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Einheitlich und geschlossen alle Aufgaben meistern Verantwortung für das MLG weiter erhöhen Die Einladungen des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen zu einer wissenschaftlich-methodischen Konferenz über „Erfahrungen und Aufgaben in der Ausbildung und kommunistischen Erziehung von Lehrern für Marxismus-Leninismus" am 30. und 31. Januar 1981 in Leip zig haben ihre Adressaten bereits erreicht. Auch die Thesen zum Re ferat des amtierenden Prorektors für Gesellschaftswissenschaften un serer Universität, des Genossen Prof. Dr. sc. Ernstgert Kalbe, liegen vor. In seinem Referat wird er über die Aufgaben des marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums im Hoch- und Fachschulwesen sprechen und Schlußfolgerungen für die Erziehung und Ausbildung von 'Lehrern für Marxismus-Leninismus an der Karl- Marx-Universität ziehen. Nur an unserer Universität, und zwar an den Sektionen Philosophie/Wissen- schaftlicher Kommunismus. Wirt schaftswissenschaften und Ge schichte, werden die zukünftigen Lehrer im marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium der DDR aus gebildet.. Zweifellos ein Stück der besonderen Verantwortung, die un sere Universität für die gesellschaft liche Entwicklung unseres Staates trägt! Sie wahrzunehmer heißt, die Konferenz gründlich vorzubereiten. Dieser Anneli richtet sich an uns alle, die Wissenschaftler ebenso wie die FDJ-Studenten. Der Anfang ist selbstverständlich längst getan. Ich meine aber, daß in das Ge spräch ein viel größerer Kreis von Genossen, Kollegen und vor allem FDJ-Studenten als bisher einbezogen werden muß. Unsere Debatten soll ten auch konkreter und verbind licher die neuen Ansprüche, die wir an uns selbst und an andere stellen, hervortreten lassen. Auf diese Weise begegnen wir einer Gefahr, der wir nicht immer entgangen sind: Rich tige Grundsätze werden zu Schlag wörtern, unter denen verschiedene Genossen ganz Unterschiedliches verstehen. Es kommt indessen dar auf an..daß wir von unverzichtbaren Grundsätzen ausgehend die jeweils aktuellen Forderungen ableiten und uns einheitlich und geschlossen für ihre Verwirklichung engagieren. Der Studienplan für die Ausbil dung für Diplomlehrer für Marxis mus-Leninismus. den wir vor sechs Jahren beschlossen und eingeführt haben, hat sich bewährt. Auf seiner Grundlage werden wir Weiterarbei ten. Das schließt nicht aus. sondern vielmehr ein. darüber nachzudenken, was verändert werden muß und kann. Ein zentrales Thema ist die Erziehung zu schöpferischem Den ken. die Herausbildung der Fähig keit. Probleme zu erkennen und zu lösen. Wer immer die Frage aufwirft, wird zunächst mit der „Zeitfrage“ konfrontiert. Tatsächlich sind das 1. und 2. Stu dienjahr mit Übungen und Semina ren überfrachtet. . und gemeinsam mit allen ausbildenden Sektionen müssen wir nach akzeptablen Ant worten suchen. Wir haben hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Es muß von Anbeginn des Studiums mehr Zeit für das Studium ganzer Werke der Klassiker des Marxismus- Leninismus. für die produktive An eignung von spezieller Fachliteratur und - zum rechten Zeitpunkt — auch für die gründliche Auswertung fremdsprachiger Literatur vorhan den sein. Ich habe hier bereits die ..Zeitfrage“ mit wichtigen inhalt lichen Fragen verknüpft. Auf ihre Bewältigung müssen wir uns in be währter Gemeinsamkeit von Wis senschaftlern und