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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
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2 21. März 1980 KMU-internationall Agitation 5 "" N blemen. u. a. der ihren Dr. Michael Röhr unsere Politik der friedlichen Ko- ■ geistiger Trägheit sich historischen existenz eine komplizierte Form des Notwendigkeiten zu entziehen such internationalen Klassenkampfes, der ten, weit hinter uns gelassen. Indem Studentin Absolvent verlässigen Kompaß: den mus-Leninismus, der uns sehen Propheten und vor nach rechts oder links der Marxis- vor fal- Irrwegen Zielrich- W. Thiermann ein Sektion Psychologie. Aber auch im Vorfeld des Inter nationalen Kongresses stehen die und der Diese Publikation wird voraussicht lich im Jugendprogramm des Kon gresses der Öffentlichkeit übergeben. — Ein Drittel der 39 von der Sek tion Psychologie für den Internatio nalen Kongreß angemeldeten Refe rate ist von Nachwuchswissenschaft lern eingereicht worden. Dabei wid men sie sich anspruchsvollen Pro- wir großen, manchmal übergroßen Schwierigkeiten nicht ausgewichen sind, und diese, unterstützt von wah ren Freunden, mutig meisterten, hat sich zugleich unser Blick und unser Gehör geschärft. Dabei haben wir auch den geistigen Unrat, den gewis senlose Demagogen uns damals Jun gen einzublasen sich bemüht hatten, vollständig über Bord geworfen. Die Nachwuchswissenschaftler der Sektion Psychologie werden die ver bleibenden Monate konzentriert nut zen, um ihren persönlichen Beitrag zum Kongreß so zu qualifizieren, daß sie als gute Gastgeber mithelfen, den ausländischen Gästen ein ob jektives Bild vom Wissenschaftsland DDR und vom realen Sozialismus in unserer Republik zu vermitteln. Nachwuchswissenschaftler Mann: Wir hatten und wir haben, das soll nicht verschwiegen werden, von Beginn unseres Weges an einen zu- In der harten und entbehrungsrei chen Arbeit der Nachkriegsjahre ge langten wir aus einer Antihaltung gegenüber Faschismus, Kriegshetze und Völkerhaß schrittweise zur akti ven Parteinahme für die Sache der Arbeiterklasse, die gerechteste der Welt. Das Allgemeine unserer Entwick lung findet im einzelnen millionen- senschaftlichen Nachwuchses verge- ben. Die Auszeichnungen erhielten mit. C. Fritsche eine Forschungs- — Im Rahmen des wissenschaft lichen Programms des Kongresses haben Nachwuchswissenschaftler der Sektion die Betreuung von Sym posien und Thematischen Sitzungen übernommen. JSo werden durch sie vier der 57 Symposien und fünf der 60 Thematischen Sitzungen organi satorisch mitgestaltet. panow 1975 im Gespräch mit Prof. Richter; rechts: Major Patent, der 1976 die KMU besuchte. Fotos: UZ/Archiv Zentralen Wissen- Studentenkonferenz der Gedächtnisfor- "Sundschaftliche Kontakte verbinden die Angehörigen der Karl-Marx- "it den ehemaligen Kulturoffizieren der SMAD. Foto links: Prof. Tjul- Gedanken zum bevorstehenden 35. Jahrestag der Befreiung vom Foschismus der Unterdrückung und Bedrohung durch die noch nicht überall zertre tene Drachensaat imperialistisch-fa schistischen Ungeistes ausgesetzt sind. Nicht nur Chile und Südafrika sind, in unserer Zeit lebendige War nung: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“ Es ist somit eine Konsequenz unse rer historischen Erfahrung und Ver antwortung, in unserer Wachsamkeit zu keiner Zeit nachzulassen und auch in dem mit einem „demokratischen“- Schafspelz verkleideten imperialisti schen Wolf den Klassenfeind nicht zu verkennen. Dabei gilt es, vor al lem unseren jungen Menschen diese Erfahrungen überzeugend zu vermit teln und deutlich zu machen, daß — Auf Initiative mehrerer Nach wuchswissenschaftler (M. Alt, C. Fritsche, S. Hardt, M. Löffler, K. Reschke, K.