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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
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- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 15. 11. April 1
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- Ausgabe Nr. 40, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 44, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 28. November 1
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Band 1980
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Begeisterndes Programm des Leipziger Universitätschores in der Volksrepublik Polen V or zwei Jahren, im März 1978, war der Akademische Chor der Marie-Curie-Sklodowska-Uni- versität Lublin’ Gast der Leipziger Karl-Marx-Universität. Im Alten Rathaus hörten wir ein A-cappella- Konzert mit älterer und zeitgenös sischer polnischer Chormusik. Es dirigierte die Leiterin des Chores, Magister Jadwiga Czerwinska. Vom 29. Januar bis 4. Februar hielt sich der Leipziger Universitätschor zum Gegenbesuch in der VR Polen auf. 90 Sänger hatten die Reise angetre ten und wurden von den polni schen Gastgebern auf das herzlich ste begrüßt und betreut.. Lublin ist reich an Renaissance- und Barockbauten: Bürgerhäuser, Stadttürme und Kirchen. Zugleich ist Lublin eine moderne Großstadt, in der 400 000 Menschen leben. Das wechselvolle Schicksal der Stadt ist eng mit der Geschichte des Landes verbunden. Noch bevor 1945 Warschau befreit wurde, war zunächst Lublin erste Hauptstadt Polens. Hier auch wurde die erste Universität des neugegründeten polnischen Staates ins Leben geru fen. Als Stadt mit zwei Universi täten, der Marie-Curie-Sklodow- ska-Universität (mit z. Z. 8000 Di rektstudenten an 6 Fakultäten und mehreren Instituten) und einer historisch bedeutsamen katholi schen Universität, hat Lublin heute ein eigenes modernes Universitäts viertel. Auf einem weiten, von Parkanla gen durchzogenen hügeligen Ge lände, bilden Lehrgebäude, Wohn heime, Mensen und Studentenklubs ein organisches, zweckmäßiges Ganzes. Wichtige Einrichtungen wie Rektorat, Bibliotheken — in phantasievoller Architektur — sind durch Straßenüberführungen. ver bunden. Das künstlerische Programm des Universitätschores sah zwei Auf führungen der Bachschen Johan nes-Passion und ein A-cappella- Konzert vor. Die Erwartungen wa ren hochgespannt. Die Johannes- Passion war in dieser Stadt noch nie erklungen. Und zwei ausverkaufte Konzerte in der Barock-Kathedrale mit über 1000 Plätzen sind auch für Lublin ungewöhnlich. Man erhoffte sich von Vertretern der Leipziger Bach-Tradition und führenden DDR-Solisten (Gisela Burkhardt, Heidi Rieß, Albrecht Lepetit, Got hart Stier und Wolfgang Hellmich) eine authentische Wiedergabe. Den Cembalo-Part hat kurzfristig ein Mitglied des Universitätschores, der Germanistiktstudent Michael Chor bot bravouröse Leistung A Die Bachsche Johannes-Passion erklang in der Lubliner Barock-Kathedrale. Fotos: Christian Scheibler Herfurth, übernommen und eine beachtliche Leistung geboten. Zwei arbeitsreiche Probentage, zusammen mit der Staatlichen Philharmonie Lublin, gehen den Konzerten voraus. Äm Abend der ersten Aufführung schließlich ist die Kathedrale voll besetzt, am zweiten Tag ist sie überfüllt. Viele Besucher müssen an den Seiten stehen. Bei Ausführenden und Zu hörern herrschen seltene Konzen tration und Spannung. Über Strei cherbewegung und bohrenden Holzbläserklängen erhebt sich mo numental der Eingangschor „Herr, unser Herrscher“ — ein, von der Akustik des Barockbaus noch ver stärkter, großartiger Eindruck. Die turbae (Volkschöre) und die viel gestaltigen Choräle stehen im Mit telpunkt. Der Leipziger Universitätschor singt mit hohem Engagement. Un ter der Leitung von Max Pommer wird jene Dramatik und Dichte deutlich, die gerade der Johannes- Passion eigen ist. Man spürt geradezu körperlich, wie die Zuhörer, trotz der Sprach- barriere, die