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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1980
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Die Einstellung zur Arbeit und zum gesellschaftlichen Eigentum iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin Am 28. November begehen wir den 160. Geburtstag von F. Engels Gedanken über die Verwirklichung der Klassikerhinweise in der DDR .Seit Marx und Engels 1848 im Sommunistischen Manifest „die Cirentumsfrage, welche mehr oder der entwickelte Form sie auch enommen haben möge, als ndfrage der Bewegung“ charak- sierten, hat es bei verschiedenen ppen von Werktätigen in den alistischen Ländern nicht an suchen gefehlt, diese bedeut- e Einschätzung nach der siegrei- 1 proletarischen Revolution zu ergessen. Insbesondere blieb der bjektive innere Zusammenhang von Fgentum und Arbeit bis in die Ge- Enwart so manchem Werktätigen [Och verschlossen. Wie anders ist es 1 erklären, wenn eine Arbeiterin • N. Krupskaja sagte: „Wir hatten Estern Betriebsversammlung, und a sich bei uns allen Hausarbeiten Agehäuft haben, haben wir abge- mmt und beschlossen, heute nicht U arbeiten. Schließlich sind wir och jetzt die Herren.“. eder ist Verantwortlich Mit gleicher Blickrichtung sei an Re Bemerkung E. Honeckers erin- ert: „Leider läßt bei manchen die Enstellung zur Arbeit und zum olkseigentum, zur Leistung, Spar- Imkeit und Qualität noch zu wün- then übrig. Offen und ehrlich sollte le Auseinandersetzung mit Gleich- ültigkeit, Materialverschwendung üd schlechter Arbeit geführt wer- en. Niemand hat das Recht, auf Josten anderer zu leben oder sich H der Arbeit anderer zu bereichern. as ist dem Sozialismus wesens- emd. Den Interessen der Werktä ten und ihren Vorstellungen von Sozialismus entspricht es, daß bei ns ... für Selbstsucht, Egoismus nd Raffgier kein Raum sein darf.“ licht selten kommt es auch vor, aß Werktätige der verschiedensten ^reiche der Volkswirtschaft über ’n ungenügendes Warenangebot der Qualitätsmängel der Produktion lagen. Wer anders als sie selbst oben in ihren Tätigkeitsbereichen e Möglichkeit und die gesellschaft- 'ehe Pflicht, diesen Zustand zu ver- Adern, Die Produktionsverhältnisse sind Materielle gesellschaftliche Verhält- ‘sse, die „die Menschen in ihrem ‘esellschaftlichen Lebensprozeß in er Erzeugung ihres gesellschaftli- len Lebens eingehen“ (Karl Marx). 'S sind stets Verhältnisse zwischen en Menschen als Arbeitende und s Eigentümer von Produktions- Mitteln, die direkt durch die Produk- vkräfte determiniert werden. Jeder Eigentümer muß seine Pro- Miktionsmittel durch Arbeit in Be- ‘egung setzen. In der antagonisti- chen Klassengesellschaft stehen Ich im allgemeinen (Ausnahmen »bt es bei den werktätigen Bauern d Handwerkern) nichtarbeitende roduktionsmitteleigentümer und (beitende Nichteigentümer (Ausge- eutete) gegenüber. Erstere verschaf- 'ri sich mittels der verschiedensten Ausbeutungsformen die Arbeit von Atzteren. In der Urgesellschaft und er kommunistischen Gesellschafts- ormation sind die Eigentümer der roduktionsmittel zugleich Arbei- inde. Die Verbindung der Arbeitenden Qit den Produktionsmitteln ist dann Unmittelbar hergestellt. Die Arbeit tagt unmittelbar gesellschaftlichen nd allgemeinen Charakter, sie ge stattet die schöpferische Entfaltung des Menschen. In der sozialistischen Revolution ergreift das Proletariat „die öffent liche Gewalt und verwandelt kraft dieser Gewalt die den Händen der Bourgeoisie entgleitenden Produk tionsmittel in öffentliches Eigen tum. Durch diesen Akt befreit es die