-D. Schmidt und K. Sei- kowski) entstand ein Manuskript mit ersten Ergebnissen in neu begonne nen Projekten der Sektionsforschung. tung bewahrt. Darin vor allem liegt, besiegelt und gesichert durch den Bruderbund mit den Klassengenos sen der sozialistischen Gemeinschaft, das „Geheimnis“ unseres Erfolges. Vom Erreichten ausgehend, ist der Tag der Befreiung und des Neube ginns auch für uns der Tag des Sie ges — unseres gemeinsamen Sieges über die Kräfte der Reaktion. Dr. Heinz Sänger, Sektion Phil./WK schung, der Geschichte der Psycho logie, der kognitiven Komplexität und des Lerntestkonzepts. Die Kurz fassungen dieser Beiträge für den Kongreßband wurden gründlich aus gearbeitet, in den Forschungsgrup pen kritisch ausgewertet und termin gerecht an das Programmkomitee des XXII. Internationalen Kongres ses weitergeleitet. Nun steht der Ab schluß der Langfassungen, d. h. noch malige gründliche theoretische und umfassende analytische Arbeit, im Vordergrund. In der abschließenden Etappe dienen alle Formen des wis senschaftlichen Meinungsstreits wie Sektionskolloquien, WB-Versamm- lungen oder FG-Beratungen der kol lektiven Besprechung und Verbesse rung der Kongreßreferate. — In einzelnen Arbeitsgruppen des Org.-Komitees (Jugendprogramm, Geräteausstellungen, Begleiterpro gramm, Buchausstellung u. a.) so wie in der Kommission Öffentlich keitsarbeit (Kongreß-Bulletin) leisten die jüngeren Wissenschaftler poli tisch verantwortungsbewußt wert volle Arbeit. Lösung ständig neuer und immer komplizierterer Probleme. Es ist da bei besonders wichtig, daß sich ju gendlicher Elan mit praktischer Er fahrung der Arbeit und des Klassen kampfes verbindet, daß sich beide Seiten ergänzen und voneinander ler nen, die Jungen von den Älteren und umgekehrt. Unser Rückblick auf den „Tag der Befreiung“ vor nunmehr 35 Jahren erfolgt somit gewissermaßen im Vorwärtsschreiten und ist uns ein mal Bestätigung der Richtigkeit des bereits zurückgelegten weiten We ges. Wir sind stolz darauf, die uns ge gebene historische Chance genutzt zu haben, und wir haben jene, die aus Kurzsichtigkeit, Bequemlichkeit oder — Auf i schaftlichen revolutionären Strategie und Taktik der Arbeiterklasse bedeutet, die nur von der Position eines klaren, mar xistisch-leninistischen fundierten Klassenstandpunkts aus erfolgreich zu führen ist. Die Frage, ob es unsere jungen Ge nossen heute leichter haben als wir damals, ihren Weg zu finden, die richtige Klassenposition, von der aus eine Orientierung in allen Lebens fragen möglich ist, läßt sich sicher nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten. Ihr Weg zum Sozialis mus vollzieht sich jedenfalls unter völlig anderen Bedingungen und ist darum notwendig auch anders als der unsere. Aber auch ihre Entwick lung ist nicht ohne Konflikte und Widersprüche, denn die „Mühen der Ebene“ in unserer Zeit erfordern die fache Bestätigung. Viele, die damals Knechte, Mägde, Köchinnen, Kum pel, Hilfsarbeiter oder noch ziellose umherirrende „Wanderer zwischen zwei Welten“ Waren, haben heute verantwortliche Positionen in Staat und Gesellschaft inne. Auch mein eigener Entwicklungsgang vom Bau- hilfs- und