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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15. 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 27. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 12. Dezember 1
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Band 1980
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ökonomische in Gespräch Worin besteht die Bedeutung der Uzergemeinschaft für wissenschaft- %e Großgeräte (siehe nebenste- indes Interview)? Das Wichtigste — so Prof. Dr. "indsch — ist die optimale, sinnvolle d zweckmäßige Nutzung der Ge- Ne bis zur vollen Ausschöpfung der ormationen, die sie liefern. Unsere Universität — u. a. die Sek- 2n Physik — verfügt über eine be- shtliche Ausrüstung mit wissen- daftlichen Großgeräten. Im Wert N mehreren Millionen Mark. Diese Grundfonds werden natür- $ nach wie vor für die Grundla- Anforschung eingesetzt, deren Er- Ronisse unserer Volkswirtschaft zu- Afe kommen. Sie werden für die ösbildung genutzt sowohl für Pra- %kader als auch für die in der For- bung Tätigen. Und diese z. T. ein- öligen Geräte stehen nun unmit- ^or auch Industriebetrieben zur Mügung, die somit diese Geräte selbst kaufen müssen und not- Mig» Untersuchungen durchfüh- n können. Der Angebotskatalog • KMU verschafft allen Partnern "hen Überblick über die Vorhände- 8 Nutzungsmöglichkeiten. Die Ge- Bekapazität wird durch die ge- Sinsame Nutzung künftig noch fsser ausgelastet. Die anderen Slnehmer im Kooperationsverband bllen ebenfalls ihre Geräte zur Mügung (die Akademie legte be- fh ihren Katalog vor), so daß auch J dort vorhandenen Grundfonds "ektiv von allen genutzt werden Snnen. Von nicht minderer Bedeutung ist 8 gemeinsame Gerätestrategie für ? s Territorium. Investitionen für *Uanschaffungen werden gemein- 3m abgestimmt, so daß auch in Gser Beziehung die höchste Effek- "Etüt realisiert wird. Wenn beim 9enbau von Geräten ebenfalls die QDazitäten koordiniert werden, ge- jeht auch das unter dem Blick- Hel einer sinnvollen Investitions- Blitik. Und noch ein Gedanke da- B: Erfahrungsaustausch ist die bil- Pste Investition - diese Erkenntnis "rd durch die gegenseitigen Infor- /Honen innerhalb der Nutzer- Smeinschaft und mit anderen Ko- Perationsverbänden realisiert. Die Nutzergemeinschaft macht gütlich, daß auf der Grundlage des Ssellschaftlichen Eigentums an Pro- Nktionsmitteln (zu denen auch die Slundfonds gehören) die Entwick- 19 der materiell-technischen Basis J Territorium mit minimalem be- Abs- und gebietswirtschaftlichem Bfwand, gestaltet werden kann. Die fressen der einzelnen Partner CBrden den gesellschaftlichen Erfor- Wtnissen entsprechend ohne Ein- Kränkung verwirklicht. Nicht kassieren, aber gewinnen 6. Jahrbuch bereits national und international Messungen , an sicher aus, wofür die wissenschaftlichen Groß geräte eingesetzt werden: Analytik über das Zentrum troskopie Zentrum. Mittienveile zum liegt ein Jahrbuch der Stadt Leipzig sechsten Mal zur Geschichte vor. Tragendes Struktur stimmter werden Nutzung werden Jahren einen steht darin, wissenschaftliche Groß geräte und Ausrüstungen gemein sam zu nutzen. Das bedeutet auch eine Vertiefung der Gemeinschafts arbeit zwischen den Partnern. und Ein be- UZ: Wann wurde die Idee zur Bil dung der Nutzergemeinschaft ge boren? Prof. Windsch: Für Leipzig ist diese gemeinsame Nutzung von Ge räten eigentlich nichts Neues. Wir haben schon vor Jahren begonnen, den Politbürobeschluß von 1975 zur Entwicklung und Nutzung wissen schaftlicher Geräte umzusetzen. Auch andere Universitäten, wie z. B. die Rostocker, arbeiten in ähn- im ... Kooperationsverband großen Raum einnehmen. der VEB Kombinat GISAG. Ziel der Nutzergemeinschaft und Spektroskopie. Was verbirgt sich dahinter? Prof. Windsch: Die von den Sek tionen Physik und Chemie der KMU in den Kooperationsverband einge brachten Geräte sind vorwiegend solche, mit deren Hilfe Aussagen zu