Produktionsmittel von ihrer bishe rigen Kapitaleigenschaft und gibt ihrem gesellschaftlichen Charakter volle Freiheit, sich durchzusetzen“ (F. Engels). Die Werktätigen treten objektiv als gemeinsame Eigentü mer und zugleich gemeinsam Arbei tende auf. Die sozialistische Gesell schaft — organisiert im sozialisti ¬ schen Staat — ist in ihrer Gesamt heit Eigentümer. Produzent und Konsument. Die Werktätigen setzen durch eigene Arbeit die Produktions mittel in Bewegung. Ohne Arbeit keine Aneignung Gesellschaftliches Eigentum heißt dementsprechend nichts anderes als Arbeit aller — d. h. auch jedes ein zelnen — für die Gesellschaft und dadurch auch Aneignung des ge samten Arbeitsprodukts durch die gesamte Gesellschaft. Ohne Arbeit ist auch keine Aneignung möglich, also keine ökonomische Realisie rung des Produktionsmitteleigen tums. Die Arbeit aller Werktätigen für die Gesellschaft ist der Grund prozeß des Wirkens des gesellschaft lichen Eigentums. „Das Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit bilden eine Einheit“, heißt es im Ar tikel 24/11 der Verfassung der DDR, und F. Engels schreibt: „Sobald die Gesellschaft sich in den Besitz der Produktionsmittel setzt und sie in unmittelbarer Vergesellschaftung zur Produktion verwendet, wird die Arbeit eines jeden, wie verschieden auch ihr spezifisch nützlicher Cha rakter sei, von vornherein und di rekt gesellschaftliche Arbeit.“ Auf diese Weise ist auch die sozialisti sche Einstellung zur Arbeit mate riell bestimmt. Gesellschaftliches Eigentum an den Produktionsmitteln als gemeinsames Eigentum assoziierter Produzenten bewirkt zugleich, daß deren ökono mische Tätigkeit auf ein gemeinsa mes Resultat ausgerichtet sein muß, das sich in ihren gemeinsamen In teressen darstellt und nur durch ge meinsames, im gesamtgesellschaftli Die Einstellung zur Arbeit drückt sich - wie in diesem Prüffeld - in der Aus- Ostung der teuren Grundfonds rund um die Uhr aus. Fotos: Morgenstern/Archiv chen Maßstab koordiniertes und or ganisiertes Handeln erreicht wer den kann, letztlich, daß sie plan mäßig erfolgt. Der gesamtgesell schaftliche Plan ist so ein Plan der Werktätigen selbst, an dessen Auf stellung sie ebenso mitwirken wie an seiner Realisierung und Kontrolle. Er steht ihnen nicht als eine fremde äußerliche Macht gegenüber, wie der Klassengegner immer behauptet, sondern er ist ihr gemeinschaftlicher Plan, ihr „Gesamtplan“, in dem sich ihr eigener Wille als gesellschaftli cher „Gesamtwille“, als staatlich or ganisierter Wille ausdrückt. Unter diesen Bedingungen wird die Arbeit zum „Mittel der Be freiung des Menschen, indem sie jedem einzelnen die'Gelegenheit bie tet, seine sämtlichen Fähigkeiten, körperliche wie geistige, nach allen Richtungen hin ausbilden und zu betätigen, und in der so aus einer Last eine Lust wird.“ (F. Engels) Durch die planmäßige Tätigkeit der Werktätigen im Rahmen der ge samten Gesellschaft entwickelt sich das sozialistische Eigentum weiter, bilden sich im Arbeitsprozeß soziali stische Persönlichkeiten heraus, ver ändern sich letztlich die Beziehun gen der Klassen und Schichten zu einander — ihre Unterschiede treten immer mehr in den Hintergrund. Grundlage für neue Einstellungen Mit dem (aus den sozialistischen Macht- und Eigentumsverhältnissen resultierenden) neuen Charakter der Arbeit im Sozialismus, mit der auf der gleichen Stellung zu den Pro duktionsmitteln beruhenden sozia len Gleichartigkeit der Arbeit, ist — trotz noch bestehender sozialer Un terschiede — die objektive Grund lage für das Entstehen und Ent wickeln einer neuen Einstellung zur Arbeit und zum Eigentum gegeben. Anknüpfungspunkt sind dabei die objektiven ökonomischen Interessen. F. Engels betonte: „Die ökonomi schen Verhältnisse einer gegebenen Gesellschaft stellen sich zunächst dar als Interessen.