist schwer“, wie wahr dieses Sprichwort ist, bewahr heitete sich auch hier. Die meisten derer, die sich damals zweifels ohne interessehalber einfanden, brachten ganz andere Vorstellun gen vom Inhalt der neuen Arbeits gemeinschaft mit. Mancher nahm Abstand von der Sache, als er er fuhr, daß. es um das Drehen von Fil men geht und nicht um das visuelle „Konsumieren“. Das kleine Häuflein Mutiger, das schließlich blieb, hatte geringe oder gar keine filmtechni schen Kenntnisse. Mühsam waren die ersten Schritte, das Einmaleins des Filmens wurde erlernt. • Zu einem Höhepunkt der Arbeit unseres Klubs gestaltet sich eine Werkstattwochfe, die im Oktober 1979 in Cottbus stattfand. Hier ent stand ein farbiger Kurzspielfilm, der die Landschaft des herbstlichen Spreewaldes mit einer kleinen er dachten Handlung verband. Gewis sermaßen ein Experiment; bei dem erstmals angeeignete Kenntnisse un ter Beweis gestellt werden mußten. Große Unterstützung würde uns ■durch den Filmzirkel der Stadt zu teil, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand. Bis zum heutigen Tag hat unser Filmklub manches neue Mitglied gewonnen, andere haben uns ver lassen. Nichtsdestotrotz macht dem „harten Kern“ die Arbeit Spaß. Das ist nicht zuletzt auch darauf zu rückzuführen, daß uns von Seiten der HA Kultur große Hilfe (gemeint ist sowohl materielle als auch ideelle) zuteil wird. Die Anforderungen der kommen den Jahre gehen auch an unserer Arbeit nicht vorüber. Auf der letz ten Werkstatt in Zwenkau wurde der Gedanke geboren, in monatli chen Aßständen einen kurzen fil mischen Bericht zu Problemen der Universität und ihrer Studenten herzustellen. Diese Filme sollen dann zu festgelegten Zeiten über die Monitore des Hörsaalgebäudes lau fen. Wir wollen mit dieser Aktion eine größere Breitenwirkung errei chen. An dieser Stelle sei vermerkt, daß wir nach wie vor auf der Suche nach interessierten Mitarbeitern für unse ren Filmklub sind, auch für Hin weise und Ideen sind wir dankbar. Richtet sie bitte an folgende Adresse: Harald Mushak, 7010 Leip zig, Scherlstr. 6. Thomas Handschel Es begann mit einem „Präludium zu mehreren personalen Instrumenten" 10 Jahre Kurs für schwedische Deutschlehrer am Herder-Institut Seit dem ersten Kurs 1972 ha ben 300 schwedische Deutschleh rer an einem der Kurse teilge nommen. Diese Zahl wäre höher, bezögen wir diejenigen Schwe den mit ein, die an einem der in ternationalen Hochschulferien kurse des Instituts teilnahmen. Es gibt wohl jetzt kaum eine grö ßere Schule in Schweden, an der nicht ein Teilnehmer des Kurses lehrt. Oft erhalten wir Grüße „Ehemaliger“. 1970 kam die erste Gruppe schwedischer Lehrbuchautoren Wir können die Geschichte und die Zielstellung des Kurses in den Vergleich setzen zur musi kalischen Form der Fuge. Die Zu sammenarbeit zwischen dem Her der-Institut, dem schwedischen Deutschlehrerverband und be sonders der Fortbildungsabtei lung der Obersten Schwedischen Schulbehörde in Uppsala begann 1969 mit einem „Präludium zu mehreren personalen Instrumen ten“ am Rande der II. Interna tionalen Deutschlehrertagung in Leipzig. Schweden stellte damals eine der stärksten Delegationen. Diese war sehr an der Buchaus stellung der Tagung interessiert. Und damit setzt, nicht nur im musikalischen Sinne der Fuge, der Kontrapunkt ein, die Gegen stimme in der Fuge. Ein Teil der schwedischen Deutschlehr bücher wurde in seinem landes kundlichen Teil der DDR-Wirk lichkeit nicht gerecht und mußte von der Ausstellung zurück gestellt werden, wie übrigens Materialien anderer Länder auch. Daraufhin stellte der damalige Präsident des Internationalen Deutschlehrerverbandes, Sven G. Johannssen, an die Vertreter aus der DDR die Frage, ob Lehrbuch autoren aus Schweden zum Stu dienbesuch in die DDR kommen könnten. 