Kooperationsverbandes sagt Z. B. ist die Bestimmung von Struk- " turen organischer Verbindungen für die gesamte Chemieindustrie von größtem Interesse. Ein weiteres Bei spiel ist die Untersuchung von Zer setzungsprodukten von Formsanden für GISAG. Diese Analyse ermög licht die Verbesserung des Arbeits schutzes und auch des ökonomi schen Einsatzes wertvoller Chemi kalien. Und nicht zu vergessen ist na türlich der Einsatz der Anlagen für die Grundlagenforschung, auf deren Bedeutung für die Universitäten unser Minister auf der V. Hoch-, schulkonferenz nachdrücklich hin wies. Ich verspreche mir von unserem Kooperationsverband viele neue nützliche Partnerschaften. Thema ist in diesem Jahr die 60. Wie derkehr der Tage des Kampfes gegen die Kapp-Putschisten. Ein in formationsreicher und gut geschrie bener Beitrag von H. Arndt ist die sen Ereignissen ebenso gewidmet wie die sich anschließende Quellendoku- mentation. Unter der Leitung von B. Rüdiger wurden die Quellen von einem Studentenkollektiv erschlossen. So interessant sie auch sind, scheint mir mit dem Blick auf den zu erwar tenden Leserkreis diese Dokumen tation etwas zu lang. Die folgenden Beiträge umfassen eine gelungene Palette von Themen. Wir lesen über die Geschichte der Leipziger Asso und die Anfänge des Rundfunk-Sinfonieorchesters, über das nunmehr 20 Jahre alte Opern haus und die Geschichte der Leipzi ger Münzwerkstätten. Der Band ent hält einen Beitrag zur Diskussion über die Wirksamkeit der Handels und Manufakturbourgeoisie und be richtet über das Karzerbuch unserer Universität. Mich regte besonders G. Winklers Arbeit über die Leipziger Asso an. Hier wurden Eindrücke aus der Ausstellung des vorigen Jahres vertieft und erweitert. Lesevergnügen bereitet der Beitrag von G. Katsch und G. Schwendler Methodisch-Diagnostische Hochfrequenzspek- und das Analytische diesen Geräten in den nächsten und Eigenschaften be- Substanzen gewonnen können. Die kooperative dieser Geräte erfolgt Beiträge auch von KMU-Angehörigen / Unter anderem: Das Karzerbuch der Universität Meßgeräte im Angebotskatalog für 9 Partner / UZ-Interview mit Prof. Dr. W. Windsch, Sektion Physik, zur Bildung der territorialen Nutzergemeinschaft für wissenschaftliche Großgeräte „Otto Grotewohl" Böhlen, der VEB Chemisches Kombinat Miltitz licher Weise mit Partnern des Hoch schulwesens und der Industrie zu sammen. Unsere Sektion Physik kooperiert schon seit langem mit den Leuna- Werken, dem CK Bitterfeld oder Buna. 1972 wurde z. B. aus gemein samen Mitteln ein Multikern-Spek trometer HX 90 angeschafft. Die Be treuung und Ersatzteilbeschaffung für das Gerät erfolgt durch die Uni, und die Meßzeit für die Partner richtet sich nach der finanziellen Beteiligung. UZ: Anteil der finanziellen Betei ligung gleich Anteil der Nutzungs zeit. Ist das auch der Grundgedanke bei der jetzt abgeschlossenen : Kooperationsvereinbarung? Prof. Windsch: Ja und nein. Na türlich müssen sich alle interessier ten Partner bei Neuanschaffungen finanziell beteiligen. Aber wir sehen . die Gemeinschaft vor allem unter folgenden Gesichtspunkten: Zu nächst sollen alle verfügbaren wis senschaftlichen Großgeräte erfaßt und zur gemeinsamen Nutzung an- ■ geboten werden. Dazu hat die Uni ■ einen Angebotskatalog erarbeitet und von der Akademie liegt mittler weile ebenfalls einer vor. Ein an- t derer Aspekt ist die besondere Ver- ’ antwortung der Universität für das Territorium: Wir stellen unsere wis- ; senschaftliche Ausrüstungen und Er fahrungen zur Verfügung, ohne da bei jede Messung unbedingt auf Mark und Pfennig abzukassieren. ; Das Wichtigste ist für uns die . optimale, sinnvolle und zweck- UZ: Am 27. August wurde an der KMU die „Territoriale Nutzerge meinschaft für wissenschaftliche Großgeräte — Analytik und Spek troskopie Leipzig“ gebildet. Bitte stellen Sie unseren Lesern diese Ge meinschaft etwas näher vor. Prof. Windsch: Bei der Nutzerge meinschaft handelt es