“ Die aus dem gesellschaftlichen Eigentum erwachsenden Interessen sind auf die Entwicklung der Ge sellschaft in ihrer Gesamtheit ge richtet und ermöglichen gerade des halb die immer bessere Befriedi gung der materiellen und kulturel len Bedürfnisse. Die Gesellschaft als Ganzes und jeder einzelne Werk tätige sind objektiv an der ständi gen Erhöhung des Endergebnisses der Volkswirtschaft, an der raschen Steigerung der Arbeitsproduktivität und an einer bedarfsgerechten Pro duktion interessiert. Das Niveau der Produktion (Umfang und Effektivi tät) entscheidet direkt über die Kon sumtion und damit das Lebensniveau des Volkes. Für den einzelnen Werk tätigen wird dieser Zusammen hang durch die materielle und ideelle Stimulierung der Arbeit wirk sam. Die aus dem gesellschaftlichen Eigentum resultierende Überein stimmung von gesellschaftlichen, kollektiven und persönlichen Inter essen ist ein Wesenszug des Sozialis mus. Die Produktion entwickelt sich zur wichtigsten öffentlichen, für je den zugänglichen Angelegenheit. Die hohe Dynamik der Produktion unter den Bedingungen der wissenschaft lich-technischen Revolution ent spricht dem gesamtgesellschaftli chen Interesse ebenso wie den In teressen der Kollektive und der ein zelnen Werktätigen. Dabei ist das gesamtgesellschaftliche Interesse die objektive Grundlage der Interessen der Kollektive und der einzelnen Werktätigen. Das gesellschaftliche Eigentum bringt zwar die Einheitlichkeit im Grundlegenden hervor, trotzdem sind die Interessen innerhalb des Sy stems ökonomischer Interessen nicht identisch. Die sozialistische Gesell schaft steht ständig vor der Auf gabe. durch staatliche Kennzahlen und Normative, durch ökonomische Hebel, durch Prinzipien der Lohn- und Prämiengestaltung u. a. m.. bei Wahrung des Vorranges der gesell schaftlichen Interessen, die persön lichen Interessen mit den kollekti ven und die kollektiven mit den ge samtgesellschaftlichen in Überein stimmung zu bringen. „Was für die Volkswirtschaft von Nutzen ist, das muß auch für die Kombinate und Betriebe vorteilhaft sein“ (E. Hon ecker). Gleichzeitig entwickelt der sozialistische Staat in Einheit und Wechselwirkung mit den materiellen Interessen moralische Stimuli mit dem Ziel, die Aktivität und Initia tive aller Werktätigen zur Verwirk lichung der gesellschaftlichen Ge samtresultate zu entfalten und so mit zugleich am besten den persön lichen Interessen zu dienen. Prof. Dr. sc. Jürgen Becher, FMI Aus anderen Universitäten Herdermedaille für Übersetzung Friedrich-Schiller-Univer- sität: Ein sowjetisches Buch über die Beziehungen zwi schen Raumfahrttechnik und Wirtschaft in Westeuropa übersetzten Ökonomiestuden ten der Jenaer Universität. Mit dieser Übersetzung stell ten sie die im RGW bisher einzige umfassende politöko nomische Darstellung dieser Problematik für die For schungsarbeit der Sektion Wirtschaftswissenschaften zur Verfügung. Das Jugendob jekt wurde u. a. mit der Jo hann-Gottfried-Herder-Me daille in Gold ausgezeichnet. Symposium über Schiffbautechnik Wilhelm-Pieck-Universität Rostock: Unter dem Thema „Schiffsfestigkeit und Schiffs- sdiwingungen“ fand das dies jährige Schiffbautechnische Symposium an der Sektion Schiffbautechnik statt. Veran stalter waren die Wilhelm- Pieck-Universität, das Kombi nat Schiffbau Rostock sowie der