1970 kam die erste Gruppe schwedischer Lehrbuchautoren, und im gleichen Jahr sprach der damalige Direktor des Herder- Instituts, Prof. Dr. Johannes Rößler, in Stockholm, Uppsala und Göteborg über die Aufgaben des Instituts und Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Noch im gleichen Jahr wurde von schwe discher Seite die weiterführende Frage aufgeworfen, ob nicht ein Ferienkurs für schwedische Deutschlehrer am Herder-Insti tut selbst möglich sei. Die DDR stimmte diesem Vorschlag zu, und so begann 1972 die Kursarbeit. Jährlich kommt seitdem ein „schwedisches, Kammerorchester zu 30 Instrumenten“ nach Leip zig, hier die deutsche Sprache zu pflegen und die DDR kennenzu lernen. stimmte Fragen anders und im mer wieder stellen. So bereitet denn auch das Kursthema im engeren Sinne, die Arbeit an den Sprachkenntnissen und der Sprechfertigkeit keine beson deren Schwierigkeiten. Die Ver ständigungsprobleme beginnen immer dort, wo es um den .gesell schaftlichen Hintergrund unserer sozialistischen Wirklichkeit geht. Probleme der ökonomischen, der politischen, der weltanschau lich-philosophischen und der kul turellen Wesenszüge unserer Ge sellschaftsordnung, vor allem aber die Übereinstimmung und Geschlossenheit der sozialisti schen Staatengemeinschaft, die sich besonders zeigt in unserer auf den Frieden hinzielenden, ab gestimmten Außenpolitik, die im mer erneut Bündnispartner sucht, weil das Ringen um die Erhaltung des Friedens die Un terstützung durch jeden verant wortungsbewußt. Denkenden in der Welt braucht, stehen im Mittelpunkt der Kursarbeit. Die uns alle so bewegende Menschheitsfrage nach Frieden, nach Freiheit und Menschen würde und damit nach Demo kratie hängt in ihren Fragestel lungen und Antworterwartungen eng mit diesen unterschiedlichen Denkweisen zusammen. Hinzu kommt, daß ein über viele Jahre praktizierter Antikommunis mus und Antisowjetismus mit unter auch Gutmeinende und selbständig Denkende irritiert und an eigenen Einsichten vor beiführt. Klärendes Streitgespräch ist uneingeschränkt gefordert Hier nun sind wir wieder und direkt im musikalischen Bild der Fuge. Hier wird uns der Begriff des Kontrapunktes, der . Gegen stimme einsichtig. Im Sinne un serer Arbeit im Kurs hat der Kontrapunkt eine generelle, von uns uneingeschränkt geforderte positive Funktion, das klärende Streitgespräch. Bestimmte Über einstimmungen hinsichtlich un serer gemeinsamen und indi viduellen Verantwortung für den Frieden bedürfen, um .wirklich entstehen zu können, der Klä rung der Standpunkte, der Dar legung der Gegensätze und Un terschiede. Um wieder die Fuge zu bemühen: Von der beginnen den Stimme wird das Thema zu erst allein vorgetragen, worauf eine zweite mit der Antwort (Frage) einsetzt. In enger Zusammenarbeit mit schwedischem Partner Landeskunde DDR vermitteln und Sprechfertigkeit vertiefen - In Information und Erkundung, in Frage und Antwort, in Darbie tung und Erörterung werden Sprachkenntnisse am konkreten Gegenstand vertieft oder an DDR-spezifischem Wortschatz überhaupt erst einmal vermittelt. Denn, da es eine Kommunikation mit der Sprache nur über den Wirklichkeitsbezug gibt und die Verbesserung der Sprachkennt nisse immer zugleich die Einbe ziehung des größeren Bezugsfel des „Sozialismus“, „Gesellschaft“ erfordert, so betrachtet es der Kurs als seine vornehmste Auf gabe, Landeskunde DDR zu ver mitteln und Sprechfertigkeit zu vertiefen an landeskundlichem Material. Dieser Bezug war 1972 noch ein ausgesprochenes Novum für die Gäste. Denn‘es macht einen Un terschied, ob man in einem inter nationalen Kurs arbeitet oder in einem Länderkurs, des sen Teilnehmer bei al ler ausgeprägten Individualität doch ihren Denk, und Er ziehungstraditionen gemäß be Und hier liegt ein entscheiden des Problem weiterer Kurse. Es muß Aufgabe einer auf Kontinui tät zielenden vertieften Zusam. menarbeit sein, diese schwedi sche Antwortstimme immer bes ser zu befähigen, uns und sich über die DDR zu befragen, sich zu informieren, um zu Hause den Schülern ein möglichst authenti sches Bild von der DDR zu ver mitteln. Das Herder-Institut ist dabei, in enger Zusammenarbeit mit seinem Gesprächspartner, der Fortbildungsabteilung in Uppsala als dem Vertreter der Obersten Schwedischen Schul-, behörde und in engem Kontakt mit dem Kulturzentrum der DDR in Stockholm, Voraussetzungen für eine sich ständig vertiefende Sachkenntnis der schwedischen Deutschlehrer über die DDR zu schaffen. Im Sinne dieser Ziel- Setzung erwiderte 'm Juni eine Delegation von leitenden Mitar beitern innerhalb der Fortbil dung der Obersten Schwedischen Schulbehörde den Besuch von Mitarbeiter des Herder-In stituts vom Frühjahr 1980 in Uppsala, der damals der Durch führung eines Wiederholungs seminars für frühere Kursteil nehmer galt. Dr. Wolfgang Schenkel
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