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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1981
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198100007
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19810000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1981
-
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0Z/25 26. Juni 1981 THEORIE UND PRAXIS 3 Unser Traditionskabinett besuchten mehr als 10 000 Gäste Das war die zehntausendste Besuche rin des Traditionskabinetts der KMU: Irina Shuk. Sie ist Schülerin der zehn ten Klasse der Nikolaj-Rumjanzew- Schule in Leipzig. Die sowjetischen Gäste überzeugten sich von der Entwicklung der KMU, wo bei vor allem der rekonstruierte Teil des Kabinetts, der die Zeit nach dem IX. Parteitag der SED widerspiegelt, in teressierte. Foto: HFBS Marxistisch-leninistische Grundkenntnisse vertieft und neues Wissen angeeignet Erfahrungen und Vorschläge des beendeten Jahreslehrgangs der Kreisschule Marxismus-Leninismus werden ausgewertet Am 4. Juni überreichte der 1. Se kretär der SED-Kreisleitung. Ge nosse Dr. Werner Fuchs, 188 Partei mitgliedern das Dokument, über den erfolgreichen Abschluß der Kreis schule für Marxismus-Leninismus. Der Jahreslehrgang 1980/81 brachte überzeugend zum Ausdruck, daß die Kreisschule für Marxismus-Leninis mus eine unserer wichtigsten For- men für die marxistisch-leninisti- sclm Weiterbildung der gewählten Mitglieder der Leitungen der Grund organisationen. der Abteilungsorga- Dirationen sowie der- Parteigruppen organisatoren und ihrer Stellvertre ter ist. Zudem leistet die Kreis schule für Marxismus-Leninismus einen wichtigen Beitrag für die marxistisch-leninistische Qualifizie rung von Mitgliedern der Partei, die Funktionen in der Gewerkschaft und FDJ ausüben. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist Buch, daß die Kreisschule für Mar xismus-Leninismus jenen Parteischü lern. die gleichzeitig Doktoranden sind, hilft, den entsprechenden Ab schluß zu erwerben. Immerhin wa- ' ren das im Jahreslehrgang 1980/81 79 Angehörige des wissenschaft lichen Nachwuchses unserer Uni versität. Eine der Besonderheiten der Kreis. Schule für Marxismus-Leninismus än unserer Universität besteht dar ¬ in. daß die Mehrheit der Partei schüler schon vor dem Lehrgangs besuch über mehr oder weniger aus geprägte Grundkenntnisse und Spe zialwissen auf dem Gebiet des Mar xismus-Leninismus verfugt. Diese Tatsache stellt sehr hohe Anforde rungen an die Lektoren und Semi narleiter. Sie müssen sich ständig jener Aufgabe stellen, die im Be richt des ZK der SED an den X. Par teitag mit folgenden Worten um rissen wurde: „Neue Ansprüche an das Niveau unserer politisch-ideolo gischen Arbeit ergeben sich ... aus den gewachsenen geistigen Ansprü chen der Menschen. Wir haben es mit wissenden, gebildeten Menschen zu tun, die sich mit Allgemein plätzen und Schlagworten nicht zu frieden geben. Sie erwarten Infor mationen und treffsichere Argu mente. um sich politisch richtig zu orientieren.