Fachverband Fahrzeug bau und Verkehr der Kammer der Technik. Drei wesentliche Ziele verfolgte die Veranstal tung: die Weiterbildung der auf diesen Gebieten arbeiten den Ingenieure und Wissen schaftler, die schnellere Über führung erzielter Forschungs ergebnisse in die Praxis und die Vertiefung der nationalen und internationalen For schungszusammenarbeit. Fernseh-Lesegerät für Sehschwache Humboldt-Universität Ber lin: Experimentell erprobt wird gegenwärtig ein Fern seh-Lesegerät für hochgradig Sehschwache, das ein Kollek tiv von Ingenieuren und Wis senschaftlern entwickelte. Das Lesegerät, ausgestattet mit drei Aufnahmekreisen, die in 8-, 14- und 27facher Vergröße rung Schrift und Abbildungen auf den Bildschirm eines handelsüblichen Fernsehgerä tes übertragen, ermöglicht hochgradig Sehschwachen bis zu einer Einschränkung von 1/30 der normalen Sehschärfe das Lesen fortlaufender Texte, Ubersichten, Tabellen u. a, m. Ergebnisse der Untersuchun gen zeigen, daß etwa 80 Pro zent der Probanden ihre Lese fertigkeit wesentlich verbes sern konnten. Kolloquium zur Hochschul pädagogik Martin-Luther-Universilät Halle: Der Wissenschaftsbe reich Hochschulpädagogik der Sektion Erziehungswissen schaften führte unlängst ein Kolloquium zum Thema „Wis senschaft — selbständige wis senschaftliche Tätigkeit der Studenten“ durch, an dem Vertreter von 15 Hochschulen und wissenschaftlichen Insti tutionen teilnahmen. Es wur den Anregungen vermittelt, wie das wissenschaftliche Denken der Studenten ent wickelt werden kann und Auseinandersetzungen mit bürgerlicher Wissenschafts- didaktik geführt. Ein Einblick in die Anwendung der wis senschaftlichen Arbeitsmetho den wurde durch die Untersu chung der Diplomarbeiten von Geographielehrerstuden ten gegeben. Arzneibuch wird aktualisiert Ernst-Moritz-Arndt-Univer sität Greifswald: Am Jugend objekt „Arzneimittelstandar disierung“ arbeiten Studen ten und junge Wissenschaft ler der Sektion Pharmazie. Die Hauptaufgabe besteht in der Durchführung vorbereiten der Arbeiten für die ständige Aktualisierung des Arzneibu ches der DDR. Gegenstand der gegenwärtigen experimen tellen Untersuchungen, die in Form von Jahres- und Di plomarbeiten erfolgen, ist die Prüfung fester Arzneistoffe und Arzneizubereitungen auf ihre Stabilität. Parallel dazu laufen Versuche, bei Rezeptu ren mit geringer Haltbarkeit durch eine veränderte Zusam mensetzung oder durch den Einsatz geeigneter Stabilisato ren eine höhere Stabilität zu erreichen. I n einer Zeit, da nach der V. Hoch schulkonferenz der DDR die Hoch schulangehörigen daran gehen, die anspruchsvollen Aufgaben des näch sten Jahrzehnts zu realisieren, da sich die Einheit von Sozialismus, Partei und Wissenschaft so ein drucksvoll manifestiert, ist der Blick auf die hochschulpolitische Situation der BRD besonders aufschlußreich. Auf einige aktuelle Aspekte nach mehr als einem Jahrzehnt erklär ter Reformpolitik soll im folgenden eingegangen werden. Das Hauptanliegen der staatsmo nopolistischen Hochschulreform be stand und besteht in einer weitge henden Anpassung der Hochschule an die veränderten Bedingungen des kapitalistischen Reproduktionspro zesses. Das erfordert zum einen den Ausbau der ökonomischen Funktion der Hochschule, die sichern soll, daß Wissenschaft und wissenschaftli che Qualifikation immer besser den Verwertungsbedürfnissen des Kapi tals untergeordnet werden können; zum anderen erfordert das auch, die politische Funktion voll zum Tra gen zu bringen, durch Produktion und Verbreitung von politischen, ideologischen, juristischen Konzep