Landarbeiter, der zwar für den Krieg gedrillt, aber für die Arbeit und ein sinnvolles Leben kaum vorbereitet worden war, und sich darum in simpelsten Lebens fragen oftmals nicht zurechtfand, zum Lehrer an einer sozialistischen Universität, ist lediglich Ausdruck des Allgemeinen und Typischen der Entwicklung in unserer Gesellschaft. Und darauf sind wir — sicher nicht zu Unrecht — stolz, denn unser Fortschritt ist ein wirklicher, gemes sen am gewachsenen geistigen Reich tum der Menschen. „Psychologie“, die durch FDJler der Sektion Psychologie organisiert wurde, gelang der Nachweis, daß die Umsetzung der neuen Ausbil- dungsdpkumente in eine theoretisch anspruchsvolle und praxiswirksame Beteiligung der Studenten an zen tralen Forschungsthemen der Sek tion (Geschichte der Psychologie, Persönlichkeitspsychologie, Psycho diagnostik, Pädagogische Psycholo gie) bereits auf hohem Niveau ge lingt. 7U ciner Am wl " 18 1 *us I I i h vier Monate verblei- $ beginn des XXII. Inter- 42 hgresses für Psycholo- Ä Juli an unserer Uni- % ^geführt wird. Eine 8 debezogen auf den Zeit- B36m0 sich die Nachwuchs- N enr der Sektion Psycho- K i der größten wissen- Ä GVeranstaltungen in der C*reSSchichte unserer Repu- AN utet haben. Geführt von e C'd Sektionsleitung liegt * Fngfristig geplanter und । "4 Visierter Vorarbeiten, iS» Organisation gleicher- We end, hinter den For- 14sten, Aspiranten und Be stenten. Die in diesem h-ei8ten Initiativen und er- Wyngungen berechtigen zu 7^’ daß sich die jungen * Pchologen der Traditio- Anach disziplin, gerade an "en“ mater lipsiensis, wür- ' Wollen und können: ie Qe, Nehe alljährlich vom Wis- NNetesn Rat für Psychologie 3 lo Nachwuchs-Tagung, an der Ernst-Mo- ö k ” l versität Greifswald Leinnten alle drei Beiträge iWiger Sektion (C. Frit- "hinlrab, U. Zeh) von der : rt werden. “ucL Bhdos. des Internationalen W«iums im November "eigerstmals der Wilhelm- lür Arbeiten des wis- wirklichen Neubeginn für uns aufgeschlossen ( Jahrestag der Befreiung BUnd Gegenstand zahlrei- iphe mit Studenten und keHgendlichen. Diejenigen, i ^tiegsjahre und auch die KVor dem 8. Mai 1945 be- ehlebten, können dabei im kn folgendes feststellen: xne der deutschen und in- 6n Geschichte der 30er finden lebhaftes In- ig“Ungen Menschen. Bist der Abstand zwischen Qheute ängst ungeheuer 618 konkrete Situation im 86 Deutschland ist — trotz Rischer Kenntnisse aus Shicht sowie aus Filmen 8sur - für die meisten von SeShwer vorstellbar. ebstreicht ein weiteres Mal 8"ng dieses Jahrestages: Gdaltend, können wir mit Sdlen, daß seit der Zer- VeGe8 Hitlerfaschismus dank t^hen Genossen eine ge- BeSBSrecke von uns zurück- V. en konnte, die uns jetzt E"fern von finsterer Ver- frennt. bedeutet dieser Tag ^^überhörbare Mahnung, * .^ssen, welch ungeheure : Veschistische Barbarei bis Boernichtung auf eigenem 8, Von den Völkern for- sTster Linie vom Sowjet- CH S r or allem zu ver- 8089, daß das Tor zu einem G Neubeginn für uns auf- k Wurde. «Jn zugleich, daß noch I 6 Teile der Menschheit Beachtliche Leistungen der jungen Psychologen Beiträge zum XXII. Kongreß in hoher Qualität Fragen, die uns bewegen D ie UNO nimmt im System der internationalen Beziehungen eine zentrale Stellung ein, denn sie ist die umfassendste zwischenstaatliche Organisation, und zwar in zweierlei Hinsicht. Zum einen in bezug auf ihre Mit glieder, denn sie strebt die Uni versalität an, d. h. alle Staaten der Erde sollten der Organisation an gehören, und zum anderen hinsichtlich ihrer Aufgabenstel lung, die alle Fragen der Staaten beziehungen, vor allem aber die Friedenssicherung, erfaßt. Die Ideen zur Schaffung einer derartigen Weltorganisation wurde in den Kämpfen des zwei ten Weltkrieges geboren, als sich die Völker der Antihitlerkoali tion schworen, „zukünftige Gene rationen vor der Geißel des Krie ges zu bewahren.