FDJ-Studenten konzentrieren — auch und gerade in Vorbereitung auf eine derart wichtige Konferenz wie die eingangs erwähnte wissenschaftlich-methodi sche Konferenz des Ministeriums für das Hoch- und Fachschulwesen Ende Januar des nächsten Jahres. Dietmar Stübler. GO Geschichte Weltanschauliches Niveau jetzt noch mehr verbessern Klare Position bei Genossen der Lit./Germ. Da waren viele kluge Worte zu hören bei den Germanisten und Li- teraturwissenschaftlern. Klug vor allem und wohltuend, weil keiner mit betont. essayistischer Wortwahl etwa Betrachterstandpunkte „gar feinsinnig“ zu kaschieren trachtete, sondern vielmehr jeder — wie von Kommunisten gefordert — eine klare Position bezog. So zum Beispiel diese: „Nicht um das Auflisten unendlich vieler Maß nahmen geht es. sondern um das Fixieren des wirklich Notwendigen und langfristig Wirkenden“, meinte Claus Träger. Und er nannte das Notwendige: Stärkere Intensivierung der Arbeit sämtlicher Sektionsangehöriger, al len voran die der Genossen, und schneller Übergang zur interdiszi plinären Arbeitsweise — Forderun gen, die in erster Linie die .For- schungstätigkeit und die planmäßige Kaderentwicklung betreffen. Eine Genossin des 4. Studienjahres stellte sich und ihren Kommilitonen die Frage, wie man in den 80er Jah ren besser zu studieren habe. In der Antwort „jonglierte“ sie nicht mit Begriffen wie „höhere Anforderun gen“ und „Leistungswille“, sondern untersuchte sie studienbezogen auf ihren Sinngehalt. Das ergab u. a. folgendes: „Wir Studenten dürfen uns längst nicht damit begnügen, die Aussagen der Klassiker des Mar xismus-Leninismus schlechthin. zu reproduzieren oder gar nur auf Schlagworte zu reduzieren. Wir müssen uns mit viel größerer Inten sität mit ihren Denk- und Verhal tensweisen vertraut und uns so die wissenschaftliche Weltanschauung tatsächlich nutzbar machen.“ Diese Herangehensweise müsse noch weitaus entschiedener zur Sa che aller Studenten gemacht werden, und auf die Vorbildrolle der Ge nossen Studenten sei hier noch kon sequenter zu achten. FDJ-Sekretär Bernhard Kartheus ergänzte, daß hierbei der Jugendverband noch stärker als bislang als politische Or ganisation mit allen sich daraus er gebenden Folgerungen zu verstehen sei. In Kurzform: Das Studium ist als wichtigster politischer Auftrag zu realisieren, dabei dürfe man sich nicht von sich aktivistisch gebär dender Geschäftigkeit verwirren las sen. Dies, so scheint es zumindest, ist aber noch nicht allen Beteiligten im erforderlichen Maße klar. Aber das muß es schnellstens, denn Ver wirrung benötigen wir überhaupt nicht. Marxistisch-leninistische Durchdringung ist ja nicht nur in Lehre und Studium vonnöten. So mußte im Rechenschaftsbericht ein geschätzt werden, daß das welt anschauliche Niveau in der For schung und in der Publikations tätigkeit noch zu wenig Gegenstand der Einschätzung durch die Partei leitung war. Wenn hier also noch „entscheidende Reserven“ in der Leitungstätigkeit erschlossen werden müssen, so ist die Behauptung gewiß nicht allzu gewagt, wenn ich sage, daß dies auch auf die Parteigrup pen — wenngleich im unterschied ¬ lichen Maße — zutrifft. Gleiches gelte ebenfalls für die kulturpoli tische Tätigkeit, insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Schrift stellerverband, und deren Wirksam keit — dies müsse zunächst erst ein mal von allen als Prinzip verstanden und sodann praktiziert .werden. (Die Bemerkungen