ten und Ideen und durch Ausnut zung der Potenzen der Wissenschaft tiefe Sinn- und Orientierungskrise in bezug auf Studium und künftige Berufstätigkeit abzeichnet, ist fast zwangsläufig. Immer häufiger wird gefragt, ob es sinnvoll ist weiterzu studieren, in Niedersachsen rechnen nur 28 Prozent der Studenten noch mit einer gesicherten beruflichen Zukunft, und mindestens jeder sie-’ bente Student (einige Quellen spre chen von jedem fünften) bricht sein Studium vorzeitig ab, wobei neben den genannten Gründen auch die materielle Lage während des Stu diums eine wesentliche Ursache sein dürfte. Nicht zuletzt muß darauf verwie sen werden, daß die quantitative Ausweitung nicht zu einer wirkli chen sozialen Öffnung der Hochschu len führte. Nach wie vor funktionie ren zahlreiche Selektionsmechanis men zuverlässig, so daß seit 1976 der Anteil der Arbeiterkinder bei 13 bis 14 Prozent stagniert. Das ändert le diglich graduell, nicht aber prinzi piell etwas an der Chancenungleich heit. Die qualitativen Veränderungen in der Hochschulausbildung verbinden sich vor allem mit der Studienre form, der inhaltlichen Neugestaltung der Studiengänge. Das Hochschulrah- Hochschulpolitik auf Kosten der Studenten Einige Aspekte der Hochschulpolitik in der BRD für den Klassenkampf gegen den Sozialismus das staatsmonopolisti sche System zu festigen. Schließ lich geht es auch darum, den politi schen Krisenherd Hochschule wie der voll in den Griff zu nehmen. Zur Realisierung der Hauptaufga ben der Hochschulreform waren so wohl quantitative Erweiterungen — am deutlichsten sichtbar an der Zahl der Studierenden an den Hoch- und Fachschulen, die 1970 etwa 514 000 und 1979 über 900 000 betrug — als auch qualitative Änderungen in bezug auf die Konzeption der Hochschulbildung erforderlich. Es muß vor allem interessieren, welche Auswirkungen sich daraus für die Studenten ergeben. Arbeitslosigkeit von Akademikern verdreifacht Bei der Selbstdarstellung der hoch schulpolitischen Erfolge durch die sozialliberale Regierung spielen die Ergebnisse der quantitativen Aus weitung eine Hauptrolle und werden gern als Ausdruck der Demokratisie rung vorgewiesen. Die wirklichen Resultate weisen etwas ganz ande res aus. Das Maß an Hochschulbil dung bestimmt sich aus einer Viel zahl von Faktoren, die vom objektiv wachsenden Bedarf an qualifizierten Kadern bis zur „Flucht nach oben“ angesichts der Situation in der Be rufsausbildung reichen. Insgesamt realisiert es sich unter den spezifi schen Gesetzen der kapitalistischen Produktionsverhältnisse, und das bedeutet immer auch Spontaneität, Dominanz kurzfristiger Verwertungs bedürfnisse als Regulativ. Das führte in den letzten Jahren dazu, daß sich der Übergang von der Hochschule zur Berufstätigkeit zu einem der gravierendsten Probleme entwik- kelte. Die Gefahr, keinen oder keinen der Qualifikation gemäßen Arbeits platz zu erhalten, wird für immer mehr Studenten eine reale. So wei sen Untersuchungen aus, daß in den wichtigsten kapitalistischen Staaten die Akademikerarbeitslosigkeit par allel oder überproportional zur all gemeinen Arbeitslosigkeit verläuft (in der BRD ist von 1974 bis 1978 eine Verdreifachung zu verzeich nen) und daß die BRD zu den Staa ten zählt, denen die größten Pro bleme noch bevorstehen. Das ist Ausdruck verschlechterter Verwertungsbedingungen quali fizierter geistiger Arbeitskraft und wird vom Monopolkapital zu An passungsbereitschaft und Auslese, zu politischer Neutralisierung und zum Angriff auf den Lohn ausge nutzt. Dennoch betrachten die Mo nopolverbände und Kräfte der