“ Die Entste hung der UNO war somit direkt dem Friedenswillen der Völker geschuldet, der so stark war, daß bereits 1945 z. T. auch gegen den Willen reaktionärer Regierungen sehr demokratische Prinzipien verankert werden konnten, die bis heute voll und ganz gültig sind. Seither hat sich die Welt grundlegend verändert. Dies fin- Sowjetunion ihrer Kompetenzen zu berauben. Erinnert sei nur an den Mißbrauch der UNO-Trup- pen in Korea 1950, im Nahen Osten 1956, im Kongo 1960 usw. Auch in dieser Beziehung zeigt sich, daß der Imperialismus zur Einhaltung seiner Vereinbarungen gezwungen werden muß. Aber auch die Erweiterung der Mit gliederzahl auf das Dreifache brachte natürlich Probleme mit sich, handelte es sich doch um Staaten, die nicht an der Aus arbeitung der Charta teilgenom men haben. So verlangen z. B.' imperialistische Staaten wie Ja pan und Italien eine Erweiterung der Zahl der ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat, was eine grund sätzliche Chartarevision bedeuten würde. Nun hat sich aber gerade die bestehende Zusammensetzung des Sicherheitsrates als effektiv erwiesen, da es sich um die Haupt kräfte der Antihitlerkoalition und die Atommächte handelt, die die Hauptverantwortung für den Weltfrieden tragen. Die zahlreichen aus der Ent-’ kolonialisierung hervorgegange nen Entwicklungsländer in der UNO sind von ihrer objektiven Interessenlage her die Hauptver- Jede Abstimmung ist eine echte Klassenschlacht Die UNO im 35. Jahr ihres Bestehens det eine deutliche Widerspiege lung in der UNO selbst; waren es 1945 lediglich 50 Staaten, die die Organisation gründeten, so umfaßt sie heute 152 in der Mehrzahl aus Kolonien hervor gegangene Staaten. Diese antiimperialistische Ent wicklung hat zu einer grundlegen den Veränderung des Kräftever hältnisses auch in der UNO ge führt. Es wurde möglich, den gro ben Mißbrauch der Vollversamm lung durch die USA zu verhin dern, der darin bestand, daß die ser Staat in den Jahren des kal ten Krieges das Staatenforum als eine nahezu automatisch funktio nierende Abstimmungsmaschine rie für seine fortschrittsfeindli chen Ziele nutzte. Die USA miß brauchten damit das demokra tische Grundprinzip der souverä nen Gleichheit der Staaten, dem zufolge jeder Staat in der UNO über eine Stimme verfügt. Bis 1955 waren aber lediglich fünf so zialistische Staaten Mitglied, während die 17 kapitalistischen Industriestaaten einen erhebli chen Druck auf die relativ weni gen Entwicklungsländer in der Organisation ausübten und sie so zwangen, im Sinne des Imperia lismus zu stimmen. Da die UNO- Vollversammlung angesichts die ses Kräfteverhältnisses zum Erfül lungsgehilfen des USA-Imperia lismus degradiert wurde, stellt sich die Frage nach der Funk tionsfähigkeit der UNO über haupt. Denn es ist klar, daß eine Koexistenzorganisation nur funk tionieren kann, wenn die Grund interessen der Staaten unter schiedlicher Gesellschaftsordnung gewahrt werden. Die Weltorgani sation konnte diese Zeit des kal ten Krieges nur überstehen, weil der für den