Walfried Hartinges dazu wird UZ demnächst und sehr gern veröffentlichen). Helmut Rosan Spitzenleistungen müssen kollektive Norm werden Vorhaben zur Weiterbildung bei GO Mathe Nach Auswertung der Wahlver sammlung in den Parteigruppen werden die Genossen der GO Ma thematik über ihre Verpflichtungen für das Jahr 1981, u. a. konkrete For- schungs- und Publikationsvorhaben, in der Mitgliederversammlung De zember berichten. Dieses Vorhaben, als ein weiterer Punkt in die Ergänzung zum Pro gramm der Grundorganisation auf genommen, verdeutlicht, wie ernst es den Genossen damit ist, ihre Ver pflichtungen und ihre Verantwor tung auf dem Gebiet der Forschung und Weiterbildung im neuen Maß stab zu erfüllen. Diese neuen Maß stäbe unserer. Zeit, das wurde in- der Wahlversammlung klar herausgear- beitej, machen.auch um die Genos sen der GO Mathematik keinen Bo gen. Im kämpferischen Miteinander gelang es den Kommunisten in den vergangenen. Monaten immer besser, das erforderliche Verständnis für die gegenwärtigen Bedingungen bei allen Genossen zu wecken, haben sie es immer besser verstanden, sich eine solche Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der das Streben nach Spitzenleistungen in Lehre und For schung zur kollektiven Norm wird. Das bisher auf diesen Gebieten Er reichte zu stabilisieren, gute Erfah rungen zu verallgemeinern, Möglich keiten zu schaffen, um Neues aus zuprobieren, das sind Ansatzpunkte für die Führungstätigkeit der neuen Parteileitung, durch die die Voraus setzungen dafür geschaffen werden müssen, daß auch die zusätzlich in das Kampfprogramm aufgenomme ¬ nen Kampfziele in bester Qualität erfüllt werden. Die guten Erfahrungen mit The menvorstellungen der Forschungs kollektive im Sektionskolloquium werden durch die Kollektive „Sto chastik“ und „Analysis II“ weiter geführt. Die dazu nötigen Beratungen zur Vorbereitung und in Auswertung dieser Veranstaltungen werden durch die Parteigruppen wirksam unter stützt. Gleichzeitig geht es darum, konkrete Vorhaben auf dem Gebiet der Weiterbildung für die nächsten Jahre anzuregen. Jeder Genosse, ob Student oder Wissenschaftler, stellt mit seinen Vorhaben, mit seinem Auftrag unter Beweis, wie er die Forderung nach Leistungszuwachs verstanden hat. Unabdingbar ist es, die Motivation für eine intensive, an Spitzenleistun gen orientierte wissenschaftliche Ar beit bei allen Kommunisten noch stärker auszuprägen. Die Erfahrun gen der Besten bestätigen es: Nur wer die klare Orientierung auf wis- senschaftsstrategische Schwerpunkte berücksichtigt. Wer seine Konkurrenz in der Welt kennt, wer eindeutige Ziele und wirklichen Drang nach der Bewältigung bisher ungelöster Probleme hat, kann den Weg zu wissenschaftlichen Spitzenleistungen finden. Aufbauend auf der konstruktiven Analyse, der kritischen Debatte und des produktiven Meinungsstreits be geben sich die Kommunisten der GO Mathematik auf das Schrittmaß der 80er Jahre. Kirstin Winter Liebe, Opferbereit schaft und hohes Maß an Disziplin Zur Arbeit der Nachwuchswissenschaftler Im Referat der Sektionspartei leitung wurde festgestellt, daß im Berichtszeitraum der wissenschaft liche Nachwuchs an unserer Sektion eine positive Entwicklung genom men hat. Das ist erfreulich. Gleich zeitig mußte aber auch konstatiert werden, daß noch nicht alles so ist, wie es sein sollte. Die Grundorgani sationen an Hochschulen und Uni versitäten tragen eine hohe Verant