“ (Bericht des Zentral komitees der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands an den X. Parfeitag’derSED. Berichterstat- ter: Genosse Erich. Honecker. Dietz. Verlag, Berlin 1981, S. 140/41). Wenn am Ende dös Jahreslehr gangs 1980/81 in allen Parteigruppen und Seminaren eingeschätzt wurde, daß marxistisch-leninistische Grund- kenntnisse vertieft und neues Wis sen angeeignet wurde, dann verdeut lichen die Wertungen der Partei ¬ schüler, daß wir bei der Erfüllung der genannten Aufgabe voran gekommen sind. In den abschließen den Diskussionen machten die Par teischüler zugleich eine Reihe von Vorschlägen'zur weiteren Erhöhung des theoretischen, Niveaus und der politisch-ideologischen Wirksamkeit der Vorlesungen und Seminare. Da zu gehören Gedanken, wie wir die Vorlesungen inhaltlich miteinander günstiger abstimmen werden, um unnötige Wiederholungen zu ver meiden, wie wir Grundfragen der Wirtschaftspolitik, der Außenpolitik und andere nech stärker in den Mittelpunkt stellen. Auch der Schaffung von mehr zu sammenhängender Zeit für das Stu dium der Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus und der Par. teidokumente muß künftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. In Vorbereitung auf den Jahres lehrgang 1981/82 der Kreisschule für Marxismus-Leninismus werden die Kreisleitungskommission und die Schulleitung alle unterbreiteten Vor schläge aüsweften, um zu einer noch höheren Wirksamkeit der Kreis schule zu gelangen. Prof. Dr. sc. Georg Harder, Vor sitzender der Kommission Kreis schule f ür Marxismus-Leninismus 30 Jahre marxistisch-leninistisches Grundlagenstudium Einer guten Tradition folgend, nämlich mindestens einmal im Jahr tnit Vertretern der Praxis in ihrer Produktionsstätte zusammenzutref fen und Probleme zu diskutieren, führte uns die Exkursion 1981 in den VEB „Otto Grotewohl" Böhlen. Dieser Betrieb als Zentrum der Chemieindustrie des Bezirkes Leip zig erbringt eine industrielle Waren produktion zu Industrieabgabeprei sen von 5,3 Mrd. Mark, das ent spricht jährlich etwa 18 % der in dustriellen Warenproduktion des Be zirkes oder 65°.'o des Kreises Borna. Entsprechend der auf dem X. Par teitag der SED festgelegten Wirt- Schaftsstrategie, so erklärten Partei sekretär Genosse Schliephake und Betriebsdirektor Genosse Milz, wur den für den Betrieb neue Maßstäbe gesetzt. Sie bestehen darin, den Hauptweg der Intensivierung des traditionellen Produktionsprofils konsequenter fortzusetzen und zu gleich völlig neue Produktionsstätten FMI-Mitarbeiter in Böhlen der Petrolchemie in kürzester Frist anwenderwirksam zu machen. Die Anwendung der Schwedter In itiative „Wenigei - produzieren mehr“ trägt immer besser dazu bei, mit wissenschaftlich-technischen Maßnahmen auf dem Wege der Ra tionalisierung Arbeitszeit und Ar beitsplätze in neuen Dimensionen einzusparen. Wir sind der Meinung, daß die Exkursion mit dazu beigetragen hat, daß wir die Aufgaben in Lehre und Forschung mit höherer Qualität lö sen können. Exkursionen dieser Art sind notwendig, weil sic Informatio nen vermitteln, die von dem Lehrer im marxistisch-leninistischen Grund lagenstudium benötigt werden. Dr. Bernd Pöthig, FMI Stärkere Profilierung der künftigen ML-Lehrer Beratung des Rektors mit Sektionsdirektoren für ML-Lehrer- ausbildung über höhere Qualität der Lehre Grundfragen der Qualifizierung der Ausbildung von Lehrern für Marxismus-Leninismus berieten der Rektor Prof. Dr. Lothar Rathmann und Prorektor Prof. Dr. Hans Piazza mit den Direktoren jener gesell schaftswissenschaftlicher Sektionen, die für die Ausbildung verantwort lich sind. Die Beratung, die der wei teren Auswertung der im Januar stattgefundenen zentralen wissen schaftlich-methodischen