CDU/ CSU die Lösungsversuche der SPD/ FDP-Regierung, bei denen Studen ten — als „Preis für Freiheit“ zu studieren — eine stärkere Anpas sungsbereitschaft hinsichtlich der Einkommens- und Statuserwartun gen und der Ansprüche an die künf tige Berufstätigkeit zu wecken, mit Skepsis. Sie setzen stärker darauf, daß ein stark differenzierter tertiä rer Bildungsbereich selbst eine Se- lektions- und Verteilerrolle wahr nimmt, weil das weniger politischen Zündstoff in sich berge als das Scheitern der Ansprüche der Absol venten am Arbeitsmarkt selbst. Perspektivlosigkeit nimmt zu Daß sich angesichts solcher Per spektiven unter den Studenten eine mengesetz, die daran angepaßten Landesgesetze und die „22 Orientie rungspunkte“ des Bundesministe riums bilden ein umfassendes Instru mentarium für die inhaltliche For mierung der Hochschulen. Entschei dendes Stichwort in Verbindung mit der Studienreform ist gegenwärtig „Praxisbezug“. Diese Forderung einst gegen die praxisfremde Ausbildung an der Ordinarienuniversität geltend ge macht, kehrt sich heute vom Ziel punkt her gegen die Studenten. Monopolverbände beeinflussen Ausbildung Die Forderung der Studentenbe wegung ist klar und seit längerem von Bestand: Ausbildung für eine demokratische Berufspraxis. Das schließt ein hohes theoretisches Ni veau der Ausbildung als Grundlage für die Fähigkeit, aktiv am wissen schaftlich-technischen Fortschritt mit wirken zu können, ebenso ein wie Einsicht in historische und gesell schaftliche Bedingungen und Zusam menhänge des jeweiligen Faches und die Befähigung zur Vertretung eige ner fortschrittlicher politischer und materieller Interessen im Beruf. Die Monopolverbände setzen dem ihr Konzept diametral entgegen, wobei sie sich direkt vor allem ge gen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft als Bündnispart ner der Studentenbewegung wen den. Es schließt jedes kritische Ele ment in Studium und Beruf — man spricht von der Gefahr gesellschafts kritischer oder gar verändernder Tendenzen — strikt aus. Das Behar ren auf solch hartem Kurs ist für die Monopolbourgeoisie gegenwärtig eine Existenzfrage. Der Verband der Chemischen Industrie sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Verhindern kritischer Tenden zen und der Leistungsfähigkeit der Industrie im internationalen Ver gleich. In den Studienreformkommissio nen sehen die Monopolverbände ihre Aufgabe vor allem darin, die „Leer formel Praxisbezug“ mit „realisti schem Inhalt zu füllen, ehe fatale Weichenstellungen durch andere er folgen“ und diesen Inhalt „durch genauere Beschreibung der berufli chen Wirklichkeit und der daraus resultierenden Forderungen“ zu be stimmen. Indem diese Wirklichkeit, in der die Stellung eines großen Teils der Intelligenz durch Ausschluß von Entscheidungen, De tailarbeit als verfestigte Position, starke soziale Differenziertheit in der Kooperation usw., also durch Entwertung der Qualifikation ge kennzeichnet ist, zum Ausgangs punkt gemacht wird, erhält Hoch schulbildung auch die Aufgabe, diese Stellung bereits im Studium zu re produzieren. Diese — den Studenten fremd gegenüberstehenden Ansprü che und Forderungen machen für sie auch Ziele und Inhalte des Stu diums fremd, schränken ihre Hand lungskompetenz im Studium ein und sind der tiefere Grund für die sich abzeichnende Sinn- und Orientie rungskrise. Gerade hier zeigt sich die historische Überlebtheit des Im perialismus auch auf dem Gebiet des Hochschulwesens in aller Schärfe. Dr. Wolfgang Zähle, Sektion Pädagogik
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