wortung bei der Herausbildung von Hochschulkadern. Worin bestehen dabei ihre Aufgaben? In einem Be schluß der Kreisleitung vom 21. Juni 1979 werden auf diese Frage Ant worten gegeben. Ich möchte eine Aufgabe herausgreifen. Es wird dort gefordert, — „in wachsendem Um fang solche Haltungen und Eigen schaften zu entwickeln wie. Liebe zur Wissenschaft und zur wissen schaftlichen Arbeit, die Bereitschaft, im Interesse der Wissenschaft auch hohe persönliche Belastungen auf sich zu nehmen, überdurchschnitt lichen Fleiß und hohe Arbeitsdiszi plin“. Sieht man sich das Leben be deutender Wissenschaftler an, so sind es gerade diese Eigenschaften, die sie auszeichnen. Den wissen schaftlichen Ideen, der Findung und Lösung anstehender Probleme gehen Wochen, Monate und mitunter auch Jahre intensiver Arbeit, des Schwei ßes, der Belastung voraus. Wissen schaftliche Arbeit ist harte Arbeit, vielleicht die härteste, die es gibt, auch körperlich harte. Man kann sie nur bewältigen, wenn man sein gan zes Leben in die Wissenschaft inte griert. Dazu gehört zweifellos Liebe, Opferbereitschaft und ein hohes Maß an Disziplin. Zu einigen Problemen, die ich in bezug auf die Entwicklung junger wissenschaftlicher Kader in unserer Grundorganisation sehe. Man trifft manchmal unter Assistenten auf die Meinung, sie haben zu wenig Zeit für die wissenschaftliche Arbeit, Lehre, gesellschaftliche Arbeit, Fa milie lassen nicht mehr viel Zeit zu für das Beschäftigen mit wissen schaftlichen Probleimstellungen. Die ser Meinung ist nicht zuzustimmen. Wer als Wissenschaftler an unserer Sektion arbeitet, muß Zeit für die Forschung finden. Wer dazu nicht in der Lage ist. der ist es nicht wert, länger als Wissenschaftler bezahlt zu werden. Ja, wissenschaftliche 1 Arbeit bezieht Lehre, gesellschaft liche Tätigkeit und Familie mit ein. | Lehrtätigkeit ist auch wissenschaft liche Tätigkeit. Es geht doch an einer Universität nicht darum, Stu- I denten mittels eines Trichters Wis- ' sen einzuflößen. Es geht doch darum, i Studenten zum Denken, zur Produk- | tion von Wissen zu stimulieren. Mit ■ Vorlesungen, Seminaren und Übun- j gen ist dem Wissenschaftler ein । Fundus zur Findung von Ideen ge- I geben. An ihm liegt es aber, Lehr veranstaltungen so zu gestalten, daß dieser Effekt herauskommt. Gesell schaftliche Arbeit, Parteifunktion ist kein Alibi für wissenschaftliche Un produktivität. Gesellschaftliche Ar beit an einer Universität heißt Wis senschaftspolitik. Wissenschaftspoli tik kann man aber nur betreiben, wenn man weiß, was Wissenschaft ist, was wissenschaftliche Arbeit bedeutet. Wer eine wissenschaftliche Tätigkeit an einer Universität auf nehmen will, der muß dies aus in nerster Überzeugung heraus tun. Er muß wissen, daß diese Tätigkeit Ein fluß auf sein Privatleben hat. Das Privatleben ist der wissenschaft lichen Tätigkeit unterzuordnen und nicht umgekehrt. i . Die Lieb zur wissenschaftlichen Arbeit, die Bereitschaft, hohe par teiliche Belastungen auf sich zu nehmen, kommen nicht im Selbst lauf. Bereits während des Studiums sind Studenten für die wissenschaft liche Arbeit zu begeistern. Die seit 1978 gegebene Möglichkeit, durch Förderungsverträge mit dem Sek tionsdirektor talentierte Studenten in einer speziellen Forschungsrich tung festzulegen, finde ich ausge zeichnet. Und ich sage hier, daß ich diese Möglichkeit auch weiter nut zen werden. Seit dem 3. Semester arbeite ich mit zwei Genossen