Passion nachvollzie hen und musikalisch erleben. Und erschüttert stellt man fest, welche symbolische Bedeutung und unge brochene Aktualität dieses Pas sionsgeschehen gerade für Lublin hat — der Stadt mit dem Vorort Majdanek. Ein späterer Besuch des Vernichtungslagers wurde dann auch zum tiefsten Erlebnis der Reise. Der Leipziger Universitätschor erfüllte mit dieser .Johannes-Pas sion in Lublin eine besondere Auf gabe. Das wurde von den Zuhörern auch so verstanden. Erst atemlose Stille nach Verklingen des Schluß akkordes und dann stürmischer Beifall und Blumen mögen äußere Zeichen dafür gewesen sein. Die zahlreichen Stimmen aus dem Publi kum, aus den Reihen des Lubliner Chores, Orchesters und Presse zei gen sich von einer „musterhaften“ Wiedergabe tief beeindruckt („Ku rier Lubelski"). Man spricht von einem der bedeutsamsten Konzerte der letzten Jahre und lädt zum bal digen Wiederkommen ein. Max Pommer erhält von der Lubliner Philharmonie die Henryk-Wie- niawski-Medaille. Das Orchester trägt den Namen des 1835 in Lub lin geborenen polnischen Kompo nisten und Geigenvirtuosen. Auch beim Empfang im Rekto rat würdigte man die außerordent liche künstlerische Leistung des Universitätschores. Es wurden die Grüße der Rektoren beider Univer sitäten ausgetauscht und man ver sicherte, die Zdsammenarbeit der befreundeten Chöre weiter zu för dern und auf jede Weise zu unter; stützen. Im Rahmen der Universität, vor einem kleineren Auditorium,' fand das A-cappella-Konzert statt. Das anspruchsvolle Programm bestand aus Werken von Bach, Mauersber ger, Reger und Kodaly. Zum Aufent halt in der VR Polen gehörte auch die Besichtigung von (mit großer Sorgfalt gepflegten) Zeugen der polnischen Geschichte und Kultur. Man fuhr in das Renaissance-Städt chen Kazimierz an der Weichsel, nach Nalezcow, dem zeitweiligen Wohnsitz des polnischen Schrift stellers Boleslaw Prus. Mit. der Rese nach Lublin lei stete der Leipziger Universitäts chor unter der Leitung vom UMD Dr. Max Pommer einen hervorra- • genden Beitrag zum Ansehen der Karl-Marx-Universität und unter strich, nach der vorjährigen Mat thäus-Passion in Budapest, zum zweiten Mal auch im Ausland sei nen Platz in der Bach-Pflege der DDR. Michael Oehme Majdanek Keiner von uns wird diesen Sonntag, den 3. Februar, verges sen können. Begleitet von unseren polni schen Gastgebern, die uns Freunde geworden waren, fuhren wir auf der Straße, die von War schau kommend durch Lublin nach Chelm führt und über die an jenem kalten Tag der Wind dünnen Schnee trieb, nach Majda nek. Wir glaubten, Golgatha zu se hen, von dem wir in der Johan nes-Passion gesungen hatten, und doch war es nur eines von vielen im 20. Jahrhundert. Schä big und häßlich lag die faschisti sche Todesfabrik in der weiten Ebene. Vor unseren Augen die Gesich ter, die wir in einem kurzen Do kumentarfilm zuvor gesehen hät ten, fuhren wir den Stacheldraht zaun entlang und standen still im Mausoleum, einem ehemali gen Hinrichtungsschuppen direkt am Krematorium. Hier haben wir für die Karl- Marx-Universität einen Kranz zum Andenken an die Opfer des barbarischen Hitlerfaschismus niedergelegt. Majdanek ist ein Stadtteil von Lublin. Fast 400 000 Menschen wurden hier vernichtet — an einem Novembertag des Jahres 1943 starben 18 000. Wir sind zur Wachsamkeit aufgerufen, „Der Schoß ist- fruchtbar noch...