Konferenz des MHF zur ML-Lehrer-Ausbil- düng diente, war ein erfolgreicher Auftakt, in persönlicher Verantwor tung des Rektors regelmäßig kon krete Probleme der Lehre und Er ziehung auf diesem nur an der Karl- Marx-Universität bestehenden Fach gebiet zu verfolgen und sie durch die speziellen Gedanken der betei ligten Sektionen im Sinne einer stän digen Verbesserung der Ausbildung zu lösen. Bei diesem Auftakt-Gespräch stand die weitere Arbeit an der Präzisie rung des Studienplanes für ML-Leh rer im Mittelpunkt, der bis Ende Januar 1982 vorzuliegen hat. Ziel ist, im Studienjahr 1982/83 mit dem prä zisierten Studienplan die Lehre an der KMU zu beginnen. Die Beteilig ten waren sich einig, daß die Ver besserung der Qualität des Studien planes, die die Studenten zu schöpfe rischer Arbeit befähigen und ihnen mehr Gelegenheit zum Selbststu dium bieten soll, nicht durch mehr, sondern weniger Lehrveranstaltun gen erreicht werden muß. Das verlangt hohen geistigen Ein satz auch der Hochschullehrer. Die Direktoren der- Ausbildungssektio nen tauschten Gedanken aus, wel che Lehrveranstaltungen wirklich die wichtigsten sind für die künftigen ML-Lehrer, die in den 80er und 90er Jahren unterrichten werden, u. a, sehr viele an Ingenieurhochschulen. Dazu gehörten z. B. solche Probleme, wie Fragen der Mikroelektronik ein bezogen werden, oder wie die Aus einandersetzung mit imperialisti scher Politik und Ideologie qualifi zierter in den Lehrveranstaltungen zu gestalten ist. Für die Überarbei tung der Lehrprogramme spielt auch die Qualifizierung der erziehungs wissenschaftlichen Ausbildung eine Rolle; Kenntnisse der Pädagogik, Psychologie und Methodik sowie Fähigkeiten darin braucht der künf tige Lehrer, der die Studenten im MLG unterrichten wird. Unerläßlich ist es, daß die Studen ten Fremdsprachen besser beherr schen, und zwar zwei Sprachen. Es ist daher wichtig, Sprachkenntnisse der Studenten während des Stu diums zu fordern, z. B. durch original sprachige Literaturangaben für Se minare, Pflichtlektüre, Nachweis von Originalliteratur bei Diplomarbeiten. Die Lehrveranstaltungen für künf tige ML-Lehrer müssen auch zu einer tieferen Beschäftigung mit den Wer ken der Klassiker des Marxismus- Leninismus anregen. So . sind .Semi narthemen so anzugeben, daß sich der Student gezwungen sieht, die Klassikerwerke zielstrebiger und re gelmäßig zu studieren. Im Ergebnis dieses ersten Auftakt-Gesprächs wird der Prorektor für Gesell schaftswissenschaften einen Pro blemkatalog erarbeiten, der enthält, welche nächsten Aufgaben wann in Angriff genommen werden. Sehr befürwortet wurde auch der in der Diskussion aufgeworfene Gedanke, die Werbung unter den Oberschülern — etwa über Schüler- Akademien, Klubs junger Philoso phen, — lebendiger zu gestalten. Kandidat unserer Partei Seit 1977 arbeitet Genossin Elisabeth Wittpahl auf Station I der Universitätsfrauenklinik. Zur Zeit steht sie-im 2. Studienjahr ihres vierjährigen Fernstudiums an der Medizinischen Fachschule, das sie 1983 als Krankenschwester abschließen will. Daß sie nach der Schulzeit Krankenschwester werden wollte, damit waren ihre Eltern nicht einverstanden, sie konstruierte deshalb vorerst Chemieanlagen. Ein Beruf, der ihr viel Spaß ge macht hat, wie sie sagt. Die Bri gade, in der sie gearbeitet hatte, wurde mehrfach als Kollektiv der sozialistischen Arbeit ausgezeich