des 3. Studienjahres zielgerichtet auf Diplomarbeiten hin. Diese Tätigkeit fordert nicht nur von den Studenten etwas ab. sondern auch von mir. Zum ersten Mal ist uns die Mög lichkeit gegeben, über zwei Jahre hinweg, Studenten bei der Erarbei tung von Diplomarbeiten zu be treuen. Unsere APO. die APO III, ist die erste APO, die mit dieser Aufgabe konfrontiert wird. In unse rem Kampfprogramm haben wir uns verpflichtet, dadurch zu Spit zenleistungen in der Studentenfor schung zu kommen. Natürlich ist dies auch eine Basis zur Heraus bildung des wissenschaftlichen Nach wuchses. Um diese. Zielstellung zu erreichen, wurde ein Mitglied der APO-Leitung speziell beauftragt, sich mit der Problematik, Partei kontrolle über die Diplomarbeiten, zu beschäftigen. Die Mitgliederver sammlung im Februar ist ganz die ser Thematik gewidmet. Ein weiteres Problem. Wie sieht es aus mit dem Bedürfnis nach wis senschaftlichem Meinungsaustausch bei jungen Wissenschaftlern? Die Hochschulkonferenz verwies auf die Verantwortung der Professoren und Dozenten. In meinem Arbeitskollek tiv, dem Wissenschaftsbereich Jour nalistik Methodik, ist es uns ge lungen, im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Methodik-Lehr buches, alle jungen Wissenschaftler in die Diskusison einzubeziehen, bei ihnen das Bedürfnis zur Wort meldung in der wissenschaftlichen Diskussion herauszubilden. Unsere Aufgabe ist es jetzt, bei ihnen die Qualität der Vorbereitung auf den wissenschaftlichen Meinungsstreit zu erhöhen. Mit der Gründung einer FDJ- Gruppe der Assistenten und For schungsstudenten an unserer Sek tion ist eine weitere Möglichkeit für Nachwuchswissenschaftler gegeben, sich über Probleme ihrer wissen schaftlichen Arbeit auszutauschen. Diese Möglichkeit wird auch genutzt. Ich mache der FDJ-Gruppe der For schungsstudenten und Assistenten das Angebot, ein oder auch mehrere Diskussionen zu effektiven Beweis verfahren in der Wissenschaft zu leiten. Die Erziehung zur Liebe zur Wissenschaft, die Erziehung zu Fleiß und Ausdauer bedeutet auch, sich an Vorbildern zu orientieren. Ge stattet mir, in diesem Zusammen hang einige Worte Friedrich Engels wiederzugeben, die er über Karl Marx am Grabe dieses großen Den kers 1883 äußerte: „Die Wissenschaft war für Marx eine geschichtlich bewegende, eine revolutionäre Kraft. So reine Freu de er haben konnte an einer neuen Entdeckung in irgendeiner theoreti schen Wissenschaft, deren praktische Anwendung vielleicht noch gar nicht abzusehen war — eine ganz andere Freude empfand er, wenn es sich um eine Entdeckung handelte, die sofort revolutionär eingriff in die Industrie, in die geschichtliche Ent wicklung überhaupt... Der Kampf war sein Element. Und er hat ge kämpft mit einer Leidenschaft, einer Zähigkeit, einem Erfolg wie weni ge.“ Klaus Peschel, GO Journalistik Pionierarbeit von Kommunisten der TV für Landwirtschaft Notizen von Berichtswahlversammlung TV Die Delegierten der 462 Kommu nisten der SED-Grundorganisation Tierproduktion und Veterinärmedi zin berieten auf ihrer Wahlver sammlung gemeinsam mit Gerhard Ehrlich, Sekretär der SED-Bezirks- leitung, und Siegfried Thäle, 2. Se kretär der SED-Kreisleitung, wie sie weiterhin mit ihren Forschungs ergebnissen zum Leistungsanstieg in der landwirtschaftlichen Produktion beitragen können. Der Rechen schaftsbericht der vom wiederge wählten Sekretär der Grundorgani sation Otto Müller gehalten wurde, behandelte