“ Doz. Dr. Max Pommer, Universi- tätsmusikdirektor Das ehemalige faschistische Vernichtungslager Majdanek. ■ Unter den Exponaten der Kunstmesse im Hörsaalgebäude befand sich auch d Deceiithstich von Prof. S. Ratziaff „Gründung der Universität Leipzig". (UZ berich tet noch ausführlicher.) Repro; R. Müller Veranstaltungen im Monat März Kulturbund Hochschulgruppe Leip zig Die „Kleine Galerie“ im Haus der Wissenschaftler zeigt im März Zeichnungen und Grafik von Bar bara Lechner, Gera 19. März, 19.30 Uhr, 7010, Elster str. 3, Gottfried-Wilhelm-Leibniz- Klub, Mitgliederversammlung Interessengemeinschaft Musik 20. März, 19.30 Uhr, 7010, Grassi str. 1, Vorlesungssaal 11, Gemein schaftsveranstaltung mit der Hoch schule für Musik „Felix Mendels sohn Bartholdy“, Tschechische Mu sikkultur . als Kreuzung aktueller Stilströmungen der Musik unseres Jahrhunderts, es spricht Dr. Jiri Fukac, Universität Brno, CSSR Sonntagsvorlesung Leipziger Hoch schulen 23. März, 10 Uhr, 7010, Universi tätsstraße, Hörsaal 17, Mikroelektro nik — Fortschritt oder Furie? Vor trag von Prof. Dr. D. Balzer, Tech- nische Hochschule Leipzig Arbeitsgemeinschaft Grafiksamm- ler 25. März, 19.30 Uhr, 7010, Dimi- troffstr. 30, Haus der Wissenschaft ler,' Zeichnungen und Grafik von Barbara Lechner, das Ausstellungs- gespräch führt Helmut Franck. 26. März, 16.30 Uhr, 7010, Dimi- troffstr. 30, Haus der Wissenschaft ler: Leben in der Urzeit, Vortrag mit Lichtbildern von Dr. sc. med. Dietmar Wendler, KMU Hochschulgespräch 26. März, 19.30 Uhr, 7010, Dimi- troffstr. 30, Haus der Wissenschaft ler, Wie erreichen wir einen Durch bruch zur Spitze? Wege, Hemm nisse, Erfahrungen; das Gespräch führt der Prorektor für Gesell schaftswissenschaften, Prof. Dr. sc. Hans Piazza mit Nachwuchswissen schaftlern in Vorbereitung der V. Hochschulkonferenz, Veranstal ter: Wirkungsgruppe KMU Dienstag in der 19 25. März, 19.30 Uhr, Hörsaal 19: Chansonabend mit Kurt Nolze (Schwerin) Klub der jungen Arbeiter und Ange stellten 1. März, 19.30 Uhr, Wochenend- Diskothek 5. März, 19 Uhr, BLUES-KON ZERT: „Münze & Coco“ (Leipzig), anschl. Disko 8. März, 19.30 Uhr, Diskothek zum Frauentag (Für Frauen und Mäd chen kostenloser Eintritt!) 12. März, 19 Uhr, LESELAMPE: „Ich bin tot, und das kam so“, Wolf gang Feurich, eigene Prosa, Begk 1 * tung Michael Feurich (Gitarre), an" schl. Disko. 13. März, 19.30 Uhr. A & A-Disput „Geheimnisse der Vergangenhei". Dia-Vortrag und Diskussion übe rätselhafte Funde und Erscheinungen in der Welt mit Gisa und Peten Hertel (Tharandt), freier Eintritt' Keine Diskothek! 15. März, 19 Uhr, Wochenend-Dis kothek 19. März, 19 Uhr, Lehrlingsanrecht 79/80, Jazz-Kiste: „Roberts Jazz-Ge Seilschaft“ (Karl-Marx-Stadt), ein Tanzabend; Dixieland und Ras time nicht nur zum Hören, keine Diskothek! Karten an der Abendkasse noch erhältlich! 22. März, 19.30 Uhr, „P 20“, Wo chenend-Diskothek, kein Einlaß fü Jugendliche unter 20! 26. März, 19 Uhr, Klub Aktuell: „Brennpunkt Iran/Afghanistan 1 , z den Ereignissen in Mittelost und de ren weltpolitische Bedeutung, anschl Diskothek 28. März, 21 bis 2 Uhr, 13. Mitter nachtparty für junge Eheleute, unser Nachtprogramm besonders für Mittzwanziger, 4,10 Mark, Kartl Vorverkauf ab 12. März Vorankündigung 4. April, 16 Uhr, Das Ostei „1. A & A-Blues-Klub", Nonstop-K zert mit vielen Gruppen und S sten (siehe Plakat), anschl. gerne same Session, keine Diskothek, E tritt ' 5,05/6,05 Mark, Kartenbest lungen werden ab sofort von C Klubleitung entgegengenomm Vorverkauf ab 19. März Moritzbastei 1. März, 19 bis 24 Uhr, Tanzver anstaltung 2, März bis 23. März, Frühjahrs- pause der „mb“ 24. März, 19.30 Uhr, Zu Gast in der „mb“: Puppentheater „Lar 1 Fari“, Halle 26. März, 20 Uhr, Chansonkonzert mit Ktrt Nolze, Schwerin 27. März, 19.30 Uhr, Prof. Kücbi ..Entwicklungsländer — Opfer oder Faktor der Weltwirtschaft“ - Rück blick auf UNCTAD V und Lorme II 28. März, 20 Uhr, Jazz in der „mb“ mit: Berliner Improvisations- Trio 29. März, 19 bis 24 Uhr. Tanzver anstaltung mit der Gruppe „Kon" trast" 31. März, 19.30 Uhr, Forum: Dr. Lemmer (Halle) spricht über histo rische Kochbücher und Rezepte Zu einem überwältigenden künst lerischen und politischen Ereignis gestaltete sich beim 10. Festival des politischen Liedes die Aufführung des „Canto General“, des „Großen Gesanges“ von Mikis Theodorakis nach Texten von Pablo Neruda. 