net. Die Arbeit war nicht leicht, jeden Tag bei Wind und Wetter auf dem Bau zu arbeiten, verlangt viel ab, verringerte aber nicht die Freude daran. In ihrem Betrieb leitete - Elisabeth Wittpahl eine Genossin Elisabeth Wittpahl, UFK: „Die hohen Anforderungen sind nicht zu schaffen, wenn man halb daneben steht." Grundorganisation des DRK, bil dete Gruppen junger Sanitäter aus, half 18 Jahre lang „neben bei“ in der Betriebssanitätsstelle als' Sprechstundenhilfe und Ge sundheitshelfer aus. Der Wunsch, als Kranken schwester zu arbeiten, war also schön immer da. Dennoch, was be wegt jemanden, mit 37 Jahren einen Beruf aufzugeben, der Spaß macht, eine Brigade zu verlassen, in der man sich wohl fühlt, um noch einmal völlig neu anzu fangen, neben dem anstrengenden Dienst ein Fernstudium aufzuneh men, was ja auch neue Probleme für die Familie aufwirft? '„Meine älteste Tochter war sehr viel krank. Ich habe gesehen, was an Pflege für einen Kranken not wendig ist. Daß meiner Tochter so oft geholfen wurde, war eigent lich ausschlaggebend für mich, selbst auch anderen zu helfen. Mit Kindern kann ich zwar nicht ar beiten, dazu bin ich zu empfind lich. Aber die Arbeit hier auf der Station macht mir großen Spaß. Ohne das Verständnis und die Hilfe meiner Familie wäre das allerdings nicht möglich. Mein Mann und meine beiden Töchter, 14 und 17 Jahre alt, haben wesent lichen Anteil daran, daß ich mir diesen Wunsch nun doch noch er füllen konnte. Mein Mann hat als Autokranschlosser auch oftmals Wochenendbereitschaft, da braucht man sehr viel Verständnis für die Arbeit des anderen, und oftmals sieht sich die Familie kaum.“ Mit dem Gedanken, Kandidat der Partei zu werden, hatte sich Elisabeth Wittpahl schon in ihrer früheren Brigade beschäftigt. „Mit den hohen Anforderungen, die die Erfüllung des Staatsplanes an uns stellte, und den Fragen der Jugendlichen bei der Ausbildung im DRK oder der Wehrerziehung wird man nicht fertig ohne einen festen Standpunkt. Das kann man nicht schaffen, wenn man so halb daneben steht." Dabei gaben ihr Genossen stets Rat und Hilfe, wenn sie einmal allein nicht weiter wußte. Jetzt in der Klinik stellte sie den Antrag. Ihr Kan didatenauftrag besteht darin, die jüngeren Schwesternschülerinnen der Brigade zu unterstützen. Eine Aufgabe, die nicht ganz leicht ist, wenn man selbst noch in der Ausbildung steht. Doch die Arbeit mit Jugendlichen ist kein Neuland für sie und eine sehr gute Möglichkeit, als Genossin wirksam zu werden. Bliebe viel- leicht noch zu sagen, daß Elisa beth Wittpahl neben Dienst und Familie auch die Aufgaben der Gewerkschaftsvertrauens „frau“ ‘ ■ ihrer Brigade bewältigt. Antje Vogel „Angesichts der hohen Inflation reichen die schwer erkämpften nominalen Lohn« erhöhungen immer weniger aus, um die emporschnellenden Lebenshaltungsko sten auszugleichen, In den meisten kapitalistischen Ländern sind die Reallöhne im Jahre 1980 unter das Vorjahresniveau zurückgefallen. Was dagegen weiter steigt, sind die Profite der Monopole. 