die Führungsschwerpunkte der Leitung und nahm trotz der er reichten Fortschritte eine kritische Bilanz der auf die Lösung der Hauptprozesse gerichteten Aufgaben vor. Er ging dabei auf wichtige Er fahrungen der politisch-ideologi schen Arbeit ein, wobei die Ein beziehung der Genossen Studenten des ersten Studienjahres, ihre Inte gration in die Arbeit der Grund organisation — u. a. realisiert durch die Wahrnehmung der Verantwor tung der Genossen Hochschullehrer für die jungen Kommunisten — eine wesentliche Rolle spielt. 120 Forschungsberichte wurden im Berichtszeitraum fertiggestellt, 38 Forschungsaufträge von 12 Auf traggebern realisiert. Eindringlich wurde die Verantwortung jedes ein zelnen Genossen bei der Realisie rung der von der Partei gestellten Aufgaben nach dem Politbüro beschluß zu den Aufgaben der Uni versitäten und nach der V. Hoch schulkonferenz behandelt. Aufge. schlüsselt auf jeden einzelnen an der Sektion TV Beschäftigten hat jeder Wissenschaftler mehr als 100 000 Mark Grund- und For schungsmittel zu verantworten, was sich auch in Zukunft in einem er heblichen Leistungszuwachs auszah len muß. Der Sektionsdirektor, Prof. Dr. Schwark, machte in seinem Diskus sionsbeitrag deutlich, daß die Kom munisten der einzelnen WB, wenn auch in unterschiedlichem Maße, hervorragende Leistungen in der Forschung und bei der Überleitung der Forschungsergebnisse in die Praxis gebracht haben. So liegen Resultate einer interdisziplinären Zusammenarbeit der Applikations gruppe „Automatisierte Milchgewin nung“ und des VEB Anlagenbau Im- pulsa vor, die den Welthöchststand mitbestimmen, andere Forschungs- ergebnisse wiederum bringen für die Pharmazeutische Industrie einen Nutzen von mehreren Millionen Mark, wieder andere wurden von der WB Tierzucht übernommen. Er übergab Genossen Ehrlich unter dem Beifall der Delegierten einen Katalog von Forschungsaufgaben, die für die Überleitung in die Pra xis bestimmt sind, z. B. die Erarbei tung von Normativen für die Lei tung und Planung sozialökonomi scher Prozesse, die Fruchtbarkeits steigerung bei Schweinen oder der Kohlehydratstoffwechsel. Genose Ehrlich ging in seinem Schlußwort auch gerade auf diese beispielhafte Arbeit der Kommunisten, aller Sektionsangehörigen der TV ein, indem er den Praxisbezug der Forschung hervorhob. „Hier habt ihr Pionierarbeit geleistet, nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für die gesamte Wissenschaft im Bezirk Leipzig“, betonte er. Der Sekretär für Landwirtschaft der SED-Be zirksleitung zog eine erfolgreiche Bilanz der Landwirtschaftspolitik der Partei. Dabei vermittelte er — vor allem den jüngeren Genossen — lebendigen Geschichtsunterricht, als er über seine eigenen Erfahrungen berichtete, als er selbst in eben dem Hörsaal, in dem die Delegierten ihre Wahlversammlung abhielten, mit an deren Genossen in der Mitte der 50er Jahre die Interessen der Partei ver trat. Und seine persönlichen Erleb nisse, die er in Vietnam hatte, die Schilderung der Schwierigkeiten, die die vietnamesische Landwirtschaft, da sie mit den Nachwirken der Bombardierungen, der Vergiftungs- und Entlaubungsfeldzüge der USA- Armee kämpfen muß. jetzt meistert, machten die abenteuerliche und menschenfeindliche Politik des Im perialismus deutlich. Gerade in der gegenwärtigen Situation dürfen die Verbrechen, die am vietnamesischen Volk begangen wurden, nicht in Vergessenheit geraten. Wolfgang Lenhart