1948 bis 1950 schrieb Neruda den „Canto“, ein Riesen-Poem, das den Weg Südamerikas'bis zu den natio nalen und sozialen' Befreiungs kämpfen der Gegenwart gestaltet. Theodorakis, unter der militär faschistischen Junta in Griechen land eingekerkert, verbannt, wieder eingekerkert, 1970 durch starke internationale Solidarität freige kämpft und nach Paris emigriert, erfuhr dort von dem Wunsch des chilenischen Präsidenten Salvador- Allende, Theodorakis möge Teile des „Canto“ komponieren und in Sant iago dirigieren, als Solidaritäts bekundung für das von Faschisten geknechtete Griechenland. Dort hatte es schon nach 1944 faschi stoide Zustände gegeben, auf die sich folgende „Canto“-Verse bezie hen: „Heut, da die Banditen herum- ziehn/mit der .westlichen Kultur' im Arm/mit ... Galgen, die schwan ken über Athen ... Theodorakis vertonte von den 342 Gedichten sieben, vor allem sol che, die dem politischen Kämpf der Gegenwart gewidmet sind (United Fruit Co,, Trujillo) und Hohelieder auf die Natur. Es wechseln Chor- und Solopartien, begleitet von Kla vieren, Schlagwerk, Gitarren, Bou- zoukis; Volksliedhaftes steht neben Oratoriumartigem — ein faszinie rendes Werk zweier weltberühmter, wahrhaft mit dem Volk verbunde ner Künstler. Der „Canto“, neben „Mauthausen“, eine der bedeutend sten Theodorakis-Kompositionen, ist zugleich eines der hervorragendsten, der internationalen Solidarität ver pflichteten Werke der Weltkunst. („Mauthausen“ erschien kürzlich bei uns auf Schallplatte, der „Canto“ wird, es hoffentlich bald.) Schon liefen in Frankreich die Proben, unter anderem mit der Theodorakis-Sängerin Maria Faran douri (auf dem 10. Festival stellte sie sich uns auch als eindrucksvolle Brecht-Interpretin vor), als 1973 die Pinochet-Clique die Unidad-Po- pular-Regierung stürzte. In Chile war jetzt keine Aufführung mehr möglich. Dafür wurde sie es 1975 in Griechenland: 1974 hatten die Obri- sten der konservativen Regierung Karamanlis weichen müssen, ein Jahr später fand die Uraufführung des „Canto“ in Athen statt, jetzt als Solidaritätskundgebung für das von Faschisten beherrschte ■ Chile. (Teile waren zuvor bei einem „Humanite“- Pressefest zu Gehör gebracht wor den). Es war seit 1967 das erste Theodorakis-Konzert in Griechen land, hatte doch die Junta nicht nur den progressiven Komponisten selbst verfolgt, sondern auch seine Musik verboten (Befehl Nr. 13; Paul Dessau hat ihn vertont). Drei mal kamen jetzt jeweils Zehntau sende ins größte Athener Stadion, um den „Canto“ zu hören, mehr Menschen als jemals bei Spielen der griechischen Fußballnationalmann schaft. 1980 fand in Berlin die erste Auf führung des Werkes in einem sozia listischen Land statt. Theodorakis, seit 1968 Korrespondierendes Mit glied der Akademie der Künste' der DDR, seit 1967 FDJ-Kunstpveistä- ger, 1979 Präsident des Schirmherr schaftskomitees anläßlich der Fest lichkeiten zum 30. Jahrestag der DDR in Griechenland, nahm zum ersten Mal am Festival des politi schen Liedes teil („Ich bin froh dabeizusein, und ich bedauere, daß ich mit meiner Gruppe nicht schon eher kommen konnte“). Der Kompo nist dirigierte selbst; unter den Mitwirkenden sei Maria Farandouri hervorgehoben. Die Aufführung, der u. a. der Generalsekretär der KP Griechenlands Harilaos Flora- kis, beiwohnte, wurde zu einem Höhepunkt des 10. Festivals und darüber hinaus zu einer Sternstunde in der 10jährigen Geschichte des Festivals. Das anfangs allzu „wohl temperierte“, zum Schluß enthusia stische, Publikum erzwang mehrere Zugaben. Möge der Tag nicht mehr fern sein, da der „Canto General“ dort erklingen kann, wo er zuerst erklingen sollte: in Chile, der dann von den Faschisten befreiten Hei mat Nerudas. Prof. Dr. J. Werner, Sektion Germ./Lit. ,. de Anhaltender Beifall galt dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis am 10. Festival des politischen Liedes teilnahm. Als Ehrengast neben ihm Egon Krenz, Kandidat des Politbüros des ZK der SE und 1. Sekretär des FDJ-Zentralrates. Fotos: ZB/
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