1979 erhöhten allein die 500 größten Kon zerne der USA ihre Profite um 23 Prozent auf die riesenhafte Summe von 110 Mil liarden Dollar." E. Honecker: Bericht des Zentralkomitees der SED an den X. Parteitag der SED. UZ-Seminar zum „X.": Die chronische Inflation - ihre Hintergründe und Folgen Eine wesentliche Erscheinung, die den neuen Abschnitt der allgemeinen Krise des Kapitalismus charakteri siert, ist, wie Genosse Erich Hon ecker auf dem X. Parteitag fest stellte, die steigende Inflation. Sie ist in allen imperialistischen Staaten zu einem chronischen Begleiter der Wirtschaftsentwicklung geworden. Die Ursachen dafür sind im Drang nach Monopolprofit, in den wachsen den Staats- und Rüstungsausgaben und in der Staatsverschuldung (in den USA machte beispielsweise die Staatsverschuldung Ende 1980 850 Mrd. Dollar und in der BRD 460 Mrd. DM aus) zu suchen. Die Folge ist der bisher stärkste Preisauftrieb seit Kriegsende. Die Steigerung der Le benshaltungskosten im Jahre 1980 er reichte in den USA im Vergleich zum Vorjahr 13 Prozent, in Japan 7.5 Pro zent, in der BRD 5.5 Prozent, in Frankreich 13,6 Prozent, in Groß britannien 17 Prozent und in Italien 21,6 Prozent. Eine der wesentlichsten Folgen der inflationären Preisentwicklung bzw. Geldentwertung ist die Stagnation und z. T. Senkung der Realeinkom men der Werktätigen. Die Steigerung der Reallöhne in den Hauptländern des Kapitals scheint mit den 70er , Jahren zuerst zu Ende gegangen zu sein. Im Jahre 1980 sind in fast allen imperialistischen Ländern die Real löhne unter das Vorjahresniveau zurückgegangen. Dieser Rückgang war in den USA und in Groß britannien am stärksten. 1979 gingen die Reallöhne in den USA im Ver gleich zum Jahr 1979 um drei Pro zent und 1980 im Vergleich zum Jahr 1979 um sieben Prozent zurück. In Großbritannien sanken die Reallöhne 1980 im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent, und in der BRD lag der Reallohn 1980 um 1,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die In flation führt bei Einkommens empfängern mit festen Nominalein kommen, wie Rentnern, Stipendiaten, Arbeitslosenunterstützungsempfän- gern u. a. zur absoluten Senkung der realen Einkommen. Eine weitere Folge der Inflation ist die ständige Entwertung der Ersparnisse der Be völkerung. Hier liegt eine Ursache für die in den 70er Jahren verstärkt aufgetretene Tendenz der Anlage des Geldes in Sachwerten und ■ Edel metallen. Die Erscheinungen der Stagnation und des Rückgangs der Reallöhne wurden in der Mehrzahl der ent wickelten kapitalistischen Länder von einer Politik des sozialen Ab baus begleitet, die in entscheidenden Kürzungen der staatlichen Zuschüsse in den Bereichen der sozialen Sicher heit, des Gesundheitsschutzes, des Bildungswesens und des sozialen Wohnungsbaus ihren Niederschlag finden. Auch in der BRD ist eine neue Runde des massiven Abbaus sozialer Leistungen vorprogrammiert. Ent sprechende Maßnahmen wurden die ser Tage in der „Finanzpolitischen Grundsatzdebatte" des BRD-Kabi- netts festgelegt. Der Rotstift soll u. a. beim Kindergeld sowie beim Wohn geld angesetzt werden. Kürzungen an den Unterstützungszahlungen für Arbeitslose, an den Arbeitsplatz förderungsmitteln, an der Aus bildungsförderung, an Geldern für das Gesundheitswesen und in an deren Bereichen sind geplant. Bei den jüngsten Tarifabschlüssen haben die Gewerkschaften Vereinbarungen akzeptieren müssen, die unter der offiziell. verlautbarten Teuerungsrate von 5,6 Prozent liegen. J. M. Keynes, einer der wichtigsten Vertreter des staatsmonopolistischen Kapitalismus, empfahl schon in den 30er Jahren, die „effektive Nach ¬ frage“ durch eine Erhöhung der staatlichen Aufwendungen zu. stimu lieren. Er war es, der den Kapi