sich um einen Kooperationsverband. Ihm gehören neben der KMU acht weitere wis senschaftliche Einrichtungen und Industriebetriebe des Bezirkes an: Institute der Akademie der Wissen schaften der DDR, die Technische Hochschule, das Institut für Energe tik, der VEB Kombinat Medizin- und Labortechnik, der VEB Chemieanlagenbaukombinat Leip zig-Grimma, der VEB Kombinat Leipzigs liegt vor mäßige Nutzung der Geräte bis hin zur vollen Ausschöpfung der Infor mationen, die diese Geräte liefern. Und, wie schon gesagt, wir er schließen uns dabei auch Reserven. UZ: Was beinhaltet die Koopera tionsvereinbarung im einzelnen? Prof. Windsch: Ich erwähnte schon die Angebotskataloge, d. h. also, daß der Informationsaustausch über vorhandene Geräte und Aus rüstungen gewährleistet sein muß. Kooperative Nutzung der Geräte heißt auch, daß bei länger dauern den Untersuchungen und zur Einar beitung gegenseitig Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden. Auch beim Eigenbau von Geräten sollen die Kapazitäten koordiniert werden. Die Anschaffung von Groß geräten wird abgestimmt, eine ge meinsame Gerätestrategie für das Territorium entwickelt und außer dem ist auch die schrittweise Koor dinierung und Organisation der Weiterbildung von Kadern vorge sehen. Ein Kooperationsrat, in dem neben den genannten Einrichtungen und Betrieben auch der Rat des Be zirkes vertreten ist, hat die Leitung und Organisation der Zusammen arbeit übernommen. Eine Aufgabe des Kooperations rates ist übrigens, den Erfahrungs austausch mit anderen Koopera tionsverbänden und Nutzergemein- schäften zu organisieren. UZ: Die Bezeichnung des aeca,a ... praktizieren die Physiker Das praktizieren aber auch ge nauso die Chemiker, die Mediziner, die Journalisten, die Arbeiter und Angestellten unserer Uni, die Bio wissenschaftler, die Literaturtheore tiker usw. usf. • Worum geht es? UZ wird in den nächsten Wochen verstärkt untersuchen, wie in der täglichen Arbeit an der Uni, im Er- ziehungs- und Ausbildungsprozeß, im Forschungsprozeß, in der Lei tungstätigkeit und Verwaltungsar beit, wie in allen technischen Pro zessen die ökonomische Politik der Partei der Arbeiterklasse verwirk licht wird. Wie z. B. das Gesetz der Ökonomie der Zeit realisiert, wie die wissen schaftliche und technische Arbeit ra tionell organisiert wird, wie Ma terial- und Energieaufwand gesenkt werden können und die wissen schaftlich-technischen Kräfte konse quent auf Spitzenleistungen orien tiert werden, wie die schöpferischen Potenzen der Wissenschaftler und Forscherkollektive noch besser zu entwickeln sind, wie der sozalisti- sehe Wettbewerb an der Uni organi siert wird. Wie also das. was in der Polit ökonomie gelehrt wird, in allen Sek tionen in die tägliche Arbeit ein fließt und oft gut, den volkswirt schaftlichen Erfordernissen entspre chend, und manchmal auch weniger gut, weil ungenügend durchdacht, ge meistert wird. UZ will damit einer Forderung un serer Partei noch mehr Aufmerk samkeit schenken, nämlich „ver stärkt über Arbeitshaltungen, Ver antwortungsbewußtsein, Ehrlichkeit und Disziplin, über die volle Aus schöpfung des Leistungsvermögens ... zu diskutieren“ und dabei „Miß stände zu beseitigen und Erschei nungen des Schlendrians energisch den Kampf ansagen“ (Inge Lange auf der 12. ZK-Tagung). Wir wollen damit in der UZ der ökonomischen Propaganda einen größeren Platz einräumen. Die Redaktion Diplomphysikerin Karen Pöschel bei Messungen am NMR-Festkörperimpulsspektrometer, einem Gerat, das der Nut- zergemeinschaft zur Verfügung steht. Foto: Klaus Voigt • Tp » -- - st - o Was Politökonomen lernen... über das Karzerbuch. Die Autoren haben es verstanden, mit leichter Us diesem Grunde können auch V der im Werk auftretenden Beme nur verstanden werden, sN die oben genannten Fragen WM sind, wenn ein richtiges end geschaffen wurde. So sind Nga die Fragen, warum Friedrich 6ls gerade 1886 eine kritische Ve Notwendigkeit