Weltfrieden in erster Linie verantwortliche Sicherheits rat Mehrheitsentscheidungen ge gen die Grundinteressen einer Staatengruppe nicht zuläßt. In ihm gilt vielmehr das Einstim migkeitsprinzip, wonach Be schlüsse (außer in Verfahrensfra gen) nur zustande kommen kön nen, wenn die fünf Großmächte und vier weitere Mitglieder des Sicherheitsrates zustimmen. Stimmt eine der Großmächte - UdSSR, USA, Großbritannien, Frankreich, China — dagegen, legt das sogenannte Veto ein, so kommt kein Beschluß zustande. Diese Verfahrensweise im Sicher heitsrat hat es ermöglicht, daß sich die UNO als wichtiger Fak tor der Weltpolitik über 35 Jahre und große politische Veränderun gen hinweg ihre Bedeutung be wahrt hat Dennoch gab es viele Probleme. So versuchten die USA in der Zeit des kalten Krieges ständig, das Verfahren des Sicherheitsra tes zu unterlaufen und damit die bündeten des Sozialismus. Dieser Umstand und ihre große Zahl hat dazu geführt, daß die UNO im mer mehr zu einem antiimperia listischen Instrument geworden ist Zwar ist diese Tendenz ob jektiv, aber dennoch ist die Welt organisation. damit nicht zu einem Instrument des Sozialismus ge worden. Vielmehr ist sie nach wie vor eine Koexistenzorganisa tion und die Mitarbeit in ihr ist harter Klassenkampf. Die zahl reichen Abstimmungsniederlagen des Imperialismus in der UNO sind keine Zufallsergebnisse, son dern Resultat einer aktiven so zialistischen Diplomatie. Die USA waren immer wieder - gezwungen, unter fadenscheinigen Argumen ten Veto einzulegen, ohne jedoch damit den Fortschritt aufhalten zu können, wie das mehrmalige Veto gegen die Aufnahme der SRV in die UNO beweist, das letztendlich aber die Mitglied- schäft nicht verhindern konnte. Aber die Mitgliedschaft der großen Zahl von neuen Staaten in der UNO brachte neuartige Pro bleme mit sich, denn es handelt sich dabei keineswegs um einen homogenen Block, auch wenn ver schiedenartigste Organisationsfor men vorhanden sind (wie zum Beispiel die Gruppe 77 oder die Organisation der Nichtpaktgebun denen). Vielmehr werden sehr unterschiedliche Positionen ver treten, darunter extreme Auffas sungen, die kleinbürgerlichen Ein fluß verraten oder offen vom Im perialismus und Hegemonismus initiiert sind. Andererseits liegen sehr fortschrittliche Dokumente z. B. der Nichtpaktgebundenen von Havanna vor, zu denen sich die Mehrzahl der Entwicklungs- länder bekennt. Dennoch stellt dies keine automatische Festle gung des Abstimmungsverhaltens aller Nichtpaktgebundenen in der UNO dar — hier spielen andere Faktoren wie wirtschaftliche Ab hängigkeit vom Imperialismus oder von Peking und die Disziplin innerhalb der Regionalgruppe oft mals eine wesentliche Rolle. Demzufolge kommt es auch in Zukunft in der UNO darauf an, durch eine initiativreiche sozia listische Außenpolitik die Welt organisation als antiimperialisti sches Forum zu nutzen. Das auf objektiven Interessen beruhende Bündnis mit den Entwicklungs ländern entwickelt sich weiter, unabhängig davon, ob bei jeder Abstimmung in der UNO alle Entwicklungsländer die raffinier ten Täuschungs- und Verunsiche rungsmanöver des Imperialismus und Hegemonismus durchschauen. (Verschiedenartigste Ausführun gen zur Tätigkeit auch der UNO in den achtziger Jahren finden sich im Heft 1/1980 der Wissen schaftlichen Zeitschrift der KMU.) Dr. Hans-Joachim Heintze, IIS Argumente, die wir brauchen
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