talisten riet, jedwede direkten An griffe auf die Arbeitslöhne, im Sinne eines Lohnstops, zu unterlassen. Man könne gleichbleibende oder steigende Gewinne auch bei einer Erhöhung der Nominallöhne erzielen, voraus gesetzt, daß die Reallöhne nicht stei gen. Zu dieser getarnten Ausplünde rung der Werktätigen sollte auch die „steuerbare Inflation“ beitragen. Sie sollte den Schein steigender Einkom men der Werktätigen wahren, aber nicht nur das wirtschaftliche Wachs tum und mit ihm die „Vollbeschäfti gung“ aufrechterhalten, sondern auch ein Instrument gegen Massenstreik aktionen sein und eine „Sozial partnerschaft“ ermöglichen. Die Monopolbourgeoisie versucht,’ der langfristigen Verschlechterung ihrer Kapitalverwertungsbedingun gen durch erhöhten Druck auf die Lage der Werktätigen zu begegnen. Die werktätigen Menschen in den imperialistischen Ländern werden durch die Wirkungen der Inflation in der Zirkulation zusätzlich ausge beutet. und die Monopole realisieren riesige Inflationsprofite. Die In flation ist folglich ein Instrument zur Umverteilung von Teilen des Natio naleinkommens zugunsten des Mono polkapitals. Die wahnsinnigen Rüstungspläne des Imperialismus beschleunigen die Inflation enorm. Die Rüstungsauf wendungen der NATO sind seit 1960 auf mehr als das Dreifache gestiegen. Diese Rüstungspläne können zum großen Teil jedoch nur über die Banknotenpresse finanziert werden. Die chronische Inflation wirkt sich negativ auf den kapitalistischen Welthandel aus, sie trägt zur Ver schärfung der chronischen Währungs krise bei, vertieft die Widersprüche zwischen den imperialistischen Län dern und Rivalitätszentren und zwischen Imperialismus und den Ent wicklungsländern. Vertreter der Monopolbourgeoisie erklären die Ursachen der Inflation unterschiedlich. Die einen meinen, sie sei das Ergebnis eines übermäßigen Ansteigens der staatlichen Aufwen dungen. Andere geben den Gewerk- schaften mit ihren Lohnforderungen die Schuld. Dritte sehen in der Ent wicklung der . Rohstoffpreise (vor allem für Erdöl) das größte Übel. Andere meinen, die Ursachen der Inflation vor allem in den großen zirkulierenden Geldmengen zu fin den. Verschiedene imperialistische Länder versuchen durch Erhöhung der Zinssätze die umlaufende Geld menge zu verknappen. So erhöhten beispielsweise die USA kürzlich den Zinssatz auf 20 Prozent. So unter schiedlich diese Meinungen auch sind, so sind sich ihre Vertreter in einer Frage einig, die Ursachen der In flation in der Geldzirkulation und nicht in der Produktion, im System der kapitalistischen Produktionsver hältnisse zu suchen. Die heutige Inflation ist keine Er scheinung der Geldzirkulation, keine vorübergehende Störung des Gleich gewichts zwischen der zirkulierenden Geldmenge und dem Währungs angebot. Die Inflation bleibt auch in Zu kunft ein ständiger Begleiter des Imperialismus und verschärft seine Widersprüche weiter. Die Angriffe auf die sozialen Errungenschaften der Werktätigen. Werden, sich weiter ver stärken. Wie stolz können wir da gegen sein, da unser X. Parteitag die Weiterführung der Einheit von Wirt schafts- und Sozialpolitik beschloß. Prof. Dr. sc. S. Latchinian, Dipl. oec. Bernd Rehahn, Sektion Wirtschaftswissenschaften Demonstration in Gladbach (BRD) gegen die imperialistische Hochrüstungspoii- tik. Foto: ADN-ZB/Molik
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