des Studiums »Her Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus wurde Ater Zeit mehrfach betont. So Je Rainer Börner, Student der iner Hochschule für Ökonomie 8uno-Leuschner" auf der V. Hoch- Jkonferenz in seinem Diskus- Jbeitrag — ausgehend von der Achen Formulierung, daß die ndstraße der Wissenschaft“ nur . großen Mühen zu erklettern ist «lest: „Aneignung der Wissen- M verbunden mit gesellschaft- 8n Engagement, sind eine harte Busforderung an das Kletterver- Ich habe mich der Mühe 6s Weges... unterzogen und bin ’Jer Auffassung gelangt, zu der 3 jeder kommt, der Marx wirk- 00 studiert: Klassikerstudium ist «etzichtbar, Klassikerstudium BOmit muß man aber beginnen, 9 man die Klassiker des Marxis- -Leninismus studieren will? Jangspunkt sollten für jeden "Genten immer die Fragen sein: V q0hn entstand dieses Werk der nösiker und warum entstand es ^Me zu diesem Zeitpunkt? 2che Entstehungsgeschichte das entsprechende Werk? w, sirum müssen diese Fragen ge- 5 Werden? Jedes Werk der Klas- V des Marxismus-Leninismus ist " ein Zeitdokument. Womit beginnen beim Klassikerstudium? Gedanken zur Entstehung des Werkes „Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie" / Am 22. November begehen wir den 160. Geburtstag von Friedrich Engels Würdigung der philosophischen Quellen des Marxismus vornimmt, warum er noch einmal die Philo sophie Hegels darstellt und warum er seit 1845 zum ersten Mal sich wieder zu Feuerbach äußert, erst zu verstehen, wenn man die Ent stehungsgeschichte des Werkes „Ludwig Feuerbach und der Aus gang der klassischen deutschen Phi losophie“ kennt. Dazu einige Grundgedanken: Friedrich Engels „Ludwig Feuer bach und der Ausgang der klas sischen deutschen Philosphie" wurde Anfang 1886 geschrieben und in den Heften 4 und 5 der theore tischen Zeitschrift „Neue Zeit“ erst malig veröffentlicht. Der überarbei tete Sonderdruck mit einem Vor wort von Engels und den Marx- sehen Feuerbachthesen im Anhang erschien 1888 im Dietz-Verlag Stuttgart. „Ehrenschuld" war abzutragen Der äußere Anlaß, der Engels be wog, gerade zu diesem Zeitpunkt sein Werk zu schreiben, war die an Engels gerichtete Bitte der Redak tion „Neue Zeit“, eine kritische Be sprechung der 1885 in Stuttgart er schienenen Monographie von Carl Nicolaus Starcke (dänischer Philo soph und Ethiker):: "Ludwig Feuer bach“ durchzuführen. Friedrich Engels, der zusammen mit Marx schon 1845 die Absicht hatte, das Verhältnis zu Hegel und zu Feuerbach zu behandeln, aber nie Zeit und Gelegenheit dazu fand, stimmte diesem Wunsch zu. Er nannte vorwiegend zwei Gründe für die Notwendigkeit „Ludwig Feuer bach und der Ausgang der klassi schen deutschen Philosophie“ zu schreiben. Er sagte: „Unter diesen Umständen erschien mir eine kurze, zusammenfassende Darlegung uns res Verhältnisses zur Hegelschen Philosophie, unsres Ausgangs wie unsrer Trennung von ihr, mehr und mehr geboten. Und ebenso erschien mir eine volle Anerkennung des Ein flusses den vor allem andern nach- hegelschen Philosophen Feuerbach während unserer Sturm- und Drang periode auf uns hatte, als eine unab getragene Ehrenschuld“. (MEW, Bd. 21, S. 264, Dietz Verlag Berlin 1975) Es ging Engels also erstens um eine Darstellung der klassischen deutschen Philosophie. Dieser Wunsch, das philosophische Erbe der klassischen deutschen Philo sophie darzustellen, wurde aber noch durch die Notwendigkeit ver stärkt, sich mit der bürgerlichen Strömung des Neukantianismus aus einanderzusetzen. da die Bourgeoisie immer mehr das Vertrauen in eine Gesetzmäßigkeit des Geschichtspro ¬ zesses verlor. Der Neukantianismus, der in dieser Zeit in Deutschland eine besonders große Ausbreitung fand, negierte die progressiven Sei ten der klassischen deutschen Philosophie und knüpfte in erster Linie an deren reaktionären Zügen an. Neue Qualität des Marxismus war nachzuweisen Bekannt ist, daß besonders in den siebziger und achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts viele Arbeiter führer durch den Neukantianismus beeinflußt wurden. Hinzu kam, daß viele dieser Arbeiterführer das Neue des Marxismus, das Wesen des Marxismus, nicht begriffen hatten, was sich besonders hemmend auf den Prozeß der Vereinigung von re volutionärer Theorie und Arbeiter bewegung auswirkte. Das heißt, die neue Qualität des Marxismus mußte in dieser Arbeit von Engels aufgezeigt werden, wozu es notwendig war, das Verhältnis zu den theoretischen Quellen zu klären. In diesem Zusammenhang muß die große Bedeutung des IV. Kapitels des Werkes „Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie“ hervorgehoben werden, da es eine systematische Darstellung der Grundlagen des dialektischen und historischen Materialismus ist. Im Zusammenhang mit der reak tionären Umwertung der klassischen deutschen Philosophie durch den Neukantianismus betonte Engels, daß sich die Arbeiterklasse gegen über den Verfallserscheinungen des theoretischen Denkens der Bour geoisie nicht gleichgültig verhalten darf, denn nur in der Theorie der Arbeiterklasse kann all das Wert volle aufbewahrt werden, was das aufstrebende Bürgertum hervorge bracht hat. Engels schreibt: „Die deutsche Arbeiterklasse ist Erbin der deutschen klassischen Philo sophie.“ (MEW, Bd. 21, S. 307). Die Betonung dieses Sachverhaltes war für die Arbeiterbewegung besonders für die Gewinnung bürgerlicher In tellektueller als Bündnispartner von außerordentlicher Bedeutung. Zweitens wollte Engels aber mit seiner Arbeit jene zitierte „Ehren schuld“ Ludwig Feuerbach gegen über abtragen. Es war auf Grund der Existenz des Neukantianismus notwendig, daß Engels hier sein Verhältnis zu Feuerbach aufzeigte, die Größe und die Grenzen Feuer bachs. die Bedeutung dessen, daß Feuerbach „den Materialismus ohne Umschweife wieder auf den Thron erhob“. Friedrich Engels verteidigt in die sem Werk die progressiven Tradi tionen der bürgerlichen Klasse auf philosophischem und weltanschau lichem Gebiet gegen die bür gerlichen Ideologen, die alles Fort schrittliche aus der Geschichte des menschlichen Denkens entfernen wollen, um den Kapitalismus ideo logisch zu rechtfertigen. Dagmar Langer, Sektion ML Hand die amüsanten Seiten des The mas darzustellen und doch zugleich den politischen Hintergrund nicht aus den Augen zu verlieren. Weiter enthält der Band eine 40- seitige Chronik der Geschichte der Stadt Leipzig im Jahre 1978. Dia Akribie, mit der sie zusammenge stellt wurde, ist lobenswert, aller dings würde eine originellere Bild auswahl die Attraktivität der-Chronik erhöhen. Wie schon in früheren Jah ren fand auch diesmal eine Rezen sion Eingang in den Band, gleich falls fehlt eine bibliografische Übersicht zur Geschichte Leipzigs nicht. Auch die Beiträge aus der Arbeit des Museums für Geschichte der Stadt Leipzig sind lesenswert, das beigefügte Bildmaterial erweist sich als aussagekräftig, überhaupt liegt hierin ein ganz entscheidender Vorzug, der auch für die vorigen Bände gilt. Das Jahrbuch ist ein überaus anschauliches und dabei preiswertes Kind Leipziger Buchkunst. Auf sehr gutem Papier gedruckt, großzügig und ansprechend in der Anordnung von Text und Bild und insgesamt von bestem Druck - so wünscht man sich auch manch ande res Buch. An dieser Stelle muß auch die sorgfältige redaktionelle Arbeit von Ursula Oehme gewürdigt wer den. Im Jahrbuch haben selbst noch relativ kleine Abbildungen Aussage kraft, besonders bei der Illustration des Artikels zur Asso fällt das auf. Abgerundet wird das gute Bild durch einen sorgfältigen Einband und ansprechenden Schutzumschlag, Erwähnenswert ist noch, daß un sere Universität in zweifacher Hin sicht mit dem Jahrbuch verbunden ist. Zum einen thematisch durch das Karzerbuch und zum anderen da durch, daß sechs der 15 Autoren An gehörige der Universität sind. Gerald Diesener, Sektion Geschichte
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